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Title:
CHANGING DEVICE FOR COILS OF CONTINUOUS WEBS FOR PRODUCING BATTERY CELLS AND METHOD FOR CONTROLLING SUCH A CHANGING DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/213674
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a changing device for coils (1) of continuous webs with a hollow core (4) for producing battery cells, comprising a first rotatable clamping mandrel (2), which has a first radial clamping apparatus (25) that enlarges the outer diameter of the first clamping mandrel (2) from a smaller changing diameter to a larger clamping diameter when activated, or vice versa reduces same, wherein the clamping diameter corresponds to the inner diameter of the hollow cores (4) of the coils (1), and comprising a second clamping mandrel (3), which has a second radial clamping apparatus (32) that enlarges the outer diameter of the second clamping mandrel (3) from a smaller changing diameter to a larger clamping diameter when activated, or vice versa reduces same, wherein the clamping diameter corresponds to the inner diameter of the hollow cores (4) of the coils (1).

Inventors:
BLÜTHGEN SÖNKE CHRISTIAN (DE)
HOMANN STEFAN (DE)
BUSCH KARL RICHARD (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/061102
Publication Date:
November 09, 2023
Filing Date:
April 27, 2023
Export Citation:
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Assignee:
KOERBER TECH GMBH (DE)
International Classes:
B65H19/12; B65H19/30; B65H75/20; B65H75/24
Foreign References:
US20160060061A12016-03-03
EP2982628A12016-02-10
Attorney, Agent or Firm:
MÜLLER VERWEYEN PATENTANWÄLTE (DE)
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Claims:
Ansprüche:

1. Wechselvorrichtung für Wickel (1) von Endlosbahnen mit einem Hohlkern (4) zur Herstellung von Batteriezellen, mit

-einem ersten drehbaren Spanndorn (2), welcher eine erste radiale Spanneinrichtung (25) aufweist, welche den Außendurchmesser des ersten Spanndorns (2) bei einer Aktivierung von einem kleineren Wechseldurchmesser auf einen größeren Spanndurchmesser vergrößert oder umgekehrt verkleinert, wobei

-der Spanndurchmesser dem Innendurchmesser der Hohlkerne (4) der Wickel (1) entspricht, und

-einem zweiten Spanndorn (3), welcher eine zweite radiale Spanneinrichtung (32) aufweist, welche den Außendurchmesser des zweiten Spanndorns (3) bei einer Aktivierung von einem kleineren Wechseldurchmesser auf einen größeren Spanndurchmesser vergrößert oder umgekehrt verkleinert, wobei

-der Spanndurchmesser dem Innendurchmesser der Hohlkerne (4) der Wickel (1) entspricht, wobei

-der erste Spanndorn (2) eine Positivform aus mehreren sich in Längsrichtung des ersten Spanndorns (2) erstreckenden ersten Stegen (21) und dazwischen angeordneten ersten Ausnehmungen (22) aufweist, und

-der zweite Spanndorn (3) eine zu der Positivform des ersten Spanndorns (2) als Negativform ausgebildete Formgebung mit mehreren sich in Längsrichtung des zweiten Spanndorns (3) erstreckenden zweiten Stegen (31) und dazwischen angeordneten zweiten Ausnehmungen (34) aufweist, wobei

-der erste und/oder der zweite Spanndorn (2,3) durch eine Antriebseinrichtung entlang ihrer Längsachsen (S1 ,S2) verfahrbar sind und während der Verfahrbewegung zur Übergabe der Wickel (1) mit der Positivform und der Negativform spielbehaftet zum Eingriff ineinander gelangen.

2. Wechselvorrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass

-die Positivform des ersten Spanndorns (2) und/oder die Negativform des zweiten Spanndorns (3) einen Anschlag aufweisen, welche die Verfahrbewegung des ersten Spanndornes (2) zu dem zweiten Spanndorn (3) und/oder umgekehrt begrenzen und eine Sollposition des ersten Spanndornes (2) zu dem zweiten Spanndorn (3) definieren.

3. Wechselvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass

-die erste und/oder zweite radiale Spanneinrichtung (32,25) in die ersten und/oder zweiten Stege (21 ,31) integriert ist oder sind.

4. Wechselvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass

- die erste und/oder zweite radiale Spanneinrichtung (32,25) eine Antriebseinrichtung umfasst, welche die ersten und/oder zweiten Stege (21 ,31) bei einer Aktivierung radial verfährt.

5. Wechselvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass

-die ersten Ausnehmungen (22) der Positivform in Umfangsrichtung des ersten Spanndornes (2) eine größere Weite als die Breite der zweiten Stege (31) der Negativform in Umfangs- richtung des zweiten Spanndornes (3) aufweisen. Wechselvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass

-die ersten Stege (21) der Positivform in Umfangsrichtung des ersten Spanndornes (2) eine kleinere Breite als die Weite der zweiten Ausnehmungen (34) der Negativform in Umfangsrichtung des zweiten Spanndornes (3) aufweisen. Wechselvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass

-die ersten Stege (21) der Positivform parallel zu der Längsachse (S1) des ersten Spanndornes (2) und die zweiten Stege (32) der Negativform parallel zu der Längsachse (S2) des zweiten Spanndornes (3) ausgerichtet sind. Verfahren zur Steuerung einer Wechselvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass

-die zweite radiale Spanneinrichtung (32) den zweiten Spanndorn (3) von dem Spanndurchmesser auf den Wechseldurchmesser verkleinert, nachdem die erste radiale Spanneinrichtung (25) den ersten Spanndorn (2) von dem Wechseldurchmesser auf den Spanndurchmesser vergrößert hat. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass -die erste radiale Spanneinrichtung (25) den ersten Spanndorn (2) von dem Spanndurchmesser auf den Wechseldurchmesser verkleinert nachdem die Endlosbahn von dem Wickel (1) vollständig abgezogen ist. 10. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass

-die Antriebseinrichtung und/oder die Spanneinrichtungen (25,32) in Abhängigkeit von Daten einer Maschinensteuerung gesteuert werden.

11. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass

-eine die Dicke des Wickels (1) sensierender Dickensensor vorgesehen ist, und

-die Antriebseinrichtung und/oder die Spanneinrichtungen (25,32) in Abhängigkeit von dem Dickensensor gesteuert werden.

12. Herstellvorrichtung zum Herstellen von Batteriezellen mit einer Wechselvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7.

13. Herstellverfahren zum Herstellen von Batteriezellen mit folgenden Schritten:

-Bereitstellen von Wickeln von Endlosbahnen durch eine Wechselvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, und -Herstellen von Segmenten und/oder Batteriezellen aus den Endlosbahnen.

Description:
Wechselvorrichtung für Wickel von Endlosbahnen zur Herstellung von Batteriezellen und Verfahren zur Steuerung einer derartigen Wechsel Vorrichtung

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Wechselvorrichtung für Wickel von Endlosbahnen zur Herstellung von Batteriezellen mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1 und Verfahren zur Steuerung einer derartigen Wechselvorrichtung mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 8.

Zur Herstellung von Batteriezellen werden zu großen Wickeln aufgewickelte Endlosbahnen eines vorgefertigten Separatormaterials, Anodenmaterials oder auch Kathodenmaterials verwendet. Die Wickel weisen einen Hohlkern auf, mit dem sie auf einem Spanndorn einer übergeordneten Herstellanlage gehalten sind. Der Spanndorn ist zum Abwickeln des Wickels drehbar gelagert und/oder mittels einer Antriebseinrichtung zu einer Drehbewegung antreibbar. Die Endlosbahn kann anschließend mittels einer Schneideinrichtung in Segmente einer vorbestimmten Länge geschnitten werden. Nach dem vollständigen Abwickeln der Endlosbahn von dem Wickel muss ein neuer Wickel einer Endlosbahn desselben Materials auf den dann freien Spanndorn zugeführt werden.

Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde eine Wechselvorrichtung für Wickel von Endlosbahnen zur Herstellung von Batteriezellen und ein Verfahren zur Steuerung einer derartigen Wechselvorrichtung bereitzustellen, welche einen Wechsel der Wickel mit möglichst geringen auf die Wickel einwirkenden Rei- bungs- und Querkräften ermöglichen. Zur Lösung der Aufgabe wird eine Wechselvorrichtung mit den Merkmalen von Anspruch 1 sowie ein Verfahren zur Steuerung einer derartigen Wechselvorrichtung mit den Merkmalen von Anspruch 8 vorgeschlagen. Weitere bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen, den Figuren und der zugehörigen Beschreibung zu entnehmen.

Nach Anspruch 1 wird zur Lösung der Aufgabe eine Wechselvorrichtung für Wickel von Endlosbahnen mit einem Hohlkern zur Herstellung von Batteriezellen, mit einem ersten drehbaren Spanndorn, welcher eine erste radiale Spanneinrichtung aufweist, welche den Außendurchmesser des ersten Spanndorns bei einer Aktivierung von einem kleineren Wechseldurchmesser auf einen größeren Spanndurchmesser vergrößert oder umgekehrt verkleinert, wobei der Spanndurchmesser dem Innendurchmesser der Hohlkerne der Wickel entspricht, und einem zweiten Spanndorn, welcher eine zweite radiale Spanneinrichtung aufweist, welche den Außendurchmesser des zweiten Spanndorns bei einer Aktivierung von einem kleineren Wechseldurchmesser auf einen größeren Spanndurchmesser vergrößert oder umgekehrt verkleinert, wobei der Spanndurchmesser dem Innendurchmesser der Hohlkerne der Wickel entspricht, wobei der erste Spanndorn eine Positivform aus mehreren sich in Längsrichtung des ersten Spanndorns erstreckenden ersten Stegen und dazwischen angeordneten ersten Ausnehmungen aufweist, und der zweite Spanndorn eine zu der Positivform des ersten Spanndorns als Negativform ausgebildete Formgebung mit mehreren sich in Längsrichtung des zweiten Spanndorns erstreckenden zweiten Stegen und dazwischen angeordneten zweiten Ausnehmungen aufweist, wobei der erste und/oder der zweite Spanndorn durch eine Antriebseinrichtung entlang ihrer Längsachsen verfahrbar sind und während der Verfahrbewegung zur Übergabe der Wickel mit der Positivform und der Negativform spielbehaftet zum Eingriff ineinander gelangen.

Der Erfindungsgedanke basiert demnach auf drei Kernmerkmalen. Zunächst sind zwei Spanndorne vorgesehen, welche jeweils mit einer Spanneinrichtung versehen sind, mittels derer die Spanndorne in ihrem Durchmesser von einem Wechseldurchmesser auf einen Spanndurchmesser vergrößert oder wieder verkleinert werden können, wobei die Spanndurchmesser jeweils so bemessen sind, dass sie dem Innendurchmesser des Hohlkernes der Wickel entsprechen. Damit sind beide Spanndorne speziell dazu ausgebildet die Wickel zu fixieren, wobei sie zum Fixieren mittels der Spanneinrichtung auf den Spanndurchmesser aufgeweitet werden können und zum Lösen wieder auf den kleineren Wechseldurchmesser verkleinerbar sind. Dabei werden die Wickel bei einer ersten Aktivierung der Spanneinrichtung durch die Vergrößerung der Durchmesser der Spanndorne von dem Wechseldurchmesser auf den Spanndurchmesser gespannt und fixiert und bei einer zweiten Aktivierung durch eine Verkleinerung der Durchmesser von dem Spanndurchmesser auf den Wechseldurchmesser entspannt und wieder freigegeben. Dabei werden die Wickel während der Übergabe von dem ersten Spanndorn auf den zweiten Spanndorn unterbrechungsfrei von mindestens einem der Spanndorne gespannt und fixiert und während der unmittelbaren Übergabe für eine sehr kurze Zeitspanne zweitgleich über beide Spanndorne gespannt, so dass die Wickel während der gesamten Übergabe immer über mindestens einen der Spanndorne fixiert sind und keine unkontrollierten Bewegungen gegenüber diesen ausführen können. Ferner weisen beide Spanndorne eine gezielte Formgebung durch die Stege und Ausnehmungen auf, welche eine zueinander korrespondierende Positivform und Negativform bilden und ein Eingreifen der Spanndorne ineinander ermöglichen, auch wenn auf einem der Spanndorne ein Wickel gehalten ist. Dabei sind die Positivform und die Negativform durch ihre spezielle Formgebung mit den sich in Längsrichtung der Spanndorne erstreckenden Stegen und den dazwischen angeordneten Ausnehmungen gezielt dazu geformt, in einer Längsbewegung in Richtung ihrer Längsachsen ineinander zu fahren.

Ferner ist eine Antriebseinrichtung vorgesehen, mittels derer die Spanndorne bei einer Aktivierung zu einer Verfahrbewegung angetrieben werden können, um die Eingriffsbewegung zu bewerkstelligen. Dabei werden die Wickel in der fixierten Stellung bei einer Aktivierung der Antriebseinrichtung in Richtung der Längsachsen der Spanndorne verschoben, ohne dass die Wickel hierzu außer von den Spanndornen unmittelbar ergriffen werden müssen. Dadurch können die dabei auf die Wickel wirkenden Querkräfte erheblich reduziert werden, wodurch wiederum eine entsprechend sanfte Übergabe der Wickel ermöglicht wird.

Weiter wird vorgeschlagen, dass die Positivform des ersten Spanndorns und/oder die Negativform des zweiten Spanndorns einen Anschlag aufweisen, welche die Verfahrbewegung des ersten Spanndornes zu dem zweiten Spanndorn und/oder umgekehrt begrenzen und eine Sollposition des ersten Spanndornes zu dem zweiten Spanndorn definieren. Durch den Anschlag wird die Ausrichtung der Spanndorne in der Eingriffsstellung definiert, so dass die Verfahrbewegung der Spanndorne und der Wickel begrenzt und die Wickel immer in einer definierten Ausrichtung und Stellung der Spanndorne übergeben und übernommen werden.

Weiter wird vorgeschlagen, dass die erste und/oder zweite radiale Spanneinrichtung in die ersten und/oder zweiten Stege integriert ist oder sind. Durch die Integration der Spanneinrichtung(en) in die Stege kann der Außendurchmesser der Stege zur Verwirklichung des Spanndurchmessers vergrößert werden. Die Integration der Spanneinrichtungen kann z.B. durch eine Integration von pneumatischen Ausdehnungseinrichtungen in die Stege oder durch geeignete Verstellmechanismen in den Stegen zur Veränderung der Geometrie der Stege verwirklicht sein.

Weiter wird vorgeschlagen, dass die erste und/oder zweite radiale Spanneinrichtung eine Antriebseinrichtung umfasst, welche die ersten und/oder zweiten Stege bei einer Aktivierung radial verfährt. Durch das radiale Verfahren der Stege kann der Außendurchmesser der Stege zur Verwirklichung des Spanndurchmessers zusätzlich oder alternativ aktiv vergrößert und wieder verkleinert werden. Hierzu können die Stege insgesamt oder in Teilen verfahren werden, wobei die Stege eine unveränderliche Geometrie aufweisen können, sofern sie als Bauteil insgesamt verfahren werden.

Weiter wird vorgeschlagen, dass die ersten Ausnehmungen der Positivform in Umfangsrichtung des ersten Spanndornes eine größere Weite als die Breite der zweiten Stege der Negativform in Umfangsrichtung des zweiten Spanndornes aufweisen. Durch die vorgeschlagene Weite der Ausnehmungen und der Stege der Positivform und der Negativform weisen die Stege der Negativform in Umfangsrichtung ein Spiel in Bezug zu den Ausnehmungen der Positivform auf. Durch das Spiel wird die Verfahrbewegung der Spanndorne zu- einander vereinfacht, und es können Ungenauigkeiten der Spann- dorne in ihren Ausrichtungen in gewissen Grenzen kompensiert werden.

Weiter wird vorgeschlagen, dass die ersten Stege der Positivform in Umfangsrichtung des ersten Spanndornes eine kleinere Breite als die Weite der zweiten Ausnehmungen der Negativform in Umfangsrichtung des zweiten Spanndornes aufweisen. Durch die vorgeschlagene Weite der Ausnehmungen und der Stege der Negativform und der Positivform weisen die Stege der Positivform in Umfangsrichtung ein Spiel in Bezug zu den Ausnehmungen der Negativform auf. Auch hierdurch wird die Verfahrbewegung der Spanndorne weiter vereinfacht.

Weiter wird vorgeschlagen, dass die ersten Stege der Positivform parallel zu der Längsachse des ersten Spanndornes und die zweiten Stege der Negativform parallel zu der Längsachse des zweiten Spanndornes ausgerichtet sind. Durch die Ausrichtung der Stege kann die Verfahrbewegung des ersten und/oder zweiten Spanndornes durch eine rein lineare Verfahrbewegung verwirklicht werden, welche besonders genau zu verwirklichen und zu steuern ist.

Weiter wird ein Verfahren zur Steuerung einer Wechselvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7 vorgeschlagen, bei dem die zweite radiale Spanneinrichtung den zweiten Spanndorn von dem Spanndurchmesser auf den Wechseldurchmesser verkleinert, nachdem die erste radiale Spanneinrichtung den ersten Spanndorn von dem Wechseldurchmesser auf den Spanndurchmesser vergrößert hat. Der zweite Spanndorn dient der Zuführung der Wickel und ist dazu auf den Spanndurchmesser aufgeweitet, um den zuzuführenden Wickel über den Hohlkern zu fixieren und zu verfahren. Der ers- te Spanndorn ist vor der Zuführung der Wickel auf den Wechseldurchmesser zusammengezogen, so dass der zweite Spanndorn mit seiner Negativform und dem darauf fixierten Wickel in die Positivform des ersten Spanndornes einfahren kann. Anschließend wird der Außendurchmesser des ersten Spanndornes von dem Wechseldurchmesser auf den Spanndurchmesser vergrößert, so dass der erste Spanndorn den Wickel zusätzlich spannt. Damit wird der Wickel für eine sehr kurze Zeitspanne über den zweiten und den ersten Spanndorn der Wechselvorrichtung zeitgleich gespannt. Erst wenn der erste Spanndorn den zugeführten Wickel spannt, wird der zweite Spanndorn von dem Spanndurchmesser auf den Wechsel- durmesser verkleinert und anschließend durch eine Aktivierung der Antriebseinrichtung mit seiner Negativform aus der Positivform des ersten Spanndornes herausgezogen.

Der Vorteil des vorgeschlagenen Verfahrens ist darin zu sehen, dass die Wickel damit während des Übergabevorganges permanent gespannt sind und keinerlei unkontrollierte Bewegungen ausführen können. Außerdem erfolgt die Übergabe der Wickel dabei, ohne dass die Wickel und die Spanndorne in der Anlage aneinander Relativbewegungen zueinander ausführen, so dass die Reibung und die damit verbunden Freisetzung von Partikeln insbesondere von der Endlosbahn auf ein Minimum reduziert werden kann. Ferner können die Wickel dadurch allein durch die Ausübung der Spannung über die Hohlkerne fixiert und verfahren werden. Die Wickel müssen nicht zusätzlich über weitere Greifer oder Schieber verschoben werden. Damit kann eine sehr sanfte Übergabe der Wickel mit geringstmöglichen, auf die Wickel einwirkenden Kräften verwirklicht werden.

Weiter wird vorgeschlagen, dass die erste radiale Spanneinrichtung den ersten Spanndorn von dem Spanndurchmesser auf den Wech- seldurchmesser verkleinert, nachdem die Endlosbahn von dem Wickel vollständig abgezogen ist. Die Wickel sind dadurch während des Abzuges der Endlosbahn auf dem ersten Spanndorn fixiert. Erst nachdem die Endlosbahn vollständig abgezogen ist, der Wickel also praktisch leer ist, wird der erste Spanndorn zur Übernahme eines neuen Wickels nach dem oben beschrieben Ablauf auf den kleineren Wechseldurchmesser zusammengezogen.

Weiter wird vorgeschlagen, dass die Antriebseinrichtung und/oder die Spanneinrichtungen in Abhängigkeit von Daten einer Maschinensteuerung gesteuert werden. Diese Daten können z.B. vorgegeben Daten von Anschlagstellungen umfassen, welche die jeweiligen Endstellungen der Spanndorne definieren, so dass mechanische Anschläge entfallen können. Die zueinander bewegbaren Teile können dadurch kontaktlos zueinander verfahren werden. Ferner können die Daten der Maschinensteuerung auch die Länge der von dem Wickel angezogenen Endlosbahn, die Drehzahl des ersten Spanndornes oder dergleichen umfassen, welche einen Rückschluss auf das Erreichen des Endes der Endlosbahn ermöglichen, woraufhin dann die Wechselvorrichtung bzw. die Antriebsvorrichtung der Wechselvorrichtung zum Zuführen eines neuen Wickels und/oder die Spanneinrichtungen aktiviert werden.

Weiter wird vorgeschlagen, dass ein die Dicke des Wickels sensie- render Dickensensor vorgesehen ist, und die Antriebseinrichtung und/oder die Spanneinrichtungen in Abhängigkeit von dem Dickensensor gesteuert werden. Durch den Dickensensor kann die Länge oder das Ende der auf dem Wickel aufgewickelten Endlosbahn unmittelbar sensiert werden, so dass die Antriebseinrichtung und/oder die Spanneinrichtungen unmittelbar mit oder kurz vor dem Erreichen des Endes der Endlosbahn zur Zuführung eines neuen Wickels aktiviert werden kann.

Die Erfindung wird im Folgenden anhand bevorzugter Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren erläutert. Dabei zeigen die

Fig. 1 bis 4 eine erfindungsgemäße Wechselvorrichtung in verschiedenen Stellungen während der Übergabe eines neuen Wickels.

In der Figur 1 ist die Stellung der Wechselvorrichtung zu erkennen, in der gerade eine Endlosbahn von einem nicht mehr zu erkennenden vormals auf einem ersten Spanndorn 2 gehaltenen Wickels abgezogen wurde. Der erste Spanndorn 2 ist damit praktisch frei zur Übernahme eines neuen auf einem zweiten Spanndorn 3 gehaltenen Wickels 1. Die Wechselvorrichtung ist Teil einer übergeordneten Herstellvorrichtung zur Herstellung von Batteriezellen, wobei die Wickel in der Herstellvorrichtung über die Wechselvorrichtung zugeführt werden. Die Endlosbahnen werden dann in der Herstellvorrichtung von dem Wickel abgezogen und zur Herstellung der Batteriezellen in Segmente mit einer vorbestimmten Länge und einer Breite geschnitten, wobei die Breite der Segmente der Breite der Endlosbahnen entspricht. In der Herstellvorrichtung werden die Segmente demnach in einem Herstellverfahren durch Bereitstellen der Wickel über die Wechselvorrichtung und dann durch Schneiden der von dem Wickel abgezogenen Endlosbahnen hergestellt.

Der erste Spanndorn 2 weist eine Positivform in Form von mehreren sich in Längsrichtung der Längsachse S2 des ersten Spanndornes 2 erstreckenden ersten Stegen 21 mit dazwischen angeordneten ers- ten Ausnehmungen 22 auf. Der zweite Spanndorn 3 weist eine zu der Positivform des ersten Spanndornes 2 korrespondierende Negativform ebenfalls in Form von sich in Längsrichtung der Längsachse S1 des zweiten Spanndornes 3 erstreckenden zweiten Stegen 31 mit dazwischen angeordneten zweiten Ausnehmungen 34 auf.

Die ersten Stege 21 des ersten Spanndornes 2 weisen in Umfangsrichtung des zylindrischen ersten Spanndornes 2 eine geringere Breite als die Weite der zweiten Ausnehmungen 34 des ebenfalls zylindrischen zweiten Spanndornes 3 auf. Ferner weisen die zweiten Stege 31 des zweiten Spanndornes 3 in Umfangsrichtung eine geringere Breite als die Weite der ersten Ausnehmungen 22 des ersten Spanndornes 2 auf. Ferner sind die ersten Stege 21 in Umfangsrichtung korrespondierend zu den zweiten Ausnehmungen 34 des zweiten Spanndornes 3 angeordnet, und die zweiten Stege 31 des zweiten Spanndornes 3 sind in Umfangsrichtung korrespondierend zu den ersten Ausnehmungen 21 des ersten Spanndornes 2 angeordnet.

Die Formgebung des ersten Spanndornes 2 mit den ersten Stegen 21 und den ersten Ausnehmungen 22 bildet damit eine Positivform zu der Negativform des zweiten Spanndornes 3 mit den zweiten Stegen 31 und den zweiten Ausnehmungen 34.

Aufgrund der Bemessung der ersten Stege 21 und der zweiten Stege 31 in Bezug zu den ersten Ausnehmungen 22 und den zweiten Ausnehmungen 34 können der erste Spanndorn 2 und der zweite Spanndorn 3 wie nachfolgend noch näher beschrieben wird spielbehaftet ineinandergreifen. In den ersten Stegen 21 des ersten Spanndornes 2 ist eine erste Spanneinrichtung 25 vorgesehen, welche den Außendurmesser der ersten Stege 21 bei einer Aktivierung von einem kleineren Wechseldurchmesser auch einen größeren Spanndurchmesser vergrößert. Die erste Spanneinrichtung 25 ist in die ersten Stege 21 integriert und kann z.B. durch pneumatisch beaufschlagbare Druckkammern mit einer elastischen Außenhaut oder durch mechanische oder elektromechanische verstellbare Spannelemente oder Verstelleinrichtungen gebildet sein. Die erste Spanneinrichtung 25 weitet die ersten Stege 21 bei einer Aktivierung zu einer Querschnittsgeometrie mit einem größeren Außendurchmesser auf, welcher dem Spanndurchmesser des ersten Spanndornes 2 entspricht.

Der zweite Spanndorn 3 weist ein zweite Spanneinrichtung 32 auf, welche in diesem Fall durch eine radiale Verstelleinrichtung der zweiten Stege 31 gebildet ist, welche die zweiten Stege 31 bei einer Aktivierung von einem kleineren Wechseldurchmesser auf einen größeren Spanndurchmesser oder umgekehrt radial verschiebt. Damit werden die zweiten Stege 31 insgesamt verschoben.

Selbstverständlich kann die zweite Spanneinrichtung 32 auch entsprechend der ersten Spanneinrichtung 25 und umgekehrt ausgebildet sein.

Die zweiten Stege 31 des zweiten Spanndornes 3 sind ferner in ihren freien Enden als Rundungen 35 und an der der zweiten Spanneinrichtung 32 zugewandten Seite mit sich radial nach außen erstreckenden Stufen 33 versehen. Die ersten Ausnehmungen 22 an dem ersten Spanndorn 2 sind an ihren dem zweiten Spanndorn 3 zugewandten freien Einführseite zu erweiterten Einführöffnungen 23 erweitert und an ihren von dem zweiten Spanndorn 3 abgewandten Enden als Rundungen 24 ausgebildet, welche einen identischen oder geringfügig größeren Radius wie die Rundungen 35 der zweiten Stege 31 aufweisen.

Der zu übergebende Wickel 1 weist einen Hohlkern 4 auf, welcher durch ein formstabiles gesondertes Ringteil oder auch durch die letzten inneren Windungen der aufgewickelten Endlosbahn gebildet sein kann, wobei die letzten inneren Windungen hierzu zusätzlich formstabilisiert sein können.

Wie bereits eingangs beschrieben wurde, ist der erste Spanndorn 2 in der Stellung der Figur 1 frei zur Übernahme eines auf dem zweiten Spanndorn 3 gehaltenen Wickel 1 einer Endlosbahn eines Separatormaterials, Anodenmaterials oder Kathodenmaterials zur Herstellung von Batteriezellen, wie sie z.B. in Kraftfahrzeugen, Photovoltaikanlagen, oder anderen mobilen oder stationären Einrichtungen zur Speicherung großer oder auch kleinerer Energiemengen vorgesehen sind. Der erste Spanndorn 2 ist in dieser Stellung über die erste Spanneinrichtung 25 auf den Wechseldurchmesser zusammengezogen, was entweder durch eine Deaktivierung der ersten Spanneinrichtung 25 oder durch ein aktives Zusammenziehen der ersten Spanneinrichtung 25 verwirklicht sein kann.

Der zweite Spanndorn 3 befindet sich in einer Stellung in der die zweiten Stege 31 in den Hohlkern 4 des Wickels 1 eingreifen und auf den Spanndurchmesser aufgeweitet sind. Der Spanndurchmesser entspricht dem Innendurchmesser des Hohlkernes 4 plus einem geringfügigen Übermaß, so dass der zweite Spanndorn 3 den Wickel 1 durch Ausübung einer Druckkraft auf den Hohlkern 4 spannt und dadurch fixiert. Der Wickel 1 ist dabei soweit auf dem zweiten Spanndorn 3 gespannt, dass er bei einer Bewegung des zweiten Spanndornes 3 die Bewegung des zweiten Spanndornes 3 mit ausführt, ohne eine Relativbewegung zu dem zweiten Spanndorn 3 auszuführen. Der Wickel 1 ist dabei soweit auf den zweiten Spanndorn 3 aufgeschoben, dass er mit dem Hohlkern 4 seitlich an den Stufen 33 der zweiten Stege 31 anliegt.

Zur Übergabe des Wickels 1 wird der zweite Spanndorn 3 mit dem darauf fixierten Wickel 1 entlang seiner Längsachse S1 in Richtung des zweiten Spanndornes 2 verfahren, welcher keine Bewegung in Richtung seiner Längsachse S2 ausführt also stillsteht.

Da der zweite Spanndorn 3 mit den zu dem vergrößerten Spanndurchmesser aufgeweiteten zweiten Stegen 31 eine Negativform zu den ersten Stegen 21 des ersten Spanndornes 2 bildet, fährt der zweite Spanndorn 3 dabei mit den zweiten Stegen 31 in die ersten Ausnehmungen 22 des ersten Spanndornes 2, bzw. mit den zweiten Ausnehmungen 34 über die ersten Stege 21 des ersten Spanndornes 2. Dabei ist die erste Spanneinrichtung 25 in den ersten Stegen 21 deaktiviert, und die ersten Stege 21 weisen den geringeren äußeren Wechseldurchmesser auf. Der Wechseldurchmesser kann dabei beliebig gewählt werden, soweit er kleiner als der Spanndurchmesser ist und ein Berührungsloses Verschieben der Spann- dorne 2 und 3 zueinander ermöglicht. Damit bilden die ersten Stege 21 einen kleineren Außendurchmesser als die zweiten Stege 31 und liegen damit radial nach innen versetzt zu den zweiten Stegen 31 des zweiten Spanndornes 3. Die Verschiebebewegung des zweiten Spanndornes 3 wird begrenzt, indem die zweiten Stege 31 mit ihren stirnseitigen Rundungen 35 an den Rundungen 24 der ersten Ausnehmungen 22 des ersten Spanndornes 2 zur Anlage gelangen. Die Rundungen 24 der ersten Ausnehmungen 22 bilden damit einen Anschlag, welcher die Verschiebebewegung des zweiten Spanndornes 3 und/oder die in der Figur 3 zu erkennende Endposition des zweiten Spanndornes 3 definiert.

Die Endposition(en) des zweiten Spanndornes 3 bei der Verschiebebewegung kann bzw. können aber auch durch Daten einer Maschinensteuerung definiert sein, mittels derer die Antriebseinrichtung gesteuert wird. Ferner können die Antriebseinrichtung selbst und die Spanneinrichtungen in ihren Bewegungen in Abhängigkeit von in der Maschinensteuerung zur Verfügung stehender Daten gesteuert und insbesondere aktiviert und deaktiviert werden, wenn ein neuer Wickel zugeführt und der Wechselvorgang ausgelöst werden soll oder beendet werden soll. Diese Daten können z.B. die Auszugslänge der ausgezogenen Endlosbahn, die Anzahl der von der Endlosbahn geschnittenen Segmente, die Drehzahl des ersten Spanndornes 2 oder weitere Daten sein, welche einen indirekten oder direkten Rückschluss auf die Auszugslänge der Endlosbahn und des Aufbrauchens des auf dem ersten Spanndorn 2 gehaltenen Wickels 1 ermöglichen.

Nach dem der zweite Spanndorn 3 die in der Figur 3 gezeigte Endposition erreicht hat, wird die erste Spanneinrichtung 25 in den ersten Stegen 21 des ersten Spanndornes 2 aktiviert, wodurch der Außendurchmesser der ersten Stege 21 von dem kleineren Wechseldurchmesser auf den größeren Spanndurchmesser vergrößert wird. Der Wickel 1 wird dann kurzzeitig sowohl von den ersten Stegen 21 des ersten Spanndornes 2 als auch von den zweiten Stegen 31 des zweiten Spanndornes 3 über den Hohlkern 4 gespannt und fixiert. Erst nachdem der erste Spanndorn 2 den Wickel 1 über die auf den Spanndurchmesser aufgeweiteten ersten Stege 21 fixiert, wird die zweite Spanneinrichtung 32 aktiviert, und die zweiten Stege 31 des zweiten Spanndornes 3 werden von dem größeren Spanndurchmes- ser auf den kleineren Wechseldurchmesser zusammengezogen. Anschließend wird die Antriebseinrichtung aktiviert, und der zweite Spanndorn 3 wird in Richtung seiner Längsachse S1 von dem ersten Spanndorn 2 abgezogen. Der Wickel 1 ist dann allein auf dem ersten Spanndorn 2 fixiert, und die Endlosbahn kann von dem Wickel 1 zur weiteren Verarbeitung abgezogen werden, wie in der Figur 4 zu erkennen ist.

Der Wechselvorgang erfolgt damit allein durch eine Bewegung des zweiten Spanndornes 3 während der erste Spanndorn 2 feststeht. Dies ist insofern von Vorteil, da der erste Spanndorn 2 in der übergeordneten Herstellungsvorrichtung angeordnet ist und damit bevorzugt in einer festen räumlichen Beziehung zu den Baugruppen steht, in welchen die abgezogene Endlosbahn weiterverarbeitet wird. Der zweiten Spanndorn 3, mittels dessen die neuen Wickel 1 zugeführt werden, kann demnach auch als Wechselspanndorn bezeichnet werden.

Ferner ist der Wickel 1 während des gesamten Wechselvorganges unterbrechungsfrei entweder über den zweiten Spanndorn 3 und/oder über den ersten Spanndorn 2 gespannt, so dass er keine unkontrollierten Bewegungen ausführen kann. Ferner erfolgt die Übergabe der Wickel 1 ohne eine reibungsverursachende Relativbewegung der Wickel 1 zu einer Oberfläche, so dass keine Partikel von dem Wickel 1 bzw. der darin aufgewickelten Endlosbahn freigesetzt werden und die Wickel 1 keinem Verschleiß ausgesetzt sind. Ferner können die Wickel 1 aufgrund der permanent ausgeübten Spannung und der dadurch ermöglichten geführten Bewegungen sehr positionsgenau übergeben werden, wobei die Position der Wickel 1 über die Steuerung der Bewegung des zweiten Spanndornes 3 genau definiert ist. Bezugszeichenliste

1 Wickel

2 Erster Spanndorn

3 Zweiter Spanndorn

4 Hohlkern

21 Stege

22 Ausnehmungen

23 Einführöffnung

24 Rundung

25 erste Spanneinrichtung

31 zweite Stege

32 zweite Spanneinrichtung

33 Stufe

34 zweite Ausnehmungen

35 Rundung

51 Längsachse

52 Längsachse