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Title:
CEMENT PRODUCTION PLANT AND METHOD FOR TREATING BIOMASS IN SUCH A PLANT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2014/009487
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for treating biomass fuel in a plant for producing cement clinker, wherein the biomass is first subjected to initial drying by the gases given off by a heat exchanger in the plant, and to a corresponding plant for producing cement. The proposal according to the invention is that biomass be carbonized before being used, utilizing the heat given off by a heat exchanger present in the plant, as a result of which the low-calorific-value heat given off can be utilized to process the biomass for an energetically advantageous fuel.

Inventors:
SCHUERMANN HEIKO (DE)
Application Number:
PCT/EP2013/064713
Publication Date:
January 16, 2014
Filing Date:
July 11, 2013
Export Citation:
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Assignee:
KHD HUMBOLDT WEDAG GMBH (DE)
International Classes:
C10B49/04; C04B7/44; C10B53/02
Foreign References:
JP2005097063A2005-04-14
JP2005239907A2005-09-08
DE3542004A11987-06-04
JP2002143829A2002-05-21
DE3218232A11984-02-09
DE102007015089A12008-10-02
DE102009052902A12010-10-14
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Claims:
P A T E N T A N S P R Ü C H E

1 . Verfahren zur Behandlung von Biomasse als Brennstoff in einer Anlage (1 ) zur Herstellung von Zementklinker aus Rohmehl, aufweisend einen Drehrohrofen (4) und einen Calcinator (5) und in welchem Verfahren die Biomasse durch die Abgase eines Wärmetauschers (1 1 ) der Anlage (1 ) zunächst vorgetrocknet wird, gekennzeichnet durch

Verkohlen der Biomasse in einem Reaktor (17), wobei zum Verkohlen im Kreislauf geführte Abluft aus dem Drehrohrofen (4) und dem Calcinator (5) verwendet wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass im Abgas des Wärmetauschers (2) eine Nachverbrennung (16a) zur Reduktion des Sauerstoffgehaltes durchgeführt wird.

3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass dem Abgas des Wärmetauschers (2) Wasser zur Abkühlung auf die notwendige Verkohlungstemperatur beigemischt wird.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch das Einleiten der Abluft des Reaktors (17) in einen in der Anlage befindlichen Klinkerkühler (1 1 ).

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Verkohlung im Reaktor (17) im Gegenstromverfahren geschieht.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Biomasse vor Verkohlung einem Trocknungsprozess unterzogen wird, wobei als Trocknungsreaktor bevorzugt in ein Drehrohrtrockner (40) eingesetzt wird und wobei zur Trocknung bevorzugt Klinkerkühlerabluft aus dem hinteren Teil (1 1 b) des Klinkerkühlers (1 1 ) entnommen wird, in dem der Klinker bereits weitgehend abgekühlt ist und nur noch Restwärme mit für das Herstellungsverfahren von Zementklinker üblicher Temperatur aufweist.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Biomasse nach Verkohlung vermählen wird.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die verkohlte Biomasse dem Ofenbrenner und/oder dem Calcinatorbrenner zugeführt wird.

9. Anlage (1 ) zur Herstellung von Zement, welche eine Vorrichtung zur Behandlung von Biomasse aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass ein Reaktor (17) vorhanden ist, der von im Kreislauf geführten Abgasen eines in der Anlage (1 ) zur Herstellung von Zement vorhandenen Wärmetauschers (2) die aus einem Drehrohrofen (4) und einem Calcinator (5) stammen durchströmt wird, in welchem die Biomassse verkohlt wird.

Anlage nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine Trocknungsvorrichtung, bevorzugt ein Drehrohrtrockner (40) zum Vortrocknen der Biomasse in der Anlage (1 ) vorhanden ist, durch welche die Biomasse noch vor Verkohlung fließt.

Description:
Verfahren zur Behandlung von Biomasse in einer Anlage zur Herstellung von Zement und dazu korrespondierende Anlage

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung von Biomasse als Brennstoff in einer Anlage zur Herstellung von Zementklinker, in welchem die Biomasse durch die Abgase eines Wärmetauschers der Anlage zunächst vorgetrocknet wird und eine dazu korrespondierende Anlage zur Herstellung von Zement.

Zur Herstellung von Zementklinker wird in den am meisten durchgeführten Verfahren Rohmehl zunächst in einer ersten Stufe durch Wärmebehandlung vorcalciniert und in einem zweiten Schritt zu Klinkerphasen gesintert. Beide Verfahrensschritte sind hochgradig energiezehrend, da sowohl das formelle Austreiben von CO 2 aus dem Kalk wie auch das Sintern zu Calciumsilikat mit Energieaufnahme verbunden sind.

Die zur Herstellung von Zementklinker notwendige Wärmeenergie wird dem Pro- zess durch Verbrennung verschiedener Brennstoffe zugeführt. Hochwertige und damit auch hochkalorische Brennstoffe werden dem Verfahren an wichtigen Stellen zur Erzeugung hoher Temperatur zugeführt, wie beispielsweise dem Brenner im Drehrohrofen zur Erzeugung der dort notwendigen hohen Temperaturen. An anderen Stellen, bei denen die Erzeugung hoher Temperaturen weniger wichtig ist, als die Erzeugung von reduktiven Bedingungen, kann auch auf weniger kalorische oder weniger hochwertige Brennstoffe zurück gegriffen werden, wie beispielsweise die Verbrennung von getrocknetem Hausmüll, Tierkadaver, geschredderte Autoreifen, Verbrennung von Lösemittelabfällen oder Altpapier. Ein wesentlicher Kostentreiber der variablen Kosten bei der Herstellung von Zement ist der Preis für Brennstoffe. Ein feuchter Brennstoff ist dabei günstiger einzukaufen als beispielsweise ein vorgetrockneter Brennstoff. Die zur Verfügung stehenden Brennstoffe weisen dabei unterschiedliche Qualitäten in Bezug auf Brennbarkeit, Brennwert, Feuchtigkeit, Flammpunkt und Gehalt an Metallen und anderen Schadstoffen auf, die durch Verbrennung nicht zerstört werden können.

Um den stetigen Bedarf an Brennstoffen zu stillen, ist man bereits dazu übergegangen, feuchte Biomasse, die beispielsweise aus der Landwirtschaft stammt, in Anlagen zur Herstellung von Zement als Brennstoff einzusetzen. Die Verwendung von Biomasse als Brennstoff ist aber nicht unproblematisch. Zunächst ist die Biomasse feucht, in der Regel nur schwer zu fördern, weil sie unbeständige Eigenschaften von leicht und trocken bis hin zu faserig, schwer und feucht aufweist. Man ist daher dazu übergegangen, die in Anlagen zur Herstellung von Zementklinker als Brennstoff verwendete Biomasse vorzutrocknen.

Nach der Lehre der DE 10 2007 015 089 A1 wird vorgeschlagen, die Restwärme der Zementklinkerproduktion, die am Ende des Produktionsprozesses gewonnen wird, zur Trocknung von Biomasse einzusetzen, damit diese als Brennstoff in der Anlage zur Herstellung von Zement verwendet werden kann. Als Besonderheit wird in dieser Druckschrift gelehrt, die Biomasse mit den fertig gebrannten Klinkergranalien zu vermengen und anschließend das Gemisch aus getrockneter Biomasse und Zementklinker durch einen Sichter voneinander zu trennen. Durch die Vermengung mit den stark abrasiven Zementklinkergranalien wird die Biomasse noch während des Trocknens vorzerkleinert.

Der so hergestellte Brennstoff ist aber nicht hochkalorisch, weil die Biomasse zum großen Teil aus Kohlehydraten besteht. Das bedeutet, dass formell Wasser in der organischen Masse chemisch gebunden ist, die beim Verbrennen einen großen Teil der Verbrennungsenthalpie aufnimmt. Hohe Temperaturen lassen sich somit durch Verbrennung der Biomasse nicht erreichen. Des Weiteren ist die vorgetrocknete Biomasse in der Regel faserig und daher in Brennern schwer handhabbar.

In der DE 10 2009 052 902 A1 wird die Niedertemperaturpyrolyse von Biomasse in einer Wirbelschicht beschrieben. Nach der dort beschriebenen Lehre ist die Pyrolyse in einem sauerstofffreien Gas durchzuführen und das Pyrolysegas ist gegebenenfalls mit Hilfe eines Stützbrennstoffes zu verbrennen. Als Pyrolysegas kommen Prozessgase in Betracht. In einem Zementwerk sind die verfügbaren Prozessgase entweder sauerstoffhaltig oder sie weisen eine hohe Kohlendioxid- Konzentration auf, wobei das Kohlendioxid beim Einsatz zur Pyrolyse unter Bildung von Kohlenmonoxid oxidativ wirkt.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, das Verfahren zur Behandlung von Biomasse in einer Anlage zur Herstellung von Zement so fortzubilden, dass die Nachteile aus dem Stand der Technik nicht auftauchen.

Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird gelöst durch das Verfahren nach Anspruch 1 bis 8. Eine dazu korrespondierende Anlage zur Herstellung von Zement ist in den Ansprüchen 9 und 10 angegeben.

Nach der Erfindung ist vorgesehen, dass die Biomasse unter Verwendung von Abgasen eines in der Anlage vorhandenen Wärmetauschers zunächst vorgetrocknet und anschließend in einem Reaktor verkohlt wird, wobei zum Verkohlen im Kreislauf geführte Abluft aus einem Drehrohrofen und einem Calcinator verwendet wird. Die so gewonnenen kohleartigen Biomassebestandteile können sodann durch ihre Konsistenz leicht vermählen und in einem Kohlestaubbrenner der Anlage zur Herstellung von Zement als Brennstoff zugeführt werden. Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass der spezifische Brennwert der Biomasse bezogen auf das Gewicht der verkohlten Biomasse im Vergleich zur unbehandelten Biomasse erhöht wird. Freilich ist die Erhöhung des Brennwertes auf das formelle Austrei- ben von Wasser aus den Kohlehydraten zurückzuführen. Die Energie zur Verkohlung der Biomasse, die in die Biomasse eingegangen ist, stammt aus der ansonsten ungenutzten niederkalorischen Abwärme der Anlage, die aus einem Wärmetauscher stammt. Erfindungsgemäß wird also eine niederkalorische Wärme am Ausgang einer der Wärmetauscher vorhandene Wärme in den Brennstoff eingebracht, der erst dadurch in der Lage ist, hochkalorische Wärme, also Wärme mit hoher Temperatur zu erzeugen.

Zur Verkohlung von Biomasse ist es notwendig, dass die Umgebung sauerstoffarm ist, um ein Verbrennen der Biomasse während des Verkohlungsprozesses zu verhindern. Des Weiteren muss die Umgebungstemperatur in einem vorbestimmten Temperaturintervall liegen, da ansonsten die Biomasse pyrolysiert statt verkohlt wird, wobei brennbare Gase als Produkt der Wärmebehandlung entstehen.

Daher wird in Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass die Abgase aus einem in der Anlage zur Herstellung von Zement befindlichen Wärmetauscher durch Verbrennung von Restsauerstoff befreit werden, zumindest aber sollte der Sauerstoffgehalt reduziert werden. Die Reduzierung des Sauerstoffgehaltes kann durch einen Brenner erreicht werden, der überstöchiometrisch mit Brennstoff versorgt wird, so dass vorhandener Sauerstoff mit einem Überschuss an Brennstoff reduziert wird. Die so erhaltene reduktive und sauerstoffarme Abluft des Wärmetauschers kann sodann zur Verkohlung genutzt werden. Sofern die Temperatur der so hergestellten Abluft zur Verkohlung zu hoch ist, dass mit einer Pyrolyse statt mit einer Verkohlung zu rechnen ist, kann der Abluft zur Kühlung Wasser zugefügt werden. Das Wasser stört beim Verkohlungsprozess nicht, vorausgesetzt, die Verkohlungsumgebung enthält nicht so viel Wasser, dass die Verkohlung zu einer Hydratisierung oder zu einer partiellen Oxidation der hergestellten Kohle führt. Die Biomasse kann durch Abluft verschiedener, in der Anlage zur Herstellung von Zement befindlicher Wärmetauscher vorgetrocknet und verkohlt werden. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Abluft des Wärmetauschers, der in Gasströmungsrichtung am Ende der Anlage zur Herstellung von Zementklinker vorhanden ist, zur Trocknung und Verkohlung der Biomasse genutzt wird. Hierzu wird die Abluft der in typischen Anlagen zur Herstellung von Zement befindlichen Zyklonwärmetauschern zur Vorwärmung des Rohmehls in einen Reaktor geleitet, wobei diese Abluft durch Brenner und Beimischung von Wasser auf die richtigen Verkohlungsparameter eingestellt wird. Die Abluft des Verkohlungsreaktors wird sodann in einen in Gasströmungsrichtung am Anfang der Anlage vorhandenen Klinkerkühler geleitet, wobei diese Kühlluft nach Kühlung des aus der Anlage fallenden Zementklinkers in die Anlage geleitet wird, wo gegebenenfalls in der Abluft des Verkohlungsreaktors befindliche Pyrolysegase und Biomassepartikel verbrannt werden.

Der Reaktor zur Verkohlung ist in bevorzugter Weise ein Gegenstromreaktor. Dabei wird vorgetrocknete oder nicht vorgetrocknete Biomasse in zerkleinerter Form der heißen und auf Verkohlungsparameter eingestellten Abluft entgegengeströmt.

In einer bevorzugten der Erfindung wird verfahrensgemäß die Biomasse zunächst in einem Drehrohrtrockner getrocknet. Zur Trocknung der Biomasse wird ein Gaskreislauf ausgebildet, der die Klinkerkühlerabluft aus dem hintern Teil des Klinkerkühlers nutzt, wo der Klinker bereits weitgehend abgekühlt ist und wo die Klinkerkühlerabluft als Restwärme nur noch wenige hundert Grad Celsius als für das Herstellungsverfahren von Zementklinker übliche Temperatur aufweist und daher zur Rekuperation nicht mehr geeignet ist. Die dort entstehende Klinkerkühlerabluft wird in den Drehrohrofentrockner geleitet und die beim Trocknen der Biomasse anfallenden Brüden werden nach Verlassen des Drehrohrtrockners in einem Kondensator aus der umlaufenden Kühlerabluft auskondensiert. Nachdem die von den Brüden befreite Abluft des Drehrohrtrockners von den Brüden befreit ist, wird diese im Umlauf befindliche Luft wieder dem Klinkerkühler zugeführt. Die den Drehrohrtrockner verlassende Biomasse wird hingegen in einen Gegen- stromreaktor geleitet, wo die Biomasse im Gegenstrom verkohlt wird. Auch beim Verkohlen bilden sich Brüden durch die formelle Austreibung von Wasser aufs den im Wesentlichen aus Kohlenhydraten bestehenden Biomasse. Diese Brüden werden nach Austritt aus dem Reaktor zum Verkohlen in den vorderen Teil des Klinkerkühlers geleitet, wo dieses gase den noch heißen Kühler abkühlen und dabei in den Drehrohrofen als Sekundärluft gelangen. Dort werden die Abgase der Verkohlung verbrannt.

Nach Verkohlung wird die Biomasse vermählen und den in der Anlage vorhandenen Kohlestaubbrennern zugeführt. Dabei ist als bevorzugter Ort der Verbrennung der Biomasse der Brenner in dem Drehrohrofen oder der Brenner im Calcinator vorgesehen.

Der Gegenstromreaktor zur Verkohlung der Biomasse wird in bevorzugter Weise von Abgasen eines in der Anlage zur Herstellung von Zement vorhandenen Wärmetauschers durchströmt.

Die Erfindung wird anhand der folgenden Figuren näher erläutert. Es zeigt:

Figur 1 eine Anlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens in einer ersten Ausgestaltung der Erfindung,

Figur 2 eine Anlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens in einer zweiten Ausgestaltung der Erfindung.

In Figur 1 ist eine erfindungsgemäße Anlage 1 zur Herstellung von Zement skizziert, die zur Durchführung des Verfahrens, unter Verkohlung von Biomasse Ze- ment herzustellen, geeignet ist. Die Anlage 1 zur Herstellung von Zement beginnt in Materialstromrichtung gesehen beim Wärmetauscher 2 in den von oben Rohmehl über entsprechende Entstaubungsvorrichtungen 3a in den obersten Zyklonwärmetauscher 3 eingeführt wird. Im Gegenstrom der entgegenströmenden Abluft eines in Materialstromrichtung später folgenden Drehrohrofens 4 wird das eingeführte Rohmehl vorgewärmt und in einem dem Wärmetauscher 2 folgenden Calcinator 5 wird das Rohmehl calciniert, also formell von CO2 befreit. Dabei fließt das Rohmehl bis in den zweituntersten Zyklonwärmetauscher 6, fällt dort über eine Fallleitung 7 in den Anfang des Calcinators 5 und das Rohmehl wird dort von der aufsteigenden Abluft des dem Calcinator 5 folgenden Drehrohrofens 4 mitgerissen; dabei ist der Calcinator 5 mit dem Drehrohrofen 4 über eine Drehrohrofeneinlaufkammer 9 verbunden. Nach dem das Rohmehl im Calcinator 5 in der aufsteigenden Abluft des Drehrohrofens 4 calciniert worden ist, wird das calcinierte Rohmehl im untersten Zyklonwärmetauscher 6a des Wärmetauschers 2 von der Abluft getrennt und über eine weitere Fallleitung 10 der Drehrohrofeneinlaufkammer 9 zugeführt, wo das Rohmehl unterhalb der aufströmenden Abluft des Drehrohrofens 4 in den Drehrohrofen 4 selbst gelangt. Am Ende des Drehrohrofens 4 ist ein Klinkerkühler 1 1 angeordnet, in dem der frisch gesinterte Klinker rasch abgekühlt wird, um die beim Sintern entstehenden Klinkerphasen durch Abschrecken in der Kühlluft zu stabilisieren. Im Klinkerkühler 1 1 existieren zwei Zonen, davon ist Eine die erste Zone 1 1 a, die von Kühlluft durchströmt wird und eine größere Menge Wärme mit hoher Temperatur aufnimmt. Diese Kühlluft aus Zone 1 1 a, wird in den Drehrohrofen 4 als Sekundärluft wieder zugeführt, wodurch die hohe Abwärme des Klinkers in den Prozess zur Herstellung von Zement rekuperiert wird. Ein Teil der erwärmten Kühlluft aus Zone 1 1 a wird über eine Tertiärluftleitung 13 in den Calcinator 5 geführt, wodurch eine gestufte Verbrennung erreicht wird, die zu einer emissionsarmen Verbrennung führt. Die aus dem Drehrohrofen 4 in den Calcinator 5 und sodann in den Wärmetauscher 2 strömende Abluft wird gemäß der Erfindung über einen Verdichter 14 und einem Regelorgan 15, das einen Teil der Abluft ins Freie abführt, in eine Leitung geleitet, wo die Abluft zunächst durch einen Brenner 16a von noch vorhandenem Restsauerstoff befreit wird. Nach Passage des Brenners 16a wird die im Kreislauf geführte Abluft des Wärmetauschers 2 durch Eindüsen von Wasser an Stelle 16b auf eine Temperatur abgekühlt, die zur Verkohlung geeignet ist und bei der keine Pyrolyse des Brennstoffes stattfindet. Diese so erhaltene heiße Abluft wird sodann in einen Reaktor 17 geführt, wo im Gegenstrom Biomaterial von Stelle 17a eingeführt wird, das im Gegenstrom verkohlt. Die am unteren Ende des Reaktors 17 austretende Biokohle wird so dann über eine Leitung 17b einer Mühle zugeführt und nach Mahlung gelagert oder direkt einem Brenner in der Anlage 1 zur Herstellung von Zement zugeführt. Beim Verkohlen entstehen Brüden, die nach Austritt aus dem Reaktor 17 in einem Kondensator 18 auskondensiert werden. Die von den Brüden befreite Abluft des Reaktors 17 wird über ein Regelorgan 19 und einen Verdichter 20 der vorderen Zone 1 1 a des Klinkerkühlers 1 1 zugeführt, wo gegebenenfalls im Reaktor 17 entstandene Pyrolysegase über die Klinkerkühlung dem Drehrohrofen 4 wieder zugeführt werden.

In Figur 2 ist eine Anlage 30 skizziert, die ein Verfahren nach Ausgestaltung der Erfindung durchführen kann. Diese Anlage weist im Unterschied zur Anlage 1 in Figur 1 noch einen zusätzlichen Drehrohrtrockner 40 auf. Statt Biomaterial dem Reaktor 17 direkt aufzugeben, wird in dem Dreh roh rtrocker 40 das Biomaterial zunächst vorgetrocknet, wobei Klinkerkühlerabluft aus einem zweiten Teil 1 1 b des Klinkerkühlers im Umlauf gehalten wird. Die beim Trocknen entstehenden Brüden werden in diesem Kondensator 41 auskondensiert und die von den Brüden befreite Trocknungsluft wird dem hinteren Teil 1 1 b des Klinkerkühler 1 1 zugeführt, wo die Temperatur des Klinkers die übliche Temperatur von Klinker in einer derartigen Anlage aufweist, Die wenige hundert Grad warme Klinkerkühler- abluft wird nach Kühlung des Klinkers im hinteren Teil des Klinkerkühlers befindlichen Klinkers wieder in den Drehrohrtrockner zur Trocknung weiteren Biomaterials zurückgeführt.

BEZUGSZEICHENLIS TE

Anlage 14 Verdichter Wärmetauscher 15 Regelorgan Entstaubungsvorrichtung 16a Brenner Zyklonwärmetauscher 6b Stelle, Eindüsung Wasser Dreh roh rofen 17a Stelle, Einführung Biomaterial

Calcinator

17b Leitung für Biokohle

Zyklonwärmetauscher

17 Reaktor

Fallleitung

18 Kondensator

19 Regelorgan

Drehrohrofeneinlaufkammer

20 Verdichter

Fallleitung Klinkerkühler

30 Anlage

a Zone

40 Drehrohrtrockner

b Zone

41 Kondensator

Tertiärluftleitung