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Title:
CENTRAL ROTATING UNIT AND VERTICAL TURNING MACHINE COMPRISING SUCH A CENTRAL ROTATING UNIT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/077126
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a central rotating unit (6) for a vertical turning machine (1) for machining an end of a workpiece which is preferably made of metal or the like at least in sections, comprising a holder (11) for applying the unit (6) to a vertical turning machine (1), a workpiece-receiving element (17) for receiving a long workpiece which is rotatably mounted in the holder (11), the workpiece being receivable in the workpiece-receiving element (17) such that the two workpiece ends are free, and a drive (20, 21) provided on the holder (11), for driving a rotational movement of the workpiece-receiving element (17) in relation to the holder (11), characterised in that the drive is a direct drive.

Inventors:
WILHELM CHRISTIAN (DE)
GALOCI INGOLF (DE)
Application Number:
PCT/EP2016/076875
Publication Date:
May 11, 2017
Filing Date:
November 07, 2016
Export Citation:
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Assignee:
EMCO MAGDEBURG GMBH (DE)
International Classes:
B23Q1/52; B23B3/04; B23B3/06; B23Q5/10
Foreign References:
DE102007043244A12009-03-12
EP1413395A12004-04-28
EP1510275A22005-03-02
DE202007012887U12009-02-12
EP1595639A12005-11-16
EP1510275A22005-03-02
EP1034881A12000-09-13
Attorney, Agent or Firm:
BECHER, Claus Thomas et al. (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Mittendrehaggregat (6) für eine Vertikaldrehmaschine (1) zum Bearbeiten von einem Ende eines Werkstücks, das bevorzugt zumindest abschnittsweise aus Metall oder dergleichen

ausgebildet ist, aufweisend einen Träger (11) zum Anbringen des Aggregats (6) an einer Vertikaldrehmaschine (1), eine Werkstückaufnahme (17) zur Aufnahme eines länglichen Werkstücks, die drehbar in dem Träger (11) gelagert ist, wobei das Werkstück in der Werkstückaufnahme (17) derart aufnehmbar ist, dass beide Werkstückenden freiliegen, und einen am Träger (11) vorgesehenen Antrieb (20, 21) zum

Antreiben einer Drehbewegung der Werkstückaufnahme (17) relativ zum Träger (11), dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb ein Direktantrieb ist.

2. Mittendrehaggregat (6) nach Anspruch 1, bei dem der Antrieb (20, 21) konzentrisch zur Werkstückaufnahme (17) ausgebildet ist.

3. Mittendrehaggregat (6) nach Anspruch 2, bei dem der Direktantrieb (20, 21) ein Torquemotor ist und/oder der

Direktantrieb ein Haltemoment von mehr als 100 Nm aufweist.

4. Mittendrehaggregat (6) nach Anspruch 2 oder 3, bei dem der Antrieb (20) einen Permanentmagneten (20) aufweist, der bevorzugt etwa mittig auf der Werkstückaufnahme (17), insbesondere auf einer Werkstückaufnahmehülse (17),

vorgesehen ist.

5. Mittendrehaggregat (6) nach Anspruch 4, bei dem der Antrieb (20) ferner einen Stator (21) aufweist, der

konzentrisch zu dem Permanentmagneten (20) mit einem

dazwischen liegenden Luftspalt angeordnet ist, wobei dieser bevorzugt an einer Bohrung (14) des Trägers (11) anliegt und insbesondere in etwa mittig zwischen Lagerbuchen (15), die an den Enden der Bohrung (14) vorgesehen sind, vorgesehen ist.

6. Mittendrehaggregat (6) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Werkstückaufnahme (17) mindestens ein Spannfutter (23) zum Einspannen eines Werkstücks aufweist.

7. Mittendrehaggregat (6) nach Anspruch 6, bei dem die Werkstückaufnahme (17) zwei Spannfutter (23) zum Einspannen eines Werkstücks aufweist, die an gegenüberliegenden Enden der Werkstückaufnahme (17) vorgesehen sind.

8. Mittendrehaggregat (6) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der Träger (11) eine Führung (12) zum Führen des Aggregats (6) an einer Vertikaldrehmaschine (1) aufweist .

9. Mittendrehaggregat (6) nach Anspruch 8, bei dem die Führung (12) und der Antrieb (20, 21) an gegenüberliegenden Seiten des Aggregats (6) vorgesehen sind.

10. Mittendrehaggregat (6) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem Versorgungsleitungen für das Aggregat aus diesem an der Seite zum Anbringen an der Vertikaldrehmaschine (1) herausgeführt werden.

11. Vertikaldrehmaschine (1) zur Bearbeitung von einem Ende eines Werkstücks, das bevorzugt zumindest abschnittsweise aus Metall oder dergleichen ausgebildet ist, mit einem Mittendrehaggregat (6) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, und einer Bearbeitungseinrichtung (7) zum Bearbeiten von einem Ende eines in dem Mittendrehaggregat (6) aufgenommen

Werkstücks .

12. Vertikaldrehmaschine (1) nach Anspruch 11, ferner mit einer vertikalen Werkstückspindel (2) zum Aufnehmen eines Werkstückendes, und einer Bearbeitungseinrichtung (7) zum Bearbeiten des

aufgenommen Werkstücks.

13. Verfahren zum Bearbeiten eines Werkstücks, das bevorzugt zumindest abschnittsweise aus Metall oder dergleichen besteht, unter Verwendung einer Vorrichtung (1) nach Anspruch 11 oder 12, umfassend

Bearbeiten eines in dem Mittendrehaggregat (6) aufgenommenen Werkstücks mit der Bearbeitungseinrichtung (7), wobei das Werkstück während der Bearbeitung durch den

Direktantrieb (20, 21) gehalten wird.

Description:
Mittendrehaggregat und Vertikaldrehmaschine mit einem solchen

Mittendrehaggregat

Technisches Gebiet

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Mittendrehaggregat für eine Vertikaldrehmaschine. Mittendrehaggregat und

Vertikaldrehmaschine sind zur Bearbeitung von Enden eines Werkstücks geeignet, dessen Länge wesentlich größer als dessen Durchmesser ist. Bevorzugt ist das Werkstück ein metallisches Werkstück. Als Endenbearbeitung ist eine Bearbeitung der Stirnseiten des Werkstücks denkbar. So kann das Werkstück beispielsweise abgelängt werden. Auch kann der Werkstückumfang an den Enden des Werkstücks bearbeitet werden. So können Hilfssitze, z.B. Spanndurchmesser, gedreht werden. Ferner ist eine Bearbeitung im Werkstückinneren, wie das Einbringen von Zentrierbohrungen, denkbar. Schließlich sind auch das Drehen von Lünettensitzen zwischen den Enden des Werkstücks sowie weitere Bearbeitungen denkbar. Das Mittendrehaggregat weist einen Träger zum Anbringen an einer Vertikaldrehmaschine und eine Werkstückaufnahme zur Aufnahme eines länglichen Werkstücks auf, wobei das Werkstück in der Werkstückaufnahme derart aufnehmbar ist, dass beide Werkstückenden freiliegen. Die Werkstückaufnahme ist drehbar in dem Träger gelagert. Darüber hinaus weist das Mittendrehaggregat einen am Aggregat vorgesehenen Antrieb zum Antreiben einer Drehbewegung der Werkstückaufnahme relativ zum Träger auf. Ferner bezieht sich die vorliegende Erfindung auf eine Vertikaldrehmaschine mit einer

Bearbeitungseinrichtung und dem erfindungsgemäßen

Mittendrehaggregat sowie auf ein Verfahren zum Bearbeiten eines Werkstücks unter Verwendung dieser

Vertikaldrehmaschine .

Stand der Technik

Vertikaldrehmaschinen zum Bearbeiten von Werkstücken, die bevorzugt zumindest abschnittsweise aus Metall oder metallähnlichen Werkstoffen ausgebildet sind, können ein Mittendrehaggregat zum Rotieren eines zu bearbeitenden Werkstücks und eine Bearbeitungseinrichtung, beispielsweise einen Werkzeugrevolver, zur Bearbeitung des mit dem Mittendrehaggregat rotierten Werkstücks aufweisen.

Das Mittendrehaggregat kann einen Träger zum Anbringen des Aggregats an der Vertikaldrehmaschine und eine in dem Träger gelagerte Werkstückaufnahme umfassen, die mit einem Elektromotor zur Rotation des Werkstücks antreibbar ist.

Es sind Vertikaldrehmaschinen bekannt, bei denen der Elektromotor zum Antreiben der Werkstückaufnahme des Mittendrehaggregats am Aggregat angeflanscht ist. Die EP 1 510 275 A2 (Schuster, Helmut) zeigt beispielsweise solch eine Vertikaldrehmaschine, bei dem der Elektromotor an der Aggregatunterseite vorgesehen ist. Ebenso zeigt die EP 1 034 881 AI (Wu, Hsuan-Lung Nan Twen Area, Taichung City (TW) ) eine Horizontaldrehmaschine mit einem

Mittendrehaggregat, bei dem der Antriebsmotor für die Werkstückaufnahme an einer Seitenfläche des Aggregats angebracht ist. Das Motordrehmoment wird der

Werkstückaufnahme bei diesen Mittendrehaggregaten über ein Getriebe zugeführt.

Die aus dem Stand der Technik bekannten Mittendrehaggregate für eine Vertikaldrehmaschine sind für Schrupp- und Schlichtbearbeitungen von Wellen ausgelegt. Werkstücksenden sind mit diesen herkömmlichen Mittendrehaggregaten nur beschränkt bearbeitbar. Dies führt zu hohen Bearbeitungszeiten und -kosten, da das Werkstück zur vollständigen Bearbeitung häufig umgespannt werden muss.

Darstellung der Erfindung

Der vorliegenden Erfindung lag daher als technisches Problem zugrunde, ein Aggregat für eine Vertikaldrehmaschine zur Bearbeitung der Enden eines Werkstücks, welches bevorzugt zumindest abschnittsweise aus Metall oder dergleichen besteht, mit einem an diesem vorgesehen Antrieb für eine Werkstückaufnahme bereitzustellen, das eine zeit- und kosteneffiziente Bearbeitung der Enden eines aufgenommenen Werkstücks ermöglicht.

Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, dass die geringe Zeit- und Kosteneffizienz der Mittendrehaggregate aus dem Stand der Technik vor allem dadurch begründet ist, dass die zur Bearbeitung erforderliche Relativbewegung zwischen Werkzeug und Werkstück lediglich durch Rotation des Werkstücks herbeiführbar ist. Das Werkzeug steht bei den Vorrichtungen im Stand der Technik still. Dies liegt nach Erkenntnis des vorliegenden Erfinders daran, dass bei den Vorrichtungen im Stand der Technik ein Getriebe zwischen Werkstückaufnahme und Elektromotor vorgesehen ist. Bei dem Getriebe kann es sich um ein Zahnradgetriebe, um einen Riementrieb o.dgl. handeln. Dieses Getriebe kann Drehmomente, die durch ein sich rotierendes Werkzeug auf das Werkstück aufgebracht würden, nicht vollständig aufnehmen. Die Umkehrlose im Getriebe verbleibt und führte zu Bewegungen, die die Genauigkeit des Bearbeitungsergebnisses inakzeptabel machen. Sollen beispielsweise Fräsbearbeitungen an den Enden des Werkstücks durchgeführt werden, ist daher bei den herkömmlichen Mittendrehaggregaten ein Umspannen erforderlich .

Die vorliegende Erfindung macht sich diese Erkenntnis zu Nutze und stellt ein Mittendrehaggregat für eine Vertikaldrehmaschine zum Bearbeiten der Enden eines Werkstücks bereit, das bevorzugt zumindest abschnittsweise aus Metall oder dergleichen ausgebildet ist. Das Mittendrehaggregat weist einen Träger auf, mittels dem dieses an eine Vertikaldrehmaschine, zum Beispiel an ein Maschinengestell der Vertikaldrehmaschine, angebracht werden kann. In dem Träger ist mindestens eine Werkstückaufnahme zur Aufnahme eines länglichen Werkstücks drehbar gelagert. Unter einem länglichen Werkstück wird ein Werkstück verstanden, dessen Längserstreckung deutlich größer als dessen Breitenbeziehungsweise Höhenerstreckung (sonstige Erstreckungen) ist. Insbesondere ist dessen Längserstreckung um mehr als ein Faktor 3 bevorzugt um mehr als ein Faktor 10 größer als die sonstigen Erstreckungen. Die Werkstückaufnahme ist dabei derart ausgebildet, dass ein Werkstück so aufgenommen werden kann, dass beide Enden des Werkstücks über die Werkstückaufnahme hervorstehen. In anderen Worten können beide Enden des aufgenommen Werkstücks in Bezug auf die Werkstückaufnahme freiliegen. Unter einer Werkstückaufnahme wird erfindungsgemäß eine Einrichtung verstanden, die eine Drehbewegung eines aufgenommenen Werkstücks in Bezug auf die Aufnahme unterbindet. Ferner begrenzt die erfindungsgemäße Werkstückaufnahme auch eine translatorisch Verschiebung des aufgenommenen Werkstücks in dessen Erstreckungsrichtung gegenüber der Aufnahme. Darüber hinaus weist das Mittendrehaggregat einen Antrieb auf, der eine Drehbewegung der Werkstückaufnahme relativ zum Träger antreiben kann. Hierbei kann es sich insbesondere um einen Elektroantrieb handeln. Es sind jedoch auch andere Antriebe, wie ein Hydraulik- oder Pneumatikantrieb oder eine Kombination dieser, denkbar. Der Antrieb ist erfindungsgemäß am Träger vorgesehen. Dies vereinfacht die Drehmomentzufuhr zur Werkstückaufnahme und ermöglicht eine einfache Verfahrbarkeit des Mittendrehaggregats entlang einer Vertikaldrehmaschine. Gekennzeichnet ist das erfindungsgemäße Mittendrehaggregat dadurch, dass der Antrieb ein Direktantrieb ist. Unter einem Direktantrieb wird erfindungsgemäß ein Antrieb verstanden, der direkt mit der Werkstückaufnahme verbunden ist, ohne dass ein Getriebe dazwischen vorgesehen ist.

Mit dem erfindungsgemäßen Direktantrieb kann ein Haltemoment erzeugt werden, da kein Getriebe mit Umkehrlose vorhanden ist. Die vorliegende Erfindung ermöglicht demnach eine signifikant höhere Bearbeitungsvielfalt. So sind beispielsweise an einem in dem Mittendrehaggregat aufgenommenen Werkstück neben Dreh- auch Fräsbearbeitungen ohne zusätzliche Halteeinrichtungen, wie Bremsen, möglich, da der Direktantrieb durch das Werkzeug auf das Werkstück aufgebrachte Drehmomente über das Haltemoment aufnehmen kann.

Bevorzugt ist der Antrieb dabei konzentrisch zur Werkstückaufnahme ausgebildet. Diese bevorzugte Ausgestaltung führt zu einem Mittendrehaggregat, das in

Tiefenerstreckungsrichtung eine relativ geringe Abmessung aufweist. Im Ergebnis wird der Schwerpunkt des Aggregats in Richtung dessen Anbringung verlagert, sodass geringe Kräfte und Momente auf das Aggregat beziehungsweise eine Aggregatführung wirken. Geringe Aggregatskosten sind das Ergebnis .

Insbesondere ist der Antrieb als ein Torquemotor ausgebildet. Ein Torquemotor weist ein besonders hohes Halte- beziehungsweise Stillstandmoment auf. Demnach kann ein in dem Mittendrehaggregat aufgenommenes Werkstück durch den Antrieb in dieser bevorzugten Ausführungsform besonders gut gehalten werden, wenn das Werkstück mit einer Bearbeitungseinrichtung bearbeitet, beispielsweise fräsbearbeitet, wird. In anderen Worten kann der Torquemotor die auf das Werkstück durch die Bearbeitung ausgeübten Kräfte und Momente besonders gut aufnehmen. Hierdurch werden bestimmte Bearbeitungen, die ein hohes Drehmoment mit sich bringen, erst ermöglicht. Das Haltemoment des Torquemotors beläuft sich dabei bevorzugt auf etwa das dreifache der maximalen Fräsleistung einer Bearbeitungseinrichtung einer Vertikaldrehmaschine. Bevorzugt ist das Haltemoment des Torquemotors größer als 100 Nm und beträgt besonders bevorzugt etwa 120 Nm. Das maximale Drehmoment des Torquemotors kann dabei etwa 225 Nm betragen.

Das Mittendrehaggregat kann in einer bevorzugten Ausführungsform mindestens ein Spannfutter zum Einspannen eines Werkstücks aufweisen. Das Spannfutter ist dabei bevorzugt hydraulisch oder pneumatisch betätigbar. Hierdurch wird ein leichtes Aufnehmen und Fixieren eines Werkstücks in dem Mittendrehaggregat ermöglicht. Ferner wird mittels des Spannfutters die Aufnahme von Werkstücken mit unterschiedlichen Abmessungen ermöglicht. Dies erhöht die Variabilität des Mittendrehaggregats.

Die Werkstückaufnahme kann auch zwei Spannfutter zum Einspannen eines Werkstücks aufweisen, die an gegenüberliegenden Enden der Werkstückaufnahme vorgesehen sind. Durch das Vorsehen der Spannfutter an gegenüberliegenden Enden wird der Abstand der Spannfutter zueinander erhöht. Hierdurch wird die Knicklast eines eingespannten Werkstücks signifikant erhöht, sodass höhere Bearbeitungskräfte möglich sind.

Der Träger weist bevorzugt eine Führung zum Führen des Aggregats an einer Vertikaldrehmaschine auf. Hierdurch wird ein Mittendrehaggregat bereitgestellt, das translatorisch verschiebbar ist. Eine höhere Bearbeitungsvariabilität wird folglich ermöglicht.

Die Führung und die Werkstückaufnahme sind dabei besonders bevorzugt an gegenüberliegenden Seiten des Aggregats vorgesehen. Gemäß dieser bevorzugten Ausführungsform wird der Abstand der Werkstückaufnahme zur Führung und demnach zum Maschinengestell, an welches das Mittendrehaggregat anbringbar ist, maximiert. Hierdurch wird der mögliche Arbeitsraum einer Bearbeitungseinrichtung vergrößert, was wiederum die Zustellung erleichtert. Geringere

Fertigungszeiten sind so erzielbar.

Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind Versorgungsleitungen für das Aggregat, wie beispielsweise Kabel für elektrische Energie und Signale sowie Leitungen für Öl, Luft und Wasser, aus der Seite des Aggregats herausgeführt, an welcher das Aggregat an einer Vertikaldrehmaschine angebracht werden kann. Diese bevorzugte Ausführungsform ermöglicht eine einfache und störungsunanfällige Integration des erfindungsgemäßen Mittendrehaggregats in bestehende Vertikaldrehmaschinen. Die Versorgungsleitungen können nach Austritt aus dem Aggregat mit einem Kabelschlepp in Z-Richtung der Vertikaldrehmaschine geführt werden.

In einer weiteren Zielsetzung stellt die vorliegende Erfindung eine Vertikaldrehmaschine zur Bearbeitung eines Werkstücks, das bevorzugt zumindest abschnittsweise aus Metall oder dergleichen ausgebildet ist, mit einem Mittendrehaggregat gemäß der vorausgehenden Beschreibung und einer Bearbeitungseinrichtung zum Bearbeiten von einem Ende eines in dem Mittendrehaggregat aufgenommenen Werkstücks bereit. Hinsichtlich der Vorteile dieser Vertikaldrehmaschine wird auf die zuvor beschriebenen Vorteile in Verbindung mit dem Mittendrehaggregat verwiesen.

Die Vertikaldrehmaschine kann dabei neben dem Mittendrehaggregat auch eine weitere vertikale

Werkstückspindel zum Aufnehmen eines Werkstückendes sowie eine oder mehrere Bearbeitungseinrichtung (en) zum Bearbeiten solch eines aufgenommenen Werkstücks aufweisen. Diese Maschine ermöglicht es, alle Bearbeitungsstufen einer Welle auf einer einzigen Maschine bereitzustellen. So kann die Welle in dem Mittendrehaggregat gespannt und grobbearbeitet werden, während die vertikale Werkstückspindel und beispielsweise zwei Bearbeitungseinrichtungen das zeitparallele 4-Achs-Drehen der gesamten Welle ermöglichen. Zu den Grobbearbeitungen zählen beispielsweise das Ablängen, Zentrieren und das Drehen von Hilfssitzen, wie Spannsitzen und Lünettensitzen . An der Bearbeitungsstation mit der vertikalen Werkstückspindel und bevorzugt zwei

Bearbeitungseinrichtungen ist die Integration weiterer Verfahren, wie Fräsen von Formelementen, Bearbeitung von Lagersitzen sowie die Verzahnung partieller Teile des Werkstücks möglich. Diese Integration der Verfahren - das Bereitstellen einer vollständigen Wellenbearbeitung auf lediglich einer Maschine - führt zu einem signifikanten Kostenvorteil .

Darüber hinaus stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Bearbeiten eines Werkstücks, das bevorzugt zumindest abschnittsweise aus Metall oder dergleichen ausgebildet ist, unter Verwendung einer der zuvor beschriebenen Vertikaldrehmaschinen bereit. Die Vertikaldrehmaschine in diesem Verfahren weist dabei ein Mittendrehaggregat mit einem Direktantrieb, insbesondere einem Torquemotor, auf. Das Verfahren umfasst das Bearbeiten von einem Ende eines in dem Mittendrehaggregat aufgenommenen Werkstücks mit der Bearbeitungseinrichtung, wobei das Werkstück während der Bearbeitung durch den Direktantrieb gehalten wird. Hinsichtlich der Vorteile dieses Verfahrens wird auf die zuvor dargelegten Vorteile des Mittendrehaggregats mit Direktantrieb verwiesen.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen

Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Vertikaldrehmaschine gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.

Fig. 2 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Mittendrehaggregats der Vertikaldrehmaschine gemäß der bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Fig. 3 zeigt eine Vorderansicht des Mittendrehaggregats aus Fig. 2.

Fig. 4 zeigt eine Seitenansicht des Mittendrehaggregats aus Fig. 2.

Fig. 5 zeigt eine Schnittansicht des Mittendrehaggregats entlang der Linie A-A aus Fig. 4.

Detaillierte Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform

Im Folgenden wird eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen beschrieben.

Fig. 1 zeigt eine Vertikaldrehmaschine 1 gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Vertikaldrehmaschinen zeichnen sich dadurch aus, dass die Rotationsachse einer Werkstückspindel 2 vertikal angeordnet ist. Dabei ist die Werkstückspindel 2 bevorzugt im oberen Bereich eines Maschinengestells 3 aufgehängt, sodass ein eingespanntes Werkstück (nicht gezeigt) von der Werkstückspindel 2 in Z-Richtung herunterhängt. Entlang der Rotationsachse der Werkstückspindel 2 weist die Vertikaldrehmaschine 1 bevorzugt im unteren Bereich des Maschinengestells 3 einen Reitstock 4 mit beispielsweise einer Zentrierspitze 5 auf. Die Zentrierspitze 5 ist bevorzugt derart ausgerichtet, dass diese sich vom Reitstock 4 in Richtung der Werkstückspindel 2 erstreckt. Mittels der Zentrierspitze 5 des Reitstocks 4 lassen sich insbesondere lange Werkstücke, die in der Werkstückspindel 2 eingespannt sind, zentrieren, sodass ein Aufschwingen des eingespannten Werkstücks aufgrund von beispielsweise Unwucht minimiert beziehungsweise verhindert werden kann. Die Vertikaldrehmaschine 1 der bevorzugten Ausführungsform weist ferner ein Mittendrehaggregat 6 zur Aufnahme eines länglichen Werkstücks auf. Das Werkstück kann dabei derart aufgenommen werden, dass dieses beidseitig aus dem Aggregat 6 herausragt. Analog zur Werkstückspindel 2 kann für das Mittendrehaggregat 6 ein Reitstock 4 mit einer Spitze 5 vorgesehen sein. Hinsichtlich der erfindungsgemäßen Ausgestaltung des Mittendrehaggregats 6 wird auf die folgende detaillierte Beschreibung verwiesen.

Die Vertikaldrehmaschine 1 kann darüber hinaus mehrere Bearbeitungseinrichtungen 7, beispielsweise Werkzeugrevolver, aufweisen. Insbesondere kann die Vertikaldrehmaschine 1 drei Werkzeugrevolver 7 aufweisen, die in der in Fig. 1 gezeigten Vorderansicht der Vertikaldrehmaschine 1 links vom Mittendrehaggregat 6, rechts von der Werkstückspindel 2 und zwischen Mittendrehaggregat 6 und Werkstückspindel 2 angeordnet sein können. Die Werkstückspindel 2, das Mittendrehaggregat 6 sowie die drei Werkzeugrevolver 7 können über Spindeltriebe 8 und Motoren 9 jeweils unabhängig voneinander in Z-Richtung entlang des Maschinengestells 3 der Vertikaldrehmaschine 1 verfahren werden. Die Werkzeugrevolver 7 sind darüber hinaus bevorzugt in X-Richtung unabhängig voneinander über Vorschubeinrichtungen 10 verfahrbar vorgesehen. Die Vertikaldrehmaschine 1 dieser bevorzugten Ausführungsform kann ausgelegt sein, Wellen bis zu 630 mm Länge zu bearbeiten.

Im Folgenden wird eine bevorzugte Ausführungsform des Mittendrehaggregats 6 im Detail unter Bezugnahme auf Fig. 2 bis 5 beschrieben.

Wie aus den Figuren ersichtlich, weist das Mittendrehaggregat 6 einen Träger 11 auf, der bevorzugt, wie aus Fig. 4 ersichtlich, in Seitenansicht eine im Wesentlichen rechteckige Form aufweist. An einer Seitenfläche kann der Träger 11 zwei parallel zueinander angeordnete Führungen 12, bevorzugt Rollenumlaufführungen, aufweisen. Mittels dieser Führungen 12 wird eine geführte Vertikalbewegung des Aggregats 6, eine Bewegung in Z-Richtung, entlang des Maschinengestells 3 der Vertikaldrehmaschine 1 ermöglicht. Bevorzugt zentriert zwischen diesen Führungen 12 weist der Träger 11 an der gleichen Seitenfläche eine Spindelmutter 13 auf, die insbesondere in Fig. 4 zu sehen ist. Diese Spindelmutter 13 ist mit einer Spindel 8 im Eingriff, sodass über den Antrieb des Motors 9 eine Vorschubbewegung des Mittendrehaggregats 6 in Z-Richtung möglich ist.

An der den Führschienen 12 gegenüberliegenden Seiten des Trägers 11 kann dieser eine Bohrung 14 aufweisen (siehe Fig. 5) . Der Durchmesser D der Bohrung 14 kann in etwa der Hälfte der Längserstreckung 1 (siehe Fig. 4) des Trägers 11 entsprechen. Die Bohrung 14 erstreckt sich bevorzugt entlang der Führungsschienen 12 von der Oberseite zur Unterseite des Mittendrehaggregats 6.

An den Enden der Bohrung 14 können Lagerbuchsen 15 vorgesehen sein. Wie aus Fig. 5 ersichtlich, können an den Innenflächen der Lagerbuchsen 15 Wälzlager 16 zum Lagern einer Werkstückaufnahmehülse 17 vorgesehen sein. Die

Werkstückaufnahmehülse 17 erstreckt sich bevorzugt durch die Bohrung 14 hindurch und steht an beiden Enden über den Träger 11 hervor. Über die Wälzlager 16 wird die Hülse 17, wie zuvor beschrieben, gegenüber den Lagerbuchsen 15 in dem Träger 11 drehbar gelagert.

Mit der Werkstückaufnahmehülse 17 sind an beiden Enden bevorzugt Dichtungsdeckel 18 verbunden, die ein geringfügig kleineren Durchmesser als die Lagerbuchsen 15 aufweisen können. Die Lagerbuchsen 15 weisen ferner bevorzugt jeweils einen Labyrinthring 19 auf, dessen Durchmesser bevorzugt dem des angrenzenden Dichtungsdeckels 18 gleicht, um den Raum zwischen Werkstückaufnahmehülse 17 und Bohrung 14 nach Außen abzudichten . Darüber hinaus ist, wie aus Fig. 5 ersichtlich, in dieser bevorzugten Ausführungsform konzentrisch zur

Werkstückaufnahmehülse 17 ein Torquemotor vorgesehen. Der Torquemotor umfasst einen Permanentmagneten 20, der bevorzugt etwa mittig auf der Werkstückaufnahmehülse 17 vorgesehen ist. Konzentrisch zu dem Permanentmagneten 20 ist mit einem dazwischen liegenden Luftspalt ein Stator 21 angeordnet, der an der Bohrung 14 des Trägers 11 anliegt. Der Stator 21 ist dabei insbesondere in etwa mittig zwischen den Lagerbuchsen 15 vorgesehen. Die maximale Drehzahl des Torquemotors kann etwa 740 min -1 betragen. Der Stator 21 kann mit Strom über eine Leitung 22 versorgt werden.

Darüber hinaus weist das Mittendrehaggregat 6 der vorliegenden bevorzugten Ausführungsform bevorzugt zwei Spannfutter 23 auf, die in Fig. 2 und 3 gezeigt sind. Fig. 4 und 5 zeigen diese Spannfutter 23 nicht. Die Spannfutter 23 sind jeweils bevorzugt mit der Werkstückaufnahmehülse 17 verbunden. Die Spannfutter 23 können jeweils mehrere radial verstellbare Klemmen aufweisen, um den Spanndurchmesser zu verstellen. Bevorzugt ist der Spanndurchmesser bis zu etwa 60 mm, besonders bevorzugt bis max . 63 mm verstellbar. Die Verstellung kann automatisch erfolgen.

Ferner kann die Vorrichtung 1 und/oder das Aggregat 6 ein Messsystem zum Bestimmen der Position und/oder Lage und/oder Drehzahl des Aggregats 6 aufweisen.