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Title:
CLEANING DEVICE, COMPRESSED AIR SYSTEM, CLEANING METHOD
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/086158
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a cleaning device (100, 100A–D, 100', 100'') for selectively applying a sequence of media (MS, MS1–5) consisting of at least one first, in particular gaseous, medium (M1) and one second, in particular liquid, medium (M2) to a surface (O), comprising: - a nozzle (180) designed for applying a second medium (M2) to the surface (O), - a cleaning valve (120, 120', 120'') with a retaining connection (122), a pressure connection (124, 124'), a plunger (128, 128') and a pressure outlet (126).

Inventors:
FIEBRANDT JAN (DE)
WESTERKAMP HELGE (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/073988
Publication Date:
May 09, 2019
Filing Date:
September 06, 2018
Export Citation:
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Assignee:
WABCO GMBH (DE)
International Classes:
B60S1/56; B05B1/16; B05B12/06; B60S1/52; B05B1/30; B60S1/46; B60S1/54
Foreign References:
US20170313286A12017-11-02
DE102016107380A12016-11-24
DE102015013203A12016-03-31
EP2998628A22016-03-23
DE102015013203A12016-03-31
US9707896B22017-07-18
Attorney, Agent or Firm:
RABE, Dirk-Heinrich (DE)
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Claims:
Ansprüche

1 . Reinigungsvorrichtung (100, 100A-D, 100', 100") zum selektiven Beaufschlagen einer Oberfläche (O) mit einer Mediumssequenz (MS, MS1 -5) aus mindestens einem ersten, insbesondere gasförmigen, Medium (M1 ) und einem zweiten, insbesondere flüssigen, Medium (M2), aufweisend: eine Düse (180), ausgebildet zum Beaufschlagen der Oberfläche (O) mit dem zweiten Medium (M2), ein Reinigungsventil (120, 120', 120") mit einem Halteanschluss (122), einem Druckanschluss (124, 124'), einem Stempel (128, 128') und einem Druckauslass (126), gekennzeichnet durch: einen Hochdruckspeicher (140, 140"), ausgebildet zum Speichern des, insbesondere mit einem Speicherdruck (PS) beaufschlagten, ersten Mediums (M1 ), ein Schaltventil (1 60), zum selektiven Herstellen einer Verbindung zwischen einer ersten Mediumszuleitung (210) mit einer mit dem Halteanschluss (122) verbundenen Halteleitung (172, 172'), wobei der Druckauslass (126) ausgebildet ist, die Oberfläche (O) mit dem ersten Medium (M1 ) impulsartig zu beaufschlagen.

2. Reinigungsvorrichtung (100, 100A-D, 100', 100") nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Reinigungsvorrichtung (100, 100A-D, 100', 100"), insbesondere durch ein Steuermodul (350), dazu ausgebildet ist, die Oberfläche (O) mit dem ersten Medium (M1 ) und/oder mit dem zweiten Medium (M2) selektiv, insbesondere einzeln, gleichzeitig oder abwechselnd, zu beaufschlagen.

3. Reinigungsvorrichtung (100, 100A-D, 100', 100") nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Reinigungsvorrichtung (100, 100A-D, 100', 100") ausgebildet ist, die Zusammensetzung und Abfolge der Mediumssequenz (MS, MS1 -5) zeitlich, insbesondere abwechselnd und/oder intermittierend, zu steuern.

4. Reinigungsvorrichtung (100, 100A-D, 100', 100") nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Reinigungsventil (120, 120', 120") als Schnellentlüftungsventil (121 ) ausgebildet ist.

5. Reinigungsvorrichtung (100, 100A-D, 100', 100") nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Reinigungsventil (120, 120', 120") einen beweglichen Stempel (128, 128'), insbesondere zum Auslösen einer impulsartigen Strömung des ersten Mediums (M1 ), aufweist, wobei der Stempel (128, 128') über einen am Halteanschluss (122) anliegenden Haltedruck (PH) steuerbar ist.

6. Reinigungsvorrichtung (100, 100A-D, 100', 100") nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Stempel (128') einseitig durchlässig ausgebildet ist, insbesondere eine Strömung des ersten Mediums (M1 ) vom Halteanschluss (122) zum Druckanschluss (124, 124') zulässt und in Gegenrichtung sperrt.

7. Reinigungsvorrichtung (100, 100A-D, 100', 100") nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Hochdruckspeicher (140, 140") mit der Halteleitung (172, 172') verbunden ist, insbesondere über eine Speicherabzweigung (173) und eine Speicherleitung (174).

8. Reinigungsvorrichtung (100, 100A-D, 100', 100") nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein Hochdruckspeicher-Halteventil (170) in der Speicherleitung (174) angeordnet ist, wobei das Hochdruckspeicher-Halteventil (170) insbesondere als gegen eine Befüllungsrichtung (BS) des Hochdruckspeichers (140, 140") sperrendes Rückschlagventil (170') ausgebildet ist.

9. Reinigungsvorrichtung (100, 100A-D, 100', 100") nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckauslass (126) ausgebildet ist, das erste Medium (M1 ) praktisch entlang einer ersten Strahlachse (A1 ) auf die Oberfläche (O) zu leiten.

10. Reinigungsvorrichtung (100, 100A-D, 100', 100") nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Düse (180) ausgebildet ist, das zweite Medium (M2) praktisch entlang einer zweiten Strahlachse (A2) auf die Oberfläche (O) zu leiten.

1 1 . Reinigungsvorrichtung (100, 100A-D, 100', 100") nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass sich erste Strahlachse (A1 ) und die zweite Strahlachse (A2) auf der Oberfläche (O) in einem Zielbereich (OZ) schneiden.

12. Reinigungsvorrichtung (100, 100A-D, 100', 100") nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Hochdruckspeicher (140, 140") ein Fassungsvermögen von 0 cl bis 20 cl, bevorzugt 1 cl bis 10 cl, besonders bevorzugt 3 cl bis 7 cl aufweist.

13. Reinigungsvorrichtung (100, 100A-D, 100', 100") nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Reinigungsvorrichtung (100, 100A-D, 100', 100") als eine bauliche Einheit in Form eines Reinigungsmoduls (101 ), insbesondere der Hochdruckspeicher (140, 140") in oder unmittelbar an dem Reinigungsventil (120, 120', 120") angeordnet ist.

14. Reinigungsvorrichtung (100, 100A-D, 100', 100") nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Düse (180) über eine Zuführungsleitung (192) versorgt wird, wobei die Zuführungsleitung (192) über ein zweites Schaltventil (190) mit einer zweiten Mediumszuleitung (220) verbunden ist.

15. Druckluftsystem (1000) aufweisend:

mindestens einen Sensor (300), wobei der Sensor (300) oder eine insbesondere transparente Abdeckung (310) des Sensors (300) eine Oberfläche (O) aufweist,

mindestens eine Reinigungsvorrichtung (100, 100A-D, 100', 100") nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei

eine erste Mediumsquelle (MQ1 ) des Druckluftsystems (1000) über eine erste Mediumszuleitung (210) mit der mindestens einen Reinigungsvorrichtung (100, 100A-D, 100', 100") verbindbar ist, und

eine zweite Mediumsquelle (MQ2) über eine zweite Mediumszuleitung (220) mit der mindestens einen Reinigungsvorrichtung (1 00, 100A-D, 100', 100") verbindbar ist.

16. Druckluftsystem (1000) nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Mediumsquelle (MQ1 ) einem anderen Primärzweck dient, insbesondere der Versorgung einer Luftfederanlage (901 ) oder dergleichen Pneumatikanlage (910).

17. Druckluftsystem (1000) nach Anspruch 15 oder 1 6, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Mediumsquelle (MQ2) einem anderen Primärzweck dient, insbesondere der Versorgung einer Scheibenreinigungsanlage (922) oder dergleichen Reinigungsanlage (920).

18. Druckluftsystem (1000) nach einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (300) ein optischer Sensor (302), insbesondere ein Umgebungserfassungssensor (304) ist.

19. Druckluftsystem (1000) nach einem der Ansprüche 15 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Mediumsquelle (MQ1 ) eine Verdichteranordnung (400) und/oder einen Druckluftspeicher (440) aufweist, insbesondere die Verdichteranordnung (400) in dem Druckluftspeicher (440) angeordnet ist.

20. Druckluftsystem (1000) nach einem der Ansprüche 15 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckluftsystem (1000) mindestens ein Zuleitungs- Rückschlagventil (1 64, 1 64', 1 64A-D), insbesondere in der ersten Mediumszuleitung (210) und/oder einer ersten Quellenleitung (408), aufweist.

21 . Reinigungsverfahren zum Reinigen einer Oberfläche (O), mit einer Reinigungsvorrichtung (100, 100A-D, 100', 100") nach einem der Ansprüche 1 bis 14, zum selektiven Beaufschlagen einer Oberfläche (O) mit einer Mediumssequenz (MS, MS1 -5) aus mindestens einem ersten, insbesondere gasförmigen, Medium (M1 ) und einem zweiten, insbesondere flüssigen, Medium (M2), wobei das Verfahren die Schritte aufweist:

Aufladen eines Hochdruckspeichers (140, 140") mit einem ersten Medium (M1 ), insbesondere Luft (M1 .1 );

Halten eines Speicherdrucks (PS) im Hochdruckspeicher (140, 140"), insbesondere durch Halten eines Haltedrucks (PH) am Halteanschluss (122) des Reinigungsventils (120, 120', 120"), insbesondere durch Schalten des Schaltventils (1 60) in eine Haltestellung (1 60.1 );

Beaufschlagen der Oberfläche (O) mit einem zweiten Medium (M2), insbesondere Wasser (M2.1 ) oder einem Reinigungsmittel (M2.2); und/oder

Beaufschlagen der Oberfläche (O) mit dem ersten Medium (M1 , M1 .1 ), insbesondere durch Lösen des Haltedrucks (PH) am Halteanschluss (122), insbesondere durch Schalten des Schaltventils (1 60) in eine Lösestellung (1 60.2).

22. Reinigungsverfahren nach Anspruch 21 , dadurch gekennzeichnet, dass das Beaufschlagen der Oberfläche (O) mit dem zweiten Medium (M2, M2.1 , M2.2) und das Beaufschlagen der Oberfläche (O) mit dem ersten Medium (M1 , M1 .1 ) zeitlich gesteuert, insbesondere abwechselnd und/oder intermittierend, erfolgt.

Description:
Reinigungsvorrichtung, Druckluftsystem, Reinigungsverfahren

Die Erfindung betrifft eine Reinigungsvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 . Die Erfindung betrifft auch ein Druckluftsystem gemäß dem Anspruch 15 und ein Reinigungsverfahren gemäß dem Anspruch 21 .

Reinigungsvorrichtungen, insbesondere zum Reinigen von Sensoren in Fahrzeugen, sind allgemein bekannt.

Eine eingangs beschriebene Reinigungsvorrichtung ist in

DE10 2015 013203 A1 offenbart. Diese beschreibt eine Reinigungseinheit für eine zur Umgebungserfassung vorgesehene Bilderfassungseinheit eines Fahrzeugs, mit zumindest einer Wischwasserdüse, die dazu vorgesehen ist, Wischwasser auf eine transparente Abdeckfläche der Bilderfassungseinheit zu sprühen, mit zumindest einem Wischer, der dazu vorgesehen ist, die Abdeckfläche der Bilderfassungseinheit mechanisch zu trocknen, und mit zumindest einer Druckluftdüse, die dazu vorgesehen ist, die Abdeckfläche der Bilderfassungseinheit mit Druckluft zu beaufschlagen.

Das Konzept ist noch verbesserungswürdig, insbesondere hinsichtlich der Abhängigkeit der Reinigung von einem mechanischen Wischer.

Die US 9,707,896 B2 beschreibt ein Sichtsystem für ein Fahrzeug umfassend eine Kamera mit einem Bildwandler und ein Objektiv. Die Kamera befindet sich an einem äußeren Teil eines Fahrzeugs und hat ein Sichtfeld außerhalb des Fahrzeugs. Ein Luftströmungselement weist eine Einlassöffnung und eine Auslassöffnung auf, wobei die Auslassöffnung so konfiguriert ist, dass sie den Luft- ström vor die Linse lenkt, um den Schmutz weg von der Linse zu leiten. Die Auslassöffnung ist so konfiguriert, dass sie den Luftstrom mit einer Geschwindigkeit lenkt, die größer ist als eine Luftströmungsgeschwindigkeit, die in den Einlassanschluss fließt. Die Einlassöffnung kann einen Einlassbereich aufweisen, der wesentlich größer als ein Auslassbereich des Auslassanschlusses ist. Das System kann eine Luftstromerzeugungsvorrichtung zum Erzeugen oder Verstärken des Luftstroms durch die Luftströmungsvorrichtung umfassen. Dieses Konzept realisiert somit einen Luftvorhang zum Schutz eines Sensors gegen äußere Einflüsse, und ist somit noch verbesserungswürdig, insbesondere hinsichtlich der Reinigung des Sensors.

Wünschenswert ist es, eine zuverlässige und gründliche Reinigung zu gewährleisten, insbesondere unter relativ geringem, insbesondere apparativen, Aufwand. Weiterhin ist ein geringer Verbrauch von Energie und Reinigungsmedien wünschenswert, sowie ein robuster, insbesondere möglichst wartungsarmer, Aufbau.

An dieser Stelle setzt die Erfindung an, deren Aufgabe es ist, in verbesserter Weise eine Reinigungsvorrichtung anzugeben, welche die oben adressierten Probleme zumindest teilweise behebt.

Insbesondere soll ein hohes Maß an Zuverlässigkeit und Gründlichkeit bei der Reinigung erreicht werden, und der apparative Aufwand sowie der Aufwand hinsichtlich Wartung einer Reinigungsvorrichtung reduziert werden. Auch soll ein relativ geringer Verbrauch von Energie und Reinigungsmedien erreicht werden.

Die Aufgabe, betreffend die Reinigungsvorrichtung, wird durch die Erfindung mit einer Reinigungsvorrichtung des Anspruchs 1 gelöst. Die Erfindung geht aus von einer Reinigungsvorrichtung zum Beaufschlagen einer Oberfläche mit einer Mediumssequenz aus mindestens einem ersten Medium und einem zweiten Medium, aufweisend eine Düse, ausgebildet zum Beaufschlagen der Oberflä- che mit dem zweiten Medium und ein Reinigungsventil mit einem Haltean- schluss, einem Druckanschluss, einem Stempel und einem Druckauslass.

Erfindungsgemäß ist bei der Reinigungsvorrichtung vorgesehen, dass der Druckauslass ausgebildet ist zum impulsartigen Beaufschlagen der Oberfläche mit dem ersten Medium und ein Hochdruckspeicher ausgebildet ist zum Speichern des, insbesondere mit einem Speicherdruck beaufschlagten, ersten Mediums, sowie ein Schaltventil vorgesehen ist zum selektiven Herstellen einer Verbindung zwischen einer ersten Mediumszuleitung mit einer mit dem Halte- anschluss verbundenen Halteleitung.

Bei der Reinigungsvorrichtung ist insbesondere vorgesehen, dass der Druckauslass und die Düse ausgebildet sind, die Oberfläche mit der Mediumssequenz impulsartig zu beaufschlagen.

Die Erfindung geht von der Überlegung aus, dass es generell vorteilhaft ist, den Aufwand bei der Reinigung von Oberflächen, insbesondere den apparativen Aufwand und den Verbrauch von Energie und Reinigungsmedien möglichst gering zu halten, ohne dabei jedoch die Reinigungswirkung einzuschränken. Dies trifft insbesondere auf die Reinigung von Oberflächen eines Sensors oder einer Sensorabdeckung zu, für die eine saubere Oberfläche eine Voraussetzung für die ordnungsgemäße und zuverlässige Funktionsweise des Sensors ist.

Die Erfindung basiert auf der Erkenntnis, dass die Beaufschlagung einer zu reinigenden Fläche mit einer Mediumssequenz, insbesondere einer Abfolge von mindestens zwei intermittierend und/oder abwechselnd gesteuerten und in jeweils einem Strahl auf die Oberfläche geleiteten Medien, insbesondere in der Art einer oder mehrerer Pulse, zu einer relativ hohen Reinigungswirkung führt. Insbesondere hat die Erfindung erkannt, dass hierbei eine Abfolge eines Beaufschlagens mit einem Reinigungsmittel, gefolgt von einem Beaufschlagen mit einem oder mehreren Druckluftpulsen, zu einer verbesserten Reinigungswirkung führt, insbesondere verglichen mit ausschließlich auf Druckluft oder ausschließlich auf Flüssigkeit basierenden Reinigungsverfahren. Auch entsteht im Vergleich zu kontinuierlich beaufschlagenden Systemen der Vorteil, dass Energie und Reinigungsmedien eingespart werden können.

Der Begriff „impulsartig" bezeichnet im Zusammenhang der Erfindung eine plötzlich, ruckartige Beaufschlagung einer Oberfläche mit einem Medium, deren Impuls insbesondere geeignet ist, auf der Oberfläche befindliche Partikel, insbesondere Dreckpartikel, zu lösen und/oder zu entfernen. Generell wird dabei die Reinigungswirkung des Impulses unter anderem durch eine relativ hohe Masse des Mediums, eine relativ hohe Aufprallgeschwindigkeit des Mediums auf die Oberfläche und ein relativ schnelles Auslösen der Beaufschlagung vorteilhaft erhöht. Ein relativ schnelles Auslösen der Beaufschlagung führt - insbesondere im Gegensatz zu einer langsam kontinuierlich ansteigenden Strömung des Mediums - zu einem Auftreffen insbesondere einer begrenzten, in einem Speicher gespeicherten Luftmasse auf die Oberfläche in einem relativ kurzen Zeitraum. Somit wird vorteilhaft ein hoher Impuls erreicht.

Die Erfindung hat dabei weiter erkannt, dass bei einer Beaufschlagung mit einer derartigen Mediumssequenz die Reinigungswirkung mindestens ausreichend - verglichen mit anderen, insbesondere ausschließlich auf Druckluft oder ausschließlich auf Flüssigkeit basierenden Reinigungsverfahren sogar besser - sein kann, sodass insbesondere die Abhängigkeit von einem mechanischen Reinigungsgerät, wie z.B. einem Wischer oder dergleichen mit der zu reinigenden Oberfläche in Kontakt stehenden Gerät, verringert werden kann, oder sogar vollständig auf ein derartiges mechanisches Reinigungsgerät verzichtet werden kann. Hierdurch wird vorteilhaft die Anzahl bewegter und verschleißbehafteter Teile verringert und somit die Robustheit erhöht, sowie die Herstellungskosten und die Fehleranfälligkeit der Reinigungsvorrichtung verringert. Eine Mediumssequenz bezeichnet in dem Zusammenhang der Erfindung eine Abfolge von einem oder mehreren Beaufschlagungen im Rahmen eines Reinigungsvorgangs. Besonders bevorzugt weist eine Mediumssequenz eine oder mehrere, insbesondere impulsartige, Beaufschlagungen mit einem ersten Medium, insbesondere Druckluft, und eine oder mehrere Beaufschlagungen mit einem zweiten Medium, insbesondere Wasser, auf. Die Erfindung führt zur Lösung der Aufgabe auch auf ein Druckluftsystem, aufweisend mindestens einen Sensor, wobei der Sensor oder eine insbesondere transparente Abdeckung des Sensors eine Oberfläche aufweist, mindestens eine Reinigungsvorrichtung nach dem Konzept der Erfindung, wobei eine erste Mediumsquelle des Druckluftsystems über eine erste Mediumszuleitung mit der mindestens einen Reinigungsvorrichtung verbindbar ist, und eine zweite Mediumsquelle über eine zweite Mediumszuleitung mit der mindestens einen Reinigungsvorrichtung verbindbar ist.

Die Erfindung führt zur Lösung der Aufgabe auch auf ein Reinigungsverfahren zum Reinigen einer Oberfläche, aufweisend die Schritte: Aufladen eines Hochdruckspeichers mit einem ersten Medium, insbesondere Luft; Halten eines Speicherdrucks im Hochdruckspeicher, insbesondere durch Halten eines Haltedrucks am Halteanschluss des Reinigungsventils, insbesondere durch Schalten des Schaltventils in eine Haltestellung; Beaufschlagen der Oberfläche mit einem zweiten Medium, insbesondere Wasser oder einem Reinigungsmittel; Beaufschlagen der Oberfläche mit dem ersten Medium, insbesondere durch Lösen des Haltedrucks am Halteanschluss, insbesondere durch Schalten des Schaltventils in eine Lösestellung.

In einer Weiterbildung des Reinigungsverfahrens ist vorgesehen, dass das Beaufschlagen der Oberfläche mit dem zweiten Medium und das Beaufschlagen der Oberfläche mit dem ersten Medium zeitlich gesteuert, insbesondere abwechselnd und/oder intermittierend, erfolgt. Dies kann insbesondere konkret beinhalten, dass einzelne Beaufschlagungen oder Mediumssequenzen beliebig und insbesondere nach Bedarf wiederholt oder miteinander kombiniert werden. Beispielsweise kann ein abwechselndes Beaufschlagen von einem ersten Medium und einem zweiten Medium, insbesondere ein abwechselndes Beaufschlagen von Druckluft und Reinigungsflüssigkeit zum Erreichen einer gewünschten oder erforderlichen Reinigungswirkung vorteilhaft sein. Auch ist es weiterhin möglich, die Anzahl der Wiederholungen einer einzelnen Beaufschlagung oder einer Mediumssequenz festzulegen, beispielsweise drei oder fünf Wiederholungen. Auch ist es möglich, in einer Beaufschlagung oder Mediumssequenz ausschließlich nur mit einem Medium zu beaufschlagen, beispielsweise ausschließlich mit Druckluft oder ausschließlich mit Wasser oder Reinigungsflüssigkeit.

Auch ist es in einer Weiterbildung vorteilhaft möglich, eine einzelne Beaufschlagung oder eine Mediumssequenz in Abhängigkeit der erreichten Reinigungswirkung und/oder der auf der Oberfläche verbleibenden Partikel zu wiederholen. So kann beispielsweise ein Messwert des der Oberfläche zugeordneten Sensors als Abbruchkriterium für die Wiederholungen dienen. Hierzu kommt beispielsweise ein Helligkeitswert eines optischen Sensors in Frage, der sich mit einem zunehmenden Entfernen von Partikeln von der Oberfläche erhöht oder ein Referenzbild, welches mit zunehmendem Entfernen von Partikeln von der Oberfläche eine erhöhte Übereinstimmung mit dem von dem optischen Sensor aufgenommenen Kamerabild aufweist.

Beim erfindungsgemäßen Druckluftsystem werden die Vorteile der Vorrichtung vorteilhaft genutzt. Insbesondere sind der geringere apparative Aufwand und die geringere Abhängigkeit von mechanischen bewegten Teilen, wie z.B. Wischer vorteilhaft für Anwendungen in Fahrzeugen und dergleichen, insbesondere mobilen, Maschinen. Auch wirken sich bei einem Einsatz des erfindungsgemäßen Druckluftsystems in einem Fahrzeug der geringere Verbrauch von Energie und Reinigungsmedien vorteilhaft aus, da Energie und Reinigungsmedien in Fahrzeugen und vergleichbaren mobilen Systemen nur begrenzt vorhanden sind. Auch ist in einem Fahrzeug der Aspekt einer zuverlässigen Reinigung wichtig, da zu reinigende Sensoren häufig kritische und sicherheitsrelevante Aufgaben übernehmen.

Beim erfindungsgemäßen Reinigungsverfahren werden die Vorteile der Vorrichtung ebenfalls, analog zur Reinigungsvorrichtung und zum Druckluftsystem, vorteilhaft genutzt. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen und geben im Einzelnen vorteilhafte Möglichkeiten an, das oben erläuterte Konzept im Rahmen der Aufgabenstellung sowie hinsichtlich weiterer Vorteile zu realisieren.

Insbesondere ist vorgesehen, dass die Reinigungsvorrichtung, insbesondere durch ein Steuermodul, dazu ausgebildet ist, die Oberfläche mit dem ersten Medium und/oder mit dem zweiten Medium selektiv, insbesondere einzeln, gleichzeitig oder abwechselnd, zu beaufschlagen. Dies kann insbesondere beinhalten, dass das Schaltventil oder die Schaltventile derart angesteuert werden können, dass in steuerbarer Weise eine Mediumssequenz, insbesondere durch eine zeitlich koordinierte Ansteuerung des Schaltventils oder der Schaltventile, erzeugt wird. Hierzu können - je nach Voreinstellung und/oder Bedarf - einzelne Beaufschlagungen oder Mediumssequenzen wiederholt und/oder verschiedene Beaufschlagungen oder Mediumssequenzen kombiniert werden. Insbesondere ist es auch möglich, Beaufschlagungen oder Mediumssequenzen mit ausschließlich einem Medium zu veranlassen, bspw. nur mit Druckluft oder nur mit Wasser oder Reinigungsflüssigkeit. Das Steuermodul kann dabei als Teil der Reinigungsvorrichtung ausgebildet sein oder auch in anderer Form realisiert werden, beispielsweise als Teil einer übergeordneten Steuerung, insbesondere als Teil eines Steuerungsbusses oder dergleichen elektronischen Steuerungssystems.

Insbesondere ist vorgesehen, dass die Reinigungsvorrichtung ausgebildet ist, die Zusammensetzung und Abfolge der Mediumssequenz zeitlich, insbesondere abwechselnd und/oder intermittierend, zu steuern. Dies kann konkret insbesondere durch ein Ansteuern des ersten und des zweiten Schaltventils erfolgen. Durch eine zeitlich gesteuerte Beaufschlagung kann vorteilhaft in Abhängigkeit von Verschmutzungsgrad, Umgebungsbedingungen und Betriebsparametern eine optimale Reinigung der Oberfläche erreicht werden. Abwechselnd bedeutet insbesondere, dass zu einem Zweitpunkt immer nur ein Medium auf die Oberfläche beaufschlagt wird. Konkret bedeutet dies insbesondere, dass die Beaufschlagung des einen, beispielsweise ersten Mediums, vollständig unter- brochen wird, und dann mit der Beaufschlagung des anderen, beispielsweise zweiten Mediums, begonnen wird und umgekehrt erst nach Unterbrechen des der Beaufschlagung des zweiten Mediums wieder mit der Beaufschlagung durch das erste Medium fortgefahren wird. Zwischen den Beaufschlagungen können, insbesondere auch innerhalb einer Mediumssequenz, definierte Pausen liegen, beispielsweise um Dreckpartikel einzuweichen.

Intermittierend bedeutet insbesondere, dass die jeweiligen Mediumsströme, insbesondere die Ströme des ersten Mediums und des zweiten Mediums, jeweils ausgelöst und unterbrochen werden. Dabei können auch zwei Medien gleichzeitig auf die Oberfläche beaufschlagt werden. Beispielsweise kann die Oberfläche während einer Mediumssequenz kontinuierlich mit Wasser, also dem zweiten Medium, beaufschlagt werden, während ein oder mehrere Druckluftimpulse - also die Beaufschlagung mit dem ersten Medium - ausgelöst werden.

Vorteilhaft ist vorgesehen, dass das Reinigungsventil als Schnellentlüftungsven- til ausgebildet ist. Durch den Einsatz eines Schnellentlüftungsventils kann insbesondere auf relativ einfache konstruktive Weise ein impulsartiges Beaufschlagen der Oberfläche mit dem ersten Medium, insbesondere Druckluft, erreicht werden. Durch das impulsartige Beaufschlagen wird vorteilhaft eine relativ hohe Reinigungsleistung erreicht. Auch kann - im Sinne einer Vorsteuerung - mit einem Schnellentlüftungsventil vorteilhaft ein relativ großer Massenstrom, insbesondere Luftmassenstrom, mit einem relativ geringen Haltedruck geschaltet werden. Es kann, in synergetischem Zusammenwirken des Schnellentlüftungsventils mit dem Hochdruckspeicher, der Hochdruckspeicher mit einem relativ geringen Luftmassenstrom über einen längeren Zeitraum befüllt werden, und anschließend in einem relativ kurzen Zeitraum entleert werden, indem ein großer Luftmassenstrom durch den Druckauslass des Schnellentlüftungsventils geleitet wird. Durch einen kurzzeitigen, insbesondere plötzlichen, jedoch großen Luftmassenstrom wird ein hoher Impuls erzeugt, der beim Auftreffen auf die Oberfläche entsteht, wodurch eine hohe Reinigungsleistung erreicht wird. Insbesondere ist vorgesehen, dass das Reinigungsventil einen beweglichen Stempel, insbesondere zum Auslösen einer impulsartigen Strömung des ersten Mediums, aufweist, wobei der Stempel über einen am Halteanschluss anliegenden Haltedruck steuerbar ist. Auch hierbei kann analog zu der vorangegangen beschrieben Weiterbildung - im Sinne einer Vorsteuerung - mit einem Schnellentlüftungsventil vorteilhaft ein relativ großer Massenstrom, insbesondere Luftmassenstrom, mit einem relativ geringen Haltedruck geschaltet werden. Durch die Tatsache, dass die auf der Seite der Haltekammer mit dem Haltedruck beaufschlagte Fläche größer ist als die auf der Seite der Einlasskammer, kann der Stempel mit einem relativ geringen Haltedruck geschlossen werden, und beim Öffnen des Stempels dennoch ein relativ großer Massenstrom impulsartig über den Druckauslass auf die Oberfläche geleitet werden.

Im Rahmen einer bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass der Stempel einseitig durchlässig ausgebildet ist, insbesondere eine Strömung des ersten Mediums vom Halteanschluss zum Druckanschluss zulässt und in Gegenrichtung sperrt. Dies bedeutet konkret insbesondere, dass der Stempel vorteilhaft als Rückschlagventil wirken kann, und insbesondere in dem Fall, dass am Halteanschluss ein höherer Druck herrscht als am Druckanschluss, eine Strömung des ersten Mediums zulässt. Hierzu kann der Stempel eine auf einer Einlasskammer zugewandten Seite eine Ringaussparung und/oder eine im Wesentlichen am Außenumfang des Stempels verlaufende Dichtlippe aufweisen. Durch derartige Merkmale wird vorteilhaft eine Nachgiebigkeit des Stempels erreicht, welche eine Strömung eines Mediums in eine Richtung zulässt und in die entgegengesetzte Richtung sperrt.

Der Begriff „einseitig durchlässig" muss in diesem Zusammenhang nicht bedeuten, dass der Stempel selbst durchlässig ist, sondern beispielsweise durch seine Verformbarkeit eine Strömung in eine Richtung an sich selbst, das heißt an dem Stempel, vorbei zulässt und in die Gegenrichtung sperrt. Eine derartige Durchlässigkeit entsteht also nicht durch ein durchlässiges Material, sondern durch die Verformbarkeit und einen dadurch entstehenden Spalt zwischen Stempel und einem an den Stempel angrenzenden Bauteil, beispielsweise einer Innenwand des Reinigungsventils und/oder insbesondere der Innenwand der Haltekammer.

In einer derartigen Weiterbildung mit einem einseitig durchlässigen Stempel kann der Stempel vorteilhaft sowohl die Funktion der Speicherleitung als auch des als Rückschlagventil wirkenden Hochdruckspeicher-Halteventils übernehmen. Die Reinigungsvorrichtung wird insbesondere aufgrund der Tatsache, dass diese Komponenten eingespart werden können, vorteilhaft kompakter. Auch können in einer solchen Weiterbildung vorteilhaft Druckluftverluste verringert werden.

Im Rahmen einer bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass der Hochdruckspeicher mit der Halteleitung verbunden ist, insbesondere über eine Speicherabzweigung und eine Speicherleitung. Konkret bedeutet dies insbesondere, dass der Hochdruckspeicher über die Halteleitung befüllt werden kann. Somit kann die Abhängigkeit von weiteren Leitungen verringert und die Komplexität der Reinigungsvorrichtung vorteilhaft reduziert werden. Diese Weiterbildung nutzt vorteilhaft die Tatsache, dass die Halteleitung zwecks Schließen des Reinigungsventils ohnehin unter einem Haltedruck gehalten werden muss und nutzt diesen zur Verfügung stehenden Druck zum Füllen des Hochdruckspeichers.

Im Rahmen einer bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass ein Hochdruckspeicher-Halteventil in der Speicherleitung angeordnet ist, wobei das Hochdruckspeicher-Halteventil insbesondere als gegen eine Befüllungsrichtung des Hochdruckspeichers sperrendes Rückschlagventil ausgebildet ist. Durch ein derartiges Hochdruckspeicher-Halteventil wird insbesondere vorteilhaft erreicht, dass bei einem Schalten des ersten Schaltventils in eine Lösestellung das im Hochdruckspeicher gespeicherte erste Medium nicht über die Speicherleitung entweicht, sondern in den Druckanschluss des Reinigungsventils strömt.

Vorteilhaft ist vorgesehen, dass der Druckauslass ausgebildet ist, das erste Medium praktisch entlang einer ersten Strahlachse auf die Oberfläche zu leiten. Konkret bedeutet dies insbesondere, dass das erste Medium in reproduzierbarer Weise an eine Stelle oder einen Bereich der Oberfläche geleitet wird, der gereinigt werden soll. Hierzu ist der Druckauslass insbesondere im Sinne einer Düse symmetrisch um die erste Strahlachse ausgebildet und ausgerichtet.

Insbesondere ist vorgesehen, dass die Düse ausgebildet ist, das zweite Medium praktisch entlang einer zweiten Strahlachse auf die Oberfläche zu leiten. Konkret bedeutet dies insbesondere, dass das zweite Medium in reproduzierbarer Weise an eine Stelle oder einen Bereich der Oberfläche geleitet wird, der gereinigt werden soll. Hierzu ist die Düse insbesondere symmetrisch um die zweite Strahlachse ausgebildet und ausgerichtet.

Im Rahmen einer bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass sich erste Strahlachse und die zweite Strahlachse auf der Oberfläche in einem Zielbereich schneiden. Dies bedeutet konkret insbesondere, dass das erste Medium und das zweite Medium an einem gemeinsamen Ort oder einem Bereich auf der Oberfläche auftreffen und diese somit zum Erreichen der vorteilhaften Reinigungswirkung gemäß dem Konzept der Erfindung zusammenwirken können. Gleichwohl ist es ebenso möglich, die beiden Strahlachsen derartig auszurichten, dass sie die Oberfläche in einem definierten Abstand schneiden. Somit können etwaige Umgebungsbedingungen, insbesondere der auf ein Fahrzeug und somit auf den Sensor wirkende Fahrtwind und/oder die Trägheit der einzelnen Medien, berücksichtigt werden, um dennoch ein annäherndes örtliches Zusammentreffen beider Medien auf der Oberfläche innerhalb eines Zielbereiches zu gewährleisten.

Insbesondere ist vorgesehen, dass der Hochdruckspeicher ein Fassungsvermögen von 0 cl bis 20 cl, bevorzugt 1 cl bis 10 cl, besonders bevorzugt 3 cl bis 7 cl aufweist. Durch das Fassungsvermögen des Hochdruckspeichers wird insbesondere - zusammen mit dem Druck des im Hochdruckspeicher gespeicherten ersten Mediums, insbesondere dem Haltedruck - die Dauer und die Intensität des Reinigungsimpulses des ersten Mediums festgelegt. Im Rahmen einer bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Reinigungsvorrichtung als eine bauliche Einheit in Form eines Reinigungsmoduls, insbesondere der Hochdruckspeicher in oder unmittelbar an dem Reinigungsventil angeordnet ist. Diese Weise kann eine kompakte und robuste Bauweise der Reinigungsvorrichtung erreicht werden, und diese somit insbesondere vorteilhaft möglichst nah an der zu reinigenden Oberfläche positioniert werden. Auch wird durch eine derartige Bauform vorteilhaft erreicht, dass das zu speichernde Medium kürzere Wege zurücklegen muss und somit die Druckverluste verringert werden und der Impuls, der durch das beaufschlagte Medium erzeugt wird, erhöht wird. Insbesondere wird in einer derartigen Weiterbildung erreicht, dass das Verhältnis aus Nutzvolumen zu Verlustvolumen vorteilhaft erhöht wird. Als Nutzvolumen ist hierbei das Speichervolumen des Hochdruckspeichers zu verstehen, als Verlustvolumen das Volumen der Leitungen zwischen Hochdruckspeicher zu Reinigungsventil. Auch kann durch einen modularen Charakter eines Reinigungsmoduls der Austausch des Reinigungsmoduls und somit die Reparatur vereinfacht werden.

Insbesondere ist vorgesehen, dass die Düse über eine Zuführungsleitung versorgt wird, wobei die Zuführungsleitung über ein zweites Schaltventil mit einer zweiten Mediumszuleitung verbunden ist. Konkret bedeutet dies, dass die Beaufschlagung der Oberfläche mit dem zweiten Medium gesteuert werden kann, indem mittels des zweiten Schaltventils die Zuführung des zweiten Mediums zur Düse beeinflusst werden kann. Insbesondere kann das zweite Schaltventil als Magnetventil ausgebildet sein.

In einer Weiterbildung des Druckluftsystems ist vorgesehen, dass die erste Mediumsquelle einem anderen Primärzweck dient, insbesondere der Versorgung einer Luftfederanlage oder dergleichen Pneumatikanlage. In einer derartigen Weiterbildung kann vorteilhaft eine bereits vorhandene Mediumsquelle, insbesondere Druckluftquelle, zur Versorgung der Reinigungsvorrichtung genutzt werden. Dies ist insbesondere bei einem Einsatz in einem Fahrzeug oder dergleichen mobilen System vorteilhaft, da die Anzahl der benötigten Komponen- ten reduziert wird und somit Gewicht, Kosten und Energie eingespart werden können.

In einer Weiterbildung des Druckluftsystems ist vorgesehen, dass die zweite Mediumsquelle einem anderen Primärzweck dient, insbesondere der Versorgung einer Scheibenreinigungsanlage oder dergleichen Reinigungsanlage. In einer derartigen Weiterbildung kann vorteilhaft eine bereits vorhandene Mediumsquelle, insbesondere Flüssigkeits- und/oder Reinigungsmittelquelle, zur Versorgung der Reinigungsvorrichtung genutzt werden. Dies ist insbesondere bei einem Einsatz in einem Fahrzeug oder dergleichen mobilen System vorteilhaft, da die Anzahl der benötigten Komponenten reduziert wird und somit Gewicht, Kosten und Energie eingespart werden können.

In einer Weiterbildung des Druckluftsystems ist vorgesehen, dass der Sensor ein optischer Sensor, insbesondere ein Umgebungserfassungssensor ist. In einer derartigen Weiterbildung ist eine Reinigungsvorrichtung gemäß dem Konzept der Erfindung insbesondere vorteilhaft, da die regelmäßige Reinigung der Sensoroberfläche die Funktionsweise des Sensors verbessert, insbesondere weil die optischen Eigenschaften des Sensors von der Transparenz und/oder Transluzenz der Sensoroberfläche abhängen.

In einer Weiterbildung des Druckluftsystems ist vorgesehen, dass die erste Mediumsquelle eine Verdichteranordnung und/oder einen Druckluftspeicher aufweist, insbesondere die Verdichteranordnung in dem Druckluftspeicher angeordnet ist. Hierdurch wird insbesondere vorteilhaft eine kompakte Bauform des Druckluftsystems erreicht.

In einer Weiterbildung des Druckluftsystems ist vorgesehen, dass das Druckluftsystem mindestens ein Zuleitungs-Rückschlagventil, insbesondere in der ersten Mediumszuleitung und/oder einer ersten Quellenleitung, aufweist. In einer solchen Weiterbildung wird insbesondere vorteilhaft erreicht, dass die von einer Verdichteranordnung erzeugte Druckluft, bei Leckagen oder dergleichen zu einem Druckverlust führenden Undichtigkeiten, die sich in Förderrichtung vor dem Ventil befinden, nicht über diese Undichtigkeiten entweichen kann. Dies ist insbesondere der Fall, da mindestens eine Zuleitungs-Rückschlagventil in diese, der Förderrichtung entgegengesetzten Strömungsrichtung sperrt und somit insbesondere der Haltedruck in dem Teil des Druckluftsystems, der sich in Förderrichtung hinter dem Ventil befindet, gehalten werden kann.

Ausführungsformen der Erfindung werden nun nachfolgend anhand der Zeichnung beschrieben. Diese soll die Ausführungsformen nicht notwendigerweise maßstäblich darstellen, vielmehr ist die Zeichnung, wo zur Erläuterung dienlich, in schematisierter und/oder leicht verzerrter Form ausgeführt. Im Hinblick auf Ergänzungen der aus der Zeichnung unmittelbar erkennbaren Lehren wird auf den einschlägigen Stand der Technik verwiesen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass vielfältige Modifikationen und Änderungen betreffend die Form und das Detail einer Ausführungsform vorgenommen werden können, ohne von der allgemeinen Idee der Erfindung abzuweichen. Die in der Beschreibung, in der Zeichnung sowie in den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Weiterbildung der Erfindung wesentlich sein. Zudem fallen in den Rahmen der Erfindung alle Kombinationen aus zumindest zwei der in der Beschreibung, der Zeichnung und/oder den Ansprüchen offenbarten Merkmale. Die allgemeine Idee der Erfindung ist nicht beschränkt auf die exakte Form oder das Detail der im folgenden gezeigten und beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen oder beschränkt auf einen Gegenstand, der eingeschränkt wäre im Vergleich zu dem in den Ansprüchen beanspruchten Gegenstand. Bei angegebenen Bemessungsbereichen sollen auch innerhalb der genannten Grenzen liegende Werte als Grenzwerte offenbart und beliebig einsetzbar und beanspruchbar sein. Der Einfachheit halber sind nachfolgend für identische oder ähnliche Teile oder Teile mit identischer oder ähnlicher Funktion gleiche Bezugszeichen verwendet.

Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen sowie anhand der Zeichnung; diese zeigt in: Fig. 1 die schematische Ansicht einer Ausführungsform einer Reinigungsvorrichtung gemäß dem Konzept der Erfindung,

Fig. 2A-D einen Ablauf eines Reinigungsvorganges gemäß dem Konzept der

Erfindung,

Fig. 3 zeigt eine Weiterbildung eines Druckluftsystems gemäß dem Konzept der Erfindung,

Fig. 4 eine weitere bevorzugte Weiterbildung einer Reinigungsvorrichtung gemäß dem Konzept der Erfindung,

Fig. 5 noch eine weitere bevorzugte Weiterbildung einer Reinigungsvorrichtung gemäß dem Konzept der Erfindung,

Fig. 6A, 6E beispielhaft und stark vereinfacht fünf mögliche Mediumssequenzen, und

Fig. 7 eine schematische Darstellung eines Fahrzeugs aufweisend eine

Reinigungsvorrichtung gemäß dem Konzept der Erfindung.

Fig. 1 zeigt die schematische Ansicht einer Ausführungsform einer Reinigungsvorrichtung 100 gemäß dem Konzept der Erfindung, welche vorliegend in Form eines Reinigungsmoduls 101 als bauliche Einheit gebildet ist. Ein Reinigungsventil 120, welches vorliegend als Schnellentlüftungsventil 121 ausgebildet ist, ist in dem Reinigungsmodul 101 angeordnet. Das Reinigungsventil 120 weist einen Halteanschluss 122 auf, welcher über eine Halteleitung 172 mit einem ersten Schaltventilanschluss X1 eines Schaltventils 1 60 verbunden ist. Weiter weist das Reinigungsventil 120 einen Druckanschluss 124 auf, welcher über einen Speicheranschluss 142 mit einem Hochdruckspeicher 140 verbunden ist und zu einer Einlasskammer 127 des Reinigungsventils 120 führt. Weiter weist das Reinigungsventil 120 einen Druckauslass 126 auf, der derartig ausgebildet ist, dass er ein austretendes Fluid, insbesondere ein erstes Medium M1 , entlang einer ersten Strahlachse A1 in einen Zielbereich OZ einer Oberfläche O leiten kann. Die Oberfläche O kann insbesondere die Oberfläche O eines Sensors 300, oder - hier nicht dargestellt - die Oberfläche O einer Abdeckung 310 eines Sensors 300 sein. Insbesondere kann der Sensor 300 ein hier nicht dargestellte optischer Sensor 302, und insbesondere - ein hier ebenfalls nicht dargestellter - Umgebungserfassungssensor 304 sein. Das Reinigungsventil 120 weist einen weiteren Auslass in Form einer Düse 180 auf. Die Düse 180 ist derartig ausgebildet, dass sie ein Fluid, insbesondere ein zweites Medium M2, entlang einer zweiten Strahlachse A2 auf den Zielbereich OZ der Oberfläche O leiten kann. Somit sind Druckauslass 126 und Düse 180 derartig ausgerichtet, dass sich ihre Strahlachse A1 , A2 praktisch an einer Stelle, nämlich in dem Zielbereich OZ, auf der Oberfläche O schneiden. Die Düse 180 ist mittels einer Zuführungsleitung 192 verbunden. Die Zuführungsleitung 192 ist weiterhin über ein zweites Schaltventil 190 trennbar mit einer zweiten Mediumszuleitung 220 zwecks Zuführung des zweiten Mediums M2 verbunden. Selbstverständlich ist es auch denkbar, dass sich die erste Strahlachse A1 und die zweite Strahlachse A2 nicht schneiden, sondern an jeweils unterschiedlichen Positionen auf die Oberfläche O auftreffen, beispielsweise um unterschiedlichen Trägheitseigenschaften des ersten Mediums M1 und des zweiten Mediums M2 Rechnung zu tragen, insbesondere wenn der Bereich zwischen Reinigungsvorrichtung 100 und Oberfläche 300 Beschleunigungen, Fahrtwind, und/oder dergleichen Umgebungseinflüssen ausgesetzt ist.

Vorliegend befindet sich das als Magnetventil ausgebildete Schaltventil 1 60 in einer ersten Haltestellung 1 60.1 . In dieser Haltestellung 1 60.1 besteht eine Verbindung zwischen dem ersten Schaltventilanschluss X1 und einem zweiten Schaltventilanschluss X2. Der zweite Schaltventilanschluss X2 ist mit einer ersten Mediumszuleitung 210 verbunden, über die der Reinigungsvorrichtung 100 das erste Medium M1 zugeführt wird.

Vorliegend ist in der Halteleitung 172 eine Speicherabzweigung 173 angeordnet, von der eine Speicherleitung 174 abgeht, welche die Speicherabzweigung 173 mit einer Ladeabzweigung 144 verbindet. Über die Speicherleitung 174 kann das erste Medium M1 in einer Befüllungsrichtung BS von der Halteleitung 172 in Richtung der Ladeabzweigung 144 und weiter über einen Speicheran- schluss 142 in den Hochdruckspeicher 140 strömen, wo das erste Medium M1 mit einem Speicherdruck PS, der insbesondere in Wesentlichen dem Haltedruck PH entspricht, gespeichert wird. Der Speicherdruck PS ergibt sich insbe- sondere aus dem Druck, mit dem das erste Medium M1 an der Halteleitung 172 bereitgestellt wird, insbesondere aus dem Haltedruck PH, gegebenenfalls abzüglich entlang der Speicherleitung 174 anfallender Druckverluste. Hierbei bewirkt das ebenfalls von der Speicherabzweigung 173 in Richtung des Haltean- schluss 122 strömende erste Medium M1 , dass in einer Haltekammer 123 des Reinigungsventils 120 ein Haltedruck PH herrscht. Dieser Haltedruck PH führt dazu, dass ein Stempel 128 durch eine Haltekraft FH gegen einen Auslassanschlag 129 gedrückt wird, und der Druckauslass 126 somit verschlossen ist.

Somit kann das erste Medium M1 aufgrund des von der Haltekraft FH gegen den Auslassanschlag 192 gedrückten Stempels 128 nicht von der Ladeabzweigung 144 in Richtung des Druckanschlusses 124 weiterströmen, sondern nur in den Hochdruckspeicher 140. Dies ist der Fall, weil der Strömungsweg hinter der Einlasskammer 127 durch den Stempel 128 blockiert ist. Zwar übt den Druck- anschluss 124 in die Einlasskammer 127 des Reinigungsventils 120 geleitete erste Medium M1 eine der Haltekraft FH entgegengesetzte Öffnungskraft FO aus. Diese Öffnungskraft FO ist jedoch - aufgrund der kleineren beaufschlagten Fläche des Stempels 128, und weiterhin der Druckverluste, insbesondere durch die Speicherleitung 174 - geringer als die Haltekraft FH.

In der Speicherleitung 174 ist weiterhin ein Hochdruckspeicher-Halteventil 170 angeordnet, welches vorliegend als ein in Befüllungsrichtung BS gegen eine Federkraft selbsttätig öffnendes Rückschlagventil 170' ausgebildet ist. Das Hochdruckspeicher-Halteventil 170 ist ausgebildet, die Strömung des ersten Mediums M1 in Befüllungsrichtung BS zuzulassen, und die Strömung in der entgegengesetzten Richtung zu sperren. Somit wird ermöglicht, dass der Hochdruckspeicher 140 insbesondere bei Beaufschlagen der Halteleitung 172 mit einem Haltedruck PH befüllt werden kann, andersherum jedoch das im Hochdruckspeicher 140 gespeicherte erste Medium M1 beim Schalten des Schaltventils 1 60 in eine Lösestellung 160.2 nicht über die Speicherleitung 174 entweichen kann. Wird das Schaltventil 1 60 von der Haltestellung 1 60.1 in die Lösestellung 1 60.2 geschaltet, wird der zweite Schaltventilanschluss X2 gesperrt und eine Verbindung zwischen dem ersten Schaltventilanschluss X1 und einem dritten Schaltventil Anschluss X3 hergestellt. Der dritte Schaltventilanschluss X3 ist über eine Entlüftungsabzweigung 194 mit der zur Düse 180 führenden Zuführungsleitung 192 verbunden.

In der Lösestellung 1 60.2 kann somit das in der Haltekammer 123 gehaltene erste Medium M1 zurück über die Halteleitung 172, die Entlüftungsabzweigung 194, die Zuführungsleitung 192 und schließlich die Düse 180 entweichen. Folglich nimmt die auf den Stempel 128 wirkende Haltekraft FH ab und unterschreitet den Betrag der entgegengesetzt wirkenden Öffnungskraft FO. Dadurch wird der Stempel 128 nicht länger gegen den Auslassanschlag 1 29 gedrückt, sondern bewegt sich derartig in die Haltekammer 123, dass das erste Medium M1 , welches unter Druck im Hochdruckspeicher 140 gespeichert ist, über den Spei- cheranschluss 144 und den Druckanschluss 124 und die Einlasskammer 127 zum Druckauslass 126 strömen kann, und von dort entlang der ersten Strahlachse A1 auf den Zielbereich OZ der Oberfläche O geleitet wird. Die beschriebene Zurückbewegung des Stempels 128 erfolgt dabei relativ schnell, insbesondere ruckartig und in einem relativ großen Massenstrom, so dass das erste Medium M1 mit einem relativ hohen Impuls auf die Oberfläche O trifft.

Es ist besonders bevorzugt, dass das erste Medium M1 Luft ist. Luft kann aus der Atmosphäre angesaugt werden, in einem hier nicht dargestellten Verdichter 402 zu Druckluft verdichtet werden und im Hochdruckspeicher 140 gespeichert werden. Die Beaufschlagung der Oberfläche O, insbesondere die impulsartige Beaufschlagung, mit verdichteter Druckluft durch das Reinigungsventil 120, führt zu einem vorteilhaften Reinigungseffekt, insbesondere zusammen mit einer zusätzlich abwechselnd oder gleichzeitig intermittierenden Beaufschlagung der Oberfläche O mit einem zweiten Medium M2 durch die Düse 180 des Reinigungsventils 120. Hierzu kann die Beaufschlagung mit dem zweiten Medium M2 über das zweite Schaltventil 190 gesteuert werden. Durch ein hier beispielhaft gezeigtes Steuermodul 350, welches sowohl über eine erste Schaltventil-Steuerleitung 352 mit dem Schaltventil 1 60 als auch über eine zweite Schaltventil-Steuerleitung 354 mit dem zweiten Schaltventil 190 signalführend verbunden ist, können sowohl das Schaltventil 160 als auch das zweite Schaltventil 190 geöffnet oder geschlossen werden, insbesondere um in steuerbarer Weise die Oberfläche O zu beaufschlagen und/oder Mediumssequenzen zu erzeugen.

Es ist besonders bevorzugt, dass das zweite Medium M2 gebildet ist durch Wasser M2.1 oder ein Reinigungsmittel M2.2 oder eine Mischung aus Wasser M2.1 und Reinigungsmittel M2.2. Auch kann das zweite Medium M2 vorteilhaft aus einer bereits in einem System, insbesondere einem Fahrzeug vorhandenen Mediumsquelle, entnommen werden. Eine derartige Mediumsquelle kann beispielsweise ein Tank mit Reinigungsflüssigkeit für eine Scheibenreinigungsanlage sein.

Durch eine abwechselnde Beaufschlagung der Oberfläche O mit dem ersten Medium M1 und dem zweite Medium M2, oder einer gleichzeitigen, jedoch unabhängig voneinander intermittierenden Beaufschlagung der Oberfläche O mit dem ersten Medium M1 und dem zweiten Medium M2, kann vorteilhaft eine verbesserte Reinigungswirkung erzielt werden. Die verbesserte Reinigungswirkung entsteht insbesondere, da die Beaufschlagung mit einem, insbesondere flüssigen, zweiten Medium M2 zu einem Aufweichen von Dreckpartikeln 320 und der gleichen unerwünschten Partikeln auf der Oberfläche O führt, und ein anschließendes, insbesondere impulsartiges, Beaufschlagen mit einem, insbesondere gasförmigen, ersten Medium M1 , zu einem zuverlässigen Entfernen der aufgeweichten Dreckpartikel 320 führt.

Figuren 2A bis 2D zeigen im Wesentlichen die Weiterbildung aus Fig. 1 bei einem Ablauf eines Reinigungsvorganges gemäß dem Konzept der Erfindung. In Fig. 2A erfolgt ein Beaufschlagen der Oberfläche O mit dem zweiten Medium M2 durch die Düse 180. Hierzu strömt das zweite Medium M2 über die zweite Mediumszuleitung 220 und die Zuführungsleitung 192 zu Düse 180. Etwaige Dreckpartikel 320, die sich auf der Oberfläche O befinden, werden mit dem flüssigen zweiten Medium M2 beaufschlagt und aufgeweicht. Auch ist es möglich dass zumindest ein Teil der Dreckpartikel 320 bereits durch das Beaufschlagen mit dem zweiten Medium M2 entfernt werden.

Gleichzeitig befindet sich das Schaltventil 1 60 in der Haltestellung 1 60.1 . Durch die Haltestellung 1 60.1 besteht eine Verbindung zwischen der ersten Mediumszuleitung 210 und der Halteleitung 172, durch welche das mit einem Haltedruck PH beaufschlagte erste Medium M1 an den Halteanschluss 122 des Reinigungsventils 120 gelangt. Hierdurch wird der Stempel 128 durch die Haltekraft FH an den Halteanschlag 129 gedrückt, und der Druckanschluss 124 somit gesperrt.

In Fig. 2B ist die Beaufschlagung der Oberfläche O mit dem zweiten Medium M2 unterbrochen und das Schaltventil 160 befindet sich in der Lösestellung 160.2. Hierdurch entweicht das erste Medium M1 aus der Halteleitung 172 und weiter über die Entlüftungsabzweigung 194 und die Düse 180 in die Umgebung U. Der Betrag der Haltekraft FH sinkt hierbei unterhalb des Betrags der entgegengesetzt wirkenden Öffnungskraft FO. Folglich bewegt sich der Stempel 128 durch die Öffnungskraft FO vom Halteanschlag 129 zurück in die Haltekammer 123. Das erste Medium M1 kann somit aus dem Hochdruckspeicher 140 über den Speicheranschluss 142 zum Druckanschluss 124, und durch das Reinigungsventil 120 weiter zum Druckauslass 126 strömen. Durch das relativ schnelle Öffnen des als Schnellentlüftungsventil 121 ausgebildeten Reinigungsventils 120 erfolgt hierdurch ein impulsartiges Beaufschlagen der Oberfläche O mit dem ersten Medium M1 . Durch das impulsartige Beaufschlagen werden insbesondere die im vorherigen Schritt zumindest teilweise aufgeweichten Dreckpartikel 320 entfernt. Die Wirkung des impulsartigen Beaufschlagens ist mit der Wirkung eines mechanischen Reinigungsgeräts, zum Beispiel eines Scheibenwischer vergleichbar. Gemäß dem Konzept der Erfindung werden zu Erzielung eines solchen Reinigungseffekts jedoch keine derartigen, mechanisch bewegten, verschleißbehafteten und mit der Oberfläche O in Kontakt stehenden Teile, wie z.B. Wischer, benötigt. In Fig. 2C ist die Reinigungsvorrichtung 100 in einem Zustand dargestellt, in dem die Beaufschlagung der Oberfläche O mit dem ersten Medium M1 beendet ist. Insbesondere ist der Hochdruckspeicher 140 entleert und das Schaltventil 160 befindet sich wieder in der Haltestellung 1 60.1 . Die Haltestellung 1 60.1 führt dazu, dass das erste Medium M1 wieder über die erste Mediumszuleitung 210 in die Halteleitung 172 strömen kann und somit ein Haltedruck PH am Hal- teanschluss 122 anliegt. Durch den Haltedruck PH am Halteanschluss 122 und den dadurch ebenfalls in der Haltekammer 123 herrschenden Haltedruck P wird der Stempel 128 durch die resultierende Haltekraft FH wieder an den Halteanschlag 129 gedrückt. Folglich wird der Druckanschluss 124 des Reinigungsventils 120 wieder gesperrt.

In Fig. 2D ist schließlich der Zustand dargestellt, indem der Hochdruckspeicher 140 wieder gefüllt wird. Durch die Sperrung des Druckanschluss 124 strömt das erste Medium M1 nicht nur über die Halteleitung 172 zum Halteanschluss 122, sondern ebenfalls über die Speicherabzweigung 173 und die Speicherleitung 174 zum Hochdruckspeicher 140, welcher hierdurch befüllt wird. Nach dem Befüllen des Hochdruckspeichers 140 ist die Reinigungsvorrichtung 120 bereit für ein weiteres Beaufschlagen der Oberfläche O mit dem ersten Medium M1 .

Die in den Figuren 2A bis 2D gezeigten Schritte müssen nicht unbedingt hintereinander erfolgen. So ist es beispielsweise möglich, den in Fig. 2A gezeigten Schritt parallel zu dem in Fig. 2D gezeigten Schritt durchzuführen. Ein Beaufschlagen der Oberfläche O mit dem zweiten Medium M2 kann somit parallel zu einem Aufladen des Hochdruckspeichers 140 erfolgen. Auch kann ein Beaufschlagen der Oberfläche O mit einem zweiten Medium M2 parallel zu einem Beaufschlagen der Oberfläche O mit einem ersten Medium M1 erfolgen.

Fig. 3 zeigt eine Weiterbildung eines Druckluftsystems 1000 gemäß dem Konzept der Erfindung. Das Druckluftsystem 1000 weist vier Reinigungsvorrichtungen 100A, 100B, 100C und 100D auf, welche im Wesentlichen jeweils der in Fig. 1 gezeigten Reinigungsvorrichtung 100 entsprechen. Hierbei ist nur eine Reinigungsvorrichtung 100A detailliert dargestellt, und die übrigen drei Reinigungsvorrichtungen 100B, 100C und 100D der Übersichtlichkeit halber nur angedeutet.

Das Druckluftsystem 1000 weist eine erste Mediumsquelle MQ1 zur Bereitstellung eines ersten Mediums M1 auf. Die erste Mediumsquelle MQ1 ist vorliegend aus einer Verdichteranordnung 400 gebildet, wobei die Verdichteranordnung 400 einen Verdichter 402, einen Lufttrockner 404 und einen Druckluftspeicher 440 aufweist. Durch das Vorsehen eines Druckluftspeichers 440 kann vorteilhaft ein schnelleres Versorgen des Druckluftsystems 1000 erreicht werden und das Erzeugen von Druckluft zeitlich von dem Verbrauchen von Druckluft entkoppelt werden. Vorliegend ist die Verdichteranordnung 400 im Rahmen einer Weiterbildung innerhalb des Druckluftspeichers 440 angeordnet, was insbesondere zu einer vorteilhaften kompakten Bauweise führt. Das erste Medium M1 , insbesondere Luft M1 .1 , wird aus der Umgebung U durch den Verdichter 402 über eine Verdichterzuführung 442 angesaugt und verdichtet, anschließend im Lufttrockner 404 getrocknet und über einen Verdichterauslass 444 in den Druckluftspeicher 440 geleitet. Aus dem Druckluftspeicher 440 wird das erste Medium M1 über einen Speicherauslass 446 und weiter über eine erste Quellenleitung 408 an einem ersten Versorgungsanschluss 410 bereitgestellt.

Mithilfe der Verdichteranordnung 400 in Verbindung mit dem Druckluftspeicher 440 als erste Mediumsquelle MQ1 , insbesondere als Anordnung mit der Verdichteranordnung 400 innerhalb des Druckluftspeichers 440, können die Reinigungsvorrichtungen 100A, 100B, 100C und 100D relativ schnell mit Druckluft geladen werden, zudem wird ein konstanter Druck in den mit der ersten Mediumsquelle MQ1 verbundenen Druckleitungen sichergestellt, insbesondere ohne dass dazu die Verdichteranordnung 400 aktiv werden muss.

Von dem ersten Versorgungsanschluss 410 gelangt das erste Medium M1 zu ersten Versorgungsleitung 210, von welcher es am zweiten Schaltventilan- schluss X2 der Reinigungsvorrichtung 100A, und analog den übrigen drei Reinigungsvorrichtungen 100B-D bereitgestellt wird. In Strömungsrichtung vor dem zweiten Schaltventilanschluss X2 der Reinigungsvorrichtung 100A ist vorliegend ein Zuleitungs-Rückschlagventil 1 64A angeordnet. Weiter ist analog vor den hier nicht dargestellten zweiten Schaltventilanschlüssen der übrigen drei Reinigungsvorrichtungen 100B-D jeweils ein Zuleitungs-Rückschlagventil 164B-D angeordnet, nämlich in den zu den jeweiligen Reinigungsvorrichtungen 100B-D führenden Zweigen der ersten Mediumszuleitung 210. Die Zuleitungs- Rückschlagventile 1 64A-D vor den jeweiligen Reinigungsvorrichtungen 100A- D können vorteilhaft verhindern, dass der Haltedruck PH und somit die Haltekraft FH nachlässt. Ein Nachlassen des Haltedrucks PH könnte insbesondere aufgrund von Leckage in den Quellen- und Mediumszuleitungen, insbesondere in der ersten Quellenleitung 408 und/oder der ersten Mediumszuleitung 210, auftreten, oder wenn der Luftdruck von der ersten Mediumsquelle MQ1 nicht konstant gehalten werden kann.

Alternativ oder zusätzlich zu den Zuleitungs-Rückschlagventilen 1 64A-D kann das Druckluftsystem 1000, insbesondere - wie in Fig. 3 gestrichelt dargestellt - in der ersten Quellenleitung 408, ein weiteres Zuleitungs-Rückschlagventil 1 64' aufweisen. Hierdurch wird vorteilhaft erreicht, dass das von der ersten Mediumsquelle MQ1 erzeugte und insbesondere verdichtete erste Medium bei einem Druckabfall in der ersten Mediumsquelle MQ1 , insbesondere im Druckluftspeicher 440, nicht zurückströmt, was einen Druckabfall in der ersten Mediumszuleitung 210 zur Folge hätte. Stattdessen bewirkt das gegen die Förderrichtung der ersten Medienquelle sperrende weitere Zuleitungs-Rückschlagventil 164', dass das erste Medium nicht in Richtung der ersten Mediumsquelle MQ1 zurückströmt und somit insbesondere ein Haltedruck PH in der ersten Mediumszuleitung 210 gehalten wird.

Alternativ oder zusätzlich zu dem Druckluftspeicher 440 kann das Druckluftsystem 1000, insbesondere - wie in Fig. 3 gestrichelt dargestellt - in der ersten Mediumszuleitung 210, einen weiteren Druckluftspeicher 440' aufweisen. Dieser ist vorliegend über einen Speicherauslass 446' an die Mediumszuleitung 210 angeschlossen. Auch ist es möglich, den Speicherauslass 446' an einer anderen geeigneten Stelle des Druckluftsystems 1000, beispielsweise in der ersten Quellenleitung 408, anzuordnen.

Alternativ oder zusätzlich kann - in einer hier nicht dargestellten Weiterbildung

- auch ein erstes Medium M1 , insbesondere Druckluft, verwendet werden, welches von einer anderen Mediumsquelle MQ1 ' bezogen wird, insbesondere einer Mediumsquelle MQ1 ', die einem anderen Primärzweck dient. Eine solche andere Mediumsquelle MQ1 ' kann beispielsweise eine Druckluftversorgungsanlage 900 für eine Luftfederanlage 901 oder dergleichen Pneumatikanlage 910 eines Fahrzeugs 800 sein.

Das Druckluftsystem 1000 weist weiter eine zweite Mediumsquelle MQ2 zur Bereitstellung eines insbesondere flüssigen zweiten Mediums M2 auf. Vorliegend ist die zweite Mediumsquelle MQ2 aus einem Tank 420 und einer an den Tank angeschlossenen Pumpe 422 gebildet. Mittels der Pumpe kann das zweite Medium M2 aus dem Tank 420 zu einem zweiten Versorgungsanschluss 430 gefördert werden. Über den zweiten Versorgungsanschlüsse 430 gelangt das zweite Medium M2 zur zweiten Mediumszuleitung 220. Die zweite Mediumszuleitung 220 ist mit dem zweiten Schaltventil 190A der Reinigungsvorrichtung 100A, und weiter mit den zweiten Schaltventilen 190B-D der jeweiligen weiteren Reinigungsvorrichtungen 100B-D verbunden. Über die zweiten Schaltventile 190A-D kann somit die Versorgung der jeweiligen Reinigungsvorrichtungen 100A-D mit dem zweiten Medium M2 einzeln gesteuert werden.

Alternativ oder zusätzlich kann - in einer hier nicht dargestellten Weiterbildung

- auch ein zweites Medium M2 verwendet werden, welches von einer anderen Mediumsquelle MQ2' bezogen wird, insbesondere einer Mediumsquelle MQ2', die einem anderen Primärzweck dient. Eine solche andere Mediumsquelle MQ2' kann beispielsweise eine Scheibenreinigungsanlage 922 oder dergleichen Reinigungsanlage 920 für ein Fahrzeug 800 sein.

Fig. 4 zeigt eine weitere bevorzugte Weiterbildung einer Reinigungsvorrichtung 100' gemäß dem Konzept der Erfindung. Die hier dargestellte Weiterbildung unterscheidet sich von den vorhergehend dargestellten Weiterbildungen insbesondere dadurch, dass die Reinigungsvorrichtung 100' keine Speicherabzweigung 173 und keine Speicherleitung 174 aufweist. Somit führt eine Halteleitung 172 ausschließlich vom ersten Schaltventilanschluss X1 zum Halteanschluss 122 eines Reinigungsventils 120'. Ein spezieller Stempel 128' ist derartig ausgebildet, dass er bei Beaufschlagen des Halteanschluss 122 zunächst - wie auch bei den anderen gezeigten Weiterbildungen - durch eine Haltekraft FH an den Halteanschlag 129 gedrückt wird. Der Stempel 128' weist vorliegend auf der Einlasskammer 127 zugewandten Seite B eine Ringaussparung 131 und dadurch eine im Wesentlichen am Außenumfang des Stempels 128' verlaufende Dichtlippe 130 auf. Durch eine derartige Ausbildung des Stempels 128' bewirkt das unter dem Haltedruck PH stehende erste Medium M1 , das sich der Haltekammer 123 befindet, dass sich die Dichtlippe 130 radial nach innen bewegt und das erste Medium M1 somit vorbei an dem Stempel 128' in die Einlasskammer 127 des Reinigungsventils 120' strömen kann. Auf diese Weise gelangt das erste Medium M1 über den Druckanschluss 124, und weiter den Speicheranschluss 142 zum Hochdruckspeicher 140. Wenn der Hochdruckspeicher 140 vollständig geladen ist, insbesondere im Hochdruckspeicher 140 der Haltedruck PH herrscht, schließt sich die Dichtlippe 130 wieder, dann nun der ebenfalls in der Einlasskammer 127 herrschende Haltedruck PH zu einer auf den Stempel 128' und insbesondere auf die Ringaussparung 131 wirkenden Öffnungskraft führt, welche die Dichtlippe 130 wieder radial nach außen bewegt und somit die Strömung des ersten Mediums M1 aus der Haltekammer 123 in die Einlasskammer 120 blockiert. Wenn das Steuerventil 1 60 von der Haltestellung 1 60.1 in die Lösestellung 1 60.2 geschaltet wird, und somit die Haltekraft FH plötzlich absinkt, bewegt sich der Stempel 128 zurück in die Haltekammer 123. Durch das aus dem Hochdruckspeicher 140 über den Druckanschluss 124 in die Einlasskammer 127 strömende erste Medium M1 wirkt eine Öffnungskraft FO auf die der Einlasskammer 127 zugewandte Seite, und somit auch auf die Ringaussparung 131 . Die radiale Dichtwirkung der Dichtlippe 130 bleibt somit auch bei einem Öffnen des Reinigungsventils 120' aufrechterhalten. Somit übernimmt der Stempel 128' in dieser Weiterbildung sowohl die Funktion der Speicherleitung 174 als auch des als Rückschlagventil wirkenden Hochdruckspeicher-Halteventils 170 und der Aufbau der Reinigungsvorrichtung wird vorteilhaft vereinfacht.

Fig. 5 zeigt noch eine weitere bevorzugte Weiterbildung einer Reinigungsvorrichtung 100" gemäß dem Konzept der Erfindung mit einem Reinigungsventil 120". In dieser Weiterbildung bilden ein Hochdruckspeicher 140" und das Reinigungsventil 120" eine bauliche Einheit, insbesondere ist der Hochdruckspeicher 140" unmittelbar an dem Reinigungsventil 120" angeordnet. Insbesondere kann der Hochdruckspeicher 140" einstückig an das Reinigungsventil 120" oder das Gehäuse des Reinigungsventils 120" angeformt sein, oder trennbar mit dem Reinigungsventil 120" oder dem Gehäuse des Reinigungsventils 120" verbunden sein, beispielsweise über eine Schraub- und/oder Flanschverbindung. In einer derartigen Weiterbildung, insbesondere wenn der Hochdruckspeicher 140" in das Reinigungsventil 120" integriert ist oder mit diesem eine bauliche Einheit bildet, wird vorteilhaft ein kompakter Aufbau erreicht. Weiterhin wird durch die Nähe zwischen dem Hochdruckspeicher 140" und dem Reinigungsventil 120" erreicht, dass das Medium kürzere Wege zurücklegen muss und daher Druckverluste vorteilhaft verringert werden. Auch kann dadurch der Impuls des Mediums, dass aus dem Hochdruckspeicher 140" durch das Reinigungsventil 120" auf die Oberfläche 300 geleitet wird, vorteilhaft vergrößert werden.

Auch ist es vorteilhaft möglich, die in Fig. 4 gezeigte Weiterbildung und die in Fig. 5 gezeigte Weiterbildung zu kombinieren, um das Merkmal eines einseitig durchlässigen Stempels 128' mit dem Merkmal eines unmittelbar mit dem Reinigungsventil 120" verbundenen Hochdruckspeichers 140" synergetisch zu kombinieren, insbesondere weil auf diese Weise die Wege, die das erste Medium zurücklegen muss, weiter verringert werden kann und .

Die Figuren 6A bis 6E zeigen beispielhaft und stark vereinfacht fünf mögliche Mediumssequenzen MS1 bis MS5. Das Schalten der Medienströme, also die jeweilige Beaufschlagung mit dem ersten Medium M1 und dem zweiten Medium M2, ist vorliegend vereinfacht binär mit den Werten null und eins dargestellt. Selbstverständlich ist es auch möglich, die jeweiligen Medienströme M1 und M2, insbesondere durch ein kontinuierliches Ansteuern des ersten Schaltventils 160 und des zweiten Schaltventils 190, kontinuierlich zu steuern oder zu regeln.

In Fig. 6A ist eine erste Mediumssequenz MS1 dargestellt. Hier wird zunächst, insbesondere durch das Öffnen des zweiten Schaltventils 190, das zweite Medium M2 auf die Oberfläche O geleitet. Nachdem nach einem zweiten Beaufschlagungszeitraum TM2 das Zuführen des zweiten Mediums M2 beendet wurde, erfolgt nach einer Wartezeit TW das Beaufschlagen der Oberfläche O mit dem ersten Medium M1 . Dieses Beaufschlagen erstreckt sich über einen ersten Beaufschlagungszeitraum TM1 . Der erste Beaufschlagungszeitraum TM1 wird hierbei insbesondere durch das Fassungsvermögen des Hochdruckspeichers 140 sowie die Strömungsgeschwindigkeit des ersten Mediums M1 durch das Reinigungsventil 120 bestimmt.

In Fig. 6B wird eine zweite Mediumssequenz MS2 dargestellt. Bei der zweiten Mediumssequenz MS2 erfolgt eine im Wesentlichen zeitlich parallele Beaufschlagung der Oberfläche O mit dem ersten Medium M1 und dem zweiten Medium M2. Hierbei erfolgt die Beaufschlagung der Oberfläche O mit dem ersten Medium M1 intermittierend in mehreren Impulsen, nämlich vier aufeinander folgenden Impulsen, jeweils mit der Dauer TM1 . Die einzelnen Impulse sind dabei unterbrochen von einer Wartezeit TW'. Währenddessen erfolgt die Beaufschlagung der Oberfläche O mit dem zweiten Medium M2 über einen Zeitraum TM2'. Selbstverständlich können auch hier - je nach Anforderungen und Umgebungsbedingungen, die Länge und die Anzahl der Beaufschlagungen, insbesondere der Impulse des ersten Mediums M1 , angepasst werden.

In Fig. 6C ist eine dritte Mediumssequenz MS3 dargestellt. Hierbei ist die Reihenfolge der Beaufschlagung im Wesentlichen umgekehrt zu der in Fig. 6A gezeigten Mediumssequenz MS1 . Das bedeutet insbesondere, dass erst eine Beaufschlagung mit einem ersten Medium M1 über eine erste Dauer TM1 "' erfolgt, und nach dieser Beaufschlagung und einer anschließenden Wartezeit TW" eine Beaufschlagung mit einem zweiten Medium M2 über eine zweite Dauer TM2'" erfolgt. Durch eine derartige Mediumssequenz MS3 können somit zunächst durch ein impulsartiges Beaufschlagen mit einem ersten, insbesondere gasförmigen, Medium M1 , insbesondere Dreck und Partikel von der Oberfläche gelöst werden, und anschließend durch ein Beaufschlagen mit einem zweiten, insbesondere flüssigen, Medium M2 gereinigt werden.

In Fig. 6D ist eine vierte Mediumssequenz MS4 dargestellt. In dieser Mediumssequenz MS4 erfolgt eine ausschließliche Beaufschlagung der Oberfläche O mit einem ersten Medium M1 . Insbesondere kann dies bedeuten, dass die Oberfläche O lediglich mit einem gasförmigen Medium impulsartig, insbesondere mit Luftdruckpulsen, beaufschlagt wird. Dies kann beispielsweise möglich oder sinnvoll sein, wenn die Oberfläche O bereits nass ist, beispielsweise während es regnet. Vorliegend ist beispielhaft eine Abfolge von drei Beaufschlagungen, jeweils mit einer ersten Dauer TM1 "", dargestellt, zwischen denen jeweils eine Wartezeit TW"" liegt.

In Fig. 6E ist eine fünfte Mediumssequenz MS5 dargestellt. In dieser Mediumssequenz MS5 erfolgt eine ausschließliche Beaufschlagung der Oberfläche O mit einem zweiten Medium M2. Insbesondere kann dies bedeuten, dass die Oberfläche O lediglich mit einem flüssigen Medium, insbesondere mit Wasser oder einer Reinigungsflüssigkeit, beaufschlagt wird. Vorliegend ist beispielhaft eine Abfolge von drei Beaufschlagungen, jeweils mit einer zweiten Dauer TM2'"", dargestellt, zwischen denen jeweils eine Wartezeit TW'"" liegt.

Selbstverständlich können die in den Figuren 6A bis 6E gezeigten Abläufe beliebig und insbesondere nach Bedarf wiederholt oder miteinander kombiniert werden. Hierzu kann insbesondere ein hier nicht dargestelltes Steuermodul 350 oder dergleichen Steuereinrichtung eingesetzte werden. Insbesondere kann ein abwechselndes Beaufschlagen von einem ersten Medium M1 und einem zweiten Medium M2, insbesondere ein abwechselndes Beaufschlagen von Druckluft und Reinigungsflüssigkeit zum Erreichen einer gewünschten oder erforderlichen Reinigungswirkung vorteilhaft vorgesehen sein.

Es ist weiterhin möglich, die Anzahl der Wiederholungen einer einzelnen Beaufschlagung oder einer Mediumssequenz festzulegen, beispielsweise drei oder fünf Wiederholungen.

Auch ist es in einer Weiterbildung vorteilhaft möglich, eine einzelne Beaufschlagung oder eine Mediumssequenz in Abhängigkeit der erreichten Reinigungswirkung und/oder der auf der Oberfläche O verbleibenden Partikel 320 zu wiederholen. So kann beispielsweise ein Messwert des der Oberfläche O zugeordneten Sensors 300 als Abbruchkriterium für die Wiederholungen dienen. Hierzu kommt beispielsweise ein Helligkeitswert eines optischen Sensors in Frage, der sich mit einem zunehmenden Entfernen von Partikeln von der Oberfläche erhöht oder ein Referenzbild, welches mit zunehmendem Entfernen von Partikeln von der Oberfläche eine erhöhte Übereinstimmung mit dem von dem optischen Sensor 300 aufgenommenen Kamerabild aufweist.

Fig. 7 zeigt eine schematische Darstellung eines Fahrzeugs 800 - vorliegend in Form eines PKW - aufweisend eine Reinigungsvorrichtung 100 für einen Um- gebungserfassungssensor 304. Vorliegend wird die erste Mediumsquelle MQ1 durch eine Druckluftversorgungsanlage 900 gebildet, welche weiterhin zur Versorgung einer Pneumatikanlage 910 in Form einer Luftfederanlage 901 vorgesehen ist. Selbstverständlich ist es auch möglich, dass die erste Mediumsquelle MQ1 von einem separaten Verdichter oder dergleichen Druckluftquelle gebildet wird. Die erste Mediumsquelle MQ1 ist zwecks Zuführung des ersten Mediums M1 über eine erste Mediumszuleitung 210 mit der Reinigungsvorrichtung 100 verbunden. Die zweite Mediumsquelle MQ2 weist vorliegend durch einen Tank 420 auf, welcher ebenfalls zur Versorgung einer Reinigungsanlage 920 in Form einer Scheibenreinigungsanlage 922 mit Reinigungsflüssigkeit eingesetzt wird. Dieser Tank 420 ist über eine zweite Mediumszuleitung 220 mit der Reinigung Vorrichtung 100 verbunden. Auf diese Weise kann über eine - hier aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellte - Pumpe 422 das zweite Medium M2 der Reinigungsvorrichtung 100 bereitgestellt werden. Selbstverständlich ist es bei der zweiten Mediumsquelle MQ2 ebenso möglich, dass diese durch eine eigene separate, insbesondere von anderen Systemen unabhängige, Mediumsquelle gebildet wird.

Bezugszeichenliste (Bestandteil der Beschreibung)

100, 100A-D, Reinigungsvorrichtung

100', 100"

101 Reinigungsmodul, bauliche Einheit

120, 120', 120" Reinigungsventil

121 Schnellentlüftungsventil

122 Halteanschluss

123 Haltekammer

124, 124" Druckanschluss

126 Druckauslass

127 Einlasskammer

128, 128' Stempel

129 Halteanschlag

130 Dichtlippe

131 Ringaussparung

140, 140" Hochdruckspeicher

142, 142" Speicheranschluss

144 Ladeabzweigung

160 Schaltventil

160.1 Haltestellung

160.2 Lösestellung

164, 1 64', 1 64A- 0 Zuleitungs-Rückschlagventil

170 Hochdruckspeicher-Halteventil

170' Rückschlagventil

172, 172' Halteleitung

173 Speicherabzweigung

174 Speicherleitung

180 Düse

190 Zweites Schaltventil

192 Zuführungsleitung

194 Entlüftungsabzweigung

210 erste Mediumszuleitung

220 zweite Mediumszuleitung

300 Sensor

302 optischer Sensor

304 Umgebungserfassungssensor

310 Abdeckung eines Sensors

320 Dreckpartikel

350 Steuermodul

352 Erste Schaltventil-Steuerleitung

354 Zweite Schaltventil-Steuerleitung

400 Verdichteranordnung

402 Verdichter

404 Lufttrockner

408 Erste Quellenleitung

410 Erster Versorgungsanschluss

420 Tank

422 Pumpe 430 Zweiter Versorgungsanschluss

440, 440' Druckluftspeicher

442 Verdichterzuführung

444 Verdichterauslass

446, 446' Speicherauslass

800 Fahrzeug

900 Druckluftversorgungsanlage

901 Luftfederanlage

910 Pneumatikanlage

920 Reinigungsanlage

922 Scheibenreinigungsanlage

1000 Druckluftsystem

A1 erste Strahlachse

A2 zweite Strahlachse

B Seite des Stempels, die der Einlasskammer zugewandt ist

BS Befüllungsrichtung

FH Haltekraft

FO Öffnungskraft

M1 erstes Medium

M1 .1 Luft

M2 zweites Medium

M2.1 Wasser

M2.2 Reinigungsmittel

MS, MS1 -5 Mediumssequenz

MQ1 , MQ1 ' erste Mediumsquelle

MG2 zweite Mediumsquelle

0 Oberfläche

OZ Zielbereich

PH Haltedruck

PS Speicherdruck

TM1 Erster Beaufschlagungszeitraum

TM2, TM2' Zweiter Beaufschlagungszeitraum

TW, TW Wartezeit

X1 Erster Schaltventilanschluss

X2 Zweiter Schaltventilanschluss

X3 Dritter Schaltventilanschluss