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Patent Searching and Data


Title:
CELL CULTURE CARRIER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/114997
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a cell culture carrier for cultivating biological cell material (07). The cell culture carrier comprises: a carrier plate (01); a membrane (02), which is supported by the carrier plate (01) and provides a colonization surface (06) for the cell material (07), the colonization surface (06) being permeable for a main flow (10) of a nutrient solution; and a holding cage (03), which is covered by the membrane (02) at an end and into which the cell material (07) can be introduced and through which the main flow (10) can flow. The carrier plate (01) provides a plurality of flow openings (08), which are positioned outside of the holding cage (03) in peripheral distribution and which allow a secondary flow (11) of the nutrient solution, the flow velocity of which secondary flow is greater than the flow velocity of the main flow (10) of the nutrient solution that flows through the holding cage (03) and the colonization surface (06). The invention further relates to a cell culture carrier assembly having a cell culture carrier of this type in a housing, which provides a flow region for a nutrient solution.

Inventors:
SCHOBER ANDREAS (DE)
WEISE FRANK (DE)
HAMPL JÖRG (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/083151
Publication Date:
June 20, 2019
Filing Date:
December 15, 2017
Export Citation:
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Assignee:
UNIV ILMENAU TECH (DE)
International Classes:
C12M1/32; C12M1/00; C12M1/12
Domestic Patent References:
WO2009121868A22009-10-08
WO2011035937A12011-03-31
WO2011035938A12011-03-31
Foreign References:
US20070141555A12007-06-21
US6794184B12004-09-21
DE202011003049U12011-04-28
US20080076170A12008-03-27
US20050101010A12005-05-12
US20170218321A12017-08-03
US20100190197A12010-07-29
DE202006017853U12007-01-18
DE102010037968A12012-04-05
Attorney, Agent or Firm:
ENGEL, Christoph K. (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Zellkulturträger zur Kultivierung von biologischem

Zellmaterial (07) umfassend:

eine Trägerplatte (01);

eine Membran (02), die von der Trägerplatte (01) getragen wird und eine Ansiedlungsfläche (06) für das Zellmaterial (07) bereitstellt , wobei die

Ansiedlungsfläche (06) für einen Hauptfluss (10) einer Nährstofflösung durchlässig ist;

einen für die Nährstofflösung durchlässigen Aufnahme käfig (03), der an einer Stirnseite durch die Membran (02) abgedeckt ist, in welchen das Zellmaterial (07) einbringbar ist und der vom Hauptfluss (10)

durchströmbar ist;

dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerplatte (01) mehrere Strömungsöffnungen (08) bereitstellt, die umfangseitig verteilt außerhalb des Aufnahmekäfigs (03) positioniert sind und die einen Nebenfluss (11) der Nährstofflösung gestatten, dessen Fließgeschwindigkeit größer ist als die Fleißgeschwindigkeit des durch den Aufnahmekäfig (03) und die Ansiedlungsfläche (06) strömenden Hauptflusses (10) der Nährstofflösung .

2. Zellkulturträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmekäfig (03) aus demselben porösen Material wie die Membran (02) besteht.

3. Zellkulturträger nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmekäfig (03) als Hülse mit offenen

Stirnseiten geformt ist, wobei die eine Stirnseite auf der Membran (02) aufsteht und die gegenüberliegende Stirnseite offen bleibt zum Einbringen des Zellmaterials (07) und zum Einspeisen des Hauptflusses (10) der Nährstofflösung .

4. Zellkulturträger nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Strömungsöffnungen (08) als Spalte zwischen der Membran (02) und der Trägerplatte (01)

ausgebildet sind.

5. Zellkulturträger nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerplatte (01) Haltemittel (04) zur Befestigung innerhalb eines Bioreaktors besitzt.

6. Zellkulturträger nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Membran (02) in ihrem Randbereich von der Trägerplatte (01) umschlossen ist und mit mehreren umfangseitig verteilt angeordneten Haltestegen (09) an der Trägerplatte (01) befestigt ist.

7. Zellkulturträger nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerplatte (01) als kreisförmige Scheibe geformt ist, deren Abmessungen an die in

Mikrotiterplatten vorgesehenen Wells derart angepasst sind, dass der Zellkulturträger in ein solches Well einsetzbar ist .

8. Zellkulturträger nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Membran (02) und die Wandung des Aufnahmekäfigs (03) eine Dicke zwischen 25 und 75 ym aufweisen, dass der Aufnahmekäfig (03) eine axiale Länge zwischen 2,5 bis 3,5 mm aufweist, dass die kreisrunde Trägerplatte (01) einen Durchmesser zwischen 4 bis 18 mm aufweist, und dass die Strömungsöffnungen (08) zusammen einen Querschnitt zwischen 0,5 bis 10 mm2 aufweisen.

9. Zellkulturträger nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass er vollständig aus Polycarbonat besteht .

10. Zellkulturträgeranordnung zur Kultivierung von biologischem Zellmaterial (07) umfassend:

ein Gehäuse, welches einen Strömungsbereich für eine Nährstofflösung bereitstellt ;

eine Trägerplatte (01), die im Strömungsbereich des Gehäuses positioniert ist;

eine Membran (02), die von der Trägerplatte (01) getragen wird und eine Ansiedlungsfläche (06) für das Zellmaterial (07) bereitstellt , wobei die

Ansiedlungsfläche (06) für einen Hauptfluss (10) der Nährstofflösung durchlässig ist;

einen für die Nährstofflösung durchlässigen Aufnahme käfig (03), der auf der Membran (02) angeordnet ist und in welchen das Zellmaterial (07) einbringbar ist; dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb des Gehäuses mehrere Strömungsöffnungen (08) vorhanden sind, die umfangseitig verteilt außerhalb des Aufnahmekäfigs (03) positioniert sind und die einen Nebenfluss (11) der Nährstofflösung gestatten, dessen Fließgeschwindigkeit größer ist als die Fließgeschwindigkeit des durch den Aufnahmekäfig (03) und die Ansiedlungsfläche (06) strömenden Hauptflusses (10) der Nährstofflösung .

Description:
Zellkulturträger

Die Erfindung betrifft einen Zellkulturträger zur Kultivierung von biologischem Zellmaterial. Der Zellkulturträger besitzt eine Trägerplatte, die bevorzugt an externe Einheiten

angepasst ist, in denen zumeist eine Vielzahl solcher Zellkul turträger zusammengefasst und mit den für die Zellkultivierung erforderlichen Medien versorgt werden. Der Zellkulturträger besitzt außerdem eine poröse Membran, die von der Trägerplatte getragen wird und bevorzugt als strukturierter Formkörper ausgebildet ist. Die Membran ist für einen Hauptfluss einer Nährstofflösung durchlässig und stellt eine Ansiedlungsfläche für das zu kultivierende Zellmaterial bereit. Weiterhin umfasst der Zellkulturträger einen Aufnahmekäfig oder eine vergleichbare Kavität, in welchen das Zellmaterial einbringbar ist. Der Aufnahmekäfig ist auf der Membran angeordnet, in diese eingesetzt oder einstückig mit dieser gebildet, sodass eine Stirnseite des Aufnahmekäfigs durch die Membran abgedeckt ist, um da Zellmaterial im Käfig zu halten. Der Aufnahmekäfig wird im Betrieb vom Hauptfluss durchströmt, um das

Zellmaterial mit Nährstoffen, Sauerstoff oder dergleichen zu versorgen .

Biologisches Zellmaterial, also beispielsweise Gewebestücke, Biopsiematerial oder multizelluläre gewebeähnliche Zellver bände müssen in lebensförderlichen Bedingungen kultiviert werden, wenn sie außerhalb ihres natürlichen Umfeldes über einen mittelfristigen Zeitraum von mehreren Stunden bis zu einigen Wochen untersucht und ggf. vermehrt werden sollen.

Dazu werden sie auf Zellkulturträgern abgelegt und dort mit den passenden Medien bzw. Nährstoffen versorgt, wobei ein Fluid das Zellmaterial perfundiert, um Nährstoffe und gelösten Sauerstoff an die einzelnen Zellen heranzuführen. Im ein fachsten Fall werden die Zellmaterialien in den Wells von Mikrotiterplatten abgelegt, welche mit besonderen Einsätzen ausgerüstet sein können.

In der DE 20 2006 017 853 Ul ist ein Einsatz für eine Mikroti terplatte beschrieben, bestehend aus einer Trägerstruktur, in die mindestens eine Vertiefung eingebracht ist, wobei der obere Durchmesser der Vertiefung so gewählt ist, dass sich diese in eine Vertiefung der Mikrotiterplatte einsetzen lässt. Der Boden der Vertiefung besitzt jeweils mindestens eine nach unten ausgeformte Mikrokavität. Der Einsatz ist zumindest teilweise mit Poren versehen.

Neben Mikrotiterplatten gibt es auch andere Ansätze, um Kavi täten für die Kultivierung und Untersuchung biologischer

Substanzen bereitzustellen.

So beschreibt die WO 2011/035937 Al einen mikrostrukturierten Formkörper, umfassend eine Folie, die in unverformte Bereiche und verdünnte Verstreckungsbereiche geteilt ist. Zumindest in einigen der verdünnten Verstreckungsbereiche sind Mikrostruk turen ausgebildet, wobei Poren zumindest in einem der verdünn ten Verstreckungsbereiche ausgebildet sind und zumindest einige der unverformten Bereiche undurchlässig sind.

Weiterhin ist aus der WO 2011/035938 Al ein mikrostrukturier ter Formkörper bekannt, der einen folienartigen Grundkörper besitzt, welcher eine erste Folienschicht und eine darunter befindliche zweite Folienschicht umfasst, wobei die zweite Folienschicht Ausnehmungen mit einem Durchmesser von weniger als 2 mm aufweist, die durch verformte Bereiche der ersten Folienschicht ausgeformt sind, durch welche Kavitäten ausge- bildet sind. Zumindest einige der verformten Bereiche der ersten Folienschicht besitzen Poren. Die Bereiche des folien artigen Grundkörpers sind außerhalb der Ausnehmungen undurch lässig.

In der DE 10 2010 037 968 Al ist eine Struktur zur Nachbildung eines Sinusoids beschrieben, die sich in eine Mikrotiterplatte einsetzen lässt. Die Struktur umfasst mehrere übereinander angeordnete Schichten aus einem porösen Material, wobei zwischen den Schichten jeweils ein Zwischenraum ausgebildet ist. Die Zwischenräume sind durch in den Schichten zur Weiter leitung eines Fluids ausgebildete Kanäle verbunden.

Es hat sich jedoch gezeigt, dass für die Versorgung bestimmter Zellmaterialien eine hohe Transportrate der Nährstoffe

(einschließlich gelöste Gase, insbesondere Sauerstoff) erforderlich ist. Am einfachsten lässt sich dies durch hohe Fließgeschwindigkeiten des die Nährstoffe beinhaltenden

Mediums erreichen. Allerdings führt eine hohe Fließgeschwin digkeit zu hohen Scherkräften in den Zellverbänden, denen empfindliche Gewebebereiche nicht widerstehen können. Dies führt letztlich zur Zerstörung des Zellmaterials. Im Stand der Technik sind Versuche bekannt geworden, die scherkraftbedingte Auflösung eines Zellverbandes durch Einschließen in einen Aufnahmekäfig zu verhindern, wodurch sich das geschilderte Problem aber nicht lösen lässt. Entweder behindert ein eng geschlossener Käfig die gewünschte hohe Transportrate oder ein weit geöffneter Käfig kann das Zellmaterial nicht hinreichend schützen .

Eine Aufgabe der Erfindung besteht ausgehend von diesem

Problem darin, einen verbesserten Zellkulturträger bereit zu stellen, mit Hilfe dessen biologisches Zellmaterial mittel- fristig kultiviert werden kann, wobei sich die Transportrate der benötigten Nährstoffe deutlich erhöhen lassen soll, ohne dass erhöhte Fließgeschwindigkeiten der Nährstofflösung zu einer Auflösung oder Zerstörung der kultivierten Zellverbände führt .

Diese Aufgabe wird durch einen Zellkulturträger gemäß dem bei gefügten Anspruch 1 sowie eine Zellkulturträgeranordnung gemäß Anspruch 10 gelöst.

Der erfindungsgemäße Zellkulturträger zeichnet sich dadurch aus, dass die Trägerplatte mehrere Strömungsöffnungen bereit stellt, die umfangseitig verteilt außerhalb des Aufnahmekäfigs positioniert sind. Die mehreren Strömungsöffnungen gestatten einen Nebenfluss der Nährstofflösung, dessen Fließgeschwindig keit größer ist als die Fließgeschwindigkeit des durch den Aufnahmekäfig und die Ansiedlungsfläche strömenden Haupt flusses der Nährstofflösung .

Der Aufnahmekäfig stellt seinerseits einen porösen Behälter für das Zellmaterial bereit. Bevorzugt besteht die Wandung des Aufnahmekäfigs vollständig aus porösem Material, welches ein Durchströmen der Nährstofflösung gestattet. Vorzugsweise sind die Stirnseiten des Aufnahmekäfigs komplett geöffnet, wobei die untere Stirnseite durch die Membran geschlossen wird, um das Zellmaterial im Aufnahmekäfig zu halten. Die obere Stirn seite kann hingegen offen bleiben, um das Einsetzen des Zell materials zu ermöglichen und ggf. auch optische Beobachtungen zu gestatten. Der Hauptfluss der Nährstofflösung durchströmt den Aufnahmekäfig axial und stellt die Grundversorgung der Zellen sicher. Darüber hinaus wird an der Außenseite des

Aufnahmekäfigs der Nebenfluss entlang geführt, sodass über die porösen Seitenwände des Aufnahmekäfigs ebenfalls ein Nähr- stofftransport erfolgen kann. Aufgrund der höheren Fließ geschwindigkeit des Nebenflusses im Vergleich zum Hauptfluss ist die Transportrate für die Nährstoffe hoch, denn es entsteht ein großer Gradient an Nährstoffen, Sauerstoff und Zellabbauprodukten zwischen dem Inneren des Aufnahmekäfigs und der vom Nebenfluss versorgten Außenseite, was trotz der

Barrierewirkung des Käfigs eine verbesserte Versorgung der kultivierten Zellen ermöglicht. Innerhalb des Aufnahmekäfigs bleibt das Zellmaterial geschützt und es herrscht eine

geringere Fließgeschwindigkeit.

Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform ist der Aufnahme käfig aus demselben porösen Material wie die Membran

gefertigt, beispielsweise aus Polycarbonat. Auch die Poren größe kann in der Wandung des Aufnahmekäfigs identisch zur Membran gewählt sein, was zu günstigen dynamischen Druck verhältnissen innerhalb des Aufnahmekäfigs führt.

Bevorzugt ist der Aufnahmekäfig als Hülse mit offenen Stirn seiten geformt, insbesondere mit zylindrischer Form. Es können aber auch rechteckige oder polygonale Querschnitte für den Aufnahmekäfig gewählt werden.

Eine bevorzugte Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass die Strömungsöffnungen als Spalte zwischen der Membran und der Trägerplatte ausgebildet sind. Damit lassen sich die Strömungsöffnungen besonders nah an der Außenseite der Wandung des Aufnahmekäfigs platzieren, sodass der Nebenfluss mit hoher und gleichförmiger Fließgeschwindigkeit an der Außenseite entlang geführt werden kann. Alternativ können die Strömungs öffnungen auch in Form mehrerer Kreisabschnitte in der Träger platte eingebracht sein oder an deren äußerem Umfang durch entsprechende Aussparungen gebildet sein. Gemäß einer weitergebildeten Ausführung besitzt die Träger platte ein oder mehrere Haltemittel zur Befestigung des

Zellkulturträgers innerhalb eines Bioreaktors. Beispielsweise können Rastnasen oder dergleichen genutzt werden, um den

Zellkulturträger in einem Well einer Mikrotiterplatte zu verankern. Die Trägerplatte ist dafür beispielsweise als kreisförmige Scheibe geformt, deren Abmessungen an die in Mikrotiterplatten vorgesehenen Wells angepasst sind. Ebenso kann der Zellkulturträger in rohrförmigen Gehäusen oder

Schlauchmänteln eingesetzt werden.

Vorteilhaft ist es, wenn die Membran in ihrem Randbereich allseits von der Trägerplatte umschlossen ist und mit mehreren umfangseitig verteilt angeordneten Haltestegen an der Träger platte befestigt ist. Damit kann die Membran einfach gehalten sowie geschützt sein und gleichzeitig ist die Ausbildung von Haupt- und Nebenfluss gewährleistet.

Gemäß einer bevorzugten Ausführung besteht der vollständige Zellkulturträger aus Polycarbonat. Andere biokompatible

Materialien sind ebenso verwendbar.

Die Erfindung betrifft außerdem eine Zellkulturträgeranordnung zur Kultivierung von biologischem Zellmaterial. Die Zell kulturträgeranordnung umfasst zusätzlich zu dem genannten Zellkulturträger ein Gehäuse, welches einen Strömungsbereich für eine Nährstofflösung bereitstellt . Die Trägerplatte, die Membran und der Aufnahmekäfig sind im Strömungsbereich des Gehäuses positioniert. Innerhalb des Gehäuses sind mehrere Strömungsöffnungen vorhanden, die umfangseitig verteilt außer halb des Aufnahmekäfigs positioniert sind und die den Neben fluss der Nährstofflösung gestatten, dessen Fließgeschwindig- keit größer ist als die Fließgeschwindigkeit des durch den Aufnahmekäfig und die Ansiedlungsfläche strömenden Haupt flusses der Nährstofflösung .

Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausfüh rungsform, unter Bezugnahme auf die Zeichnung. Es zeigen:

Fig. 1 eine Draufsicht auf einen erfindungsgemäßen Zellkultur träger;

Fig. 2 eine Seitenansicht des Zellkulturträgers gemäß Fig. 1;

Fig. 3 eine perspektivische Schnittansicht des Zellkultur

trägers gemäß den Figuren 1 und 2.

Eine beispielhafte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Zellkulturträgers ist in den Figuren 1 bis 3 dargestellt. Der Zellkulturträger besitzt eine Trägerplatte 01, eine poröse Membran 02 und einen Aufnahmekäfig 03.

Die Trägerplatte 01 ist hier als kreisförmige Scheibe aus Polycarbonat mit einem Durchmesser von ca. 15 mm ausgelegt und weist an ihrem äußeren Rand Haltemittel 04 auf, mit welcher der gesamte Zellkulturträger in einem Gehäuse (nicht gezeigt) befestigt werden kann. Die Membran 02 ist als Formstruktur ebenfalls aus Polycarbonat erzeugt und an ihren Rändern in der Trägerplatte 01 eingespannt. Im Zentrum der Membran 02 ist eine Ansiedlungsfläche 06 vorgesehen, auf welcher Zellmaterial 07 abgelegt werden kann. Mindestens im Bereich der

Ansiedlungsfläche 06 ist die Membran porös ausgebildet, sodass einen Nährstofflösung durch die Poren strömen kann. Der zylindrisch geformte Aufnahmekäfig 03 steht im Bereich der Ansiedlungsfläche 06 auf der Membran 02 auf und ist an dieser befestigt. In anderen Ausführungen kann der Aufnahmekäfig in die Membran eingesetzt sein oder einstückig mit dieser

ausgebildet sein. Der Aufnahmekäfig 03 kann ebenfalls aus Polycarbonat hergestellt sein und besitzt beispielsweise einen Durchmesser von 3 mm und eine Höhe von 5 mm. Die Seitenwände des Aufnahmekäfigs 03 haben eine Dicke von ca. 50 ym und sind ebenfalls durchlässig, vorzugsweise porös, sodass auch dort Nährstofflösung bzw. deren Bestandteile durchdringen können. Die obere Stirnseite des Aufnahmekäfigs 03 ist offen, um von dort aus das Zellmaterial 07 einsetzen und auch wieder

entnehmen zu können.

In den Eckbereichen der Membran 02 sind Freistellungen

vorgesehen, sodass mehrere Strömungsöffnungen 08 in der

Trägerplatte 01 verbleiben. Die Strömungsöffnungen 08 sind umfangseitig verteilt außerhalb des Aufnahmekäfigs 03

angeordnet. Zwischen der Membran 02 und der Trägerplatte 01 verbleiben Haltestege 09 zur Halterung der Membran. In

abweichenden Ausführungen können die Strömungsöffnungen durch einen mehrteiligen umlaufenden Ringspalt gebildet sein.

Aus Fig. 3 ist der durch die beschriebene Konstruktion

erzeugte Strömungsverlauf für die Nährstofflösung durch

Strömungspfeile eingezeichnet. Ein Hauptfluss 10 durchströmt unmittelbar den Innenraum des Aufnahmekäfigs 03, perfundiert dabei das Zellmaterial 07 und tritt aus der Membran 02 wieder aus. Die Porengröße in der Ansiedlungsfläche 06 und der Druck des Hauptflusses 10 sind so gewählt, dass die Fließ

geschwindigkeit nicht zu hoch ist, sodass das Zellmaterial 07 nicht durch auftretende Scherkräfte beschädigt wird. Ein

Nebenfluss 11 wird außen am Aufnahmekäfig 03 vorbei geführt und fließt über die Strömungsöffnungen 08 ab. Da der Neben fluss nicht unmittelbar auf das Zellmaterial 07 einwirkt, kann dessen Fließgeschwindigkeit wesentlich höher gewählt werden. Aufgrund der höheren Fließgeschwindigkeit entsteht ein hoher Gradient der Nährstoffe bzw. der in der Nährstofflösung gelösten Gase, zwischen dem Innenbereich des Aufnahmekäfigs 03 und seiner Außenseite, sodass ein Transport durch die poröse Wandung des Aufnahmekäfigs 03 erfolgt. Die Fließgeschwindig keit des Nebenflusses 11 kann beispielsweise durch die

geeignete Wahl des von den Strömungsöffnungen 08

bereitgestellten Querschnitts bestimmt werden. Der Querschnitt der Strömungsöffnungen 08 ist in der Summe regelmäßig größer als die Summe des Querschnitts der Poren im Bereich der

Ansiedlungsfläche 06.

Bezugszeichen Trägerplatte

Membran

Aufnahmekäfig

Haltemittel Ansiedlungsfläche

Zellmaterial

Strömungsöffnungen

Haltestege

Hauptfluss

Nebenfluss