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Title:
CHLORINE DIOXIDE DISINFECTING CLOTH
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/212024
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to highly effective disinfecting or sterilising cloths with chlorine dioxide as the main active ingredient. For this, the chlorine dioxide is only generated shortly before use by bringing a cloth impregnated with a chlorite or chlorate salt in contact with a clearly defined amount of a suitable activation agent that is fluid or dissolved or admixed in a fluid, and prepackaged as a single dose, for the generation of chlorine dioxide. In a preferred embodiment, the impregnated cloth and the activation fluid are packaged in a common packaging unit and the activation occurs by breaking through a barrier separating the cloth or the cloths and the activation fluid. In a further preferred embodiment, the packaging is a moulded part having two packaging spaces separated from one another by removable barriers, which can be converted into a moulded part with only one chamber via simple pressure in one direction. The activation fluid or the disinfecting cloth can contain further substances, such as the pH-value-controlling substances, surfactants, guanidine derivatives, aldehydes, phenoxyethanols, phosphate esters, alcohols, sulfoxides, etc. Preferably, the disinfecting cloth according to the invention is used for disinfecting and/or sterilising medical instruments and/or medical products and/or surfaces.

Inventors:
OBERWALDER SEBASTIAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/064101
Publication Date:
December 14, 2017
Filing Date:
June 09, 2017
Export Citation:
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Assignee:
ALETHIA LIFE SCIENCES AG (CH)
International Classes:
C11D3/04; A61L2/18; A61L2/232; C11D3/48; C11D17/04
Domestic Patent References:
WO2008065551A12008-06-05
WO2015191811A12015-12-17
WO2016102606A12016-06-30
WO2005107823A12005-11-17
WO2015040366A12015-03-26
Foreign References:
EP0423817A21991-04-24
US20060051266A12006-03-09
US20140142489A12014-05-22
Attorney, Agent or Firm:
ADVOTEC. PATENT- UND RECHTSANWÄLTE (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Desinfektionstuch, dadurch gekennzeichnet dass das Desinfektionstuch vor Verwendung durch in Kontakt bringen eines

A. )mit einem Chlorit- oder Chlorat-Salz, bevorzugt Natriumchlorit, Natri- umchlorat, Kaliumchlorit, Kaliumchlorat, Ammoniumchlorit oder Ammoniumchlorat imprägnierten Tuchs mit

B. ) einer als Einzeldosis vorabgepackten klar definierten Menge eines geeigneten flüssigen bzw. gelösten bzw. in einer Flüssigkeit beigemischten Aktivierungsmittels zur Erzeugung von Chlordioxid, bevorzugt Salzsäure, Peroxodischwefelsäure, Phosphorsäure oder einem Oxidati- onsmittel aktiviert wird;

2. Desinfektionstuch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein oder mehrere imprägnierte Tücher und die Aktivierungsflüssigkeit in einer gemeinsamen Verpackungseinheit verpackt sind und die Aktivierung durch Öffnen und/oder Durchbrechen und/oder Auflösen einer Barriere welche das Tuch bzw. die Tücher und die Aktivierungsflüssigkeit trennt erfolgt;

3. Desinfektionstuch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein oder mehrere imprägnierte Tücher und eine das Aktivierungsflüssigkeit enthaltende Blase in einer gemeinsamen Verpackungseinheit verpackt sind und die Aktivierung durch Zerdrücken und/oder Durchbrechen und/oder Auflösen der die Aktivierungsflüssigkeit enthaltenden Blase erfolgt;

4. Desinfektionstuch nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verpackung ein Formteil mit zwei oder mehr voneinander durch aufhebbare Barrieren getrennten Verpackungsräumen ist, welcher sich durch einfachen Druck oder Zug in eine Richtung in einen Formteil mit nur einer Kammer umwandeln lässt;

5. Desinfektionstuch nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der aus Druck oder Zug resultierende Ein- Kammer- Formteil an einer Seite eine leicht zu öffnende oder zu durchstoßende Verpackungs-Membran enthält;

6. Desinfektionstuch nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Desinfektionstuch aus einem saugfähigen Material besteht welches trocken in gefalteter und/oder gepresster Form vorliegt und durch Kontakt mit einer Flüssigkeit, bevorzugt der Aktivierungsflüssigkeit B.), sein Volumen um mindestens 50% im Vergleich zur Trockenlagerung erhöht;

7. Desinfektionstuch nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aktivierungsflüssigkeit zusätzlich eine oder mehrere den pH- Wert regelnden Substanzen enthält, bevorzugt ein Carbo- nat, Hydrogencarbonat, Sulfat, Hydrogensulfat, Phosphat und/oder Hyd- rogenphosphat, und/oder das Desinfektionstuch zusätzlich mit einer oder mehreren den pH- Wert regelnden Substanzen, bevorzugt den zuvor genannten, imprägniert ist;

8. Desinfektionstuch nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass entweder die Aktivierungsflüssigkeit zusätzlich ein oder mehrere Tenside enthält, bevorzugt eine quaternäre Ammoniumverbindung und/oder ein nichtorganisches Tensid, und/oder das Desinfektionstuch zusätzlich mit einem oder mehreren Tensiden, bevorzugt den zuvor genannten, imprägniert ist;

9. Desinfektionstuch nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass entweder die Aktivierungsflüssigkeit zusätzlich eine oder mehrere Substanzen der folgenden

Gruppe 2:

Guanidiniumderivate, insbesondere PHMB;

Aldehyde, insbesondere Glutaraldehyd;

Phenole, insbesondere Chlorxylenol, Triclosan;

Chlorhexidin;

Octenidin;

Phenoxyethanole ;

und/oder Phosphatester, bevorzugt ethoxylierte aliphatische Phosphatester bzw. Phosphatdiester und/oder alkylether Phosphate enthält, und/oder das Desinfektionstuch stattdessen bzw. zusätzlich mit einer oder mehreren Substanzen dieser Gruppe 2 imprägniert ist;

10. Desinfektionstuch nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Aktivierungsmittel in einer Substanz aus der folgenden

Gruppe 3:

Wasser; Alkohole, insbesondere Ethanol und Isopropanol;

Ketone, insbesondere Aceton;

Sulfoxide, insbesondere DMSO;

und/oder Carbonsäureester, insbesondere Essigsäureethylester gelöst und/oder mit dieser gemischt ist;

11. Verwendung eines Desinfektionstuchs nach einem der vorangehenden Ansprüche zur Sterilisation von medizinischen Instrumenten und/oder Medizinprodukten und/oder Oberflächen.

A61L 2/18

Description:
Chlordioxid Desinfektionstuch

Die vorliegende Erfindung betrifft hochwirksame Desinfektions- bzw. Sterilisationstücher.

Es besteht ein großer Bedarf nach hochwirksamen Desinfektionstüchern und Sterilisationstüchern, insbesondere im Labor- und Medizinbereich. Musterbeispiele dafür sind die Sterilisation von medizinischen Geräten, die nicht autoklaviert werden können, wie z.B. Endoskope sowie die Reinigung von Medizintechnik- und Laborgeräten. Bei der Reinigung von solchen Geräten sind herkömmliche Desinfektionstücher aufgrund der eingeschränkten bzw. langsamen Wirksamkeit der verwendeten Desinfektions- mittel oft ungeeignet. Dies gilt insbesondere für das wohl am weitesten verwendete Desinfektionsmittel Alkohol, welches eine relativ lange Einwirkzeit benötigt, die aber aufgrund von Verdunstung in der Regel nicht erreicht wird. Soweit bekannt erreicht bisher nur ein einziges System eine zufriedenstellende Wirksamkeit, indem es als Wirkstoff Chlordioxid einsetzt, siehe z.B. WO2005107823 sowie US2014142489 und WO2015040366. Aufgrund der geringen Stabilität des aktiven Wirkstoffs Chlordioxid arbeitet das dort beschriebene System damit, den Wirkstoff unmittelbar bei Anwendung dadurch herzustellen, dass die vorher imprägnierten Wischtücher mit einem Aktivator-Spray eingesprüht und somit aktiviert werden. Dabei wird das benötigte Chlordioxid unmittelbar vor Anwendung hergestellt, weshalb die Problematik der Lagerstabilität weitgehend gelöst wird. Die Verwendung eines manuell zu bedienenden Aktivator-Sprays führt allerdings wiederum zu einem anderen Problem, nämlich der Schwierigkeit der korrekten Dosierung des Aktivators. Dieses Problem kann Aufgrund der Variabilität bei der manuellen Bedienung nur dadurch einigermaßen gelöst werden, dass der Aktivator grundsätzlich überdosiert wird. Das führt jedoch wiederum dazu, dass signifikante Reste des Aktivators auf der desinfizierten Fläche verbleiben, weshalb ein Nachreinigen dieser Flächen erforderlich wird, um den überschüssigen Aktivator zu entfernen.

Das stellt jedoch aus mehreren Gründen ein signifikantes Problem dar: Insbesondere kann es beim Nachreinigungs-Vorgang mit einem nunmehr nicht mehr sterilisierenden Tuch zu erneuten Verunreinigungen kommen, wodurch der Zweck der vorangehenden Sterilisation vereitelt wird und eine sichere Anwendung des Systems eigentlich nicht mehr gewährleistet ist. Ebenso ist ein weiterer Arbeitsschritt notwendig, was neben neuen Fehlerquellen vor allem einen nicht unerheblichen zusätzlichen Zeitaufwand sowie Zusatzkosten sowohl hinsichtlich Material und Arbeitszeit nach sich zieht.

Die vorliegende Erfindung löst das Problem dadurch, dass das Desinfektionstuch, welches mit einer für die Herstellung von Chlordioxid notwendigen Komponente imprägniert ist, durch in Kontakt bringen des Desinfekti- onstuchs mit einer als Einzeldosis vorabgepackten klar definierten Menge eines flüssig vorliegenden Aktivierungsmittels aktiviert wird. Dadurch lassen sich die Mengen der Imprägnierung und des Aktivators jeweils genau im erforderlichen stöchiometrischen Verhältnis abstimmen, bzw. kann der Überschuss einer Komponente derart gering ausfallen, dass eine Nachreinigung zur Entfernung des Überschusses einer Komponente nicht mehr erforderlich ist.

Als Imprägnierung für das Tuch kommen grundsätzlich alle Chlorit- oder Chlorat- Salze in Betracht, bevorzugt Natriumchlorit, Natriumchlorat, Kaliumchlorit, Kaliumchlorat, Ammoniumchlorit oder Ammoniumchlorat. Als Aktivierungsmittel zur Erzeugung von Chlordioxid sind grundsätzlich alle bekannten Reaktionspartner zur Erzeugung von Chlordioxid geeignet, bevorzugt ein Mittel der Gruppe 1 :

Säuren, weiter bevorzugt: Salzsäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure, Per- oxyessigsäure, Carbonsäuren mit einem organischen Rest von C1-C40; Persulfate;

Peroxodisulfate;

Perborate;

Percarbonate;

Peroxodicarbonate;

Permanganate, weiter bevorzugt Kaliumpermanganat;

Hypochlorite, weiter bevorzugt Natriumhypochlorit, Kaliumhypochlorit;

Iod

und/oder Wasserstoffperoxid besonders bevorzugt Salzsäure, Peroxodischwefelsäure, Phosphorsäure oder Wasserstoffperoxid. Die Aktivierungsflüssigkeit kann grundsätzlich in jeder für eine Einzeldosis geeigneten Form abgepackt sein, bevorzugt in einer Kapsel oder Blase. Als Verpackungsmaterialien kommen alle zur Aufbewahrung des gewählten Aktivierungsmittels geeigneten Materialien in Betracht, bevorzugt werden allerdings handelsübliche Kunststoffe wie insbesondere Polyethylen (PE), Polypropylen (PP), Polyvinylchlorid (PVC), Polyamide (PA), Polytetraflu- orethylen (PTFE) und Polyurethane (PU). In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Kapsel oder Blase gemeinsam mit einem imprägnierten Tuch in einer flüssigkeitsdichten Überverpackung verpackt, bevorzugt einer handelsüblichen Sachet-Einzelverpackung. Weiters ist die Kapsel oder Blase derart ausgestaltet, dass sie bei Ausüben von moderatem manuellem Druck auf die Seite bzw. das obere Ende der Überverpackung zerplatzt und in Folge die darin verpackte Aktivierungsflüssigkeit auf das gemeinsam mitverpackte Tuch fließt und von diesem aufgesogen wird, während die Überverpackung intakt bleibt. Somit kann innerhalb der Überverpackung die Aktivierungsreaktion unter Abschluss von der Umwelt erfolgen, und dann nach Abschluss das nunmehr mit einer Chlordioxid-Lösung getränkte Tuch aus der Überverpackung entnommen werden, z.B. durch Aufreißen des Sachets. Statt einem können auch mehrere Tücher in der selben Packung verpackt sein, z.B. 10 - 100 Tücher in einer Hülle aus Kunststofffolie mit Entnahmeöffnung (Multipack) oder 50 - 500 Tücher in einer Hartkunststoffverpackung mit Entnahmeöffnung (Trommel/Eimer/Spenderdose).

In einer anderen bevorzugten Ausführungsform sind die Aktivierungsflüssigkeit und das imprägnierte Tuch gemeinsam in einer Kunststoffwanne verpackt, aber durch eine entfernbare bzw. durchstoßbare Barriere getrennt. Diese Wanne ist am oberen Ende mit einer flüssigkeitsdichten Folie ver- schlössen. Die Trennbarriere kann nun beim Abziehen der flüssigkeitsdichten Verschlussfolie mit abgezogen werden, wodurch dann die Aktivierungsflüssigkeit zum imprägnierten Tuch fließt, von diesem Aufgesogen wird und somit die Reaktion der Komponenten zu Chlordioxid stattfindet. Alternativ kann die Barriere im geschlossenen Zustand durchstoßen werden, beispielsweise durch Druck auf die Verschlussfolie, wodurch das Zusammenfließen und Aufsaugen bzw. die Reaktion der Komponenten zu Chlordioxid noch in der geschlossenen Verpackung stattfindet. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Verpackung ein Formteil mit zwei voneinander getrennten Verpackungsräumen, welche sich durch einfachen Druck oder Zug in eine Richtung in ein Formteil mit nur einer Kammer umwandeln. Hierbei befindet sich das imprägnierte Tuch in der einen Kammer und die Aktivierungsflüssigkeit in der anderen Kam- mer. Wird das Formteil durch Druck oder Zug dann zu einer einheitlichen Kammer geformt, kommen Tuch und Aktivator in Kontakt, und die Reaktion zu Chlordioxid findet statt. Der Formteil kann vor Verformung durch Druck oder Zug auch mehr als zwei Kammern enthalten, was vorteilhaft sein kann, wenn neben der Chemikalie zur Erzeugung von Chlordioxid noch weitere Komponenten auf das Tuch in situ kurz vor Anwendung aufgebracht werden sollen.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist der soeben beschriebene Formteil in Kunststoff ausgeführt, bevorzugt PE, PP, PA, PVC, PTFE oder PU, und an einer Seite nur mit einer abziehbaren oder durchstoßbaren Membrane, bevorzugt ebenfalls aus einem der genannten Kunststoffe oder aus Papier ausgeführt, verschlossen.

In einer weiter bevorzugten Ausführung ist im soeben beschriebenen mit einer Membran verschlossenen Kunststoff-Formteil ein zusammengepress- tes trockenes Desinfektionstuch aus einem saugfähigen Material, bevorzugt Zellulose, verpackt, welches durch Kontakt mit der Aktivatorflüssigkeit sein Volumen im Vergleich zur Trockenlagerung um mindestens 50% erhöht. Weiter bevorzugt expandiert das derart vergrößerte Desinfektions- tuch damit über die Verpackung hinaus und kann somit leicht entnommen werden.

Zur besseren Steuerung der Reaktion enthalten das Desinfektionstuch und/oder die Aktivierungsflüssigkeit in einer bevorzugten Ausführungs- form zusätzlich eine oder mehrere den pH-Wert regelnden Substanzen, bevorzugt ein Carbonat, Hydrogencarbonat, Sulfat, Hydrogensulfat, Phosphat und/oder Hydrogenphosphat, entweder als Beimischung zur Flüssigkeit und/oder als zusätzliche Imprägnierung. Aus Handhabungsgründen wird eine Beimischung zur Flüssigkeit bevorzugt, wobei zur Verbesserung der Mischung bzw. Verteilung auch eine oder mehrere Substanzen in der Flüssigkeit vorliegen können, während eine oder mehrere Substanzen alternativ oder zusätzlich als Imprägnierung verwendet werden können.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthalten das Desinfekti- onstuch und/oder die Aktivierungsflüssigkeit zusätzlich ein oder mehrere Tenside, bevorzugt eine quaternäre Ammoniumverbindung oder ein nichtorganisches Tensid, entweder als Beimischung zur Flüssigkeit und/oder als zusätzliche Imprägnierung. Aus Handhabungsgründen wird hier ebenfalls eine Beimischung zur Flüssigkeit bevorzugt, wobei zur Verbesserung der Mischung bzw. Verteilung auch eine oder mehrere Substanzen in der Flüssigkeit vorliegen können, während eine oder mehrere Substanzen alternativ oder zusätzlich als Imprägnierung verwendet werden können. Die genannten Substanzen können die Desinfektionswirkung weiter erhöhen und/oder die Verteilung des Chlordioxids auf dem zu desinfizierenden Gegenstand bzw. der zu desinfizierenden Oberfläche verbessern. Ebenso können die Tenside das Entweichen des Chlordioxids aus der Flüssigkeit verlangsamen, und somit dazu beitragen eine etwaige Umweltbelastung bzw. Gefährdung des Anwenders zu vermeiden bzw. zu reduzieren. Dadurch dass die Substanzen nur kurzzeitig mit Chlordioxid in Kontakt kommen, weil dieses erst kurz vor Anwendung durch Kontakt der Aktivierungsflüssigkeit mit der Imprägnierung erzeugt wird, ist die Wechselwirkung dieser Substanzen mit dem Chlordioxid nur gering. Insbesondere kommt es nur zu einem geringfügigen gegenseitigen Abbau, weshalb die gemeinsame Anwendung dieser Substanzen mit Chlordioxid vorliegend unproblematisch möglich ist.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthalten das Desinfektionstuch und/oder die Aktivierungsflüssigkeit zusätzlich eine oder mehrere Substanzen der folgenden

Gruppe 2:

Guanidiniumderivate, insbesondere PHMB;

Aldehyde, insbesondere Glutaraldehyd;

Phenole, insbesondere Chlorxylenol, Triclosan;

Chlorhexidin;

Octenidin;

Phenoxyethanole;

und/oder Phosphatester, bevorzugt ethoxylierte aliphatische Phospha- tester bzw. Phosphatdiester und/oder alkylether Phosphate entweder als Beimischung zur Flüssigkeit und/oder als zusätzliche Imprägnierung. Aus Handhabungsgründen wird hier ebenfalls eine Beimischung zur Flüssigkeit bevorzugt, wobei zur Verbesserung der Mischung bzw. Verteilung auch eine oder mehrere Substanzen in der Flüssigkeit vorliegen können, während eine oder mehrere Substanzen alternativ oder zusätzlich als Imprägnierung verwendet werden können. Die genannten Substanzen können die Desinfektionswirkung weiter erhöhen und/oder die Verteilung des Chlordioxids auf dem zu desinfizierenden Gegenstand bzw. der zu desinfizierenden Oberfläche verbessern und/oder neben der kurzfristigen Desinfektions Wirkung für eine zusätzliche mittel- bzw. langfristige anti- mikrobielle Wirksamkeit sorgen. Dadurch dass die Substanzen nur kurzzeitig mit Chlordioxid in Kontakt kommen, weil dieses erst kurz vor Anwendung durch Kontakt der Aktivierungsflüssigkeit mit der Imprägnierung erzeugt wird, und danach relativ schnell von der Oberfläche verdampft bzw. ausgast, ist die Wechselwirkung dieser Substanzen mit dem Chlordioxid nur gering. Insbesondere kommt es nur zu einem geringfügigen gegenseitigen Abbau, weshalb die gemeinsame Anwendung dieser Substanzen mit Chlordioxid vorliegend unproblematisch möglich ist.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthält die Aktivierungsflüssigkeit als Lösemittel und/oder als zusätzlichen Inhaltsstoff eine oder mehrere Substanzen der nachfolgenden Gruppe 3:

Wasser;

Alkohole, insbesondere Ethanol und Isopropanol;

Ketone, insbesondere Aceton;

Sulfoxide, insbesondere DMSO;

und/oder Carbonsäureester, insbesondere Essigsäureethylester

Diese Substanzen führen vor allem zu einer besseren Lösung und Verteilung der Inhaltsstoffe. Daneben könne sie auch die Verteilung des Chlordi- oxids auf dem zu desinfizierenden Gegenstand bzw. der zu desinfizierenden Oberfläche verbessern und/oder die Desinfektionswirkung weiter erhöhen. Weiters können sie die Eindringtiefe des Desinfektionsmittels in die behandelte Oberfläche erhöhen. Dadurch dass die Substanzen nur kurzzeitig mit Chlordioxid in Kontakt kommen, weil dieses erst kurz vor Anwen- dung durch Kontakt der Aktivierungsflüssigkeit mit der Imprägnierung erzeugt wird, ist die Wechselwirkung dieser Substanzen mit dem Chlordioxid nur gering. Insbesondere kommt es nur zu einem geringfügigen gegenseitigen Abbau, weshalb die gemeinsame Anwendung dieser Substanzen mit Chlordioxid vorliegend unproblematisch möglich ist.

Zusätzlich kann die Aktivierungsflüssigkeit einen Farbindikator enthalten, durch welchen das Desinfektionstuch bei Kontakt seine Farbe verändert. Hierfür kann das Desinfektionstuch ganz oder teilweise unter einer transparenten Verpackungsoberfläche verpackt werden. Die Indikatorsubstanz kann auch als Imprägnierung im Desinfektionstuch enthalten sein, und bei Kontakt mit Flüssigkeit aktiviert werden. Besonders bevorzugt ist die Indikatorflüssigkeit gleichzeitig ein chemischer Indikator für das Vorliegen von Chlordioxid, z.B. in Schwefelsäure gelöstes Kaliumjodid, bei dem es bei Kontakt mit Chlordioxid zu einem Farbumschlag kommt (Iodid-Iod Reaktion).

Bevorzugt wird das oben beschriebene Desinfektionstuch, gleich in welcher Ausführung zur Desinfektion und/oder Sterilisation von medizinischen Instrumenten und/oder Medizinprodukten und/oder Laborgeräten und/oder Oberflächen, bevorzugt in: Krankenhäusern und/oder Arztpraxen und/oder Labors, insbesondere Labors mit Sicherheitsstufe 2 oder höher verwendet.