Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
CERAMIC THERMALLY INSULATING LAYER SYSTEM HAVING AN EXTERNAL ALUMINUM-RICH LAYER, AND METHOD
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/124016
Kind Code:
A1
Abstract:
As a result of applying particles of aluminum to an outermost layer, the ceramic layer (10) is better protected against what is known as CMAS attacks.

Inventors:
JUEZ LORENZO MARIA DEL MAR (DE)
KOLARIK VLADISLAV (DE)
KUCHENREUTHER VERONICA (DE)
STAMM WERNER (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/075343
Publication Date:
August 29, 2013
Filing Date:
December 13, 2012
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
SIEMENS AG (DE)
FRAUNHOFER GES FORSCHUNG (DE)
International Classes:
C23C2/12; B32B15/00; C23C4/08; C23C28/00; C23C28/02; C23C30/00; F01D5/28
Domestic Patent References:
WO1999067435A11999-12-29
WO2000044949A12000-08-03
Foreign References:
EP2330230A12011-06-08
EP1609885A12005-12-28
EP2143819A12010-01-13
US20050282032A12005-12-22
EP1204776B12004-06-02
EP1306454A12003-05-02
EP1319729A12003-06-18
US6024792A2000-02-15
EP0892090A11999-01-20
EP0486489B11994-11-02
EP0786017B11999-03-24
EP0412397B11998-03-25
EP1306454A12003-05-02
Attorney, Agent or Firm:
SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT (DE)
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche

1. Schichtsystem (1),

das zumindest aufweist:

ein Substrat ( 4 ) ,

eine keramische Schicht (10) und

eine äußerste Schicht (13),

die (13) aluminiumreich ausgebildet ist,

insbesondere direkt auf der keramischen Schicht (10) und optional eine metallische Haftvermittlerschicht zwi¬ schen Substrat (4) und keramischer Schicht (10) .

2. Schichtsystem (1) nach Anspruch 1,

bei dem die äußerste Schicht (13) Aluminiumpartikel auf¬ weist,

insbesondere mit einer Partikelgröße von lOOnm bis 50ym aufweist .

3. Schichtsystem nach einem oder beiden der Ansprüche 1 oder 2,

bei dem die keramische Schicht Zirkonoxid aufweist, insbesondere mit Yttriumoxid stabilisiert ist.

4. Schichtsystem nach einem oder mehreren der Ansprüche 1, 2 oder 3,

bei dem die äußerste Schicht aus Aluminium (AI) besteht.

5. Schichtsystem nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche,

das als Turbinenbauteil ausgebildet ist,

insbesondere als Turbinenschaufel (120, 130).

6. Verfahren zur Herstellung eines Schichtsystems (1) gemäß Anspruch 1, 2, 3, 4 oder 5,

bei dem Aluminiumpartikel mittels Binder direkt auf eine keramische Schicht (10) aufgetragen werden.

7. Verfahren nach Anspruch 6,

bei dem der Auftrag der aluminiumhaltigen Schicht (13) im eingebauten Zustand eines Bauteils,

das das Schichtsystem (1) darstellt,

erfolgt .

Verfahren einem oder beiden der Ansprüche 6 oder 7, das eine Partikelgröße für die Aluminiumpartikel von lOOnm bis 50ym aufweist.

Verfahren nach einem oder beiden der Ansprüche,

bei eine Emulsion aus Aluminium-Partikel und Binder durch Sprayen, Pinseln, Aufrollieren oder Eintauchen aufgetragen wird .

Description:
Keramisches Wärmedämmschichtsystem mit äußerer aluminiumreicher Schicht und Verfahren

Die Erfindung betrifft ein Schichtsystem mit keramischer

Schicht, auf der eine aluminiumreiche äußere Schicht aufge ¬ bracht ist und ein Verfahren.

Bei Inspektionen von Gasturbinen werden insbesondere bei mit in Öl befeuerten Turbinen Angriffe auf Wärmedämmschichten beobachtet. Nähere Untersuchungen zeigen, dass - wie auch schon in Flugturbinen beobachtet wurde - CMAS-Angriffe der Auslöser der Schichtschädigungen waren. Eine Verbindung von Kalzium, Magnesium, Aluminium und Silizium bzw. Eisen führt zu nieder- schmelzenden Eutektika auf Wärmedämmschichten im Temperaturbereich um 1200°C - 1250°C oder höher. Diese Verbindungen lösen das zur Stabilisierung benötigte Yttriumoxid aus der Wärmedämmschicht. Dies führt zu stark monoklinen Phasenübergängen bei Temperaturwechsel in der Keramik, die zur Zerstö- rung der Wärmedämmschicht führen.

Bisher trat dieser Effekt in stationären Turbinen nur bedingt auf, da die Oberflächentemperaturen der eingesetzten Wärmedämmschicht die notwendigen Schmelztemperaturen von CMAS und Eisen nicht erreichten. Es war daher kein Schutz notwendig. Mit steigender Gastemperatur nimmt dieser Angriff im Umfang jedoch zu.

Es ist daher Aufgabe der Erfindung oben genanntes Problem zu lösen.

Die Aufgabe wird gelöst durch ein Schichtsystem gemäß An ¬ spruch 1 und ein Verfahren gemäß Anspruch 6. In den Unteransprüchen sind weitere vorteilhafte Maßnahmen aufgelistet, die beliebig miteinander kombiniert werden kön ¬ nen, um weitere Vorteile zu erzielen. Im Rahmen von Untersuchungen mit Kleinstpartikeln aus Aluminium konnte gezeigt werden, dass solche Partikel in Verbin ¬ dung mit CMAS hochschmelzende Verbindungen bilden, wie zum Beispiel Anorthit. Diese Partikel in der Größenordnung von lOOnm bis 50ym lassen sich in eine Bindermatrix einbringen und mit einer Luftpistole leicht verspritzen. Diese Matrix wird auf eine Wärmedämmschichtoberfläche aufgebracht. Durch diese Kleinstpartikel hat man einerseits eine große aktive Fläche zur Verfügung, aber andererseits ist das System durch den lockeren Verbund sehr duktil. Die chemisch sehr aggressi ¬ ve CMAS-Verbindung reagiert mit dem Aluminium-Überschuß zu Anorthit. Dies ist eine hochschmelzende Verbindung, die den CMAS-Angriff unterbindet oder zumindest reduziert. Ein beson ¬ derer Vorteil dieser Beschichtung ist die Möglichkeit des wiederholten Aufbringens auch im eingebauten Zustand des Bauteils. Die sich aufbauende Anorthit-Schicht schützt zu ¬ sätzlich vor dem Angriff der CMAS-Verbindung.

Die Aufbringung der aluminiumhaltigen Schutzschicht auf Lauf- und Leitschaufel einer Gasturbine kann auch im eingebauten Zustand erfolgen, wobei insbesondere eine Gehäusehälfte der Gasturbine geöffnet ist.

Die Beschichtung ist kostengünstig (Aluminiumpartikel in ei ¬ ner Bindermatrix) und leicht aufzubringen.

Das zusätzliche Schutzschichtsystem ermöglich dem Betreiber einer Gasturbine auch ein kostengünstiges teilstabilisiertes Zirkonoxid-System unter CMAS-Angriff zu betreiben.

Es zeigen

Figur 1 ein erfindungsgemäßes Schichtsystem,

Figur 2 eine Turbinenschaufel,

Figur 3 eine Liste von Superlegierungen .

Die Beschreibung und die Figuren stellen nur Ausführungsbeispiele der Erfindung dar. Figur 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Schichtsystem 1.

Das Schichtsystem 1 weist ein Substrat 4 auf. Das Substrat 4 weist auf, insbesondere besteht aus einer nickel- oder ko ¬ baltbasierten Superlegierung, insbesondere gemäß Figur 3.

Das Schichtsystem 1 weist weiterhin eine keramische Schicht 10 auf. Die keramische Schicht 10 kann Zirkonoxid, teilstabi lisiertes Zirkonoxid oder zweischichtige keramische Systeme aus Zirkonoxid und/oder Pyrochlorphase wie Gadoliniumhafnat oder -zirkonat aufweisen.

Zwischen der keramischen Schicht 10 und dem Substrat 4 kann eine metallische Haftvermittlerschicht und/oder eine Alumini umoxidschicht (TGO) vorhanden sein. Dies können Aluminid- schichten oder NiCoCrAlY-Schichten sein, die die TGO ausbilden .

Weitere keramische Wärmedämmschichtsysteme, wie sie bei Hoch temperaturbauteilen insbesondere bei Turbinenschaufeln oder Bauteilen von Gasturbinen bekannt sind, können die Ausgangsbasis sein.

Als äußerste Schicht 13 auf der keramischen Schicht 10, die einem Heißgas in einer Gasturbine ausgesetzt ist im Falle ei ner Turbinenschaufel, ist eine Schicht aus Aluminiumpartikel vorhanden .

Vorzugsweise besteht die Schicht aus Aluminium oder Alumini ¬ umpartikel .

Die Partikelgröße liegt dabei vorzugsweise bei 0,1μιη bis 50μιη.

Aluminium weist immer eine Oxidschicht auf.

Insbesondere stellt der Anteil an Aluminium (AI) den größten Anteil dar.

Auch Schichten 13 mit Verbindungen, die Aluminium im überstö chiometrischen Verhältnis aufweisen oder Aluminium im Über- schuss aufweisen, können verwendet werden, aber vorzugsweise keine Aluminide (NiAl , .. ) oder MCrAlY's. Mögliche Verfahren zum Aufbringen der Schicht 13 aus einer Emulsion aus den Al-Partikeln und Binder sind Sprühen (Auftragen mit Pinsel, Auftragen mit einer Rolle oder Eintauchen der Bauteile in die Emulsion.

Weitere Aluminiumbeschichtungsarten sind möglich, wie Plattieren von Aluminium.

Die Figur 2 zeigt in perspektivischer Ansicht eine Laufschau- fei 120 oder Leitschaufel 130 einer Strömungsmaschine, die sich entlang einer Längsachse 121 erstreckt.

Die Strömungsmaschine kann eine Gasturbine eines Flugzeugs oder eines Kraftwerks zur Elektrizitätserzeugung, eine Dampf- turbine oder ein Kompressor sein.

Die Schaufel 120, 130 weist entlang der Längsachse 121 auf ¬ einander folgend einen Befestigungsbereich 400, eine daran angrenzende Schaufelplattform 403 sowie ein Schaufelblatt 406 und eine Schaufelspitze 415 auf.

Als Leitschaufel 130 kann die Schaufel 130 an ihrer Schaufel ¬ spitze 415 eine weitere Plattform aufweisen (nicht darge ¬ stellt) . Im Befestigungsbereich 400 ist ein Schaufelfuß 183 gebildet, der zur Befestigung der Laufschaufeln 120, 130 an einer Welle oder einer Scheibe dient (nicht dargestellt) .

Der Schaufelfuß 183 ist beispielsweise als Hammerkopf ausge ¬ staltet. Andere Ausgestaltungen als Tannenbaum- oder Schwal- benschwanzfuß sind möglich.

Die Schaufel 120, 130 weist für ein Medium, das an dem Schau ¬ felblatt 406 vorbeiströmt, eine Anströmkante 409 und eine Ab ¬ strömkante 412 auf. Bei herkömmlichen Schaufeln 120, 130 werden in allen Bereichen 400, 403, 406 der Schaufel 120, 130 beispielsweise mas ¬ sive metallische Werkstoffe, insbesondere Superlegierungen verwendet . Solche Superlegierungen sind beispielsweise aus der EP 1 204 776 Bl, EP 1 306 454, EP 1 319 729 AI, WO 99/67435 oder WO 00/44949 bekannt.

Die Schaufel 120, 130 kann hierbei durch ein Gussverfahren, auch mittels gerichteter Erstarrung, durch ein Schmiedeverfahren, durch ein Fräsverfahren oder Kombinationen daraus gefertigt sein.

Werkstücke mit einkristalliner Struktur oder Strukturen wer- den als Bauteile für Maschinen eingesetzt, die im Betrieb ho ¬ hen mechanischen, thermischen und/oder chemischen Belastungen ausgesetzt sind.

Die Fertigung von derartigen einkristallinen Werkstücken erfolgt z.B. durch gerichtetes Erstarren aus der Schmelze. Es handelt sich dabei um Gießverfahren, bei denen die flüssige metallische Legierung zur einkristallinen Struktur, d.h. zum einkristallinen Werkstück, oder gerichtet erstarrt.

Dabei werden dendritische Kristalle entlang dem Wärmefluss ausgerichtet und bilden entweder eine stängelkristalline Kornstruktur (kolumnar, d.h. Körner, die über die ganze Länge des Werkstückes verlaufen und hier, dem allgemeinen Sprachgebrauch nach, als gerichtet erstarrt bezeichnet werden) oder eine einkristalline Struktur, d.h. das ganze Werkstück be ¬ steht aus einem einzigen Kristall. In diesen Verfahren muss man den Übergang zur globulitischen (polykristallinen) Erstarrung meiden, da sich durch ungerichtetes Wachstum notwendigerweise transversale und longitudinale Korngrenzen ausbil ¬ den, welche die guten Eigenschaften des gerichtet erstarrten oder einkristallinen Bauteiles zunichte machen.

Ist allgemein von gerichtet erstarrten Gefügen die Rede, so sind damit sowohl Einkristalle gemeint, die keine Korngrenzen oder höchstens Kleinwinkelkorngrenzen aufweisen, als auch Stängelkristallstrukturen, die wohl in longitudinaler Richtung verlaufende Korngrenzen, aber keine transversalen Korn- grenzen aufweisen. Bei diesen zweitgenannten kristallinen

Strukturen spricht man auch von gerichtet erstarrten Gefügen (directionally solidified structures) . Solche Verfahren sind aus der US-PS 6,024,792 und der EP 0 892 090 AI bekannt.

Ebenso können die Schaufeln 120, 130 Beschichtungen gegen Korrosion oder Oxidation aufweisen, z. B. (MCrAlX; M ist zumindest ein Element der Gruppe Eisen (Fe) , Kobalt (Co) , Ni ¬ ckel (Ni) , X ist ein Aktivelement und steht für Yttrium (Y) und/oder Silizium und/oder zumindest ein Element der Seltenen Erden, bzw. Hafnium (Hf) ) . Solche Legierungen sind bekannt aus der EP 0 486 489 Bl, EP 0 786 017 Bl, EP 0 412 397 Bl oder EP 1 306 454 AI.

Die Dichte liegt vorzugsweise bei 95% der theoretischen Dich ¬ te .

Auf der MCrAlX-Schicht (als Zwischenschicht oder als äußerste Schicht) bildet sich eine schützende Aluminiumoxidschicht (TGO = thermal grown oxide layer) .

Vorzugsweise weist die SchichtZusammensetzung Co-30Ni-28Cr- 8A1-0, 6Y-0, 7Si oder Co-28Ni-24Cr-10Al-0, 6Y auf. Neben diesen kobaltbasierten Schutzbeschichtungen werden auch vorzugsweise nickelbasierte Schutzschichten verwendet wie Ni-10Cr-12Al- 0,6Y-3Re oder Ni-12Co-21Cr-llAl-0, 4Y-2Re oder Ni-25Co-17Cr- 10A1-0, 4Y-1, 5Re . Auf der MCrAlX kann noch eine Wärmedämmschicht vorhanden sein, die vorzugsweise die äußerste Schicht ist, und besteht beispielsweise aus Zr0 2 , Y2Ü3-Zr02, d.h. sie ist nicht, teil ¬ weise oder vollständig stabilisiert durch Yttriumoxid

und/oder Kalziumoxid und/oder Magnesiumoxid.

Die Wärmedämmschicht bedeckt die gesamte MCrAlX-Schicht.

Durch geeignete Beschichtungsverfahren wie z.B. Elektronen- strahlverdampfen (EB-PVD) werden stängelförmige Körner in der Wärmedämmschicht erzeugt.

Andere Beschichtungsverfahren sind denkbar, z.B. atmosphäri- sches Plasmaspritzen (APS), LPPS, VPS oder CVD. Die Wärme ¬ dämmschicht kann poröse, mikro- oder makrorissbehaftete Kör ¬ ner zur besseren Thermoschockbeständigkeit aufweisen. Die Wärmedämmschicht ist also vorzugsweise poröser als die

MCrAlX-Schicht .

Wiederaufarbeitung (Refurbishment ) bedeutet, dass Bauteile 120, 130 nach ihrem Einsatz gegebenenfalls von Schutzschichten befreit werden müssen (z.B. durch Sandstrahlen) . Danach erfolgt eine Entfernung der Korrosions- und/oder Oxidations- schichten bzw. -produkte. Gegebenenfalls werden auch noch Risse im Bauteil 120, 130 repariert. Danach erfolgt eine Wie- derbeschichtung des Bauteils 120, 130 und ein erneuter Einsatz des Bauteils 120, 130.

Die Schaufel 120, 130 kann hohl oder massiv ausgeführt sein. Wenn die Schaufel 120, 130 gekühlt werden soll, ist sie hohl und weist ggf. noch Filmkühllöcher 418 (gestrichelt angedeu ¬ tet) auf.