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Title:
CERAMIC MATERIAL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2014/139993
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a ceramic mass suitable for open firing, comprising, after the firing, SiO2 at 18-35 weight percent, Al2O3 at 54-76 weight percent, Na2O at 0.5-2 weight percent, K2O at 0.5-2 weight percent, TiO2 at 0-4 weight percent, Li2O at 0-7 weight percent, CaO at 0-1 weight percent, MgO at 0-5 weight percent, Fe2O3 at 0-2 weight percent, B2O3 at 0-6 weight percent, and BaO at 0-4 weight percent, with respect to the mass after the firing. The ceramic mass is suitable for open firing and for producing, for example, sanitation items or tiles.

Inventors:
FISCHER WERNER (DE)
Application Number:
PCT/EP2014/054666
Publication Date:
September 18, 2014
Filing Date:
March 11, 2014
Export Citation:
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Assignee:
LAUFEN KERAMIK HOLDING (CH)
International Classes:
C03C10/00; C04B35/10; C04B35/18; C04B38/00
Domestic Patent References:
WO1996006810A21996-03-07
Foreign References:
EP0332457A21989-09-13
GB2177390A1987-01-21
US4895814A1990-01-23
US4427785A1984-01-24
US4418025A1983-11-29
US4418024A1983-11-29
EP0584977A11994-03-02
US6242117B12001-06-05
DE10145537A12003-04-10
EP0584977A11994-03-02
JP2006018155A2006-01-19
EP0189260A21986-07-30
Other References:
TUNÇEL D Y ET AL: "Evaluation of pyroplastic deformation in sanitaryware porcelain bodies", CERAMICS INTERNATIONAL PUBLISHED ON BEHALF ON TECHNA S.R.L. BY ELSEVIER SCIENCE LTD. UK, vol. 38, no. 2, March 2012 (2012-03-01), pages 1399 - 1407, XP002696582, ISSN: 0272-8842
Attorney, Agent or Firm:
BOHEST AG (CH)
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Claims:
Patentansprüche

1. Zum Porösbrennen geeignete keramische Masse, umfassend nach dem Brennen:

Si02 18-35 Gewichtsprozent,

A1203 54-76 Gewichtsprozent,

Na20 0,5-2 Gewichtsprozent,

K20 0,5-2 Gewichtsprozent,

Ti02 0-4 Gewichtsprozent,

Li20 0-7 Gewichtsprozent,

CaO 0-1 Gewichtsprozent,

MgO 0-5 Gewichtsprozent,

Fe2C>3 0-2 Gewichtsprozent,

B2C>3 0-6 Gewichtsprozent und

BaO 0-4 Gewichtsprozent,

bezogen auf die Masse nach dem Brennen.

2. Keramische Masse nach Anspruch 1, umfassend nach dem Brennen:

Si02 18-35 Gewichtsprozent,

A1203 54-76 Gewichtsprozent,

Na20 0,5-2 Gewichtsprozent,

K20 0,5-2 Gewichtsprozent,

Ti02 0-0,01 Gewichtsprozent,

Li20 0-0,01 Gewichtsprozent,

CaO 0-0,01 Gewichtsprozent,

MgO 0-0,01 Gewichtsprozent,

Fe203 0-0,01 Gewichtsprozent,

B203 0-0,01 Gewichtsprozent und

BaO 0-0,01 Gewichtsprozent,

bezogen auf die Masse nach dem Brennen.

3. Keramische Masse nach Anspruch 1, umfassend nach dem Brennen:

Si02 18-35 Gewichtsprozent,

A1203 54-76 Gewichtsprozent,

Na20 0,5-2 Gewichtsprozent,

K20 0,5-2 Gewichtsprozent,

Ti02 0,5-4 Gewichtsprozent,

Li20 0,5-7 Gewichtsprozent,

CaO 0,1-1 Gewichtsprozent,

MgO 0,5-5 Gewichtsprozent,

Fe2Os 0,1-2 Gewichtsprozent,

B2C>3 0,5-6 Gewichtsprozent und

BaO 0,5-4 Gewichtsprozent,

bezogen auf die Masse nach dem Brennen.

4. Keramische Masse nach Anspruch 1, umfassend nach dem Brennen:

Si02 25-30 Gewichtsprozent,

AI2O3 60-70 Gewichtsprozent,

Na20 0,5-1,5 Gewichtsprozent,

K20 0,5-1,5 Gewichtsprozent,

Ti02 0-1 Gewichtsprozent,

Li20 0-0,01 Gewichtsprozent,

CaO 0-0,5 Gewichtsprozent,

MgO 0-0,02 Gewichtsprozent,

Fe203 0-0,5 Gewichtsprozent,

B203 0-0,01 Gewichtsprozent und

BaO 0-0,01 Gewichtsprozent,

bezogen auf die Masse nach dem Brennen.

5. Keramische Masse nach Anspruch 1, umfassend nach dem Brennen: Si02 26-29 Gewichtsprozent,

AI2O3 64-70 Gewichtsprozent,

Na2<0 0,8-1,1 Gewichtsprozent,

K20 0,8-1,1 Gewichtsprozent,

Ti02 0,3-0,7 Gewichtsprozent,

Li20 0-0,01 Gewichtsprozent,

CaO 0,2-0,3 Gewichtsprozent,

MgO 0-0,02 Gewichtsprozent,

Fe203 0,2-0,3 Gewichtsprozent,

B2C>3 0-0,01 Gewichtsprozent und

BaO 0-0,01 Gewichtsprozent,

zogen auf die Masse nach dem Brennen

6. Sanitärartikel, Tafelgeschirr oder Baumaterial, bestehend aus einer gebrannten keramischen Masse nach einem der Ansprüche 1 bis 5.

7. Verfahren zur Herstellung einer zum Porösbrennen geeigneten keramischen Masse nach einem der Ansprüche 1 bis 5, umfassend die Schritte:

a) Bereitstellen der aus Na20, K20, Ti02, Li20, CaO, MgO, Fe2Ü3, B203 und BaO ausgewählten Flussmittel, in den jeweiligen für die zum Porösbrennen geeignete keramische Masse erforderlichen Mengen;

b) Aufschmelzen der Flussmittel in einer Menge Si02, die 10 bis 20 Gewichtsprozenten der gesamten Menge Si02 in der zum Porösbrennen geeigneten keramischen Masse entspricht;

c) Abschrecken der Schmelze in Wasser zum Erhalt eines amorphen, glasartigen Materials;

d) Vermählen des amorphen glasartigen Materials zu einem Pulver;

e) Vermischen des amorphen glasartigen Pulvers mit der restlichen, für die zum Porösbrennen geeignete keramische Masse erforderlichen Menge S1O2 und der für die zum

Porösbrennen geeignete keramische Masse erforderlichen Menge AI2O3, und, gewünschtenfalls , mit Wasser unter Erhalt eines Schlickers ;

f) gewünschtenfalls , sofern im Schritt e) Wasser mitverwendet wurde, Giessen des Schlickers in eine Gussform zum Erhalt eines Giesslings;

g) sofern Schritt f) durchgeführt wurde, Entformen des Giesslings; und

h) sofern im Schritt e) Wasser mitverwendet wurde, Trocknen des Schlickers.

8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass im Schritt e) Wasser mitverwendet und ein Schlicker erhalten wird, und dass Schritt f) durchgeführt wird.

9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Gussform eine poröse Gipsform oder eine

Kunst Stoffform ist.

Description:
Keramisches Material

Erklärung nach Regel 4.18 PCT

Die vorliegende Anmeldung nimmt die Priorität der europäischen Patentanmeldung Nr. 13158616.6 in Anspruch. Für die Zwecke der Regel 20.5 PCT gilt der gesamte Inhalt dieser Prioritätsanmeldung durch Verweis in die vorliegende

Anmeldung eingeschlossen.

Gebiet der Erfindung

Die vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet der keramischen Materialien zur Herstellung verschiedener Artikel wie Sanitärartikel, Geschirr und Baumaterialien.

Stand der Technik

Sanitärartikel werden im Allgemeinen entweder aus dichtbrennendem keramischen Material, sogenannter Vitreous- China (= porzellanartige Masse) mit einem

Wasseraufnahmevermögen von < 0,75% oder aus einer

porösbrennenden keramischen Masse mit einem

Wasseraufnahmevermögen von > 0,75% gebrannt. Dabei werden die dichtbrennenden Vitreous-China-Massen mit

Wasseraufnahmevermögen < 0,75% für Klosetts, Urinale und kleinere Artikel, die porösbrennenden Massen aufgrund ihrer geringeren Deformation und Schwindung beim Brennen für grössere masshaltige Artikel eingesetzt.

Für alle sanitärkeramischen Massen ist es ein wesentliches Charakteristikum im Stand der Technik, dass alle Rohstoffe als kristalline, feindispers aufbereitete Pulver eingesetzt werden.

Poröse sanitärkeramische Massen, fachmännisch als Feinfeuertonmassen bezeichnet, werden im Allgemeinen durch

Zugabe von schamottierten Tonen zu einer Vitreous-China-Masse erhalten .

EP 0 584 977 AI offenbart eine dichtbrennende Masse ("vitreous china " ) , die im gebrannten Zustand 25-70

Gewichtsprozent einer Glasphase und 75-30 Gewichtsprozent einer kristallinen Phase aufweist. Die Glasphase enthält als Hauptbestandteile 50-75 Gewichtsprozent SiC> 2 , 17-40

Gewichtsprozent AI 2 O 3 und 4-12 Gewichtsprozent K 2 Ü+Na 2 0 , bezogen auf die Glasphase; die kristalline Phase enthält als Hauptbestandteile 10-60 Gewichtsprozent CC-AI 2 O 3 , 0-20

Gewichtsprozent Quarz und 2-20 Gewichtsprozent Mullit, bezogen auf die Gesamtmasse der dichtbrennenden Masse. Diese dichtbrennende Masse kann zu Sanitärartikeln verarbeitet werden.

US 6,242,117 B offenbart eine gebrannte keramische Masse, die im Scherben ("ceramic blank") 25-75

Gewichtsprozent einer Glasphase und 30-70 Gewichtsprozent einer Kristallphase aufweist. Die Glasphase enthält als Hauptbestandteile 50-80 Gewichtsprozent SiC> 2 und 10-35

Gewichtsprozent AI 2 O 3 , bezogen auf die Glasphase; die

Kristallphase enthält als Hauptbestandteile 10-60 Korund, 1- 30 Gewichtsprozent Quarz und 1-30 Gewichtsprozent Mullit, bezogen auf die Kristallphase. Sanitärartikel wie Toilettenschüsseln, Urinale, Urinaltanks und Lavabos aus diesen Massen werden auch offenbart.

DE 101 45 537 AI offenbart einerseits eine keramische Masse, die für das Dichtbrennen ("vitreous china") geeignet ist, und die nach dem Brand Si0 2 zu 42-59 Masse%, AI 2 O 3 zu 35- 52 Masse%, Na 2 0 zu 0,5-2 Masse%, K 2 0 zu 0,5-2 Masse% und Ti0 2 zu 0,5-4 Masse% enthält. Sie offenbart andererseits eine keramische Masse, die für das Porösbrennen geeignet ist, und die nach dem Brand Si0 2 zu 50-65 Masse%, A1 2 C>3 zu 30-50

Masse%, Na 2 0 zu 0,5-2 Masse%, K 2 0 zu 0,5-2 Masse%, MgO oder CaO zu je 0,5-4 Masse% und Ti0 2 zu 0,5-2 Masse% enthält. Sie offenbart des Weiteren Sanitärartikel aus diesen gebrannten keramischen Massen. Die vorliegende Erfindung setzt sich zum Ziel, eine verbesserte keramische Masse, die für das Porösbrennen zur Herstellung von u.A. Sanitärartikeln geeignet ist,

bereitzustellen.

Zusammenfassung der Erfindung Die Erfindung stellt entsprechend bereit:

(1) Zum Porösbrennen geeignete keramische Masse, umfassend nach dem Brennen Si0 2 18-35 Gewichtsprozent, A1 2 C>3 54-76 Gewichtsprozent, Na 2 0 0,5-2 Gewichtsprozent, K 2 0 0,5-2 Gewichtsprozent, Ti0 2 0-4 Gewichtsprozent, Li 2 0 0-7

Gewichtsprozent, CaO 0-1 Gewichtsprozent, MgO 0-5

Gewichtsprozent, Fe 2 Ü3 0-2 Gewichtsprozent, B 2 0 3 0-6

Gewichtsprozent und BaO 0-4 Gewichtsprozent, bezogen auf die Masse nach dem Brennen. (2) Keramische Masse nach obigem (1), umfassend nach dem Brennen: S1O 2 18-35 Gewichtsprozent, AI 2 O 3 54-76

Gewichtsprozent, Na 2 <0 0,5-2 Gewichtsprozent, K 2 0 0, 5-2 Gewichtsprozent, T1O 2 0-0,01 Gewichtsprozent, Li 2 0 0-0,01 Gewichtsprozent, CaO 0-0,01 Gewichtsprozent, MgO 0-0,01 Gewichtsprozent, Fe 2 Ü 3 0-0,01 Gewichtsprozent, B 2 O 3 0-0,01 Gewichtsprozent und BaO 0-0,01 Gewichtsprozent, bezogen auf die Masse nach dem Brennen.

(3) Keramische Masse nach obigem (1), umfassend nach dem Brennen: S1O 2 18-35 Gewichtsprozent, AI 2 O 3 54-76

Gewichtsprozent, Na 2 <0 0,5-2 Gewichtsprozent, K 2 O 0,5-2 Gewichtsprozent, T1O 2 0,5-4 Gewichtsprozent, L1 2 O 0,5-7 Gewichtsprozent, CaO 0,1-1 Gewichtsprozent, MgO 0,5-5

Gewichtsprozent, Fe 2 Ü 3 0,1-2 Gewichtsprozent, B 2 O 3 0,5-6 Gewichtsprozent und BaO 0,5-4 Gewichtsprozent, bezogen auf die Masse nach dem Brennen. (4) Keramische Masse nach obigem (1), umfassend nach dem Brennen: S1O 2 25-30 Gewichtsprozent, AI 2 O 3 60-70

Gewichtsprozent, Na 2 0 0,5-1,5 Gewichtsprozent, K 2 0 0,5-1,5 Gewichtsprozent, T1O 2 0-1 Gewichtsprozent, Li 2 0 0-0,01 Gewichtsprozent, CaO 0-0,5 Gewichtsprozent, MgO 0-0,02 Gewichtsprozent, Fe 2 0 3 0-0,5 Gewichtsprozent, B 2 0 3 0-0,01

Gewichtsprozent und BaO 0-0,01 Gewichtsprozent, bezogen auf die Masse nach dem Brennen.

(5) Keramische Masse nach obigem (1), umfassend nach dem Brennen: S1O 2 26-29 Gewichtsprozent, AI 2 O 3 64-70

Gewichtsprozent, Na 2 Ü 0,8-1,1 Gewichtsprozent, K 2 0 0,8-1,1 Gewichtsprozent, T1O 2 0,3-0,7 Gewichtsprozent, L1 2 O 0-0,01 Gewichtsprozent, CaO 0,2-0,3 Gewichtsprozent, MgO 0-0,02 Gewichtsprozent, Fe 2 0 3 0,2-0,3 Gewichtsprozent, B 2 0 3 0-0,01 Gewichtsprozent und BaO 0-0,01 Gewichtsprozent, bezogen auf die Masse nach dem Brennen.

(6) Sanitärartikel, Tafelgeschirr oder Baumaterial, bestehend aus einer gebrannten keramischen Masse nach einem der obigen (1) bis (5) . (7) Verfahren zur Herstellung einer zum Porösbrennen geeigneten keramischen Masse nach einem der obigen (1) bis (5), umfassend die Schritte:

a) Bereitstellen der aus Na 2 0, K 2 0, Ti0 2 , Li 2 0, CaO, MgO, Fe 2 Ü3, B 2 03 und BaO ausgewählten Flussmittel, in den jeweiligen für die zum Porösbrennen geeignete keramische Masse erforderlichen Mengen;

b) Aufschmelzen der Flussmittel in einer Menge Si0 2 , die 10 bis 20 Gewichtsprozenten der gesamten Menge Si0 2 in der zum Porösbrennen geeigneten keramischen Masse entspricht;

c) Abschrecken der Schmelze in Wasser zum Erhalt eines amorphen, glasartigen Materials;

d) Vermählen des amorphen glasartigen Materials zu einem Pulver;

e) Vermischen des amorphen glasartigen Pulvers mit der restlichen, für die zum Porösbrennen geeignete keramische

Masse erforderlichen Menge Si0 2 und der für die zum

Porösbrennen geeignete keramische Masse erforderlichen Menge A1 2 Ü3, und, gewünschtenfalls , mit Wasser unter Erhalt eines Schlickers ;

f) gewünschtenfalls , sofern im Schritt e) Wasser mitverwendet wurde, Giessen des Schlickers in eine Gussform zum Erhalt eines Giesslings; g) sofern Schritt f) durchgeführt wurde, Entformen des Giesslings; und

h) sofern im Schritt e) Wasser mitverwendet wurde, Trocknen des Schlickers.

8. Verfahren nach obigem (7), dadurch gekennzeichnet, dass im Schritt e) Wasser mitverwendet und ein Schlicker erhalten wird, und dass Schritt f) durchgeführt wird. 9. Verfahren nach obigem (8), dadurch gekennzeichnet, dass die Gussform eine poröse Gipsform oder eine

KunstStoffform ist.

Genaue Beschreibung der Erfindung Erfindungsgemäss wird vorgeschlagen, den Al 2 <0 3 -Gehalt über den in den eingangs erwähnten Publikationen offenbarten Gehalt hinaus zu erhöhen und, damit einhergehend, den Gehalt an S1O 2 unter die dort offenbarten Gehalte zu senken.

Gleichzeitig wird auf die im Stand der Technik übliche Zugabe von schamottierten Tonen verzichtet und die

Ausgangsmaterialien für die Glasphase, insbesondere die

Flussmittel und typisch 10 bis 20 Gewichtsprozent des gesamten in der erfindungsgemässen, zum Porösbrennen

geeigneten keramischen Masse vorhandenen S1O 2 , werden

erfindungsgemäss bevorzugt als amorpher glasartiger Rohstoff in Form eines gemahlenen Pulvers, d.h. einer Fritte, in die erfindungsgemässe, zum Porösbrennen geeignete keramische Masse eingeführt.

Die erste Hauptkomponente der erfindungsgemässen Masse ist Aluminiumoxid AI 2 O 3 , genauer gesagt Aluminium- /SauerstoffVerbindungen, die über Röntgenfluoreszenz als "AI2O 3 " mengenmässig bestimmt werden können. Es kann als das kubische Y-AI2O 3 (Tonerde) oder als das rhomboedrische

(trigonale) -Al 2 C> 3 (Korund, Saphir oder Rubin) eingesetzt werden. Es kann auch in Form von Rohstoffen, die

hauptsächlich AI2O 3 enthalten, eingesetzt werden. Beispiele hierfür sind Bauxit, aluminiumhaltiger Schiefer (unkalziniert oder kalziniert) und Andalusit (unkalziniert oder

kalziniert). Der Al2<0 3 -Gehalt in der erfindungsgemässen, gebrannten Masse beträgt 54-76 Gewichtsprozent, bevorzugt 60- 70 Gewichtsprozent, besonders bevorzugt 64-70

Gewichtsprozent, bezogen auf die gebrannte Masse.

Die zweite Hauptkomponente der erfindungsgemässen Masse ist Siliziumdioxid SiC>2, genauer gesagt Silizium- /SauerstoffVerbindungen, die über Röntgenfluoreszenz als "SiC>2" mengenmässig bestimmt werden können. SiC>2 kann als Quarz oder Sand eingesetzt werden. Der SiC>2-Gehalt in der erfindungsgemässen, gebrannten Masse beträgt 18-35

Gewichtsprozent, bevorzugt 25-30 Gewichtsprozent, besonders bevorzugt 26-29 Gewichtsprozent, bezogen auf die gebrannte Masse .

AI2O 3 und S1O 2 können auch zusammen in Form von Kaolin mit einem Zusatz von AI2O 3 eingesetzt werden, um die erhöhten Al 2 C> 3 -Gehalte in der erfindungsgemässen Masse zu erzielen. Bevorzugt betragen AI2O 3 - bzw. SiC>2-Gehalt 60-70

Gewichtsprozent bzw. 25-30 Gewichtsprozent, bezogen auf die gebrannte Masse. Besonders bevorzugt betragen AI2O 3 - bzw.

SiC>2-Gehalt 64-70 Gewichtsprozent bzw. 26-29 Gewichtsprozent, bezogen auf die gebrannte Masse. Die erfindungsgemässe Masse enthält im gebrannten Zustand Na 2 <0 und K 2 0 als Flussmittel in Mengen von je 0,5-2 Gewichtsprozenten, bezogen auf die gebrannte Masse. Bevorzugt enthält die Masse Na 2 0 und K 2 0 in Mengen von je 0,5-1,5

Gewichtsprozenten, bezogen auf die gebrannte Masse.

Gewünschtenfalls kann die Masse die weiteren Flussmittel CaO, Fe 2 03, MgO, Li 2 0, B 2 C>3 und/oder BaO in Mengen von 0-1 bzw. 0-2 bzw. 0-5 bzw. 0-7 bzw. 0-6 bzw. 0-4 Gewichtsprozenten, bezogen auf die gebrannte Masse, enthalten. Wenn weitere Flussmittel CaO, Fe 2 C>3, MgO, Li 2 0, B 2 Ü3 und/oder BaO vorhanden sind, betragen ihre Mengen bevorzugt 0,1-1 bzw. 0,1-2 bzw. 0,5-5 bzw. 0,5-7 bzw. 0,5-6 bzw. 0,5-4 Gewichtsprozenten, bezogen auf die gebrannte Masse.

In einer bevorzugten Ausführungsform enthält die erfindungsgemässe Masse zusätzlich zu den oben erwähnten Na 2 0 und K 2 0 eine Kombination aus 0,1-0,4 Gewichtsprozent CaO, 0,1-0,4 Gewichtsprozent Fe 2 Ü3 und höchstens 0,02

Gewichtsprozent MgO, bezogen auf die gebrannte Masse. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform enthält die erfindungsgemässe Masse als die Flussmittel eine

Kombination von 0,8-1,1 Gewichtsprozent Na 2 0, 0,8-1,1

Gewichtsprozent K 2 0, 0,2-0,3 Gewichtsprozent CaO, 0,2-0,3 Gewichtsprozent Fe 2 Ü3 und höchstens 0,02 Gewichtsprozent MgO, bezogen auf die gebrannte Masse. Wenn die weiteren optionalen Flussmittel CaO, Fe 2 0 3 , MgO, Li 2 0, B 2 0 3 und/oder BaO nicht explizit zugegeben werden, so betragen ihre Mengen bevorzugt je höchstens 0,01 Gewichtsprozent, bezogen auf die gebrannte Masse .

Die vorstehend erwähnten Flussmittel werden vorzugsweise, d.h. auch im erfindungsgemässen Verfahren, in Form eines glasartigen, gemahlenen Pulvers, d.h. einer

Fritte, eingesetzt. Hierzu können die einzusetzenden

Flussmittel Na 2 0, K 2 0, Ti0 2 , Li 2 0, CaO, MgO, Fe 2 0 3 , B 2 0 3 und/oder BaO in Mengen dergestalt, dass die anspruchsgemässen entsprechenden Gehalte in der gebrannten erfindungsgemässen keramischen Masse ergeben, mit mindestens einem Teil des einzusetzenden, hier vorzugsweise reinen Si0 2 aufgeschmolzen, die Schmelze in Wasser abgeschreckt und die erstarrte

glasartige Schmelze zum Pulver vermählen werden. Die zur

Herstellung des glasartigen Pulvers eingesetzte Menge an Si0 2 wird vorzugsweise so gewählt, dass der mit

Röntgenfluoreszenzspektroskopie bestimmte Massenanteil an Si0 2 (siehe unten) im fertigen, gemahlenen Pulver von 63% bis 70%, bezogen auf die Gesamtmasse des Pulvers, beträgt. Da das gemahlene glasartige Pulver alle einzusetzenden Flussmittel enthält, lässt sich der röntgenfluoreszenzspektroskopisch bestimmte Anteil jedes einzelnen Flussmittels in der

fertigen, gebrannten keramischen Masse durch Multiplikation des röntgenfluoreszenzspektroskopisch bestimmten Anteils desselben Flussmittels im glasartigen Pulver mit dem

mengenmässigen Anteil x der Fritte (0 < x < 1) an der

Gesamtmenge aller zur Herstellung der erfindungsgemässen porösbrennbaren keramischen Masse verwendeten festen Zusätze (einschliesslich der Fritte) berechnen oder abschätzen. Der Versatz enthält dann bevorzugt auch das vorstehend

beschriebene amorphe Pulver enthaltend die Flussmittel.

Die vorstehend und in den Ansprüchen angegebenen

Mengenbereiche sind mit der Massgabe zu verstehen, dass di Summe der Mengen aller namentlich angegebenen Komponenten mindestens 98 Gewichtsprozent, bezogen auf die gebrannte Masse, ausmachen, wobei unvermeidbare Verunreinigungen und Wasser den Rest ausmachen. Eher bevorzugt ergibt die Summe der Mengen aller namentlich angegebenen Komponenten

mindestens 99 Gewichtsprozent und besonders bevorzugt mindestens 99,5 Gewichtsprozent der gebrannten Masse.

Die mengenmässigen Anteile der in den Ansprüchen namentlich angegebenen Komponenten der erfindungsgemässen Masse und des oben erwähnten amorphen glasartigen gemahlenen Pulvers werden über Röntgenfluoreszenzspektroskopie bestimmt Diese liefert zunächst die Gehalte an den Metallen; diese werden dann in entsprechenden Mengen der am häufigsten vorkommenden Oxide ausgedrückt. Z.B. liefert die

Röntgenfluoreszenzspektroskopie zunächst einen Gehalt an Aluminium, der dann in einen Mengenanteil des häufigsten Oxides "AI 2 O 3 " umgerechnet und angegeben wird. Sofern ein Anteil eines Oxides als "0 Gewichtsprozent" angegeben ist, wird das so verstanden, dass der Anteil kleiner ist als die Nachweisgrenze dieser Messmethode, die etwa 0,01

Gewichtsprozent ist.

Als "unvermeidbare Verunreinigungen" werden

insbesondere andere Metalloxide, anorganische Phosphate, Carbonate und Sulfate, die als Verunreinigung in den

Ausgangsoxiden vorkommen können, verstanden. Der Begriff "unvermeidbare Verunreinigungen" sollte so verstanden werden dass die Art und Menge dieser Verunreinigung die

Eigenschaften des gebrannten keramischen Materials nicht wesentlich beeinflusst. Vorzugsweise sind die Gehalte an solchen unvermeidbaren Verunreinigungen so klein wie möglich

Das erfindungsgemässe Verfahren wird bevorzugt so durchgeführt, dass der Versatz unter Mitverwendung von Wasser zu einem Schlicker verarbeitet wird. Zweckmässigerweise werden die Versätze der entwickelten Massen wie bisher im Schlickergussverfahren in porösen Gipsformen oder

Kunst Stoffformen, mit oder ohne anliegendem Schlickerdruck verarbeitet, was trotz der deutlichen Änderung hinsichtlich der Zusammensetzung der jeweiligen Versätze zur Herstellung der jeweiligen Massen nach wie vor möglich ist. Das Trocknen der Giesslinge nach dem Entformen erfolgt bevorzugt durch konventionelle Weisstrocknung mittels Umluft/Abluft-Betrieb oder mittels Mikrowellentrocknung, wobei die

Mikrowellentrocknung besonders bevorzugt ist. Die Giesslinge weisen nach dem Trocknen bevorzugt die Form eines Rohlings dergestalt auf, dass er nach dem Porösbrennen einen

Sanitärartikel ergibt.

Besonders zweckmässig ist es bei der Herstellung des Versatzes, eine möglichst feine Kornverteilung zu erreichen. Der Siebrückstand > 45 [im sollte < = 10%, vorzugsweise < = 6% sein, d. h. die verwendeten Oxide sollten möglichst fein gemahlen sein.

Die erfindungsgemässe keramische Masse lässt sich zur Herstellung verschiedener gebrannter keramischer Artikel verwenden. Bevorzugte Gruppen solcher Artikel sind

Sanitärartikel (z.B. alle Arten von Lavabos, Abdeckplatten, Standlavabos, Ablagen und Accessoires,

Urinaltrennwandplatten) ; Tafelgeschirr; und Baumaterialien (insbesondere Ziegel, Kacheln und Fliesen) .

Die erfindungsgemässe keramische Masse wird bevorzugt bei einer Brenntemperatur der Masse im Freibrand bei 1150 bis 1280°C gebrannt, vorzugsweise während 12 bis 25 Stunden

(kalt/kalt) . Als die Gehalte "nach dem Brennen" wird im

Rahmen der vorliegenden Anmeldung verstanden, dass die

Gehalte nach einem Brennen bei 1250°C während 22 Stunden im Freibrand und nach Auskühlen auf Raumtemperatur unter

Feuchtigkeitsausschluss bestimmt werden.

Generell kann das Zusammenmischen des Versatzes, das Giessen und das Brennen nach vorbekannten Verfahren, etwa aus den eingangs zitierten Publikationen, erfolgen. Die so erhaltenen gebrannten erfindungsgemässen keramischen Massen erlauben Scherbenstärken von bis zu 4 mm herunter, währenddem bei den vorbekannten Massen die

Scherbenstärken normalerweise nur etwa bis 8 mm herunter gehen. Es sind Kantenradien ab etwa 2 mm möglich; üblich waren bislang Kantenradien ab etwa 4 mm. Bei den erhaltenen Scherben sind scharfe filigrane Konturen gewährleistet. Bei weissen Scherben werden keine gelben Kanten beobachtet. Die erhaltenen Scherben zeichnen sich durch die folgenden

typischen mechanischen Eigenschaften aus:

- Biegefestigkeit mindestens 110 MPa; Bestimmung nach DIN EN 843-1: 2008-08 (Vier-Punkt-Biegeanordnung).

E-Modul grösser 80 GPa; G-Modul grösser 30 GPa und

Poissonzahl μ grösser 0,25; Bestimmung E-Modul, G-Modul und Poissonzahl μ nach DIN 843-2:2007-3, Verfahren B. - Wasseraufnahme des gebrannten Scherben kleiner gleich 10 Prozent; bestimmt nach der Kochmethode.

Die erfindungsgemässen keramischen Massen sind aufgrund der chemischen Zusammensetzung, des bevorzugten

Brennverfahrens und des beobachteten Wasseraufnahme nach dem Brennen bovorzugt als porösbrennende Massen anzusehen. Sie weisen im gebrannten Zustand eine Wasseraufnahme im Bereich von grösser 1 bis 10 Gewichtsprozenten, insbesondere von 4 bis 10 Gewichtsprozenten, bezogen auf die gebrannte Masse, auf .

In den nachfolgenden Tabelle 1 wird ein Ausführbeispiel der erfindungsgemässen porösgebrannten Masse mit ihrer chemischen Zusammensetzung angegeben.

Tabelle 1: Chemische Zusammensetzung (Gewichtsprozente, bezogen auf die Masse nach dem Brennen)

Oxid Gehalt in Gewichtsprozenten, bezogen auf

die gebrannte Masse (gemessen mit

Röntgenfluoreszenz Spektroskopie )

Si0 2 27, 81

A1 2 0 3 64,52

Na 2 0 0,95

K 2 0 0,91

Ti0 2 0,48

Li 2 0 < 0,01

CaO 0,17

MgO 0,95

Fe 2 0 3 0,30

B 2 0 3 < 0,01

BaO < 0,01