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Title:
CHEST CATHETER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2015/014715
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a chest catheter (1) having a tube (11) with a distal end (16) and a proximal end (14), and with a main lumen (10) extending inside the tube (11), and a secondary lumen (12), which lumina are each accessible from the direction of the proximal end (14), wherein the tube (11), in the unloaded state, has a curved deflection (K) adjacent to the distal end (16), wherein, in the region starting from the deflection (K) and extending as far as the distal end (16) of the tube (10), at least one outlet opening (15) is provided which communicates with the secondary lumen (12) and through which a fluid, introduced from the direction of the proximal end (14), can be discharged.

Inventors:
WALLNER BENEDICT (DE)
SCHEU ROLF RAINER (DE)
Application Number:
PCT/EP2014/065947
Publication Date:
February 05, 2015
Filing Date:
July 24, 2014
Export Citation:
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Assignee:
WALLNER BENEDICT (DE)
SCHEU ROLF RAINER (DE)
International Classes:
A61M25/00
Foreign References:
EP1374930A12004-01-02
US20010044591A12001-11-22
US6932792B12005-08-23
Attorney, Agent or Firm:
WAGNER, MATTHIAS (DE)
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Claims:
Thorax-Katheter (1 ) mit einem Tubus (1 1 ) mit distalem Ende (1 6) und proximalem Ende (14) und einem innerhalb des Tubus (1 1 ) verlaufenden Hauptlumen (10) und mindestens einem Nebenlumen (12), die jeweils vom proximalen Ende (14) her zugänglich sind, wobei der Tubus (1 1 ) in unbelastetem Zustand benachbart zum distalen Ende (1 6) eine gekrümmte Auslenkung (K) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich ab der Auslenkung (K) bis zum distalen Ende (1 6) der Tubus (10) mindestens eine mit dem Nebenlumen (12) kommunizierende Austrittsöffnung (15) vorgesehen ist, durch welche ein vom proximalen Ende (14) her eingeleitetes Fluid ausbringbar ist.

Thorax-Katheter (1 ) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Nebenlumen (12) im Bereich des distalen Endes (1 6) verschlossen ist.

Thorax-Katheter (1 ) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Austrittsöffnung (15) auf der den größeren Krümmungsradius aufweisenden Außenseite der Auslenkung (A) angeordnet ist.

Thorax-Katheter (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Austrittsöffnung (15) einen Durchmesser aufweist, der kleiner als der Durchmesser des

Nebenlumens (12) ausgebildet ist.

Thorax-Katheter (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Hauptlumen (10) einen Durchmesser von 6 bis 14 mm und das Nebenlumen (12) einen Durchmesser von 0,5 bis 2 mm aufweist. Thorax-Katheter (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass Austrittsöffnungen (15) in einem Bereich bis 10 cm vor der Auslenkung (K) proximal angeordnet sind.

Thorax-Katheter (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Nebenlumen (12) innerhalb der Wandung des Tubus (1 1 ) angeordnet ist und die mindestens eine Austrittsöffnung (15) die Wandung des Tubus (1 1 ) durchsetzt.

Thorax-Katheter (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass er eine röntgenopake Markierung aufweist.

Thorax-Katheter (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass er aus einem thermoplastischen Kunststoff auf Basis von PVC, Silikon und/oder Polyurethan hergestellt ist.

Thorax-Katheter (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Austrittsöffnung (15) als Sprühöffnung für das in das Nebenlumen (12) eingebrachte Fluid ausgebildet ist.

Description:
Thorax-Katheter Beschreibung

Die Erfindung betrifft einen Thorax-Katheter mit einem Tubus mit distalem Ende und proximalem Ende und einem innerhalb des Tubus verlaufenden

Hauptlumen und mindestens einem Nebenlumen, die jeweils vom proximalen Ende her zugänglich sind, wobei der Tubus in unbelastetem Zustand

benachbart zum distalen Ende eine gekrümmte Auslenkung aufweist.

Thorax-Katheter der eingangs genannten Art sind vielfältig bekannt und werden z.B. im Rahmen von Thorax-Absaugungen verwendet. Hierbei wird entweder unmittelbar über das Hauptlumen die Absaugung bewirkt oder über das

Hauptlumen ein entsprechender Absaug-Katheter in den Thorax eingeführt und über das Nebenlumen kann z.B. eine geeignete Spüllösung eingeführt werden. Auch besteht die Möglichkeit, über das Nebenlumen ein Medikament zu injizieren, wozu die bisher bekannten Tuben üblicherweise am distalen Ende, welches innerhalb des Thorax zuvorderst zum Liegen kommt, offen sind.

Um eine korrekte Platzierung des Thorax-Katheters zu ermöglichen, weist dieser benachbart zum distalen Ende eine gekrümmte Auslenkung auf, die in den Tubus eingeformt ist, d.h. die Auslenkung nimmt der Tubus selbsttätig in unbelastetem Zustand ein. Allerdings empfinden die Patienten überwiegend einen solchen gelegten Thorax-Katheter als schmerzhaft, was auf den Verlauf desselben, insbesondere die gekrümmte Auslenkung zurückzuführen ist. Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Thorax-Katheter der eingangs genannten Art vorzuschlagen, der für den Patienten möglichst schmerzfrei ist und die Applikation von Medikamenten in den Thorax des Patienten

gewährleisten soll.

Zur Lösung der gestellten Aufgabe wird erfindungsgemäß die Ausgestaltung eines Thorax-Katheters mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1

vorgeschlagen. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Einzelheiten der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.

Die Erfindung sieht vor, in einem Bereich ab der Auslenkung des Tubus bis zum distalen Ende desselben mindestens eine mit dem Nebenlumen

kommunizierende Austrittsöffnung vorzusehen, durch welche ein vom

proximalen Ende her eingeleitetes Fluid ausbringbar ist. Auf diese Weise ist es möglich, über das Nebenlumen des gelegten Thorax-Katheters z.B. ein

Anästhetikum in den Patienten einzubringen, welches über mindestens eine Austrittsöffnung im Bereich der Auslenkung austritt und damit exakt an der Stelle appliziert wird, an der der Patient Schmerzen aufgrund des gelegten Thorax-Katheters empfindet. Es ist somit möglich, exakt zielgerichtet z.B. ein Anästhetikum an der schmerzbelasteten Stelle zu applizieren, so dass sich eine deutlich verbesserte Wirkung des Anästhetikums bei gleichzeitig verminderter benötigter Menge an Anästhetikum einstellt. Dies bringt Vorteile in Bezug auf die Verringerung von Nebenwirkungen und die Kosten der Behandlung mit sich.

Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist das Nebenlumen im Bereich des distalen Endes verschlossen, so dass eine in das Nebenlumen eingebrachte Flüssigkeit ausschließlich über die mit dem Nebenlumen kommunizierende mindestens eine Austrittsöffnung austreten kann. Bei Bedarf kann das distale Ende des Nebenlumens auch offen ausgeführt sein, so dass auch am distalen Ende des Tubus die eingebrachte Flüssigkeit aus dem Nebenlumen austreten kann. Die mindestens eine Austrittsöffnung ist nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung auf der den größeren Krümmungsradius aufweisenden Außenseite der Auslenkung angeordnet, um zielgerichtet an dieser schmerzerzeugenden Fläche auszutreten.

Die mindestens eine Austrittsöffnung weist nach einem Vorschlag der Erfindung einen Durchmesser auf, der kleiner als der Durchmesser des Nebenlumens ausgebildet ist, wobei bevorzugt die mindestens eine Austrittsöffnung möglichst kleinen Durchmesser aufweisen soll, damit sie im Idealfall als Sprühöffnung für das in das Nebenlumen unter einem entsprechenden Druck eingebrachte Fluid dienen kann. Als geeigneter Durchmesser für die mindestens eine

Austrittsöffnung wird ein Bereich von 0,1 bis 2,0 mm angesehen.

Der Druck wird beispielsweise über eine in der Medizin übliche

Applikationsspritze erzeugt und durch die Dimensionierung der mindestens einen Austrittsöffnung verlässt das eingebrachte Fluid, insbesondere ein Anästhetikum die Austrittsöffnung in vernebelter Form, wodurch eine weitere Wirksamkeitssteigerung bei gleichzeitiger Minimierung der zu applizierenden Menge erreicht werden kann.

Es wird im Rahmen der Erfindung als vorteilhaft angesehen, das Hauptlumen mit einem Durchmesser von 6 bis 14 mm entsprechend 20 bis 40 Ch und das Nebenlumen mit einem Durchmesser von 0,5 bis 2 mm auszuführen. Bei besonderen Anwendungsfällen, z.B. zur Behandlung von Kleinkindern und Neugeborenen können die genannten Durchmesser auch deutlich verringert werden. Dies ist vom Fachmann entsprechend vorzusehen.

Im Rahmen der Erfindung ist es möglich, eine Vielzahl von Austrittsöffnungen vorzusehen, die auch in einem Bereich bis etwa 10 cm vor, d.h. proximal der Auslenkung, idealerweise in regelmäßigen Abständen angeordnet sind.

Das Nebenlumen kann nach einem Vorschlag der Erfindung innerhalb der Wandung des Tubus angeordnet sein, so dass es den Querschnitt des Hauptlumens nicht beeinträchtigt und die mindestens eine Austrittsöffnung durchsetzt in diesem Falle die Tubuswandung zum Nebenlumen.

Darüber hinaus kann es vorgesehen sein, den Thorax-Katheter mit einer röntgenopaken Markierung auszustatten, die beispielsweise auf Basis von Bariumsulfat ausgeführt sein kann und innerhalb der Tubuswandung

angeordnet wird, um den Thorax-Katheter unter Röntgenstrahlung sichtbar zu machen. In diesem Falle wird die röntgenopake Markierung vorzugsweise auf der den kleineren Durchmesser aufweisenden Innenseite der Auslenkung angeordnet.

In an sich bekannter Weise kann der erfindungsgemäße Thorax-Katheter aus einem thermoplastischen Kunststoff z.B. auf Basis von PVC, Silikon- Kunststoffen oder Polyurethan hergestellt sein.

Weitere Ausgestaltungen und Einzelheiten der Erfindung werden nachfolgend anhand der ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. Es zeigen: Figur 1 einen Schnitt durch einen erfindungsgemäßen Thorax-

Katheter

Figur 2 den erfindungsgemäßen Thorax-Katheter in der

Übersichtsdarstellung.

Aus der Figur 2 ist ein Thorax-Katheter 1 ersichtlich, der ausgehend von einem proximalen Ende 14 einen Tubus 1 1 aufweist, welcher durchgängig bis hin zu einem distalen Ende 16 verläuft und benachbart zum distalen Ende 1 6 eine mit K bezeichnete Auslenkung in unbelastetem Zustand beschreibt, die im hier dargestellten Ausführungsbeispiel eine winklige Auslenkung um 90° darstellt.

Der Thorax-Katheter 1 ist, wie auch aus der Schnittdarstellung gemäß Figur 1 ersichtlich, mit einem vom proximalen Ende 14 bis zum distalen Ende 1 6 durchgängig verlaufenden Hauptlumen 10 versehen, welches von der Wandung 1 1 begrenzt wird, ferner verläuft in der Wandung des Tubus 1 1 ein mit 12 gekennzeichnetes Nebenlumen, und zwar entlang eines Bereichs, der im Bereich der Auslenkung K den größeren Durchmesser derselben einnimmt. Das Nebenlumen verläuft ausgehend vom proximalen Ende 14 bis kurz vor das distale Ende 16, erreicht letzteres aber nicht.

Das Hauptlumen 10 und das Nebenlumen 12 sind vom proximalen Ende 14 her über ein entsprechendes, nicht näher dargestelltes Anschlussstück her zugänglich, d.h. es können Vorrichtungen zum Zu- und Ableiten von Fluiden im proximalen Bereich 14 an das Hauptlumen 10 und das Nebenlumen 12 angeschlossen werden.

Das distale Ende 1 6 wird auch als patientennahes Ende bezeichnet und der Thorax-Katheter 1 wird z.B. im Rahmen einer Thorax-Absaugung mit dem distalen Ende 1 6 voraus innerhalb des Thorax eines Patienten platziert, was durch die Auslenkung K wesentlich erleichtert wird.

Eine radioopake Markierung 13 z.B. auf Basis von Bariumsulfat, eingebracht in den Tubus 1 1 auf der dem Nebenlumen 12 diametral gegenüberliegenden Seite des Tubus 1 erleichtert die Platzierung des Thorax-Katheters unter

Röntgenstrahl-Durchlichtvorrichtungen.

Das Hauptlumen 10 ist auch am distalen Ende 1 6 offen und damit zugänglich, während das Nebenlumen 12 am distalen Ende 1 6 vorzugsweise verschlossen ist. Es ist auch möglich, das Nebenlumen 12 auch am distalen Ende 1 6 mit einer Öffnung zu versehen.

Da sich ein solcher Thorax-Katheter 1 aufgrund der Auslenkung K gut im Thorax platzieren lässt, jedoch häufig beim Patienten Schmerzen verursacht, sind im Bereich der Auslenkung K eine Vielzahl von Austrittsöffnungen 15 im Bereich des größeren Krümmungsradius der Auslenkung K angeordnet, die mit dem Nebenlumen 12 kommunizieren, d.h. diese durchsetzen die Wandung des Tubus 1 1 bis in das Nebenlumen 12. Je nach Anwendungsfall können die Austrittsöffnungen auch im Bereich bis zum distalen Ende 1 6 hin und auch in einem Bereich von bis zu 10 cm vor, d.h. proximal der Auslenkung K

vorgesehen sein. Der Durchmesser dieser vorzugsweise in regelmäßigen Abständen angeordneten Austrittsöffnungen 15 beträgt im dargestellten

Ausführungsbeispiel zwischen 0,5 und 2 mm, beispielsweise 1 mm, während das Hauptlumen einen Durchmesser von 6 bis 14 mm aufweist.

Somit ist es möglich, über ein entsprechendes Anschlussstück am proximalen Ende 14 des Thorax-Katheters 1 ein Anästhetikum in flüssiger Form in das Nebenlumen 12 einzubringen, und zwar unter dem Druck einer hierfür üblicherweise verwendeten Spritze, so dass dieses Anästhetikum sodann das Nebenlumen 12 über die Austrittsöffnungen 15 verlässt und damit lokal genau an derjenigen Stelle im Thorax appliziert wird, an der der Patient Schmerzen verspürt. Selbstverständlich können auf diese Weise auch andere Fluide, z.B.

Spüllösungen oder andere Medikamente appliziert werden.

Die Austrittsöffnungen weisen beispielsweise Durchmesser im Bereich zwischen 0,1 bis 2,0 mm auf.

Die im Übrigen über die Öffnung am distalen Ende 1 6 ablaufende Hauptfunktion des Hauptlumens 10 im Thorax-Katheter wird durch diese Funktion in keiner Weise beeinträchtigt.

Der solchermaßen ausgestaltete Thorax-Katheter 1 kann in an sich bekannter Weise aus geeigneten Kunststoffmaterialien, wie PVC, Silikon-Kunststoffe oder Polyurethan hergestellt, z.B. extrudiert werden.