Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
CLAMPING DEVICE, MACHINE TOOL, AND METHOD FOR INTELLIGENTLY CLAMPING A WORKPIECE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/185239
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a clamping device (1) of a spindle-driven machine tool, having a main part (10), which is arranged along a spindle axis (15) and has a coupling element (50) on a first side (11) and a second side (12) with a workpiece receiving region (20), and having at least one actuatable clamping means (30), by means of which a workpiece can be clamped in the workpiece receiving region (20) in at least one clamping direction (31), wherein the main part (10) has at least one piezo actuator (40), and the at least one piezo actuator (40) has a working direction (41) which is directed towards the workpiece receiving region (20), the clamping direction (31) of the at least one clamping means (30) being aligned perpendicularly to the working direction (41) of the at least one piezo actuator (40).

Inventors:
GROSS TOBIAS (DE)
ZINAPOLD MIKE (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/053870
Publication Date:
October 03, 2019
Filing Date:
February 15, 2019
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
STERMAN TECHNISCHE SYSTEME GMBH (DE)
International Classes:
B23B31/40
Foreign References:
US1412170A1922-04-11
EP1052046A22000-11-15
EP1882548A12008-01-30
JPH05245708A1993-09-24
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
WESTPHAL, MUSSGNUG & PARTNER, PATENTANWÄLTE MBB (DE)
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche

1. Spannvorrichtung (1) einer spindelgetriebenen Werkzeug maschine, aufweisend

einen Grundkörper (10), der entlang einer Spindelachse (15) angeordnet ist und auf einer ersten Seite (11) ein Kopplungselement (50) aufweist und eine zweite Seite (12) mit einem Werkstückaufnahmebereich (20),

mindestens einem betätigbaren Spannmittel (30), durch das ein Werkstück (3) in mindestens einer Spannrichtung (31) in dem Werkstückaufnahmebereich (20) verspannt werden kann,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass der Grundkörper (10) mindestens einen Piezoaktor (40) aufweist, dass der Piezoaktor (40) jeweils eine Wirkrichtung (41) aufweist, die auf den Werkstückauf nahmebereich (20) gerichtet ist, und dass die Spann richtung (31) des mindestens einen Spannmittels (30) senkrecht zu der Wirkrichtung (41) des mindestens einen Piezoaktors (40) ausgerichtet ist.

2. Spannvorrichtung (1) nach Anspruch 1,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass der mindestens eine Piezoaktor (40) einen Tastkopf (42) aufweist, dass der Tastkopf (42) in die Wirkrichtung (41) durch den Piezoaktor (40) zustellbar ist, und dass die Position des Piezoaktors (40) und/oder des Tast kopfs (42) auslesbar ist.

3. Spannvorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass die jeweilige Wirkrichtung (41) des mindestens einen Piezoaktors (40) senkrecht zu der Spindelachse (15) an geordnet ist, und dass die Wirkrichtung (41) die Spin delachse (15) schneidet.

4. Spannvorrichtung (1) nach einem der vorgenannten An sprüche,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass die mindestens zwei, vorzugsweise drei, Piezoaktoren (40) umfangssymmetrisch um die Spindelachse (15) ange ordnet sind.

5. Spannvorrichtung (1) nach einem der vorgenannten An sprüche,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass der Grundkörper (10) eine Schnittstelle aufweist, durch die Steuerbefehle für die Piezoaktoren (40) empfangen werden können und durch die die Position des Piezoak tors (40) gesendet werden kann.

6. Spannvorrichtung (1) nach einem der vorgenannten An sprüche,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass die Spannrichtung (31) des mindestens einen Spannmit tels (30) parallel zu der Längsachse (15) ausgerichtet ist .

7. Spannvorrichtung (1) nach einem der vorgenannten An sprüche,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass mindestens zwei Spannmittel (30) vorgesehen sind, die umfangssymmetrisch um die Spindelachse (15) angeordnet sind .

8. Spannvorrichtung (1) nach einem der vorgenannten An sprüche,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass der Werkstückaufnahmebereich (20) für eine Bearbeitung einer Innenseite oder einer Außenseite eines ringförmi gen Werkstücks (3) ausgebildet ist.

9. Spannvorrichtung (1) nach einem der vorgenannten An sprüche,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass das mindestens eine Spannmittel (30) einen Schwenkbol zen (33) umfasst, welcher um eine Schwenkachse (34) drehbar ist, die parallel und beabstandet zu der Spin delachse (15) angeordnet ist.

10. Spannvorrichtung (1) nach einem der vorgenannten An sprüche,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass die Schwenkbolzen (33) mittels einer Synchronisations einrichtung (39) gekoppelt sind.

11. Spannvorrichtung (1) nach einem der vorgenannten An sprüche,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass der Grundkörper (10) einen Werkstückanschlag (25) auf weist, der als Spannmittel (30) ausgebildet ist.

12. Spannvorrichtung (1) nach einem der vorgenannten An sprüche,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass der Piezoaktor (40) eine Aktorrichtung (45) aufweist, und dass die Aktorrichtung (45) in einem Winkel von mindestens 45°, vorzugsweise 90° oder 180° zu der Wir krichtung ausgerichtet ist.

13. Werkzeugmaschine (2), insbesondere Drehmaschine oder Schleifmaschine, mit einer Spannvorrichtung (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche.

14. Werkzeugmaschine (2) nach Anspruch 13,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass die Werkzeugmaschine (2) eine Steuerung umfasst, durch welche die Piezoaktoren (40) der Spannvorrichtung (1) in Wirkrichtung (41) steuerbar sind und die Position der Piezoaktoren (40) ausgelesen werden kann.

15. Werkzeugmaschine nach Anspruch 13,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass die Werkzeugmaschine (2) und die Spannvorrichtung (1) Mittel zum Übertragen elektrischer Energie von der Werkzeugmaschine (2) zu der Spannvorrichtung (1) auf weisen, und dass die Werkzeugmaschine (2) eine Schnitt stelle umfasst, die eingerichtet ist, mit der Schnitt stelle der Spannvorrichtung (1) zu kommunizieren.

16. Verfahren zum Spannen eines Werkstückes (3) mit einer Spannvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, gekennzeichnet durch die Verfahrensschritte:

- Positionieren des Werkstückes in dem Werkstückaufnah mebereich (20) der Spannvorrichtung (1),

- Antasten des Werkstücks (3) mittels des mindestens einen Piezoaktors (40), Erfassen der Position des mindestens einen Piezoak- tors (40) und Bestimmen der Werkstücklage mittels der Position des mindestens einen Piezoaktors (40), und - Verspannen des Werkstückes (3) in dem Werkstückauf nahmebereich (20) durch das mindestens eine Spannmit tel (30) .

17. Verfahren nach Anspruch 16,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass die Werkstücklage durch wiederholtes Antasten der Pie- zoaktoren (40) in Wirkrichtung (41) erfasst wird, wobei die Winkellage zwischen dem Werkstück (3) und der

Spannvorrichtung (1) verändert ist.

18. Verfahren nach Anspruch 17,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass die Winkellage zwischen dem Werkstück (3) und der

Spannvorrichtung (1) durch eine Drehung der Spannvor richtung (1) um die Spindelachse (15) erfolgt.

19. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 18,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass die Werkstücklage des Werkstücks (3) nach Erfassen der Werkstücklage durch ein Zustellen des mindestens einen Piezoaktors (40) in dem Werkstückaufnahmebereich (20) verändert wird.

20. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 19,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass durch ein Zustellen des mindestens einen Piezoaktors (40) das Werkstück (3) in dem Werkstückaufnahmebereich (20) elastisch und/oder plastisch verformt wird.

21. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 20,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass nach dem Verspannen des Werkstücks (3) die Piezoaktoren (40) die Werkstücklage abfragen bzw. überwachen.

22. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 21,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass nach dem Verspannen des Werkstücks (3) durch das min- destens eine Spannmittel (30) die Piezoaktoren (40) in eine Ausgangstellung verfahren sind.

Description:
Spannvorrichtung, Werkzeugmaschine und Verfahren zum intelli genten Spannen eines Werkstückes

Die vorliegende Erfindung betrifft eine spindelgetriebene Spannvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1, eine Werk zeugmaschine gemäß Anspruch 13 sowie ein Verfahren zum intel ligenten Spannen eines Werkstückes mit den Merkmalen des An spruchs 16, das ein intelligentes Spannen des Werkstücks in einem Werkstückaufnahmebereich der spindelgetriebenen Spann vorrichtung der Werkzeugmaschine ermöglicht.

Spannvorrichtungen sind in unterschiedlichen Ausgestaltungen aus dem Stand der Technik bekannt und umfassen typischerweise einen Grundkörper mit einem Werkstückaufnahmebereich. In den Werkstückaufnahmebereich eingesetzte Werkstücke werden mittels eines oder mehrerer Spannmittel mit dem Grundkörper verspannt und können anschließend durch die Werkzeugmaschine, beispiels weise eine Drehmaschine, eine Schleifmaschine oder eine Mess maschine bearbeitet werden. Die Spannmittel können auch eine Spanneinheit sein. Im industriellen Einsatz von Spannvorrich tungen stellt das Ausrichten des Werkstücks in dem Werkstück aufnahmebereich einer Spannvorrichtung eine große Herausforde rung dar, da zur präzisen Bearbeitung des Werkstückes dieses in eine vorbestimmte, zumeist eine zu einer Spindelachse exakte koaxiale Ausrichtung des Werkstücks erforderlich ist, welches jedoch nur in einem bestimmten Toleranzbereich möglich ist. Ferner können aus dem Stand der Technik bekannte Spann vorrichtungen mögliche Lagetoleranzen nicht beliebig durch eine Steuerung einstellen oder gezielt das Werkstück in dem Werkstückaufnahmebereich exzentrisch positionieren um beson dere Werkstückeigenschaften zu erzeugen. Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Spannvorrichtung zur Verfügung zu stellen, die die aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile beseitigt und es ermög licht, Werkstücke nach dem Einsetzen in den Werkstückaufnahme bereich auszurichten bzw. in einer vorgegebenen Lage innerhalb des Werkstückaufnahmebereichs zu positionieren. Darüber hinaus soll eine derartige Spannvorrichtung das Ausrichten und/oder Positionieren des Werkstückes in dem Werkstückaufnahmebereich in kürzester Zeit erledigen, um die Stand-/ Taktzeiten nicht unnötig zu verlängern und den Einsatz einer solchen Spannvor richtung besonders wirtschaftlich zu gestalten. Auch ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Werkzeugmaschine mit einer solchen Spannvorrichtung sowie ein Verfahren zum Einspannen eines Werkstücks vorzuschlagen.

Die Lösung dieser Aufgaben erfolgt durch eine Spannvorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 sowie durch eine Werk zeugmaschine mit den Merkmalen des Patentanspruchs 13 und ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 16.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Be standteil der Unteransprüche.

Die erfindungsgemäße spindelgetriebene Spannvorrichtung einer Werkzeugmaschine mit den Merkmalen des Anspruchs 1 umfasst ei nen Grundkörper, der entlang einer Spindelachse angeordnet ist und auf einer ersten Seite ein Kopplungselement aufweist, durch das die Spannvorrichtung mit einer angetriebenen Spindel einer Werkzeugmaschine koppelbar ist und auf einer zweiten Seite einen Werkstückaufnahmebereich und mindestens ein betä tigbares Spannmittel umfasst, durch das ein Werkstück in min destens einer Spannrichtung in dem Werkstückaufnahmebereich verspannt werden kann. Erfindungsgemäß ist darüber hinaus vor gesehen, dass der Grundkörper mindestens einen Piezoaktor auf weist, dass der mindestens eine Piezoaktor jeweils eine Wir krichtung aufweist, die auf den Werkstückaufnahmebereich ge richtet ist und wobei die Spannrichtung des mindestens einen betätigbaren Spannmittels im Wesentlichen senkrecht zu der Wirkrichtung des mindestens einen Piezoaktors ausgerichtet ist. Piezoaktoren sind allgemein aus dem Stand der Technik be kannt und umfassen einen Aktor, der typischerweise aus kerami schen Bestandteilen gebildet ist und in einer Aktorrichtung verstellbar ist. Die Aktorrichtung kann entweder unmittelbar die Wirkrichtung sein oder mittels einer Umlenkeinrichtung in eine beliebige Wirkrichtung gewandelt werden. Piezoaktoren weisen eine hohe Dynamik auf, wodurch besonders schnell eine Zustellung in die Wirkrichtung erfolgen kann und eine defi nierbare Kraft durch den mindestens einen Piezoaktor in Wir krichtung auf das Werkstück aufgebracht werden kann. Durch das Aufbringen einer Kraft auf das Werkstück kann das Werkstück in dem Werkstückaufnahmebereich der Spannvorrichtung verschoben werden, um aktiv eine Veränderung der Werkstücklage in dem Werkstückaufnahmebereich, insbesondere vor dem Verspannen des Werkstückes, vorzunehmen. Die Spindelachse der Spannvorrich tung entspricht bevorzugt der Drehachse der angetriebenen Spindel der Werkzeugmaschine. Die Spannmittel können eine Spanneinheit bilden und können darüber hinaus axial und/oder radial zustellbar sein und das Werkstück somit axial und/oder radial in dem Werkstückaufnahmebereich verspannen. Derartige Spannmittel sind hinreichend aus dem Stand der Technik be kannt .

Weiterhin hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn der Pie zoaktor einen Tastkopf aufweist und dass der Tastkopf in der Wirkrichtung durch den Piezoaktor zustellbar ist und eine Po sition des Piezoaktors und/oder des Tastkopfes des Piezoaktors auslesbar ist. Der Tastkopf ist auf der dem Werkstückaufnahme bereich zugewandten Seite der Spannvorrichung angeordnet und eingerichtet, auf das Werkstück in dem Werkstückaufnahmebe reich einzuwirken. Dementsprechend kann der Tastkopf das Werk stück antasten und durch das Auslesen der Position des Aktors und/oder des Tastkopfes die Lage des Werkstücks in dem Werk stückaufnahmebereich bestimmen. Weiterhin bevorzugt kann ge zielt eine definierte Kraft mittels des Tastkopfes auf das Werkstück aufgebracht werden, oder das Werkstück in dem Werk stückaufnahmebereich mittels des Tastkopfes verschoben werden, um eine Veränderung der Werkstücklage in dem Werkstückaufnah mebereich vorzunehmen.

Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die jeweilige Wirkrichtung des mindestens einen Piezoaktors senkrecht zu der Spindelachse angeordnet ist, und dass die Wirkrichtung auf die Spindelachse gerichtet oder abgerichtet ist. Dementsprechend ist die Spannrichtung des mindestens einen Spannmittels parallel zu der Spindelachse ausgerichtet. Eine derartig ausgebildete Spannvorrichtung kann bevorzugt für eine Bearbeitung einer Innenfläche oder einer Außenfläche eines ringförmigen Werkstücks verwendet werden.

Die Wirkrichtung des mindestens einen Piezoaktors kann bei spielsweise bei der Spannvorrichtung zur Bearbeitung der In nenfläche des Werkstückes auf die Spindelachse gerichtet sein, währenddessen die Wirkrichtung des mindestens einen Piezoak tors bei der Spannvorrichtung zur Bearbeitung der Außenfläche des Werkstücks radial von der Spindelachse weg weist. Darüber hinaus ist es weiterhin besonders vorteilhaft, wenn mindestens zwei, vorzugsweise drei Piezoaktoren umfangssymmet risch um die Spindelachse angeordnet sind. Die Anzahl der ver wendeten Piezoaktoren kann jedoch beliebig hoch sein. Bei der besonders bevorzugten Ausgestaltung mit einer Vielzahl von um fangssymmetrisch angeordneten Piezoaktoren kann die Position des Werkstückes in dem Werkstückaufnahmebereich vereinfacht erfasst werden, in dem der Relativwinkel zwischen dem Werk stück und der Spannvorrichtung durch eine Drehung um die Spin delachse verändert ist. Die Werkstücklage des Werkstücks in dem Werkstückaufnahmebereich der Spannvorrichtung kann durch ein Zustellen der Piezoaktoren relativ zu der Spindelachse ak tiv eingestellt werden.

Es hat sich als weiterhin vorteilhaft erwiesen, wenn der Grundkörper wenigstens eine Schnittstelle aufweist, durch die Steuerbefehle für den mindestens einen Piezoaktor empfangen und die Position des wenigstens einen Piezoaktors gesendet werden kann.

Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der vorliegenden Er findung sieht vor, dass mindestens zwei Spannmittel vorgesehen sind, die umfangssymmetrisch um die Spindelachse angeordnet sind und das Werkstück in dem Werkstückaufnahmebereich arre tieren. Die Spannmittel sind entweder durch einzelne Zylinder zustellbar oder mittels eines geeigneten Synchronisationsmit tels synchron zustellbar, wodurch eine möglichst homogene Werkstückspannung beim Verspannen mittels der Spannmittel be werkstelligt ist.

Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung der vorliegenden Er findung sieht vor, dass die Spannrichtung des jeweiligen

Spannmittels parallel, insbesondere parallel und beabstandet zu der Längsachse ausgerichtet ist. Die Spannkraft der Spann mittel ist also eine Axialkraft. Die Spannrichtung ist der Vektor der Zustellbewegung des Spannmittels. Ist beispiels weise nur ein Spannmittel in Form eines entlang der Spin delachse beweglichen Werkstückanschlages vorgesehen, ist die Spannrichtung koaxial zu der Spindelachse ausgerichtet. Sind beispielsweise drei zustellbare Spannmittel vorgesehen, sind die Spannrichtungen bzw. die Vektoren der Spannrichtung paral lel und beabstandet zu der Spindelachse angeordnet, wobei be sonders bevorzugt die Spannrichtungen umfangssymmetrisch um die Spindelachse positioniert sind.

Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das mindestens eine Spannmittel einen Schwenkbolzen umfasst, welcher um eine Schwenkachse schwenkbar ist, die pa rallel und beabstandet zu der Spindelachse angeordnet ist. Die Schwenkbolzen können als Planspannelemente ausgebildet sein und können weiterhin mit einem als Spannmittel ausgebildeten Werkstückanschlag Z usammenwirken, sodass das Werkstück durch den Werkstückanschlag in eine Spannrichtung gegen die Schwenk bolzen arretiert werden kann. Besonders bevorzugt sind mehrere Schwenkbolzen um die Spindelachse angeordnet, welche besonders bevorzugt mittels einer Synchronisationseinrichtung gekoppelt sind, wodurch die Schwenkbewegung um die Schwenkachse und/oder die Bewegung der Schwenkbolzen in die Spannrichtung synchroni siert sind.

Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der vorliegenden Er findung sieht vor, dass der Piezoaktor eine Aktorrichtung auf weist und dass die Aktorrichtung in einem Winkel von mindes tens 45°, vorzugsweise 90° oder weiter bevorzugt von 180° zu der Wirkrichtung ausgerichtet ist. Die Zustellbewegung des Piezoaktors wird mittels einer mechanischen Umlenkungseinrich tung von der Aktorrichtung in eine Wirkrichtung gewandelt. Die Aktorrichtung kann jedoch auch unmittelbar der Wirkrichtung entsprechen .

Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft eine Werkzeugmaschine, insbesondere eine Drehmaschine, eine

Schleifmaschine oder eine Messmaschine mit einer durch die Spindel der Werkzeugmaschine angetriebenen Spannvorrichtung, wobei die Spannvorrichtung einen Grundkörper aufweist, der entlang einer Spindelachse angeordnet ist und auf der ersten Seite ein Kopplungselement aufweist, durch welches die Spann vorrichtung mit der Spindel der Werkzeugmaschine gekoppelt ist und eine zweite Seite mit einem Werkstückaufnahmebereich und mit mindestens einem betätigbaren Spannmittel, durch das ein Werkstück in der Spannrichtung in dem Werkstückaufnahmebereich verspannt werden kann, wobei der Grundkörper mindestens einen Piezoaktor aufweist, wobei der Piezoaktor jeweils eine Wir krichtung aufweist, die auf den Werkstückaufnahmebereich ge richtet ist und wobei die Spannmittel der Spannvorrichtung senkrecht zu der Wirkrichtung des mindestens einen Piezoaktors ausgerichtet sind.

Besonders bevorzugt umfasst die Werkzeugmaschine eine Steue rung, durch die der mindestens eine Piezoaktor der Spannvor richtung in Wirkrichtung steuerbar ist und durch die die Posi tion des mindestens einen Piezoaktors ausgelesen werden kann. Die Steuerung der Werkzeugmaschine kann mit dem mindestens ei nen Piezoaktor interagieren, wodurch ein durch die Steuerung kontrolliertes Bewegungsverhalten des mindestens einen Piezo aktors und der Spindel der Werkzeugmaschine bzw. der Spannvor richtung ermöglicht ist. Insbesondere kann durch eine Drehung der Spannvorrichtung um die Spindelachse und ein sich daran anschließendes Antasten des Werkstücks in dem Werkstückaufnah mebereich eine Vermessung des Werkstücks über seinen gesamten Umfang, also um 360°, erfolgen. Dadurch kann nicht nur die punktuelle Werkstücklage des Werkstücks in dem Werkstückauf nahmebereich bestimmt werden, sondern eine exakte Formbestim mung des Werkstücks erfolgen, wodurch bei einem nachgelagerten Bearbeitungsschritt, beispielsweise Drehen oder Schleifen, Form- und Lagetoleranzen bestmöglich durch eine durch die Pie- zoaktoren durchgeführte Werkstücklagekorrektur gestaltet wer den können.

Weiterhin ist es besonders vorteilhaft, wenn die Werkzeugma schine und die Spannvorrichtung Mittel zum Übertragen elektri scher Energie von der Werkzeugmaschine zu der Spannvorrichtung aufweisen und weiter bevorzugt, wenn die Werkzeugmaschine eine Schnittstelle umfasst, die eingerichtet ist, mit der Schnitt stelle der Spannvorrichtung, bevorzugt drahtlos, zu kommuni zieren .

Ein dritter Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren zum Spannen eines Werkstücks mit einer erfindungsge mäßen Spannvorrichtung. Das erfindungsgemäße Verfahren ist da bei gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:

- Positionieren des Werkstücks in dem Werkstückaufnahmebe reich der Spannvorrichtung,

- Antasten des Werkstücks mittels des mindestens einen Pie- zoaktors durch ein Zustellen des Piezoaktors in der Wir krichtung auf das Werkstück,

- Erfassen der Position des mindestens einen Piezoaktors und Bestimmen der Werkstücklage mittels der Position des mindestens einen Piezoaktors, und - Verspannen des Werkstücks in dem Werkstückaufnahmebereich durch das mindestens eine Spannmittel.

Besonders vorteilhaft ist bei der Durchführung des erfindungs gemäßen Verfahrens, wenn die Werkstücklage durch ein wieder holtes Antasten mittels des mindestens einen Piezoaktors in Wirkrichtung erfasst wird, wobei die Winkellage zwischen dem Werkstück und der Spannvorrichtung durch ein Verdrehen um die Spindelachse nach jedem Antasten verändert ist. Insbesondere ist es vorteilhaft, wenn die Winkellage zwischen dem Werkstück und der Spannvorrichtung durch eine Drehung der Spannvorrich tung die Spindelachse durch die Werkzeugmaschine erfolgt. Wei terhin ist es besonders vorteilhaft, wenn dabei die Spannvor richtung mindestens zwei, weiter bevorzugt drei Piezoaktoren aufweist, wodurch die Werkstücklage und/oder Werkstückform be sonders schnell und effizient erfasst werden kann.

Es hat sich weiterhin als vorteilhaft erwiesen, wenn nach dem Erfassen der Werkstücklage durch ein Zustellen des mindestens einen Piezoaktors die Werkstücklage des Werkstücks in dem Werkstückaufnahmebereich verändert wird. Dadurch kann gezielt beispielsweise die Werkstücklage des Werkstücks zu der Spin delachse verändert und Einfluss auf die Form- und Lagetoleranz genommen werden. Beispielsweise ist es möglich, das Werkstück exakt koaxial zu der Spindelachse auszurichten, oder unter Be rücksichtigung der Lage- und Formtoleranzen eine gezielte ex zentrische Ausrichtung zu der Spindelachse einzustellen.

Eine vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfah rens sieht vor, dass das Werkstück in dem Werkstückaufnahmebe reich durch den mindestens einen Piezoaktor elastisch und/oder plastisch verformt wird. Bevorzugt wird das Werkstück vor dem Verspannen durch den mindestens einen Piezoaktor verformt, wodurch die eingebrachten Verformungen in dem verspannten Zu stand des Werkstücks aufrechterhalten bzw. fixiert werden. Die durch den mindestens einen Piezoaktor erzeugten Verformungen können maßgeblich auf die Form des Werkstücks Einfluss nehmen wodurch beispielsweise gezielt definierte Toleranzen bei der Bearbeitung erzeugt werden können.

Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird vorgesehen, dass die Werkstücklage beim Ver spannen oder bei einer auf das Verspannen folgenden Bearbei tung überwacht bzw. kontrolliert wird. Beim Verspannen des Werkstücks können mittels des mindestens einen Piezoaktors Verschiebungen und/oder elastische oder plastische Deformatio nen des Bauteils erfasst werden. Darüber hinaus kann der min destens eine Piezoaktor während der Bearbeitung des Werkstücks Spannungsveränderungen und Werkstücklageveränderungen überwa chen bzw. kontrollieren. Hierzu werden die Piezoaktoren wie derholt abgefragt, wodurch ein Condition Monitoring bei der Bearbeitung des Werkstücks realisiert wird.

Auch hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn nach dem Ver spannen durch das mindestens eine Spannmittel der mindestens eine Piezoaktor in eine Ausgangsstellung verfahren wird, wodurch der mindestens eine Piezoaktor bei der Bearbeitung des Werkstücks vor äußeren Krafteinwirkungen geschützt ist.

Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf die begleitenden Figuren ein erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel sowie das erfin dungsgemäße Verfahren zum intelligenten Spannen eines Werk stücks ausführlich erläutert. Es zeigen:

Figur 1 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Spannvor richtung mit einem Werkstückaufnahmebereich, in dem ein Werkstück mittels Spannmittel umfangssymmetrisch in einer Spannrichtung zu Bearbeitungszwecken ge spannt gehalten ist,

Figur 2 eine teilweise geschnittene Darstellung der Spannvor richtung gemäß Figur 1 mit drei Piezoaktoren, die je weils eine auf den Werkstückaufnahmebereich und auf eine Außenfläche des Werkstücks gerichtete Wirkrich tung aufweisen, die senkrecht zu der Spannrichtung ausgerichtet ist, und

Figur 3 ein vereinfachter schematischer Ablauf des erfin

dungsgemäßen intelligenten Verfahrens zum Spannen des Werkstücks mittels einer Spannvorrichtung gemäß den Figuren 1 und 2.

Figur 1 ist eine Spannvorrichtung 1 einer nicht dargestellten Werkzeugmaschine 2 zu entnehmen, dass eingerichtet ist, ein Werkstück 3 zu Bearbeitungszwecken in einem Werkstückaufnahme bereich 20 zu arretiert.

Das Werkstück 3 in dem dargestellten Ausführungsbeispiel der Spannvorrichtung 1 ist ein ringförmiger Körper mit zwei Man telflächen und zwei Stirnflächen, wobei die äußere Mantelflä che eine Außenfläche und die innere Mantelfläche eine Innen fläche bildet. Das Werkstück 3 ist in den Figurenl und 2 zur Bearbeitung der Innenfläche in der Spannvorrichtung 1 einge spannt .

Die Spannvorrichtung 1 umfasst einen Grundkörper 10, der ent lang einer Spindelachse 15 im Wesentlichen rotationssymmet risch ausgebildet ist und auf zwei gegenüberliegenden Seiten eine erste Seite 11 und eine zweite Seite 12 aufweist. Die erste Seite 11 ist auf der der (nicht dargestellten) Werkzeug maschine 2 zugewandten Seite des Grundkörpers 10 angeordnet, währenddessen die zweite Seite 12 auf der von der (nicht dar gestellten) Werkzeugmaschine 2 abgewandten Seite angeordnet ist .

Auf der ersten Seite 11 ist ein Kopplungselement 50 angeord net, durch das die Spannvorrichtung 1 in der Spindelachse 15 koaxial an einer angetriebenen (nicht dargestellten) Spindel der Werkzeugmaschine 2 befestigt werden kann. Zum Bearbeiten der Innenseite des Werkstücks 3 wird die Spannvorrichtung 1 in eine Rotationsbewegung um die Spindelachse 15 durch die Spin del versetzt. Die Werkzeugmaschine 2 kann beispielsweise eine Drehmaschine oder eine Schleifmaschine sein.

Der Werkstückaufnahmebereich 20 befindet sich koaxial zu der Spindelachse 15 und wird durch eine Ausnehmung 21 gebildet, in die das Werkstück 3 zu Bearbeitungszwecken bereichsweise oder vollständig eingesetzt werden kann. Darüber hinaus umfasst die Spannvorrichtung 1 einen Werkstückanschlag 25, der auf der der Werkzeugmaschine 2 zugewandten Seite des Werkstückaufnahmebe reichs 20 angeordnet ist und eine oder mehrere Werkstückaufla geflächen 26 für das Werkstück 3 aufweist. Die Werkstückaufla geflächen 26 stehen von einer Ebene, die parallel zu der ers ten Seite 11 oder der zweiten Seite 12 ausgerichtet ist von dem Werkstückanschlag 25 in der Spindelachse 15 in Richtung der zweiten Seite 12 ab.

Die Spannvorrichtung 1 umfasst, wie Figur 1 weiter zu entneh men ist, drei Spannmittel 30, die um die Spindelachse 15 um fangssymmetrisch in einer Winkelteilung von 120° angeordnet sind. Die Spannmittel 30 sind im vorliegenden Ausführungsbei spiel als L-förmige Schwenkbolzen 33 mit einem Spannelement 35 ausgebildet und weisen jeweils eine Schwenkachse 34 auf, um die der Schwenkbolzen 33 drehbar ist. Das Spannelement 35 steht radial von der Schwenkachse 34 des Schwenkbolzens 33 ab. Wie aus der Schnittdarstellung in Figur 2 ersichtlich, umfasst das Spannelement 35 eine Spannfläche 36, die senkrecht zu der Spindelachse 15 ausgerichtet ist, so dass die Spannrichtung parallel zu der Spindelachse 15 verläuft. Das Werkstück 3 wird somit auf den zwei gegenüberliegenden Stirnseiten zwischen den Spannflächen 36 der Spannelemente 35, den Schwenkbolzen 33 und den Werkstückauflageflächen 26 des Werkstückanschlags 25 ver spannt. Die Spannrichtungen 31 sind folglich parallel zu der Spindelachse 15.

Die Schwenkbolzen 33 sind mittels einer (nicht dargestellten) Synchronisationseinrichtung 39 gekoppelt, wodurch die Schwenk bolzen 33 synchron um die Schwenkachse 34 gedreht werden kön nen. Durch ein Schwenken der Schwenkbolzen 33 um die Schwenk achse 34 kann der Werkstückaufnahmebereich 20 freigegeben wer den, so dass das zu bearbeitende Werkstück 3 in die Ausnehmung 21 eingesetzt werden kann. Typischerweise sind die Schwenkbol zen 33 in einem Winkel von ca. 90° um die Schwenkachse 34 von einer geöffneten Stellung in eine Spannstellung drehbar. Die entsprechenden Schwenkrichtungen sind in der Figur 1 mittels Doppelpfeilen um die Schwenkachse 34 dargestellt.

Das Verspannen des Werkstücks 3 in dem Werkstückaufnahmebe reich 20 kann entweder durch ein Zustellen des Werkstückan schlages 25 in der Spindelachse 15 erfolgen oder durch eine Zustellung der Schwenkbolzen 33 entlang der Schwenkachse 34. Entweder kann der Werkstückanschlag 25 entlang der Spin delachse 15 bewegt werden oder die Spannflächen 36 der Spann elemente 35. Eine kombinierte Bewegung des Werkstückanschlages 25 und der Schwenkbolzen 33 ist ebenfalls möglich. Die Zustellung des Werkstückanschlages 25 und/oder der Schwenkbolzen 33 kann mittels einer (nicht dargestellten) Zug stange der Werkzeugmaschine 2 erfolgen, oder durch geeignete Betätigungsmittel, welche elektrisch, elektrohydraulisch, hyd raulisch, pneumatisch oder mechanisch sein können.

Insbesondere der teilweise geschnittenen Darstellung in Figur 2 ist zu entnehmen, dass die Werkstückauflageflächen 26 und die Spannflächen 36 in der gleichen Winkelteilung angeordnet sind, so dass die Werkstückauflageflächen 26 und die Spannflä che 36 in der Spannstellung der Schwenkbolzen 33 zueinander fluchtend angeordnet sind.

Weiterhin ist Figur 1 zu entnehmen, dass um die Spindelachse 15 umfangssymmetrisch drei Piezoaktoren 40 angeordnet sind.

Die Piezoaktoren 40 sind im Wesentlichen auf der zweiten Seite 12 des Grundkörpers 10 auf der dem Werkstückaufnahmebereich 20 zugewandten Seite angeordnet und durch einen Deckel 13 ver deckt an dem Grundkörper 10 fest angeordnet. Der Deckel 13 schützt die Piezoaktoren 40 vor äußeren Einwirkungen.

Die Piezoaktoren 40 umfassen einen elektrisch betätigbaren und zustellbaren Aktor mit einer Aktorrichtung, wobei der Aktor mechanisch mit einem Tastkopf 42 gekoppelt ist. Der Tastkopf 42 kann durch den Aktor entlang einer Wirkrichtung 41 bidirek tional zugestellt werden. Die Tastköpfe 42 der Piezoaktoren 40 sind radial um die Ausnehmung 21 verteilt und können durch den Aktor aus einer Ausgangsstellung in die Wirkrichtung 41 zuge stellt werden, bis die Tastköpfe 42 in die Ausnehmung 21 ragen und in Wirkkontakt mit der Außenfläche des Werkstücks 3 gelan- gen . Die Wirkrichtung 41 des Piezoaktors 40 ist auf die Spin delachse 15 gerichtet und schneidet diese in einem rechten Winkel. Die Wirkrichtungen 41 der Piezoaktoren 40 sind daher auch senkrecht zu der Spannrichtung 31 der Spannmittel 30, wodurch sich der Vorteil ergibt, dass die Piezoaktoren 40 im gespannten Zustand des Werkstücks 3 in dem Werkstückaufnahme bereich 20 nicht durch Spannkräfte unnötig belastet werden. Eine Abweichung von der exakt senkrechten Ausrichtung der Spannrichtung 31 zu der Wirkrichtung 41 der Piezoaktoren 40 ist möglich, insbesondere bei Spannvorrichtungen 1, deren Spannmittel 30 weder eine reine axiale noch eine reine radiale Zustellbewegung beim Verspannen des Werkstücks 3 ausweisen, sondern eine Schwenkbewegung, durch die beispielsweise neben einer reinen radialen Verspannung ein Axialanzug bewerkstel ligt wird. Eine im Wesentlichen senkrechte Ausrichtung umfasst eine Toleranz von ±5°, in Ausnahmefällen von ±15° und mehr.

Der jeweilige Tastkopf 42 des jeweiligen Piezoaktors 40 kann in der Wirkrichtung 41 auf das Werkstück 3 zugestellt werden und in Wirkrichtung 41 eine Kraft, vorliegend eine Radial kraft, auf das Werkstück 3 ausüben. Durch eine geeignete Steu erung bzw. Regelung der Piezoaktoren 40 wird die Position des jeweiligen Piezoaktors 40 bzw. des Tastkopfs 42 erfasst und es kann eine Kraft definiert werden, mit welcher der jeweilige Piezoaktor 40 auf das Werkstück 3 drückt.

Die Spannvorrichtung 1 und die Werkzeugmaschine 2 weisen

(nicht dargestellte) Mittel zum Übertragen elektrischer Ener gie von der Werkzeugmaschine 2 zu der Spannvorrichtung 1 auf. Weiterhin weisen die Spannvorrichtung 1 und die Werkzeugma schine 2 (nicht dargestellte) Schnittstellen auf, die es einer Steuerung, vorzugsweise der Steuerung der Werkzeugmaschine 2, ermöglichen, mit den Piezoaktoren 40 der Spannvorrichtung 1 zu kommunizieren und diese anzusteuern. Die Steuerung der Span vorrichtung 1 kann jedoch auch von einer externen Steuerung unabhängig von der Maschinensteuerung erfolgen.

Die Steuerung der Werkzeugmaschine 2 kann die Position der Piezoaktoren 40 bzw. der Tastköpfe 42 auslesen und einstellen, sowie die durch die Piezoaktoren 40 bzw. die Tastköpfe 42 auf das Werkstück 3 ausgeübte Kraft einstellen. Durch eine ge zielte Ansteuerung der Piezoaktoren 40 kann das Werkstück 3 in dem Werkstückaufnahmebereich 20 eine Werkstücklagekorrektur erfahren. Durch ein Zustellen der Tastköpfe 42 der Piezoakto ren 40 kann das Werkstück 3 in einem nicht durch die Spannmit tel 30 verspannten Zustand des Werkstücks 3 um ein Maß E rela tiv zu der Spindelachse 15 verschoben werden. Die Werkstück lage des Werkstücks 3 kann beliebig in dem Werkstückaufnahme bereich 20 positioniert werden und anschließend durch ein Ver spannen mittels der Spannmittel 30 zu Bearbeitungszeiten in dieser Position fixiert werden.

Ein Verfahren zum intelligenten Spannen eines Werkstücks 3 in der Spannvorrichtung 1 gemäß den Figuren 1 und 2 ist schema tisch in Figur 3 dargestellt.

In einem ersten Verfahrensschritt 100 wird das Werkstück 3 in dem Werkstückaufnahmebereich 20 positioniert. Besonders bevor zugt ist dabei, wenn die Spindelachse 15 vertikal ausgerichtet ist. Das Werkstück 3 kann durch eine Aufnahmebewegung in der Spindelachse 15 in den Werkstückaufnahmebereich 20 eingelegt werden und verbleibt sodann in dieser Lage unverändert auf dem Werkstückanschlag 25. Alternativ hierzu kann das Werkstück in den Werkstückaufnahmebereich 20 eingesetzt werden, und durch ein Schwenken aus der geöffneten Stellung der Schwenkbolzen 33 in die Spannstellung der Schwenkbolzen 33, dargestellt in Fi gur 1 und 2, umgriffen und gehalten werden.

In einem darauf folgenden Verfahrensschritte 110 wird das Werkstück durch die Piezoaktoren 40 angetastet. Hierzu werden die Piezoaktoren 40 bzw. die Tastköpfe 42 der Piezoaktoren 40 aus einer Ausgangstellung in die Wirkrichtung 41 zugestellt, bis die Tastköpfe 42 in die Ausnehmung 21 des Werkstückaufnah mebereichs 20 ragen und in einen Wirkkontakt mit der Außenflä che des Werkstücks 3 treten. Der jeweilige Tastkopf 42 wird dabei durch den Aktor des Piezoaktors 40 so lange zugestellt, bis alle Tastköpfe 42 jeweils eine vordefinierte Kraft auf das Werkstück 3 ausüben. Die Kraft eines jeden Aktors kann dabei individuell definiert sein. Das Werkstück 3 ist erst dann an getastet, wenn alle Piezoaktoren 40 in Wirkkontakt zu dem Werkstück 3 stehen und eine Kraft auf das Werkstück 3 ausüben.

In einem darauf folgenden Verfahrensschritt 120 wird die Posi tion der Piezoaktoren 40 bestimmt und auf der Grundlage der Positionen der Piezoaktoren 40 bzw. deren Tastköpfe 42 eine Werkstücklage in Verfahrensschritt 130 durch die Steuerung der Werkzeugmaschine 2 bestimmt.

Eine auf diese Art beschriebe Erfassung der Werkstücklagerung bildet jedoch nicht die vollständige Werkstücklage ab, da diese in Abhängigkeit von der Form- und Lage des Werkstücks abweichen kann. Daher kann vorgesehen werden, dass das Werk stück 3 durch die Piezoaktoren 40 wiederholt angetastet wird, wobei zwischen Verfahrensschritt 110, dem Antasten, in einem Verfahrensschritt 115 die Winkellage bzw. der Relativwinkel zwischen dem Werkstück 3 und der Spannvorrichtung 1 durch eine Drehung der Spannvorrichtung 1 um die Spindelachse 15 erfolgt. Dadurch können die Werkstücklage sowie die exakte Werkstück form der Außenseite des Werkstücks 3 bestimmt werden.

Nach dem Erfassen der Werkstücklage bzw. der Werkstückform kann in einem weiteren Verfahrensschritt 140 durch ein Zustel len mindestens eines der Piezoaktoren 40 die Werkstücklage re lativ zu der Spindelachse 15 um das Maß E verändert werden. Durch ein Wiederholen der Verfahrensschritte 110, 120 und 130 kann die korrigierte Werkstücklage kontrolliert werden und ge gebenenfalls durch weiteres Wiederholen des Verfahrensschritts 140 erneut angepasst werden.

Insbesondere soll dieses Verfahren dazu verwendet werden, in nerhalb eine Innenseite eines ringförmigen Werkstücks präzise unter Berücksichtigung der Form der Außenfläche zu bearbeiten und Berücksichtigung der Form- und Lagetoleranzen der Außen fläche beispielsweise zu der Außenfläche eine exzentrische o- der koaxiale Innenfläche zu erzeugen. Eine Bearbeitung der Planflächen des Werkstücks ist ebenfalls möglich, wenn auch durch die Spannmittel 30 begrenzt. Durch ein Zustellen mindes tens eines der Piezoaktoren 40 kann dabei das Werkstück mikro metergenau um ein Maß E in einem Bereich von >lpm bis mindes tens ca. >1000pm verschoben werden. Gleiches gilt vice versa für die Bearbeitung von der Außenfläche. Die Zustellbewegung des mindestens einen Piezoaktors 40 kann ebenfalls dazu ver wendet werden, das Werkstück 3 gezielt elastisch und/oder plastisch zu verformen. Dadurch kann die Werkstückform oder Toleranzen eingestellt werden, z.B. Rundheit oder Paralleli tät .

Nach einer entsprechenden Anpassung der Werkstücklage wird das Werkstück 3 zu Bearbeitungszwecken in dem Verfahrensschritt 150 durch das mindestens eine Spannmittel 30 verspannt und die Piezoaktoren 40 in einem letzten Verfahrensschritt 160 in die

Ausgangsposition entgegen der Wirkrichtung 41 verfahren. Dort sind die Piezoaktoren 40 vor Krafteinwirkungen, die möglicher weise beim Bearbeiten des Werkstücks 3 entstehen, geschützt.

Die Piezoaktoren 40 können während des Verspannens durch die Spannmittel 30 die Werkstücklage weiterhin überwachen und ggf. plastische oder elastische Deformationen des Bauteils 3 erfas sen. Durch eine geeignete Regelung der Spannmittel 30 kann Spannkraft der Spannmittel 30 überwacht und kontrolliert wer den, wodurch ein Überschreiten zulässiger Spannkräfte verhin dert ist. Weiterhin können die Piezoaktoren 40 bzw. deren Tastköpfe 42 während der Bearbeitung in Wirkkontakt mit dem Werkstück 3 verbleiben. Durch ein wiederholtes Abfragen der Piezoaktoren 40 können Kraftveränderungen bzw. Spannungsverän derungen in dem Werkstück 3 erfasst werden, wodurch ein Condi tion Monitoring realisiert wird.

Bezugszeichenliste

1 Spannvorrichtung

2 Werkzeugmaschine

3 Werkstück

10 Grundkörper

11 erste Seite

12 zweite Seite

13 Deckel

15 Spindelachse

20 Werkstückaufnahmebereich

21 Ausnehmung

25 Werkstückanschlag

26 Werkstückauflage

30 Spannmittel

31 Spannrichtung

33 Schwenkbolzen

34 Schwenkachse

35 Spannelement

36 Spannfläche

40 Piezoaktor

41 Wirkrichtung

42 Tastkopf

50 Kopplungselement