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Title:
CLAMPING DEVICE FOR HOLDING AND CLAMPING COMPONENTS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2007/110236
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a clamping device for joining components (B1, B2), comprising: a) a first clamping device part with a first component holder (1) for a first component (B1) and a first coupling half (16), which is permanently fixed to the first component holder (1); and b) a second clamping device part with a second component holder (5) for a second component (B2) and a second coupling half (17), which is permanently fixed to the second component holder (5). At least one of the component holders (1, 5) forms a holding support (4, 6) for the allocated component (B1, B2). When the coupling halves (16, 17) are engaged, the component holders (1, 5) are tensioned in relation to one another in a joining position in a clamping direction (X) and the holding support (4, 6) of at least one of the component holders (1, 5) faces the other component holder (1, 5).

Inventors:
REITH STEFAN (DE)
KOERBEL CHRISTIAN (DE)
KINDERVATER ULRICH (US)
Application Number:
PCT/EP2007/002746
Publication Date:
October 04, 2007
Filing Date:
March 28, 2007
Export Citation:
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Assignee:
EDAG ENG & DESIGN AG (DE)
REITH STEFAN (DE)
KOERBEL CHRISTIAN (DE)
KINDERVATER ULRICH (US)
International Classes:
B23P19/00; B21D39/02; B21J15/42; B23K37/04; B23Q1/52; B25B5/14
Foreign References:
US5479698A1996-01-02
JPH0768324A1995-03-14
JPH07132327A1995-05-23
Attorney, Agent or Firm:
WESS, Wolfgang et al. (Stuntzstr. 16, München, DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Spannvorrichtung zum Fügen von Bauteilen (B 1 , B2), umfassend: a) ein erstes Spannvorrichtungsteil mit einer ersten Bauteil- Aufnahme (1) für ein erstes Bauteil (Bl) und einer ersten Kupplungshälfte (16), die mit der ersten Bauteil- Aufnahme (1) fest verbunden ist, b) ein zweites Spannvorrichtungsteil mit einer zweiten Bauteil-Aufnahme (5) für ein zweites Bauteil (B 2) und einer zweiten Kupplungshälfte (17), die mit der zweiten Bauteil-Aufnahme (5) fest verbunden ist, c) wobei wenigstens eine der Bauteil- Aufnahmen (1, 5) ein Aufnahmebett (4, 6) für das ihr zugeordnete Bauteil (Bl, B2) bildet, d) und wobei die Bauteil- Aufnahmen (1, 5) in einem Kupplungseingriff der Kupplungshälften (16, 17) relativ zueinander in einer Fügeposition in eine Spannrichtung (X) aufeinander zu gespannt sind und die wenigstens eine der Bauteil-Aufnahmen (1, 5) mit ihrem Aufnahmebett (4, 6) der anderen der Bauteil-Aufnahmen (1, 5) zugewandt ist.

2. Spannvorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine der Bauteil- Aufnahmen (1, 5) einen Träger und mehrere voneinander beabstandete, von dem Träger abragende Auflagen (6) aufweist, die gemeinsam das Aufhahmebett (6) bilden.

3. Spannvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufnahmebett (4) ein Falzbett ist.

4. Spannvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine der Bauteil- Aufnahmen (1, 5) wenigstens einen Greifer (2), vor-

zugsweise Sauggreifer, für ein hängendes Tragen des zugeordneten Bauteils (Bl) aufweist,

5. Spannvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine der Bauteil- Aufnahmen (1, 5) Positionierelemente (7) zur Positionierung des zugeordneten Bauteils (B2) relativ zu dem Aufnahmebett (6) aufweist.

6. Spannvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bauteil-Aufnahmen (1, 5) je wenigstens ein Positionierelement (3, 8) aufweisen für eine Positionierung der Bauteil- Aufnahmen (1, 5) relativ zueinander, wobei diese Positionierelemente (3, 8) vorzugsweise einen Zentrierstift (3) und eine Stiftaufnahme (8) umfassen.

7. Spannvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungshälften (16, 17) automatisch im Kupplungseingriff verriegelbar und die Verriegelung automatisch lösbar ist, vorzugsweise mittels eines elektrisch oder mit einem Fluiddruck beaufschlagbaren Blockierelements.

8. Spannvorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass eine (18) der Kupplungshälften (16, 17) wenigstens ein in den und aus dem Kupplungseingriff bewegliches Eingriffselement und ein Blockierelement aufweist, das zwischen einer Blockierposition, in der es das Eingriffselement im Kupplungseingriff blockiert, und einer Freigabeposition hin und her beweglich ist, und dass das Blockierelement automatisch betätigbar, vorzugsweise elektrisch oder fluidisch betätigbar ist.

9. Spannvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungshälften (16, 17) je wenigstens ein Kupplungsglied (18, 19) aufweisen und die Kupplungsglieder (18, 19) im Kupplungseingriff miteinander verspannt sind.

10. Spannvorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass eine (17) der Kupplungshälften als Kupplungsglied (19) einen Kupplungsfinger und die

andere Kupplungshälfte (16) als Kupplungsglied (18) eine Kupplungsaufnahme (18) für den Kupplungsfinger aufweist.

11. Spannvorrichtung nach einem der zwei vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungshälften (16, 17) je eine Andockseite (16a, 17a) aufweisen und die Andockseiten (16a, 17a) im Kupplungseingriff aufeinander zu weisen und dass eines der Kupplungsglieder (19) an einer der Andockseiten (16a, 17a) in Spannrichtung (X) abragt.

12. Spannvorrichtung nach einem der drei vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine (17) der Kupplungshälften ein sich in Spannrichtung (X) erstreckendes Kupplungsglied (19) mit einem Vorsprung (19a) aufweist, den ein Eingriffselement der anderen Kupplungshälfte (16) im Kupplungseingriff hintergreift.

13. Spannvorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass sich das den Vorsprung (19a) aufweisende Kupplungsglied (19) von der anderen Kupplungshälfte (16) aus gesehen hinter dem Vorsprung (19a) verjüngt, vorzugsweise kontinuierlich.

14. Spannvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungshälften (16, 17) je eine Andockseite (16a, 17a) aufweisen und die Andockseiten (16a, 17a) im Kupplungseingriff aufeinander zu gespannt, vorzugsweise gegeneinander gepresst sind.

15. Spann Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungshälfte (16, 17) der wenigstens einen der Bauteil-Aufnahmen (1, 5) eine Andockseite (16a, 17a) für die andere Kupplungshälfte (17, 16) hat und die Andockseite (16a, 17a) in die gleiche Richtung wie das Aufhahmebett (4, 6) der wenigstens einen der Bauteil-Aufnahmen (1, 5) weist.

16. Spannvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend eine Spannstruktur (10), welche die Bauteil- Aufnahmen (1, 5) in der Fügeposition in die Spann-

richtung (X) spannt und einen Umfangsrand der Bauteil- Aufnahmen (1, 5) umgreift, vorzugsweise in einem Abstand umgreift.

17. Spannvorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannstruktur (10) ein mit der ersten Bauteil- Aufnahme (1) verbundenes erstes Strukturteil (11) und ein mit der zweiten Bauteil- Aufnahme (5) verbundenes zweites Strukturteil (12, 13) umfasst und dass das erste Strukturteil (11) die erste Kupplungshälfte (16) und das zweite Strukturteil (12, 13) die zweite Kupplungshälfte (17) trägt.

18. Spannvorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Strukturteile (11, 12, 13) wenigstens einen durch Lösen des Kupplungseingriffs teilbaren Bügel bilden.

19. Spannvorrichtung nach einem der drei vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein den Umfangsrand umgreifender Bereich der Spannstruktur (10) relativ zu dem Umfangsrand beweglich ist, so dass die Position eines äußeren Endes der Spannstruktur (11; 12, 13) in Längsrichtung des Umfangsrands verändert werden kann.

20. Spannvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie zum Rollfalzen verwendet wird.

21. Spannvorrichtungsteil zum Aufnehmen eines zu fügenden Bauteils (Bl; B2), umfassend: a) eine Bauteil- Aufnahme (1; 5) mit einem Aufnahmebett (4; 6) für das Bauteil (Bl; B2) b) und eine Kupplungshälfte (16; 17) mit einem Kupplungsglied (18; 19) für einen Kupplungseingriff mit einem Kupplungsglied (19; 18) einer anderen Kupplungshälfte (5; 1) einer weiteren Bauteil- Aufnahme (5; 1).

22. Spannvorrichtungsteil nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass

das Aufnahmebett (4; 6) eine dem aufzunehmenden Bauteil (Bl; B2) zugewandte Innenseite und die Bauteil-Aufnahme (1; 5) eine der Innenseite abgewandt gegenüberliegende Außenseite und einen das Aufnahmebett (4; 6) umgebenden Um- fangsrand aufweist, und dass ein Strukturteil (11 ; 12, 13) einer Spannstruktur (10) über der Außenseite der B auteil- Aufnahme (1) in Richtung auf den Umfangsrand nach außen ragt.

23. Spannvorrichtungsteil nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das Strukturteil (11; 12, 13) über den Umfangsrand nach außen vorragt und die Kupplungshälfte (16, 17) an dem Strukturteil (11; 12, 13) außerhalb des Umfangsrands angeordnet ist.

24. Spannvorrichtungsteil nach einem der zwei vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungshälfte (16; 17) eine Andockseite (16a, 17a) für die andere Kupplungshälfte (17; 16) hat, die in die gleiche Richtung wie die Innenseite des Aufnahmebetts (4; 6) weist.

25. Spannvorrichtungsteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Strukturteil (12, 13) zumindest im Wesentlichen U- oder L-förmig ist.

26. Spannvorrichtungsteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Gelenk (14, 24; 5, 15) die Bauteil- Aufnahme (1; 5) und das Strukturteil (11; 12, 13) beweglich miteinander verbindet, so dass die Position eines äußeren Endes des Strukturteils (11; 12, 13) in Längsrichtung des Umfangsrands verändert werden kann.

27. Spannvorrichtungsteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es eines der Spannstrukturteile der Spannvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 19 ist.

28. Verfahren zum Fügen von Bauteilen unter Verwendung der Spannvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 19, bei dem

a) ein erstes Bauteil (Bl) mit dem ersten Spannvorrichtungsteil aufgenommen wird, b) ein zweites Bauteil (B2) in das Aufnahmebett (6) des zweiten Spannvorrichtungsteils eingelegt wird, c) die Spannvorrichtungsteile mittels der Kupplungshälften (16, 17) miteinander verbunden und dadurch die aufgenommenen Bauteile (Bl, B2) relativ zueinander in einer Fügeposition gespannt werden, d) die in der Spannvorrichtung befindlichen Bauteile (Bl, B2) mittels eines Fügewerkzeugs (30; 31) dauerhaft fest miteinander zu einem Fügeverbund (B1+B2) verbunden werden, e) die Spannvorrichtungsteile voneinander gelöst werden f) und der Fügeverbund (B 1 , B2) aus dem Aufnahmebett (6) genommen wird.

29. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, bei dem die Spannvorrichtung nach Herstellung des Fügeverbunds (Bl und B2) mit einer Unterseite des zweiten Spannvorrichtungsteils auf oder an einer Unterlage platziert und die Spannvorrichtungsteile nach dem Platzieren voneinander gelöst werden.

30. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Spannvorrichtung mit den in der Fügeposition relativ zueinander gespannten Bauteilen (Bl, B2) mittels eines im Raum beweglichen Aktors (27, 28) zu dem Fügewerkzeug (30) bewegt und relativ zu dem Fügewerkzeug (30) in einer Startposition für das Verbinden der Bauteile (Bl, B2) positioniert wird.

31. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem eines aus zueinander gespannten Bauteil-Aufnahmen (1, 5) und Fügewerkzeug (30; 31) bei dem Verbinden der Bauteile (Bl, B2) relativ zu dem anderen im Raum bewegt wird, so dass die Bauteile (Bl, B2) längs eines durch die Relativbewegung zwischen den Bauteil- Aufnahmen (1, 5) und dem Fügewerkzeug (30; 31) bestimmten Pfads miteinander zu dem Fügeverbund verbunden werden.

32. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, bei dem das andere aus Bauteil- Aufnahmen (1, 5) und Fügewerkzeug (30; 31) bei dem Verbinden der Bauteile (Bl, B2) ortsfest ist.

33. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Bauteile (Bl, B2) durch Rollfalzen miteinander verbunden werden.

34. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, bei dem ein Aufnahmebett (4) des ersten Spannvorrichtungsteils als Falzbett verwendet wird.

35. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem das erste Spannvorrichtungsteil das erste Bauteil (Bl) fest hält, vorzugsweise mittels Saugkraft.

36. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem eine Spannvorrichtung nach Anspruch 19 verwendet und die Position des den Umfangsrand umgreifenden Bereichs der Spannstruktur (10) während des Verbindens verändert wird.

Description:

Spannvorrichtung zum Aufnehmen und Spannen von Bauteilen

Die Erfindung betrifft eine Spannvorrichtung für miteinander zu fügende Bauteile, ein Spannvorrichtungsteil als solches, eine bevorzugte Verwendung der Spannvorrichtung und ein Fügeverfahren. Die Erfindung ist insbesondere für das Rollfalzen von Blechstrukturen einsetzbar, bevorzugt im Fahrzeugbau. Ein besonders bevorzugtes Einsatzgebiet ist die Serienfertigung von Karosserien oder Karosserieteilen, insbesondere Anbauteilen, von Automobilen.

Zum Fügen von Bauteilen werden die Bauteile mittels Spannvorrichtungen relativ zueinander in einer Fügeposition gespannt. In der Fügeposition nehmen die Bauteile relativ zueinander jeweils die Position ein, die sie in dem zu schaffenden Fügeverbund einnehmen sollen. In dem Fügeprozess werden die gespannten Bauteile dauerhaft fest miteinander verbunden. Für die Herstellung beispielsweise eines Fahrzeugdachs, das eine öffnung für ein Schiebedach aufweist, werden ein Außenblech und ein Innenblech durch Rollfalzen miteinander verbunden. Das Außenblech liegt bei dem Rollfalzen in einem Falzbett, und das Innenblech wird mittels geeigneter Niederhalter in Position gegen das Außenblech angedrückt. Der Niederhalter fixiert und spannt in diesem Sinne das Innenblech relativ zu dem Außenblech. In dieser Fügeposition der Bleche wird durch Rollfalzen längs der Dachöffnung umlaufend eine feste Falzverbindung der beiden Bleche geschaffen. Die Handhabung der Bauteile, im genannten Beispielfall der beiden Bleche, ist jedoch umständlich. So muss beispielsweise das kostspielige Falzbett in einem ersten Schritt das Außenblech aufnehmen, dann seine eigentliche Funktion bei dem Falzprozess erfüllen und dient schließlich auch als Entnahmeeinrichtung des geschaffenen Fügeverbunds. Das Falzbett ist daher vergleichsweise lange belegt. Aufwendig ist des Weiteren die Positionierung des Niederhalters.

Es ist eine Aufgabe der Erfindung, dass Spannen von zu fügenden Bauteilen auf einfachere Weise zu ermöglichen, vorzugsweise die für das Spannen der Bauteile und somit für das Fügen insgesamt erforderliche Zeit zu reduzieren.

Eine Spannvorrichtung, wie die Erfindung sie betrifft, ist mehrteilig, vorzugsweise zweiteilig, und umfasst ein erstes Spannvorrichtungsteil mit einer ersten Bauteil-Aufnahme für ein erstes Bauteil und ein zweites Spannvorrichtungsteil mit einer zweiten Bauteil-Aufnahme für ein mit dem ersten Bauteil zu fügendes zweites Bauteil. Wenigstens eine der Bauteil-Aufnahmen bildet ein Aufnahmebett für das ihr zugeordnete Bauteil. Das Aufnahmebett bildet vorteilhafterweise eine Auflage für das Bauteil, auf dem dieses beim Fügen aufliegt und das zumindest einen Teil der für das Fügen erforderlichen Kräfte aufnimmt.

Nach der Erfindung umfassen das erste Spannvorrichtungsteil eine erste Kupplungshälfte und das zweite Spannvorrichtungsteil eine zweite Kupplungshälfte, die mit der ersten Kupplungshälfte in einem festen Kupplungseingriff ist oder in einen solchen gebracht werden kann. Die erste Kupplungshälfte ist mit der ersten Bauteil-Aufnahme fest verbunden, und die zweite Kupplungshälfte ist mit der zweiten Bauteil-Aufnahme fest verbunden. Im Kupplungseingriff sind die Bauteil-Aufnahmen relativ zueinander in einer Fügeposition fixiert, indem sie in eine Spannrichtung aufeinander zu gespannt sind. Die Kupplungshälften bilden zusammenwirkend eine Kupplung, die im Kupplungseingriff die beiden Spannvorrichtungsteile in vorgegebener Weise fest miteinander verbindet.

In bevorzugten Ausführungen wird die Spannkraft, mit der die Bauteil-Aufnahmen aufeinander zu gespannt sind, von der Kupplung erzeugt. Die Kupplungshälften sind im Kupplungseingriff deshalb so miteinander verspannt, dass durch diese Verspannung die Spannkraft erzeugt wird. Vorzugsweise sind die Kupplungshälften so geformt, dass sie sich durch den Kupplungseingriff, genauer gesagt bei dessen Herstellung, aufeinander zu ziehen. Im Kupplungseingriff wird in derartigen Ausführungen die zwischen den Bauteil- Aufnahmen wirkende Spannkraft übertragen. Grundsätzlich wäre es jedoch möglich, die Spannkraft auf andere Weise zu erzeugen und die Kupplung nur zum Verbinden der Spannvorrichtungsteüe zum Zwecke der einheitlichen Handhabung zu benutzen.

Die Kupplungshälften sind vorzugsweise so angeordnet und geformt, dass sie jeweils eine Andockseite für die andere Kupplungshälfte aufweisen, die in Spannrichtung der zum gleichen Spannvorrichtungsteil gehörenden Bauteil-Aufnahme weist. Dies erleichtert das Verbinden der Spannvorrichtungsteile und kommt insbesondere solchen Ausführungsformen zugute, in denen die Kupplung die Spannkraft überträgt und vorzugsweise überhaupt erst erzeugt. Obgleich weniger bevorzugt, könnten die im Kupplungseingriff einander zugewandten Andockseiten der zusammenwirkenden Kupplungshälften alternativ in eine Richtung quer, d. h. rechtwinklig oder mit einer Neigung zu der Spannrichtung weisen.

Aufgrund der Ausbildung der Spannvorrichtungsteile mit Kupplungshälften, die in dem Sinne komplett sind, dass sie durch bloße Kontaktierung in den Kupplungseingriff gelangen, der zur Sicherung und auch zur Erleichterung des Lösens des Kupplungseingriffs blockierbar sein sollte, ist die Spannvorrichtung bestens geeignet für den Einsatz in Serienfertigungen mit kurzen Taktzeiten. Die Kupplungshälften sind hierfür vorteilhafterweise so geformt und am betreffenden Spannvorrichtungsteil angeordnet, dass der Kupplungseingriff durch eine einfache Bewegung des einen Spannvorrichtungsteils relativ zu dem anderen hergestellt werden kann, vorzugsweise mittels einer kurzhubigen Linearbewegung. In den bevorzugten Ausführungen genügt allein die Herstellung des Kupplungseingriffs, um die Bauteil- Aufnahmen und dadurch die aufgenommenen Bauteile relativ zueinander in der Fügeposition zu spannen. Falls beispielsweise die erste Bauteil-Aufnahme an einem im Raum bewegbaren Aktor, vorzugsweise einem Roboterarm, befestigt ist, kann mit der ersten Bauteil-Aufnahme ein erstes Bauteil aufgenommen werden, indem die erste Bauteil-Aufnahme relativ zu dem betreffenden ersten Bauteil positioniert und das erste Bauteil aufgenommen und gehalten wird, um mit der ersten Bauteil-Aufnahme die zweite Bauteil-Aufnahme und damit gemeinsam auch das zweite Bauteil aufzunehmen, nämlich einfach durch Herstellung des Kupplungseingriffs. Von besonderem Vorteil ist ferner, dass die zweite Bauteil-Aufnahme nicht nur als Ablage für jeweils ein zweites Bauteil, sondern in weiterer Funktion nach Durchführung des Fügeprozesses auch als Entnahmeeinrichtung verwendet werden kann, indem die erste Bauteil-Aufnahme nach dem Fügen das erste Bauteil und damit den aus den Bauteilen erhaltenen Fügeverbund freigibt. Der freigegebene Fügeverbund kann anschließend aus der zweiten Bauteil-Aufnahme genommen werden. Die erste Bauteil-Aufnahme ist bereits wieder frei und kann beispielsweise das nächste erste Bauteil aufnehmen.

In einer ersten Ausführung ist das zweite Spannvorrichtungsteil mobil, so dass es nach dem Aufnehmen mit dem ersten Spannvorrichtungsteil gemeinsam die Spannvorrichtung bildend im Raum zu dem Fügewerkzeug und zum Verbinden der Bauteile relativ zu dem Fügewerkzeug ebenfalls im Raum entsprechend der Geometrie der herzustellenden Verbindung bewegbar ist. In einer zweiten Ausführung ist das zweite Spannvorrichtungsteil bei dem Verbinden der Bauteile ortsfest, während das Fügewerkzeug relativ zu der Spannvorrichtung im Raum bewegt wird. In der zweiten Ausführungsform ist das zweite Spannvorrichtungsteil in der Fügestation vorzugsweise permanent ortsfest angeordnet und nicht nur während des Fügeprozesses.

Die Spannvorrichtung umfasst in bevorzugten Ausführungen eine Spannstruktur, welche die erste Bauteil-Aufnahme und die zweite Bauteil-Aufnahme spannt und dadurch relativ zueinander in einer Fügeposition fixiert. Die Spannkraft wird mittels der Spannstruktur in die Bauteil-Aufnahmen eingeleitet. Vorzugsweise ist die erste Kupplungshälfte an einem ersten Strukturteil und die zweite Kupplungshälfte an einem zweiten Strukturteil der Spannstruktur angeordnet.

Um die in der Fügeposition gespannten Bauteile längs eines Pfads, der um eine Achse im Raum umläuft, vorzugsweise längs eines in sich zurücklaufenden Pfads mittels eines den Pfad durchlaufenden Fügewerkzeugs verbinden zu können, kann die Spannvorrichtung vollständig innerhalb des Pfads, der vorzugsweise mit dem äußeren Umfangsrand der gespannten Bauteile zusammenfallt, angeordnet sein, so dass sie das umlaufende Fügewerkzeug nicht behindert. Dies erfordert allerdings eine beiden Bauteilen gemeinsame Durchbrechung. In bevorzugten Ausführungen ist die Spannstruktur daher aus dem Innenbereich, d. h. dem von dem Pfad umschlossenen Flächenbereich, in dem die Spannkraft in die Bauteil-Aufnahmen eingeleitet wird, nach außen geführt und umgreift den äußeren Umfangsrand der Bauteil- Aufnahmen. Der Pfad kann sich insbesondere vollständig längs des äußeren Umfangsrands der Bauteile erstrecken. Die Kupplungshälften sind in solchen Ausführungsformen vorzugsweise ebenfalls außerhalb des äußeren Umfangsrands der Bauteil-Aufnahmen angeordnet. Falls die Kupplungshälften im Kupplungseingriff in Bezug auf die Spannrichtung nicht auf gleicher Höhe wie die aufeinander zu gespannten Bauteil-Aufnahmen angeordnet

sind, kommt eine gedachte Parallelprojektion der Kupplung vollständig neben den Bauteil- Aufnahmen zu liegen, wobei die Projektion in Spannrichtung vorzunehmen ist.

In der Fügeposition der Bauteil-Aufnahmen nehmen die von den Bauteil-Aufnahmen aufgenommenen Bauteile relativ zueinander ebenfalls die Fügeposition ein, die sie nach Durchführung des Fügeprozesses im dauerhaft fest gefügten Fügeverbund einnehmen. Eine oder beide Bauteil- Aufnahmen kann oder können das jeweilige Bauteil greifen, beispielsweise mit einem oder mehreren Klemmgreifern oder Sauggreifern oder gegebenenfalls auch eine Kombination unterschiedlicher Greifer. Vorzugsweise greift nur eine der Bauteil-Aufnahmen das betreffende Bauteil. Die andere Bauteil-Aufnahme nimmt ihr Bauteil vorzugsweise lediglich lose auf, indem das betreffende Bauteil auf Auflagen der Bauteil-Aufnahme nur aufliegt, jedoch nicht geklemmt wird. Die Bauteil-Aufnahmen weisen je eine das Bauteil kontaktierende Innenseite und eine von der Innenseite gegenüberliegend abgewandte Außenseite auf. Die Bauteil-Aufnahmen sind vorzugsweise flächenhafte Strukturen. Die jeweilige Dicke, die in Richtung einer Draufsicht auf die jeweilige Außenseite gemessen wird, ist jeweils deutlich kleiner als die in der Ebene der Draufsicht gemessene Länge und Breite. Das Gleiche gilt vorzugsweise für die Bauteile. Die Bauteil-Aufnahmen weisen vorzugsweise je einen Träger mit einem oder mehreren an dem jeweiligen Träger angeordneten, der Aufnahme des jeweiligen Bauteils dienenden Funktionsteilen auf. Die Funktionsteile können insbesondere die bereits genannten Greifer oder Auflagen oder der Positionierung der Bauteile dienende Positionierelemente sein. Vorteilhafterweise bildet eine der Bauteil-Aufnahmen ein Aufnahmebett, das die zum Fügen als solches erforderlichen Kräfte aufnehmen kann. Ein bevorzugtes Beispiel ist ein Falzbett, das den zu falzenden Bauteilrand abstützt. Der Träger kann schalenförmig oder insbesondere plattenförmig oder alternativ beispielsweise auch netzförmig oder fachwerkartig sein und ist im vorstehenden Sinne vorzugsweise eine flächenhafte Struktur.

Wie bereits erwähnt umgreift die Spannstruktur in bevorzugten Ausführungen die Bauteil- Aufnahmen, wenn diese relativ zueinander die Fügeposition einnehmen. Die Spannstruktur erstreckt sich von der Außenseite der ersten Bauteil-Aufnahme bis zu der Außenseite der zweiten Bauteil-Aufnahme und umgreift somit den Umfangsrand der beiden Bauteil- Aufnahmen. Die Spannstruktur kann die Form eines Bügels aufweisen oder wenigstens einen

Bügel bilden, wobei der Bügel oder die mehreren Bügel den Umfangsrand der Bauteil- Aufnahmen umgreift oder jeweils umgreifen. Sie kann insbesondere die Form eines Doppelbügels aufweisen, d. h. eines Rahmens, der die Bauteil-Aufnahmen an zwei Seiten des Umfangsrands umgreift. Der oder die Bügel oder der Rahmen ist oder sind vorzugsweise zumindest im Wesentlichen zweidimensionale Gebilde, so dass im Falle eines Mehrfachbügels, beispielsweise des bevorzugten Rahmens, die mehreren Bügel oder der Rahmen die Bauteil-Aufnahmen an voneinander gegenüberliegend abgewandten Seiten den Umfangsrand umgreifen. Ein Rahmen wird hinsichtlich der erhöhten mechanischen Stabilität im Vergleich zu einem einfachen Bügel der Vorzug gegeben. Andererseits bildet ein einfacher Bügel weniger Störkonturen.

Falls die Spannstruktur den Umfangsrand der Bauteil-Aufnahmen in einem Abstand umgreift, ist der Umfangsrand zumindest grundsätzlich überall zugänglich. Um die Zugänglichkeit noch zu verbessern, können die in der Fügeposition relativ zueinander fixierten Bauteil- Aufnahmen und die Spannstruktur relativ zueinander bewegbar sein, wobei die Bewegbarkeit derart ist, dass durch die Relativbewegung die Position zumindest eines den Umfangsrand umgreifenden Spannstrukturbereichs oder vorzugsweise die Position der Spannstruktur insgesamt in Längsrichtung des Umfangsrands verändert werden kann. Auf diese Weise kann bei dem Fügeprozess ein Fügewerkzeug aus einer Startposition in einem geschlossenen Umlauf um den Bereich der Bauteil-Aufnahmen bewegt werden, in dem die Spannstruktur für die Einleitung der Spannkraft abgestützt ist. Die Spannstruktur kann während des Umlaufs zumindest ein Stück weit in die gleiche Richtung vor- oder nachlaufen, so dass das Fügewerkzeug von der Spannstruktur unbehindert bis in die Startposition zurückbewegt werden kann. Eine den Umfangsrand umgreifende Spannstruktur ist allerdings auch dann vorteilhaft, wenn der Pfad, längs dem die Bauteile miteinander verbunden werden, nicht geschlossen ist. Auch in solchen Fällen ist die relative Bewegbarkeit vorteilhaft, um Behinderungen des Fügewerkzeugs zu vermeiden.

Für die Erzeugung der Relativbewegung zwischen der Spannstruktur und den Bauteil- Aufnahmen kann beispielsweise entweder die Spannstruktur oder die von den Bauteil- Aufnahmen gebildete Bauteil-Aufhahmeeinrichtung in einer Fügestation ortsfest, d. h. unbeweglich angeordnet und das jeweils andere bewegbar sein. Alternativ kann die

Relativbewegung auch durch eine koordinierte Bewegung sowohl der Spannstruktur als auch der Bauteil-Aufnahmen erzeugt werden. In bevorzugten Ausfuhrungen sind die Bauteil- Aufnahmen für die Durchführung des Fügeprozesses in der Fügestation bewegbar angeordnet. In derartigen Ausführungen werden die in der Fügeposition relativ zueinander gespannten Bauteile während des Fügeprozesses im Raum relativ zu einem Fügewerkzeug bewegt. Im bevorzugten Extremfall ist das Fügewerkzeug in der Fügestation ortsfest angeordnet, und es wird nur die Spannvorrichtung oder es werden nur die Bauteil-Aufnahmen relativ zu dem Fügewerkzeug entsprechend der Kontur des Umfangsrands bewegt. In diesem Sinne ist die Erfindung insbesondere auf ein "fliegendes Fügen" gerichtet. Soweit Bewegungen des Fügewerkzeugs, der Bauteil-Aufnahmen und der Spannstruktur nicht konkret bezüglich des Raums beschrieben werden, handelt es sich um Bewegungen dieser Komponenten relativ zueinander, und es bleibt offen, welche der Komponenten eine Absolutbewegung ausführt oder ausführen.

Die Spannvorrichtung wird vorzugsweise in Verbindung mit einer Fügeeinrichtung verwendet, mittels der die Bauteile längs des gemeinsamen Umfangsrands miteinander verbunden werden. Die Fügeeinrichtung ist vorzugsweise eine Falzeinrichtung, besonders bevorzugt eine Rollfalzeinrichtung, kann alternativ aber beispielsweise auch eine Schweißeinrichtung, Löteinrichtung oder Klebeeinrichtung sein.

Die Spannvorrichtung ist in bevorzugten Ausführungen an einem im Raum beweglichen Aktor befestigt. Der Aktor ist vorzugsweise in allen drei Freiheitsgraden der Translation und allen drei Freiheitsgraden der Rotation frei im Raum beweglich. Insbesondere kann ein Roboterarm, an dessen Ende die Spannvorrichtung befestigt ist, den Aktor bilden. In ersten Ausführungsformen sorgt der Aktor für die Relativbewegbarkeit zwischen der Spannstruktur und den in der Fügeposition befindlichen Bauteil-Aufnahmen. In diesem Fall sind eine der Bauteil-Aufnahmen mit einer der Bewegungsachsen des Aktors und die Spannstruktur mit einer anderen der Bewegungsachsen des Aktors jeweils unbeweglich verbunden. Handelt es sich bei dem Aktor wie bevorzugt beispielsweise um einen Roboterarm mit mehreren steifen Gelenkelementen und von diesen gebildeten Gelenken, die von einer Basis des Roboters aus bis zu dem Ende des Roboterarms hintereinander angeordnet sind, kann in derartigen Ausführungen die Spannstruktur oder vorzugsweise die betreffende Bauteil-Aufnahme fest

mit dem in der kinematischen Kette letzten, d. h. von der Roboterbasis am weitesten entfernten Gelenkelement befestigt sein, während die andere der beiden Komponenten fest mit einem anderen, vorzugsweise dem vorletzten Gelenkelement des Aktors verbunden sein kann. Das letzte und das vorletzte Gelenkelement bilden miteinander das von der Roboterbasis am weitesten entfernte Gelenk der Kette. In alternativen zweiten Ausführungsformen ist eine der Bauteil-Aufnahmen fest mit einer der Bewegungsachsen des Aktors verbunden, während die Spannstruktur einen zusätzlichen, eigenen Freiheitsgrad der Bewegung hat, sozusagen als 7. Freiheitsgrad. In den zweiten Ausführungsformen umfasst die Spannvorrichtung zusätzlich einen eigenen Antrieb. In Umkehrung der Verhältnisse kann die Spannvorrichtung fest mit einer Bewegungsachse des Aktors verbunden und die Bauteil- Aufnahme mittels eines Zusatzantriebs bewegbar sein. In den ersten Ausführungsformen ist die Spannstruktur sozusagen am Aktor gefesselt, nämlich in Bezug auf den Bewegungsfreiheitsgrad des Gelenkelements, an dem die Bauteil-Aufnahmen befestigt sind. Dessen Freieheitsgrad besitzt die Spannstruktur nicht. In den zweiten Ausführungsformen macht die Spannstruktur alle Bewegungen der Bauteil-Aufnahmen mit, weist aber einen zusätzlichen Bewegungsfreiheitsgrad auf, und Bewegungen im Rahmen des zusätzlichen Freiheitsgrads werden der Aktorbewegung überlagert.

Wenn die Position eines den Umfangsrand der Bauteil-Aufnahmen umgreifenden Bereichs der Spannstruktur relativ zu dem Umfangsrand verändert werden kann, genügt es, wenn nicht die gesamte Spannstruktur, sondern nur der betreffende Bereich relativ zu dem Umfangsrand beweglich ist. Der betreffende Bereich kann beispielsweise an einem Spannstrukturausleger, der in Richtung Umfangsrand von einem zentralen Bereich der Spannstruktur abragt, beweglich befestigt sein, beispielsweise linearbeweglich oder vorzugsweise schwenkbeweglich. Bevorzugter ist nicht nur ein äußerer Bereich der Spannstruktur relativ zu den Bauteil-Aufnahmen beweglich, sondern die Spannstruktur insgesamt. Auch für die relative Beweglichkeit der Spannstruktur im Ganzen gilt, dass eine Schwenkbeweglichkeit oder Drehbeweglichkeit bevorzugt wird. Alternativ kann aber auch die Spannstruktur im Ganzen relativ zu den Bauteil-Aufnahmen linearbeweglich und hierfür beispielsweise als linearbeweglicher Schlitten gebildet sein. Wenn vorstehend von der Bewegbarkeit der Spannstruktur oder nur eines äußeren Spannstrukturbereichs die Rede ist, so umfasst dies wegen der relativen Beweglichkeit auch den Fall, dass die Spannstruktur bei dem

Fügeprozess ortsfest und stattdessen die Bauteil-Aufnahmen für die Positionsänderung beweglich sind. Dies ist auch eine bevorzugte Art der relativen Beweglichkeit der Spannstruktur.

In einer bevorzugten Ausführung wird die Spannkraft in die Bauteil-Aufnahmen je nur an einer Stelle eingeleitet, vorzugsweise über je eine kurze Säule, d. h. einen Sockel. Eine Längsachse der Säule kann mit Vorteil auch eine Dreh- oder Schwenkachse der Spannstruktur bilden. Bei großflächigen Bauteilen kann es vorteilhaft sein, wenn die Spannkraft an mehreren Stellen in die Bauteil- Aufnahmen eingeleitet wird, vorzugsweise ebenfalls je mittels einer kurzen Säule. Auch in derartigen Ausführungen kann die Spannstruktur eine zusammenhängende Struktur mit einem oder mehreren relativ zu den Bauteil-Aufnahmen beweglichen Bereichen sein. Alternativ können mehrere Spannstrukturen der zuvor beschriebenen Art vorgesehen sein, um die Bauteil-Aufnahmen relativ zueinander zu spannen. Falls die mehreren Spannstrukturen wie bevorzugt jeweils relativ zu den Bauteil- Aufnahmen beweglich sind, um einen Werkzeugumlauf trotz ihrer den Umfangsrand umgreifenden Bereiche zu ermöglichen, können die Spannstrukturen oder jeweils nur bewegliche Bereich der Spannstrukturen mit eigenen Antrieben ausgestattet sein, oder die Relativbewegungen werden mittels eines Getriebes bewirkt. Bei Verwendung mehrerer nicht einheitlich beweglicher Spannstrukturen oder Spannstrukturbereichen kommen auch mehrere Fügewerkzeuge zum Einsatz und führen je nur einen Teilumlauf aus.

Die Spannstruktur ist in bevorzugten Ausführungen mehrteilig mit einem ersten Strukturteil und wenigstens einem weiteren, zweiten Strukturteil. Das erste Strukturteil und das zweite Strukturteil können permanent, relativ zueinander beweglich miteinander verbunden sein. In derartigen Ausführungen werden in einem ausgefahrenen Zustand die Bauteile aufgenommen und die Strukturteile mit den Bauteil-Aufnahmen und den aufgenommenen Bauteilen in die Fügeposition aufeinander zu bewegt und mit der Kupplung aneinander fixiert. Bevorzugter sind das erste Strukturteil und das zweite Strukturteil mittels der Kupplung für das Spannen der Bauteile zwar fest miteinander verbunden, die Strukturteile sind jedoch voneinander separierbar, so dass das erste Strukturteil mit der zugeordneten ersten Bauteil-Aufnahme und das zweite Strukturteil mit der zugeordneten zweiten Bauteil-Aufnahme je separat und unabhängig voneinander gehandhabt werden können, insbesondere für das Aufnehmen der

Bauteile. Die Spannstruktur kann ein oder mehrere weitere Strukturteile umfassen, das oder die mit einem der beiden genannten Strukturteile permanent beweglich und fixierbar oder aber über je wieder eine Kupplung der genannten Art verbunden ist oder sind. Bevorzugt besteht die Spannstruktur jedoch nur aus dem ersten und dem zweiten Strukturteil, d. h. sie ist bevorzugt zweiteilig.

Die Kupplungshälften sind wie bereits erwähnt vorteilhafterweise so gestaltet, dass sie durch eine Linearbewegung in einen Kupplungseingriff gebracht werden können. Die Richtung der Linearbewegung stimmt vorzugsweise mit der Richtung der Spannkraft überein, mit der die Bauteile in der Fügeposition mittels der Spannstruktur aufeinander zu, vorzugsweise unmittelbar gegeneinander, gepresst werden. Die Kupplungshälften sind vorzugsweise so geformt, dass sie sich bei der Herstellung des Kupplungseingriffs aneinander fest ziehen, sozusagen fest krallen, und dadurch die Spannkraft erzeugen. Von den Kupplungshälften bildet vorzugsweise die eine einen Kupplungsfinger und die andere eine Kupplungsaufnahme, die miteinander den Kupplungseingriff eingehen. So kann die Kupplung im verbundenen Zustand der Kupplungshälften vorzugsweise eine Stecker/Buchsenverbindung bilden. Vorzugsweise weist die Kupplungshälfte mit der Kupplungsaufnahme wenigstens ein Eingriffselement auf und lagert dieses Eingriffselement quer zu der Richtung, in welche die Kupplungshälften in den Kupplungseingriff bewegt werden, d. h. quer zu der Spannrichtung, vorzugsweise senkrecht zu der Spannrichtung oder aber mit einer Neigung. Das wenigstens eine Eingriffselement ist im Kupplungseingriff vorteilhafterweise blockierbar. Die betreffende Kupplungshälfte weist in derartigen Ausführungen wenigstens ein Blockierelement auf und lagert dieses Blockierelement zwischen einer Blockierposition und einer Freigabeposition hin und her beweglich. In der Blockierposition verhindert das Blockierelement, dass das wenigstens eine Eingriffselement sich aus dem Kupplungseingriff bewegen kann. Der Kupplungseingriff ist nur in der Freigabeposition des Blockierelements möglich. Die Blockierung und das Lösen werden vorteilhafterweise von einer Steuerung, zweckmäßigerweise einer Aktorsteuerung, bewirkt, beispielsweise rein mechanisch oder vorzugsweise elektrisch oder pneumatisch.

Die Erfindung betrifft von einer Spannvorrichtung auch ein einzelnes der Spannvorrichtungsteile als solches. Das Spannvorrichtungsteil umfasst entweder die erste

Bauteil-Aufnahme mit der ersten Kupplungshälfte oder die zweite Bauteil-Aufnahme mit der zweiten Kupplungshälfte. Die vorstehenden Ausführungen zu Ausgestaltungen der Spannvorrichtung im Ganzen gelten auch in Bezug auf das Spannvorrichtungsteil. Das Spannvorrichtungsteil als solches umfasst vorzugsweise auch das Strukturteil der Spannstruktur, das mit der betreffenden Bauteil-Aufnahme verbunden ist.

Vorteilhafte Merkmale werden auch in den Unteransprüchen und deren Kombinationen beschrieben. Die Merkmale der Ansprüche und die vorstehend beschriebenen Merkmale ergänzen einander wechselseitig.

Anhand der Spannvoπϊchtung mit wenigstens zwei, vorzugsweise genau zwei Bauteil- Aufnahmen offenbarten Merkmale können mit Vorteil auch bei einer Spannvorrichtung verwirklicht sein, die nur eine der Bauteil-Aufnahmen umfasst, beispielsweise eine Spannvorrichtung nur zum Bördeln eines Umfangsrands eines Bauteils. Das Bördeln kann einen Rollfalzprozess, d. h. ein Verbinden mit einem weiteren Bauteil beinhalten, kann aber auch allein nur zum Umformen eingesetzt werden. In solchen Anwendungen wird die weitere Bauteil-Aufnahme vorzugsweise durch einen Niederhalter ersetzt, der das zu bearbeitende Bauteil in das Bördelbett der Bauteil-Aufnahme drückt.

Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von Figuren erläutert. An den Ausführungsbeispielen offenbar werdende Merkmale bilden je einzeln und in jeder Merkmalskombination die Gegenstände der Ansprüche und auch die vorstehend beschriebenen Ausgestaltungen vorteilhaft weiter. Es zeigen:

Figur 1 eine Spannvorrichtung eines ersten Ausfuhrungsbeispiels in einer perspektivischen

Sicht,

Figur 2 die Spann Vorrichtung in einer anderen perspektivischen Sicht,

Figur 3 einen Falzprozess,

Figur 4 eine erste Hälfte der Spannvorrichtung,

Figur 5 eine zweite Hälfte der Spannvorrichtung,

Figur 6 Kupplungshälften der Spannvorrichtung,

Figur 7 die zweite Hälfte der Spannvorrichtung mit einem aufgenommenen Bauteil,

Figur 8 eine Fügestation für ein erstes Fügeverfahren,

Figur 9 eine Spannvorrichtung eines zweiten Ausfuhrungsbeispiels in perspektivischer

Sicht, Figur 10 die Spannvorrichtung des zweiten Ausfuhrungsbeispiels in einer weiteren Sicht und Figur 11 eine Fügestation für ein zweites Fügeverfahren.

Figur 1 zeigt eine Spannvorrichtung, wie sie vorzugsweise für ein fliegendes Fügen, insbesondere Rollfalzen verwendet werden kann, in einem ersten Ausführungsbeispiel. Die Spannvorrichtung dient dem Spannen zweier Bauteile Bl und B2, die längs ihres äußeren Umfangsrands umlaufend in einem Fügeprozess fest miteinander verbunden werden, um nach dem Fügen einen Fügeverbund zu bilden. Die Spannvorrichtung spannt die Bauteile Bl und B2 relativ zueinander in einer Fügeposition, die sie nach dem Fügen auch im Fügeverbund einnehmen. Die Bauteile Bl und B2 werden im gespannten Zustand längs ihres äußeren Umfangsrands umlaufend gefügt, vorzugsweise durch Rollfalzen. Für die Herstellung der Verbindung kann ein einziges Fügewerkzeug einen kompletten Umlauf ausführen. Alternativ können über den äußeren Umfangsrand verteilt auch mehrere Werkzeuge vorgesehen sein und entsprechend je nur einen Teilabschnitt des Umfangsrands fügen. Bei dem bevorzugten Fügeprozess des Rollfalzens können mehrere Werkzeugköpfe mit der Neigung nach unterschiedlich angestellten Falzrollen oder ein einziger Werkzeugkopf mit gleichzeitig arbeitenden, unterschiedlich angestellten Falzrollen eingesetzt werden. Ein bevorzugtes Beispiel eines derartigen Falzkopfes wird in der europäischen Patentanmeldung EP 06 001 600 beschrieben. Wie bereits zu Fügewerkzeugen allgemein erwähnt, können mehrere derartige Rollfalzköpfe über den Umfangsrand der Bauteile Bl und B2 verteilt gleichzeitig je nur einen Teilumlauf ausführen. Bei dem fliegenden Fügen ist das Fügewerkzeug oder sind die mehreren Fügewerkzeuge in einer Fügestation ortsfest angeordnet, und der Umlauf wird durch eine entsprechende Bewegung der relativ zueinander in Fügeposition befindlichen Bauteile Bl und B2 bewirkt. Ein Rollfalzprozess als bevorzugtes Beispiel eines solchen Fügeprozesses ist Gegenstand der DE 103 38 170 B4, die diesbezüglich in Bezug genommen wird.

Die Spannvorrichtung umfasst eine erste Bauteil- Aufnahme 1 für das Bauteil Bl und eine zweite Bauteil-Aufnahme 5 für das Bauteil B2. Die Bauteile Bl und B2 sind Blechstrukturen. Das Bauteil Bl ist ein Außenblech und das Bauteil B2 ist ein Innenblech für ein Kraftfahrzeug-Anbauteil, beispielsweise eine Tür. Entsprechend sind auch die Bauteil- Aufnahmen 1 und 5 flächenhafte Strukturen mit einer Länge und einer Breite, die je mehrfach größer als die Dicke der betreffenden Struktur sind. Die Bauteil-Aufnahme 1 umfasst einen Träger, der im Ausfuhrungsbeispiel als Tragplatte geformt und in den Figuren unmittelbar mit den Bezugszeichen " 1 " versehen ist, und ein fest mit dem Träger verbundenes Aufnahmebett 4, das im bevorzugten Verwendungsfall des Rollfalzens ein Falzbett ist. Das Aufnahmebett 4 bildet eine Innenseite der Bauteil- Aufnahme 1, an der das Bauteil Bl zumindest in einem Randstreifen, der den Umfangsrand bildet, anliegt. Die Bauteil-Aufnahme 1 umfasst ferner mehrere Greifer 2, mittels denen das Bauteil Bl hängend getragen werden kann. Die Greifer 2 ragen von einer Außenseite der Bauteil-Aufnahme 1 durch öffnungen des Trägers und des Aufhahmebetts 4 und sind so angeordnet, dass sie das Bauteil Bl an dem Aufnahmebett 4 anliegend hängend tragen können. Die Greifer 2 sind Sauggreifer, im Ausfuhrungsbeispiel pneumatische Sauggreifer, die wahlweise mit Unterdruck oder überdruck beaufschlagbar sind. Des Weiteren umfasst die Bauteil- Aufnahme 1 ein Positionierelement 3, das im Ausführungsbeispiel als Zentrierstift gebildet ist. Das Positionierelement 3 ragt von der Außenseite der Bauteil-Aufnahme 1 durch einen Ausschnitt des Aufhahmebetts 4 und ragt über die Innenseite der Bauteil-Aufnahme 1 in Richtung auf die zweite Bauteil-Aufnahme 5 vor.

Figur 2 zeigt die Spannvorrichtung in einer Sicht auf die zweite Bauteil- Aufnahme 5. Die Bauteil-Aufnahme 5 weist ebenfalls einen Träger auf, der beispielhaft als Tragplatte geformt und in den Figuren unmittelbar mit dem Bezugszeichen "5" versehen ist. An dem Träger sind mehrere Auflagen 6 und Positionierelemente 7a, 7b und 8 angeordnet. Das aufgenommene Bauteil B2 liegt auf den Auflagen 6. Die Auflagen 6 bilden ein Aufnahmebett 6 für das Bauteil B2. Die Auflagen 6 können in Zweitfunktion auch der Positionierung des Bauteils B2 relativ zu der Bauteil-Aufnahme 5 dienen. Die Positionierelemente 7a dienen als Einweiser beim Auflegen des Bauteils B2, und die stiftförmigen weiteren Positionierelemente 7b dienen der genaueren Positionierung des Bauteils B2 relativ zu der Bauteil- Aufnahme 5. Das Positionierelement 8 dient im Zusammenwirken mit dem Positionierelement 3 der ersten

Bauteil-Aufnahme 1 der Positionierung der Bauteil-Aufnahmen 1 und 5 relativ zueinander und ist im Ausführungsbeispiel daher als Stiftaufnahme gebildet, in die das Positionierelement 3 einfahrt, wenn die Bauteil-Aufnahmen 1 und 5 aufeinander zu in die dargestellte Fügeposition bewegt und die von den Bauteil-Aufnahmen 1 und 5 gebildete Bauteil- Aufnahmeeinrichtung 1 , 5 geschlossen wird.

Die Spannvorrichtung umfasst ferner eine Spannstruktur 10 mit einem ersten Strukturteil 11, das mit der Bauteil- Aufnahme 1 permanent verbunden ist, und einen zweiten Strukturteil 11 , 12, das mit der Bauteil- Aufnahme 2 permanent verbunden ist. Die Strukturteile 11 und 12, 13 sind mittels einer lösbaren Verbindung fest miteinander verbunden, hu dargestellten, verbundenen Zustand nimmt die Spannstruktur 10 die Spannkraft auf, mit der die Bauteile Bl und B2 in eine Spannrichtung X gegeneinander gepresst und so in der Fügeposition gespannt werden. Die Spannstruktur 10 weist im Ganzen die Form eines Rahmens oder Doppelbügels auf, der die Bauteil- Aufnahmen 1 und 2 und die darin aufgenommenen Bauteile Bl und B2 an zwei einander gegenüberliegenden Seiten des Umfangsrands in einem Abstand umgreift.

Die Spannstruktur 10 umfasst ein zentrales Gelenkelement 14, von dem zwei balkenförmige, gerade Ausleger, die zusammen das Strukturteil 11 bilden, nach außen abragen. Das Strukturteil 11 und das Gelenkelement 14 bilden ein einziges steifes Teil. Das Gelenkelement 14 bildet mit einem Gelenkelement 24 ein Drehgelenk mit einer in die Spannrichtung X weisenden Gelenkachse X. Das Gelenkelement 24 ragt zentral in X-Richtung von der Außenseite der Bauteil-Aufnahme 1 ab und ist mit dieser steif verbunden. Die Bauteil- Aufnahme 1 ist über das Gelenkelement 24 und ein Andockglied 20 mit einem im Raum beweglichen Aktor, vorzugsweise dem Ende eines Roboterarms, verbunden. Das Gelenkelement 24 bildet mit dem Andockglied 20 ein Anschlussgelenk 20, 24 als weiteres Drehgelenk mit ebenfalls der X-Achse als Gelenkachse. Das Gelenkelement 24 ist somit um die X-Achse sowohl relativ zu der Spannstruktur 10 als auch dem Andockglied 20 drehbeweglich. Das Andockglied 20 weist einen Anschluss 21 in der Form eines Anschlussflansches auf. Der Anschluss 21 dient der Befestigung am Aktor. Das Anschlussende des Aktors, an dem das Andockglied 20 befestigt wird, ist um eine zu der X- Achse rechtwinklige Y-Achse drehbeweglich. Die beiden Achsen X und Y sind die beiden äußersten Bewegungsachsen des Aktors und bestimmen zwei Freiheitsgrade der Rotation.

Von einem zentralen Bereich des Andockglieds 20 ragt in Richtung der X-Achse nach beiden Seiten je ein Schenkel starr ab, um ein Gelenkelement 22 für die gelenkige Verbindung mit dem Gelenkelement 24 zu bilden. Im Ergebnis ist die Spannvorrichtung im Ganzen um die Y- Achse schwenkbar, und die Bauteil- Aufnahmen 1 und 5 sind um die X-Achse drehbar.

Das Strukturteil 11 ist über eine Verbindung 23 steif, d. h. unbeweglich, mit dem Andockglied 20 verbunden. Wenn die Bauteil-Aufnahmen 1 und 2 mittels eines Antriebs des Aktors relativ zu dem Andockglied 20 um die X-Achse gedreht werden, folgt die Spannvorrichtung 10 dieser Drehbewegung daher nicht, sondern bewegt sich entsprechend gegenläufig relativ zu den Bauteil-Aufnahmen 1 und 2. Die Verbindung 23 umfasst zwei Winkelelemente, die je drehsteif über einen Verbindungsring mit dem Gelenkelement 22 und somit drehsteif mit dem Andockglied 20 und am gegenüberliegenden Ende jeweils mit dem Strukturteil 11 verbunden sind. Die Verbindung mit dem Strukturteil 11 kann eine feste, permanente Verbindung, beispielsweise eine Schraubverbindung oder stoffschlüssige Verbindung, oder bevorzugter eine reine Pressverbindung sein.

Das zweite Strukturteil 12, 13 der Spannstruktur 10 ist in einem Drehgelenk drehbeweglich mit dem Träger der Bauteil-Aufnahme 5 verbunden. Das Drehgelenk ist insbesondere in Figur 2 zu erkennen. Der Träger der Bauteil-Aufnahme 5 bildet eines der Gelenkelemente dieses Drehgelenks. Das andere Gelenkelement ist mit 15 bezeichnet und ist zentral und steif an dem Ausleger 12 angeordnet. Die X-Achse ist auch die Gelenkachse dieses Gelenks 5, 15. Das zweite Strukturteil 12, 13 ist U-förmig mit einem durchgehenden Querbalken, der einen zu dem Strukturteil 11 parallelen Ausleger 12 bildet und sich bis über die beiden am weitesten voneinander entfernten Punkte des Umfangsrands der Bauteil-Aufnahmen 1 und 5 und Bauteile Bl und B2 erstreckt. Von den beiden äußeren Enden des Auslegers 12 ragt je ein Verbindungsbalken 13 senkrecht ab und auf das Strukturteil 11 zu. Das Strukturteil 12, 13 weist so die Form eines zu dem Strukturteil 11 offenen "U" auf. Im verbundenen Zustand schließt das Strukturteil 11 die offene Seite des U-förmigen Strukturteils 12, 13.

Die Strukturteile 11 und 12, 13 sind mittels einer automatisch verschließbaren und auch automatisch lösbaren Kupplung steif miteinander verbunden, so dass sie die für das Spannen der Bauteile Bl und B2 erforderliche Spannkraft aufnehmen können. Genauer gesagt wird die

Spannkraft mittels der Spannstruktur 10 erzeugt und über die Gelenke 5, 15 und 14, 24 in die Bauteil-Aufnahmen 1 und 5 geleitet. Die Bauteil-Aufnahmen 1 und 5 werden mit der so erzeugten Spannkraft und mit ihren Innenseiten aufeinander zu weisend in Spannrichtung X aufeinander zu gespannt, so dass die Bauteile Bl und B2 über ihren Umfangsrand überall ausreichend fest gegeneinander gedrückt werden.

Die Kupplung besteht aus zwei ersten Kupplungshälften 16, von denen je eine an einem der beiden äußeren Enden des Strukturteils 11 angeordnet ist, und zwei zweiten Kupplungshälften 17, von denen je eine an den beiden im gelösten Zustand freien Enden des Strukturteils 12, 13 angeordnet ist. Die Spannkraft wird durch den Kupplungseingriff der beiden ersten Kupplungshälften 16 und der jeweils zugeordneten zweiten Kupplungshälfte 17 erzeugt. Das Strukturteil 11 wird durch das Zusammenwirken der Kupplungshälften 16 und 17 in Spannrichtung X gegen das Strukturteil 12, 13 gepresst. Das Strukturteil 11 wird so zu einem Joch. Die Spannstruktur 10 schafft zwei geschlossene Kraftflusskreise, die sich in dem zentralen Bereich in den Anschlussstellen der Spannstruktur 10 und der Bauteil- Aufnahme 1 und 5, d.h. in den Gelenken 14 und 15 treffen, von dort über je einen Sockel in die Bauteil- Aufnahmen 1 und 5 eingeleitet und verteilt werden und ferner getrennt die beiden Bügel der Spannstruktur 10, d.h. je eines der Paare von Kupplungshälften 16 und 17 durchziehen.

Figur 3 zeigt die Geometrie des Umfangsrands der Bauteile Bl und B2 in einem Querschnitt. Das Bauteil Bl weist umlaufend einen in Richtung auf das Bauteil B2 gewinkelten Flansch auf, der beim Falzen vollständig bis gegen einen Blechrand des Bauteils B2 umgeschlagen und so eine feste Falzverbindung erzeugt wird. Der Flansch des Bauteils Bl wird sukzessive in mehreren Falzschritten, beispielsweise zwei oder drei Falzschritten umgeschlagen. Die Ausgangsgeometrie ist in durchgezogener Linie dargestellt, ein Zwischenschritt und der Zustand nach dem vollständigen Umschlagen sind je strichliert angedeutet. Für ein zweistufiges Falzen erforderliche Falzrollen 30a und 30b sind ebenfalls in gestrichelten Linien skizziert.

Die Spannstruktur 10 ist wie bereits erwähnt zweiteilig, und die beiden Teile, nämlich das Strukturteil 11 mit dem Gelenkelement 14 einerseits und das Strukturteil 12, 13 mit dem Gelenkelement 15 andererseits, sind über eine Kupplung lösbar miteinander verbunden.

Hierdurch entstehen auch zwei voneinander lösbare und im gelösten Zustand separat voneinander handhabbare Spannvorrichtungsteile, nämlich ein erstes Spannvorrichtungsteil mit der Bauteil-Aufnahme 1 und ein zweites Spannvorrichtungsteil mit der Bauteil- Aufnahme 5 und dem jeweils zugeordneten Teil der Spannstruktur 10. Die beiden Spannvorrichtungsteile sind über die gleiche Kupplung voneinander lösbar und im gelösten Zustand separat voneinander handhabbar.

Figur 4 zeigt das erste Spannvorrichtungsteil in einer perspektivischen Sicht auf die Innenseite des Aufnahmebetts 4. Das Bauteil Bl ist in gestrichelter Linie angedeutet, aber durchsichtig dargestellt. Zu erkennen sind die das Aufnahmebett 4 durchgreifenden Greifer 2, die über die Innenseite des Aufnahmebetts 4 verteilt angeordnet sind. Zu erkennen ist des Weiteren das Positionierelement 3, welches das Aufnahmebett 4 durchragt und über dessen Innenseite hinaus in Spannrichtung X der Bauteil- Aufnahme 1 vorragt. Figur 4 zeigt auch die zur Spannrichtung X hin offenen zweiten Kupplungshälften 16. Die Kupplungshälften 16 weisen je eine Andockseite 16a auf, die in die Spannrichtung X gewandt ist. Die Kupplungshälften 16 weisen an ihrer Andockseite 16a je eine tellerartige, quer zu Spannrichtung X erstreckte Andockfläche für die jeweils zugeordnete der Kupplungshälften 17 auf.

Figur 5 zeigt das zweite Spannvorrichtungsteil separat in einer perspektivischen Sicht auf die Innenseite der Bauteil- Aufnahme 5. über deren Träger verteilt sind mehrere der Auflagen 6 angeordnet, auf die das zweite Bauteil B2 auflegbar ist. Der Träger bildet mit den Auflagen 6 somit ein Aufnahmebett 6 für das zweite Bauteil B2. Das Positionierelement 8 ist für das Zusammenwirken mit dem als Zentrierstift gebildeten Positionierelement 3 als Stiftaufnahme gebildet. Die als Einweiser dienenden Positionierelemente 7 ragen in Spannrichtung X der Bauteil-Aufnahme 5 soweit von dem Träger 5 vor, dass sie bei dem Auflegen des Bauteils B2 mit dessen der Positionierung dienenden Konturen in einen Führungskontakt gelangen, bevor das Bauteil B2 auf den Auflagen 6 aufliegt. Die Bauteil-Aufnahme 5 weist weitere Positionierelemente 9 auf, die der Positionierung der Bauteil-Aufnahme 5 in einer Ablage einer Fügestation dienen. Die Positionierelemente 9 sind beispielhaft als Bohrungen in dem Träger gebildet. In der Ablage der Fügestation sind entsprechend Positioniergegenelemente angeordnet, im Ausführungsbeispiel aufragende Positionierstifte, die bei dem Positionieren

der Bauteil-Aufnahme 5 in der Ablage in die Bohrungen einfahren. Das zweite Spannvorrichtungsteil wird in der Ablage der Fügestation mit seiner Unterseite auf einer Unterlage in einer vorgegebenen Position abgelegt, so dass es auf der Unterlage ruht und in fünf Freiheitsgraden der Bewegung mittels des Strukturteils 12, 13 fixiert ist. Die Festlegung des sechsten Freiheitsgrads, im Ausführungsbeispiel der Drehbeweglichkeit der Bauteil- Aufnahme 5 relativ zu dem Strukturteil 12, 13, wird durch das Zusammenwirken besagter Positionierelemente 9 und Positioniergegenelemente bewirkt. Anstatt die Positionierelemente 9 und die Positioniergegenelemente durch Bohrungen und Stifte bereitzustellen, kann auch der Außenrand des Trägers der B auteil- Aufnahme 5 als Positionierelement des zweiten Spannvorrichtungsteils verwendet werden; in der Ablage wäre ein entsprechender Anschlag für den Träger vorzusehen. Figur 5 zeigt des Weiteren die beiden zweiten Kupplungshälften 17 mit Blick auf deren Andockseite 17a. Die beiden Kupplungshälften 17 weisen an ihren Andockseiten 17a je eine Andockfläche für die zugeordnete Kupplungshälfte 16 auf. Die Andockflächen der Kupplungshälften 17 sind ebenfalls tellerartig und erstrecken sich quer zu der Spannrichtung X.

Figur 6 zeigt eine erste Kupplungshälfte 16 und eine zweite Kupplungshälfte 17 losgelöst von der Spannstruktur 10 im Vergleich nebeneinander. Die beiden zusammenwirkenden anderen Kupplungshälften 16 und 17 entsprechen den in Figur 6 dargestellten. Die Kupplungshälfte 17 weist einen stift- oder bolzenformigen Kupplungsfinger 19 auf, der an der Andockseite 17a in Spannrichtung X von der Andockfläche vorragt. Der Kupplungsfinger 17 ist bezüglich der Andockfläche zentral angeordnet. Er weist in einem mittleren Bereich umlaufend eine Verdickung 19a auf. Die Verdickung 19a bildet für die erste Kupplungshälfte 16 einen hintergreifbaren Vorsprung. Die Kupplungshälfte 16 weist eine Kupplungsaufnahme 18 für den Kupplungsfinger 19 auf. Die Kupplungsaufnahme 18 ist entsprechend der Form des Kupplungsfingers 19 zylindrisch und an der Andockseite 16a offen, so dass der Kupplungsfinger 19 von der Bauteil- Aufnahme 5 aus gesehen in deren Spannrichtung X in die Kupplungsaufnahme 18 einfahren kann, um den Kupplungseingriff herzustellen und dadurch die beiden Spannvorrichtungsteile fest miteinander zu verbinden. Die Kupplungsaufnahme 18 ist bezüglich der Andockfläche der Kupplungshälfte 17 ebenfalls zentral angeordnet. Die Kupplungshälfte 16 umfasst ferner mehrere Eingriffselemente, beispielsweise Kugeln, Stifte oder Bolzen, die quer zu der Spannrichtung X, vorzugsweise

rechtwinklig zu der Spannrichtung X, beweglich geführt sind. In der Kupplungsaufnahme 18 sind seitliche Bohrungen erkennbar. Durch jede der Bohrungen ragt im Kupplungseingriff jeweils eines der Eingriffselemente in den Hohlraum der Kupplungsaufnahme 18 hinein radial vor. Die Eingriffselemente hintergreifen im Kupplungseingriff den von der Verdickung 19a gebildeten Vorsprung und halten den Kupplungsfinger 19 so in der Kupplungsaufnahme 18. Die Verdickung 19a weitet sich in Spannrichtung X der zweiten Bauteil- Aufnahme 5 radial auf, entweder einfach konisch oder vorzugsweise trompetenförmig progressiv, so dass der Kupplungsfinger 19 durch die hintergreifenden Eingriffselemente der Kupplungshälfte 16 in Spannrichtung X der Bauteil-Aufnahme 5 in die Kupplungsaufnahme 18 hineingezogen wird und die beiden Spannvorrichtungsteile, insbesondere die beiden Bauteil-Aufnahmen 1 und 5, in ihre jeweilige Spannrichtung X aufeinander zu gespannt werden. Die Andockseiten 16a und 17a der Kupplungshälften 16 und 17 sind ferner so gebildet, dass die Andockflächen durch den Kupplungseingriff gegeneinander gepresst werden. Auf diese Weise wird mittels des Kupplungseingriffs eine definierte Spannkraft in die Bauteil-Aufnahmen 1 und 5 eingeleitet. Die Abstände zwischen den Eingriffselementen und der Andockfläche der Kupplungshälften 16 und des Vorsprungs 19a und der Andockfläche der Kupplungshälfte 17 sind entsprechend gewählt.

Die Eingriffselemente der Kupplungshälfte 16 werden im Kupplungseingriff blockiert bzw. verriegelt. Die beiden Kupplungshälften 16 weisen für diesen Zweck je ein Blockierelement für die Eingriffselemente auf. Gegebenenfalls können auch mehrere Blockierelemente pro Kupplungshälfte 16 vorgesehen sein. Das Blockierelement ist in der betreffenden Kupplungshälfte 16 beispielsweise in Spannrichtung X axial hin und her beweglich aufgenommen und an beiden Stirnseiten mit einer Pneumatikkraft beaufschlagbar. Durch wahlweise Beaufschlagung einer der beiden Seiten, wird das Blockierelement wahlweise in eine Blockierposition oder eine Freigabeposition bewegt. Das Blockierelement bildet einen zweiseitig beaufschlagbaren Kolben. In der Blockierposition verriegelt es die Eingriffselemente der betreffenden Kupplungshälfte 16 im Kupplungseingriff, und in der Freigabeposition gibt es die Eingriffselemente frei, so dass der Kupplungseingriff gelöst werden kann. Die Kupplungshälften 16 werden über das Strukturteil 11 mit der erforderlichen Druckluft versorgt. Das Blockierelement kann beispielsweise in Spannrichtung X konisch geformt sein und in der Blockierposition mit seinem dickeren Bereich in der axialen

überdeckung zu den Eingriffselementen liegen, während es in der Freigabeposition mit seinem dünneren Bereich auf die axiale Höhe der Eingriffselemente gebracht wird und die Eingriffselemente daher zum Lösen des Kupplungseingriffs nach radial außen nachgeben können. Die Blockierung kann anstatt pneumatisch auch elektrisch bewirkt werden. Die Druckluftversorgung entfällt in solchen Ausführungen; stattdessen ist pro Kupplungshälfte 16 ein Elektroantrieb zur Betätigung der Blockierelemente vorgesehen und wird mit entsprechenden Stellsignalen angesteuert, vorzugsweise von einer Aktorsteuerung.

Figur 7 zeigt nochmals das zweite Spannvorrichtungsteil, allerdings mit aufgelegtem Bauteil B2. Das zweite Spannvorrichtungsteil ist wie in Figur 7 dargestellt in der Ablage der Fügestation abgelegt und kann mit dem bereits aufgenommenen Bauteil B2 von dem ersten Spannvorrichtungsteil aufgenommen werden. Das zweite Spannvorrichtungsteil ist in der Ablage mittels des Auslegers 12 und der Positionierelemente 9 in einer definierten Position abgelegt, so dass der Aktor mit dem ersten Spannvorrichtungsteil das abgelegte zweite Spannvorrichtungsteil programmgesteuert anfahren und aufnehmen kann. In der letzten Phase des Anfahrens bewegt der Aktor das erste Spannvorrichtungsteil in dessen Spannrichtung X, so dass die Kupplungsfinger 19 der beiden Kupplungshälften 17 in die Kupplungsaufhahmen 18 einfahren und von den Eingriffselementen der ersten Kupplungshälften 16 hintergriffen werden. Der so hergestellte Kupplungseingriff wird durch Betätigung der Blockierelemente der Kupplungshälften 16 blockiert, so dass die feste Verbindung der Spannvorrichtungsteile hergestellt ist.

Das zweite Spannvorrichtungsteil dient in der Fügestation nicht nur dem Ablegen der Bauteile B2 und somit dem Bestücken der Fügestation, sondern wird in weiterer Funktion auch als Entnahmeeinrichtung für den geschaffenen Fügeverbund verwendet.

Figur 8 zeigt beispielhaft eine Fügestation in schematischer Darstellung für die Durchführung eines ersten Füge Verfahrens. In der Fügestation ist ein Roboter angeordnet, der eine ortsfeste, um eine Hochachse drehbare Basis 27 und einen von der Basis 27 abragenden Roboterarm 28 aufweist, der eine Kette aus steifen Gelenkelementen und die Gelenkelemente paarweise verbindenden Gelenken bildet, die sich von der Basis 27 bis zu einem letzten der Gelenkelemente am Ende des Roboterarms 28 erstreckt. An dem den Aktor bildenden

Roboterarm 28 ist das erste Spannvorrichtungsteil mittels des Andockglieds 20 befestigt (Figuren 1 und 2), so dass das Gelenkelement 24 das letzte Gelenkelement des Roboterarms 28 ist. Um die Roboterbasis 27 sind vier Substationen Fl bis F4 verteilt angeordnet, die der Roboter bei einer Umdrehung nacheinander anfahrt. In der ersten Substation Fl sind übereinander mehrere erste Bauteile Bl angeordnet. Der Roboter nimmt mit dem ersten Spannvorrichtungsteil das oberste Bauteil Bl auf, indem er das erste Spannvorrichtungsteil relativ zu dem Bauteil Bl positioniert und nach der Positionierung die Greifer 2 aktiviert, so dass das Bauteil Bl saugend an dem Aufnahmebett 4 gehalten wird.

Im nächsten Schritt dreht der Roboter weiter zur zweiten Substation F2. Die zweite Substation F2 ist die Ablage für das zweite Spannvorrichtungsteil. Das zweite Spannvorrichtungsteil hat bereits ein Bauteil B2 aufgenommen. Das betreffende Bauteil B2 wurde zuvor entweder maschinell oder per Hand auf dem Aufnahmebett 6 der zweiten Bauteileaufnahme 5 abgelegt. Der Roboter dockt das erste Spannvorrichtungsteil an dem zweiten Spannvorrichtungsteil an, nämlich die beiden ersten Kupplungshälften 16 an den beiden zweiten Kupplungshälften 17, und blockiert die beiden Blockierelemente der Kupplungshälften 16, so dass der feste Kupplungseingriff hergestellt ist. Die beiden Bauteile Bl und B2 sind nun in der Fügeposition relativ zueinander gespannt.

Der Roboter bewegt die Spannvorrichtung mit den in der Fügeposition befindlichen Bauteilen Bl und B2 zu der dritten Substation F3, der eigentlichen Fügestation. In der Station F3 ist ein Fügewerkzeug 30, vorzugsweise ein Rollfalzwerkzeug, ortsfest angeordnet. Der Roboter positioniert die Spannvorrichtung so, dass das Fügewerkzeug 30 an einer bestimmten Stelle der zu schaffenden Fügeverbindung ansetzt. Nachdem diese Startposition in der Station F3 erreicht ist, bewegt der Roboter die Spannvorrichtung in vorgegebener Weise so, dass der Umfangsrand in einem geschlossenen Umlauf sozusagen durch das Füge Werkzeug 30 gezogen wird. Diese Bewegung der Spannvorrichtung und entsprechend der gespannten Bauteile Bl und B2 umfasst insbesondere eine Drehbewegung der Spannvorrichtung um die X-Achse (Figuren 1 und 2). Vorzugsweise besteht sie aus solch einer Drehbewegung. Da die Bauteil-Aufnahmen 1 und 5 steif, insbesondere drehsteif mit der X-Achse des letzten Gelenkelements 24 des Roboterarms 28 und die Spannstruktur 10 mit der unmittelbar vorgelagerten Y-Achse steif verbunden und in diesem Sinne an die Y-Achse gefesselt ist,

drehen die Bauteil- Aufnahmen 1 und 5 relativ zu der Spannstruktur 10 um die X-Achse. Das Füge Werkzeug 30 kann sich daher in einem geschlossenen Umlauf längs des Umfangsrands der Bauteile Bl und B2 relativ zu den Bauteilen Bl und B2 unbehindert von der Spannstruktur 10 bewegen. Im gewählten Ausfuhrungsbeispiel mit der rahmenartigen Spannstruktur 10 befindet sich das Fügewerkzeug 30 während des Fügeprozesses stets an einem Ort zwischen den beiden Verbindungsbalken 13 und den Kupplungshälften 16 und 17. Diese äußeren Bereiche der Spannstruktur 10 laufen dem Fügewerkzeug 30 vor bzw. nach, vom Standpunkt der Bauteil-Aufnahmen 1 und 5 aus betrachtet. Um den Fügeprozess zu beschleunigen, können in der Station F3 beispielsweise zwei Werkzeuge 30 jeweils ortsfest angeordnet sein und auf einander gegenüberliegende Seiten des Umfangsrands wirken.

Nach Schaffung der Fügeverbindung bewegt der Roboter die Spannvorrichtung in die letzte, vierte Substation F4. Die Spannvorrichtung wird positioniert und auf der Unterseite des zweiten Spannvorrichtungsteils in der Station F4 abgesetzt. Nach dem Absetzen löst der Roboter die Kupplung 16, 17 und hebt das erste Spannvorrichtungsteil von dem abgesetzten zweiten Spannvorrichtungsteil nach oben ab. Während der Roboter den beschriebenen Arbeitszyklus erneut ausführt, wird der aus den Bauteilen Bl und B2 gebildete Fügeverbund Bl und B2 aus dem zweiten Spannvorrichtungsteil genommen. Das zweite Spannvorrichtungsteil steht nun wieder für die Aufnahme eines neuen zweiten Bauteils B2 zur Verfügung. Falls die Taktzeiten in den einzelnen Stationen Fl bis F4 es zulassen, wird das gleiche zweite Spannvorrichtungsteil für den nächstfolgenden Arbeitszyklus wieder in der zweiten Station F2 positioniert. Falls die Taktzeiten der einzelnen Stationen dies nicht zulassen, verfügt die Station über ein weiteres zweites Spannvorrichtungsteil, um die beiden Spannvorrichtungsteile alternierend einzusetzen.

Die Figuren 9 und 10 zeigen eine Spannvorrichtung in einem modifizierten zweiten Ausführungsbeispiel. Die Bauteil-Aufnahmen 1 und 5 entsprechen denjenigen des ersten Ausführungsbeispiels. Nachfolgend werden lediglich die Unterschiede zum ersten Ausführungsbeispiel beschrieben, während im übrigen auf das erste Ausführungsbeispiel verwiesen werden kann. Dementsprechend werden für funktionsgleiche Komponenten die gleichen Bezugszeichen wie im ersten Ausführungsbeispiel verwendet.

Die Spannstruktur 10 bildet nur einen einfachen Bügel, der den Umfangsrand der Bauteil- Aufnahmen 1 und 5 wie jede Hälfte des Doppelbügels des ersten Ausführungsbeispiels umgreift. Die Spannstruktur 10 entspricht in Bezug auf die Mechanik und Geometrie jeder einzelnen der beiden Hälften des Doppelbügels des ersten Ausführungsbeispiels. Dies gilt insbesondere auch für die im zweiten Ausführungsbeispiel nur insgesamt zwei Kupplungshälften 16 und 17.

Die Spannvorrichtung des zweiten Ausführungsbeispiels umfasst einen eigenen Antrieb 26, um die Relativbewegung zwischen der Spannstruktur 10 und den gespannten Bauteil- Aufnahmen 1 und 5 zu bewirken. Der Antrieb 10 ist ein pneumatischer Linearantrieb bestehend aus einem Zylinder und einem Kolben mit Kolbenstange. Der Zylinder ist an der Bauteil-Aufnahme 1 befestigt, und die Kolbenstange ist gegenüberliegend an der Spannstruktur 10, im Ausführungsbeispiel an deren Strukturteil 11 befestigt. Die Befestigung ist jeweils ortsfest, aber drehbeweglich gestaltet, so dass der Antrieb 26 die durch ihn erzeugbaren Schwenkbewegungen der Spannstruktur 10 ausgleichen kann. Im Unterschied zum ersten Ausführungsbeispiel wird die Relativbewegung nicht durch einen Antrieb des Aktors, sondern durch einen eigenen Antrieb 26 der Spannvorrichtung bewirkt. Die Spannvorrichtung kann somit über das Gelenkelement 24, das steif mit der Bauteil- Aufnahme 1 verbunden ist, an dem Aktor befestigt werden. Das Gelenk 14, 24 existiert allerdings nach wie vor. In dem Gelenk 14, 24 sind die Bauteil- Aufnahmen 1, 5 einerseits und die Spannstruktur 10 andererseits relativ zueinander beweglich, im Ausführungsbeispiel drehbeweglich. Der pneumatische Antrieb 26 kann durch einen Elektroantrieb ersetzt werden.

In den perspektivischen Sichten der Figuren 9 und 10 ist eine der beiden Extrempositionen dargestellt, welche die Spannstruktur 10 relativ zu den Bauteil- Aufnahmen 1 und 5 einnehmen kann. Ferner ist ein Rollfalzwerkzeug 30 angedeutet, genauer gesagt ist ein zusammenwirkendes Paar von Fertigfalzrollen gezeigt, von denen die untere Rolle die Falzrolle bildet und bei dem Umschlagen des Flansches auf dem Flansch (Figur 3) abrollt, während die obere Rolle, die Gegenrolle, auf einer Laufbahn des Aufnahmebetts 4 abrollt. Anstatt eines solchen Rollenpaares kann auch nur die auf dem Flansch des Bauteils Bl abrollende Falzrolle vorgesehen sein; allerdings müsste der Roboter dann die für das Falzen erforderliche Kraft aufnehmen. In den bevorzugten Ausführungen von Rollfalzwerkzeugen

umfassen diese daher auch eine Gegenrolle für die jeweilige Falzrolle. Das Aufnahmebett 4 ist für die Gegenrolle an seiner Außenseite, dem Umfangsrand des Bauteils Bl abgewandt gegenüberliegend mit einer dem Umfangsrand des Bauteils Bl folgenden Laufbahn für die Gegenrolle geformt.

Die Spannvorrichtung des zweiten Ausführungsbeispiels kann von den beschriebenen Unterschieden abgesehen in gleicher Weise wie die Spannvorrichtung des ersten Ausführungsbeispiels verwendet und in einem Fügeprozess wie beispielhaft beschrieben eingesetzt werden.

Figur 11 zeigt beispielhaft eine Fügestation in schematischer Darstellung für die Durchführung eines zweiten Fügeverfahrens. Die Fügestation umfasst lediglich zwei Substationen Fl und F2. In der Substation Fl sind Bauteile Bl abgelegt. Die Stationen Fl der beiden Ausführungsbeispiele sind gleich. Die zweite Bauteil-Aufnahme 5 ist in der Substation F2 allerdings ortsfest unbeweglich angeordnet. Von der ortsfesten Anordnung der Bauteil- Aufnahme 5 abgesehen können die Bauteil- Aufnahme 5 und das Strukturteil 12, 13 das beschriebene zweite Spannvorrichtungsteil bilden.

Der Roboter 27, 28 entspricht bis einschließlich zu seinem vorletzten Gelenkelement 20-22 dem Roboter der Fügestation der Figur 8. Allerdings bildet ein Gelenkelement 25, das gegenüber dem Gelenkelement 24 modifiziert ist, das von der Basis 27 aus gesehen letzte Gelenkelement des Roboterarms 28. Das Gelenkelement 25 ist gegabelt. An einem Gabelende ist die Bauteil-Aufnahme 1 befestigt. Insoweit entspricht die Anordnung aus Gelenkelement 25 und Bauteil-Aufnahme 1 der beschriebenen Kombination aus Gelenkelement 24 und Bauteil- Aufnahme 1. An dem anderen Gabelende ist ein Fügewerkzeug 31 angeordnet. Das Fügewerkzeug 31 als solches kann dem Fügewerkzeug 30 entsprechen. Es umfasst zumindest eine Falzrolle und vorzugsweise auch eine Gegenrolle für die Falzrolle, wie dies in Figur 11 angedeutet ist. Vorzugsweise umfasst das Fügewerkzeug wenigstens eine weitere Falzrolle. Die in einer derartigen Weiterbildung wenigstens zwei Falzrollen sind zueinander geneigt am Gabelende angeordnet und können wahlweise in Arbeitsposition gebracht werden. In der EP 1 420 908 Al wird ein Rollfalzkopf beschrieben, wie er insbesondere an dem Gabelende des Gelenkelements 25 angeordnet sein kann. Das betreffende Gabelende kann auch nochmals als

Gelenk gebildet sein, um mehrere Falzrollen wahlweise in die Arbeitsposition bringen zu können. Alternativ zu einem Rollfalzkopf oder Gabelende mit wahlweise in die Arbeitsposition bringbaren Falzrollen kann mit Vorteil auch das in der EP 06 001 600 beschriebene Fügewerkzeug an dem Gabelende eingesetzt werden; dieses Fügewerkzeug erfordert kein zusätzliches Gelenk am Gabelende, da es mehrere Falzrollen umfasst, die im gleichen Arbeitslauf einander vor- und nachlaufend angeordnet sind.

Das erste Spannvorrichtungsteil kann insbesondere entweder das erste Spannvorrichtungsteil der Figuren 1 bis 7 oder das erste Spannvorrichtungsteil der Figuren 9 und 10 sein, wobei der einzige Unterschied darin besteht, dass eine Verbindung 23 das erste Strukturteil 11 steif mit dem Gelenkelement 25 verbindet und nicht mit dem Gelenkelement 20-22. Die Verbindung 23 ist eine lösbare Verbindung und so ausgeführt, dass der Roboter 27, 28 sie automatisch lösen kann.

Der Fügezyklus startet wieder in der Substation Fl, indem der Roboter 27, 28 mit der Bauteil- Aufnahme 1 dort das nächste Bauteil Bl aufnimmt. Nach dem Aufnehmen bewegt der Roboter 27, 28 die Bauteil-Aufnahme 1 mit dem aufgenommenen Bauteil Bl in die Substation F2 und dockt das erste Spannvorrichtungsteil mittels der Kupplungshälften 16 und 17 an dem zweiten Spannvorrichtungsteil an. Nach Herstellung und Blockierung des Kupplungseingriffs wird die Verbindung zwischen dem Gelenkelement 25 und der Bauteil- Aufnahme 1 gelöst. Die Verbindung 23 wird ebenfalls gelöst. Die zueinander gespannten Bauteil-Aufnahmen 1 und 5 sind in der Substation F2 nun ortsfest und absolut unbeweglich angeordnet.

Nachdem der Roboterarm 28 von den Bauteil-Aufnahmen 1 und 5 und dem Strukturteil 11 gelöst wurde, bewegt der Roboter 27, 28 das Fügewerkzeug 31 in die Startposition für den Fügeprozess und bewegt das Fügewerkzeug 31 anschließend längs des Umfangsrands, um die Falzverbindung herzustellen. Die durch den Kupplungseingriff der Kupplungshälften 16 und 17 hergestellte Spannstruktur wird in Abstimmung auf die Bewegung des Fügewerkzeugs 31 ebenfalls bewegt, wie bereits anhand der anderen Ausfuhrungsbeispiele beschrieben, so dass das Fügewerkzeug 31 in einem geschlossenen Umlauf den Umfangsrand der Bauteile Bl und B2 abfahren kann. Die Bewegung der Spannstruktur kann mittels eines bei dem zweiten

Spannvorrichtungsteil angeordneten Antriebs bewirkt werden. Der Antrieb kann beispielsweise unmittelbar auf das Gelenkelement der Bauteil-Aufnahme 5 wirken, welches das Gelenk 5, 15 bildet. In einer derartigen Ausführung kann der Rotor eines Drehmotors, vorzugsweise elektrischen Drehmotors, drehsteif mit dem Gelenkelement der Bauteil- Aufnahme 5 verbunden sein.

Nach dem Fügen werden das Fügewerkzeug 31 aus der Arbeitsposition bewegt und das Gelenkelement 25 wieder mit der Bauteil-Aufnahme 1 verbunden. Der Kupplungseingriff der Kupplungshälften 16 und 17 wird gelöst, und die Bauteil- Aufnahme 1 von der Bauteil- Aufnahme 5 abgehoben. Der aus den Bauteilen Bl und B2 gebildete Fügeverbund liegt nun frei auf der Bauteil- Aufnahme 5 und wird aus der Bauteil- Aufnahme 5 genommen, während der Roboter 27, 28 das erste Spannvorrichtungsteil bereits wieder für den nächsten Zyklus zur Substation Fl bewegt.

Bezuεszeichen:

1 Bauteil-Aufnahme

2 Greifer

3 Positionierelement, Zentrierstift

4 Aufnahmebett, Falzbett

5 Bauteil-Aufnahme

6 Aufnahmebett, Auflagen

7a Positionierelement, Einweiser

7b Positionierelement, Stift

8 Positionierelement, Stiftaufnahme

9 Positionierelement

10 Spannstruktur

11 Strukturteil, Ausleger

12 Strukturteil, Ausleger

13 Strukturteil

14 Gelenkelement

15 Gelenkelement

16 Kupplungshälfite

16a Andockseite

17 Kupplungshälfte

17a Andockseite

18 Kupplungsglied, Kupplungsaufnahme

19 Kupplungsglied, Kupplungsfinger

19a Verdickung

20 Andockglied

21 Anschluss

22 Gelenkelement

23 Verbindung

24 Gelenkelement

25 Gelenkelement

26 Antrieb

27 Roboterbasis

28 Roboterarm

29 -

30 Fügewerkzeug

30a Falzrolle

30b Gegenrolle

31 Fügewerkzeug

Bl Bauteil

B2 Bauteil

X Spannachse, Drehachse

Y Drehachse

F1-F4 Substationen