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Title:
CIRCUIT BREAKER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/052042
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a circuit breaker for protecting an electric low-voltage circuit, having: - a housing with grid-side and load-side connections; - a series circuit consisting of a mechanical separating contact unit and an electronic interruption unit in series, wherein the mechanical separating contact unit is arranged on the grid side, the electronic interruption unit is arranged on the load side, and the mechanical separating contact unit has a handle for opening and closing contacts; - a current sensor unit, which is arranged in a conductor between the separating contact unit and the interruption unit, for ascertaining the level of the current of the low-voltage circuit; - a control unit, which is connected to the current sensor unit, the electronic interruption unit, and the mechanical separating contact unit, said circuit breaker being designed such that when current thresholds and/or current/time thresholds are exceeded, a process for preventing a current flow in the low-voltage circuit is initiated; and - a power supply unit for supplying energy to the circuit breaker, said power supply unit being connected to conductors of the low-voltage circuit between the separating contact unit and the interruption unit.

Inventors:
TANNHÄUSER MARVIN (DE)
HEINDL MANFRED (DE)
HUSSMANN JÖRG (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/074586
Publication Date:
April 06, 2023
Filing Date:
September 05, 2022
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
International Classes:
H01H9/54; H01H83/10; H01H83/20; H02H3/08
Domestic Patent References:
WO2006119906A12006-11-16
Foreign References:
EP4091184A12022-11-23
EP2448075A12012-05-02
US20200365346A12020-11-19
JP2021034124A2021-03-01
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Claims:
28

Patentansprüche

1 . Schutzschaltgerät ( SG) zum Schutz eines elektrischen Niederspannungsstromkreis aufweisend :

- ein Gehäuse ( GEH) mit netzseitigen ( LI , NI ) und lastseitigen ( L2 , N2 ) Anschlüssen für Leiter des Niederspannungswechselstromkreises ,

- eine mit den netzseitigen ( LI , NI ) Anschlüssen verbundene mechanische Trennkontakteinheit (MK) , die andererseits mit einer elektronischen Unterbrechungseinheit (EU) verbunden ist , die andererseits mit den lastseitigen Anschlüssen ( L2 , N2 ) verbunden ist , so dass durch geschlossene Kontakte der Trennkontakteinheit und einem niederohmigen Zustand von halbleiterbasierten Schaltelementen der elektronischen Unterbrechungseinheit ein Stromfluss im Niederspannungsstromkreis ermöglicht oder durch geöf fnete Kontakte der Trennkontakteinheit eine galvanische Trennung unter Vermeidung eines Stromflusses im Niederspannungsstromkreis oder/und durch einen hochohmigen Zustand der Schaltelemente eine Vermeidung eines Stromflusses im Niederspannungsstromkreis ermöglicht wird,

- dass die mechanische Trennkontakteinheit eine Handhabe zum Schließen und Öf fnen der Kontakte aufweist ,

- einer Stromsensoreinheit ( S I ) , die in einem Leiter nach der Trennkontakteinheit angeordnet ist , zur Ermittlung der Höhe des Stromes des Niederspannungsstromkreises ,

- einer Steuerungseinheit ( SE ) , die mit der Stromsensoreinheit ( S I ) , der elektronischen Unterbrechungseinheit (EU) und der mechanischen Trennkontakteinheit (MK) verbunden ist , wobei das Schutzschaltgerät ( SG) derart ausgestaltet ist , dass bei Überschreitung von Strom- oder/und Strom-Zeitgrenz- werten eine Vermeidung eines Stromflusses des Niederspannungsstromkreises initiiert wird,

- einer Netzteileinheit (NT ) zur Energieversorgung des Schutzschaltgerätes ( SG) , das an Leitern des Niederspannungsstromkreises zwischen Trennkontakteinheit (MK) und Unterbrechungseinheit (EU) angeschlossen ist . 2. Schutzschaltgerät (SG) nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine mit der Steuerungseinheit (SE) verbundene Spannungssensoreinheit (SU) vorgesehen ist, zur Ermittlung der Höhe der Spannung zwischen den Leitern des Niederspannungsstromkreises zwischen Trennkontakteinheit und Unterbrechungseinheit .

3. Schutzschaltgerät (SG) nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die mechanische Trennkontakteinheit eine Positionsanzeigeeinheit der Position der Kontakte aufweist, insbesondere eine mechanische Positionsanzeigeeinheit.

4. Schutzschaltgerät (SG) nach Patentanspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Schutzschaltgerät eine mit der Steuerungseinheit (SE) verbundene Anzeigeeinheit (AE) aufweist, die insbesondere einen hochohmigen oder niederohmigen Schalt zustand der elektronischen Unterbrechungseinheit anzeigt.

5. Schutzschaltgerät (SG) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schutzschaltgerät eine mit der Steuerungseinheit (SE) verbundene Kommunikationseinheit (COM) aufweist, die insbesondere eine drahtlosen Kommunikationsmöglichkeit ermöglicht .

6. Schutzschaltgerät (SG) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine mit der Steuerungseinheit verbundene Differenzstromermittlungseinheit vorgesehen ist, zur Ermittlung eines Differenzstromes der Leiter des Niederspannungsstromkreis.

7. Schutzschaltgerät (SG) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schutzschaltgerät derart ausgestaltet ist, dass bei einer Betätigung der mechanischen Trennkontakteinheit durch die Handhabe vor dem Öffnen der Kontakte ein Signal an die Steuerungseinheit (SE) gesendet wird, so dass diese die halbleiterbasierten Schaltelemente der elektronischen Unterbrechungseinheit (EU) in einen hochohmigen Zustand versetzt.

8. Schutzschaltgerät (SG) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mechanische Trennkontakteinheit (MK) derart ausgestaltet ist, dass nach einem einmaligen Anliegen eines Blockierungssignals, insbesondere von der Steuerungseinheit (SE) , ein Schließen der Kontakte durch die Handhabe verhindert wird.

9. Schutzschaltgerät (SG) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mechanische Trennkontakteinheit (MK) derart ausgestaltet ist, dass die Kontakte von der Steuerungseinheit (SE) geöffnet, aber nicht geschlossen werden können, insbesondere, dass die Kontakte geöffnet werden können, auch wenn die Handhabe blockiert ist.

10. Schutzschaltgerät (SG) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Netzteileinheit ein Schutzelement, insbesondere eine Sicherung, vorgeschaltet ist.

11. Schutzschaltgerät (SG) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schutzschaltgerät (SG) derart ausgestaltet ist, dass bei einem Einschaltvorgang die Kontakte der mechanischen Trennkontakteinheit (MK) mittels der Handhabe geschlossen werden, wobei die Schaltelemente der elektronischen Unterbrechungseinheit (EU) im hochohmigen Zustand sind, mit dem Schließen der Kontakte die Netzteileinheit mit Energie versorgt wird, wodurch die Steuerungseinheit ( SE ) mit Energie versorgt wird, die Steuerungseinheit ( SE ) eine Überprüfungs funktion des Schutzschaltgerätes durchführt , bei positivem Ergebnis der Überprüfungs funktion die Schaltelemente der elektronischen Unterbrechungseinheit (EU) in einen niederohmigen Zustand versetzt werden, so dass die lastseitigen Anschlüsse mit Energie des Niederspannungsstromkreises versorgt werden .

12 . Schutzschaltgerät ( SG) nach Patentanspruch 11 , dadurch gekennzeichnet , dass die Überprüfungs funktion einen Selbsttest der Funktionsfähigkeit des Schutzschaltgerätes aufweist , bei dem mindestens eine Komponente , insbesondere mehrere Komponenten, einer Einheit , insbesondere mehrerer Einheiten, des Schutzschaltgerätes überprüft wird, und bei Funktions fähigkeit der mindestens einen Komponente , insbesondere mehrerer Komponenten, einer Einheit , insbesondere mehrerer Einheiten, der niederohmige Zustand zugelassen wird .

13 . Schutzschaltgerät ( SG) nach Patentanspruch 12 , dadurch gekennzeichnet , dass bei fehlender Funktions fähigkeit die Kontakte der mechanischen Trennkontakteinheit (MK) geöf fnet werden, insbesondere , dass vorab oder parallel durch ein Blockierungssignal ein erneutes Schließen der Kontakte verhindert wird .

14 . Schutzschaltgerät ( SG) nach Patentanspruch 11 , 12 oder

13 , dadurch gekennzeichnet , 32 dass die Überprüfungs funktion eine Überprüfung mindestens eines elektrischen Parameters des lastseitigen oder netzseitigen Anschlusses umfasst , insbesondere dass die Überprüfungs funktion eine Überprüfung mindestens eines , insbesondere mehrerer oder aller, der nachfolgenden Parameter durchführt :

- Überprüfung auf Überschreitung eines , insbesondere netzseitigen, ersten Überspannungswertes oder/und zweiten Überspannungswertes oder/und dritten Überspannungswertes ,

- Überprüfung auf Unterschreitung eines , insbesondere netzseitigen, ersten Unterspannungswertes ,

- Überprüfung auf Überschreitung eines ersten Temperaturgrenzwertes oder/und zweiten Temperaturgrenzwertes oder/und dritten Temperaturgrenzwertes ,

- Überprüfung auf Parameter des lastseitigen Anschlusses , insbesondere auf Unterschreitung eines lastseitigen ersten oder/und zweiten Widerstandeswertes oder lastseitigen ersten oder/und zweiten Impedanzwertes .

15 . Schutzschaltgerät ( SG) nach Patentanspruch 14 , dadurch gekennzeichnet , dass abhängig von den überprüften Parametern : bei Überschreitung des ersten Überspannungswertes eine Überspannungsinformation abgegeben wird, bei Überschreitung des zweiten Überspannungswertes ein niederohmig werden der elektronischen Unterbrechungseinheit verhindert wird, bei Überschreitung des dritten Überspannungswertes ein Öf fnen der Kontakte erfolgt , bei Unterschreitung des ersten Unterspannungswertes eine Unterspannungsinformation abgegeben wird oder/und die elektronische Unterbrechungseinheit hochohmig bleibt , insbesondere sofern die Spannungshöhe größer als ein zweiter Unterspannungswert ist , bei Überschreitung des ersten Temperaturgrenzwertes eine Temperaturinformation abgegeben wird, bei Überschreitung des zweiten Temperaturgrenzwertes die elektronische Unterbrechungseinheit hochohmig bleibt , 33 bei Überschreitung des dritten Temperaturgrenzwertes ein Öf fnen der Kontakte erfolgt , bei Unterschreitung des lastseitigen ersten Widerstandeswer- tes oder lastseitigen ersten Impedanzwertes eine Impedanzinformation abgegeben wird, bei Unterschreitung des lastseitigen zweiten Widerstandeswer- tes oder lastseitigen zweiten Impedanzwertes die elektronische Unterbrechungseinheit hochohmig bleibt .

16 . Schutzschaltgerät ( SG) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche , dadurch gekennzeichnet , dass das Schutzschaltgerät derart ausgestaltet ist , dass bei einer Betätigung der Handhabe für ein Öf fnen der Kontakte vor dem Öf fnen der Kontakte ein Signal an die Steuerungseinheit ( SE ) gesendet wird, so dass die Schaltelemente der elektronischen Unterbrechungseinheit (EU) in einen hochohmigen Zustand versetzt werden, dass die Steuerungseinheit ( SE ) mindestens einen Stromwert bzw . Strom-Zeitwert des Stromflusses im Niederspannungsstromkreis in einem netzspannungsunabhängigen Speicher speichert .

17 . Schutzschaltgerät ( SG) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche , dadurch gekennzeichnet , dass das Schutzschaltgerät derart ausgestaltet ist , dass bei einer Überschreitung eines Strom- oder/und Strom-Zeitgrenz- wertes die Schaltelemente der elektronischen Unterbrechungseinheit (EU) in einen hochohmigen Zustand zur Vermeidung eines Stromflusses im Niederspannungsstromkreis versetzt werden, dass j e nach einstellbarer Konfiguration des Schutzschaltgerätes ferner :

- die Kontakte der mechanischen Trennkontakteinheit (MK) geöf fnet werden oder

- die Schaltelemente in einem hochohmigen Zustand bleiben und eine Anzeige dieses Zustandes erfolgt , insbesondere dass ein niederohmig werden der Schaltelemente durch eine Eingabe 34 initiiert werden kann, oder

- dass ein niederohmig werden der Schaltelemente nach einer ersten Zeitspanne oder nach einer Prüfung des lastseitigen Anschlusses , insbesondere eine Prüfung mindestens eines elektrischen Parameters des lastseitigen Anschlusses , spezieller das ein Schwellwert des elektrischen Parameters unterschritten oder überschritten wird, erfolgt .

18 . Schutzschaltgerät ( SG) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche , dadurch gekennzeichnet , dass das Schutzschaltgerät derart ausgestaltet ist , dass bei einer Erkennung eines Fehlers einer Einheit des Schutzschaltgerätes die Schaltelemente der elektronischen Unterbrechungseinheit in einen hochohmigen Zustand zur Vermeidung eines Stromflusses im Niederspannungsstromkreis versetzt werden, dass ferner die Kontakte der mechanischen Trennkontakteinheit geöf fnet werden und die mechanische Trennkontakteinheit durch ein Blockierungssignal in einen geblockten Zustand versetzt wird, so dass ein erneutes Schließen der Kontakte verhindert wird .

19 . Schutzschaltgerät ( SG) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche , dadurch gekennzeichnet , dass das Schutzschaltgerät derart ausgestaltet ist , dass bei einem Energieaus fall des elektrischen Niederspannungsstromkreis die mechanische Trennkontakteinheit in ihrem Schaltzustand verbleibt , so dass bei geschlossenen Kontakten und anschließendem Energieaus fall nach Wiederherstellung der Energieversorgung die Kontakte weiterhin geschlossen sind .

20 . Schutzschaltgerät ( SG) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche , dadurch gekennzeichnet , dass die Steuerungseinheit ( SE ) einen Mikrocontroller aufweist . 35

21 . Verfahren zum Betrieb eines Schutzschaltgerätes ( SG) mit einer Serienschaltung einer mechanischen Trennkontakteinheit (MK) und einer elektronischen Unterbrechungseinheit (EU) , wobei die mechanische Trennkontakteinheit (MK) netzseitig und die elektronische Unterbrechungseinheit (EU) lastseitig angeordnet ist , die mechanische Trennkontakteinheit (MK) eine Handhabe zum Schließen und Öf fnen von Kontakten aufweist , wobei die Höhe des Stromes des Niederspannungsstromkreises ermittelt wird und bei Überschreitung von Strom- oder/und Strom-Zeitgrenzwerten eine Vermeidung eines Stromflusses des Niederspannungsstromkreises initiiert wird, eine Netzteileinheit zur Energieversorgung des Schutzschaltgerätes vorgesehen ist , die an Leitern des Niederspannungsstromkreises zwischen Trennkontakteinheit (MK) und Unterbrechungseinheit (EU) angeschlossen ist , dass bei einem Einschaltvorgang die Kontakte der mechanischen Trennkontakteinheit (MK) mittels der Handhabe geschlossen werden, wobei Schaltelemente der elektronischen Unterbrechungseinheit (EU) im hochohmigen Zustand sind, mit dem Schließen der Kontakte die Netzteileinheit mit Energie versorgt wird, wodurch eine Überprüfungs funktion des Schutzschaltgerätes durchgeführt wird und bei positivem Ergebnis der Überprüfungs funktion die elektronische Unterbrechungseinheit in einen niederohmigen Zustand versetzt wird, so dass lastseitige Anschlüsse des Schutzschaltgerätes mit Energie versorgt werden .

Description:
Beschreibung

Schutz schalt gerät

Die Erfindung betri f ft das technische Gebiet eines Schutz- schaltgerätes für einen Niederspannungsstromkreis mit einer elektronischen Unterbrechungseinheit .

Mit Niederspannung sind Spannungen von bis zu 1000 Volt Wechselspannung oder bis zu 1500 Volt Gleichspannung gemeint . Mit Niederspannung sind insbesondere Spannungen gemeint , die größer als die Kleinspannung, mit Werten von 50 Volt Wechselspannung bzw . 60 Volt Gleichspannung, sind .

Mit Niederspannungsstromkreis bzw . -netz oder -anlage sind Stromkreise mit Nennströmen bzw . Bemessungsströmen von bis zu 125 Ampere , spezi fischer bis zu 63 Ampere gemeint . Mit Niederspannungsstromkreis sind insbesondere Stromkreise mit Nennströmen bzw . Bemessungsströmen von bis zu 50 Ampere , 40 Ampere , 32 Ampere , 25 Ampere , 16 Ampere oder 10 Ampere gemeint . Mit den genannten Stromwerten sind insbesondere Nenn- , Bemessungs- oder/und Abschaltströme gemeint , d . h . der Strom der im Normal fall maximal über den Stromkreis geführt wird bzw . bei denen der elektrische Stromkreis üblicherweise unterbrochen wird, beispielsweise durch eine Schutzeinrichtung, wie ein Schutzschaltgerät , Leitungsschutzschalter oder Leistungsschalter . Die Nennströme können sich weiter staf feln, von 0 , 5 A über 1 A, 2 A, 3 A, 4 A, 5 A, 6 A, 7 A, 8 A, 9 A, 10 A, usw . bis 16 A.

Leitungsschutzschalter sind seit langem bekannte Überstromschutzeinrichtungen, die in der Elektroinstallationstechnik in Niederspannungsstromkreisen eingesetzt werden . Diese schützen Leitungen vor Beschädigung durch Erwärmung infolge zu hohen Stromes und/oder Kurzschluss . Ein Leitungsschutzschalter kann den Stromkreis bei Überlast und/oder Kurzschluss selbsttätig abschalten . Ein Leitungsschutzschalter ist ein nicht selbsttätig zurückstellendes Sicherungselement . Leistungsschalter sind, im Gegensatz zu Leitungsschutzschaltern, für Ströme größer als 125 A vorgesehen, teilweise auch schon ab 63 Ampere . Leitungsschutzschalter sind deshalb einfacher und filigraner auf gebaut . Leitungsschutzschalter weisen üblicherweise eine Befestigungsmöglichkeit zur Befestigung auf einer so genannten Hutschiene ( Tragschiene , DIN- Schiene , TH35 ) auf .

Leitungsschutzschalter sind elektromechanisch auf gebaut . In einem Gehäuse weisen sie einen mechanischen Schaltkontakt bzw . Arbeitsstromauslöser zur Unterbrechung (Auslösung) des elektrischen Stromes auf . Üblicherweise wird ein Bimetall- Schutzelement bzw . Bimetall-Element zur Auslösung (Unterbrechung) bei länger anhaltenden Überstrom (Überstromschutz ) respektive bei thermischer Überlast (Überlastschut z ) eingesetzt . Ein elektromagnetischer Auslöser mit einer Spule wird zur kurz zeitigen Auslösung bei Überschreiten eines Überstromgrenzwerts bzw . im Falle eines Kurzschlusses (Kurzschlussschutz ) eingesetzt . Eine oder mehrere Lichtbogenlöschkammer (n) bzw . Einrichtungen zur Lichtbogenlöschung sind vorgesehen . Ferner Anschlusselemente für Leiter des zu schützenden elektrischen Stromkreises .

Schutzschaltgeräte mit einer elektronischen Unterbrechungseinheit sind relativ neuartige Entwicklungen . Diese weisen eine halbleiterbasierte elektronische Unterbrechungseinheit auf . D . h . der elektrische Stromfluss des Niederspannungsstromkreises wird über Halbleiterbauelemente respektive Halbleiterschalter geführt , die den elektrischen Stromfluss unterbrechen bzw . leitfähig geschaltet werden können . Schutzschaltgeräte mit einer elektronischen Unterbrechungseinheit weisen ferner häufig ein mechanisches Trennkontaktsystem auf , insbesondere mit Trennereigenschaften gemäß einschlägigem Normen für Niederspannungsstromkreise , wobei die Kontakte des mechanischen Trennkontaktsystems in Serie zur elektronischen Unterbrechungseinheit geschaltet sind, d . h . der Strom des zu schützenden Niederspannungsstromkreises wird sowohl über das mechanische Trennkontaktsystem als auch über die elektronische Unterbrechungseinheit geführt .

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es , ein Schutzschaltgerät eingangs genannter Art zu verbessern, insbesondere eine neue , verbesserte Architektur für ein derartiges Schutzschaltgerät anzugeben bzw . ein Konzept mit erhöhter Sicherheit für ein Schutzschaltgerät bzw . den zu schützenden Niederspannungsstromkreis anzugeben .

Diese Aufgabe wird durch ein Schutzschaltgeräte mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst .

Erfindungsgemäß wird ein Schutzschaltgerät zum Schutz eines elektrischen Niederspannungsstromkreises , insbesondere Niederspannungswechselstromkreises , vorgeschlagen, aufweisend :

- ein Gehäuse mit netzseitigen und lastseitigen Anschlüssen für Leiter des Niederspannungswechselstromkreises , insbesondere einem netzseitigen Phasenleiteranschluss , einem netzseitigen Neutralleiteranschluss , einem lastseitigen Phasenleiteranschluss , einem lastseitigen Neutralleiteranschluss ,

- eine mit den netzseitigen Anschlüssen verbundene mechanische Trennkontakteinheit (MK) , die andererseits mit einer elektronischen Unterbrechungseinheit (EU) verbunden ist , die andererseits mit den lastseitigen Anschlüssen ( L2 , N2 ) verbunden ist , so dass durch geschlossene Kontakte der Trennkontakteinheit und einem niederohmigen Zustand von halbleiterbasierten Schaltelementen der elektronischen Unterbrechungseinheit ein Stromfluss im Niederspannungsstromkreis ermöglicht oder durch geöf fnete Kontakte der Trennkontakteinheit eine galvanische Trennung unter Vermeidung eines Stromflusses im Niederspannungsstromkreis oder/und durch einen hochohmigen Zustand der Schaltelemente eine Vermeidung eines Stromflusses im Niederspannungsstromkreis ermöglicht wird, d . h . eine Serienschaltung einer mechanischen Trennkontakteinheit und einer elektronischen Unterbrechungseinheit , wobei die mechanische Trennkontakteinheit netzseitig und die elektronische Unterbrechungseinheit lastseitig angeordnet ist ,

- dass die mechanische Trennkontakteinheit eine Handhabe zum manuellen Schließen und Öf fnen der Kontakte aufweist ,

- einer Stromsensoreinheit , die in einem Leiter zwischen Trennkontakteinheit und Unterbrechungseinheit angeordnet ist , zur Ermittlung der Höhe des Stromes des Niederspannungsstromkreises ,

- einer Steuerungseinheit , die mit der Stromsensoreinheit , der elektronischen Unterbrechungseinheit und der mechanischen Trennkontakteinheit verbunden ist , wobei das Schutzschaltgerät derart ausgestaltet ist , dass bei Überschreitung von Strom- oder/und Strom-Zeitgrenz- werten eine Vermeidung eines Stromflusses des Niederspannungsstromkreises initiiert wird,

- einer Netzteileinheit zur Energieversorgung des Schutz- schaltgerätes , das an Leitern des Niederspannungsstromkreises zwischen Trennkontakteinheit und Unterbrechungseinheit angeschlossen ist .

Erfindungsgemäß wird ein Schutzschaltgerät vorgeschlagen, wobei die elektronische Unterbrechungseinheit den lastseitigen Anschlüssen (Verbraucher, Energiesenke ) zugeordnet ist und die mechanische Trennkontakteinheit den netzseitigen Anschlüssen (Energiequelle ) zugeordnet ist . Die Netzteileinheit ist an den Leitern des Niederspannungsstromkreises zwischen mechanischer Trennkontakteinheit und elektronischer Unterbrechungseinheit angeschlossen . D . h . eine Energieversorgung des Schutzschaltgerätes , insbesondere der Steuerungseinheit , erfolgt nur, wenn die Kontakte der mechanischen Trennkontakteinheit geschlossen sind .

Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen und im Aus führungsbeispiel angegeben .

In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist eine mit der Steuerungseinheit verbundene Spannungssensoreinheit vorgesehen . Die Spannungssensoreinheit ist zur Ermittlung der Höhe der Spannung zwischen den Leitern des Niederspannungsstromkreises vorgesehen, wobei die Spannungssensoreinheit mit den Leitern zwischen Trennkontakteinheit und Unterbrechungseinheit verbunden ist .

Dies hat den besonderen Vorteil , dass die Spannung des Niederspannungsstromkreises überwacht werden kann und gegebenenfalls bei Über- oder Unterspannungen der Stromkreis getrennt werden kann . Somit unterstützt die erfindungsgemäße Architektur eine erhöhte Betriebssicherheit des Schutzschaltgerätes bzw . im Stromkreis .

In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die mechanische Trennkontakteinheit eine Positionsanzeigeeinheit auf . Die Positionsanzeigeeinheit zeigt die Position der Kontakte an, d . h . die Kontaktstellung ( of fen, geschlossen) wird signalisiert . Die Positionsanzeigeeinheit ist z . B . eine mechanische Positionsanzeigeeinheit .

Dies hat den besonderen Vorteil , dass eine Information über die Kontaktstellung ( of fen, geschlossen) vorliegt . Ferner, bei einer mechanische Positionsanzeigeeinheit , diese Information auch im spannungslosen Zustand anzeigbar ist / angezeigt wird .

In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist das Schutzschaltgerät eine mit der Steuerungseinheit verbundene Anzeigeeinheit auf .

Dies hat den besonderen Vorteil , dass ( Status- ) Inf ormationen des Schutzschaltgerätes anzeigbar sind, z . B . über Schalt- oder/und Fehlerzustände .

In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist das Schutzschaltgerät eine mit der Steuerungseinheit verbundene Kommunikationseinheit auf , die insbesondere eine drahtlosen Kommunikationsmöglichkeit ermöglicht .

Dies hat den besonderen Vorteil , dass ( Status- ) Inf ormationen, wie Schalt- und Fehlerzustände zu einem anderen Schutzschaltgerät oder Überwachungs- bzw . Managementsystem übermittelbar sind . In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung dass eine mit der Steuerungseinheit verbundene Di f ferenzstromermittlungseinheit vorgesehen ist , zur Ermittlung eines Di f ferenzstromes der Leiter des Niederspannungsstromkreis . Dies hat den besonderen Vorteil , dass das Schutzschaltgerät auch eine Fehlerstromüberwachung ( Di f ferenzstromüberwachung) aufweist und somit eine weitere Funktionalität hat .

In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Schutzschaltgerät derart ausgestaltet , dass bei einer Betätigung der mechanischen Trennkontakteinheit durch die Handhabe vor dem Öf fnen der Kontakte ein Signal an die Steuerungseinheit gesendet wird, so dass diese die halbleiterbasierten Schaltelemente der elektronischen Unterbrechungseinheit in einen hochohmigen Zustand versetzt .

Dies hat den besonderen Vorteil , dass ein stromloses ( leistungsloses ) Schalten der mechanischen Trennkontakteinheit unterstützt wird, insbesondere das Lichtbögen oder Kontaktabbrand vermieden wird .

In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die mechanische Trennkontakteinheit derart ausgestaltet , dass nach einem einmaligen Anliegen eines Blockierungssignals , insbesondere von der Steuerungseinheit , ein Schließen der Kontakte durch die Handhabe verhindert wird . D . h . die mechanische Trennkontakteinheit weist eine Blockierungs funktion bzw . einen Blockierungs zustand auf , der insbesondere einmalig ausgelöst werden kann .

Dies hat den besonderen Vorteil , dass nach einem ( insbesondere permanenten) Fehler, insbesondere in der Steuerungseinheit , des Schutzschaltgerätes , der speziell die Funktions fähigkeit des Schutzschaltgerätes gefährdet , eine Energieversorgung des Schutzschaltgerätes als auch des zu schützenden Niederspannungsstromkreises unterbunden wird . Somit wird die Sicherheit des Niederspannungsstromkreises erhöht , da ein ungeschützter Verbraucher nicht mit Energie versorgt wird . In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die mechanische Trennkontakteinheit derart ausgestaltet , dass die Kontakte von der Steuerungseinheit geöf fnet , aber nicht geschlossen werden können . Speziell können die Kontakte geöf fnet werden, auch wenn die Handhabe blockiert ist .

Dies hat den besonderen Vorteil , dass eine erhöhte Betriebssicherheit erreicht wird, da der Kontakt / die Kontakte versehentlich durch die Steuerungseinheit nicht geschlossen werden können . Dadurch dass die Kontakte geöf fnet werden, auch wenn die Handhabe blockiert ist , wird eine so genannte freie Auslösung / Freiauslösung erreicht , d . h . auch bei blockierter Handhabe wird der Niederspannungsstromkreis sicher geschützt .

In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Netzteileinheit ein Schutzelement , insbesondere eine Sicherung, oder/und ein Schalter vorgeschaltet .

Dies hat den besonderen Vorteil , dass das Netzteil bzw . die Steuerungseinheit abgeschaltet werden kann, z . B . für I solationsmessungen . Ferner kann das Netzteil bzw . die Steuerungseinheit abgesichert werden, um eine erhöhte Sicherheit des Schutzschaltgerätes gegen weitere Fehler zu erreichen .

In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Schutzschaltgerät derart ausgestaltet , dass bei einem Einschaltvorgang die Kontakte der mechanischen Trennkontakteinheit mittels der Handhabe geschlossen werden, wobei die Schaltelemente der elektronischen Unterbrechungseinheit im hochohmigen Zustand sind . Mit dem Schließen der Kontakte wird die Netzteileinheit mit Energie versorgt , wodurch die Steuerungseinheit mit Energie versorgt wird . Die Steuerungseinheit führt eine Überprüfungs funktion des Schutzschaltgerätes durch . Bei positivem Ergebnis der Überprüfungs funktion werden die Schaltelemente der elektronischen Unterbrechungseinheit in einen niederohmigen Zustand versetzt , so dass die lastseitigen Anschlüsse mit Energie versorgt werden . Damit ist der Einschaltvorgang abgeschlossen .

Dies hat den besonderen Vorteil , dass nur ein Schutzschaltgerät mit positiven abgeschlossenen Überprüfungs funktionen bzw . ohne Fehler eingeschaltet wird bzw . die lastseitigen Leitungen mit Energie versorgt , so dass eine Last bzw . Verbraucher bzw . der lastseitige Stromkreis sicher geschützt wird .

In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die Überprüfungs funktion einen Selbsttest der Funktions fähigkeit des Schutzschaltgerätes auf . Beim Selbsttest der Funktions fähigkeit des Schutzschaltgerätes wird : mindestens eine Komponente , insbesondere mehrere Komponenten, einer Einheit , insbesondere mehrerer Einheiten, des Schutzschaltgerätes überprüft .

Bei Funktions fähigkeit der mindestens einen Komponente , insbesondere mehrerer Komponenten, einer Einheit , insbesondere mehrerer Einheiten, wird der niederohmige Zustand zugelassen .

Dies hat den besonderen Vorteil , dass nur ein Schutzschaltgerät mit funktionierenden Einheiten eingeschaltet wird bzw . den Stromkreis überwacht , so dass die Sicherheit im Niederspannungsstromkreis gewährleistet wird .

In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung werden bei fehlender Funktions fähigkeit die Kontakte der mechanischen Trennkontakteinheit geöf fnet . Insbesondere wird vorab oder parallel durch ein Blockierungssignal ein erneutes Schließen der Kontakte verhindert wird .

Dies hat den besonderen Vorteil , dass ein defektes Schutzschaltgerät , das seine Überwachungs funktionen nicht mehr wahrnehmen kann, eine (versehentliche ) Energieversorgung einer Last bzw . der lastseitigen Leitungen verhindert , so dass ungeschützte Stromkreise vermieden werden, wodurch die Sicherheit erhöht wird .

In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Überprüfungs funktion eine Überprüfung mindestens eines elektrischen Parameters des lastseitigen oder netzseitigen Anschlusses . Insbesondere führt die Überprüfungs funktion eine Überprüfung mindestens eines , insbesondere mehrerer oder aller, der nachfolgenden Parameter durch : - Überprüfung auf Überschreitung eines , insbesondere netzseitigen, ersten Überspannungswertes oder/und zweiten Überspannungswertes oder/und dritten Überspannungswertes ,

- Überprüfung auf Unterschreitung eines , insbesondere netzseitigen, ersten Unterspannungswertes ,

- Überprüfung auf Überschreitung eines ersten Temperaturgrenzwertes oder/und zweiten Temperaturgrenzwertes oder/und dritten Temperaturgrenzwertes ,

- Überprüfung auf Parameter des lastseitigen Anschlusses , insbesondere auf Unterschreitung eines lastseitigen ersten oder/und zweiten Widerstandeswertes oder lastseitigen ersten oder/und zweiten Impedanzwertes .

Mit Überspannung bzw . Überspannungswert ist hierbei ein Überschreiten der gültigen Betriebsspannung gemeint . Nicht gemeint sind die Höhen von Überspannungsdips , beispielsweise bei so genannten Bursts bzw . Surges , die typischerweise bei 4 kV oder 8 kV liegen können (bei einem 230 Volt bzw . 400 Volt Netz ) , so genannte Netz-Überspannungen ( d . h . beispielsweise das zehnfache der normativen Spannung des Niederspannungsstromkreises ) .

Insbesondere kann der erste Überspannungswert einen bestimmten Prozentsatz höher sein als der normative Spannungswert . Beispielsweise bei einem normativen Spannungswert von 230 Volt beispielsweise 10 % höher, 230V + 10% .

Insbesondere kann der zweite Überspannungswert einen bestimmten höheren Prozentsatz höher sein als der normative Spannungswert . Beispielsweise bei einem normativen Spannungswert von 230 Volt beispielsweise 20 % höher, 230V + 20% .

Insbesondere kann der dritte Überspannungswert einen bestimmten noch höheren Prozentsatz höher sein als der normative Spannungswert . Beispielsweise bei einem normativen Spannungswert von 230 Volt beispielsweise 30 % höher, 230V + 30% .

Dies hat den besonderen Vorteil , dass z . B . ein Schutzschaltgerät an ein Netz mit abweichender normativer Spannung (Betriebsspannung) oder auf eine Last mit fehlerhaften Parametern nicht eingeschaltet wird . So kann z . B . ein fehlender Schutz bei fehlerhaftem Anschluss von z . B . eines 230 Volt Schutzschaltgerätes an z . B . den beiden Phasen mit einer Spannung von 400 Volt erkannt werden und vermieden werden sowie eine Fehlversorgung einer Last mit zu hoher Spannung vermieden werden . Ebenso kann eine damit in Zusammenhang stehende potenzielle Zerstörung des Schutzschaltgerätes vermieden werden . In analoger Weise kann ein Einschalten auf einen Kurzschluss vor Zuschalten der vollen Versorgungsspannung erkannt und vermieden werden . In analoger Weise können bei zu geringen Spannungen ( ein 230 Volt Gerät im 115 Volt Netz ) Probleme und fehlender Schutz vermieden werden . So wird eine erhöhte Betriebssicherheit im Niederspannungsstromkreis erreicht .

Ferner hat dies den besonderen Vorteil , dass nicht nur das Schutzschaltgerät selbst überprüft wird, sondern auch der mit dem Schutzschaltgerät verbundene Stromkreis / Leitungen, d . h . speziell die Energiequelle bzw . die Energiesenke / Verbraucher . Dies stellt eine neue Funktionalität für ein Schutzschaltgerät dar . So können Fehler auf der Netzseite durch z . B . anklemmen des Schutzschaltgerätes an die falschen Leiter ( 400 Volt statt 230 Volt ) o . ä . erkannt und vermieden werden . Ebenso können mögliche Fehler auf der Lastseite , z . B . glatte Kurzschlüsse , rechtzeitig erkannt und ein Einschalten auf den Kurzschluss vermieden werden .

In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird abhängig von den überprüften Parametern : bei Überschreitung des ersten Überspannungswertes eine Überspannungsinformation abgegeben wird, bei Überschreitung des zweiten Überspannungswertes ein niederohmig werden der elektronischen Unterbrechungseinheit verhindert wird, bei Überschreitung des dritten Überspannungswertes ein Öf fnen der Kontakte erfolgt , bei Unterschreitung des ersten Unterspannungswertes eine Unterspannungsinformation abgegeben wird oder/und die elektronische Unterbrechungseinheit hochohmig bleibt , insbesondere sofern die Spannungshöhe größer als ein zweiter Unterspannungswert ist , bei Überschreitung des ersten Temperaturgrenzwertes eine Temperaturinformation abgegeben wird, bei Überschreitung des zweiten Temperaturgrenzwertes die elektronische Unterbrechungseinheit hochohmig bleibt , bei Überschreitung des dritten Temperaturgrenzwertes ein Öf fnen der Kontakte erfolgt , bei Unterschreitung des lastseitigen ersten Widerstandeswer- tes oder lastseitigen ersten Impedanzwertes eine Impedanzinformation abgegeben wird, bei Unterschreitung des lastseitigen zweiten Widerstandeswer- tes oder lastseitigen zweiten Impedanzwertes die elektronische Unterbrechungseinheit hochohmig bleibt .

Dies hat den besonderen Vorteil , dass abgestuft definierte Maßnahmen - Warnung - hochohmig bleiben - galvanische Trennung - durchgeführt werden, abhängig vom Über- bzw . Unterschreiten bestimmter definierter Paramater . So wird ein abgestuftes Schutzkonzept und eine erhöhte Betriebssicherheit im Niederspannungsstromkreis erreicht .

In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Schutzschaltgerät derart ausgestaltet , dass bei einer Betätigung der Handhabe für ein Öf fnen der Kontakte vor dem Öf fnen der Kontakte ein Signal an die Steuerungseinheit gesendet wird, so dass die Schaltelemente der elektronischen Unterbrechungseinheit in einen hochohmigen Zustand versetzt werden . Ferner dass die Steuerungseinheit mindestens einen Stromwert bzw . Strom-Zeitwert des Stromflusses im Niederspannungsstromkreis in einem netzspannungsunabhängigen Speicher speichert . Dies hat den besonderen Vorteil , dass ein stromloses ( leistungsloses ) Schalten der mechanischen Trennkontakteinheit unterstützt wird, insbesondere das Lichtbögen oder Kontaktabbrand vermieden wird . Ferner dass die Höhe des Stromes vor der z . B . initiierten Öf fnung erfasst wird und im Nachgang ausgelesen werden kann . So wird die Ermittlung der Fehlerursache unterstützt .

In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Schutzschaltgerät derart ausgestaltet , dass bei einer Überschreitung eines Strom- oder/und Strom-Zeitgrenzwertes die Schaltelemente der elektronischen Unterbrechungseinheit in einen hochohmigen Zustand zur Vermeidung eines Stromflusses im Niederspannungsstromkreis versetzt werden . Je nach einstellbarer Konfiguration des Schutzschaltgerätes wird ferner :

- die Kontakte der mechanischen Trennkontakteinheit werden geöf fnet oder

- die Schaltelemente bleiben in einem hochohmigen Zustand und eine Anzeige dieses Zustandes erfolgt . Insbesondere kann ein niederohmig werden der Schaltelemente durch eine Eingabe initiiert werden . Oder

- dass ein niederohmig werden der Schaltelemente nach einer ersten Zeitspanne oder nach einer Prüfung des lastseitigen Anschlusses , insbesondere eine Prüfung mindestens eines elektrischen Parameters des lastseitigen Anschlusses , spezieller das ein Schwellwert des elektrischen Parameters unterschritten oder überschritten wird, erfolgt .

Dies hat den besonderen Vorteil , dass ein Verhalten des Schutzschaltgerätes konfigurierbar ist . Insbesondere können zur Vermeidung eines Stromflusses j e nach Anwendungs fall verschiedene Maßnahmen konfiguriert werden . Zudem kann ein wiedereinschalten des Stromkreises konfiguriert werden . Somit wird der Einsatzbereich und die Funktionalität durch ein Schutzschaltgerät erhöht .

In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Schutzschaltgerät derart ausgestaltet , dass bei einer Erkennung eines Fehlers einer Einheit des Schutzschaltgerätes die Schaltelemente der elektronischen Unterbrechungseinheit in einen hochohmigen Zustand zur Vermeidung eines Stromflusses im Niederspannungsstromkreis versetzt werden, dass ferner die Kontakte der mechanischen Trennkontakteinheit geöf fnet werden und die mechanische Trennkontakteinheit (vorab ) durch ein Blockierungssignal (von der Steuerungseinheit ) in einen geblockten Zustand versetzt wird, so dass ein erneutes Schließen der Kontakte verhindert wird .

Dies hat den besonderen Vorteil , dass ein Schutzschaltgerät Fehler selbst erkennt und bei einem erkannten, insbesondere als permanent erkannten Fehler, selbstständig einen sicheren Zustand im Niederspannungsstromkreis herstellt .

In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Schutzschaltgerät derart ausgestaltet , dass bei einem Energieaus fall des elektrischen Niederspannungsstromkreis die mechanische Trennkontakteinheit in ihrem Schalt zustand verbleibt , so dass bei geschlossenen Kontakten und anschließendem Energieaus fall nach Wiederherstellung der Energieversorgung die Kontakte weiterhin geschlossen sind .

Dies hat den besonderen Vorteil , dass nach einem Energieausfall das Schutzschaltgerät nicht erneut (manuell ) eingeschaltet werden braucht , so dass eine erneute Energieversorgung sichergestellt ist .

In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die Steuerungseinheit einen Mikrocontroller auf .

Dies hat den besonderen Vorteil , dass die erfindungsgemäßen Funktionen zur Erhöhung der Sicherheit eines Schutzschaltgerätes bzw . des zu schützenden elektrischen Niederspannungsstromkreis durch ein ( anpassbares ) Computerprogrammprodukt realisiert werden können . Ferner können Änderungen und Verbesserungen der Funktion dadurch individuell auf ein Schutzschaltgerät geladen werden, beispielsweise auch über die Kommunikationseinheit .

Erfindungsgemäß wird ein korrespondierendes Verfahren für ein Schutzschaltgerät für einen Niederspannungsstromkreis mit elektronischen (halbleiterbasierten) Schaltelementen mit den gleichen und weiteren Vorteilen beansprucht .

Es wird ein Verfahren zum Betrieb eines Schutzschaltgerätes nach einem der gegenständlichen Patentansprüche beansprucht .

Das Verfahren ist beispielsweise gerichtet auf den Betrieb eines Schutzschaltgerätes mit einer Serienschaltung einer mechanischen Trennkontakteinheit und einer elektronischen Unterbrechungseinheit , wobei die mechanische Trennkontakteinheit netzseitig und die elektronische Unterbrechungseinheit lastseitig ( im Schutzschaltgerät ) angeordnet ist . Die mechanische Trennkontakteinheit weist eine Handhabe zum Schließen und Öf fnen von Kontakten auf . Durch geschlossene Kontakte der Trennkontakteinheit und einem niederohmigen Zustand von halbleiterbasierten Schaltelementen der elektronischen Unterbrechungseinheit kann ein Stromfluss im Niederspannungsstromkreis ermöglicht werden ODER durch geöf fnete Kontakte der Trennkontakteinheit wird eine galvanische Trennung unter Vermeidung eines Stromflusses im Niederspannungsstromkreis ermöglicht oder/und durch einen hochohmigen Zustand der Schaltelemente wird eine Vermeidung eines Stromflusses im Niederspannungsstromkreis ermöglicht . Die Höhe des Stromes des Niederspannungsstromkreises wird ( im Schutzschaltgerät ) ermittelt und bei Überschreitung von Strom- oder/und Strom-Zeitgrenzwerten wird eine Vermeidung eines Stromflusses des Niederspannungsstromkreises initiiert (mittels der mechanischen Trennkontakteinheit oder/und der elektronischen Unterbrechungseinheit ) .

Eine Netzteileinheit zur Energieversorgung des Schutzschaltgerätes wird vorgesehen, die an Leitern des Niederspannungsstromkreises zwischen Trennkontakteinheit und Unterbrechungseinheit ( im Schutzschaltgerät ) angeschlossen wird/ ist . Bei einem Einschaltvorgang werden die Kontakte der mechanischen Trennkontakteinheit mittels der Handhabe geschlossen, wobei Schaltelemente der elektronischen Unterbrechungseinheit im hochohmigen Zustand sind . Mit dem Schließen der Kontakte wird die Netzteileinheit mit Energie versorgt (hierdurch kann eine Steuerungseinheit mit Energie versorgt werden) . Mit der Energieversorgung wird eine Überprüfungs funktion des Schutz- schaltgerätes durchgeführt (beispielsweise durch die Steuerungseinheit ) . Bei positivem Ergebnis der Überprüfungs funktion wird die elektronischen Unterbrechungseinheit in einen niederohmigen Zustand versetzt , so dass lastseitige Anschlüsse des Schutzschaltgerätes mit Energie versorgt werden . (Vorausgesetzt , elektrische Energie steht an den netzseitigen

Anschlüssen zur Verfügung . ) Weitere Verfahren ( -sausgestaltungen) können aus den gegenständlichen Ausgestaltungen, Patentansprüchen und dem Aus führungsbeispiel abgeleitet werden .

Alle Ausgestaltungen, sowohl in abhängiger Form rückbezogen auf den Patentanspruch 1 und 21 , als auch rückbezogen lediglich auf einzelne Merkmale oder Merkmalskombinationen von Patentansprüchen, bewirken eine Verbesserung eines Schutz- schaltgerätes , insbesondere eine neue Architektur und Verbesserung der Sicherheit eines Schutzschaltgerätes bzw . des elektrischen Stromkreises , und stellen ein neues Konzept für ein Schutzschaltgerät bereit .

Die beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie die Art und Weise , wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung der Aus führungsbeispiele , die im Zusammenhang mit der Zeichnung näher erläutert werden .

Dabei zeigt die Zeichnung :

Figur 1 ein Blockschaltbild eines Schutzschaltgerätes .

Figur 1 zeigt eine Darstellung eines Schutzschaltgerätes SG zum Schutz eines elektrischen Niederspannungsstromkreises , insbesondere Niederspannungswechselstromkreis aufweisend : - ein Gehäuse GEH mit netzseitigen LI , NI und lastseitigen L2 , N2 Anschlüssen für Leiter des Niederspannungswechselstromkreises , die netzseitigen Anschlüsse umfassen einen netzseitigen Neutralleiteranschluss NI und einen netzseitigen Phasenleiteranschluss LI , die die lastseitigen Anschlüsse umfassen einen lastseitigen Neutralleiteranschluss N2 und einen lastseitigen Phasenleiteranschluss L2 , an den netzseitigen Anschlüssen bzw . der Netzseite Grid ist beispielsweise eine Energiequelle angeschlossen, an den lastseitigen Anschlüssen bzw . der Lastseite Load ist beispielsweise (mindestens ) ein Verbraucher bzw . Last angeschlossen,

- eine mit den netzseitigen LI , NI Anschlüssen verbundene mechanische Trennkontakteinheit MK, die andererseits mit einer elektronischen Unterbrechungseinheit EU verbunden ist , die andererseits mit den lastseitigen Anschlüssen L2 , N2 verbunden ist , d . h . eine Serienschaltung einer mechanischen Trennkontakteinheit MK und einer elektronischen Unterbrechungseinheit EU, wobei die mechanischen Trennkontakteinheit MK den netzseitigen Anschlüssen LI , NI bzw . der Netzseite Grid zugeordnet ist und die elektronische Unterbrechungseinheit EU den lastseitigen Anschlüssen L2 , N2 bzw . der Lastseite Load zugeordnet ist ,

- so dass durch geschlossene Kontakte KL, KN der Trennkontakteinheit MK und einem niederohmigen Zustand von halbleiterbasierten Schaltelementen TI , T2 der elektronischen Unterbrechungseinheit EU ein Stromfluss im Niederspannungsstromkreis ermöglicht oder durch geöf fnete Kontakte KL, KN der Trennkontakteinheit MK eine galvanische Trennung unter Vermeidung eines Stromflusses im Niederspannungsstromkreis oder/und durch einen hochohmigen Zustand der Schaltelemente TI , T2 der elektronischen Unterbrechungseinheit EU eine Vermeidung eines Stromflusses im Niederspannungsstromkreis ermöglicht wird,

- die mechanische Trennkontakteinheit MK weist eine Handhabe zum Schließen und Öf fnen der Kontakte KL, KN auf , die an der Außenseite des Gehäuses zugänglich ist , so dass sie von einem Bediener manuell betätigt werden kann,

- einer Stromsensoreinheit S I , die in einem Leiter zwischen Trennkontakteinheit MK und Unterbrechungseinheit EU angeordnet ist , zur Ermittlung der Höhe des Stromes des Niederspannungsstromkreises , im Beispiel ist die Stromsensoreinheit S I im Phasenleiter angeordnet ,

- einer Steuerungseinheit SE , die mit der Stromsensoreinheit S I , der elektronischen Unterbrechungseinheit EU und der mechanischen Trennkontakteinheit MK verbunden ist , wobei das Schutzschaltgerät SG derart ausgestaltet ist , dass bei Überschreitung von Strom- oder/und Strom-Zeitgrenz- werten eine Vermeidung eines Stromflusses des Niederspannungsstromkreises initiiert wird, dies kann durch hochohmig werden der Schaltelemente TI , T2 der elektronischen Unterbrechungseinheit EU oder/und durch Öf fnen der Kontakte KL, KN der mechanischen Trennkontakteinheit MK erfolgen,

- einer Netzteileinheit NT zur Energieversorgung des Schutz- schaltgerätes SG, insbesondere der Steuerungseinheit SE , das an Leitern des Niederspannungsstromkreises zwischen Trennkontakteinheit MK und Unterbrechungseinheit EU angeschlossen ist , so dass bei geschlossenen Kontakten KL, KN der Trennkontakteinheit MK das Netzteil mit Energie versorgt wird ( sofern an der Netzseite Grid, d . h . an den netzseitigen Anschlüssen LI , N2 , eine Energiequelle angeschlossen ist ) .

Der Netzteileinheit kann ein Schutzelement , insbesondere eine Sicherung S ICH (wie in Figur 1 eingezeichnet ) , oder/und ein Schalter vorgeschaltet sein .

Das Schutzschaltgerät SG weist im Beispiel ferner eine mit der Steuerungseinheit SE verbundene Spannungssensoreinheit SU auf , zur Ermittlung der Höhe der Spannung zwischen den Leitern des Niederspannungsstromkreises zwischen Trennkontakteinheit MK und Unterbrechungseinheit EU .

Das Schutzschaltgerät SG weist im Beispiel eine mit der Steuerungseinheit verbundene Di f ferenzstromermittlungseinheit ZCT auf , die an den Leitern des Niederspannungsstromkreises zwischen Trennkontakteinheit MK und Unterbrechungseinheit EU angeordnet ist , zur Ermittlung eines Di f ferenzstromes der Leiter des Niederspannungsstromkreis .

Das Schutzschaltgerät SG weist im Beispiel eine mit der Steuerungseinheit SE verbundene Anzeigeeinheit AE auf , zur Anzeige von Statusinformationen des Schutzschaltgerätes , insbesondere der Steuerungseinheit SE .

Das Schutzschaltgerät SG weist im Beispiel eine mit der Steuerungseinheit SE verbundene Kommunikationseinheit COM auf . Diese kann eine drahtgebundene oder drahtlose Kommunikationsmöglichkeit ermöglichen, ebenso beides . Die Steuerungseinheit SE weist einen Mikrocontroller MCU auf , zur Steuerung des Schutzschaltgerätes . Der Mikrocontroller MCU bzw . die Steuerungseinheit SE kann ein Computerprogrammprodukt CPP aufweisen . Das Computerprogrammprodukt CPP umfasst Befehle , die bei der Aus führung des Programms durch den Mikrocontroller MCU diesen veranlassen, die genannten Funktionen für ein Schutzschaltgerät zu veranlassen .

Ein computerlesbares Speichermedium, auf dem das Computerprogrammprodukt CPP gespeichert ist , kann vorgesehen sein .

Ebenso kann ein Datenträgersignal , das das Computerprogrammprodukt CPP überträgt , vorgesehen sein . So kann das Computerprogrammprodukt CPP bzw . ein neues Computerprogrammprodukt CPP durch die Kommunikationseinheit COM auf das Schutzschaltgerät gelangen .

Im Bespiel gemäß Figur 1 umfasst die Steuerungseinheit SE den Mikrocontroller MCU nebst Computerprogrammprodukt CPP, die Anzeigeeinheit AE , die Kommunikationseinheit CPP, die Stromsensoreinheit S I , die Spannungssensoreinheit SU und die Di f ferenzstromermittlungseinheit ZCT . Dies ist nur ein Beispiel , die Einheiten können auch separat sein bzw . anders gruppiert sein .

Die elektronische Unterbrechungseinheit EU weist im Beispiel gemäß Figur 1 zwei halbleiterbasierte Schaltelemente TI , T2 auf , wie Transistoren, Feldef fekttransistoren, IGBT , o . ä . Die halbleiterbasierte Schaltelemente TI , T2 können durch eine Treibereinheit Drv angesteuert werden . Die Treibereinheit Drv wird im Beispiel wiederum von der Steuerungseinheit SE angesteuert . Die elektronische Unterbrechungseinheit EU kann einen Energieabsorber EA aufweisen, zur Vermeidung von zerstörerischen Spannungsspitzen bzw . der Aufnahme von Schaltenergien .

Die elektronische Unterbrechungseinheit EU ist im Beispiel einpolig ( für einen Leiter des Niederspannungsstromkreises ) ausgeführt . Im Beispiel ist die elektronische Unterbrechungseinheit EU im Phasenleiter angeordnet . Die mechanische Trennkontakteinheit MK ist im Beispiel zweipolig ausgeführt ( in beiden Leitern, des im Beispiel einphasigen Wechselstromkreises ) . Mit einer zweipoligen Aus führung ist eine sichere galvanische Trennung möglich, sofern die mechanische Trennkontakteinheit MK gemäß Norm mit Trennereigenschaften ausgeführt ist (Abstände , Mindestluf tstrecken, etc . ) .

Die mechanische Trennkontakteinheit MK weist eine Positionsanzeigeeinheit POSA auf , die die ( Schalt- ) Position der Kontakte der mechanische Trennkontakteinheit MK anzeigt . Die Positionsanzeigeeinheit ist mechanisch ausgestaltet , so dass auch im spannungslosen Zustand ( keine Energie von der Netzseite Grid) eine Anzeige der Kontaktposition möglich ist .

Das Schutzschaltgerät bzw . die mechanische Trennkontakteinheit MK ist derart ausgestaltet , dass bei einer Betätigung der mechanischen Trennkontakteinheit MK durch die Handhabe HH vor dem Öf fnen der Kontakte KL, KN ein (Betätigungs- ) Signal AS an die Steuerungseinheit SE gesendet wird . Das Schutzschaltgerät SG bzw . die Steuerungseinheit SE ist derart ausgestaltet , dass die halbleiterbasierten Schaltelemente TI , T2 der elektronischen Unterbrechungseinheit EU dann in einen hochohmigen Zustand versetzt werden, so dass ein leistungsloses Schalten mit der mechanischen Trennkontakteinheit MK ermöglicht wird .

Das Schutzschaltgerät bzw . die mechanische Trennkontakteinheit MK ist in einer Ausgestaltung derart ausgestaltet , dass nach einem einmaligen Anliegen eines Blockierungssignals BLOCK, insbesondere von der Steuerungseinheit SE , ein (weiteres ) Schließen der Kontakte KL, KN durch die Handhabe HH verhindert wird . D . h . ein Schließen der Kontakte KL, KN durch die Handhabe HH ist nach dem ( einmaligen) Anliegen des Blockierungssignals BLOCK für die Zukunft nicht mehr möglich . Eine Entfernung der Blockierung kann bzw . darf nur durch Fachpersonal erfolgen . Das Schutzschaltgerät bzw . die mechanische Trennkontakteinheit MK ist derart ausgestaltet , dass die Kontakte KL, KN von der Steuerungseinheit SE geöf fnet , beispielsweise durch ein Öf fnungssignal OPEN, aber nicht geschlossen werden können . Speziell können die Kontakte geöf fnet werden, auch wenn die Handhabe blockiert ist (beispielsweise entgegen der üblichen Benutzung permanent auf „Ein" / Schließen der Kontakte betätigt wird) .

Es können weitere Einheiten vorgesehen sein, wie eine Schaltschlosseinheit SS oder eine kombinierte Öf fnungs-Blockie- rungseinheit O/B .

Das neue erfindungsgemäße Schutzschaltgerät SG ist derart ausgestaltet , dass bei einem Einschaltvorgang die Kontakte der mechanischen Trennkontakteinheit mittels der Handhabe geschlossen werden, wobei die Schaltelemente der elektronischen Unterbrechungseinheit im hochohmigen Zustand sind . D . h . im spannungslosen Zustand ist die elektronische Unterbrechungseinheit hochohmig . Mit dem Schließen der Kontakte wird die Netzteileinheit mit Energie versorgt ( sofern die Netzseite Grid durch eine Energiequelle mit Energie versorgt wird) . Dadurch wird die Steuerungseinheit mit Energie versorgt . Die Steuerungseinheit SE führt eine Überprüfungs funktion des Schutzschaltgerätes durch . Bei positivem Ergebnis der Überprüfungs funktion ( d . h . es werden keine Fehler festgestellt ) werden die Schaltelemente TI , T2 der elektronischen Unterbrechungseinheit EU in einen niederohmigen Zustand versetzt , so dass die lastseitigen Anschlüsse mit Energie des Niederspannungsstromkreises versorgt werden . Somit ist der Einschaltvorgang abgeschlossen . Das Gerät ist sicher bzw . stellt einen sicheren Zustand im Niederspannungsstromkreis her, da nur funktions fähige Schutzschaltgeräte (Überprüfungs funktion) den Stromkreis mit Energie versorgen .

Die Überprüfungs funktion kann durch die Steuerungseinheit , speziell den Mikrocontroller MCU in Zusammenwirken mit dem Computerprogrammprodukt CPP realisiert sein . Die Überprüfungs funktion kann einerseits einen Selbsttest der Funktions fähigkeit des Schutzschaltgerätes aufweisen ( intern) . Hierbei kann mindestens eine Komponente , insbesondere mehrere Komponenten, einer Einheit , insbesondere mehrerer Einheiten, des Schutzschaltgerätes überprüft werden .

Bei Funktions fähigkeit der mindestens einen Komponente , insbesondere mehrerer Komponenten, einer Einheit , insbesondere mehrerer Einheiten, wird der niederohmige Zustand zugelassen .

Bei fehlender Funktions fähigkeit werden die Kontakte der mechanischen Trennkontakteinheit geöf fnet . Fehlt die Funktionsfähigkeit bei einem erneuten (bzw . einer bestimmten Anzahl weiterer, z . B . 0 bis 3 ) Einschaltvorgang, kann vorab oder parallel zum Öf fnungssignal ein Blockierungssignal abgegeben werden, so dass ein erneutes (weiteres ) Schließen der Kontakte verhindert wird .

Die Überprüfungs funktion kann andererseits eine Überprüfung mindestens eines elektrischen Parameters des lastseitigen oder netzseitigen Anschlusses umfassen ( extern) .

Z . B . dass die Überprüfungs funktion eine Überprüfung mindestens eines , insbesondere mehrerer oder aller, der nachfolgenden Parameter durchführt :

- Überprüfung auf Überschreitung eines , insbesondere netzseitigen, ersten Überspannungswertes oder/und zweiten Überspannungswertes oder/und dritten Überspannungswertes ,

- Überprüfung auf Unterschreitung eines , insbesondere netzseitigen, ersten Unterspannungswertes ,

- Überprüfung auf Überschreitung eines ersten Temperaturgrenzwertes oder/und zweiten Temperaturgrenzwertes oder/und dritten Temperaturgrenzwertes ,

- Überprüfung auf Parameter des lastseitigen Anschlusses , insbesondere auf Unterschreitung eines lastseitigen ersten oder/und zweiten Widerstandeswertes oder lastseitigen ersten oder/und zweiten Impedanzwertes .

Abhängig von den überprüften Parametern kann : bei Überschreitung des ersten Überspannungswertes eine Überspannungsinformation abgegeben wird, bei Überschreitung des zweiten Überspannungswertes ein niederohmig werden der elektronischen Unterbrechungseinheit verhindert wird, bei Überschreitung des dritten Überspannungswertes ein Öf fnen der Kontakte erfolgt , bei Unterschreitung des ersten Unterspannungswertes eine Unterspannungsinformation abgegeben wird oder/und die elektronische Unterbrechungseinheit hochohmig bleibt , insbesondere sofern die Spannungshöhe größer als ein zweiter Unterspannungswert ist , bei Überschreitung des ersten Temperaturgrenzwertes eine Temperaturinformation abgegeben wird, bei Überschreitung des zweiten Temperaturgrenzwertes die elektronische Unterbrechungseinheit hochohmig bleibt , bei Überschreitung des dritten Temperaturgrenzwertes ein Öf fnen der Kontakte erfolgt , bei Unterschreitung des lastseitigen ersten Widerstandeswer- tes oder lastseitigen ersten Impedanzwertes eine Impedanzinformation abgegeben wird, bei Unterschreitung des lastseitigen zweiten Widerstandeswer- tes oder lastseitigen zweiten Impedanzwertes die elektronische Unterbrechungseinheit hochohmig bleibt .

Das Schutzschaltgerät kann derart ausgestaltet ist , dass bei einer Betätigung der Handhabe HH für ein Öf fnen der Kontakte vor dem Öf fnen der Kontakte ein Signal an die Steuerungseinheit SE gesendet wird, so dass die Schaltelemente der elektronischen Unterbrechungseinheit EU in einen hochohmigen Zustand versetzt werden oder/und dass die Steuerungseinheit SE mindestens einen Stromwert bzw . Strom-Zeitwert des Stromflusses im Niederspannungsstromkreis in einem netzspannungsunabhängigen Speicher, insbesondere der Steuerungseinheit SE , speichert .

Das Schutzschaltgerät kann derart ausgestaltet sein, dass bei einer Überschreitung eines Strom- oder/und Strom- Zeitgrenzwertes die Schaltelemente der elektronischen Unterbrechungseinheit (EU) in einen hochohmigen Zustand zur Vermeidung eines Stromflusses im Niederspannungsstromkreis versetzt werden, dass j e nach einstellbarer Konfiguration des Schutzschaltgerätes ferner :

- die Kontakte der mechanischen Trennkontakteinheit (MK) geöf fnet werden oder

- die Schaltelemente in einem hochohmigen Zustand bleiben und eine Anzeige dieses Zustandes erfolgt , insbesondere dass ein niederohmig werden der Schaltelemente durch eine Eingabe initiiert werden kann, oder

- dass ein niederohmig werden der Schaltelemente nach einer ersten Zeitspanne oder nach einer Prüfung des lastseitigen Anschlusses , insbesondere eine Prüfung mindestens eines elektrischen Parameters des lastseitigen Anschlusses , spezieller das ein Schwellwert des elektrischen Parameters unterschritten oder überschritten wird, erfolgt .

Das Schutzschaltgerät kann derart ausgestaltet sein, dass bei einer Erkennung eines Fehlers einer Einheit des Schutzschaltgerätes (während des laufenden Betriebes ) , insbesondere durch die Steuerungseinheit SE , die Schaltelemente der elektronischen Unterbrechungseinheit in einen hochohmigen Zustand zur Vermeidung eines Stromflusses im Niederspannungsstromkreis versetzt werden . Ferner können die Kontakte der mechanischen Trennkontakteinheit geöf fnet werden . Zudem kann die mechanische Trennkontakteinheit durch ein Blockierungssignal in einen geblockten Zustand versetzt werden, so dass ein erneutes Schließen der Kontakte verhindert wird - zumindest nach einem bzw . mehreren erneuten Einschaltversuchen .

Das Schutzschaltgerät kann derart ausgestaltet sein, dass bei einem Energieaus fall des elektrischen Niederspannungsstromkreis die mechanische Trennkontakteinheit in ihrem Schaltzustand verbleibt , so dass bei geschlossenen Kontakten und anschließendem Energieaus fall nach Wiederherstellung der Energieversorgung die Kontakte weiterhin geschlossen sind . Mit hochohmig ist ein Zustand gemeint , bei dem nur noch ein Strom vernachlässigbarer Größe fließt . Insbesondere sind mit hochohmig Widerstandswerte von größer als 1 Kiloohm, besser größer als 10 Kiloohm, 100 Kiloohm, 1 Megaohm, 10 Megaohm, 100 Megaohm, 1 Gigaohm oder größer gemeint .

Mit niederohmig ist ein Zustand gemeint , bei dem der auf dem Schutzschaltgerät angegebene Stromwert fließen könnte .

Insbesondere sind mit niederohmig Widerstandswerte gemeint , die kleiner als 10 Ohm, besser kleiner als 1 Ohm, 100 Milliohm, 10 Milliohm, 1 Milliohm oder kleiner sind .

Im Folgenden soll die Erfindung nochmal mit anderen Worten beschrieben bzw . zusammengefasst werden .

In erfindungsgemäßen elektronischen Schutzschaltgeräten werden mechanische Schaltkontakte in Kombination mit einem elektronischen Schalter die Schalt funktionen übernehmen .

1 . ) Neues Konzept :

-Mechanische Trenn-Kontakte in beiden Leitern / Polen -Ein Pol ( L ) ist über Leistungshalbleiter geschützt -Entlastungsnetzwerk (Energy-Absorber ) über dem Schalter -Eine mechanische Betätigung der mechanischen Kontakte , die so aufgebaut ist , dass vor dem Öf fnen der Kontakte die Betätigung an die Steuerungseinheit gesendet wird und dieser die elektronische Unterbrechungseinheit / Leistungshalbleiter hochohmig werden lässt / sicher ausschaltet

-Die mechanischen Trennkontakteinheit kann durch die Steuerungseinheit geöf fnet werden, aber nicht geschlossen werden -Ein Schließen der mechanischen Trennkontakteinheit ist nur manuell durch die Handhabe möglich

-Messtechnik :

0 Spannungsmessung zwischen L und N

0 Strommessung im geschützten Pol ( L )

0 Summenstrommessung über L und N -Die Spannungsversorgung für die Steuerungseinheit greift hinter der mechanischen Trennkontakteinheit die Spannung an L und N ab . oDie Spannungsversorgung hat einen geschützten Anschluss an L (z.B. Sicherung)

-Die Steuerungseinheit kann die mechanische Trennkontakteinheit in einen „geblockten" Zustand (z.B. „Dauerrutscher") versetzten. Ein manuelles / mechanisches Einschalten über die Handhabe ist dann nicht mehr möglich. (Schutz vor einem Fehlerfall in der Steuerungseinheit / Schutzschaltgerät)

-Das Gerät verfügt über eine Kommunikationseinheit (bevorzugt kabellos )

-Die Kontaktstellung der Kontakte wird mechanisch angezeigt.

(Z.B. mit Grün: Aus und Rot: Ein)

-Das Gerät verfügt über eine Anzeigeeinheit, die den Status des Gerätes anzeigt. Z.B. mittels Lichtemitterdioden / LEDs, wie folgt: o Rot: Ein-Zustand o Grün: Aus-Zustand, Freigeschaltet o Gelb: Control-Zustand, Hochohmig

2.) Verhalten beim Einschalten:

Beim Einschalten wird das Gerät über die Handhabe eingeschaltet . a) Die Handhabe wird auf Ein gestellt b) Kontakte schließen c) Lastseitiger Anschluss ist noch spannungslos, da Unterbrechungseinheit hochohmig d) Netzteileinheit beginnt das Schutzschaltgerät / die Steuerungseinheit mit Energie zu versorgen e) Überprüfungsfunktion - intern: Selbsttest (Einheiten) f) Überprüfungsfunktion - extern: Netzseite Grid oder (/und) Lastseite Load (z.B. Last wird überprüft (z.B. auf Kurzschluss) ) g) Unterbrechungseinheit wird niederohmig (ohne weitere (manuelle) Betätigung) h) Lastseite ist versorgt / erhält Energie von Netzseite 3.) Verhalten beim Ausschalten:

Beim Ausschalten wird Gerät über die Handhabe (manuelle Betätigung) ausgeschaltet. a) Handhabe wird auf Aus gestellt (Kontakte zu öffnen) b) Die Betätigung wird an die Steuerungseinheit gesendet, bevor die Kontakte öffnen c) Die Unterbrechungseinheit wird sofort (bzw. intelligent im Nulldurchgang) hochohmig d) Die Kontakte öffnen e) Die Steuerungseinheit speichert (vorab) einen z.B. I 2 t- Wert für das thermische Gedächtnis f) Die Spannungsversorgung für die Steuerungseinheit wird unterbrochen g) Das Gerät schaltet aus

4.) Verhalten im Fehlerfall in der Last: Kurzschluss oder Überlast :

Tritt bei einem Gerät ein z. B. Kurzschluss in der Last auf, reagiert das Gerät wie folgt. a) Die Überschreitung eines Stromgrenzwertes wird von den entsprechenden Einheiten erkannt b) Die Unterbrechungseinheit wird in den hochohmigen Zustand geschaltet, sodass die Last / der Verbraucher nicht mehr mit Energie / Spannung versorgt wird c) Anschließend kann das Gerät je nach Konfiguration entscheiden (aufgrund von Fehlerart, und/oder Fehlerstrom) welcher der z.B. folgenden (beiden) Zustände eingenommen wird:

I) Das Gerät öffnet selbstständig die mechanischen Kontakte und das Gerät wird komplett ausgeschaltet (d.h. auch freigeschaltet)

II) Das Gerät bleibt im hochohmigen Zustand, (die Kontatakte der Trennkontakteinheit bleiben geschlossen - d.h. das Gerät schaltet nicht frei) . Von diesem Zustand aus ist ein automatisches Einschalten wieder möglich.

5.) Verhalten im (internen) Geräte-Fehlerf all :

Tritt ein Fehlerfall im Schutzschaltgerät, insbesondere der

Steuerungseinheit, auf, geht das Gerät in einen sicheren Zustand, aus dem das Gerät nicht wieder eingeschaltet werden kann. Die Voraussetzung ist die Detektion des Defektes durch das Schutzschaltgerät. a) Der Fehler im Schutzschaltgerät wird detektiert. b) Das Gerät schaltet die Unterbrechungseinheit hochohmig. c) Das Gerät öffnet die Kontakte der Trennkontakteinheit und blockiert dabei die Trennkontakteinheit (z.B. das Schaltschloss) in dem Maße, dass ein Schließen der Kontakte durch die Handhabe nicht mehr möglich ist.

6.) Verhalten bei Netzausfall:

Tritt ein Netzausfall auf, wird das Schutzschaltgerät nicht mehr mit Energie versorgt. Die Kontakte bleiben geschlossen. Somit kann das Gerät beim wieder Auftreten der Netzspannung in den vorherigen Schalt zustand ohne manuelle Betätigung wechseln .

Obwohl die Erfindung im Detail durch das Ausführungsbeispiel näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.