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Title:
CLOSING DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/178287
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a closing device comprising a lock (10) and a strike plate (100), said lock (10) having a bolt (30) which, in a locked position, engages by means of its head section (31) into an opening (103) in the strike plate (100), an electric drive (20) being provided in order to move the bolt (30) from the locked position into an unlocked position. The closing device is characterised in that the head section (31) of the bolt has at least one convexly curved lateral surface (313).

Inventors:
PANKOKE MARTIN (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/058007
Publication Date:
October 19, 2017
Filing Date:
April 04, 2017
Export Citation:
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Assignee:
BAUGRUPPENTECHNIK POLLMEIER GMBH (DE)
International Classes:
E05B47/02; E05B15/10; E05B17/00; E05C19/16; E05B15/16; E05B47/00; E05B55/00; E05B63/00
Domestic Patent References:
WO2012144966A12012-10-26
WO2015189391A22015-12-17
Foreign References:
ES2136533A11999-11-16
DE4218733A11993-12-09
EP0271779A21988-06-22
US1610711A1926-12-14
EP2873790A12015-05-20
Attorney, Agent or Firm:
KLEINE, Hubertus et al. (DE)
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Claims:
Ansprüche

Schließvorrichtung, umfassend ein Schloss (10) und ein Schließblech (100), wobei das Schloss (10) einen Riegel (30) aufweist, der in einer Verriegelungsstellung mit einem Kopfabschnitt (31 ) in eine Öffnung (103) des Schließblechs (100) eingreift, und wobei ein elektrischer Antrieb (20) vorhanden ist, um den Riegel (30) aus der Verriegelungsstellung in eine Entriegelungsstellung zu bewegen, dadurch gekennzeichnet, dass der Kopfabschnitt (31 ) des Riegels mindestens eine konvex gewölbte Seitenfläche (313) aufweist.

Schließvorrichtung nach Anspruch 1 , bei der die mindestens eine konvex gewölbte Seitenfläche (313) einen Wölbungsradius von weniger als 250 mm aufweist.

Schließvorrichtung nach Anspruch 2, bei der die mindestens eine konvex gewölbte Seitenfläche (313) einen Wölbungsradius zwischen 150 mm und 200 mm aufweist.

Schließvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei der die Seitenfläche (313) zur Verschieberichtung des Riegels (30) geneigt ist.

Schließvorrichtung nach Anspruch 4, bei der die Seitenfläche (313) um einen Winkel von kleiner gleich 6° zur Bewegungsrichtung des Riegels (30) geneigt ist.

Schließvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei der der Kopfabschnitt (31 ) des Riegels (30) an seiner Querseite Stirnflächen (315) aufweist, die zur Führung des Kopfabschnitts (31 ) in einem stirnseitigen Abschlussblechs (12) des Schlosses (10) profiliert sind.

Schließvorrichtung nach Anspruch 6, bei der die Stirnflächen (315) halbkreisförmig eingekerbt sind.

Schließvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei der der Kopfabschnitt (31 ) des Riegels (30) mindestens einen Permanentmagneten und/oder ein ferromagnetisches Element aufweist, zum Zusammenwirken mit einem Permanentmagneten (105), der in der Öffnung (103) des Schließblechs (100) angeordnet ist.

9. Schließvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei der auf mindestens einer der beiden Seitenflächen (313) eine schräg verlaufende Kante (31 6) zur Notentriegelung ausgebildet ist.

Description:
Schließvorrichtung

Die Erfindung betrifft eine Schließvorrichtung, umfassend ein Schloss und ein Schließblech, wobei das Schloss einen Riegel aufweist, der in einer Verriegelungsstellung mit einem Kopfabschnitt in eine Öffnung des Schließblechs eingreift, und wobei ein elektrischer Antrieb vorhanden ist, um den Riegel aus der Verriegelungsstellung in eine Entriegelungsstellung zu bewegen.

Bei Gebäudetüren, insbesondere im Innenbereich eines Gebäudes, werden meist manuell betätigte Schließvorrichtungen eingesetzt, bei denen das

Schloss in ein Türblatt eingebaut ist und das Schließblech an einer Türzarge angebracht ist. Üblicherweise weist das Schloss eine in einer Verriegelungs- Stellung vorgespannte Falle mit einer Anlaufschräge auf, sodass die Tür auch ohne Betätigung eines Türknaufs oder eines Türgriffs zufallen kann. Zusätzlich ist in der Regel ein Riegel vorgesehen, der eine quaderförmige Kopfform aufweist und der nach Betätigung mit einem Schlüssel oder einem Türknauf die Tür in der geschlossenen Stellung unabhängig von der Falle verriegelt.

Daneben sind auch für den Innenbereich Schließvorrichtungen mit einem elektrisch angetriebenen Riegel bekannt. Dabei kann beispielsweise vorgesehen sein, dass ein Zurückbewegen des Riegels in eine entriegelte Stellung bereits beim Berühren eines Türgriffs oder Türknaufs oder bei Annäherung an die Tür erfolgt, und der Riegel die Schließstellung automatisch nach einem Schließen der Tür einnimmt.

Insbesondere wenn der elektrische Antrieb sich in dem Teil der Schließvorrichtung befindet, der im Türblatt eingebaut ist, ist eine Stromversorgung über Bat- terien sinnvoll, um eine Kabelverbindung in das schwenkbare Türblatt zu vermeiden. In dem Fall ist ein möglichst energieeffizienter Antrieb vorteilhaft, um die Standzeit der Batterien zu erhöhen.

Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Schließvorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, bei der der elektrische Antrieb zur Bewegung des Riegels möglichst energieeffizient erfolgt. Diese Aufgabe wird durch eine Schließvorrichtung mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche. Bei einer erfindungsgemäßen Schließvorrichtung der eingangs genannten Art weist der Kopfabschnitt des Riegels mindestens eine konvex gewölbte Seitenfläche auf.

Im verriegelten Zustand der Schließvorrichtung liegt mindestens eine Seitenflä- che des Kopfabschnitts des Riegels an der Seitenkante der Öffnung des

Schließblechs an. Beim Herein- oder Herausbewegen in die Verriegelungsstellung ist es in der Regel unvermeidlich, dass die Seitenfläche des Kopfabschnitts des Riegels reibend an der Seitenkante der Öffnung des Schließblechs vorbei bewegt wird. Die erfindungsgemäße gewölbte Ausprägung der Seiten- fläche verringert die Größe der Auflagefläche zwischen Seitenfläche und Seitenkante, wodurch die Reibungskräfte verringert werden. Die Seitenfläche ist dabei die in der Regel im Einbauzustand der Schließvorrichtung vertikal stehende längere Seite des üblicherweise im Querschnitt im Wesentlichen rechteckigen Riegels.

Auch wenn in einer theoretischen Betrachtung die Reibung zwischen zwei Körpern nicht von der Größe der Auflagefläche (Reibfläche), sondern nur von der zwischen den Körpern wirkenden Kraft abhängt, so zeigt sich doch in der Praxis, dass bei einer größeren Fläche aufgrund der höheren Wahrscheinlichkeit, dass sich auf mikroskopischer Ebene die einander reibenden Abschnitte ineinander verhaken, die Reibungskräfte mit der Flächengröße steigen. Die erfindungsgemäße Form des Kopfabschnitts des Riegels führt zu einer verminderten Reibung, die entsprechend weniger Energie bei der Bewegung der beiden Komponenten gegeneinander benötigt. Die verringerte Reibung führt so schließlich zu einem geringeren Energiebedarf des elektrischen Antriebs, mit dem der Riegel aus der Verriegelungsstellung gezogen wird. Die geringeren zu erwartenden Reibungskräfte erlauben zudem die Verwendung eines weniger leistungsstarken Antriebs, der material- und damit kostensparender und auch kleiner realisierbar ist.

In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Schließvorrichtung weist die mindestens eine konvex gewölbte Seitenfläche einen Wölbungsradius von weniger als 250 mm aufweist. Bevorzugt liegt der Wölbungsradius zwischen 1 50 mm und 200 mm. Weiter bevorzugt ist die mindestens eine Seitenfläche zur Verschiebe- richtung des Riegels geneigt. Vorteilhafterweise beträgt die Neigung gleich oder weniger als 6°. Durch die genannten Dimensionierungen des Wölbungsradius bzw. der Neigung wird die Reibung der Riegels in der Öffnung des Schließblechs effektiv verringert, wobei die Hemmung des Riegels erhalten bleibt und so die Tür sicher geschlossen gehalten wird.

In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Schließvorrichtung weist der Kopfabschnitt des Riegels an seiner Querseite Stirnflächen auf, die zur Führung des Kopfabschnitts in einem stirnseitigen Abschlussblechs des Schlosses profiliert sind, beispielsweise halbkreisförmig eingekerbt sind. Auch wenn eine oder beide Seitenflächen geneigt sind, wird so der Kopfabschnitt des Riegels in dem Abschlussblech stabil geführt.

In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Schließvorrichtung sind im Kopfabschnitt des Riegels mindestens ein Permanentmagnet und/oder ein fer- romagnetisches Element angeordnet, wodurch der Riegel nach Art einer Magnetfalle ausgebildet ist. In der Öffnung des Schließblechs ist ebenfalls ein Permanentmagnet angeordnet, der bei geschlossener Tür mit dem Permanentmagneten und/oder dem ferromagnetischen Element des Riegels zusammen- wirkt und den Riegel in die Verriegelungsstellung bringt.

In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Schließvorrichtung ist auf mindestens einer der beiden Seitenflächen eine schräg verlaufende Kante zur Notentriegelung ausgebildet ist. An die Kante kann durch den Spalt zwischen Tür und Zarge ein flacher Gegenstand, beispielsweise eine Schraubendreheroder Messerklinge oder eine Kreditkarte, angelegt werden. Eine vertikale Bewegung des Gegenstands führt zu einem Einschieben des Riegels und damit zu einer Notentriegelung der Tür, wenn die elektrische Entriegelung z.B. aufgrund von entleerten Batterien nicht betriebsbereit ist.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels mithilfe von Figuren näher erläutert. Die Figuren zeigen:

Fig. 1 eine isometrische Darstellung eines Schlosses;

Fig. 2a-2c verschiedene Ansichten des beim Schloss der Fig. 1 eingesetzten Riegels; und Fig. 3 verschiedene Ansichten eines Riegels in einem weiteren Ausführungsbeispiel.

Fig. 1 zeigt in einer schematischen isometrischen Darstellung eine Schließvor- richtung, die ein Schloss 1 0 und ein Schließblech 100 umfasst. Das Schloss 10 ist mit geöffnetem Seitendeckel dargestellt, um Einblick in seinen inneren Aufbau erhalten zu können. Die dargestellte Schließvorrichtung ist insbesondere für Türen im Innenbereich eines Gebäudes geeignet. Prinzipiell ist eine anmeldungsgemäße Schließvorrichtung auch für Außentüren eines Gebäudes oder im Möbelbereich einsetzbar.

In einer üblichen Verwendung ist das dargestellte Schloss 10 in eine Tasche eines Türblatts eingesetzt, die in die freie, den Türscharnieren gegenüberliegende Stirnseite des Türblatts eingebracht ist. Das Türblatt ist schwenkbar in einer Türzarge gehalten, wobei das dargestellte Schließblech 1 00 an der

Türzarge montiert ist. Das Schließblech 100 kann wie dargestellt ein separates Element sein, das an der Türzarge befestigt wird. Es ist jedoch ebenso möglich, das Schließblech 1 00 in die Türzarge zu integrieren. In einer alternativen Anordnung der Schließvorrichtung ist es auch denkbar, das Schloss 1 0 in der Türzarge und das Schließblech 1 00 in oder an der Tür zu montieren.

Das Schloss 1 0 weist ein Schlossgehäuse 1 1 auf, das vorliegend aus abgekantetem Blech, insbesondere Stahlblech gebildet ist. An einer Stirnseite des Schlossgehäuses 1 1 ist ein Abschlussblech 1 2 angeordnet, das die Abmes- sungen des Schlossgehäuses 1 1 überragt und Montagelöcher 1 3 aufweist, mit dem das Schloss 1 0 am Türblatt bzw. in der Türzarge befestigt werden kann.

Im Schloss 1 0 ist ein Antrieb 20 für einen Riegel 30 angeordnet. Der Antrieb 20 umfasst einen Elektromotor 21 , auf dessen Achse ein Ritzel 22 aufgebracht ist. Das Ritzel 22 greift in eine Zahnung 24 eines Schlittens 23 ein. Der Schlitten 23 ist in einer Richtung senkrecht zum Abschlussblech 1 2 innerhalb des Schlossgehäuses 1 1 linear verschiebbar geführt.

Der Riegel 30 ragt in einer geschlossenen Stellung des Schlosses 1 0 mit einem Kopfabschnitt 31 aus einer entsprechenden Öffnung des Abschlussbleches 1 2 hervor. Der Riegel 30 ist ebenfalls in einer Richtung senkrecht zum Abschlussblech 1 2 linear verschiebbar geführt und steht in Eingriff mit den Schlitten 23. Es können verschiedene Stellungen des Schlittens 23 durch den Motor 21 eingenommen werden. In einer der Stellungen wird der Riegel 30 aus der dargestellten Verriegelungsstellung in eine Entriegelungsstellung zurückgezogen, in der der Kopfabschnitt 31 des Riegels 30 im Wesentlichen bündig mit dem Ab- schlussblech 1 2 ist, also nicht über das Abschlussblech 1 2 hervorsteht. In einer weiteren Stellung des Schlittens 23 ist der Riegel 30 derart freigegeben, dass er zwischen der verriegelten und der entriegelten Stellung bewegbar ist. In einer weiteren möglichen Stellung des Schlittens 23 wird der Riegel 30 in der dargestellten verriegelten Stellung fixiert. Details zur Ausgestaltung des Riegels 30 sind nachfolgend im Zusammenhang mit den Figuren 2a-2c näher dargestellt.

Wie zunächst noch Fig. 1 zeigt, ist im Schloss 1 0 weiter eine Steuereinrichtung zur Ansteuerung des Motors 21 angeordnet, die eine Platine 40 umfasst, auf der Elektronikbauteile zur Ansteuerung des Motors 21 angeordnet sind. Weiter ist ein Batteriefach 41 vorgesehen, in das eine oder mehrere Batterien eingesetzt werden können, die der Versorgung der Platine 40 sowie des Motors 21 dienen. Das Batteriefach 41 ist mit einer Batteriefachklappe 42 versehen, die geöffnet werden kann und durch die die Batterien getauscht werden können. Im vorliegenden Fall ist die Batteriefachklappe 42 in das Abschlussblech 1 2 eingelassen, sodass sie bei geöffneter Stellung der Tür zugänglich ist.

Ebenfalls durch das Abschlussblech zugänglich ist ein Schalter 43, über den Einstellungen für das Schloss 1 0 vorgenommen werden können. Dabei kann der Schalter 43 beispielsweise auf der Platine 40 angeordnet sein und als Tastschalter ausgebildet sein, der mittels eines Stifts durch eine Bohrung im Abschlussblech 1 2 betätigt werden kann. Der Schalter 43 kann der Einstellung verschiedener Betriebsmodi dienen oder auch als ein„Reset' -Schalter ausgebildet sein, der das Schloss 10 in einem vordefinierten Schließzustand setzt. Schließlich kann der Schalter 43 auch lediglich als Ein- Ausschalter ausgebildet sein, der die Steuerelektronik des Schlosses 1 0 ein- bzw. ausschaltet.

Neben einer elektromotorischen Betätigung des Riegels 30 kann optional zudem eine manuelle Betätigung vorgesehen sein. Zu diesem Zweck ist eine Nuss 50 mit Vierkantaufnahme 51 vorgesehen, durch die eine Achse einer Türklinke geführt werden kann. Die Nuss 50 wird durch eine hier nicht sichtbare Feder in einer Grundstellung gehalten, gegenüber der sie über die Vierkantaufnahme 51 verschwenkt werden kann. An der Nuss 50 ist ein Schwenkarm 52 angeordnet, der bei Verschwenken der Nuss 50 auf den Riegel 30 einwirkt und diesen zum Öffnen der Schließvorrichtung in die entriegelte Stellung bewegt.

Bei elektrischem Betrieb des Schlosses 10 führt eine Betätigung durch einen Benutzer dazu, dass der Riegel 30 für zumindest eine vorgegebene Zeit aus der verriegelten Position in die entriegelte Position gezogen wird. Zur Betätigung kann eine berührungsempfindliche Fläche am Türblatt oder im Bereich der Türzarge angeordnet sein, die mit der Platine 40 verbunden ist. Als berührungsempfindliche Fläche kann eine Türklinke oder ein Türknauf eingesetzt werden, der über eine Vierkantachse, die durch die Vierkantaufnahme 51 geführt ist, elektrisch mit der Platine 40 gekoppelt ist. Die Verbindung kann über eine Kontaktfeder gebildet sein, die im Bereich der Vierkantaufnahme 51 angeordnet ist. Neben oder alternativ zu einer Betätigung des Schlosses 1 0 durch Berühren einer berührungsempfindlichen Fläche kann im Schloss 1 0 auch ein Funkempfänger angeordnet sein, sodass eine funkgesteuerte Betätigung des Schlosses 1 0 erfolgen kann.

Das Schließblech 1 00 weist eine Frontseite 1 01 auf. Bei geschlossener Tür stehen sich Abschlussblech 1 2 und Frontseite 1 01 im Wesentlichen parallel gegenüber. In der Fig. 1 ist das Schließblech 1 00 demgegenüber gekippt dargestellt, um einen Blick auf die Frontseite 1 01 zu ermöglichen.

In die Frontseite 101 sind Montagelöcher 1 02 zum Festlegen des Schließbleches 100 an einer Türzarge oder gegebenenfalls auch einem Türblatt vorgese- hen. Im Querschnitt ist das Schließblech 100 in der Regel winklig ausgebildet, wobei die gegenüber der Frontseite 101 abgewinkelte Fläche an einer Seitenfläche der Türzarge angelegt und in der Regel auch angeschraubt ist. In die Frontseite 1 01 des Schließblechs 1 00 ist eine Öffnung 1 03 eingebracht, in die der Kopfabschnitt 31 des Riegels 30 in der Schließposition einfährt.

Mittig und gegenüber der Frontseite 1 01 vertieft können in der Öffnung 1 03 Permanentmagnete 1 05 vorgesehen sein. Zu diesem Zweck ist hinter der Öffnung 1 03 ein nach hinten weisender muldenartiger Aufsatz am Schließblech 1 00 angebracht, in oder an dessen Boden die Permanentmagnete 1 05 ange- ordnet sind. Diese Ausgestaltung des Schließblechs 1 00 ist für Schlösser 1 0 geeignet, deren Riegel 30 in Art einer Magnetfalle in die Verschlussposition gebracht wird. In den Fig. 2a-2c ist der im Schloss 1 0 der Fig. 1 eingesetzten Riegel 30 detaillierter gezeigt. Fig. 2a zeigt eine isometrische Ansicht, Fig. 2b eine Frontansicht auf den Kopfabschnitt 31 und Fig. 2c eine Seitenansicht. Neben dem in der Verriegelungsstellung aus dem Abschlussblech 12 hervorragenden Kopfabschnitt 31 weist der Riegel 30 einen Mitnehmerabschnitt 32 und einen Führungsabschnitt 33 auf. Der Führungsabschnitt 33 dient der Führung des Riegels 30 innerhalb des Schlossgehäuses 1 1 und kann zudem Eingriffsmöglichkeiten für den Schwenkhebel 52 der Nuss 50 bereitstellen. Mit dem Mitnehmerabschnitt 32 ist der Riegel 30 mit dem Schlitten 23 gekoppelt, derart, dass je nach Stellung des Schlittens 23 der Riegel 30 in Richtung des Schlossgehäuses 1 1 zurückgezogen wird, frei gegeben wird und/oder in der verriegelten Position fixiert wird. Der Kopfabschnitt 31 ist im Wesentlichen quaderförmig aufgebaut, mit einer

Basis 31 1 und einer Frontfläche 31 2. Zwischen der Basis 31 1 und der Frontfläche 31 2 ist der Kopfabschnitt 31 des Riegels 30 durch vier seitliche Flächen begrenzt, von denen die beiden sich gegenüberliegenden längeren Flächen nachfolgend Seitenflächen 31 3 genannt werden und die beiden kürzeren Flä- chen Stirnflächen 31 5. Mit den Seitenflächen 31 3 liegt der Riegel 30 an den

Seitenkanten 1 04 der Öffnung 1 03 des Schließblechs 100 an, um das Schloss 1 0 gegenüber dem Schließblech zu verriegeln.

Anmeldungsgemäß sind die Seitenflächen 313 spiegelbildlich gewölbt ausge- bildet, sodass die Frontfläche 31 2 im mittleren Bereich in Schwenkrichtung des Schlosses 1 0 breiter ist als in ihrem Randbereich. Bei einer rechteckigen Öffnung 1 03 besteht somit nur im mittleren Bereich der Seitenfläche 313 bzw. des Kopfabschnitts 31 Kontakt zwischen dem Riegel 30 und dem Schließblech 100. Auf diese Weise wird Reibung, insbesondere eine durch Verhaken auf mikro- skopischer Skala hervorgerufene Haftreibung, beim Einführen oder Herausziehen des Kopfabschnitts 31 aus dem Schließblech 1 00 verringert. Die Wölbung der Seitenflächen 31 3 führt zu einer gekrümmten Schnittlinie 314 der Seitenflächen 31 3 mit der Frontfläche 31 2 des Kopfabschnitts 31 . Der Krümmungsradius dieser Schnittlinie 314, der einem Wölbungsradius der Seitenflächen 31 3 entspricht, beträgt bevorzugt weniger als 250 Millimeter (mm) und liegt besonders bevorzugt zwischen 1 50 mm und 200 mm.

Zusätzlich ist im dargestellten Ausführungsbeispiel die Basis 31 1 auch im mittleren Bereich breiter als die Frontfläche 31 2. Folglich ist die Seitenfläche 31 3 zusätzlich zur Wölbung auch noch leicht gegenüber der Verschieberichtung des Riegels 30 geneigt, wobei ein Neigungswinkel α in Fig. 2c eingezeichnet ist. Der Neigungswinkel α ist bevorzugt kleiner als 6°, sodass der Riegel 30 tatsächlich verriegelt und selbsthemmend ist. Dadurch ist sichergestellt, dass der Riegel 30 auch beim Aufwenden einer größeren Kraft auf das Türblatt nicht aus einer verriegelten in eine entriegelte Stellung bewegt wird. In einem Schnitt in Schwenkrichtung der Tür durch den Riegel 30 ist der Querschnitt des Kopfabschnitts 31 somit leicht trapezförmig. Um den Riegel 30 dennoch im Abschlussblech 1 2 möglichst spielfrei zu führen, sind die kürzeren Querflächen des Kopfabschnitts 31 , die Stirnflächen 31 5, mit einer Kerbe versehen, die von einem entsprechendem halbkreisförmigen Abschnitt in der Öffnung im Abschlussblech 1 2 geführt wird. Alternativ zu der dargestellten halbkreisförmigen Kerbe kann auch eine andere Profilierung zur Führung umgesetzt sein, beispielsweise eine Nut/Feder-Kombination mit rechteckigem Querschnitt.

Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Riegel 30 nach Art einer Magnetfalle ausgebildet, wobei unterhalb der Frontfläche 31 2 entweder mindestens ein Permanentmagnet oder zumindest ein ferromagnetisches Element in den Kopfabschnitt 31 eingesetzt ist. Der Riegel 30 kann beispielsweise als Kunst- stoff-Spritzgussteil gefertigt werden, bei dem ein eingesetzter Permanentmagnet bzw. ein eingesetztes ferromagnetisches Element umspritzt wird.

Der Permanentmagnet bzw. das ferromagnetische Element wird in einer geschlossenen Stellung der Tür von dem Permanentmagneten 1 05 im Schließ- blech 1 00 angezogen, sodass der Riegel 30 bei geschlossener Tür von alleine in die Verriegelungsstellung bewegt wird. Bei Betätigung des Schlosses 1 0, beispielsweise bei Berührung eines mit der Steuerplatine 40 verbundenen Türknaufs, wird der Motor 21 so angesteuert, dass der Schlitten 23 zurückfährt und über den Mitnehmerabschnitt 32 den Riegel 30 in die entriegelte Position zieht. Danach wird der Schlitten 23 in eine Position gebracht, in der der Riegel 30 frei bewegbar ist und sich somit nach Schließen der Tür wieder magnetisch in die Verriegelungsstellung bewegt.

Die gewölbte Ausbildung der Seitenfläche 313 des Kopfabschnitts 31 bedingt dabei eine geringe Reibung zwischen dem Schließblech 100 und dem Riegel 30, sodass der Motor 21 mit wenig Kraftaufwand und damit mit geringem Energiebedarf den Riegel 30 bewegen kann. Auch beim Verriegelungsvorgang kann mit relativ geringen Magnetkräften ein sicheres Bewegen des Riegels 30 in dem Verriegelungsvorgang durch die gewölbte Seitenfläche 313 erzielt werden. Zusätzlich führt auch die Anschrägung des Kopfabschnitts 31 durch Schrägstellung der gewölbten Seitenflächen 31 3 in dem Winkel α zu einem sichereren Schließvorgang. Grundsätzlich ist das Prinzip der gewölbten Seitenflächen 31 3 bei dem Riegel 30 auch mit einem Riegel möglich, der federkraftbeaufschlagt in die Verriegelungsstellung gebracht wird und dessen zumindest vorderer Bereich einer der Seitenflächen 31 3 so schräg gestellt ist, dass der Riegel beim Schließen einer Tür zurück gedrückt wird und dann wieder durch die Feder in die Verriege- lungsstellung gebracht wird.

In den Fig. 3a-3c ist ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Riegels 30 dargestellt, der beispielsweise alternativ zu dem in den Fig. 2a-2c dargestellten Riegel 30 im Schloss 1 0 gemäß Figur 1 eingesetzt werden kann. Fig. 3a zeigt den Riegel 30 in einer isometrischen Ansicht und die Fig. 3b und 3c geben den Riegel 30 in zwei verschiedenen Seitenansichten wieder. In den Fig. 3a-3c kennzeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder gleichwirkende Elemente wie in den Fig. 1 und 2a-2c. Bezüglich seines Grundaufbaus entspricht der Riegel 30 der Fig. 3a-3c dem in den Fig. 2a-2c gezeigten, auf dessen Beschreibung hiermit ausdrücklich verwiesen wird.

Im Unterschied zu dem Riegel der Fig. 2a-2c ist vorliegend im Kopfabschnitt 31 des Riegels 30 in die Seitenflächen 31 3 jeweils eine schräg verlaufende Kante 31 6 eingebracht. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist zu diesem Zweck in einem oberen Bereich des Kopfabschnitts 31 jeweils eine Ausnehmung 31 7 vorgesehen, wobei der Übergang zwischen dieser Ausnehmung und der verbleibenden Fläche der Seitenfläche 31 3 die schräg verlaufende Kante 31 6 bil- det. In alternativen Ausgestaltungen kann in die Seitenfläche 31 3 auch jeweils eine Nut eingebracht sein, die die schräg verlaufende Kante bereitstellt.

Die schräg verlaufende Kante 31 6 stellt eine Notentriegelungsoption dar, indem bei geschlossener Tür zumindest von der Seite, auf der kein Türfalz vorgese- hen ist, indem ein flacher Gegenstand, beispielsweise ein Schraubendreheroder Messerklinge oder eine Kreditkarte, in den Türspalt eingeführt wird und im Türspalt auf der Kante 31 6 aufliegend nach unten bewegt wird. Die Bewegung nach unten wird aufgrund der Schrägstellung der Kante 31 6 zur Bewegung des Riegels 30 in die entriegelte Position führen, auch wenn dieses aufgrund eines nicht funktionsfähigen elektrischen Antriebs automatisiert nicht möglich ist. Die Kante 31 6 kann in jede der Seitenflächen 313 eingebracht sein oder aber nur auf der Seite, auf der der Türspalt frei zugänglich ist, die Tür also nicht gefälzt ist.

Bezugszeichen

10 Schloss

1 1 Schlossgehäuse

12 Abschlussblech

13 Montageloch

20 Antrieb

21 Motor

22 Ritzel

23 Schlitten

24 Zahnstange

30 Riegel

31 Kopfabschnitt

31 1 Basis

312 Front

313 Seitenfläche

314 Schnittlinie

315 Stirnfläche

31 6 Ausnehmung

317 Kante

32 Mitnehmerabschnitt

33 Führungsabschnitt

40 Platine

41 Batteriekasten

42 Batterieklappe

43 Schalter

50 Nuss

51 Vierkantaufnahme

52 Schwenkarm 100 Schließblech

101 Frontabschnitt

102 Montageloch

103 Öffnung

104 Seitenkante

105 Permanentmagnet