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Title:
CLOSED-LOOP PRESSURE CONTROL IN A DRAFTING SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/078651
Kind Code:
A1
Abstract:
In a closed-loop pressure control method for drafting system upper drums (125 - 28), an operating parameter which influences the load on a drafting system upper drum (125 - 128) is detected. In a sub-process, the pressure of the drafting system upper drum (125 - 128) is detected by means of the detected operating parameter and is displayed. The method enables a user to vary the pressure on the drafting system upper drum (125 - 128). The method may comprise ascertaining whether the detected operating parameter lies within a predetermined range or undershoots or overshoots a particular threshold value. If not, the pressure on the drafting system upper drum (125 - 128) is varied such that it is to be assumed that the stated condition is satisfied. A pressure drive portion (139; 132, 133; 134, 135; 141) of a drafting system apparatus (120) with drafting system (120) with multiple drafting system lower drums and upper drums and pressure arms (121 - 124) is configured to press a drafting system upper drum (125 - 128) against a drafting system lower drum (129 - 131) by means of a pressure arm (121 - 124). A controller (141) carries out the method by means of a pressure drive portion (139; 132, 133; 134, 135; 141) for a drafting system upper drum (125 - 128). The pressure drive portion (139; 132, 133; 134, 135; 141) has a pressure controller (141) connected between a pneumatic drive for the drafting system upper drum (125 - 128) and the associated pressure arm (121 - 124).

Inventors:
SCHMITZ THOMAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/074976
Publication Date:
April 23, 2020
Filing Date:
September 18, 2019
Export Citation:
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Assignee:
TRUETZSCHLER GMBH & CO KG (DE)
International Classes:
D01H5/52
Foreign References:
DE102011052367A12012-03-08
DE102014117241A12016-05-25
DE102011113367A12013-03-21
GB2391238A2004-02-04
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zum Regeln eines Drucks von Streckwerksoberwal- zen (125 - 128) einer Textilmaschine (100), aufweisend einen Zyklus, umfassend

• einen ersten Schritt des Erfassens zumindest eines die Belastung zumindest einer Streckwerksoberwalze (125 - 128) beeinflussen- den Betriebsparameters der Textilmaschine (100) sowie

• einen zweiten Schritt, umfassend

- einen ersten Teilprozess mit

einem ersten Teilschritt des Ermittelns des Drucks der zumin- dest einen Streckwerksoberwalze (125 - 128) mittels des er- fassten Betriebsparameters,

einen zweiten Teilschritt des Anzeigens des ermittelten Drucks und

einen dritten Teilschritt des Ermöglichens einem Benutzer, den Druck an der zumindest einen Streckwerksober- walze (125 - 128) zu verändern, und/oder

- einen zweiten Teilprozess mit

· einem vierten Teilschritt des Ermittelns, ob der erfasste Be- triebsparameter innerhalb eines vorbestimmten Bereichs liegt bzw. einen vorbestimmten Schwellenwert unter- oder über- schreitet, und

wenn ermittelt worden ist, dass der erfasste Betriebsparame- ter außerhalb des Bereichs liegt bzw. den Schwellenwert über- bzw. unterschreitet, einen fünften Teilschritt des Verän- derns des Drucks an der Streckwerksoberwalze (125 - 128) derart, dass anzunehmen ist, dass der vorbestimmte Betriebs- parameter in den Bereich gelangt bzw. den Schwellenwert er- reicht oder über- bzw. unterschreitet.

2. Verfahren gemäß Anspruch 1 , ferner aufweisend, vor dem Ausführen des Zyklus, einen Initialschritt des Ermittelns des Bereichs bzw. Schwellenwerts.

3. Verfahren gemäß Anspruch 2, wobei der Initialschritt umfasst

• einen Schritt des Ermöglichens, den Bereich bzw. Schwellenwert einzugeben, und/oder

• einen Schritt des Ermittelns des Bereichs bzw. Schwellenwerts auf Basis

- einer Verarbeitungsgeschwindigkeit der Textilmaschine (100) und

- eines aktuell zu verarbeitenden Fasermaterials. 4. Verfahren gemäß Anspruch 3, wobei der Ermittlungsschritt mittels

Auslesens einer Datenbank erfolgt, in der zumindest Geschwindig- keitsdaten, Fasermaterial definierende Daten und den Druck der Streckwerksoberwalze (125 - 128) definierende Daten einander zuge- ordnet sind.

5. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, ausgebildet als selbstlernendes Verfahren.

6. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Zyklus

• in regelmäßigen Abständen wiederholt wird und/oder

• bei einem Vorliegen eines vorbestimmten Zustands ausgeführt wird. Verfahren gemäß Anspruch 6, wobei der Zustand beinhaltet

• einen Wechsel des zu verstreckenden Fasermaterials,

• den Wechsel einer Walze und/oder

• ein (Neu-)Starten des Streckwerks bzw. der Textilmaschine (100).

8. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der eine Zyklus

• gemäß der Anzahl an zu überwachenden Streckwerksoberwal- zen (125 - 128) mehrfach ausgeführt wird und/oder

• auf den Druck mehrerer Streckwerksoberwalzen (125 - 128) bezo- gen ist.

9. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der zumindest eine Betriebsparameter umfasst

• technologische Ausgangsparameter des Streckwerks bzw. der Tex- tilmaschine (100) und/oder

• Belastungsdaten zumindest eines Antriebsmotors einer der zumin- dest einen Streckwerksoberwalze (125 - 128) zugehörigen Streck- werksunterwalze (129 - 131 ).

10. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, ausgebildet als computerimplementiertes Verfahren.

11. Streckwerksvorrichtung (120)

· umfassend

- einen Druckantriebsabschnitt (139; 132, 133; 134, 135; 141 ) und

- zumindest ein Streckwerk mit

einer Mehrzahl an Streckwerksunterwalzen,

einer Mehrzahl an Streckwerksoberwalzen (125 - 128) und einer Mehrzahl an Druckarmen (121 - 124), die so mit dem Druckantriebsabschnitt (139; 132, 133; 134, 135; 141 ) gekop- pelt sind, dass der Druckantriebsabschnitt (139; 132, 133; 134, 135; 141 ) in der Lage ist, über die Druckarme (121 - 124) eine zugehörige der Streckwerksoberwalzen (125 - 128) ge- gen eine zugeordnete Streckwerksunterwalze (129 - 131 ) zu drücken, und

umfassend oder gekoppelt mit einer Steuerung (141 ), eingerichtet, das Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche ver- mittels zumindest eines Druckantriebsabschnitts (139; 132, 133; 134, 135; 141 ) für zumindest eine Streckwerksoberwalze (125 - 128) auszuführen.

12. Textilmaschine (100), aufweisend eine Streckwerksvorrichtung (120) gemäß Anspruch 11 , wobei der Druckantriebsabschnitt (139; 132,

133; 134, 135; 141 ) einen Druckregler (141 ) aufweist, der zwischen einen pneumatischen Antrieb für die zumindest eine Streckwerksober- walze (125 - 128) und dem zu der zumindest einen Streckwerksober- walze (125 - 128) gehörenden Druckarm (121 - 124) geschaltet ist.

13. Textilmaschine (100) gemäß Anspruch 12, ausgebildet als

• Strecke (100),

• Bandwickler,

• Kämmmaschine,

· Flyer oder

• Spinnmaschine.

GEÄNDERTE ANSPRÜCHE

beim Internationalen Büro eingegangen am 26. Februar 2020 (26.02.2020)

1. Verfahren zum Regeln eines Drucks von Streckwerksoberwal- zen (125 - 128) einer Textilmaschine (100), aufweisend einen Zyklus, umfassend

• einen ersten Schritt des Erfassens zumindest eines die Belastung zumindest einer Streckwerksoberwalze (125 - 128) beeinflussen- den Betriebsparameters der Textilmaschine (100) sowie

• einen zweiten Schritt, umfassend

- einen ersten Teilprozess mit

einem ersten Teilschritt des Ermittelns des Drucks der zumin- dest einen Streckwerksoberwalze (125 - 128) mittels des er- fassten Betriebsparameters,

einen zweiten Teilschritt des Anzeigens des ermittelten Drucks und

einen dritten Teilschritt des Ermöglichens einem Benutzer, den Druck an der zumindest einen Streckwerksober- walze (125 - 128) zu verändern, und/oder

- einen zweiten Teilprozess mit

· einem vierten Teilschritt des Ermittelns, ob der erfasste Be- triebsparameter innerhalb eines vorbestimmten Bereichs liegt bzw. einen vorbestimmten Schwellenwert unter- oder über- schreitet, und

wenn ermittelt worden ist, dass der erfasste Betriebsparame- ter außerhalb des Bereichs liegt bzw. den Schwellenwert über- bzw. unterschreitet, einen fünften Teilschritt des Verän- derns des Drucks an der Streckwerksoberwalze (125 - 128) derart, dass anzunehmen ist, dass der vorbestimmte Betriebs- parameter in den Bereich gelangt bzw. den Schwellenwert er- reicht oder unter- bzw. überschreitet, sowie

GEÄNDERTES BLATT (ARTIKEL 19) • vor dem Ausführen des Zyklus', einen Initialschritt des Ermittelns des Bereichs bzw. Schwellenwerts.

2. Verfahren gemäß Anspruch 1 , wobei der Initialschritt umfasst

· einen Schritt des Ermöglichens, den Bereich bzw. Schwellenwert einzugeben, und/oder

• einen Schritt des Ermittelns des Bereichs bzw. Schwellenwerts auf Basis

- einer Verarbeitungsgeschwindigkeit der Textilmaschine (100) und

- eines aktuell zu verarbeitenden Fasermaterials.

3. Verfahren gemäß Anspruch 2, wobei der Ermittlungsschritt mittels Auslesens einer Datenbank erfolgt, in der zumindest Geschwindig- keitsdaten, Fasermaterial definierende Daten und den Druck der

Streckwerksoberwalze (125 - 128) definierende Daten einander zuge- ordnet sind.

4. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, ausgebildet als selbstlernendes Verfahren.

5. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Zyklus

• in regelmäßigen Abständen wiederholt wird und/oder

· bei einem Vorliegen eines vorbestimmten Zustands ausgeführt wird.

6. Verfahren gemäß Anspruch 5, wobei der Zustand beinhaltet

einen Wechsel des zu verstreckenden Fasermaterials,

den Wechsel einer Walze und/oder

GEÄNDERTES BLATT (ARTIKEL 19) ein (Neu-)Starten des Streckwerks bzw. der Textilmaschine (100).

7. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der eine Zyklus

· gemäß der Anzahl an zu überwachenden Streckwerksoberwal- zen (125 - 128) mehrfach ausgeführt wird und/oder

• auf den Druck mehrerer Streckwerksoberwalzen (125 - 128) bezo- gen ist. 8. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der zumindest eine Betriebsparameter umfasst

• technologische Ausgangsparameter des Streckwerks bzw. der Tex- tilmaschine (100) und/oder

• Belastungsdaten zumindest eines Antriebsmotors einer der zumin- dest einen Streckwerksoberwalze (125 - 128) zugehörigen Streck- werksunterwalze (129 - 131 ).

9. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, ausgebildet als computerimplementiertes Verfahren.

10. Streckwerksvorrichtung (120)

• umfassend

- einen Druckantriebsabschnitt (139; 132, 133; 134, 135; 141 ) und

- zumindest ein Streckwerk mit

· einer Mehrzahl an Streckwerksunterwalzen,

einer Mehrzahl an Streckwerksoberwalzen (125 - 128) und einer Mehrzahl an Druckarmen (121 - 124), die so mit dem Druckantriebsabschnitt (139; 132, 133; 134, 135; 141 ) gekop- pelt sind, dass der Druckantriebsabschnitt (139; 132, 133; 134, 135; 141 ) in der Lage ist, über die Druckarme (121 - 124)

GEÄNDERTES BLATT (ARTIKEL 19) eine zugehörige der Streckwerksoberwalzen (125 - 128) ge- gen eine zugeordnete Streckwerksunterwalze (129 - 131 ) zu drücken, und

• umfassend oder gekoppelt mit einer Steuerung (141 ), eingerichtet, das Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche ver- mittels zumindest eines Druckantriebsabschnitts (139; 132, 133; 134, 135; 141 ) für zumindest eine Streckwerksoberwalze (125 - 128) auszuführen. 11. Textilmaschine (100), aufweisend eine Streckwerksvorrichtung (120) gemäß Anspruch 10, wobei der Druckantriebsabschnitt (139; 132, 133; 134, 135; 141 ) einen Druckregler (141 ) aufweist, der zwischen einen pneumatischen Antrieb für die zumindest eine Streckwerksober- walze (125 - 128) und dem zu der zumindest einen Streckwerksober- walze (125 - 128) gehörenden Druckarm (121 - 124) geschaltet ist.

12. Textilmaschine (100) gemäß Anspruch 11 , ausgebildet als

• Strecke (100),

• Bandwickler,

• Kämmmaschine,

• Flyer oder

• Spinnmaschine.

GEÄNDERTES BLATT (ARTIKEL 19)

Description:
Titel: Druckregelung an einem Streckwerk

Beschreibung Die Erfindung betrifft die Regelung des Drucks von Elementen eines Streck- werks.

Ein Streckwerk besteht im Wesentlichen aus mehreren, angetriebenen Un- terwalzen, gegen die eine oder mehrere zugehörige Oberwalzen gepresst werden. Aufgrund dieser Anpresskraft werden die Oberwalzen von der zu- gehörigen Unterwalze rotatorisch mitgenommen. Das Mitnehmen wird mit- tels eines vorzugsweise elastischen Reibbezugs bzw. -belags beispiels weise auf den Oberwalzen begünstigt. Zudem wird zwischen den zugehöri- gen Paarungen von Walzen Fasermaterial hindurchgeführt. Die Anpress- kraft führt zu einem Festhalten des Fasermaterials gegenüber der nachge- lagerten Anordnung von Unterwalze und Oberwalze(n), wodurch das Vers- trecken realisiert ist. Sowohl das Festhalten des Fasermaterials als auch das Mitnehmen der zugehörigen, angepresst abrollenden Walze(n) führt zu einem Verschleiß des Bezugs. Eine zu hohe Anpresskraft begünstigt den schnelleren Verschleiß. Zudem erhöht sich die Belastung der Lager, in de- nen die Walzen frei rotierbar aufgenommen sind. Diese müssen dement- sprechend ausgelegt werden, was kostenintensiv ist.

Aufgabe der Erfindung ist es, den vorgenannten Nachteilen zu begegnen.

Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angege- ben. Erfindungsgemäß ist ein Verfahren zum Regeln eines Drucks von Streck- werksoberwalzen einer Textilmaschine vorgesehen. Das Verfahren weist dabei einen Zyklus auf. Dieser Zyklus umfasst einen ersten Schritt des Er- fassens zumindest eines die Belastung zumindest einer Streckwerksober- walze beeinflussenden Betriebsparameters der Textilmaschine. Als Be- triebsparameter kommen beispielsweise das verwendete Fasermaterial, die Betriebsgeschwindigkeit der Streckwerksoberwalzen und klimatische Ver- hältnisse in Frage. Der Zyklus umfasst noch einen zweiten Schritt. Der zweite Schritt gliedert sich in verschiedene Teilprozesse. Ein erster Teilpro- zess umfasst einen ersten Teilschritt des Ermittelns des Drucks der zumin- dest einen Streckwerksoberwalze mittels des erfassten Betriebsparame- ters. In einem zweiten Teilschritt dieses Teilprozesses wird der ermittelte Druck angezeigt. In einem dritten Teilschritt wird es einem Benutzer bei spielsweise über einen berührungssensitiven Bildschirm ermöglicht, den Druck an der zumindest einen Streckwerksoberwalze zu verändern. Alter- nativ oder zusätzlich zu dem ersten Teilprozess ist ein zweiter Teilprozess vorgesehen. Dieser Teilprozess umfasst einen vierten Teilschritt des Ermit- telns, ob der erfasste Betriebsparameter innerhalb eines vorbestimmten Be- reichs liegt bzw. einen vorbestimmten Schwellenwert unter- oder über- schreitet. Ist ermittelt worden, dass der erfasste Betriebsparameter außer- halb des Bereichs liegt bzw. den Schwellenwert über- bzw. unterschreitet, umfasst der zweite Teilprozess einen fünften Teilschritt des Veränderns des Drucks an der Streckwerksoberwalze derart, dass anzunehmen ist, dass der vorbestimmte Betriebsparameter in den Bereich gelangt bzw. den Schwellenwert erreicht oder über- bzw. unterschreitet. D. h. es handelt sich hier um eine automatisierte Druckanpassung. Aufgrund dessen kann die Belastung der Streckwerkswalzen optimiert werden, sodass der Verschließ geringer ist. Das Verfahren weist vorzugsweise ferner vor dem Ausführen des besagten Zyklus“ einen Initialschritt des Ermittelns des Bereichs bzw. Schwellenwerts auf. Bevor das Streckwerk beispielsweise beginnt zu arbeiten, werden diese Werte ermittelt und der vorgenannten Regelung zugrunde gelegt.

Der Initialschritt umfasst vorzugsweise einen Schritt des Ermöglichens, den Bereich bzw. Schwellenwert einzugeben, und/oder einen Schritt des Ermit- telns des Bereichs bzw. Schwellenwerts auf Basis einer Verarbeitungsge- schwindigkeit der Textilmaschine und eines aktuell zu verarbeitenden Fa- sermaterials. Insbesondere der letztgenannte Schritt ermöglicht, das Streckwerk aufgrund eines Partiewechsels wieder sehr schnell starten zu können; die Stillstandszeiten werden verringert.

Der Ermittlungsschritt erfolgt vorzugsweise mittels Auslesens einer Daten- bank, in der zumindest der Geschwindigkeitsdaten, Fasermaterial definie- rende Daten und den Druck der Streckwerksoberwalze definierende Daten einander zugeordnet sind. Die Datenbank stellt mithin eine Wissensbasis für die Streckwerksregelung dar, sodass die notwendigen Eingaben nur ein- mal getätigt werden müssen.

Vorzugsweise ist jedes der vorgenannten Verfahren als selbstlernendes Verfahren ausgebildet. Dabei ist ein überwachtes Lernen von Vorteil und kann beispielsweise bei einem neu konstruierten Streckwerk vom Hersteller durchgeführt werden. Dies hat den Vorteil, dass das Streckwerk beim Kun- den im Idealfall sofort einsatzbereit ist, ohne dass Einstellungen notwendig wären.

Der vorgenannte Zyklus wird vorzugsweise in regelmäßigen Abständen wiederholt. Dies kann dem Umstand geschuldet sein, dass sich die klimati- schen Verhältnisse morgens wiederholen und sich im Laufe des Tages än- dern, was Änderungen an der Druckwalzeneinstellung zur Folge hat. Alter- nativ oder zusätzlich wird dieser Zyklus beim Vorliegen eines vorbestimm- ten Zustands ausgeführt.

Solch ein Zustand kann den Wechsel des zu verstreckenden Fasermateri- als bzw. einer Walze oder auch das (Neu-)Starten des Streckwerks bzw. der Textilmaschine beinhalten. Bei jedem der vorgenannten Verfahren kann der eine Zyklus gemäß der Anzahl an zu überwachenden Streckwerksoberwalzen mehrfach ausgeführt werden und/oder auf den Druck mehrerer Streckwerksoberwalzen bezogen sein. Im ersten Fall wird im Extremfall der Druck auf jede Unterwalze einzeln eingestellt. Im zweiten Fall erfolgt die Druckeinstellung für mehrere, im Ext- remfall für alle Unterwalzen mit der gleichen Druckeinstellung.

Die vorstehend angegebenen Betriebsparameter umfassen vorzugsweise technologische Ausgangsparameter des Streckwerks bzw. der Textilma- schine und/oder Belastungsdaten zumindest eines Antriebsmotors einer der zumindest einen Streckwerksoberwalze zugehörigen Streckwerksunter- walze. D. h. einfach sensorisch zu ermittelnde Daten reichen aus, die Druckregelung zu realisieren.

Jedes der vorgenannten Verfahren ist vorzugsweise als computerimple- mentiertes Verfahren ausgebildet. Das Verfahren kann somit beispiels weise als Firmware- Update bereitgestellt werden, sodass auch bestehende Textilmaschinen mit der erfindungsgemäßen Druckregelung nachgerüstet werden können. Die Erfindung betrifft ferner eine Streckwerksvorrichtung mit einem Druck- antriebsabschnitt, aufweisend beispielsweise zumindest einen Pneuma- tikzylinder, und zumindest ein Streckwerk. Dieses Streckwerk ist mit einer Mehrzahl an Streckwerksunterwalzen, einer Mehrzahl an Streckwerksober- walzen und einer Mehrzahl an Druckarmen versehen. Die Druckarme sind so mit dem Druckantriebsabschnitt gekoppelt, dass der Druckantriebsab- schnitt in der Lage ist, über die Druckarme eine zugehörige der Streck- werksoberwalzen gegen eine zugeordnete Streckwerksunterwalze zu drü- cken. Ferner umfasst die Streckwerksvorrichtung eine Steuerung oder ist mit solch einer beispielsweise über einen Bus gekoppelt. Die Steuerung ist eingerichtet, eines der vorgenannten Verfahren vermittels zumindest eines Druckantriebsabschnitts für zumindest eine Streckwerksoberwalze auszu- führen. D. h. die Erfindung ist universell einsetzbar.

Eine erfindungsgemäße Textilmaschine weist solch eine Streckwerksvor- richtung auf. Der Druckantriebsabschnitt umfasst dabei einen Druckregler, der zwischen einen pneumatischen Antrieb für die zumindest eine Streck- werksoberwalze und dem zu der zumindest einen Streckwerksoberwalze gehörenden Druckarm geschaltet ist. Als Druckregler kommen beispiels- weise Membran - Regelventile in Frage.

Die Textilmaschine ist vorzugsweise ausgebildet als Strecke, Bandwickler, Kämmmaschine, Flyer oder Spinnmaschine.

Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nach- folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen. Es zeigen:

Figur 1 eine Streckanordnung,

Figur 2 den Streckabschnitt von Figur 1 in größerem Detail, Figur 3 eine Regelung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung und

Figur 4 eine Regelung gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfin- düng

Figur 1 zeigt eine Anordnung 1 mit einem Gatter 2 und einer nachgeschal- teten Strecke 100 in einer üblichen Anordnung. Das Gatter 2 ist in bekannter Weise aufgebaut und wird nicht weiter be- schrieben.

Die Strecke 100 weist unter anderem ausgangsseitig eine Kannenablage- vorrichtung 110 auf. Die Kannenablagevorrichtung 110 umfasst im gezeig- ten Beispiel eine Kannenschiene 111 für die vollen Kannen und eine vor- zugsweise angetriebene Kannenlaufbahn 112, die Leerkannen in den ei- gentlichen Kannenwechsler bewegt. Der Kannenwechsler weist in bekann- ter Weise beispielsweise einen Kannenschieber 113 auf. Seitlich der Stre- cke 100 befindet sich eine Bedienplattform 102. Hier an einem Ende der Bedienplattform 102 befindet sich ein Bedienterminal 101. Ferner ist eine Streckwerkshaube 103 erkennbar, die einen Streckabschnitt 120 in be- kannter Weise abdeckt.

Figur 2 zeigt den Streckabschnitt 120 von Figur 1 in größerem Detail. Der Streckabschnitt 120 ist beispielhaft als 4-über-3-Streckwerk ausgebildet. D. h. der Streckabschnitt 120 verfügt über vier Oberwalzen 125 - 128 (nur die Oberwalzen 125 und 126 sind sichtbar). Die Oberwalze 125 wird über Lager 132, 133, in denen die Oberwalze 125 frei rotierbar gelagert aufge- nommen ist, mittels Druckkolben 134, 135 gegen die zugehörige Unter- walze 129 gedrückt. Die Oberwalze 126 wird dementsprechend gegen die zugehörige Unter- walze 130 gedrückt. Die hier nicht sichtbaren Oberwalzen 127, 128 werden mittels der Druckarme 123, 124 gegen die Unterwalze 131 gedrückt.

An einer hier linken Seite sind pneumatische Leitungen 139 erkennbar, über die Druckluft in die Druckarme 121 - 124 geleitet wird. Alternativ wird der Druck nur in die vorderen zwei Druckarme 121 , 122 geleitet. Ferner sind Sensorleitungen 140 erkennbar, die in die jeweiligen Druckarme 121 - 124 münden. In den Druckarmen 121 - 124 sind beispielsweise Druck- sensoren oder Sensoren angeordnet, die eine Herausfahrposition der zu- gehörigen Oberwalze 125 - 128 ermitteln können. Ferner sind Druckstäbe 136 - 138 erkennbar, die ebenfalls gegen eine je- weilige Oberwalze 125 - 127 gedrückt werden, um die Wickelbildung zu re- duzieren oder gar zu vermeiden.

Figur 3 zeigt eine Regelung für den in Figur 2 gezeigten Streckabschnitt 120. Gemäß der hier gezeigten Ausführungsform ist ein einziger Druckreg- ler 141 vorgesehen, der über pneumatische Leitungen 139 auf jede Ober- walze 125 - 128 direkt wirkt. Es ist klar, dass dies nur schematisch ist. In Wirklichkeit ist der Druckregler 141 mit jeweiligen Druckzylindern gekoppelt, die über zugeordnete Kolben 134, 135 auf die jeweiligen Lager 132, 133 der zugehörigen Oberwalze 125 drücken.

Über eine Kopplung bzw. Datenverbindung 143 werden dem Druckregler 141 initiale Einstellwerte eingegeben. Die Einstellwerte sind erfindungsge- mäß fasermaterialabhängig. Je nach Reibungskoeffizient und Streckwerks- einstellung werden dem Druckregler 141 verschiedene Einstellwerte einge- geben. Über eine Sensoreinrichtung 142, die beispielsweise die in Figur 2 darge- stellten Sensoren umfassen kann, werden dem Druckregler 141 Werte ein- gegeben, die die Einstellung des Drucks von den Oberwalzen 125 - 128 auf die zugehörige Unterwalze 129 - 131 beeinflussen. Solche Sensorwerte können beispielsweise die maximale Ausfahrposition der jeweiligen Ober- walze 124 - 128 sein. Ist beispielsweise der Bezug der zugehörigen Unter- walze 129 - 131 etwas abgenutzt, ist der Widerstand dieses elastischen Be- zugs geringer, sodass der Druckregler 141 auf die zugehörige Ober- walze 129 - 131 einen geringeren Druck abgibt, als wenn der Bezug neu wäre. Damit ist es möglich, den Verschleiß des Bezugs der zugehörigen Unterwalze 129 - 131 zu reduzieren, was zu längeren Lebenszyklen führt.

Figur 4 zeigt eine Regelung gemäß einer anderen Ausführungsform der Er- findung. Wie zu erkennen, ist jeder Unterwalze 129 - 131 bzw. den zugehö- rigen Oberwalzen 120 - 128 ein eigener Druckregler 141 zugeordnet. Da in der Regel die Oberwalzen 145 - 128 mit dem gleichen Bezug versehen sind, werden den Druckreglerrn141 über die jeweilige Kopplung 143 dementspre- chend gleiche Einstellwerte eingegeben.

Dadurch, dass jeder Druckregler 141 über Sensorleitungen 140 mit einer eigenen Sensoreinrichtung 142 gekoppelt ist, kann jeder Druckregler 141 individuell für die jeweilige Unterwalze 129 - 131 bzw. die zugehörigen Oberwalzen 125 - 128 einen optimalen Druck einstellen. Da die Oberwalzen 127, 128 gegen ein und dieselbe Unterwalze 131 gedrückt werden, ist im gezeigten Beispiel vorgesehen, beide Oberwalzen 127, 128 über einen ein- zigen Druckregler 141 zu beaufschlagen. Es kann aber auch selbstver- ständlich vorgesehen sein, jeder Oberwalze 127, 128 einen eigenen Druck- regler 141 zuzuordnen. Die Erfindung ermöglicht mittels der dargestellten Regelung ein Verfahren zum Regeln des Drucks von Streckwerksoberwalzen 125 - 128 gegen zu- gehörige Unterwalzen 129 - 131 des Streckabschnitts 120. In einem ersten Schritt wird zumindest einer die Belastung zumindest einer Streckwerks- oberwalze 125 - 128 beeinflussender Betriebsparameters erfasst. Solch ein Betriebsparameter kann das Fasermaterial berücksichtigen, das zu verar- beiten ist, die Drehzahl der jeweiligen Streckwerksunterwalze 129 - 131 so- wie das Verhältnis dieser Drehzahl zur Drehzahl einer in Faserbandtrans- portrichtung unmittelbar vorgelagerten Unterwalze 130, 131. In einem ersten Teilprozess eines zweiten Schritts dieses Verfahrens wird dabei der Druck der jeweiligen Streckwerksoberwalze 125 - 128 mittels des zumindest einen erfassten Betriebsparameters ermittelt. Ist beispielsweise erkannt, dass der Bezug der jeweiligen Streckwerksoberwalze 125 -128 et- was abgenutzt ist, wird automatisch beispielsweise auf Basis einer Daten- bank der Druck etwas verringert. Vorzugsweise wird in diesem Teilprozess der ermittelte Druck einem Benutzer angezeigt.

In einem dritten Teilschritt dieses Teilprozesses wird es einem Benutzer er- möglicht, den Druck noch zu verändern. Dadurch ist es möglich, beispiels- weise auf Basis von Erfahrungswerten die automatisch ermittelten Werte zu verändern. Die ermittelten Werte sind somit eine Art Vorschlag und erleich- tern damit die Bedienung des Streckabschnitts 120. Somit kann der Streck- abschnitt 120 auch von einem weniger erfahrenen Benutzer bedient wer- den. Alternativ oder zu zusätzlich zu diesem Teilprozess kann ein zweiter Teil- prozess vorgesehen sein. Dieser Teilprozess umfasst das Ermitteln, ob der erfasste Betriebsparameter innerhalb eines vorbestimmten Bereichs liegt. Dies kann mittels einer üblichen Schwell Wertbetrachtung realisiert sein. Be- findet sich der Betriebsparameter außerhalb dieses Bereichs oder wird ein vorbestimmter Schwellenwert nicht in zulässiger Weise erreicht oder unter- bzw. überschritten, wird der Druck an der zugehörigen Streckwerksober- walze 125 -128 derart angepasst, das anzunehmen ist, dass der vorbe- stimmten Betriebsparameter in den gewünschten Bereich gelangt bzw. die Schwellwertbetrachtung ein positives Ergebnis liefert. Dieses Verfahren ist somit ein Annähern des Drucks an denjenigen Druck, der für das reibungs- lose Funktionieren des Streckabschnitts 120 erforderlich ist. Dies verhindert zudem, dass der Druck schlagartig geändert wird, was beim Verstrecken einen negativen Einfluss haben kann.

Vorzugsweise wird der Bereich bzw. Schwellenwert in einem ersten Schritt initial ermittelt. Dieses Ermitteln kann beispielsweise ein Auslesen einer Da- tenbank umfassen. Es kann aber natürlich auch vorgesehen sein, dass der Bereich bzw. Schwellenwert eingegeben werden kann.

Das Verfahren kann auch selbstlernend eingerichtet sein. Dies bedeutet, dass der Streckabschnitt 120 in einem Testlauf den Druck automatisch an- passt, und im Verfahren wird vorzugweise der zugehörige Druckregler 141 trainiert, sodass sie sich nach einem üblichen Lernverfahren automatisch anpasst.

Die genannten Verfahrensschritte bilden ein erfindungsgemäß einen Zyk- lus, der wiederholt werden kann. Die Wiederholung kann in regelmäßigen Abständen, beispielsweise einmal die Stunde, oder bei Vorliegen eines vor- bestimmten Zustands erfolgen. Dieser Zustand kann ein Wechsel des zu verstreckenden Fasermaterials bedeuten, den Wechsel einer Walze und o- der das (Neu-) Starten des Streckabschnitts 120 bzw. der Strecke 100.

Vorzugsweise wird der Zyklus gemäß der Anzahl der zu überwachenden Streckwerksoberwalzen 125 -128 mehrfach ausgeführt, d. h. bei dem be- schriebenen Streckwerk 120 bis zu viermal. Ist der auf mehrere Streck- werksoberwalzen 127, 128 gleichzeitig bezogen, wie unten rechts in Figur 4 dargestellt, wird der Zyklus beispielsweise dreimal ausgeführt. Die vorgenannten Betriebsparameter können technologische Ausgangspa- rameter des Streckabschnitts 120 bzw. der Strecke 100 umfassen. Ferner können Belastungsdaten eines Antriebsmotors (beispielsweise dessen Temperatur) einfließen, um eine Überlastung des Antriebs des Streckab- schnitts 120 zu vermeiden. Dies ermöglicht, den Streckabschnitt 120 abzu- bremsen, wobei zwar dessen Produktion sinkt, aber Beschädigungen am Streckabschnitt 120 und somit ein Ausfall vermieden werden können.

Vorzugsweise ist das erfindungsgemäße Verfahren computerimplementiert. Die Erfindung ist nicht auf die vorgeschriebenen Ausführungsformen be- schränkt.

Die Erfindung kann auf jede Art von Streckabschnitt angewendet werden. Dies betrifft beispielsweise Streckwerke an Bandwicklern, Kämmmaschi- nen, Flyern und Spinnmaschinen.

Ferner können auch andere Gruppen von Oberwalzen 125 - 128 einem ein- zigen Druckregler 141 zugeordnet sein. Der Streckabschnitt 120 kann auch anders konzipiert sein, also eine andere Anzahl von Ober- und/oder Unterwalzen umfassen.

Im Ergebnis liefert die Erfindung eine sehr einfache und universell einsetz- bare Möglichkeit, den Druck von Streckwerksoberwalzen 125 -128 optimal einzustellen und damit die Lebensdauer von Streckwerksoberwalze 125 - 128n und damit der gesamten Text die Maschine zu verbessern.

Bezugszeichenliste

1 Streckanordnung

2 Gatter

100 Strecke

101 Bedienterminal

102 Plattform

103 Streckwerkshaube

110 Kannenablagevorrichtung

111 Kannenschiene

112 Kannenlaufbahn

113 Kannenschieber

120 Streckabschnitt

121 - 124 Druckarm

125 - 128 Oberwalze

129 - 131 Unterwalze

132, 133 Lager

134, 135 Kolben

136 - 138 Druckstab

139 Pneumatikleitung

140 Sensorleitung

141 Druckregler

142 Sensoreinrichtung

143 Kopplung