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Title:
CIRCUIT BREAKER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/052148
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a circuit breaker for protecting an electric low-voltage circuit, having: - a housing with grid-side connections and load-side connections for conductors of the low-voltage circuit; - a series circuit consisting of a mechanical separating contact unit and an electronic interruption unit, wherein - the separating contact unit is paired with the grid-side connections, and the interruption unit is paired with the load-side connections, and - the mechanical separating contact unit has a handle for closing and opening contacts; and - a current sensor unit, which is arranged in a conductor between the separating contact unit and the interruption unit, for ascertaining the level of the current of the low-voltage circuit. The circuit breaker is designed such that when current thresholds and/or current/time thresholds are exceeded, a process for preventing a current flow in the low-voltage circuit is initiated, and a power supply unit for supplying energy to the circuit breaker is provided, said power supply unit being connected to conductors of the low-voltage circuit between the grid-side connection and the separating contact unit.

Inventors:
TANNHÄUSER MARVIN (DE)
HEINDL MANFRED (DE)
HUSSMANN JÖRG (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/075765
Publication Date:
April 06, 2023
Filing Date:
September 16, 2022
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
International Classes:
H01H9/54; H01H71/04; H01H71/12; H01H83/22
Foreign References:
DE102019213604A12021-03-11
EP2234136A12010-09-29
US20200366078A12020-11-19
US20210066013A12021-03-04
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Claims:
33

Patentansprüche

1 . Schutzschaltgerät ( SG) zum Schutz eines elektrischen Niederspannungsstromkreis aufweisend :

- ein Gehäuse ( GEH) mit netzseitigen ( LI , NI ) und lastseitigen ( L2 , N2 ) Anschlüssen für Leiter des Niederspannungswechselstromkreises ,

- eine mit den netzseitigen ( LI , NI ) Anschlüssen verbundene mechanische Trennkontakteinheit (MK) , die andererseits mit einer elektronischen Unterbrechungseinheit (EU) verbunden ist , die andererseits mit den lastseitigen Anschlüssen ( L2 , N2 ) verbunden ist , so dass durch geschlossene Kontakte der Trennkontakteinheit und einem niederohmigen Zustand von halbleiterbasierten Schaltelementen der elektronischen Unterbrechungseinheit ein Stromfluss im Niederspannungsstromkreis ermöglicht oder durch geöf fnete Kontakte der Trennkontakteinheit eine galvanische Trennung unter Vermeidung eines Stromflusses im Niederspannungsstromkreis oder/und durch einen hochohmigen Zustand der Schaltelemente eine Vermeidung eines Stromflusses im Niederspannungsstromkreis ermöglicht wird,

- dass die mechanische Trennkontakteinheit eine Handhabe zum Schließen und Öf fnen der Kontakte aufweist ,

- einer Stromsensoreinheit ( S I ) , die in einem Leiter nach der Trennkontakteinheit angeordnet ist , zur Ermittlung der Höhe des Stromes des Niederspannungsstromkreises ,

- einer Steuerungseinheit ( SE ) , die mit der Stromsensoreinheit ( S I ) , der elektronischen Unterbrechungseinheit (EU) und der mechanischen Trennkontakteinheit (MK) verbunden ist , wobei das Schutzschaltgerät ( SG) derart ausgestaltet ist , dass bei Überschreitung von Strom- oder/und Strom-Zeitgrenz- werten eine Vermeidung eines Stromflusses des Niederspannungsstromkreises initiiert wird,

- einer Netzteileinheit (NT ) zur Energieversorgung des Schutzschaltgerätes ( SG) , das an Leitern des Niederspannungsstromkreises zwischen den netzseitigen ( LI , NI ) Anschlüssen und der mechanischen Trennkontakteinheit (MK) angeschlossen ist . 34

2. Schutzschaltgerät (SG) nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine mit der Steuerungseinheit (SE) verbundene Spannungssensoreinheit (SU) vorgesehen ist, zur Ermittlung der Höhe der Spannung zwischen den Leitern des Niederspannungsstromkreises zwischen Trennkontakteinheit und Unterbrechungseinheit .

3. Schutzschaltgerät (SG) nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die mechanische Trennkontakteinheit eine Positionsanzeigeeinheit der Position der Kontakte aufweist, insbesondere eine mechanische Positionsanzeigeeinheit.

4. Schutzschaltgerät (SG) nach Patentanspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Schutzschaltgerät eine mit der Steuerungseinheit (SE) verbundene Anzeigeeinheit (AE) aufweist, insbesondere zur Anzeige des hochohmigen oder niederohmigen Zustandes der elektronischen Unterbrechungseinheit .

5. Schutzschaltgerät (SG) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schutzschaltgerät eine mit der Steuerungseinheit (SE) verbundene Kommunikationseinheit (COM) aufweist, die insbesondere eine drahtlosen Kommunikationsmöglichkeit ermöglicht .

6. Schutzschaltgerät (SG) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine mit der Steuerungseinheit (SE) verbundene Differenzstromermittlungseinheit (ZCT) vorgesehen ist, zur Ermittlung eines Differenzstromes der Leiter des Niederspannungsstromkreis . 7. Schutzschaltgerät (SG) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schutzschaltgerät derart ausgestaltet ist, dass bei einer Betätigung der mechanischen Trennkontakteinheit durch die Handhabe vor dem Öffnen der Kontakte ein Signal an die Steuerungseinheit (SE) gesendet wird, so dass diese die halbleiterbasierten Schaltelemente der elektronischen Unterbrechungseinheit (EU) in einen hochohmigen Zustand versetzt.

8. Schutzschaltgerät (SG) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mechanische Trennkontakteinheit (MK) derart ausgestaltet ist, dass die Kontakte von der Steuerungseinheit (SE) geöffnet, aber nicht geschlossen werden können, insbesondere, dass die Kontakte geöffnet werden können, auch wenn die Handhabe blockiert ist.

9. Schutzschaltgerät (SG) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schutzschaltgerät derart ausgestaltet ist, dass, insbesondere die Steuerungseinheit (SE) , die mechanische Trennkontakteinheit (MK) in einen geblockten Zustand versetzen kann, so dass ein Schließen der Kontakte durch die Handhabe verhindert wird.

10. Schutzschaltgerät (SG) nach Patentanspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass, insbesondere die Steuerungseinheit (SE) , die mechanische Trennkontakteinheit (MK) in einen entblockten Zustand versetzen kann, wobei die Kontakte, insbesondere von der Steuerungseinheit, nicht geschlossen werden, die Kontakte durch die Handhabe aber schließbar sind.

11. Schutzschaltgerät (SG) nach Patentanspruch 9 oder 10 dadurch gekennzeichnet, dass die mechanische Trennkontakteinheit (MK) derart ausgestaltet ist , dass ein bistabiler Blockierungs-Zustand vorgesehen ist , so dass der geblockte Zustand bzw . der entblockte Zustand der mechanischen Trennkontakteinheit (MK) auch bei einem Energieaus fall im Niederspannungsstromkreis erhalten bleibt .

12 . Schutzschaltgerät ( SG) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche , dadurch gekennzeichnet , dass der Netzteileinheit (NT ) ein Schutzelement ( S ICH) , insbesondere eine Sicherung, oder ein Schalter vorgeschaltet ist .

13 . Schutzschaltgerät ( SG) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche , dadurch gekennzeichnet , dass die Netzteileinheit (NT ) eine galvanische Trennung aufweist , insbesondere einen Trans formator aufweist .

14 . Schutzschaltgerät ( SG) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche , dadurch gekennzeichnet , dass das Schutzschaltgerät ( SG) derart ausgestaltet ist , dass bei einer Erst- Inbetriebnahme des Schutzschaltgerätes im energielosen Zustand des Niederspannungsstromkreis die Schaltelemente der elektronischen Unterbrechungseinheit (EU) im hochohmigen Zustand sind und die mechanische Trennkontakteinheit (MK) in einem geblockten Zustand ist , dass bei einer Energiezufuhr im Niederspannungsstromkreis das Schutzschaltgerät durch die Netzteileinheit (NT ) mit Energie versorgt wird, die Steuerungseinheit ( SE ) eine erste Überprüfungs funktion des Schutzschaltgerätes durchführt , bei positivem Ergebnis der Überprüfungs funktion die mechanische Trennkontakteinheit entblockt wird, so dass ein Schließen der Kontakte der mechanischen Trennkontakteinheit durch die Handhabe möglich ist . 37

15. Schutzschaltgerät (SG) nach Patentanspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass nach positivem Ergebnis der ersten Überprüfungsfunktion und entblockter mechanischer Trennkontakteinheit (MK) auch nach einem Energieausfall die mechanische Trennkontakteinheit (MK) entblockt ist.

16. Schutzschaltgerät (SG) nach Patentanspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass nach positiver erster Überprüfungsfunktion und entblockter mechanischer Trennkontakteinheit nach einem Schließen der Kontakte der mechanischen Trennkontakteinheit mittels der Handhabe die Schaltelemente der elektronischen Unterbrechungseinheit in einem hochohmigen Zustand sind, dass eine zweite Überprüfungsfunktion durchgeführt wird, dass nach positivem Ergebnis der zweiten Überprüfungsfunktion die Schaltelemente der elektronischen Unterbrechungseinheit in einen niederohmigen Zustand versetzt werden.

17. Schutzschaltgerät (SG) nach Patentanspruch 14, 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Überprüfungsfunktion einen Selbsttest der Funktionsfähigkeit des Schutzschaltgerätes aufweist, bei dem mindestens eine Komponente, insbesondere mehrere Komponenten, einer Einheit, insbesondere mehrerer Einheiten, des Schutzschaltgerätes überprüft wird, und bei Funktionsfähigkeit der mindestens einen Komponente, insbesondere mehrerer Komponenten, einer Einheit, insbesondere mehrerer Einheiten, die erste Überprüfungsfunktion mit positivem Ergebnis beendet wird .

18. Schutzschaltgerät (SG) nach Patentanspruch 14, 15, 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Überprüfungsfunktion eine Überprüfung 38 mindestens eines elektrischen Parameters des netzseitigen Anschlusses umfasst , insbesondere die Höhe der Spannung des netzseitigen Anschlusses , insbesondere , dass bei Überschreitung eines Überspannungswertes die erste Überprüfungs funktion negativ beendet wird .

19 . Schutzschaltgerät ( SG) nach Patentanspruch 16 , 17 oder 18 , dadurch gekennzeichnet , dass die zweite Überprüfungs funktion einen Selbsttest der Funktions fähigkeit des Schutzschaltgerätes gemäß der ersten Überprüfungs funktion aufweist oder/und eine Überprüfung mindestens eines elektrischen Parameters des lastseitigen Anschlusses umfasst .

20 . Schutzschaltgerät ( SG) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche , dadurch gekennzeichnet , dass das Schutzschaltgerät derart ausgestaltet ist , dass bei einem eingeleiteten Öf fnen der Kontakte mittels der Handhabe vor dem Öf fnen der Kontakte ein Signal an die Steuerungseinheit gesendet wird, so dass die Schaltelemente der elektronischen Unterbrechungseinheit in einen hochohmigen Zustand versetzt werden, und insbesondere dass die Steuerungseinheit mindestens einen Stromwert bzw . Strom-Zeitwert des Stromflusses im Niederspannungsstromkreis in einem netzspannungsunabhängigen Speicher speichert .

21 . Schutzschaltgerät ( SG) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche , dadurch gekennzeichnet , dass das Schutzschaltgerät derart ausgestaltet ist , dass bei einer Überschreitung eines Strom- oder/und Strom-Zeitgrenz- wertes die Schaltelemente der elektronischen Unterbrechungseinheit (EU) in einen hochohmigen Zustand zur Vermeidung eines Stromflusses im Niederspannungsstromkreis versetzt 39 werden, dass j e nach einstellbarer Konfiguration des Schutzschaltgerätes ferner :

- die Kontakte der mechanischen Trennkontakteinheit geöf fnet werden oder

- die Schaltelemente in einem hochohmigen Zustand bleiben und eine Anzeige dieses Zustandes erfolgt , insbesondere dass ein niederohmig werden der Schaltelemente durch eine Eingabe initiiert werden kann, oder

- dass ein niederohmig werden der Schaltelemente nach einer ersten Zeitspanne oder nach einer Prüfung des lastseitigen Anschlusses , insbesondere eine Prüfung mindestens eines elektrischen Parameters des lastseitigen Anschlusses , spezieller das ein Schwellwert des elektrischen Parameters unterschritten oder überschritten wird, erfolgt .

22 . Schutzschaltgerät ( SG) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche , dadurch gekennzeichnet , dass das Schutzschaltgerät derart ausgestaltet ist , dass bei einer Erkennung eines Fehlers einer Einheit des Schutzschaltgerätes die Schaltelemente der elektronischen Unterbrechungseinheit in einen hochohmigen Zustand zur Vermeidung eines Stromflusses im Niederspannungsstromkreis versetzt werden, dass ferner die Kontakte der mechanischen Trennkontakteinheit geöf fnet werden und die mechanische Trennkontakteinheit in einen geblockten Zustand versetzt wird, so dass ein Schließen der Kontakte durch die Handhabe verhindert wird, dass die Erkennung des Fehlers durch die Kommunikationseinheit kommuni ziert wird .

23 . Schutzschaltgerät ( SG) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche , dadurch gekennzeichnet , dass das Schutzschaltgerät derart ausgestaltet ist , dass bei einem Energieaus fall des elektrischen Niederspannungsstromkreis die mechanische Trennkontakteinheit in ihrem Schaltzustand verbleibt , so dass bei geschlossenen Kontakten und 40 anschließendem Energieausfall nach Wiederherstellung der

Energieversorgung die Kontakte weiterhin geschlossen sind.

24. Schutzschaltgerät (SG) nach einem der vorhergehenden Pa- tentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungseinheit (SE) einen Mikrocontroller (MCU) aufweist . 25. Verfahren zum Betrieb eines Schutzschaltgerätes (SG) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche.

Description:
Beschreibung

Schutz schalt gerät

Die Erfindung betri f ft das technische Gebiet eines Schutz- schaltgerätes für einen Niederspannungsstromkreis mit einer elektronischen Unterbrechungseinheit .

Mit Niederspannung sind Spannungen von bis zu 1000 Volt Wechselspannung oder bis zu 1500 Volt Gleichspannung gemeint . Mit Niederspannung sind insbesondere Spannungen gemeint , die größer als die Kleinspannung, mit Werten von 50 Volt Wechselspannung bzw . 60 Volt Gleichspannung, sind .

Mit Niederspannungsstromkreis bzw . -netz oder -anlage sind Stromkreise mit Nennströmen bzw . Bemessungsströmen von bis zu 125 Ampere , spezi fischer bis zu 63 Ampere gemeint . Mit Niederspannungsstromkreis sind insbesondere Stromkreise mit Nennströmen bzw . Bemessungsströmen von bis zu 50 Ampere , 40 Ampere , 32 Ampere , 25 Ampere , 16 Ampere oder 10 Ampere gemeint . Mit den genannten Stromwerten sind insbesondere Nenn- , Bemessungs- oder/und Abschaltströme gemeint , d . h . der Strom der im Normal fall maximal über den Stromkreis geführt wird bzw . bei denen der elektrische Stromkreis üblicherweise unterbrochen wird, beispielsweise durch eine Schutzeinrichtung, wie ein Schutzschaltgerät , Leitungsschutzschalter oder Leistungsschalter . Die Nennströme können sich weiter staf feln, von 0 , 5 A über 1 A, 2 A, 3 A, 4 A, 5 A, 6 A, 7 A, 8 A, 9 A, 10 A, usw . bis 16 A.

Leitungsschutzschalter sind seit langem bekannte Überstromschutzeinrichtungen, die in der Elektroinstallationstechnik in Niederspannungsstromkreisen eingesetzt werden . Diese schützen Leitungen vor Beschädigung durch Erwärmung infolge zu hohen Stromes und/oder Kurzschluss . Ein Leitungsschutzschalter kann den Stromkreis bei Überlast und/oder Kurzschluss selbsttätig abschalten . Ein Leitungsschutzschalter ist ein nicht selbsttätig zurückstellendes Sicherungselement . Leistungsschalter sind, im Gegensatz zu Leitungsschutzschaltern, für Ströme größer als 125 A vorgesehen, teilweise auch schon ab 63 Ampere . Leitungsschutzschalter sind deshalb einfacher und filigraner auf gebaut . Leitungsschutzschalter weisen üblicherweise eine Befestigungsmöglichkeit zur Befestigung auf einer so genannten Hutschiene ( Tragschiene , DIN- Schiene , TH35 ) auf .

Leitungsschutzschalter sind elektromechanisch auf gebaut . In einem Gehäuse weisen sie einen mechanischen Schaltkontakt bzw . Arbeitsstromauslöser zur Unterbrechung (Auslösung) des elektrischen Stromes auf . Üblicherweise wird ein Bimetall- Schutzelement bzw . Bimetall-Element zur Auslösung (Unterbrechung) bei länger anhaltenden Überstrom (Überstromschutz ) respektive bei thermischer Überlast (Überlastschut z ) eingesetzt . Ein elektromagnetischer Auslöser mit einer Spule wird zur kurz zeitigen Auslösung bei Überschreiten eines Überstromgrenzwerts bzw . im Falle eines Kurzschlusses (Kurzschlussschutz ) eingesetzt . Eine oder mehrere Lichtbogenlöschkammer (n) bzw . Einrichtungen zur Lichtbogenlöschung sind vorgesehen . Ferner Anschlusselemente für Leiter des zu schützenden elektrischen Stromkreises .

Schutzschaltgeräte mit einer elektronischen Unterbrechungseinheit sind relativ neuartige Entwicklungen . Diese weisen eine halbleiterbasierte elektronische Unterbrechungseinheit auf . D . h . der elektrische Stromfluss des Niederspannungsstromkreises wird über Halbleiterbauelemente respektive Halbleiterschalter geführt , die den elektrischen Stromfluss unterbrechen bzw . leitfähig geschaltet werden können . Schutzschaltgeräte mit einer elektronischen Unterbrechungseinheit weisen ferner häufig ein mechanisches Trennkontaktsystem auf , insbesondere mit Trennereigenschaften gemäß einschlägigem Normen für Niederspannungsstromkreise , wobei die Kontakte des mechanischen Trennkontaktsystems in Serie zur elektronischen Unterbrechungseinheit geschaltet sind, d . h . der Strom des zu schützenden Niederspannungsstromkreises wird sowohl über das mechanische Trennkontaktsystem als auch über die elektronische Unterbrechungseinheit geführt .

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es , ein Schutzschaltgerät eingangs genannter Art zu verbessern, insbesondere eine neue , verbesserte Architektur für ein derartiges Schutzschaltgerät anzugeben bzw . ein Konzept mit erhöhter Sicherheit für ein Schutzschaltgerät bzw . den zu schützenden Niederspannungsstromkreis anzugeben .

Diese Aufgabe wird durch ein Schutzschaltgeräte mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst .

Erfindungsgemäß wird ein Schutzschaltgerät zum Schutz eines elektrischen Niederspannungsstromkreises , insbesondere Niederspannungswechselstromkreises , vorgeschlagen, aufweisend :

- ein Gehäuse mit netzseitigen und lastseitigen Anschlüssen für Leiter des Niederspannungswechselstromkreises , insbesondere einem netzseitigen Phasenleiteranschluss , einem netzseitigen Neutralleiteranschluss , einem lastseitigen Phasenleiteranschluss , einem lastseitigen Neutralleiteranschluss ,

- eine mit den netzseitigen Anschlüssen verbundene mechanische Trennkontakteinheit (MK) , die andererseits mit einer elektronischen Unterbrechungseinheit (EU) verbunden ist , die andererseits mit den lastseitigen Anschlüssen ( L2 , N2 ) verbunden ist , so dass durch geschlossene Kontakte der Trennkontakteinheit und einem niederohmigen Zustand von halbleiterbasierten Schaltelementen der elektronischen Unterbrechungseinheit ein Stromfluss im Niederspannungsstromkreis ermöglicht oder durch geöf fnete Kontakte der Trennkontakteinheit eine galvanische Trennung unter Vermeidung eines Stromflusses im Niederspannungsstromkreis oder/und durch einen hochohmigen Zustand der Schaltelemente eine Vermeidung eines Stromflusses im Niederspannungsstromkreis ermöglicht wird, d . h . eine Serienschaltung einer mechanischen Trennkontakteinheit und einer elektronischen Unterbrechungseinheit , wobei die mechanische Trennkontakteinheit netzseitig und die elektronische Unterbrechungseinheit lastseitig angeordnet ist .

- dass die mechanische Trennkontakteinheit eine Handhabe zum manuellen Schließen und Öf fnen der Kontakte aufweist ,

- einer Stromsensoreinheit , die in einem Leiter zwischen Trennkontakteinheit und Unterbrechungseinheit angeordnet ist , zur Ermittlung der Höhe des Stromes des Niederspannungsstromkreises ,

- einer Steuerungseinheit , die mit der Stromsensoreinheit , der elektronischen Unterbrechungseinheit und der mechanischen Trennkontakteinheit verbunden ist , wobei das Schutzschaltgerät derart ausgestaltet ist , dass bei Überschreitung von Strom- oder/und Strom-Zeitgrenz- werten eine Vermeidung eines Stromflusses des Niederspannungsstromkreises initiiert wird,

- einer Netzteileinheit zur Energieversorgung des Schutz- schaltgerätes , insbesondere der Steuerungseinheit , wobei die Netzteileinheit an Leitern des Niederspannungsstromkreises zwischen den netzseitigen ( LI , NI ) Anschlüssen und der mechanischen Trennkontakteinheit (MK) angeschlossen ist , d . h . netzseitig angeordnet ist .

Erfindungsgemäß wird ein Schutzschaltgerät vorgeschlagen, wobei die elektronische Unterbrechungseinheit den lastseitigen Anschlüssen (Verbraucher, Energiesenke ) zugeordnet ist und die mechanische Trennkontakteinheit den netzseitigen Anschlüssen (Energiequelle ) zugeordnet ist . Die Netzteileinheit ist an den Leitern des Niederspannungsstromkreises elektrisch an den netzseitigen Anschlüssen, noch vor der mechanischer Trennkontakteinheit , angeschlossen . D . h . die Netzteileinheit wird im Normall fall ständig mit Energie ( Spannung) aus dem Niederspannungsstromkreis versorgt , unabhängig von der Schaltstellung der Kontakte der mechanischen Trennkontakteinheit bzw . dem hoch- oder niederohmigen Zustand der elektronischen Unterbrechungseinheit ( es wird davon ausgegangen, dass der Niederspannungsstromkreis / die Energiequelle im Normalfall Energie / Spannung liefert ) . Somit kann das Schutzschaltgerät , insbesondere die Steuerungseinheit , Schutz- bzw . Uberwachungs funktionen aus führen, auch wenn die Kontakte der mechanischen Trennkontakteinheit geöf fnet sind bzw . die elektronische Unterbrechungseinheit in einem hochohmigen Zustand zur Vermeidung eines Stromflusses ist .

Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen und im Aus führungsbeispiel angegeben .

In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist eine mit der Steuerungseinheit verbundene Spannungssensoreinheit vorgesehen . Die Spannungssensoreinheit ist zur Ermittlung der Höhe der Spannung zwischen den Leitern des Niederspannungsstromkreises vorgesehen, wobei die Spannungssensoreinheit insbesondere mit den Leitern zwischen Trennkontakteinheit und Unterbrechungseinheit verbunden ist .

Dies hat den besonderen Vorteil , dass die Spannung des Niederspannungsstromkreises überwacht werden kann und gegebenenfalls bei Über- oder Unterspannungen der Stromkreis getrennt werden kann . Somit unterstützt die erfindungsgemäße Architektur eine erhöhte Betriebssicherheit des Schutzschaltgerätes bzw . im Stromkreis .

In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die mechanische Trennkontakteinheit eine Positionsanzeigeeinheit auf . Die Positionsanzeigeeinheit zeigt die Position der Kontakte an, d . h . die Kontaktstellung ( of fen, geschlossen) wird signalisiert . Die Positionsanzeigeeinheit ist z . B . eine mechanische Positionsanzeigeeinheit .

Dies hat den besonderen Vorteil , dass eine Information über die Kontaktstellung ( of fen, geschlossen) vorliegt . Ferner, bei einer mechanische Positionsanzeigeeinheit , diese Information auch im spannungslosen Zustand anzeigbar ist / angezeigt wird .

In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist das Schutzschaltgerät eine mit der Steuerungseinheit verbundene Anzeigeeinheit auf . Dies hat den besonderen Vorteil , dass ( Status- ) Inf ormationen des Schutzschaltgerätes anzeigbar sind, z . B . über Schalt- oder/und Fehlerzustände .

In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist das Schutzschaltgerät eine mit der Steuerungseinheit verbundene Kommunikationseinheit auf , die insbesondere eine drahtlosen Kommunikationsmöglichkeit ermöglicht .

Dies hat den besonderen Vorteil , dass ( Status- ) Inf ormationen, wie Schalt- und Fehlerzustände zu einem anderen Schutzschaltgerät oder Überwachungs- bzw . Managementsystem übermittelbar sind .

In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung dass eine mit der Steuerungseinheit verbundene Di f ferenzstromermittlungseinheit vorgesehen ist , zur Ermittlung eines Di f ferenzstromes der Leiter des Niederspannungsstromkreis . Dies hat den besonderen Vorteil , dass das Schutzschaltgerät auch eine Fehlerstromüberwachung ( Di f ferenzstromüberwachung) aufweist und somit eine weitere Funktionalität hat .

In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Schutzschaltgerät derart ausgestaltet , dass bei einer Betätigung der mechanischen Trennkontakteinheit durch die Handhabe vor dem Öf fnen der Kontakte ein Signal an die Steuerungseinheit gesendet wird, so dass diese die halbleiterbasierten Schaltelemente der elektronischen Unterbrechungseinheit in einen hochohmigen Zustand versetzt .

Dies hat den besonderen Vorteil , dass ein stromloses ( leistungsloses ) Schalten der mechanischen Trennkontakteinheit unterstützt wird, insbesondere das Lichtbögen oder Kontaktabbrand vermieden wird .

In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die mechanische Trennkontakteinheit derart ausgestaltet , dass die Kontakte von der Steuerungseinheit geöf fnet , aber nicht geschlossen werden können . Speziell können die Kontakte geöf fnet werden, auch wenn die Handhabe blockiert ist . Dies hat den besonderen Vorteil , dass eine erhöhte Betriebssicherheit erreicht wird, da der Kontakt / die Kontakte versehentlich durch die Steuerungseinheit nicht geschlossen werden können . Dadurch dass die Kontakte geöf fnet werden, auch wenn die Handhabe blockiert ist , wird eine so genannte freie Auslösung / Freiauslösung erreicht , d . h . auch bei blockierter Handhabe wird der Niederspannungsstromkreis sicher geschützt .

In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Schutzschaltgerät , insbesondere die mechanische Trennkontakteinheit , derart ausgestaltet , dass die mechanische Trennkontakteinheit in einen geblockten Zustand versetzt werden kann, so dass ein Schließen der Kontakte durch die Handhabe verhindert wird . Insbesondere die Steuerungseinheit kann die mechanische Trennkontakteinheit in einen geblockten Zustand versetzten .

In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Schutzschaltgerät , insbesondere die mechanische Trennkontakteinheit , derart ausgestaltet , dass die mechanische Trennkontakteinheit in einen entblockten Zustand versetzt werden kann, wobei die Kontakte , insbesondere von der Steuerungseinheit , nicht geschlossen werden . Im entblockten Zustand sind die Kontakte durch die Handhabe (wieder ) schließbar . Insbesondere die Steuerungseinheit kann die mechanische Trennkontakteinheit in einen entblockten Zustand versetzen .

Der entblockte Zustand wird insbesondere nach einem geblockten Zustand wieder eingenommen .

In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Schutzschaltgerät , insbesondere die mechanische Trennkontakteinheit , derart ausgestaltet , dass ein bistabiler Blockierungs-Zustand vorgesehen ist , so dass der geblockte Zustand bzw . der entblockte Zustand der mechanischen Trennkontakteinheit auch bei einem Energieaus fall im Niederspannungsstromkreis erhalten bleibt .

Dies hat den besonderen Vorteil , dass nach z . B . einem Anliegen eines Blockierungssignals , insbesondere von der Steuerungseinheit , ein Schließen der Kontakte durch die Handhabe verhindert wird . Nach z.B. einem Anliegen eines Entriegelungssignals, insbesondere von der Steuerungseinheit, ist ein Schließen der Kontakte durch die Handhabe wieder möglich.

D.h. die mechanische Trennkontakteinheit weist eine Blockierungsfunktion bzw. einen Blockierungszustand auf, der wieder zurückgesetzt werden kann, insbesondere bistabil ausgestaltet ist .

Dies hat den besonderen Vorteil, dass vor Beendung von Überprüfungsfunktionen oder nach einem Fehler, insbesondere in der Steuerungseinheit, des Schutzschaltgerätes, der speziell die Funktionsfähigkeit des Schutzschaltgerätes gefährdet, eine Energieversorgung des zu schützenden Niederspannungsstromkreises unterbunden wird (durch Vermeidung eines Stromflusses und nicht möglichem Schließen der Kontakte) . Somit wird die Sicherheit des Niederspannungsstromkreises erhöht, da die Kontakte nicht geschlossen werden können und folglich ein ungeschützter Verbraucher nicht mit Energie versorgt wird .

In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Netzteileinheit ein Schutzelement, insbesondere eine Sicherung, oder/und ein Schalter vorgeschaltet.

Dies hat den besonderen Vorteil, dass die Netzteileinheit bzw. die Steuerungseinheit abgeschaltet werden kann, z.B. für Isolationsmessungen. Ferner kann das Netzteil bzw. die Steuerungseinheit abgesichert werden, um eine erhöhte Sicherheit des Schutzschaltgerätes gegen weitere Fehler zu erreichen.

In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die Netzteileinheit eine galvanische Trennung auf. Insbesondere ist ein Transformator vorgesehen. Ferner kann die Netzteileinheit eine verstärkte Isolierung, wie eine doppelte Isolierung, aufweisen.

Dies hat den besonderen Vorteil, dass die Netzteileinheit Trennereigenschaften gemäß denen für geöffnete Kontakte aufweist, um eine Trennung gemäß Norm zwischen Netzseite und Lastseite zu erreichen. Somit wird ein normgerechtes Schutzschaltgerät zur Verfügung gestellt, dessen insbesondere Steuerungseinheit im Normal fall ständig aktiv ( eingeschaltet ) ist .

In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Schutzschaltgerät derart ausgestaltet , dass bei einer Erstinbetriebnahme des Schutzschaltgerätes im energielosen ( i . B . spannungslosen) Zustand des Niederspannungsstromkreis die Schaltelemente der elektronischen Unterbrechungseinheit im hochohmigen Zustand sind und die mechanische Trennkontakteinheit in einem geblockten Zustand ist . Bei einer Energiezufuhr ( i . B . Spannungs zufuhr ) im Niederspannungsstromkreis wird das Schutzschaltgerät durch die Netzteileinheit mit Energie versorgt . Das Schutzschaltgerät , insbesondere die Steuerungseinheit , führt eine erste Überprüfungs funktion des Schutzschaltgerätes durch . Bei positivem Ergebnis der ersten Überprüfungs funktion wird die mechanische Trennkontakteinheit ent- blockt , so dass ein Schließen der Kontakte der mechanischen Trennkontakteinheit durch die Handhabe möglich ist .

Dies hat den besonderen Vorteil , dass ein sehr sicheres Schutzschaltgerät zur Verfügung gestellt wird . Nur bei positiv abgeschlossenen ersten Überprüfungs funktionen, die insbesondere einen Selbsttest umfassen, so dass das Schutzschaltgerät ordnungsgemäß funktions fähig ist und den Stromkreis überwachen kann, wird die Möglichkeit eröf fnet , den Stromkreis bzw . die lastseitigen Leitungen mit Energie zu versorgen, so dass eine Last bzw . Verbraucher bzw . der lastseitige Stromkreis bzw . die lastseitigen Leitungen sicher geschützt sind .

In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist nach positivem Ergebnis der ersten Überprüfungs funktion und ent- blockter mechanischer Trennkontakteinheit auch nach einem Energieaus fall die mechanische Trennkontakteinheit entblockt . Dies hat den besonderen Vorteil , dass nach einem Energieausfall ein sofortiges Einschalten des Schutzschaltgerätes möglich ist . In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind nach positiver erster Überprüfungs funktion und entblockter mechanischer Trennkontakteinheit nach einem Schließen der Kontakte der mechanischen Trennkontakteinheit mittels der Handhabe die Schaltelemente der elektronischen Unterbrechungseinheit in einem hochohmigen Zustand .

Eine zweite Überprüfungs funktion wird durchgeführt . Nach positivem Ergebnis der zweiten Überprüfungs funktion werden die Schaltelemente der elektronischen Unterbrechungseinheit in einen niederohmigen Zustand versetzt .

Mit diesem Schritt ist insbesondere der Einschaltvorgang abgeschlossen .

Dies hat den besonderen Vorteil , dass ein sehr sicheres Schutzschaltgerät und Stromkreis zur Verfügung gestellt wird . Nur bei positiv abgeschlossenen zweiten Überprüfungs funktionen, die insbesondere einen Selbsttest der elektronischen Unterbrechungseinheit sowie speziell lastseitige oder/und netzseitige Parameter umfassen können, so dass das Schutzschaltgerät ordnungsgemäß funktions fähig ist und der zu schützende Stromkreis hinsichtlich seiner ausgewählten Parameter geprüft wird, insbesondere dass das Schutzschaltgerät für den zu schützenden Stromkreis geeignet ist sowie der Stromkreis hinsichtlich seiner geprüften Parameter in Ordnung ist , erfolgt eine Energieversorgung der lastseitigen Leitungen, so dass eine Last bzw . Verbraucher bzw . der lastseitige Stromkreis bzw . die lastseitigen Leitungen sicher geschützt sind .

In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die erste (bzw . zweite ) Überprüfungs funktion einen Selbsttest der Funktions fähigkeit des Schutzschaltgerätes auf . Beim Selbsttest der Funktions fähigkeit des Schutzschaltgerätes wird : mindestens eine Komponente , insbesondere mehrere Komponenten, einer Einheit , insbesondere mehrerer Einheiten, des Schutzschaltgerätes überprüft .

Bei Funktions fähigkeit der mindestens einen Komponente , insbesondere mehrerer Komponenten, einer Einheit , insbesondere mehrerer Einheiten, wird die erste (bzw . zweite ) Überprüfungs funktion mit positivem Ergebnis beendet .

Dies hat den besonderen Vorteil , dass nur ein Schutzschaltgerät mit funktionierenden Einheiten eingeschaltet wird bzw . den Stromkreis überwacht , so dass die Sicherheit im Niederspannungsstromkreis gewährleistet wird .

In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung bleiben bei negativem Ergebnis der ersten Überprüfungs funktion die Kontakte der mechanischen Trennkontakteinheit in einem geblockten Zustand, so dass sie nicht durch die Handhabe geschlossen werden können .

Bei negativem Ergebnis der zweiten Überprüfungs funktion können j e nach Fehler die Kontakte der mechanischen Trennkontakteinheit geöf fnet und in einen geblockten Zustand versetzt werden . Alternativ kann, abhängig vom Fehler, lediglich die elektronische Unterbrechungseinheit hochohmig bleiben .

Dies hat den besonderen Vorteil , dass ein defektes Schutzschaltgerät , das seine Überwachungs funktionen nicht wahrnehmen kann, eine (versehentliche ) Energieversorgung einer Last bzw . der lastseitigen Leitungen nicht ermöglicht , so dass ungeschützte Stromkreise vermieden werden, wodurch die Sicherheit massiv erhöht wird .

In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung umfassen die Überprüfungs funktionen eine Überprüfung mindestens eines elektrischen Parameters des lastseitigen oder netzseitigen Anschlusses . Insbesondere führt die Überprüfungs funktion eine Überprüfung mindestens eines , insbesondere mehrerer oder aller, der nachfolgenden Parameter durch :

- Überprüfung auf Überschreitung eines , insbesondere netzseitigen, ersten Überspannungswertes oder/und zweiten Überspannungswertes oder/und dritten Überspannungswertes ,

- Überprüfung auf Unterschreitung eines , insbesondere netzseitigen, ersten Unterspannungswertes ,

- Überprüfung auf Überschreitung eines ersten Temperaturgrenzwertes oder/und zweiten Temperaturgrenzwertes oder/und dritten Temperaturgrenzwertes , - Überprüfung auf Parameter des lastseitigen Anschlusses , insbesondere auf Unterschreitung eines lastseitigen ersten oder/und zweiten Widerstandeswertes oder lastseitigen ersten oder/und zweiten Impedanzwertes .

Mit Überspannung bzw . Überspannungswert ist hierbei ein Überschreiten der gültigen Betriebsspannung gemeint . Nicht gemeint sind die Höhen von Überspannungsdips , beispielsweise bei so genannten Bursts bzw . Surges , die typischerweise bei 4 kV oder 8 kV liegen können (bei einem 230 Volt bzw . 400 Volt Netz ) , so genannte Netz-Überspannungen ( d . h . beispielsweise das zehnfache der normativen Spannung des Niederspannungsstromkreises ) .

Insbesondere kann der erste Überspannungswert einen bestimmten Prozentsatz höher sein als der normative Spannungswert . Beispielsweise bei einem normativen Spannungswert von 230 Volt beispielsweise 10 % höher, 230V + 10% .

Insbesondere kann der zweite Überspannungswert einen bestimmten höheren Prozentsatz höher sein als der normative Spannungswert . Beispielsweise bei einem normativen Spannungswert von 230 Volt beispielsweise 20 % höher, 230V + 20% .

Insbesondere kann der dritte Überspannungswert einen bestimmten noch höheren Prozentsatz höher sein als der normative Spannungswert . Beispielsweise bei einem normativen Spannungswert von 230 Volt beispielsweise 30 % höher, 230V + 30% .

Dies hat den besonderen Vorteil , dass z . B . ein Schutzschaltgerät an ein Netz mit abweichender normativer Spannung (Betriebsspannung) oder auf eine Last mit fehlerhaften Parametern nicht eingeschaltet wird . So kann z . B . ein fehlender Schutz bei fehlerhaftem Anschluss von z . B . eines 230 Volt Schutzschaltgerätes an z . B . den beiden Phasen mit einer Spannung von 400 Volt erkannt werden und vermieden werden sowie eine Fehlversorgung einer Last mit zu hoher Spannung vermieden werden . Ebenso kann eine damit in Zusammenhang stehende potenzielle Zerstörung des Schutzschaltgerätes vermieden werden . In analoger Weise kann ein Einschalten auf einen Kurzschluss vor Zuschalten der vollen Versorgungsspannung erkannt und vermieden werden . In analoger Weise können bei zu geringen Spannungen ( ein 230 Volt Gerät im 115 Volt Netz ) Probleme und fehlender Schutz vermieden werden . So wird eine erhöhte Betriebssicherheit im Niederspannungsstromkreis erreicht . Ferner hat dies den besonderen Vorteil , dass nicht nur das Schutzschaltgerät selbst überprüft wird, sondern auch der mit dem Schutzschaltgerät verbundene Stromkreis / Leitungen, d . h . speziell die Energiequelle bzw . die Energiesenke / Verbraucher . Dies stellt eine neue Funktionalität für ein Schutzschaltgerät dar . So können Fehler auf der Netzseite durch z . B . anklemmen des Schutzschaltgerätes an die falschen Leiter ( 400 Volt statt 230 Volt ) o . ä . erkannt und vermieden werden . Ebenso können mögliche Fehler auf der Lastseite , z . B . glatte Kurzschlüsse , rechtzeitig erkannt und ein Einschalten auf den Kurzschluss vermieden werden .

In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird abhängig von den überprüften Parametern : bei Überschreitung des ersten Überspannungswertes eine Überspannungsinformation abgegeben wird, bei Überschreitung des zweiten Überspannungswertes ein niederohmig werden der elektronischen Unterbrechungseinheit verhindert wird, bei Überschreitung des dritten Überspannungswertes ein Öf fnen der Kontakte erfolgt , bei Unterschreitung des ersten Unterspannungswertes eine Unterspannungsinformation abgegeben wird oder/und die elektronische Unterbrechungseinheit hochohmig bleibt , insbesondere sofern die Spannungshöhe größer als ein zweiter Unterspannungswert ist , bei Überschreitung des ersten Temperaturgrenzwertes eine Temperaturinformation abgegeben wird, bei Überschreitung des zweiten Temperaturgrenzwertes die elektronische Unterbrechungseinheit hochohmig bleibt , bei Überschreitung des dritten Temperaturgrenzwertes ein Öf fnen der Kontakte erfolgt , bei Unterschreitung des lastseitigen ersten Widerstandeswer- tes oder lastseitigen ersten Impedanzwertes eine Impedanzinformation abgegeben wird, bei Unterschreitung des lastseitigen zweiten Widerstandeswertes oder lastseitigen zweiten Impedanzwertes die elektronische Unterbrechungseinheit hochohmig bleibt . Dies hat den besonderen Vorteil , dass abgestuft definierte Maßnahmen - Warnung - hochohmig bleiben - galvanische Trennung - durchgeführt werden, abhängig vom Über- bzw . Unterschreiten bestimmter definierter Paramater . So wird ein abgestuftes Schutzkonzept und eine erhöhte Betriebssicherheit im Niederspannungsstromkreis erreicht .

In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Schutzschaltgerät derart ausgestaltet , dass bei einer Betätigung der Handhabe für ein Öf fnen der Kontakte vor dem Öf fnen der Kontakte ein Signal an die Steuerungseinheit gesendet wird, so dass die Schaltelemente der elektronischen Unterbrechungseinheit in einen hochohmigen Zustand versetzt werden . Ferner dass die Steuerungseinheit mindestens einen Stromwert bzw . Strom-Zeitwert des Stromflusses im Niederspannungsstromkreis in einem netzspannungsunabhängigen Speicher speichert . Dies hat den besonderen Vorteil , dass ein stromloses ( leistungsloses ) Schalten der mechanischen Trennkontakteinheit unterstützt wird, insbesondere das Lichtbögen oder Kontaktabbrand vermieden wird . Ferner dass die Höhe des Stromes vor der z . B . initiierten Öf fnung erfasst wird und im Nachgang ausgelesen werden kann . So wird die Ermittlung der Fehlerursache unterstützt .

In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Schutzschaltgerät derart ausgestaltet , dass bei einer Überschreitung eines Strom- oder/und Strom-Zeitgrenzwertes die Schaltelemente der elektronischen Unterbrechungseinheit in einen hochohmigen Zustand zur Vermeidung eines Stromflusses im Niederspannungsstromkreis versetzt werden . Je nach einstellbarer Konfiguration des Schutzschaltgerätes wird ferner :

- die Kontakte der mechanischen Trennkontakteinheit werden geöf fnet oder

- die Schaltelemente bleiben in einem hochohmigen Zustand und eine Anzeige dieses Zustandes erfolgt . Insbesondere kann ein niederohmig werden der Schaltelemente durch eine Eingabe initiiert werden . Oder

- dass ein niederohmig werden der Schaltelemente nach einer ersten Zeitspanne oder nach einer Prüfung des lastseitigen Anschlusses , insbesondere eine Prüfung mindestens eines elektrischen Parameters des lastseitigen Anschlusses , spezieller das ein Schwellwert des elektrischen Parameters unterschritten oder überschritten wird, erfolgt .

Dies hat den besonderen Vorteil , dass ein Verhalten des Schutzschaltgerätes konfigurierbar ist . Insbesondere können zur Vermeidung eines Stromflusses j e nach Anwendungs fall verschiedene Maßnahmen konfiguriert werden . Zudem kann ein wiedereinschalten des Stromkreises konfiguriert werden . Somit wird der Einsatzbereich und die Funktionalität durch ein Schutzschaltgerät erhöht .

In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Schutzschaltgerät derart ausgestaltet , dass bei einer Erkennung eines Fehlers einer Einheit des Schutzschaltgerätes die Schaltelemente der elektronischen Unterbrechungseinheit in einen hochohmigen Zustand zur Vermeidung eines Stromflusses im Niederspannungsstromkreis versetzt werden, dass ferner die Kontakte der mechanischen Trennkontakteinheit geöf fnet werden und die mechanische Trennkontakteinheit in einen geblockten Zustand versetzt wird, so dass ein Schließen der Kontakte durch die Handhabe verhindert wird, dass die Erkennung des Fehlers durch die Kommunikationseinheit kommuni ziert wird .

Dies hat den besonderen Vorteil , dass ein Schutzschaltgerät Fehler selbst erkennt und bei einem erkannten Fehler selbstständig einen sicheren Zustand im Niederspannungsstromkreis herstellt , zudem ein Wiedereinschalten verhindert sowie den Fehler kommuni ziert , wobei letzteres insbesondere durch die auf Grund der erfinderischen Architektur des Schutzschaltgerätes ständig mit Energie versorgte Netzteileinheit ermöglicht bzw . unterstützt wird .

In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das

Schutzschaltgerät derart ausgestaltet , dass bei einem Energieaus fall des elektrischen Niederspannungsstromkreis die mechanische Trennkontakteinheit in ihrem Schalt zustand verbleibt , so dass bei geschlossenen Kontakten und anschließendem Energieaus fall nach Wiederherstellung der Energieversorgung die Kontakte weiterhin geschlossen sind .

Dies hat den besonderen Vorteil , dass nach einem Energieausfall das Schutzschaltgerät nicht erneut (manuell ) eingeschaltet werden braucht , so dass eine erneute Energieversorgung sichergestellt ist .

In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die Steuerungseinheit einen Mikrocontroller auf .

Dies hat den besonderen Vorteil , dass die erfindungsgemäßen Funktionen zur Erhöhung der Sicherheit eines Schutzschaltgerätes bzw . des zu schützenden elektrischen Niederspannungsstromkreis durch ein ( anpassbares ) Computerprogrammprodukt realisiert werden können . Ferner können Änderungen und Verbesserungen der Funktion dadurch individuell auf ein Schutzschaltgerät geladen werden, beispielsweise auch über die Kommunikationseinheit .

Erfindungsgemäß wird ein korrespondierendes Verfahren für ein Schutzschaltgerät für einen Niederspannungsstromkreis mit elektronischen (halbleiterbasierten) Schaltelementen mit den gleichen und weiteren Vorteilen beansprucht .

Es wird ein Verfahren zum Betrieb eines Schutzschaltgerätes nach einem der gegenständlichen Patentansprüche beansprucht , insbesondere nach den Patentansprüchen 14 bis 23 .

Das Verfahren ist beispielsweise gerichtet auf den Betrieb eines Schutzschaltgerätes mit einer Serienschaltung einer mechanischen Trennkontakteinheit und einer elektronischen Unterbrechungseinheit , wobei die mechanische Trennkontakteinheit netzseitig und die elektronische Unterbrechungseinheit lastseitig ( im Schutzschaltgerät ) angeordnet ist . Die mechanische Trennkontakteinheit weist eine Handhabe zum Schließen und Öf fnen von Kontakten auf . Durch geschlossene Kontakte der Trennkontakteinheit und einem niederohmigen Zustand von halbleiterbasierten Schaltelementen der elektronischen Unterbrechungseinheit kann ein Stromfluss im Niederspannungsstromkreis ermöglicht werden ODER durch geöf fnete Kontakte der Trennkontakteinheit wird eine galvanische Trennung unter Vermeidung eines Stromflusses im Niederspannungsstromkreis ermöglicht oder/und durch einen hochohmigen Zustand der Schaltelemente wird eine Vermeidung eines Stromflusses im Niederspannungsstromkreis ermöglicht . Die Höhe des Stromes des Niederspannungsstromkreises wird ( im Schutzschaltgerät ) ermittelt und bei Überschreitung von Strom- oder/und Strom-Zeitgrenzwerten wird eine Vermeidung eines Stromflusses des Niederspannungsstromkreises initiiert (mittels der mechanischen Trennkontakteinheit oder/und der elektronischen Unterbrechungseinheit ) .

Eine Netzteileinheit zur Energieversorgung des Schutzschaltgerätes wird vorgesehen, die an Leitern des Niederspannungsstromkreises im Gehäuse an der Netzseite , d . h . im Bereich von den netzseitigen Anschlüssen bis zur Trennkontakteinheit ( im Schutzschaltgerät ) angeschlossen wird/ ist .

Bei einer Erst- Inbetriebnahme des Schutzschaltgerätes im energielosen Zustand des Niederspannungsstromkreis sind die Schaltelemente der elektronischen Unterbrechungseinheit im hochohmigen Zustand und die mechanische Trennkontakteinheit ist in einem geblockten Zustand . Bei einer Energiezufuhr im Niederspannungsstromkreis wird das Schutzschaltgerät durch die Netzteileinheit mit Energie versorgt . Es wird eine erste Überprüfungs funktion des Schutzschaltgerätes durchgeführt . Bei positivem Ergebnis der ersten Überprüfungs funktion wird die mechanische Trennkontakteinheit entblockt , so dass ein Schließen der Kontakte der mechanischen Trennkontakteinheit durch die Handhabe möglich ist .

Weitere Verfahren ( -sausgestaltungen) können aus den gegenständlichen Ausgestaltungen, Patentansprüchen und dem Aus führungsbeispiel abgeleitet werden . Alle Ausgestaltungen, sowohl in abhängiger Form rückbezogen auf den Patentanspruch 1 oder 25 , als auch rückbezogen lediglich auf einzelne Merkmale oder Merkmalskombinationen von Patentansprüchen, bewirken eine Verbesserung eines Schutz- schaltgerätes , insbesondere eine neue Architektur und Verbesserung der Sicherheit eines Schutzschaltgerätes bzw . des elektrischen Stromkreises , und stellen ein neues Konzept für ein Schutzschaltgerät bereit .

Die beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie die Art und Weise , wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung der Aus führungsbeispiele , die im Zusammenhang mit der Zeichnung näher erläutert werden .

Dabei zeigt die Zeichnung :

Figur 1 ein Blockschaltbild eines Schutzschaltgerätes .

Figur 1 zeigt eine Darstellung eines Schutzschaltgerätes SG zum Schutz eines elektrischen Niederspannungsstromkreises , insbesondere Niederspannungswechselstromkreis aufweisend :

- ein Gehäuse GEH mit netzseitigen LI , NI und lastseitigen L2 , N2 Anschlüssen für Leiter des Niederspannungswechselstromkreises , die netzseitigen Anschlüsse umfassen einen netzseitigen Neutralleiteranschluss NI und einen netzseitigen Phasenleiteranschluss LI , die die lastseitigen Anschlüsse umfassen einen lastseitigen Neutralleiteranschluss N2 und einen lastseitigen Phasenleiteranschluss L2 , an den netzseitigen Anschlüssen bzw . der Netzseite Grid ist beispielsweise eine Energiequelle angeschlossen, an den lastseitigen Anschlüssen bzw . der Lastseite Load ist beispielsweise (mindestens ) ein Verbraucher bzw . Last angeschlossen,

- eine mit den netzseitigen LI , NI Anschlüssen verbundene mechanische Trennkontakteinheit MK, die andererseits mit einer elektronischen Unterbrechungseinheit EU verbunden ist , die andererseits mit den lastseitigen Anschlüssen L2 , N2 verbunden ist , d . h . eine Serienschaltung einer mechanischen Trennkontakteinheit MK und einer elektronischen Unterbrechungseinheit EU, wobei die mechanischen Trennkontakteinheit MK den netzseitigen Anschlüssen LI , NI bzw . der Netzseite Grid zugeordnet ist und die elektronische Unterbrechungseinheit EU den lastseitigen Anschlüssen L2 , N2 bzw . der Lastseite Load zugeordnet ist ,

- so dass durch geschlossene Kontakte KL, KN der Trennkontakteinheit MK und einem niederohmigen Zustand von halbleiterbasierten Schaltelementen TI , T2 der elektronischen Unterbrechungseinheit EU ein Stromfluss im Niederspannungsstromkreis ermöglicht oder durch geöf fnete Kontakte KL, KN der Trennkontakteinheit MK eine galvanische Trennung unter Vermeidung eines Stromflusses im Niederspannungsstromkreis oder/und durch einen hochohmigen Zustand der Schaltelemente TI , T2 der elektronischen Unterbrechungseinheit EU eine Vermeidung eines Stromflusses im Niederspannungsstromkreis ermöglicht wird,

- die mechanische Trennkontakteinheit MK weist eine Handhabe zum Schließen und Öf fnen der Kontakte KL, KN auf , die an der Außenseite des Gehäuses zugänglich ist , so dass sie von einem Bediener manuell betätigt werden kann,

- einer Stromsensoreinheit S I , die in einem Leiter zwischen Trennkontakteinheit MK und Unterbrechungseinheit EU angeordnet ist , zur Ermittlung der Höhe des Stromes des Niederspannungsstromkreises , im Beispiel ist die Stromsensoreinheit S I im Phasenleiter angeordnet ,

- einer Steuerungseinheit SE , die mit der Stromsensoreinheit S I , der elektronischen Unterbrechungseinheit EU und der mechanischen Trennkontakteinheit MK verbunden ist , wobei das Schutzschaltgerät SG derart ausgestaltet ist , dass bei Überschreitung von Strom- oder/und Strom-Zeitgrenz- werten eine Vermeidung eines Stromflusses des Niederspannungsstromkreises initiiert wird, dies kann durch hochohmig werden der Schaltelemente TI , T2 der elektronischen Unterbrechungseinheit EU oder/und durch Öf fnen der Kontakte KL, KN der mechanischen Trennkontakteinheit MK erfolgen,

- einer Netzteileinheit NT zur Energieversorgung des Schutz- schaltgerätes SG, insbesondere der Steuerungseinheit SE , das an Leitern des Niederspannungsstromkreises zwischen den netzseitigen ( LI , NI ) Anschlüssen und der mechanischen Trennkontakteinheit (MK) angeschlossen ist . Damit ist ein Anschluss umfasst , der einen direkten Anschluss an den netzseitigen ( LI , NI ) Anschlüssen bzw . der mechanischen Trennkontakteinheit (MK) umfasst . Elektrisch ist die Netzteileinheit NT vor der mechanischen Trennkontakteinheit (MK) angeschlossen, so dass sie unabhängig vom Schalt zustand der Kontakte der mechanischen Trennkontakteinheit (MK) mit Energie von den netzseitigen Anschlüssen versorgt wird ( sofern die netzseitigen Anschlüsse Energie / Spannung liefern) .

Damit wird die Netzteileinheit (Netzteil ) im Normal fall ( sofern die Netzseite bzw . Energiequelle Energie liefert ) ständig mit Energie versorgt . Somit können ( quasi ) ständig Schutz- und Überwachungs funktionen im Schutzschaltgerät bzw . durch die Steuerungseinheit durchgeführt werden .

Der Netzteileinheit kann ein Schutzelement , insbesondere eine Sicherung S ICH (wie in Figur 1 eingezeichnet ) , oder/und ein Schalter vorgeschaltet sein .

Das Schutzschaltgerät SG weist im Beispiel ferner eine mit der Steuerungseinheit SE verbundene Spannungssensoreinheit SU auf , zur Ermittlung der Höhe der Spannung zwischen den Leitern des Niederspannungsstromkreises zwischen Trennkontakteinheit MK und Unterbrechungseinheit EU .

Das Schutzschaltgerät SG weist im Beispiel eine mit der Steuerungseinheit verbundene Di f ferenzstromermittlungseinheit ZCT auf , die an den Leitern des Niederspannungsstromkreises zwischen Trennkontakteinheit MK und Unterbrechungseinheit EU angeordnet ist , zur Ermittlung eines Di f ferenzstromes der Leiter des Niederspannungsstromkreis .

Das Schutzschaltgerät SG weist im Beispiel eine mit der Steuerungseinheit SE verbundene Anzeigeeinheit AE auf , zur Anzeige von Statusinformationen des Schutzschaltgerätes , insbesondere der Steuerungseinheit SE .

Das Schutzschaltgerät SG weist im Beispiel eine mit der Steuerungseinheit SE verbundene Kommunikationseinheit COM auf . Diese kann eine drahtgebundene oder drahtlose Kommunikationsmöglichkeit ermöglichen, ebenso beides .

Die Steuerungseinheit SE weist einen Mikrocontroller MCU auf , zur Steuerung des Schutzschaltgerätes . Der Mikrocontroller MCU bzw . die Steuerungseinheit SE kann ein Computerprogrammprodukt CPP aufweisen . Das Computerprogrammprodukt CPP umfasst Befehle , die bei der Aus führung des Programms durch den Mikrocontroller MCU diesen veranlassen, die genannten Funktionen für ein Schutzschaltgerät zu veranlassen .

Ein computerlesbares Speichermedium, auf dem das Computerprogrammprodukt CPP gespeichert ist , kann vorgesehen sein .

Ebenso kann ein Datenträgersignal , das das Computerprogrammprodukt CPP überträgt , vorgesehen sein . So kann das Computerprogrammprodukt CPP bzw . ein neues Computerprogrammprodukt CPP durch die Kommunikationseinheit COM auf das Schutzschaltgerät gelangen .

Im Bespiel gemäß Figur 1 umfasst die Steuerungseinheit SE den Mikrocontroller MCU nebst Computerprogrammprodukt CPP, die Anzeigeeinheit AE , die Kommunikationseinheit CPP, die Stromsensoreinheit S I , die Spannungssensoreinheit SU und die Di f ferenzstromermittlungseinheit ZCT . Dies ist nur ein Beispiel , die Einheiten können auch separat sein bzw . anders gruppiert sein .

Die elektronische Unterbrechungseinheit EU weist im Beispiel gemäß Figur 1 zwei halbleiterbasierte Schaltelemente TI , T2 auf , wie Transistoren, Feldef fekttransistoren, IGBT , o . ä .

Die halbleiterbasierte Schaltelemente TI , T2 können durch eine Treibereinheit Drv angesteuert werden . Die Treibereinheit Drv wird im Beispiel wiederum von der Steuerungseinheit SE angesteuert . Die elektronische Unterbrechungseinheit EU kann einen Energieabsorber EA aufweisen, zur Vermeidung von zerstörerischen Spannungsspitzen bzw . der Aufnahme von Schaltenergien . Die elektronische Unterbrechungseinheit EU ist im Beispiel einpolig ( für einen Leiter des Niederspannungsstromkreises ) ausgeführt . Im Beispiel ist die elektronische Unterbrechungseinheit EU im Phasenleiter angeordnet .

Die mechanische Trennkontakteinheit MK ist im Beispiel zweipolig ausgeführt ( in beiden Leitern, des im Beispiel einphasigen Wechselstromkreises ) . Mit einer zweipoligen Aus führung ist eine sichere galvanische Trennung möglich, sofern die mechanische Trennkontakteinheit MK gemäß Norm mit Trennereigenschaften ausgeführt ist (Abstände , Mindestluf tstrecken, etc . ) .

Die mechanische Trennkontakteinheit MK weist eine Positionsanzeigeeinheit POSA auf , die die ( Schalt- ) Position der Kontakte der mechanische Trennkontakteinheit MK anzeigt . Die Positionsanzeigeeinheit ist mechanisch ausgestaltet , so dass auch im spannungslosen Zustand ( keine Energie von der Netzseite Grid) eine Anzeige der Kontaktposition möglich ist .

Das Schutzschaltgerät bzw . die mechanische Trennkontakteinheit MK ist derart ausgestaltet , dass bei einer Betätigung der mechanischen Trennkontakteinheit MK durch die Handhabe HH vor dem Öf fnen der Kontakte KL, KN ein (Betätigungs- ) Signal AS an die Steuerungseinheit SE gesendet wird . Das Schutzschaltgerät SG bzw . die Steuerungseinheit SE ist derart ausgestaltet , dass die halbleiterbasierten Schaltelemente TI , T2 der elektronischen Unterbrechungseinheit EU dann in einen hochohmigen Zustand versetzt werden, so dass ein leistungsloses Schalten mit der mechanischen Trennkontakteinheit MK ermöglicht wird .

Das Schutzschaltgerät bzw . die mechanische Trennkontakteinheit MK ist derart ausgestaltet , dass die Kontakte KL, KN von der Steuerungseinheit SE geöf fnet , beispielsweise durch ein Öf fnungssignal OPEN, aber nicht geschlossen werden können . Speziell können die Kontakte geöf fnet werden, auch wenn die Handhabe blockiert ist (beispielsweise entgegen der üblichen Benutzung permanent auf „Ein" / Schließen der Kontakte betä- tigt wird) .

Das Schutzschaltgerät bzw . die mechanische Trennkontakteinheit MK ist in einer Ausgestaltung derart ausgestaltet , dass insbesondere die Steuerungseinheit SE die mechanische Trennkontakteinheit MK in einen geblockten Zustand versetzen kann, so dass ein Schließen der Kontakte durch die Handhabe verhindert wird .

Ferner dass insbesondere die Steuerungseinheit SE die mechanische Trennkontakteinheit MK in einen entblockten Zustand versetzen kann, wobei die Kontakte , insbesondere von der Steuerungseinheit , nicht geschlossen werden, die Kontakte durch die Handhabe aber schließbar sind . Weiterhin dass das Schutzschaltgerät , speziell die mechanische Trennkontakteinheit MK, derart ausgestaltet ist , dass ein bistabiler Blockierungs-Zustand vorgesehen ist , so dass der geblockte Zustand bzw . der entblockte Zustand der mechanischen Trennkontakteinheit MK auch bei einem Energieaus fall im Niederspannungsstromkreis erhalten bleibt .

Es können weitere Einheiten vorgesehen sein, wie eine Schaltschlosseinheit SS oder eine kombinierte Öf fnungs-Blockie- rungseinheit O/B .

Das neue erfindungsgemäße Schutzschaltgerät SG ist derart ausgestaltet , dass bei einer Erst- Inbetriebnahme des Schutz- schaltgerätes im energielosen ( i . B . spannungslosen) Zustand des Niederspannungsstromkreis die Schaltelemente der elektronischen Unterbrechungseinheit im hochohmigen Zustand sind und die mechanische Trennkontakteinheit in einem geblockten Zustand ist . Bei einer Energiezufuhr ( i . B . Spannungs zufuhr ) im Niederspannungsstromkreis wird das Schutzschaltgerät durch die Netzteileinheit mit Energie versorgt . Das Schutzschaltgerät , insbesondere die Steuerungseinheit , führt eine erste Überprüfungs funktion des Schutzschaltgerätes durch . Bei positivem Ergebnis der ersten Überprüfungs funktion wird die mechanische Trennkontakteinheit entblockt , so dass ein Schließen der Kontakte der mechanischen Trennkontakteinheit durch die Handhabe möglich ist .

Nach positiver erster Überprüfungs funktion und entblockter mechanischer Trennkontakteinheit ist nach einem (nun möglichen) Schließen der Kontakte der mechanischen Trennkontakteinheit mittels der Handhabe die Schaltelemente der elektronischen Unterbrechungseinheit (wie vorher ) in einem hochohmigen Zustand .

Eine zweite Überprüfungs funktion wird durchgeführt . Nach positivem Ergebnis der zweiten Überprüfungs funktion werden die Schaltelemente der elektronischen Unterbrechungseinheit in einen niederohmigen Zustand versetzt .

Mit diesem Schritt ist insbesondere der Einschaltvorgang abgeschlossen .

Die erste und zweite Überprüfungs funktion weist beispielsweise einen Selbsttest der Funktions fähigkeit des Schutz- schaltgerätes auf . Beim Selbsttest der Funktions fähigkeit des Schutzschaltgerätes wird : mindestens eine Komponente , insbesondere mehrere Komponenten, einer Einheit , insbesondere mehrerer Einheiten, des Schutzschaltgerätes überprüft .

Bei Funktions fähigkeit der mindestens einen Komponente , insbesondere mehrerer Komponenten, einer Einheit , insbesondere mehrerer Einheiten, wird die erste (bzw . zweite ) Überprüfungs funktion mit positivem Ergebnis beendet .

Die erste Überprüfungs funktion ist beispielsweise speziell auf einen Selbsttest der Steuerungseinheit SE gerichtet , da diese mit Energie versorgt wird .

Die zweite Überprüfungs funktion kann beispielsweise speziell auf einen Selbsttest der elektronischen Unterbrechungseinheit EU gerichtet sein, da diese nun mit Energie versorgt wird / Spannung anliegt .

Bei einem negativen Ergebnis der ersten Überprüfungs funktion bleiben die Kontakte der mechanischen Trennkontakteinheit in einem geblockten Zustand, so dass sie nicht durch die Handhabe geschlossen werden können .

Bei einem negativen Ergebnis der zweiten Überprüfungs funktion können j e nach Fehler die Kontakte der mechanischen Trennkontakteinheit geöf fnet und in einen geblockten Zustand versetzt werden . Alternativ kann, abhängig vom Fehler, lediglich die elektronische Unterbrechungseinheit hochohmig bleiben .

Die Überprüfungs funktionen umfassen eine Überprüfung mindestens eines elektrischen Parameters des lastseitigen oder netzseitigen Anschlusses . Insbesondere führt die Überprüfungs funktion eine Überprüfung mindestens eines , insbesondere mehrerer oder aller, der nachfolgenden Parameter durch :

- Überprüfung auf Überschreitung eines , insbesondere netzseitigen, ersten Überspannungswertes oder/und zweiten Überspannungswertes oder/und dritten Überspannungswertes ,

- Überprüfung auf Unterschreitung eines , insbesondere netzseitigen, ersten Unterspannungswertes ,

- Überprüfung auf Überschreitung eines ersten Temperaturgrenzwertes oder/und zweiten Temperaturgrenzwertes oder/und dritten Temperaturgrenzwertes ,

- Überprüfung auf Parameter des lastseitigen Anschlusses , insbesondere auf Unterschreitung eines lastseitigen ersten oder/und zweiten Widerstandeswertes oder lastseitigen ersten oder/und zweiten Impedanzwertes .

Die erste Überprüfungs funktion kann die Überprüfung auf Überschreitung eines netzseitigen ersten Überspannungswertes oder/und zweiten Überspannungswertes oder/und dritten Überspannungswertes umfassen . Ferner eine Überprüfung auf Unterschreitung eines netzseitigen ersten Unterspannungswertes . Die zweite Überprüfungs funktion kann die Überprüfung auf Parameter des lastseitigen Anschlusses , insbesondere auf Unterschreitung eines lastseitigen ersten oder/und zweiten Widerstandeswertes oder lastseitigen ersten oder/und zweiten Impedanzwertes beinhalten . So kann ein Einschalten auf einen Kurzschluss vermieden werden .

Ferner kann abhängig von den überprüften Parametern : bei Überschreitung des ersten Überspannungswertes eine Überspannungsinformation abgegeben wird, bei Überschreitung des zweiten Überspannungswertes ein niederohmig werden der elektronischen Unterbrechungseinheit verhindert wird, bei Überschreitung des dritten Überspannungswertes ein Öf fnen der Kontakte erfolgt , bei Unterschreitung des ersten Unterspannungswertes eine Unterspannungsinformation abgegeben wird oder/und die elektronische Unterbrechungseinheit hochohmig bleibt , insbesondere sofern die Spannungshöhe größer als ein zweiter Unterspannungswert ist , bei Überschreitung des ersten Temperaturgrenzwertes eine Temperaturinformation abgegeben wird, bei Überschreitung des zweiten Temperaturgrenzwertes die elektronische Unterbrechungseinheit hochohmig bleibt , bei Überschreitung des dritten Temperaturgrenzwertes ein Öf fnen der Kontakte erfolgt , bei Unterschreitung des lastseitigen ersten Widerstandeswer- tes oder lastseitigen ersten Impedanzwertes eine Impedanzinformation abgegeben wird, bei Unterschreitung des lastseitigen zweiten Widerstandeswer- tes oder lastseitigen zweiten Impedanzwertes die elektronische Unterbrechungseinheit hochohmig bleibt .

Bei einer Betätigung der Handhabe für ein Öf fnen der Kontakte vor dem Öf fnen der Kontakte ein Signal an die Steuerungseinheit gesendet wird, so dass die Schaltelemente der elektronischen Unterbrechungseinheit in einen hochohmigen Zustand versetzt werden . Ferner dass die Steuerungseinheit mindestens einen Stromwert bzw . Strom-Zeitwert des Stromflusses im Niederspannungsstromkreis in einem netzspannungsunabhängigen Speicher speichert .

Bei einer Überschreitung eines Strom- oder/und Strom-Zeitgrenzwertes werden die Schaltelemente der elektronischen Unterbrechungseinheit in einen hochohmigen Zustand zur Vermeidung eines Stromflusses im Niederspannungsstromkreis versetzt . Je nach einstellbarer Konfiguration des Schutz- schaltgerätes kann ferner :

- die Kontakte der mechanischen Trennkontakteinheit werden geöf fnet oder

- die Schaltelemente bleiben in einem hochohmigen Zustand und eine Anzeige dieses Zustandes erfolgt . Insbesondere kann ein niederohmig werden der Schaltelemente durch eine Eingabe initiiert werden . Oder

- dass ein niederohmig werden der Schaltelemente nach einer ersten Zeitspanne oder nach einer Prüfung des lastseitigen Anschlusses , insbesondere eine Prüfung mindestens eines elektrischen Parameters des lastseitigen Anschlusses , spezieller das ein Schwellwert des elektrischen Parameters unterschritten oder überschritten wird, erfolgt .

Bei einer Erkennung eines Fehlers einer Einheit des Schutz- schaltgerätes werden die Schaltelemente der elektronischen Unterbrechungseinheit in einen hochohmigen Zustand zur Vermeidung eines Stromflusses im Niederspannungsstromkreis versetzt . Ferner werden die Kontakte der mechanischen Trennkontakteinheit geöf fnet und wird die mechanische Trennkontakteinheit in einen geblockten Zustand versetzt , so dass ein Schließen der Kontakte durch die Handhabe verhindert wird . Zudem wird die Erkennung des Fehlers durch die Kommunikationseinheit kommuni ziert .

Die erste/ zweite Überprüfungs funktion kann durch die Steuerungseinheit , speziell den Mikrocontroller MCU in Zusammenwirken mit dem Computerprogrammprodukt CPP realisiert sein .

Bei fehlender Funktions fähigkeit können die Kontakte der mechanischen Trennkontakteinheit geöf fnet werden . Fehlt die Funktions fähigkeit bei einem erneuten (bzw . einer bestimmten Anzahl weiterer, z . B . 0 bis 3 ) Einschaltvorgang, kann die mechanischen Trennkontakteinheit in einen geblockten Zustand versetzt werden, so dass ein erneutes (weiteres ) Schließen der Kontakte verhindert wird . Das Schutzschaltgerät kann derart ausgestaltet sein, dass bei einem Energieaus fall des elektrischen Niederspannungsstromkreis die mechanische Trennkontakteinheit in ihrem Schaltzustand verbleibt , so dass bei geschlossenen Kontakten und anschließendem Energieaus fall nach Wiederherstellung der Energieversorgung die Kontakte weiterhin geschlossen sind .

Mit hochohmig ist ein Zustand gemeint , bei dem nur noch ein Strom vernachlässigbarer Größe fließt . Insbesondere sind mit hochohmig Widerstandswerte von größer als 1 Kiloohm, besser größer als 10 Kiloohm, 100 Kiloohm, 1 Megaohm, 10 Megaohm, 100 Megaohm, 1 Gigaohm oder größer gemeint .

Mit niederohmig ist ein Zustand gemeint , bei dem der auf dem Schutzschaltgerät angegebene Stromwert fließen könnte . Insbesondere sind mit niederohmig Widerstandswerte gemeint , die kleiner als 10 Ohm, besser kleiner als 1 Ohm, 100 Milliohm, 10 Milliohm, 1 Milliohm oder kleiner sind .

Im Folgenden soll die Erfindung nochmal mit anderen Worten beschrieben bzw . zusammengefasst werden .

In erfindungsgemäßen elektronischen Schutzschaltgeräten werden mechanische Schaltkontakte in Kombination mit einem elektronischen Schalter die Schalt funktionen übernehmen .

1 . ) Neues Konzept :

-Mechanische Trenn-Kontakte in beiden Polen

-Ein Pol ( insbesondere Phasenleiter L ) ist durch eine elektronischen Unterbrechungseinheit mit halbleiterbasierten Schaltelementen, z . B . Leistungshalbleiter, geschützt -Entlastungsnetzwerk (Energy-Absorber ) über den Schaltelementen

-Eine mechanische Betätigung der Handhabe , die so aufgebaut ist , dass vor dem Öf fnen der Kontakte ein Signal an die Steuerungseinheit gesendet wird und diese die Unterbrechungseinheit hochohmig werden lässt -Die mechanischen Trennkontakteinheit kann durch die Steuerungseinheit geöffnet werden, aber nicht geschlossen werden -Ein Schließen der mechanischen Trennkontakteinheit ist nur manuell durch die Handhabe möglich -Messtechnik :

0 Spannungsmessung zwischen L und N

0 Strommessung im geschützten Pol (L)

0 Summenstrommessung über L und N

-Die Spannungsversorgung (= Netzteileinheit) für die Steuerungseinheit greift vor den Kontakten der mechanischen Trennkontakteinheit die Spannung an L und N ab

Die Spannungsversorgung ( = Netzteileinheit) besitzt eine galvanische Trennung (z.B. über einen transformatorischen Spannungswandler) , um im Gesamtkonzept die Trennfunktion der mechanischen Kontakte auf recht zuerhalten . Die galvanische Trennung soll normgerechte Anforderungen erfüllen, z.B. eine doppelte Isolierung.

Die Spannungsversorgung (= Netzteileinheit) hat einen geschützten Anschluss an L (z.B. Sicherung) -Die Steuerungseinheit kann die mechanischen Trennkontakteinheit in einen geblockten Zustand versetzten. Ein Schließen der Kontakte mittels der Handhabe ist dann nicht mehr möglich. Die Steuerungseinheit kann die mechanischen Trennkontakteinheit wieder in einen entblockten Zustand versetzten. -Das Gerät verfügt über eine Kommunikationsschnittstelle (bevorzugt kabellos) -Die Kontaktstellung der (mechanischen) Kontakte wird mechanisch angezeigt. (Z.B. mit Grün: Aus und Rot: Ein -Das Gerät verfügt über eine Anzeigeeinheit, die den Status des Gerätes anzeigt. Z.B. mit Lichtemmitterdioden / LEDs, z.B. wie folgt: o Rot: Ein-Zustand o Grün: Aus-Zustand, Freigeschaltet o Gelb: Control-Zustand, Hochohmig

2.) Verhalten beim Einschalten:

Beim Einschalten wird das Gerät über die Handhabe eingeschaltet . a) Das Gerät liegt an Netzspannung. b) Netzteileinheit beginnt das Gerät, speziell die Steuerungseinheit mit Energie zu versorgen. c) Das Gerät, speziell die Steuerungseinheit führt eine erste Überprüfungsfunktion / einen Selbsttest (speziell der elektronischen Komponenten) durch. d) Bei positivem Abschluss wird die mechanische Trennkontakteinheit, z.B. das Schaltschloss , vom geblockten in den entblockten Zustand „geschaltet" (manuelles mechanisches Einschalten durch Handhabe des Hauptstrompfades ist jetzt möglich) .

Vorzugsweise bistabile Zustände: Es verbleibt im jeweiligen Zustand auch im spannungslosen Fall, ein Umschalten wird aktiv von der Steuerungseinheit gesteuert. e) Durch die Handhabe werden die Kontakte geschlossen. f) Kontakte schließen g) Lastseitige Ausgang ist noch spannungslos, da Unterbrechungseinheit hochohmig / im gesperrten Zustand. h) Zweite Überprüfungsfunktion, z.B. Last wird überprüft auf z.B. Kurzschluss i) Bei positivem Test wird die Unterbrechungseinheit niederohmig (ohne weitere (manuelle) Betätigung) ) . j) Lastseite erhält Energie, Last / Verbraucher wird versorgt .

3.) Verhalten beim Ausschalten:

Beim Ausschalten wird Gerät über die Handhabe (manuelle Betätigung) ausgeschaltet. a) Handhabe wird auf Aus gestellt (Kontakte zu öffnen) b) Die Betätigung wird an die Steuerungseinheit gesendet, bevor die Kontakte öffnen c) Die Unterbrechungseinheit wird sofort (bzw. intelligent im Nulldurchgang) hochohmig d) Die Kontakte öffnen e) Die Spannungsversorgung für die Elektronik bleibt auch im getrennten Zustand (freigeschaltet) erhalten. i. Die Steuerungseinheit wird ggfs. mit einer entsprechenden Schutzkleinspannung von der Netzteileinheit versorgt, z. B. 3 V oder 5 V ii. Die Spannungsversorgung enthält eine sichere galvanische Trennung zur Netzspannung (z. B. durch eine doppelte oder extra verstärkte Isolierung im transformatorischen Spannungswandler) iii. Die Spannungsversorgung könnte über einen kleinen Schalter vom Netz getrennt werden.

4.) Verhalten im Fehlerfall in der Last: Kurzschluss oder Überlast :

Tritt bei einem Gerät ein z. B. Kurzschluss in der Last auf, reagiert das Gerät wie folgt. a) Die Überschreitung eines Stromgrenzwertes wird von den entsprechenden Einheiten erkannt b) Die Unterbrechungseinheit wird in den hochohmigen Zustand geschaltet, sodass die Last / der Verbraucher nicht mehr mit Energie / Spannung versorgt wird c) Anschließend kann das Gerät je nach Konfiguration entscheiden (aufgrund von Fehlerart, und/oder Fehlerstrom) welcher der z.B. folgenden (beiden) Zustände

1) Das Gerät öffnet selbstständig die mechanischen Kontakte und die Last wird komplett freigeschaltet

2) Das Gerät bleibt im hochohmigen Zustand, (die Kontakte der Trennkontakteinheit bleiben geschlossen - das Gerät schaltet nicht frei) Von diesem Zustand ist ein automatisches Einschalten wieder möglich.

5.) Verhalten bei (internen) Geräte-Fehlerf all :

Tritt ein Fehlerfall im Schutzschaltgerät, insbesondere der Steuerungseinheit, auf, geht das Gerät in einen sicheren Zustand, aus dem das Gerät nicht wieder eingeschaltet werden kann. Die Voraussetzung ist die Detektion des Defektes durch das Schutzschaltgerät. a) Der Fehler im Schutzschaltgerät wird detektiert. b) Das Gerät schaltet die Unterbrechungseinheit hochohmig. c) Das Gerät öffnet die Kontakte der Trennkontakteinheit und blockiert dabei die Trennkontakteinheit (z.B. das Schaltschloss) in dem Maße, dass ein Schließen der Kontakte durch die Handhabe nicht mehr möglich ist. d) Der Fehlerfall wird über die Kommunikationseinheit gemeldet .

6.) Verhalten bei Netzausfall / Energieausfall:

Tritt ein Netzausfall auf, wird das Schutzschaltgerät nicht mehr mit Energie versorgt. Die Kontakte bleiben geschlossen / in der vorherigen Stellung. Somit kann das Gerät beim wieder Auftreten der Netzspannung in den vorherigen Schalt zustand ohne manuelle Betätigung wechseln.

Obwohl die Erfindung im Detail durch das Ausführungsbeispiel näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.




 
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