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Patent Searching and Data


Title:
CLAY TILE AND PROCESS FOR MANUFACTURING IT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1991/019058
Kind Code:
A1
Abstract:
The clay tile proposed consists of a clay-bound core layer (20) with, on each side of it, a surface layer (22, 24) of netlike, tear-resistant textile material which is at least partially embeddedin the clay of the core layer (20).

Inventors:
BREIDENBACH PETER (DE)
Application Number:
PCT/DE1991/000441
Publication Date:
December 12, 1991
Filing Date:
May 27, 1991
Export Citation:
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Assignee:
BREIDENBACH PETER (DE)
International Classes:
B28B1/52; B28B5/02; B28B19/00; B28B23/00; B28B23/02; C04B28/00; E04C2/04; E04C2/06; (IPC1-7): B28B19/00; B28B23/00; E04C2/04; E04C2/06
Domestic Patent References:
WO1987004976A11987-08-27
Foreign References:
EP0128681A11984-12-19
FR2580627A11986-10-24
GB2225599A1990-06-06
FR2298658A11976-08-20
EP0258734A21988-03-09
CH163458A1933-08-31
GB2016367A1979-09-26
FR1534389A1968-07-26
DE1813733A11970-06-25
FR1148143A1957-12-04
US1604236A1926-10-26
Other References:
MODERN PLASTICS. Bd. 42, Nr. 6, Februar 1965, LAUSANNE CH Seite 46; 'LIGHTWEIGHT BUILDING PANEL MADE OF PHENOLIC AND FOAMED CLAY '
Attorney, Agent or Firm:
Bauer, Wulf (K�ln 51, DE)
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Claims:
An s p rü c h e
1. Lehmbauplatte bestehend aus einer lehmgebundenen Kernschicht (20) und beidseitig jeweils einer oberflächlichen Lage (22, 24) aus netzähnlichem, reißfesten, textilen Material, das zumindest teil weise in den Lehm der Kernschicht (20) eingebettet ist.
2. Lehmbauplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich innerhalb der lehmgebundenen Keimschicht (20) Armierungsfäden aus Naturmaterial und/oder Halme aus Naturmaterial, insbesondere Schilfrohr, befinden.
3. Lehmbauplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das textile Material ein grobmaschiges Gewebe ist.
4. Lehmbauplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungen im netzförmigen Material deutlich größer, z. B. minde¬ stens fünf bis zehnmal größer sind als der Durchmesser der Fä¬ den, aus dem das textile Material hergestellt ist.
5. Lehmbauplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kernschicht Leichtlehm aufweist, insbesondere Strohleichtlehm oder Lehm mit porösen mineralischen Zuschlagstoffen wie bei¬ spielsweise Blähton, glas, lava, perlite oder Bims.
6. Lehmbauplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zu¬ mindest ein Drittel aller Fäden der Lagen (22, 24) vollständig von Lehm umhüllt sind.
7. Lehmbauplatte nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine innen¬ liegende Isolationsschicht, insbesondere eine zumindest doppelte Lage aus Schilfrohr, die sich zwischen Lehmschichten befindet und eine unmittelbare Verbindung dieser Lehmschichten aus¬ schließt.
8. Lehmbauplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich zumindest bereichsweise zwischen den beiden Oberflächen durch gängig Lehmmaterial befindet, so daß in diesem Bereich die Ka¬ pillarität des Lehmmaterials für die Platte gewährleistet ist.
9. Verfahren zur Herstellung einer Lehmbauplatte nach einem der An¬ sprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß eine Lehm als Bin¬ demittel und gegebenenfalls auch Naturfasern aufweisende Kern¬ schicht (20) einer vorgegebenen, gleichbleibenden Dicke herge¬ stellt wird und auf jede der beiden, noch feuchten Oberflächen dieser Kernschicht je eine Lage aus einem netzförmigen, reißfe¬ sten, textilen Material aufgelegt und in sie eingedrückt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Her¬ stellung auf einem kontinuierlich laufenden Förderband (32) er¬ folgt.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß ein pla¬ stisches LehmFaserGemisch mittels eines Trichters (42) lagen¬ weise auf das Förderband (32) aufgetragen wird.
12. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß bei Zwi¬ schenschritten des Schichtaufbaus und/oder bei der fertigen, noch feuchten Lehmbauplatte durch Vibratoren, Streichwalzen oder dergleiche in eine Verdichtung und Glättung stattfindet.
Description:
Bezeichnung: Lehmbauplatte und Verfahren zu ihrer Herstellung

Die Erfindung bezieht sich auf eine Lehmbauplatte bestehend aus einer lehmgebundenen Schicht sowie auf ein Verfahren zur Herstellung einer derartigen Lehmbauplatte.

Der Baustoff Lehm hat gegenüber konventionellen, industrialisierten Baustoffen entscheidende Vorteile, er hat die Fähigkeit, die Luft ¬ feuchtigkeit in Räumen zu regulieren und damit ein gesundes Wohnkli ¬ ma zu schaffen. Gegenüber industrialisierten Baustoffen ist jedoch im allgemeinen der Arbeitseinsatz bei der Verwendung von Lehmbau- stoffen größer. Ein entscheidender Vorteil der Lehmbauweise, nämlich kostengünstige Ausgangsstoffe, wird durch den höheren Zeitaufwand bei der Verarbeitung wieder aufgezehrt. Ifin dem gegenzuwirken, ist bereits versucht worden, möglichst viele Tätigkeiten von der Bau¬ stelle weg zu einer industriellen oder halbindustriellen Vorferti¬ gung zu verlagern. So ist es beispielsweise bekannt, Leichtlehmfer- tigteile, beispielsweise in einer Größe von 15 x 25 x 30 cm, herzu¬ stellen. Sie werden wie Ziegel vor eine tragende Stampflehmwand gemauert und anschließend mit einem mineralischen Außenputz verse¬ hen.

Auf derartige Fertigteile in plattenartiger Ausführung und unter Verwendung von Lehm als Bindemittel bezieht sich die Erfindung. Der Begriff "Lehmbauplatte" wird als Lehmfertigteil in Plattenform ver¬ standen. Als Lehm kommt insbesondere Leichtlehm in Frage, und hier insbesondere Strohleichtlehm oder Lehm mit porösen mineralischen Zuschlagstoffen. Unter Platten werden im Sinne der Erfindung Körper mit im wesentlichen ebenen Hauptflächen verstanden, deren Abmessun ¬ gen in Länge und Breite im wesentlichen beliebig ist, jedenfalls mehrere Meter betragen kann. Die Dicke kann zwischen wenigen Zenti ¬ metern und einigen Dezimetern variieren. Unter dem Begriff "Lehmbau ¬ platte" werden aber auch Formteile verstanden, die sich aus mehreren ebenen Platten zusammensetzen, beispielsweise Formteile für Ecken oder für sogenannte Kölner Decken. Auch derartige Formteile haben im wesentlichen konstante Dicke.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Lehmbauplatte der eingangs genannten Art sowie ein Verfahren zu ihrer Herstellung anzugeben. Die Lehmbauplatte soll in beliebigen Abmessungen indu¬ striell herstellbar sein, sie soll stabil, problemlos handhabbar sein, insbesondere transportiert und geschnitten werden können, und eine ausreichend feste Oberfläche aufweisen.

Gelöst wird die Aufgabe durch eine Lehmbauplatte bestehend aus einer lehmgebundenen Kernschicht und beidseitig jeweils einer oberflächli¬ chen Lage aus netzähnlichem, reißfesten, textilen Material, das zumindest teilweise in den Lehm der Kernschicht eingebettet ist. Verfahrensmäßig gelöst wird die Aufgabe durch ein Verfahren nach dem Patentanspruch 9.

Derartige Lehmbauplatten lassen sich industriell in beliebiger Größe fertigen. Aufgrund der beidseitigen oberflächlichen Lage haben sie eine ausgezeichnete Festigkeit. Sie können auf die jeweils benötige Größe mit einfachen Mitteln, z. B. einem Fuchsschwanz oder einer Mo¬ torsäge, zugeschnitten werden. Die Verbindung zwischen dem netzähn¬ lichen Material und dem Lehm der Kernschicht erfolgt durch das ober¬ flächliche Einbetten des textilen Materials in den Lehm der Kern¬ schicht. Hierdurch wird ein Formschluß erreicht. Besondere, zusätz¬ liche Bindemittel sind nicht erforderlich. Die Einbettung erfolgt lediglich nur so tief, daß die netzartige Struktur des textilen Materials die Oberfläche der Lehmbauplatte bestimmt, also von außen unmittelbar erkennbar ist. Dies schließt jedoch nicht aus, daß das textile Material wenige Zehntel mm unterhalb der Oberfläche einge¬ bettet ist, so daß es von einer hauchdünnen, nunmehr vollständig glatten Lehmschicht überzogen ist. Im bevorzugten Ausführungsfall einer oberflächlich sichtbaren textilen Lage hat die Lehmbauplatte eine im wesentlichen regelmäßige, reliefartige Struktur und kann, beispielsweise beim Einsatz für Innenwände, tinmittelbar gestrichen werden, ohne daß es eines Verputzens oder des Auf lebens einer Tape¬ te bedarf. Hierin liegt eine deutliche Vereinfachimg in der Verar¬ beitung. Die andere Ausführungsform mit völlig glatter Oberfläche (zumindest einer Seite der Lehmbauplatte) ist für Anwendungen geeig¬ net, bei denen eine völlig glatte Fläche gewünscht wird.

Die Lehmbauplatte wird aus naturbelassenen Materialien hergestellt. Als textiles Material kommen insbesondere Gewebe in Frage, und zwar grobe Gewebe aus Flachs, Baumwolle und ähnlichen, natürlich wachsen¬ den Fasern. Die Struktur der textilen Lage muß netzartig sein, damit sie beim Herstellen der Lehmbauplatte vom nassen Lehm umgeben werden kann, also in den nassen Lehm zumindest teilsweise eingedrückt wer¬ den kann. Bei diesem Vorgang umschließt der Lehm zumindest stellen¬ weise die Fäden des textilen Materials, wodurch dieses mit dem Lehm innig verbunden ist. Um diesen Umschluß zu ermöglichen, besteht die Oberfläche der Kernschicht im wesentlichen aus Lehm, so daß kein Hindernis besteht, das textile Material in den feuchten Lehm einzu¬ drücken und damit einzubetten.

Die Kernschicht selbst kann durch natürlich nachwachsende Materia¬ lien armiert und/oder thermisch besser isolierend ausgeführt sein. Als Armierung kommt Stroh in längeren oder kurzen Fasern, Kokos, Sisal, Hanf, Flachs und dergleichen in Frage. Weiterhin haben sich Schilfrohrmatten besonders bewährt. Sie bewirken einerseits eine Armierung, andererseits eine Wärmedämmung.

In einer besonders bevorzugten Ausbildung erstreckt sich zumindest bereichsweise die Lehmschicht kontinuierlich von der einen zur ande ¬ ren Oberfläche der Lehmbauplatte. Anders ausgedrückt ist die Lehm¬ schicht nicht durch irgendwelche Zwischenlagen unterbrochen. In diesem Fall bleibt die Kapillarität erhalten, die Lehmbauplatte läßt Wasser durch. Wenn andererseits, beispielsweise durch eine Lage sehr eng und ohne Zwischenabstand nebeneinanderliegender Schilfrohre in der Kernschicht, die Lehmschichten der Kernschicht voneinander ge¬ trennt sind, ist keine Kapillarität mehr gegeben. Dies kann für Zwecke eingesetzt werden, in denen ein Wasserdurchlaß nicht er¬ wünscht ist.

Als netzförmig wird ein textiles Material angesehen, wenn der Durch ¬ messer seiner Fäden kleiner ist als der Freiraum zwischen zwei be ¬ nachbarten Fäden, insbesondere wenn der Freiraum vielfach größer ist als der Durchmesser der Fäden, beispielsweise um mindestens den Faktor 5 oder mindestens 10.

Die Fäden des textilen Materials sollen so ausreichend reißfest sein, daß sie der Lehmbauplatte die für die Verarbeitung und den Einsatz im Gebäude notwendige Festigkeit geben. s ausreichend haben sich normale, handelsübliche Jute-Gewebe erwiesen, beispiels ¬ weise das Produkt H 155 der Firma Biederlack.

Für die verfahrensmäßige Herstellung der Baustoffplatte ist es be¬ sonders vorteilhaft, wenn der Lehm pumpfähig ist. In diesem Fall kann die Herstellung der Bauplatten mit einfachen Mitteln automati¬ siert werden. Grundsätzlich lassen sich aber auch Lehmbauplatten aus Lehmmischungen erstellen, die selbst nicht pumpfähig sind, weil sie beispielsweise mit Stroh vermischt sind oder dergleichen. Als Mate¬ rial der Kernschicht kommt insbesondere Leichtlehm in Frage, z. B. Strohleichtlehm oder Lehm mit porösen mineralischen Zuschlagstoffen, wie beispielsweise Blähton, -glas, -lava, -perlite oder Bims.

Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den übrigen Ansprüchen sowie aus der nun folgenden Beschreibung mehre ¬ rer, vorzugsweise Ausführungsbeispiele, die unter Bezugnahme auf die Zeichnung im folgenden näher erläutert werden. In dieser zeigen:

Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines herausgeschnittenen Stückes einer Lehmbauplatte,

Fig. 2 eine Darstellung entsprechend Fig. 1, jedoch für eine andere Ausführung der Lehmbauplatte,

Fig. 3 eine Draufsicht auf einen Teilbereich einer Oberfläche einer Lehmbauplatte entsprechend Fig. 1 oder Fig. 2 und

Fig. 4 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zum Herstel ¬ len einer Lehmbauplatte ähnlich Fig. 2, in schematisch darge ¬ stellter Seitenansicht.

Fig. 1 zeigt die Lehmbauplatte in ihrer einfachsten Form. Sie be¬ steht aus einer Kernschicht 20, die in diesem Fall ausschließlich aus Lehm besteht, und in die beiden Oberflächen dieser Kernschicht 20 eingebetteten Lagen 22, 24 aus einem netzähnlichen, reißfesten, textilen Material. Die Dicke der Platte liegt bei 16 mm, sie wird ähnlich verarbeitet wie Gipskartonplatten.

Fig. 2 zeigt demgegenüber eine dickere Lehmbauplatte, sie hat eine Dicke von ca. 40 mm. Bei ihr ist in die Kernschicht 20 mittig eine geschlossene Lage 26 aus Schilfrohren eingebettet, die Lage ist ca. zwei Schilfrohre dick, die Schilfrohre liegen so eng aneinander, daß das Lehmmaterial 28 beidseits dieser Lage 26 keine Verbindung mit ¬ einander hat. Dadurch ist im Gegensatz zum Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 die Kapillarität der Lehmbauplatte durch die Lage 26 unter¬ brochen. Der Lehm 28 ist durch Naturfasern armiert. Zwischen der mittigen Lage 26 und den beiden Oberflächen der Lehmbauplatte befin ¬ det sich noch jeweils eine Lage 30 aus jeweils im Abstand voneinan ¬ der angeordneten Schilfrohren, diese Lage 30 hat die Dicke eines Schilfrohres. Hier sind also die einzelnen Schilfrohre vollständig in Lehm 28 eingebettet, so daß die beiden Lagen 30 die Kapillarität nicht unterbrechen. Die beiden Lagen 30 laufen quer zur Lage 24.

Fig. 3 zeigt, wie die textile Lage 22 in die Oberfläche der Lehmbau ¬ platte eingebettet ist. Erst durch dieses Einbetten wird der Verbund zwischen textiler Lage 22 und Kernschicht 20 erreicht. Dabei vermit ¬ telt die textile Lage 22 der Lehmbauplatte ihre Zugfestigkeit, wäh¬ rend die Druckfestigkeit durch den Lehmwerkstoff erhalten wird. Fig. 3 zeigt, daß zumindest etwa ein Drittel aller Fäden der Lage 22 vollständig von Lehm umhüllt sind, auch wenn sich nur eine hauchdün ¬ ne Lage Lehm über ihnen befindet.

Fig. 4 zeigt eine Möglichkeit für die verfahrensmäßige Herstellung einer beispielsweise zwei Meter breiten Lehmbauplatte beliebiger Länge. Die Herstellung der Lehmbauplatte erfolgt schrittweise bzw. schichtweise und auf einem Förderband 32 ausreichender Breite, näm ¬ lich auf dessen Obertrum 34, der so unterstützt ist, daß er eben und im gezeigten Ausführungsbeispiel (aber nicht notwendigerweise) waagerecht ist. Die Förderrichtung geht in der Darstellung von rechts nach links, dies ist auch durch Pfeile an der Umlenk- bzw. Antriebsrolle des Förderbandes 32 angegeben.

In einer ersten Station wird von einem Ballen 36 ein Jute-Gewebe H 155 abgezogen, der Drehpfeil zeigt die Abzugsrichtung. Durch eine Walze 38, die gegen den Obertrum 34 gedrückt wird, erfolgt der Ab ¬ zug, der Trum nimmt die Walze 38, die aber auch selbst angetrieben

sein kann, mit. Durch die Walze wird das Jutegewebe zusätzlich auf die Oberfläche des Obertrums 34 gedrückt. Das Jutegewebe bildet die Lage 22 im Endprodukt. Das Jutegewebe wird in einer unmittelbar nachgeschalteten Station 40 über die gesamte Breite mit Wasser be¬ netzt, im gezeigten Ausführungsbeispiel wird Wasser aufgesprüht. Diese Station ist nicht unbedingt notwendig, aufgrund der Benetzung der Jute wird aber ein besserer Verbund mit dem Lehm erzielt.

In einer dritten Station wird ein Lehm-Fasergemisch, das plastisch ist, mittels eines länglichen, keilförmigen Trichters 42 auf die Lage 22 gegeben. Der Auftrag wird durch einen Vibrator 44 unter¬ stützt. An seiner Stelle oder ergänzend kann auch im Trichter 42 eine geeignete Förderwalze, beispielsweise Zahnwalze, vorgesehen sein. Der Trichter 42 verläuft leicht schräg, in Förderrichtung des Förderbandes 32, oben schließt sich an ihn ein Aufnahmeraum für plastisches Lehm-Fasergemisch an. Dieser Aufnahmeraum wird kontinu¬ ierlich oder diskontinuierlich mit einsatzbereitem Lehm-Fasergemisch gefüllt, die Zubereitung kann unmittelbar oberhalb erfolgen.

Auf dem Obertrum 34 befindet sich nun die Lage 22 aus textilem Mate¬ rial und eine Schicht gleichmäßiger Dicke aus dem Lehm-Fasergemisch. Aufgrund ihres Gewichtes drückt sich diese Schicht in die textile Lage 22 und umschließt zumindest teilweise deren Fäden.

In einer vierten Station wird eine einlagige Schilfrohrmatte aus beispielsweise siebzigstenglige Schilfrohr auf die Lehmschicht aufgebracht. Die Abzugsrichtung ist dargestellt. Wie aus der Figur ersichtlich ist, befinden sich die Schilfrohre im Abstand voneinan¬ der, so daß sie im fertigen Produkt einzeln von Lehm umhüllt sind. Wie die Figur zeigt, verläuft die Stengelrichtung quer zur Förder¬ richtung des Förderbandes 32. Die Schilfrohrlage wird durch einen nachgeschalteten Vibrator 44 in die Lehmschicht eingerückt, zugleich erfolgt hierdurch ein Verdichten des Materials.

In einer fünften Station, die identisch mit der dritten Station ausgebildet ist, wird wiederum ein Lehm-Fasergemisch in plastischer Form aufgetragen, es erfolgt dies wiederum in einer Schicht gleicher Dicke. Die Bezugszeichen sind wie bei der dritten Station gewählt.

Hinter der fünften Station ist also auf das Schilfrohr, das im fer ¬ tigen Produkt die Lage 30 bildet, eine Schicht Lehm-Faser-Gemisch aufgetragen, wodurch die Voraussetzung gegeben ist, daß jeder ein¬ zelne Stengel des Schilfrohres vollständig in Lehm eingebettet wer ¬ den kann.

In einer siebten Station wird auf die so erreichte Anordnung wiede ¬ rum Schilfrohr aufgelegt, diesmal jedoch verläuft die Stengelrich¬ tung parallel zur Richtung des Förderbandes 32. In diesem Fall kann also nicht mehr kontinuierlich gearbeitet werden, vielmehr werden zwei Meter lange Lagen des wiederum siebzigstengligen Schilfrohres jeweils abgeschnitten und nebeneinander, vorzugsweise mit geringfü¬ giger Überlappung in Richtung des Förderbandes 32, auf die Lehm¬ schicht der fünften Station aufgelegt.

Durch einen Vibrator in Form einer vibrierenden Rolle 46, die sich in Richtung des zugehörigen Pfeiles dreht, wird das Schilfrohr in die Oberfläche des Lehmbreis eingedrückt, zugleich findet eine Ver ¬ dichtung statt.

In einer siebten Station, die wiederum mit der dritten baugleich ist, wird wiederum eine Lage aus plastischem Lehm-Faser-Gemisch aufgebracht, es wird auf die Ausführungen zur dritten Station ver¬ wiesen.

In einer achten Station, die baugleich mit der vierten ist, wird wiederum siebzigstengliges Schilfrohr aufgelegt, Stengelrichtung quer zur Richtung des Förderbandes 32. Da gleiche Bauteile benutzt werden, werden auch gleiche Bezugsziffern verwandt. In der fertigen Lehmbauplatte bildet die so aufgebracht Lage an Schilfrohr die Lage 30.

In einer neunten Station, die baugleich mit der Dritten ist, wird wiederum eine Schicht aus plastischem Lehm-Faser-Gemisch auf die so erreichte Schichtanordnung aufgetragen. Da gleiche Bauteile verwen¬ det werden, werden auch gleiche Bezugszeichen benutzt.

In einer zehnten und elften Station, die baugleich mit der ersten und zweiten sind, wird aus einem Ballen Jute H 155 in Gewebeform abgezogen und mittels einer Abzugswalze 48, im gezeigten Ausfüh¬ rungsbeispiel aber auch (jedoch nicht notwendig) durch einen Vibra¬ tor 50, in die Oberfläche der Lehmschicht eingedrückt. Der Vibrator 50 kann auch als drehende Rolle ausgebildet sein, wobei sich hier eine höhere Umdrehungsgeschwindigkeit empfiehlt, die zu einen Ein¬ massieren des Lehmes in die Jute führt. Aufgrund der höheren Umdre ¬ hungsgeschwindigkeit rutscht die Walze über das Jute-Material hin ¬ weg. Weiterhin erfolgt eine Benetzung.

Das Endprodukt ist eine Lehmbauplatte, die im wesentlichen der Plat¬ te gemäß Fig. 2 entspricht, jedoch mit dem Unterschied, daß die mittige Lage an Schilfrohr ebenso ausgebildet ist wie die beiden äußeren Lagen 30. Im Gegensatz zum Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 hat also die hergestellte Lehmbauplatte Bereiche, in denen sich das Lehmmaterial durchgehend von der einen zur anderen Oberfläche er¬ streckt, damit ist die Kapillarität gewährleistet.

Andere Ausführungsformen einer Vorrichtung zum Herstellen von Lehm ¬ bauplatten der erfindungsgemäßen Art sind denkbar. Anstelle des Aufbringens eines plastischen (nassen) Lehm-Faser-Gemisches ist es auch möglich, in die Vorratsbehälter oberhalb der Trichter 42 je¬ weils ein trockenes Lehm-Faser-Gemisch einzufüllen und dies auf den Obertrum 34 schichtweise aufzutragen. Unmittelbar am Ausgang des Trichters oder auch unterhalb dessen befinden sich Sprühdüsen, die Wasser in den Trockenstrαm eintragen und im Sinne des Trockenspritz¬ verfahrens von Beton eine so ausreichende Durchmischung von Wasser und Trockenmaterial bewirken, daß letztendlich eine ausreichend plastische Lehmschicht auf dem Obertrum 34 vorliegt.

Das Förderband ist vorzugsweise porös, so daß überflüssiges Wasser unmittelbar nach unten abgeleitet wird, jedenfalls nicht staut. Die Lehmbauplatte kann als verlorene Schalung für Stampflehmwände etc. eingesetzt werden.

Das textile Material ist vorzugsweise aus saugfähigen, also fasrigen Fäden erstellt. Es bietet im Gegensatz zu onofilen Fäden, die je-

doch hier nicht ausgeschlossen sind, eine größere Oberfläche für die Haftung des Lehmbreis und damit die Verbindung zwischen textilem Material und Kernschicht.

Als textiles Material kann auch eine mit sehr vielen Löchern verse¬ hene Bahn aus Papier bzw. Pappe eingesetzt werden. Hier sichern die Löcher, die mindestens ein Drittel der Oberfläche der Lage aus¬ machen, daß Lehmbrei hindurchtreten kann, hierdurch wird eine sehr sichere Verbindung erzielt.

Das textile Material ist wesentlich dünner als die Kernschicht, seine Dicke beträgt höchstens 1/10 der Kernschicht, typischerweise liegt die Dicke des textilen Materials zwischen 0,5 und 4 mm.

Die Platten können an zwei angrenzenden Schmalflächen mit Nuten, an den anderen zwei Schmalflächen mit einer Feder ausgestattet sein.