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Patent Searching and Data


Title:
CEILING OR WALL ELEMENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2011/080333
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a ceiling or wall element (10) for fixing to a ceiling (5) or a wall, comprising a sound-absorbing core material. According to the invention, the core material (1) contains expanded graphite or consists of expanded graphite.

Inventors:
GUCKERT WERNER (DE)
KIPFELSBERGER CHRISTIAN (DE)
HOMM KARL-GEORG (DE)
MICHELS ROBERT (DE)
Application Number:
PCT/EP2010/070964
Publication Date:
July 07, 2011
Filing Date:
December 31, 2010
Export Citation:
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Assignee:
SGL CARBON SE (DE)
GUCKERT WERNER (DE)
KIPFELSBERGER CHRISTIAN (DE)
HOMM KARL-GEORG (DE)
MICHELS ROBERT (DE)
International Classes:
E04B9/04
Foreign References:
EP1167888B12006-03-22
US3404061A1968-10-01
Attorney, Agent or Firm:
WATZKA, WINFRIED (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1 .Decken- oder Wandelement (10) zur Befestigung an einer Decke (5) oder einer Wand mit einem schallabsorbierenden Kernmaterial (1 ), dadurch gekennzeichnet, dass das Kernmaterial (1 ) expandiertes Graphit enthält oder aus expandiertem Graphit besteht.

2. Decken- oder Wandelement nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass es über einen an der Decke (5) bzw. der Wand befestigbaren Rahmen verfügt, in dem das Kernmaterial (1 ) angeordnet ist.

3. Decken- oder Wandelement nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Rahmen aus einem thermisch leitfähigen Material,

insbesondere aus einem Metallblech gefertigt ist.

4. Decken- oder Wandelement nach Anspruch 2 oder 3, dadurch

gekennzeichnet, dass das Kernmaterial (1 ) in dem Rahmen eingeklebt ist.

5. Decken- oder Wandelement nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Rahmen als Kassette (2) ausgebildet ist, welche an einer Seite offen ist.

6. Decken- oder Wandelement nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das in der Kassette (2) angeordnete Kernmaterial an der offenen Seite der Kassette (2) über der Rahmenkante (8) vorsteht.

7. Decken- oder Wandelement nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Rahmen als Kassette (2) mit einer

perforierten Oberfläche ausgebildet ist.

8. Decken- oder Wandelement nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche des Kernmaterials (1 ) aufgeraut oder porös ist.

9. Decken- oder Wandelement nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichte des Kernmaterials (1 ) zwischen 0,04 und 0,10 g/cm3 liegt.

10. Decken- oder Wandelement nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es eine Wärmeleitfähigkeit von mehr als 2 W/mK aufweist.

1 1 . Decken- oder Wandelement nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Kernmaterial (1 ) um eine Mischung aus expandiertem Graphit und einem Kunststoff, insbesondere einem Thermoplasten oder einem Duroplasten handelt.

12. Decken- oder Wandelement nach Anspruch 1 1 , dadurch

gekennzeichnet, dass der Kunststoffgehalt bei 5 bis 50 Gew.-% und bevorzugt zwischen 8 bis 12 Gew.-% liegt.

13. Decken- oder Wandelement nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Kernmaterial (1 ) Rohrleitungen (9) zur Durchleitung eines Fluids eingebettet sind.

14. Verwendung von expandiertem Graphit als Schallabsorber in

Akustikelementen oder zur Herstellung von schallabsorbierenden

Akustikdecken oder -wänden.

15. Verwendung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das expandierte Graphit in Form von Graphit-Leichtbauplatten in thermischer Kopplung an eine Wand (5) oder eine Decke befestigt wird.

16. Verwendung nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass das expandierte Graphit in Leichtbauplatten bestehend aus einer Mischung von expandiertem Graphit und einem Kunststoff eingearbeitet ist, welche in thermischer Kopplung an eine Wand (5) oder eine Decke befestigt werden.

17. Verwendung nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Wand oder Decke (5) um eine thermisch aktivierte Betonwand oder Betondecke handelt.

18. Verwendung nach einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch

gekennzeichnet, dass eine thermische Kopplung zwischen der

Oberfläche (1 1 ) der Wand oder Decke (5) und den Leichtbauplatten vollflächig über die gesamte Hauptfläche (12) der Leichtbauplatten hergestellt wird.

19. Akustikdecke oder -wand mit wenigstens einem Wand- oder

Deckenelement nach einem der Ansprüche 1 bis 1 1 .

20. Akustikdecke oder -wand nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Betondecke oder Betonwand umfasst, an der die Deckenoder Wandelemente (10) nebeneinander angeordnet befestigt sind, wobei in der Betondecke bzw. der Betonwand Rohrleitungen (7) zur Durchleitung eines Fluids verlaufen.

21 .Akustikdecke oder -wand nach Anspruch 19 oder 20, dadurch

gekennzeichnet, dass eine thermische Kopplung zwischen der

Oberfläche (1 1 ) der Wand oder Decke (5) und dem oder jedem Wandbzw. Deckenelement (10) vollflächig über die gesamte Hauptfläche (12) des oder jedes Wand- bzw. Deckenelements (10) ausgebildet ist.

22. Akustikdecke oder -wand nach Anspruch 21 , dadurch gekennzeichnet, dass die der Decke (5) bzw. der Wand zugewandte Hauptfläche (12) des oder jedes Wand- bzw. Deckenelements (10) unmittelbar ohne

Zwischenschicht an die Oberfläche der Decke bzw. der Wand angrenzt.

23. Akustikdecke oder -wand nach einem der Ansprüche 19 bis 22,

dadurch gekennzeichnet, dass die Wand- oder Deckenelemente (10) nebeneinander angeordnet an der Wand bzw. der Decke (5) befestigt sind und dass auf der der Wand bzw. der Decke (5) abgewandten Oberfläche (13) der Wand- oder Deckenelemente eine Putzschicht (6) aufgebracht ist.

24. Akustikdecke oder -wand nach Anspruch 21 , dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem oder jedem Wand- bzw. Deckenelement (10) und der Oberfläche (1 1 ) der Decke (5) bzw. der Wand eine Zwischenschicht (4) aus einem thermisch leitenden Material, insbesondere aus Metall angeordnet ist.

25. Akustikdecke oder -wand nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Zwischenschicht (4) um ein Blech eines Metallrahmens handelt, in dem das Kernmaterial des bzw. jedes Wandoder Deckenelements angeordnet ist.

26. Akustikdecke oder -wand nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Zwischenschicht (4) um eine thermisch leitende Kleberschicht handelt, über welche die Hauptfläche (12) des bzw. jedes Wand- oder Deckenelements (10) an der Oberfläche (1 1 ) der Decke (5) bzw. Wand verklebt ist.

Description:
Decken- oder Wandelement

Die Erfindung betrifft ein Decken- oder Wandelement zur Befestigung an einer Decke oder einer Wand mit einem schallabsorbierenden Kernmaterial, sowie eine Akustikdecke oder eine Akustikwand, welche solche Decken- oder Wandelemente enthält. Die Erfindung betrifft ferner die Verwendung von expandiertem Graphit als Schallabsorber in Akustikelementen oder zur Herstellung von

schallabsorbierenden Akustikdecken oder -wänden.

Größere Räume, die von Betonwänden oder Betondecken umgeben sind und insbesondere Büroräume und Hallen weisen häufig eine ungenügende

Schallabsorption auf, da Schallwellen an den glatten Betondecken und -Wänden reflektiert werden. Zur Verbesserung der Schallabsorption ist bekannt, die Wände und/oder die Decken mit einer schallabsorbierenden Verkleidung zur versehen. Derartige schallabsorbierende Verkleidungen werden beispielsweise in Form von flächigen Wand- oder Deckenelementen über eine Rahmenkonstruktion an der Wand bzw. der Decke befestigt.

Zur Klimatisierung von Räumen mit Betondecken und/oder -wänden sind aus dem Stand der Technik sogenannte Betonkernaktivierungs-Systeme bekannt. Bei diesen werden Heiz- oder Kühlmedien führende Rohrleitungen in, unter oder auf der Betondecke bzw. der Betonwand angebracht. Durch Speicherung der Heizbzw. Kühlenergie in der Betonmasse der Wände bzw. der Decken und einer zeitverzögerten Abgabe der gespeicherten Heiz- bzw. Kühlenergie kann eine energieeffiziente Klimatisierung der Räume erzielt werden. So kann beispielsweise in der Nacht ein Kühlfluid (bspw. Wasser) abgekühlt und durch die Rohrleitungen in einer betonkernaktivierten Decke oder Wand geleitet werden, wodurch sich die Decke bzw. die Wand langsam abkühlt. Die so in der Betondecke bzw. der Betonwand gespeicherte Kühlenergie kann dann während des Tages,

insbesondere in warmen Sommermonaten zur Erniedrigung der Raumtemperatur langsam in den Raum abgegeben werden. Bei der Verkleidung von Decken oder Wänden mit einer Betonkernaktivierung mit flächigen Schallabsorptions-Elementen verschlechtert sich die Effizienz des Betonkernaktivierungssystems, da die schallabsorbierenden Decken- oder

Wandelemente, welche zur Erhöhung der Schallabsorption an den Decken und/oder Wänden angebracht werden, in der Regel eine schlechte Wärmeleitung aufweisen. Die Effizienz des Betonkernaktivierungssystems wird durch die schallabsorbierenden Decken- bzw. Wandelemente wesentlich verschlechtert, weil die schallabsorbierenden Elemente die betonkernaktivierten Decken und Wände gegenüber dem Raum thermisch dämmen.

Zur Lösung dieses Problems schlägt die europäische Patentschrift EP 1 167 888 B1 die Verwendung von schalldämmenden Akustikelementen in Form von flächigen Deckenpaneelen vor, welche einen schallabsorbierenden Kern

aufweisen und über thermisch leitfähige Übertragungspfade bzw. Wärmebrücken verfügen, welche eine flächige thermische Übertragung an die Betonwand oder - decke ermöglichen. Bei den flächigen Paneelen handelt es sich um

Schallabsorberplatten, beispielsweise aus Mineralwolle, welche in eine

wärmeleitende Außenhülle eingebracht sind. Die thermisch leitende Außenhülle steht in wärmeleitendem Verbund mit der Betondecke oder Betonwand, so dass eine gute Übertragung von Wärme (bzw. Kälte) von der Betonwand bzw. der Betondecke an den Raum gewährleistet ist. Auf diese Weise kann Wärme (bzw. Kälte) verlustarm von der Betonwand oder der Betondecke an den Raum zum Heizen (bzw. Kühlen) abgegeben werden.

Die mit den aus der EP 1 167 888 B1 bekannten Decken- oder Wandelementen erzielbare Wärmeübertragung erweist sich jedoch nach wie vor als unzureichend. Um eine ausreichende Wärmeübertragung zu gewährleisten, wird daher in der Praxis in der Regel nur ein Teil der Gesamtfläche der Wände bzw. der Decken des Raumes mit solchen Decken- oder Wandelementen verkleidet. Dies wiederum verschlechtert jedoch die Schallabsorption.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Decken- oder Wandelement zur Verkleidung von Decken bzw. Wänden eines Raumes aufzuzeigen, mit denen zum einen eine gute Schallabsorption und zum anderen eine möglichst gute Wärmeübertragung zwischen den Wänden bzw. Decken und dem Rauminneren ermöglicht werden kann. Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, Decken- oder Wandelemente bereit zu stellen, welche einerseits eine gute

Schallabsorption und andererseits eine (aktive) Klimatisierung eines Raumes ermöglichen. Darüber hinaus soll eine möglichst einfache und insbesondere zeit- und kostensparende Befestigung der Decken- oder Wandelemente an einer Decke bzw. einer Wand ermöglicht werden.

Diese Aufgaben werden mit einem Decken- oder Wandelement mit den

Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Zur Lösung dieser Aufgaben trägt ferner die Verwendung von expandiertem Graphit gemäß dem nebengeordneten Anspruch 14 bei.

Zur Lösung der genannten Aufgaben schlägt die Erfindung ein an einer Decke oder einer Wand befestigbares Decken- bzw. Wandelement vor, welches ein schallabsorbierendes Kernmaterial aufweist, wobei das Kernmaterial

expandiertes Graphit enthält oder gänzlich aus expandiertem Graphit besteht.

Die Herstellung von expandiertem Graphit (sog. Graphitexpandat) ist u. a. aus der US 3,404,061 -A bekannt. Zur Herstellung von expandiertem Graphit werden Graphiteinlagerungsverbindungen bzw. Graphitsalze wie zum Beispiel

Graphithydrogensulfat oder Graphitnitrat schockartig erhitzt. Dabei vergrößert sich das Volumen der Graphitpartikel um einen Faktor von cirka 200 bis 400 und gleichzeitig sinkt die Schüttdichte auf werte von 2 - 20 g/l. Das so erhaltende Graphitexpandat besteht aus wurm- bzw. ziehharmonikaförmigen Aggregaten. Wird vollständig expandiertes Graphit unter gerichteter Einwirkung eines Druckes kompaktiert, ordnen sich die Schichtebenen des Graphits bevorzugt senkrecht zur Einwirkungsrichtung des Druckes an, wobei sich die einzelnen Aggregate untereinander verhaken. Auf diese Weise lassen sich ohne Binderzusatz selbsttragende Flächengebilde wie zum Beispiel Bahnen, Platten oder Formkörper aus expandiertem Graphit herstellen. Expandiertes Graphit kann auch mit anderen Materialien wie zum Beispiel

Kunststoffen vermischt werden. Für die erfindungsgemäße Verwendung von expandiertem Graphit eignet sich insbesondere die Vermischung von

expandiertem Graphit mit thermoplastischen und/oder duroplastischen

Kunststoffen. Der Kunststoff kann dabei beispielweise durch Imprägnierung oder über ein Pulververfahren in das expandierte Graphit eingebracht werden. So lassen sich Formkörper, beispielsweise flächige Platten, aus einem Gemisch von expandiertem Graphit und einem Kunststoff herstellen. Die Vermischung des expandierten Graphits mit Kunststoff erhöht die Steifigkeit und verbessert dadurch die Handhabung der so hergestellten Formkörper aus dem Graphit-Kunststoff- Gemisch.

Reines Graphitexpandat verfügt ebenso wie Gemische aus expandiertem Graphit und Kunststoff über eine sehr gute Wärmeleitfähigkeit. Die Wärmeleitfähigkeit eines Gemisches aus expandiertem Graphit mit einem Anteil von 50 Gew.-% eines Kunststoffs ist je nach Art des verwendeten Kunststoffmaterials immer noch sehr hoch.

Neben den hohen Wärmeleitfähigkeitswerten verfügt expandiertes Graphit darüber hinaus überraschender weise auch über eine hohe Schallabsorptionsfähigkeit. Durch die Kombination dieser Eigenschaften eignet sich expandiertes Graphit als Schallabsorber in Akustikelementen oder zur Herstellung von

schallabsorbierenden Akustikdecken oder -wänden, insbesondere dann, wenn gleichzeitig zur Schallabsorption auch eine gute Wärmeübertragung von den Akustikdecken bzw. -wänden in den Raum gefordert wird, wie dies beispielsweise bei betonkernaktivierten Decken oder Wänden der Fall ist.

Gemäß der Erfindung wird vorgeschlagen, expandiertes Graphit als

schallabsorbierendes Kernmaterial in Decken- oder Wandelementen zu

verwenden. Bei dem Kernmaterial kann es sich um reines Graphitexpandat oder um eine Mischung von expandiertem Graphit mit einem Kunststoff handeln. Im Folgenden wird für beide Varianten jeweils von Graphit-Kernmaterial gesprochen. Bevorzugt wird das schallabsorbierende Graphit-Kernmaterial in einem Rahmen angeordnet, der direkt in thermischem Kontakt an eine Decke bzw. eine Wand befestigt werden kann. Bei dem Rahmen kann es sich insbesondere um eine aus einem Metallblech gefertigte Kassette mit einer perforierten Oberfläche handeln. Bevorzugt ist die Kassette an einer Seite offen, um das Kernmaterial in die

Kassette einfügen zu können. Das Graphit-Kernmaterial, dessen Oberfläche bevorzugt aufgeraut oder porös ist, kann in der Kassette lose eingelegt oder dort beispielsweise durch Verkleben befestigt werden.

Wird reines Graphitexpandat als schallabsorbierendes Kernmaterial verwendet, liegt die Dichte des Kernmaterials zwischen 0,04 und 0,10 g/cm 3 . Bei der

Verwendung eines Gemisches aus expandiertem Graphit und einem Kunststoff liegt die Dichte des Kernmaterials je nach Kunststoffanteil entsprechend höher. Die Wärmeleitfähigkeit der erfindungsgemäßen Decken- oder Wandelemente beträgt mehr als 2 W/mK.

Als Alternative zur Einbettung des schallabsorbierenden Graphit-Kernmaterials in einen Rahmen, der an der Decke bzw. der Wand befestigt wird, kann das Graphit- Kernmaterial auch in der Form von Leichtbauplatten aus expandiertem Graphit oder einer Mischung aus expandiertem Graphit mit einem Kunststoff direkt an die Oberfläche einer Decke oder einer Wand befestigt werden, beispielsweise durch Verkleben oder durch Verschrauben. Zur Erhöhung der thermischen Kopplung zwischen der Decke oder der Wand und dem Graphit-Kernmaterial ist es zweckmäßig, zwischen der Oberfläche der Decke bzw. der Wand und dem

Graphit-Kernmaterial eine Zwischenschicht aus einem thermisch leitfähigen Material anzuordnen. Hierfür kann beispielsweise ein thermisch leitfähiger Kleber oder eine Metallplatte verwendet werden. Der thermische Kontakt zwischen dem schallabsorbierenden Graphit-Kernmaterial und der Oberfläche der Decke bzw. der Wand kann durch Aufrauen der Oberfläche des Kernmaterials verbessert werden. Das Aufrauen der Oberfläche oder eine poröse Oberflächenstruktur des Kernmaterials verbessert darüber hinaus auch die Schallabsorption.

Die erfindungsgemäßen Decken- oder Wandelemente können auch zum

nachträglichen Einbau eines aktiven Klimatisierungssystems für Räume verwendet werden, welche noch nicht über betonkernaktivierte Decken oder Wände verfügen. Hierfür ist vorgesehen, in dem schallabsorbierenden Kernmaterial Rohrleitungen zur Durchleitung eines Fluids einzubetten. Diese Rohrleitungen können dann zur Durchleitung eines Wärme- bzw. Kältemittels (wie zum Beispiel Wasser) verwendet werden, um wie bei einer Betonkernaktivierung eine Wärmebzw. Kältespeicherung in den Decken oder Wänden mit einer verzögerten Abgabe der Wärme bzw. Kälte an den Raum einzurichten.

Die erfindungsgemäßen Decken- oder Wandelemente werden großflächig und bevorzugt vollflächig unter thermischer Kopplung zwischen der Oberfläche der Wand oder der Decke und der Hauptfläche des Wand- bzw. Deckenelements an einer Decke bzw. einer Wand eines Raumes befestigt. Zur großflächigen

Verkleidung einer Decke oder einer Wand mit den erfindungsgemäßen Deckenoder Wandelementen werden diese neben- und/oder hintereinander auf Stoß liegend angeordnet und an der Wand befestigt. Zweckmäßig wird auf die so angeordneten Decken- oder Wandelemente eine optisch ansprechende

Verkleidung, wie zum Beispiel eine Putzschicht aufgebracht. Um die

Schallabsorption und die Wärmeleitfähigkeit der gesamten Anordnung nicht zu verschlechtern, sollte die Verkleidung eine gute Wärmeleitfähigkeit sowie eine gute Durchlässigkeit für Schallwellen aufweisen.

Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter

Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen näher erläutert. Die Zeichnungen zeigen:

Figur 1 : schematische Darstellung der Verwendung eines

erfindungsgemäßen Deckenelements in einer ersten Ausführungsform, welches an eine Betondecke mit Betonkernaktivierung befestigt ist;

Figur 2: Querschnitt durch das in Figur 1 gezeigte

Deckenelement; Figur 3: schematische Darstellung der Verwendung eines erfindungsgemäßen Deckenelements in einer zweiten Ausführungsform, welches an eine Betondecke ohne Betonkernaktivierung befestigt ist;

Figur 4: Querschnitt durch das in Figur 3 gezeigte

Deckenelement;

Figur 5: schematische Darstellung der Verwendung des

erfindungsgemäßen Deckenelements in der ersten Ausführungsform, welches an eine Betondecke ohne Betonkernaktivierung befestigt ist;

Figur 6: schematische Darstellung der Verwendung eines erfindungsgemäßen Deckenelements in einer dritten Ausführungsform, welches an eine Betondecke ohne Betonkernaktivierung befestigt ist;

Figur 7: schematische Darstellung der Verwendung eines erfindungsgemäßen Deckenelements in einer vierten Ausführungsform, welches an eine Betondecke mit Betonkernaktivierung befestigt ist;

ln den nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispielen der Erfindung wird die Verwendung von erfindungsgemäßen Decken- oder Wandelementen zur

Befestigung an einer sich in horizontaler Ebene erstreckenden Decke 5 gezeigt. Es wird daher jeweils von Deckenelementen gesprochen. Die erfindungsgemäßen Decken- oder Wandelemente können jedoch in entsprechender Weise auch zur Befestigung an einer vertikalen Wand verwendet werden. In den zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispielen sind gleiche oder sich entsprechende Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.

In Figur 1 ist ein erfindungsgemäßes Deckenelement 10 gezeigt, welches an einer betonkernaktivierten Decke 5 befestigt ist. Unter einer betonkernaktivierten Decke 5 wird hierbei eine Betondecke verstanden, in der Rohrleitungen 7 zur

Durchleitung eines Heiz- oder Kühlmediums, wie zum Beispiel Wasser,

angeordnet sind. Das Deckenelement 10 ist an der Unterseite 1 1 der Decke 5 befestigt.

In Figur 2 ist das Deckenelement 10 im Schnitt dargestellt. Das Deckenelement 10 umfasst einen als Kassette 2 ausgebildeten Rahmen und ein in dem Rahmen angeordnetes Kernmaterial 1 . Bei dem Kernmaterial 1 handelt es sich um ein schallabsorbierendes Material, welches erfindungsgemäß entweder reines

Graphitexpandat ist oder aus einer Mischung von expandiertem Graphit mit einem Kunststoffmaterial hergestellt ist. Die Kassette 2 ist durch einen Kassettenboden 2a und an diesem kastenförmig angeordneten Kassettenwände gebildet, wobei in der Schnittzeichnung der Figur 2 lediglich zwei der insgesamt vier

Kassettenwände zu sehen sind. Zweckmäßig sind der Kassettenboden 2a und die Kassettenwände 2a, 2b aus Metallblech gefertigt und zumindest der

Kassettenboden 2a verfügt zweckmäßig über eine Perforation. Hierfür kann der Kassettenboden beispielsweise aus einem Lochblech gefertigt werden. Die Perforation in dem Kassettenboden 2a stellt sicher, dass die Schallwellen den Rahmen, in dem das schallabsorbierende Graphit-Kernmaterial 1 angeordnet ist, durchdringen können. Bei dem in der Figur 2 gezeigten Ausführungsbeispiel ist zwischen der Oberseite des Kassettenbodens 2a und dem darauf aufliegenden Graphit-Kernmaterial 1 ein Akustikvlies 3 angeordnet, das eine besonderes hohe Schalldämnnung bewirken kann. Statt des Akustikvlies 3 kann die Verbindung zwischen dem Graphit-Kernmaterial 1 und dem Kassettenboden 2a auch über einen Kleber erfolgen, über den die Unterseite des Kernmaterials 1 an der Oberseite des Kassettenbodens 2a verklebt ist. Eine Verklebung des

Kernmaterials 1 mit dem Kassettenboden 2a gewährleistet einerseits eine gute thermische Kopplung und andererseits auch eine gute Schallkopplung.

Bevorzugt ist das schallabsorbierende Graphit-Kernmaterial 1 in Form einer Leichtbauplatte in dem Rahmen (Kassette 2) angeordnet, wobei zweckmäßig die Oberseite 12 des schallabsorbierenden Kernmaterials 1 über die Oberkanten 2c, 2d der Kassettenwände 2a, 2b übersteht, wie in Figur 2 gezeigt.

Zur Befestigung des in Figur 2 gezeigten Deckenelements 10 an der in Figur 1 gezeigten betonkernaktivierten Decke 5 wird die Kassette 2 an der Unterseite 1 1 der Decke 5 angeschraubt. Beim Anschrauben der Kassette 2 an die Decke 5 wird das Graphit- Kernmaterial 1 zusammengedrückt, bis die Oberseite 12 des

Kernmaterials 1 bündig mit den Oberkanten 2c, 2d der Kassettenwände 2a, 2b abschließt. Das Zusammendrücken des Kernmaterials 1 wird dabei durch die Verformbarkeit des Graphit-Kernmaterials 1 ermöglicht. Das in Lotrichtung zur Deckenoberfläche 1 1 zusammengedrückte Kernmaterial 1 steht nach der

Befestigung des Deckenelements 10 an der Decke 5 über die gesamte

Hauptfläche (Oberfläche 12) in thermischem Kontakt mit der Unterseite 1 1 der Decke 5.

Zur Verbesserung der Schallabsorption des Graphit-Kernmaterials 1 und zur Verbesserung des thermischen Kontakts mit der Unterseite 1 1 der Decke 5 sind die Oberflächen des Graphit-Kernmaterials 1 angeraut oder porös ausgebildet. Eine aufgeraute oder poröse Oberfläche des Graphit-Kernmaterials 1

gewährleistet auch bei einer unebenen Unterseite 1 1 der Decke 5 einen guten thermischen Kontakt über die gesamte Anlagefläche des Graphit-Kernmaterials 1 an der Decke 5. Die thermische Kopplung zwischen dem schallabsorbierenden Graphit-Kernmaterial 1 und der Betondecke 5 lässt sich ferner durch Einfügen einer Zwischenschicht 4 verbessern. Bei dem in der Figur 1 gezeigten Ausführungsbeispiel ist eine solche Zwischenschicht 4 zwischen der Oberseite 12 des Deckenelements 10 und der Unterseite 1 1 der Decke 5 dargestellt. Bei dieser Zwischenschicht kann es sich entweder um eine Platte aus einem thermisch gut leitfähigen Material, wie zum Beispiel eine Metallplatte, handeln. Zweckmäßig handelt es sich bei der Metallplatte um einen Deckel, mit dem die oben offene Kassette 2 abgedeckt wird. Bei der Zwischenschicht 4 kann es sich jedoch auch um eine Kleberschicht handeln, über welche die Oberseite 12 des Graphit- Kernmaterials 1 an der Unterseite 1 1 der Decke 5 verklebt wird.

Mit einer Anordnung, wie sie in Figur 1 gezeigt ist, lässt sich im gesamten

Frequenzbereich des hörbaren Schallspektrums ein Schallabsorptionsgrad von 0,1 bis 0,7 % erzielen. Die Wärmeleitfähigkeit der Anordnung beträgt über die gesamte Fläche des Deckenelements 10 zwischen 3 und 5 W/mK.

Das in Figur 2 gezeigte Deckenelement 10 lässt sich in entsprechender Weise auch an einer Decke 5 ohne Betonkernaktivierung anordnen. Dieses

Ausführungsbeispiel ist schematisch in Figur 5 gezeigt.

Die Figuren 3 und 4 zeigen ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Deckenelements 10, mit dem Decken 5 ohne Betonkernaktivierung (nachträglich) mit einem System zur aktiven Klimatisierung des Raumes ausgestattet werden können. Hierfür ist - wie in Figur 4 gezeigt - ein Deckenelement 10 vorgesehen, welches den gleichen Grundaufbau aufweist, wie das in Figur 2 gezeigte

Deckenelement. In dem schallabsorbierenden Graphit-Kernmaterial 1 sind bei diesem Ausführungsbeispiel Rohrleitungen 9 verlegt. Die Rohrleitungen 9 sind in dem Graphit-Kernmaterial 1 eingebettet und bilden dort ein Rohrleitungssystem, mit dem ein Heiz- oder Kühlmedium durch das Deckenelement 10 geleitet werden kann. Durch die thermische Kopplung des Graphit-Kernmaterials 1 an die

Betondecke 5 kann die von dem Heiz- bzw. Kühlmedium in das Deckenelement 10 eingebrachte Wärme (bzw. Kälte) an die Masse der Betondecke 5 abgeleitet und dort zur zeitverzögerten Abgabe an den Raum gespeichert werden. Die in dem Graphit-Kernmaterial 1 angeordneten Rohrleitungen 9 werden hierfür an einen Wärme- bzw. Kältespeicher gekoppelt, über den das Heiz- bzw.

Kühlmedium durch das Rohrleitungssystem gefördert wird.

In Figur 6 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel für die Verwendung eines erfindungsgemäßen Deckenelements 10 gezeigt. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist das Deckenelement 10 als Leichtbauplatte aus einem Graphit-Kernmaterial 1 gebildet. Die Leichtbauplatte aus dem Graphit-Kernmaterial 1 ist dabei - anders als bei den Ausführungsbeispielen der Figuren 1 bis 5 - nicht in einen Rahmen eingelegt. Die Leichtbauplatte ist vielmehr direkt in thermischem Kontakt mit der Unterseite 1 1 der Decke 5 an der Decke 5 befestigt. Die Befestigung erfolgt zweckmäßig über eine zwischen der Oberseite des Graphit-Kernmaterials 1 und der Unterseite 1 1 der Decke 5 angeordnete Kleberschicht 4. Bei der Kleberschicht

4 handelt es sich bevorzugt um eine Schicht aus einem thermisch gut leitfähigen Kleber, wie etwa einen mit leitfähigen Partikeln gefüllten Kleber. Auf der Unterseite 13 der Leichtbauplatte aus dem Graphit-Kernmaterial 1 ist eine Verkleidung aufgebracht, beispielsweise in Form einer Putzschicht 6 oder einer Tapete oder dergleichen. Wie bei dem Ausführungsbeispiel der Figur 4 sind auch bei dem in Figur 6 gezeigten Ausführungsbeispiel des Deckenelements 10 Rohrleitungen 9 zur Durchleitung eines Heiz- oder Kühlmediums in das Graphit-Kernmaterial 1 eingebettet. Diese Ausführungsform eignet sich zur Verwendung an Betondecken

5 ohne Betonkernaktivierung, wie in Figur 6 dargestellt.

Für eine Verwendung eines dem Ausführungsbeispiel der Figur 6 entsprechenden Deckenelements 10 an einer Betondecke 5 mit Betonkernaktivierung kann auf die Rohrleitungen 9 in dem Graphit-Kernmaterial 1 verzichtet werden. Dieses

Ausführungsbeispiel ist in Figur 7 zeichnerisch dargestellt.

In den zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispielen der Figuren 1 , 3 und 5 - 7 ist jeweils nur ein an der Decke 5 befestigtes Deckenelement 10 gezeigt. Mit den erfindungsgemäßen Deckenelementen oder Wandelementen können jedoch Decken oder Wände auch vollflächig verkleidet werden, indem mehrere Deckenoder Wandelemente auf Stoß nebeneinander bzw. hintereinander angeordnet und an der Decke bzw. der Wand befestigt werden. Da sich das Graphit-Kernmaterial, insbesondere bei einer Vermischung mit Kunststoffen, problemlos als stabiler Formkörper oder Vorpressling herstellen lässt, können erfindungsgemäße Wandoder Deckenelemente in verschiedensten Formen hergestellt werden, wodurch vielfältige Möglichkeiten bei der Gestaltung von Akustikdecken oder -wänden eröffnet werden, die sich mit den bekannten Lösungen nicht realisieren lassen. Die erfindungsgemäße Wand- oder Deckenelemente können ohne großen Aufwand an einer Wand oder Decke montiert werden und lassen sich ohne jegliche

Beeinträchtigung der gewünschten Schallabsorption und der thermischen

Leitfähigkeit durch optisch ansprechende Verkleidungen (wie Putzschichten oder Tapeten) der Gestaltung des Raumes anpassen.