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Patent Searching and Data


Title:
CLOTHING HAVING AN INDICATOR LAYER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/071262
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a clothing for use in a machine for producing a fibrous web, in particular a paper, board, tissue, or pulp web. The clothing has a running side (6) facing away from the fibrous web and a paper side (5) facing the fibrous web. The clothing comprises at least one load-absorbing main structure (3) and one or more functional layers. The clothing is characterized in that at least one functional layer is designed as an indicator layer (1), which comprises or consists of an indicator material, the indicator material being selected in such a way that the indicator material changes one of the optical properties thereof, in particular the color thereof, during the use of the clothing. The invention further relates to a method for monitoring the aging of a clothing and to a device for monitoring the aging of a clothing, the clothing being a clothing according to the invention.

Inventors:
MALMQUIST JOHAN (SE)
KARLSSON KJELL (SE)
HILBING ROBERT (DE)
ANDERSSON CONNY (SE)
Application Number:
PCT/EP2015/075410
Publication Date:
May 12, 2016
Filing Date:
November 02, 2015
Export Citation:
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Assignee:
VOITH PATENT GMBH (DE)
International Classes:
D21F7/08
Domestic Patent References:
WO2004061168A22004-07-22
WO2005061787A12005-07-07
Foreign References:
EP1275772A22003-01-15
GB2315499A1998-02-04
EP2105530A12009-09-30
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Claims:
Patentansprüche

1 . Bespannung zum Einsatz in einer Maschine zur Herstellung einer

Faserstoffbahn, insbesondere einer Papier-, Karton, Tissue- oder Zellstoffbahn mit einer der Faserstoffbahn abgewandten Laufseite (6) und einer der

Faserstoffbahn zugewandten Papierseite (5) , umfassend mindestens eine lastaufnehmende Grundstruktur (3) sowie eine oder mehrere funktionelle Lagen dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine funktionelle Lage als Indikatorlage (1 ) ausgeführt ist, welche ein Indikatormaterial umfasst oder daraus besteht, wobei das Indikatormaterial so ausgewählt ist, dass es während des Einsatzes der Bespannung eine seiner optischen Eigenschaften, insbesondere seine Farbe verändert.

2. Bespannung gemäß Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die

Indikatorlage (1 ) Stapelfasern umfasst oder daraus besteht.

3. Bespannung gemäß Anspruch 2 dadurch gekennzeichnet, dass mehr als 80gew%, bevorzugt mehr als 90gew%, besonders bevorzugt 100 gew% der Stapelfasern der Indikatorlage (1 ) aus Indikatormaterial bestehen.

4. Bespannung gemäß Anspruch 2 dadurch gekennzeichnet, dass weniger als 80gew.%, besonders bevorzugt zwischen 40 gew% und 60 gew% ganz besonders bevorzugt zwischen 45 gew% und 55 gew% aus Indikatormaterial bestehen.

5. Bespannung gemäß einem der Ansprüche 2-4 dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern aus Indikatormaterial gleichmäßig in der Indikatorlage (1 ) verteilt sind.

6. Bespannung gemäß einem der Ansprüche 2-4 dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern aus Indikatormaterial ungleichmäßig in der Indikatorlage (1 ) verteilt sind, insbesondere dass die Konzentration der Fasern aus

Indikatormaterial in Dickenrichtung der Indikatorlage (1 ) von einer oberen Seite zu einer unteren Seite ansteigt oder abnimmt.

7. Bespannung gemäß einem der vorherigen Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass als Indikatormaterial ein optisch temperaturbeständiges Material gewählt ist.

8. Bespannung gemäß einem der vorherigen Ansprüche dadurch

gekennzeichnet, dass das Indikatormaterial ein Polymer, insbesondere ein Polyurethan umfasst oder daraus besteht, welches so ausgewählt ist, dass es durch Kontakt mit zumindest einer zur Herstellung der Faserstoffbahn verwendeten Substanz, insbesondere einem optischen Aufheller, einem

Füllstoff, einem Leim, oder einem Lignin seine Farbe ändert.

9. Bespannung gemäß einem der vorherigen Ansprüche dadurch

gekennzeichnet, dass die Bespannung mehrere, insbesondere zwei,

Indikatorlagen (1 ) umfasst.

10. Bespannung gemäß einem der vorherigen Ansprüche dadurch

gekennzeichnet, dass zumindest eine Indikatorlage (1 ) in Dickenrichtung betrachtet zwischen der lastaufnehmenden Grundstruktur (3) und zumindest einer weiteren funktionellen Lage (2), insbesondere einer Lage aus

Stapelfasern (2) angebracht ist.

1 1 .Bespannung gemäß einem der vorherigen Ansprüche dadurch

gekennzeichnet, dass in Dickenrichtung betrachtet zwischen zumindest einer Indikatorlage (1 ) und der lastaufnehmenden Grundstruktur (3) zumindest eine weitere funktionelle Lage (2) , insbesondere eine Lage aus Stapelfasern (2) angebracht ist.

12. Bespannung gemäß einem der vorherigen Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass in Dickenrichtung betrachtet zumindest die äußerste funktionelle Lage der Papierseite (5) und/oder die äußerste funktionelle Lage der Laufseite (6) aus einer Indikatorlage (1 ) besteht.

13. Verfahren zur Überwachung der Alterung einer Bespannung zum Einsatz in einer Maschine zur Herstellung einer Faserstoffbahn, wobei die Bespannung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12 ausgebildet ist und wobei durch technische Mittel oder durch visuelle Inspektion die Papierseite (5) und/oder die Laufseite (6) der Bespannung in regelmäßigen oder unregelmäßigen Zeitintervallen erfasst und hinsichtlich der zumindest einen optischen

Eigenschaft des Indikatormaterials begutachtet wird.

14. Verfahren nach Anspruch 13 dadurch gekennzeichnet, dass eine optische Sensoreinrichtung den Farbeindruck der Papierseite (5) und/oder der Laufseite (6) der Bespannung erfasst und diese Werte in einer verbundenen

Rechneranlage mit hinterlegten Referenzwerten verglichen werden, wobei bei Erreichen eines festgelegten Schwellwertes ein Signal, insbesondere ein optisches oder akustisches Signal ausgesendet wird.

15. Verfahren nach Anspruch 13 dadurch gekennzeichnet, dass die optische Sensoreinrichtung den Farbeindruck an mehreren Positionen über eine Querrichtung der Bespannung, bevorzugt kontinuierlich über die Querrichtung der Bespannung oder über Teile davon erfasst und damit in einer

verbundenen Rechneranlage ein Querprofil des Alterungszustands der Bespannung erstellt wird.

16. Vorrichtung zur Überwachung der Alterung einer Bespannung, umfassend eine Bespannung, eine optische Sensoreinrichtung und eine verbundene Rechneranlage, dadurch gekennzeichnet, dass die Bespannung gemäß einem der Ansprüchen 1 -12 ausgeführt ist, und die optische Sensoreinrichtung zur Erfassung des Farbeindrucks der Bespannung geeignet ist.

1 /.Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die optische Sensoreinrichtung eine Kamera, insbesondere eine Flächenkamera oder eine Zeilenkamera umfasst.

18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung Mittel zum Bewegen der optischen Sensoreinrichtung, insbesondere zum Traversieren der optischen Sensoreinrichtung in

Querrichtung der Bespannung umfasst.

19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung zum Einsatz in der Pressenpartie einer Papiermaschine geeignet ist, welche eine Filzreinigungseinheit, insbesondere eine bewegliche Hochdruckreinigungseinheit umfasst, wobei die optische Sensoreinrichtung dieselben Mittel zum Traversieren verwendet, wie die Filzreinigungseinheit.

Description:
Bespannung mit Indikatorlage

Die Erfindung betrifft eine Bespannung zum Einsatz in einer Maschine zur Herstellung einer Faserstoffbahn gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 , ein Verfahren zur Überwachung der Alterung einer Bespannung gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 13, sowie eine Vorrichtung zur Überwachung der Alterung einer Bespannung gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 16.

In einer Maschine zur Herstellung einer Faserstoffbahn, insbesondere in einer Papiermaschine wird die Faserstoffbahn über weite Strecken durch Bespannungen gestützt durch die verschiedenen Prozessstufen transportiert. Die Bespannungen nehmen dabei außer der stützenden Funktion auch noch weitere Aufgaben wahr. Besonders sollen sie die Entwässerung der Faserstoffbahn unterstützen. In modernen Anlagen handelt es sich bei diesen Bespannungen meist um Siebe oder Filzstrukturen. Diese werden heutzutage überwiegend aus Polymermaterial hergestellt. Durch mechanische Belastungen wie Abrieb oder Zugspannungen, aber auch durch chemische Beanspruchung kommt es während des Betriebs zu einem Alterungsprozess der Bespannungen. Dieser Alterungsprozess führt dazu, dass die Bespannungen nach einiger Zeit ihre Entwässerungsaufgaben nicht mehr ausreichend erfüllen oder das Risiko besteht, dass sie den mechanischen Belastungen nicht mehr zuverlässig gewachsen sind. Daher müssen diese Bespannungen in gewissen Intervallen ausgetauscht werden. Die Bestimmung des richtigen Zeitpunkts für einen Bespannungswechsel ist aus ökonomischen Gründen von großer Bedeutung. Ein zu früher Wechsel bedeutet höhere Bespannungskosten sowie Kosten durch häufigere Einlauffasen der neuen Bespannungen, in denen meist nur Papiere mit geringerer Qualität oder reduzierter Produktionsgeschwindigkeit hergestellt werden können. Ein zu später Bespannungswechsel kann jedoch auch zu einer Qualitätsreduktion der Produkte führen. Darüber hinaus besteht noch das Risiko einer Havarie durch ein Reißen der Bespannung, was zu einem längeren Produktionsausfall führen kann. lm Stand der Technik sind zur Lösung dieses Problems verschiedene Möglichkeiten beschrieben. So offenbart die EP 2 105 530 eine Bespannung, speziell ein Sieb, bei dem die verwendeten Filamente aus mehreren Lagen unterschiedlicher Materialien hergestellt sind. Die Filamente bestehen aus einem Kern und mehrere Lagen, die sich optisch voneinander unterscheiden. Das erlaubt das Überwachen des Abriebs der Bespannung, da nach und nach die verschiedenen Lagen der Filamente abgetragen werden, und andere Farben Sichtbar werden.

Ein ähnliches Verfahren beschreibt die WO2004/061 168 A2. Dort werden Filamente mit Längsrillen beschrieben. Gemäß der WO2004/061 168 A2 können diese Längsrillen einen Mechanismus aufnehmen, der den Abrieb anzeigen kann.

Nachteilig ist an den beiden vorgehend beschriebenen Verfahren jedoch, dass zur Bestimmung der Alterung der Bespannung spezielle, hochspezialisierte Filamente eingesetzt werden müssen. Diese Filamente verteuern die Bespannung signifikant. Zudem ist es mittels der in der EP 2 105 530 bzw. der WO2004/061 168 A2 beschriebenen Methoden nur möglich, die Alterung der Bespannung durch Abrieb zu beobachten. Auf die Alterung der Bespannung durch chemische Einwirkung geben die beschriebenen Indikatoren keinen Hinweis.

Weiterhin ist in der WO 2005/061787 A1 ein passives Sensorsystem zur Abrieberkennung beschrieben. Hierzu wird auf das Grundgewebe eines Pressfilzes eine Lage farbiger Stapelfasern aufgebracht. Diese farbige Lage von Stapelfasern ist mit einem feinen Textil abgedeckt, worauf eine zweite Lage Stapelfasern in einer anderen Farbe aufgebracht ist. Nach Abrieb der zweiten Lage Stapelfasern und des feinen Textils wird die andersfarbige erste Lage Stapelfasern sichtbar, wodurch eine Abriebüberwachung erfolgen kann.

Nachteilig an dem hier beschriebenen Sensorsystem ist jedoch unter anderem, dass durch den beschriebenen Aufbau die Gestaltungsmöglichkeiten beim Design eines Pressfilzes eingeschränkt werden. So ist besonders die zusätzliche Lage eines feinen Textils störend. Diese verteuert nicht nur den Filz, sondern kann auch je nach Ausgestaltung einen mehr oder weniger starken negativen Einfluss auf die Entwässerungseigenschaften des Filzes haben. Zudem ist auch mit dem in der WO 2005/061787 A1 beschriebenen Sensorsystem keine Aussage über die Alterung des Filzes durch chemische Einwirkung möglich.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Bespannung anzugeben, bei der eine Alterung der Bespannung erkennbar wird, was eine Überwachung der Alterung der Bespannung erlaubt, wobei die Nachteile im Stand der Technik überwunden werden. Die Aufgabe wird vollständig gelöst durch eine Bespannung gemäß dem kennzeichnenden Teil von Anspruch 1 , ein Verfahren zur Überwachung der Alterung einer Bespannung gemäß dem kennzeichnenden Teil von Anspruch 13, und eine Vorrichtung zur Überwachung der Alterung einer Bespannung gemäß dem kennzeichnenden Teil von Anspruch 16.

Die erfindungsgemäße Bespannung zum Einsatz in einer Maschine zur Herstellung einer Faserstoffbahn, insbesondere einer Papier-, Karton, Tissue- oder Zellstoffbahn weist eine der Faserstoffbahn abgewandte Laufseite und eine der Faserstoffbahn zugewandten Papierseite auf. Die Bespannung umfasst dabei mindestens eine lastaufnehmende Grundstruktur sowie eine oder mehrere funktionelle Lagen. Gemäß der Erfindung ist die Bespannung dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine funktionelle Lage als Indikatorlage ausgeführt ist. Diese Indikatorlage umfasst ein Indikatormaterial umfasst oder besteht aus diesem. Das Indikatormaterial ist dabei so ausgewählt, dass es während des Einsatzes der Bespannung eine seiner optischen Eigenschaften verändert.

Bei der optischen Eigenschaft handelt es sich vorzugsweise um die Farbe. In weiteren vorteilhaften Ausführungen kann es sich bei der optischen Eigenschaft auch um eine Reflexionseingeschaft handeln oder um den Färb- bzw. Helligkeitseindruck bei Bestrahlung mit UV-Licht oder IR- Licht.

Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Bespannung so ausgeführt ist, dass Indikatorlage während der Betriebsdauer der Bespannung oder zumindest während eines Teils der Betriebsdauer der Bespannung von aussen beobachtbar ist. Auf diese Art und Weise kann die Änderung der optischen Eigenschaft der Indikatorlage als Änderung des optischen Eindrucks der Bespannung beobachtet werden. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.

Bei der Bespannung handelt es sich in einer bevorzugten Ausführung um einen Filz, insbesondere um einen Pressfilz, beispielsweise für eine Papiermaschine. In einer vorteilhaften Ausführung umfasst die Indikatorlage Stapelfasern oder besteht daraus. Dabei können alle Stapelfasern dieser Indikatorlage aus Indikatormaterial bestehen, oder auch nur ein Teil davon. Die Stapelfasern können in vorteilhaften Ausführungen aus einem Polyamid, einem Polyethylen oder einem anderen geeigneten Polymer bestehen.

In einer bevorzugten Ausführung bestehen mehr als 80 gew%, besonders bevorzugt mehr als 90 gew%, ganz besonders bevorzugt 100 gew% der Stapelfasern der Indikatorlage aus Indikatormaterial bestehen. In einer anderen bevorzugten Ausführung der Erfindung besteht nur weniger als 80gew.%, besonders bevorzugt zwischen 40 gew% und 60 gew% ganz besonders bevorzugt zwischen 45 gew% und 55 gew% aus Indikatormaterial.

Die Mischung von Stapelfasern aus Indikatormaterial mit Stapelfasern aus einem Polymer ohne Indikatoreigenschaft erlaubt eine große Flexibilität beim Design der Indikatorlage.

Vorteilhafterweise kann vorgesehen sein, dass die Fasern aus Indikatormaterial aus einem einheitlichen Material, nämlich dem Indikatormaterial bestehen. Dies ist fertigungstechnisch üblicherweise deutlich einfacher herzustellen, als sogenannten Bi-Komponenten Fasern, die einen Kern aus einem anderen Material umfassen, als der Mantel bereich. Die Fasern aus Indikatornnaterial sind dabei in einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung gleichmäßig in der Indikatorlage verteilt.

In einer anderen, vorteilhaften Ausführung sind die Fasern aus Indikatormaterial ungleichmäßig in der Indikatorlage verteilt. Insbesondere kann in einer besonders bevorzugten Ausführung die Indikatorlage so ausgestaltet sein, dass die Konzentration der Fasern aus Indikatormaterial in Dickenrichtung der Indikatorlage von einer oberen Seite zu einer unteren Seite ansteigt oder abnimmt. Diese Konzentrationsänderung in Dickenrichtung geschieht häufig aber nicht ausschließlich gleichmäßig über die Dickenrichtung.

Eine weitere vorteilhafte Verteilung der Fasern aus Indikatormaterial in der Indikatorlage sieht vor, dass die Konzentration der Fasern aus Indikatormaterial in Dickenrichtung der Indikatorlage betrachtet außen höher ist, und zur Mitte der Lage hin abfällt. Dies kann soweit gehen, dass sich in der Mitte der Indikatorlage keine oder nur noch vereinzelte Fasern als Indikatormaterial befinden. Alternativ kann auch ein Aufbau der Indikatorlage vorgesehen sein, bei dem die Konzentration der Fasern aus Indikatormaterial in Dickenrichtung der Indikatorlage betrachtet innen höher ist, und zu den beiden äußeren Seiten der Lage hin abfällt.

Vorteilhafterweise kann vorgesehen sein, dass als Indikatormaterial ein optisch temperaturbeständiges Material gewählt wird. Darunter kann ein Material, beispielsweise ein Polymer, verstanden werden, das im Temperaturbereich, in dem üblicherweise ein Filz betrieben wird, beispielsweise zwischen 20°C und 120°C, insbesondere zwischen 30°C und 80°C, speziell zwischen 40°C und 70°C, seine optischen Eigenschaften durch die Einwirkung von Temperatur nicht, bzw. nicht merklich ändert. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die Veränderung der optischen Eigenschaften (beispielsweise der Farbe) durch Temperatureinwirkung deutlich geringer ist, als durch die Wirkung der Alterung, insbesondere der chemischen Alterung des Materials. Alternativ oder zusätzlich kann auch vorgesehen sein, dass als Indikatormaterial ein lichtbeständiges Material gewählt wird. Darunter kann ein Material, beispielsweise ein Polymer, verstanden werden, das während der üblichen Lebensdauer eines Filzes von einigen Wochen - selten mehr als 2 Monaten- seine optischen Eigenschaften durch die Einwirkung von Sonnenlicht und auch durch die üblichen Beleuchtungen von Fabrikationshallen nicht merklich ändert.

Durch die Wahl solcher optisch temperaturbeständiger und/oder lichtbeständiger Materialien kann beispielsweise gewährleistet werden, dass ein beobachteter optischer Effekt der Bespannung wirklich auf chemische und/oder mechanische Alterung zurückzuführen ist, und nicht beispielsweise durch Temperaturänderungen im Herstellungsprozess.

In einer sehr vorteilhaften Ausführung der Erfindung umfasst das Indikatormaterial ein Polymer, insbesondere ein Polyurethan oder ein anderes Elastomer oder besteht daraus. Dieses ist so ausgewählt ist, dass es durch Kontakt mit zumindest einer zur Herstellung der Faserstoffbahn verwendeten Substanz seine Farbe ändert. Dabei kann es sich beispielsweise um einen optischen Aufheller, einen Füllstoff, einen Leim, oder ein Lignin handeln. Alternativ oder zusätzlich kann es sich bei der Substanz aber auch um Wasser oder Zellstoff selbst handeln, oder eine weiter im Prozess verwendete Substanz sowie Kombinationen von mehreren Substanzen.

Eine Farbänderung kann auf verschiedene Weisen zustande kommen. So kann beispielsweise das Polymer chemisch mit der Substanz reagieren. Alternativ kann die eine oder andere Substanz in die Polymerstruktur eingelagert werden, bzw. kann sich zumindest eine Substanz auch in der Struktur der Indikatorlage anreichern, und so den Farbeffekt hervorrufen.

In Versuchen konnte beispielsweise gezeigt werden, dass sich in eine Indikatorlage Fasern aus einem thermoplastischen Polyurethan einarbeiten lassen. Bei der passenden Wahl des Polyurethans verfärben sich die Fasern im Betrieb der Bespannung von einem ursprünglich hellen Farbton hin zu einem deutlich dunkleren rot-violett-Ton. Überaschenderweise ist dieser Verfärbungseffekt sehr kontraststark und kann sehr gut zur Alterungsüberwachung herangezogen werden.

Der Verfärbungseffekt tritt ein, unabhängig davon, in welcher Form das Polyurethan in der Indikatorlage vorliegt. Dies kann beispielsweise in Form einer Membran, bzw. eines anderen flächigen Gebildes sein oder in Form von Fasern, speziell Stapelfasern aus Polyurethan. Auch weitere Ausprägungen des Indikatormaterials sind möglich.

In vielen vorteilhaften Ausführungen der Erfindung beträgt der Anteil des Indikatormaterials am Gesamtgewicht der Bespannung weniger als 50%, bevorzugt weniger als 30%, besonders bevorzugt weniger als 15%. Dies ist in der Regel völlig ausreichend, um den gewünschten Indikatoreffekt beobachten zu können, erlaubt bei dem Design der Bespannung jedoch ausreichende Freiheit, um auch andere Materialien zum Einsatz zu bringen.

Beim Aufbau der Bespannung gibt es einige vorteilhafte, erfindungsgemäße Ausführungen.

So ist es beispielsweise möglich, dass die Bespannung mehrere, insbesondere zwei, Indikatorlagen umfasst.

Es kann vorteilhafterweise vorgesehen sein, dass zumindest eine Indikatorlage von der lastaufnehmenden Grundstruktur aus betrachtet in Richtung Papierseite angebracht ist.

Weiterhin kann beispielsweise vorgesehen sein, dass zumindest eine Indikatorlage von der lastaufnehmenden Grundstruktur aus betrachtet in Richtung Laufseite angebracht ist. In einer vorteilhaften Ausführung der erfindungsgemäßen Bespannung ist zumindest eine Indikatorlage in Dickenrichtung betrachtet zwischen der lastaufnehmenden Grundstruktur und zumindest einer weiteren funktionellen Lage, insbesondere einer Lage aus Stapelfasern angeracht ist.

Eine solche Ausführung kann unter anderem deshalb vorteilhaft, da sie eine doppelte Alterungsüberwachung der Bespannung erlaubt. Wenn zum Beispiel zum einen die Indikatorlage durch die (chemische) Alterung ihre Farbe ändert, zum anderen diese Farbänderung von außen zunehmend stärker beobachtbar wird, je mehr Abrieb (mechanische Alterung) die weitere funktionelle Lage erfahren hat. In einer weiteren vorteilhaften Ausführung kann vorgesehen sein, dass in Dickenrichtung betrachtet zwischen zumindest einer Indikatorlage und der lastaufnehmenden Grundstruktur zumindest eine weitere funktionelle Lage, insbesondere eine Lage aus Stapelfasern angeracht ist. In einer bevorzugten Ausführung der Erfindung besteht in Dickenrichtung betrachtet zumindest die äußerste funktionelle Lage der Papierseite und/oder die äußerste funktionelle Lage der Laufseite aus einer Indikatorlage.

Auch eine solche Ausführung kann eine vorteilhafte doppelte Alterungsüberwachung der Bespannung erlauben. So kann beispielsweise die äußere Indikatorlage durch die chemische Alterung ihre Farbe verändern. Zudem wird im Betrieb der Bespannung nach und nach durch Abrieb oder Faserverlust die Indikatorlage wieder abgetragen, so dass sich die Farbe wieder verändert. Damit ist es beispielsweise vorstellbar, dass die Farbveränderung der Indikatorlage durch Wahl des Indikatormaterials so eingestellt ist, dass der dunkelste Farbton nach dem Ende der Einlaufphase der Bespannung erreicht ist, und danach durch Abrieb und Faserverlust wieder eine Aufhellung der Bespannung erfolgt. Jedoch sind auch andere Ausgestaltungen dieses Aspektes der Erfindung möglich. In vielen vorteilhaften Ausführungen der erfindungsgemäßen Bespannung werden eine oder mehrere sonstige funktionelle Lagen, insbesondere Stapelfaserlagen, mit der oder den Indikatorlagen kombiniert. Diese Stapelfaserlagen können von der lastaufnehmenden Grundstruktur aus betrachtet in Richtung Papierseite und/oder in Richtung Laufseite angebracht sein. In besonders vorteilhaften Ausführungen der Erfindung umfasst die Bespannung zusätzlich zu der mindestens einen Indikatorlage zumindest eine weitere funktionelle Lage von der lastaufnehmenden Grundstruktur aus betrachtet in Richtung Papierseite und zumindest eine weitere funktionelle Lage von der lastaufnehmenden Grundstruktur aus betrachtet in Richtung Laufseite.

Ein weiterer unabhängiger Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Überwachung der Alterung einer Bespannung zum Einsatz in einer Maschine zur Herstellung einer Faserstoffbahn. Dabei ist die Bespannung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12 ausgebildet. Zudem wird durch technische Mittel oder durch visuelle Inspektion die Papierseite und/oder die Laufseite der Bespannung in regelmäßigen oder unregelmäßigen Zeitintervallen erfasst und hinsichtlich der zumindest eine optische Eigenschaft des Indikatormaterials begutachtet.

In einer vorteilhaften Ausführung des Verfahrens erfasst eine optische Sensoreinrichtung den Farbeindruck der Papierseite und/oder der Laufseite der Bespannung und diese Werte werden in einer verbundenen Rechneranlage mit hinterlegten Referenzwerten verglichen. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass bei Erreichen eines festgelegten Schwellwertes ein Signal, insbesondere ein elektrisches, optisches oder akustisches Signal ausgesendet wird.

Der Begriff .Farbeindruck' umfasst im Rahmen dieser Anmeldung nicht nur die Farbe im engeren Sinne, sondern auch den Eindruck anderer möglicher optischer Eigenschaften, welche im Indikatormaterial einen Indikatoreffekt hervorrufen, wie beispielsweise Glanz oder Reflektion. Insbesondere umfasst der Begriff auch hell- dunkel Kontraste, beispielsweise, wenn das Indikatormaterial so ausgeführt ist, dass es sich von einem hellen Farbton zu einen dunklen Farbton, insbesondere auch von weiß nach schwarz oder umgekehrt verändert, oder falls es sich von einem Grauton zu einem anderen Grauton verändert. ln einer weiteren vorteilhaften Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens erfasst die optische Sensoreinrichtung den Farbeindruck an mehreren Positionen über eine Querrichtung der Bespannung, bevorzugt kontinuierlich über die Querrichtung der Bespannung oder über Teile davon. In einer verbundenen Rechneranlage wird damit ein Querprofil des Alterungszustands der Bespannung erstellt wird.

Diese Informationen über das Alterungsquerprofil können beispielsweise an einem Bildschirm angezeigt werden. Ein weiterer unabhängiger Aspekt der Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Überwachung der Alterung einer Bespannung. Die Vorrichtung umfasst eine Bespannung, eine optische Sensoreinrichtung und eine verbundene Rechneranlage und ist dadurch gekennzeichnet, dass die Bespannung gemäß einem der Ansprüchen 1 bis 1 1 ausgeführt ist, und die optische Sensoreinrichtung zur Erfassung des Farbeindrucks der Bespannung geeignet ist.

In einer vorteilhaften Ausführung der Vorrichtung umfasst die optische Sensoreinrichtung eine Kamera, insbesondere eine Flächenkamera oder eine Zeilenkamera. In einer besonders bevorzugten Ausführung kann die optische Sensoreinrichtung auch mehrere Kameras umfassen. Diese können beispielsweise über die Breite der Bespannung verteilt angebracht sein.

In einer weiteren bevorzugten Ausführung umfasst die Vorrichtung Mittel zum Bewegen der optischen Sensoreinrichtung, insbesondere zum Traversieren der optischen Sensoreinrichtung in Querrichtung der Bespannung.

In einer besonders vorteilhaften Ausführung ist die Vorrichtung zum Einsatz in der Pressenpartie einer Papiermaschine geeignet ist, welche eine Filzreinigungseinheit, insbesondere eine bewegliche Hochdruckreinigungseinheit umfasst. Dabei verwendet die optische Sensoreinrichtung dieselben Mittel zum Traversieren verwendet, wie die Filzreinigungseinheit. Inn Folgenden wird die Erfindung anhand von schematischen, nicht maßstäblichen Figurennäher erläutert.

Figur 1 , Figur 2 und Figur 3 zeigen jeweils einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Bespannung

Figur 1 zeigt einen Schnitt durch einen Pressfilz 4. Dieser Pressfilz 4 umfasst eine lastaufnehmende Grundstruktur 3 sowie eine Stapelfaserlage 2 als weitere funktionelle Lage 2. Die Stapelfasern dieser Stapelfaserlage 2 können aus einem Polyamid bestehen. Je nach Anwendungsgebiet ist es aber auch möglich, dass die Stapelfasern aus Polyethylen oder einem anderen Polymer bestehen. Zwischen der Stapelfaserlage 2 und der lastaufnehmenden Grundstruktur 3 in dem in Figur 1 gezeigten Beispiel eine Indikatorlage 1 angebracht. Diese Indikatorlage ist als Faservlieslage ausgeführt. Sie umfasst Stapelfasern aus Indikatormaterial, beispielsweise einem geeigneten Polyurethan, sowie Stapelfasern aus einem weiteren Polymer, beispielsweise einem Polyamid. Der Anteil des Indikatormaterials an der Indikatorlage ist häufig kleiner als 80 gew%, bevorzugt zwischen 40 gew% und 60 gew%, besonders bevorzugt zwischen 45 gew% und 55 gew%. Es kann jedoch auch Anwendungen geben, bei denen der Anteil des Indikatormaterials bei über 80 gew%, speziell über 90 gew% der Indikatorlage liegt. Im Extremfall kann die Indikatorlage zu 100% aus Indikatormaterial bestehen.

Die Indikatorlage 2 ist in Figur 1 ebenso wie die Stapelfaserlage 2 von der Grundstruktur 3 aus betrachtet in Richtung der Papierseite 5 aufgebracht. Es kann zudem auch noch eine oder mehrere Stapelfaserlagen 2 vorgesehen sein, die in Richtung er Laufseite 6 angebracht sind.

Eine Ausführung wie in Figur 1 gezeigt ist unter anderem deshalb vorteilhaft, da sie eine doppelte Alterungsüberwachung der Bespannung 4 erlaubt. Wenn zum Beispiel zum einen die Indikatorlage 1 durch die (chemische) Alterung ihre Farbe ändert, zum anderen diese Farbänderung von außen zunehmend stärker beobachtbar wird, je mehr Abrieb (mechanische Alterung) die weitere funktionelle Lage 2 erfahren hat. Die Konfiguration der erfindungsgemäßen Bespannung 4 in Figur 2 umfasst die gleichen Elemente, wie die Konfiguration in Figur 1 . Im Unterschied hierzu ist allerdings zwischen der Indikatorlage 1 und der lastaufnehmenden Grundstruktur 3 eine Stapelfaserlage 2 angeordnet.

Auch eine solche Ausführung kann eine vorteilhafte doppelte Alterungsüberwachung der Bespannung 4 erlauben. So kann beispielsweise die äußere Indikatorlage 1 durch die chemische Alterung ihre Farbe verändern. Zudem wird im Betrieb der Bespannung 4 nach und nach durch Abrieb oder Faserverlust die Indikatorlage 1 wieder abgetragen, so dass sich die Farbe wieder verändert. Damit ist es beispielsweise vorstellbar, dass die Farbveränderung der Indikatorlage 1 durch Wahl des Indikatormaterials so eingestellt ist, dass der dunkelste Farbton nach dem Ende der Einlaufphase der Bespannung 4 erreicht ist, und danach durch Abrieb und Faserverlust wieder eine Aufhellung der Bespannung 4 erfolgt. Jedoch sind auch andere Ausgestaltungen dieses Aspektes der Erfindung möglich.

Zusätzlich können bei einem erfindungsgemäßen Pressfilz auch noch weitere Lagen, insbesondere weitere Stapelfaserlagen vorgesehen sein. So kann beispielsweise zumindest eine zusätzliche Stapelfaserlage von der Grundstruktur aus betrachtet in Richtung der Laufseite vorgesehen sein.

In Figur 3 ist eine erfindungsgemäße Bespannung 4 skizziert, welche zwei Indikatorlagen 1 umfasst. Dabei ist eine Indikatorlage 1 von der lastaufnehmenden Grundstruktur 3 aus betrachtet in Richtung Papierseite 5 vorgesehen und eine zweite Indikatorlage 1 in Richtung Laufseite 6. Die beiden Indikatorlagen 1 sind dabei jeweils zwischen der lastaufnehmenden Grundstruktur 3 und einer Stapelfaserlage 2 angeordnet. Es können erfindungsgemäß aber auch andere Kombinationen vorgesehen sein.

Speziell kann vorgesehen sein, dass die Stapelfaserlage 2 auf der äußersten Laufseite 6 entfällt.