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Patent Searching and Data


Title:
CLUTCH DEVICE AND DRIVE TRAIN
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/206034
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a clutch device and a drive train. According to the invention, the clutch device comprises an inner plate support (10) and an outer plate support (30); at least one first friction plate (20), which is arranged on the inner plate support (10) in a torque-interlocking and axially movable manner; at least one second friction plate (40), which is arranged on the outer plate support (30) in a torque-interlocking and axially movable manner, wherein the first friction plate (20) and the second friction plate (40) together form a plate pack (50); a force exertion device for exerting an axial contact pressure on the friction plates (20 and 40); a hub element (60), which is connected to the inner plate support (10) by means of leaf springs (70) in a substantially rotationally fixed manner, wherein a first end (71) of each leaf spring (70) is mechanically fixed to the hub element (60) and the other, second end (72) thereof is mechanically fixed to the inner plate support (10); and wherein one of the connections of each leaf spring (70) is provided on a corresponding connecting component by means of a step pin (80), and the step pin (80) is guided in a manner movable axially in translation in the other component, connected by means of the leaf spring (70), and the end of the step pin (80) opposite the fixing to the component has a pin head (81) having a greater radial extent than an opening (11) in the component guiding the step pin (80) in translation. The invention thus relates to a clutch device which ensures centering of the leaf spring core (90) in relation to the counter-plate (100) and facilitates assembly.

Inventors:
CHAMBRION MARTIN (FR)
SCHMID TIM (DE)
Application Number:
PCT/DE2018/100321
Publication Date:
November 15, 2018
Filing Date:
April 10, 2018
Export Citation:
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Assignee:
SCHAEFFLER TECHNOLOGIES AG (DE)
International Classes:
F16D13/52
Domestic Patent References:
WO2017097296A12017-06-15
WO2015070853A12015-05-21
WO2016131450A12016-08-25
WO2016082832A12016-06-02
WO2014139526A12014-09-18
WO2013000455A12013-01-03
Foreign References:
DE102014204001A12014-10-30
DE102014224374A12016-06-02
DE102015202730A12016-08-18
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Claims:
Patentansprüche

Kupplungseinrichtung zur Übertragung eines Drehmomentes zwischen einem Antrieb und einem Abtrieb, umfassend einen Innenlamellenträger (10) und einen Außenlamellenträger (30), die um eine Drehachse drehbar gelagert sind; wenigstens ein erste Reiblamelle (20), die drehmomentschlüssig und axial verschiebbar am Innenlamellenträger (10) angeordnet ist; wenigstens eine zweite Reiblamelle (40), die drehmomentschlüssig und axial verschiebbar am Außenlamellenträger (30) angeordnet ist, wobei die erste Reiblamelle (20) und die zweite Reiblamelle (40) zusammen ein Lamellenpaket (50) ausbilden; eine Kraftausübungseinrichtung zur Realisierung eines axialen Anpressdrucks auf die Reiblamellen (20,40), um über die Reiblamellen (20,40) ein Drehmoment zwischen dem Innenlamellenträger (10) und dem Außenlamellenträger (30) zu übertragen; ein Nabenelement (60), das dem mechanischen Anschluss eines Abtriebes dient, wobei das Nabenelement (60) mit dem Innenlamellenträger (10) mittels Blattfedern (70) im Wesentlichen rotationsfest verbunden ist und eine jeweilige Blattfeder (70) mit jeweils einem ersten Ende (71 ) am Nabenelement (60) und ihrem jeweils anderen, zweiten Ende (72) am Innenlamellenträger (10) mechanisch fixiert ist, dadurch gekennzeichnet, dass einer der Anschlüsse einer jeweiligen Blattfeder (70) mittels eines Stufenbolzens (80) an einem jeweiligen anschließenden Bauteil realisiert ist und der Stufenbolzen (80) im jeweils anderen, mittels der Blattfeder (70) angeschlossenen Bauteil axial translatorisch verschiebbar geführt ist und der Stufenbolzen (80) an seinem der Fixierung am Bauteil gegenüberliegenden Ende einen Bolzenkopf (81 ) mit einer größeren radialen Erstreckung aufweist als ein Durchlass (1 1 ) in dem den Stufenbolzen (80) translatorisch führenden Bauteil.

Kupplungseinrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Anschluss der Blattfeder (70) mittels des Stufenbolzens (80) am Nabenelement (60) realisiert ist und der Stufenbolzen (80) sich translatorisch verschiebbar durch den Innenlamellenträger (10) erstreckt.

3. Kupplungseinnchtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungseinrichtung weiterhin eine Gegenplatte (100) umfasst, die rotationsfest mit dem Außenlamellenträger (30) verbunden ist, wobei die Gegenplatte (100) Bohrungen (101 ) aufweist und eine jeweilige Bohrung (101 ) zumindest abschnittsweise komplementär zum Querschnitt eines Bolzenkopfes (81 ) eines Stufenbolzens (80) geformt ist.

4. Kupplungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Stufenbolzen (80) mittels einer Nietverbindung mit dem jeweiligen Bauteil mechanisch verbunden ist.

5. Kupplungseinrichtung nach einem der Ansprüche 3-4, dadurch gekennzeichnet, dass die Stufenbolzen (80) sowie der Innenlamellenträger (10) derart ausgestaltet sind, dass sie formschlüssig eine Vorspannung der Blattfedern (70) zwischen Innenlamellenträger (10) und Nabenelement (60) ermöglichen.

6. Kupplungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungseinrichtung weiterhin eine Zentralmutter (1 10) zum mechanischen Anschluss des Nabenelements (60) an eine Getriebeeingangswelle, sowie ein Ausrücklager (120) zum Ausgleich einer Rotation zwischen rotierenden Bauelementen der Kupplungseinrichtung und einer angeschlossenen Getriebeeingangswelle aufweist.

7. Kupplungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenlamellenträger (10) wenigstens eine und vorzugsweise mehrere Ausrückzungen (13) aufweist, auf die mittels der Kraftausübungseinrichtung eine axial wirkende Kraft zwecks axialer Verschiebung des Innenlamellenträgers (10) und Öffnung der Kupplungseinrichtung aufbringbar ist. Kupplungseinnchtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenlamellenträger (10) wenigstens eine und vorzugsweise mehrere Mitnahmelaschen (14) aufweist, die formschlüssig mit ersten Reiblamellen (20) zusammenwirken, so dass Drehmoment zwischen der Mitnahmelasche (14) und den ersten Reiblamellen (20) übertragbar ist.

Kupplungseinrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass sich di Mitnahmelaschen (14) im Wesentlichen koaxial zur Drehachse (1 ) der Kupplungseinrichtung erstrecken und an wenigstens einer Mitnahmelasche (14) an deren der Ausrückzunge (13) abgewandten Endbereich wenigstens ein Anpresselement (15) ausgebildet ist, mit welchem eine axiale Kraft auf die Reiblamellen (20,40) aufbringbar ist, um die Reiblamellen (20,40) aneinander zu drücken und derart reibschlüssig ein Drehmoment zu übertragen.

Antriebsstrang für ein Kraftfahrzeug mit einer Antriebsmaschine, insbesondere mit einer Verbrennungskraftmaschine, umfassend eine Kupplungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 -9, sowie ein Fahrzeuggetriebe, wobei die Kupplungseinrichtung mit der Antriebsmaschine und dem Fahrzeuggetriebe mechanisch verbunden ist.

Description:
Kupplungseinrichtung und Antriebsstrang

Die Erfindung betrifft eine Kupplungseinrichtung und einen Antriebsstrang für ein Kraftfahrzeug.

Insbesondere für die Anwendung in Motorrädern sind Blattfederkupplungen bereits etabliert. Allerdings ist die Technologie, die für die Fertigung der Einzelteile umzuset- zen ist, relativ komplex. Die Lamellenträger werden üblicherweise mittels Rollumformtechnologie gefertigt, was die Verwendung eines komplexen Werkzeugs sowie einen relativ hohen Energiebedarf bedingt.

Aus den beiden Dokumenten WO2016/131450 A1 und WO 2016/082832 A1 sind Kupplungseinrichtungen bekannt, bei denen ein Lamellenträger über Blattfedern mit einem Nabenelement im Wesentlichen rotationsfest verbunden ist. Die Blattfedern dienen dabei der der axialen Kraftbeaufschlagung eines Lamellenpakets zwecks reibschlüssiger Übertragung von Drehmoment innerhalb der Kupplungseinrichtung.

Ebenfalls ist es aus der WO2014/139526 A1 bekannt, ein Federmittel zwischen einer Eingangsseite und einer Ausgangsseite einer Kupplungseinrichtung anzuordnen, um die Anpresskraft zu verstärken bzw. um eine zum Schließen der Kupplungseinrichtung benötigte Anpresskraft zu verringern. Mit der in diesem Dokument gelehrten Blattfeder als Federmittel kann die Anpresskraft erzeugt und/oder eine Verstärkung oder Reduzierung der Anpresskraft je nach Betrieb realisiert werden.

Die WO2013/000455 A1 offenbart eine Nasskupplung, die bevorzugt als eine Mehrscheiben-Nasskupplung für ein Kraftrad ausgeführt ist. Diese Kupplung umfasst einen Innenkorb und einen Außenkorb, die koaxial auf einer Getriebehauptwelle angeordnet sind. Mit dem Außenkorb steht eine Anzahl erster Reibscheiben und mit dem Innen- korb eine Anzahl zweiter Reibscheiben in Eingriff, wobei die ersten und zweiten Reibscheiben koaxial in alternierender Reihenfolge angeordnet sind. Zur Abstützung des Außenkorbs unter Fliehkraftbelastung kann der Außenkorb einen zusätzlichen umlaufenden Ring umfassen.

Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Kupplungseinrichtung mit kleinem Volumen zur Verfügung zu stellen, die mit geringem Material-sowie Montageaufwand herstellbar ist und eine lange Lebensdauer gewährleistet.

Diese Aufgabe wird durch die erfindungsgemäße Kupplungseinrichtung nach Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Kupplungsein- richtung sind in den Unteransprüchen 2-9 angegeben. Ergänzend wird ein Antriebsstrang für ein Kraftfahrzeug mit einer erfindungsgemäßen Kupplungseinrichtung nach Anspruch 10 zur Verfügung gestellt.

Die Merkmale der Ansprüche können in jeglicher technisch sinnvollen Art und Weise kombiniert werden, wobei hierzu auch die Erläuterungen aus der nachfolgenden Beschreibung sowie Merkmale aus den Figuren hinzugezogen werden können, die ergänzende Ausgestaltungen der Erfindung umfassen.

Die Erfindung betrifft eine Kupplungseinrichtung zur Übertragung eines Drehmomen- tes zwischen einem Antrieb und einem Abtrieb, umfassend einen Innenlamellenträger und einen Außenlamellenträger, die um eine Drehachse drehbar gelagert sind; wenigstens ein erste Reiblamelle, die drehmomentschlüssig und axial verschiebbar am Innenlamellenträger angeordnet ist und wenigstens eine zweite Reiblamelle, die drehmomentschlüssig und axial verschiebbar am Außenlamellenträger angeordnet ist. Die erste und die zweite Reiblamelle bilden zusammen ein Lamellenpaket aus. Des weiteren umfasst die Kupplungseinrichtung eine Kraftausübungseinrichtung zur Realisierung eines axialen Anpressdrucks auf die Reiblamellen, um über die Reiblamellen ein Drehmoment zwischen dem Innenlamellenträger und dem Außenlamellenträger zu übertragen sowie ein Nabenelement, das dem mechanischen Anschluss eines Abtrie- bes dient, wobei das Nabenelement mit dem Innenlamellenträger mittels Blattfedern im Wesentlichen rotationsfest verbunden ist und eine jeweilige Blattfeder mit jeweils einem ersten Ende am Nabenelement und ihrem jeweils anderen, zweiten Ende am Innenlamellenträger mechanisch fixiert ist. Einer der Anschlüsse einer jeweiligen Blattfeder ist mittels eines Stufenbolzens an einem jeweiligen anschließenden Bauteil realisiert ist, wobei der Stufenbolzen im jeweils anderen, mittels der Blattfeder angeschlossenen Bauteil axial translatorisch verschiebbar geführt ist und der Stufenbolzen an seinem der Fixierung am Bauteil gegenüberliegenden Ende einen Bolzenkopf mit einer größeren radialen Erstreckung aufweist als ein Durchlass in dem den Stufenbolzen translatorisch führenden Bauteil.

Der Außenlamellenträger wird auch als Korb bezeichnet. Die ersten und die zweiten Reiblamellen sind typischerweise Lamellen aus einem Reibmaterial sowie platinen- förmige Stahllamellen, die zusammen einen hohen Reibwert ausbilden und kostengünstig herstellbar sind.

Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass der Innenlamellenträger, die Blattfedern und das Nabenelement zusammen eine kompakte Einheit, die auch Blattfedernkern genannt wird, ausbildet, der trotz ständiger Wirkung der Blattfedern zwischen dem Nabenelement und dem Innenlamellenträger eine exakte Positionierung des Nabenelements in Bezug zum Innenlamellenträger sowie demzufolge eine einfache Montage gewährleistet.

Vorzugsweise ist die erfindungsgemäße Kupplungseinrichtung eine normalgeschlossene Kupplung, bei der also eine Kraft aufzubringen ist, um sie aus dem Normal-Zustand heraus zu öffnen.

Vorzugsweise ist der Anschluss der Blattfeder mittels des Stufenbolzens am Nabenelement realisiert, wobei sich der Stufenbolzen translatorisch verschiebbar durch den Innenlamellenträger erstreckt.

Dabei soll allerdings auch eine umgekehrte Ausgestaltung nicht ausgeschlossen werden, bei der die Blattfeder mittels dem Stufenbolzen am Innenlamellenträger fixiert ist und der Stufenbolzen sich translatorisch verschiebbar durch das Nabenelement erstreckt.

Weiterhin sollte die Kupplungseinrichtung eine Gegenplatte umfassen, die rotations- fest mit dem Außenlamellenträger verbunden ist, wobei die Gegenplatte Bohrungen aufweist und eine jeweilige Bohrung zumindest abschnittsweise komplementär zum Querschnitt eines Bolzenkopfes eines Stufenbolzens geformt ist. Derart lässt sich bei der Montage gewährleisten, dass bei Einführung des Bolzenkopfes eines Stufenbolzen in eine entsprechende Bohrung in der Gegenplatte eine exakte Winkelpositionierung der Stufenbolzen und demzufolge eine Zentrierung des Innen- lamellenträgers und des daran angeschlossenen Nabenelements in Bezug zur Gegenplatte und demzufolge zum Außenlamellenträger erfolgt.

Vorzugsweise ist vorgesehen, dass der Stufenbolzen mittels einer Nietverbindung mit dem jeweiligen Bauteil mechanisch verbunden ist. Dabei bildet der Stufenbolzen selbst den Niet aus.

Die Stufenbolzen sowie der Innenlamellenträger können derart ausgestaltet sein, dass sie formschlüssig eine Vorspannung der Blattfedern zwischen Innenlamellenträger und Nabenelement ermöglichen.

Das bedeutet, dass insbesondere durch den radial weiter auskragenden Kopf eines Stufenbolzens realisiert wird, dass sich der Innenlamellenträger in einem bestimmten, definierten maximalen Abstand zum Nabenelement befindet. In dieser Position sind die Blattfedern vorgespannt. Dies erleichtert die Montage der Kupplungseinrichtung dahingehend, dass zum Einbau der auch als Blattfedernkern bezeichneten Einheit aus Innenlamellenträger, Nabenelement und Blattfedern, sowie gegebenenfalls zum Lamellentausch, ein geringerer Aufwand zur axialen Vorspannung zu betreiben ist.

Die Kupplungseinrichtung kann weiterhin eine Zentralmutter zum mechanischen An- schluss des Nabenelements an eine Getriebeeingangswelle, sowie ein Ausrücklager zum Ausgleich einer Rotation zwischen rotierenden Bauelementen der Kupplungsein- richtung und einer angeschlossenen Getriebeeingangswelle aufweisen.

Die Zentralmutter schließt die Kupplungseinrichtung, indem sie bei der Montage die Gegenplatte in eine Einbaulage verschiebt, in der die Blattfedern eine definierte Anpresskraft auf das Lamellenpaket bewirken, so dass die Kupplungseinrichtung ein de- finiertes Drehmoment übertragen kann.

Die Gegenplatte kann dabei über Zentrierzungen verfügen, die das Ausrücklager zentrieren. Der Innenlamellenträger kann wenigstens eine und vorzugsweise mehrere Ausrückzungen aufweisen, auf die mittels der Kraftausübungseinrichtung eine axial wirkende Kraft zwecks axialer Verschiebung des Innenlamellenträgers und Öffnung der Kupp- lungseinrichtung aufbringbar ist. Diese Ausrückzungen sind bevorzugt an einem vom Innenlamellenträger ausgebildeten Ring angeordnet, der der Aufnahme der Kräfte der Blattfedern dient, wobei sich die Ausrückzungen von der radial inneren Seite des Ringes nach radial innen erstrecken.

Weiterhin kann der Innenlamellenträger wenigstens eine und vorzugsweise mehrere Mitnahmelaschen aufweisen, die formschlüssig mit ersten Reiblamellen zusammenwirken, so dass Drehmoment zwischen der Mitnahmelasche und den ersten Reiblamellen übertragbar ist.

Die Mitnahmelaschen sind so konstruiert, dass die Flankenzentrierung und die axiale Abstützung der axialen zuletzt angeordneten Reiblamelle, die an der Seite der Anordnung des Nabenelements positioniert ist und die vorzugsweise eine Stahllamelle ist, enger ausgeführt ist als die Führung der restlichen Reiblamellen.

Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass die restlichen Reiblamellen beim Ausrücken der Kupplungseinrichtung relativ frei beweglich sind und demzufolge ein verschleiß- gemindertes Öffnen der Kupplungseinrichtung ermöglichen. Mit der axial zuletzt angeordneten Reiblamelle lässt sich die Verformung der Mitnahmelasche unter Auswirkung großer Fliehkräfte bei hohen Drehzahlen vermeiden, da diese Reiblamelle ein geringeres Spiel in Bezug zu der oder den Mitnahmelaschen aufweist. Die Mitnahmelaschen erstrecken sich im Wesentlichen koaxial zur Drehachse der Kupplungseinrichtung. An wenigstens einer Mitnahmelasche an deren der Ausrückzunge abgewandten Endbereich ist wenigstens ein Anpresselement ausgebildet, mit welchem eine axiale Kraft auf die Reiblamellen aufbringbar ist, um die Reiblamellen aneinander zu drücken und derart reibschlüssig ein Drehmoment zu übertragen. Ent- sprechend bewirkt eine axiale Verschiebung des Innenlamellenträgers und demzufolge der Mitnahmelasche und des Anpresselementes, dass sich das Anpresselement von den Reiblamellen entfernen kann und somit der axiale Druck an den Reiblamellen reduziert wird, so dass entsprechend zwischen den einzelnen Reiblamellen eine Rela- tiv-Rotationsbewegung durchgeführt werden kann und demzufolge die Kupplungseinrichtung geöffnet ist. Das bedeutet, dass die erfindungsgemäße Kupplungseinrichtung ohne eine extra Anpressplatte auskommt, da die erforderlichen Anpresskräfte über die einzelnen Anpresselemente auf das Lamellenpaket übertragen werden.

Insbesondere ist die erfindungsgemäße Kupplungseinrichtung als eine Mehrscheibenkupplung ausgestattet, die bevorzugt in einem Motorrad Anwendung finden kann, wobei jedoch auch die Nutzung der Kupplungseinrichtung in einem Personenkraftwagen, Lastkraftwagen oder auch Traktor nicht ausgeschlossen sein soll. In der Anwendung als Kupplungseinrichtung eines Motorrades ist vorzugsweise vorgesehen, dass die erfindungsgemäße Kupplungseinrichtung als Nasskupplung ausgeführt ist. Des Weiteren kann die erfindungsgemäße Kupplungseinrichtung als eine Doppelkupplung oder auch als eine der Trendkupplungen eines Hybridmoduls ausgeführt sein. Die erfindungsgemäße Kupplungseinrichtung stellt somit eine kostengünstige konstruktive Lösung insbesondere für Motorrad-Kupplungen dar, welche mit einer geringen Anzahl an Bauelementen sowie einem geringen Bauvolumen die Übertragung eines relativ hohen Drehmomentes ermöglicht. Ergänzend wird erfindungsgemäß ein Antriebsstrang für ein Kraftfahrzeug zur Verfügung gestellt, welcher eine Antriebsmaschine, insbesondere eine Verbrennungskraftmaschine, sowie eine erfindungsgemäße Kupplungseinrichtung und ein Fahrzeuggetriebe aufweist, wobei die Kupplungseinrichtung mit der Antriebsmaschine und dem Fahrzeuggetriebe mechanisch verbunden ist.

Die Begriffe radial und axial beziehen sich im Rahmen der vorliegenden Erfindung immer auf die Drehachse der Kupplungseinrichtung.

Die oben beschriebene Erfindung wird nachfolgend vor dem betreffenden technischen Hintergrund unter Bezugnahme auf die zugehörigen Zeichnungen, welche bevorzugte Ausgestaltungen zeigen, detailliert erläutert. Die Erfindung wird durch die rein schematischen Zeichnungen in keiner Weise beschränkt, wobei anzumerken ist, dass die in den Zeichnungen gezeigten Ausführungsbeispiele nicht auf die dargestellten Maße eingeschränkt sind. Es ist dargestellt in

Fig. 1 : eine Schnittansicht einer erfindungsgemäßen Kupplungseinrichtung,

Fig. 2: eine perspektivische Darstellung des Blattfedernkerns,

Fig. 3: eine perspektivische Darstellung des Innenlamellenträgers,

Fig. 4: eine perspektivische Darstellung der Gegenplatte,

Fig. 5: eine weitere Schnittdarstellung der erfindungsgemäßen Kupplungseinrichtung. Der generelle Aufbau der erfindungsgemäßen Kupplungseinrichtung ist insbesondere aus Figur 1 ersichtlich. Die hier dargestellte Kupplungseinrichtung umfasst um eine gemeinsame Drehachse 1 angeordnet einen Innenlamellenträger 10 mit mehreren diesbezüglich rotationsfest angeordneten erste Reiblamellen 20 sowie einen Außen- lamellenträger 30 mit mehreren diesbezüglich rotationsfest angeordneten zweiten Reiblamellen 40.

Die ersten Reiblamellen 20 sowie die zweiten Reiblamellen 40 bilden zusammen das Lamellenpaket 50 aus.

Weiterhin umfasst die Kupplungseinrichtung ein Nabenelement 60, welches mittels mehrerer Blattfedern 70 mit dem Innenlamellenträger 20 rotationsfest verbunden ist. Weitere Verbindungen zwischen dem Nabenelement 60 und dem Innenlamellenträger 20 sind durch Stufenbolzen 80 realisiert.

Weiterhin umfasst die Kupplungseinrichtung eine Gegenplatte 100, die durch die Stufenbolzen 80 zentriert ist. Die Gegenplatte 100 ist rotationsfest mit dem Abtrieb, wie z.B. einer Getriebeeingangswelle, verbunden. Zentral auf der Drehachse 1 angeord- net umfasst die Kupplungseinrichtung außerdem ein Ausrücklager 120 sowie eine Zentralmutter 1 10, die axial verschiebbar sind. Auf der axial diesen Bauteilen gegenüberliegenden Seite umfasst die Kupplungseinrichtung eine Lagerbuchse 140, auf der eine Dämpfereinheit 130 angeordnet ist. Diese Dämpfereinheit 130 ist rotationsfest mit dem Außenlamellenträger 30 verbunden und hat die Funktion einer Torsionsfeder mit Reibung, die Lastwechselschläge dämpft, um den angeschlossenen Antriebsstrang zu schützen. Die Lagerbuchse 140 dient dem Ausgleich einer Drehzahldifferenz zwischen der Dämpfereinheit 130 sowie einer angeschlossenen Getriebeeingangswelle. Ein von der Kupplungseinnchtung zu übertragendes Drehmoment bzw. eine zu übertragende Drehbewegung wird in die Dämpfereinheit 130 eingetragen und von dieser auf den Außenlamellenträger 30 übertragen, so dass die zweiten Reiblamellen 40 in Rotation versetzt werden bzw. an diesen ebenfalls das Drehmoment anliegt. Im normal-geschlossenen Zustand der Kupplungseinrichtung übertragen die zweiten

Reiblamellen 40 reibschlüssig das Drehmoment auf die ersten Reiblamellen 20, von denen wiederum das Drehmoment formschlüssig auf den Innenlamellenträger 10 übertragen wird.

Von diesem wird das Drehmoment wiederum über die Blattfedern 70 auf das Nabenelement 60 übertragen. Dieses weist zentral angeordnet eine Innenverzahnung 62 auf, die der formschlüssigen Ableitung des Drehmomentes auf einen Abtrieb, wie zum Beispiel auf eine hier nicht dargestellte Getriebeeingangswelle, dient. Bei axialer Verschiebung der Zentralmutter 1 10 bzw. des Ausrücklagers 120 wird der Innenlamellenträger 10 in der hier dargestellten Position der Kupplungseinrichtung gegen die von den Blattfedern 70 erzeugten axialen Kräfte nach unten gedrückt, so dass die axial wirkenden Andruckkräfte zwischen den Reiblamellen 20,50 verringert werden und demzufolge der Drehmoment-Fluss durch die Kupplungseinrichtung ver- ringert bzw. unterbrochen wird und die Kupplungseinrichtung dementsprechend geöffnet wird.

Die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Kupplungseinrichtung ist insbesondere aus Figur 2 ersichtlich. Der hier dargestellte sogenannte Blattfedernkern 90 umfasst den Innenlamellenträger 10, das Nabenelement 60, die dazwischen angeordneten Blattfedern 70 sowie die Stufenbolzen 80.

Es ist ersichtlich, dass die Blattfedern 70 mit jeweils einem ersten Ende 71 am

Nabenelement 60 fixiert sind, und mit einem jeweils zweiten Ende 72 am Innenlamellenträger 10 fixiert sind. Diese Fixierungen am zweiten Ende 72 am Innenlamellenträ- ger 10 sind in der hier dargestellten Ausführungsform mittels Nieten realisiert, wobei sich ein entsprechendes Niet durch eine Blattfedernvernietungsbohrung 16 in Innenlamellenträger 10 erstreckt. Die mechanische Fixierung des ersten Endes 71 einer jeweiligen Blattfeder 70 erfolgt durch einen Stufenbolzen 80, der hier selbst als Niet dient und somit eine Nietverbindung 91 realisiert.

Die Stufenbolzen 80 führen durch Durchlässe 1 1 in Innenlamellenträger 10 hindurch und bilden auf der dem Anschluss der Blattfedern 70 gegenüberliegenden Seite einen Bolzenkopf 81 aus, der in radialer Richtung dicker ist als der Bolzenschaft 82 des jeweiligen Stufenbolzens 80, so dass eine translatorische Bewegung des Stufenbolzen 80 durch den Durchläse 1 1 in Richtung auf das Nabenelement 60 verhindert ist.

Dies bewirkt, dass der in Figur 2 dargestellte Blattfedernkern 90 in einem vorgespann- ten Zustand zur Verfügung gestellt werden kann, sodass er in einem axial reduzierten Maß in einfacher Weise in einen Antriebsstrang integriert werden kann.

Figur 3 zeigt den konkreten konstruktiven Aufbau des Innenlamellenträgers 10 als Einzelteil. Es ist ersichtlich, dass der Innenlamellenträger 10 einen sich im Wesentli- chen radial erstreckenden Ring 12 aufweist, an dessen radialer Innenseite mehrere Ausrückzungen 13 angeordnet sind, auf die axial die Kraft von Zentralmutter 1 10 bzw. Ausrücklager 120 wirken kann.

Des Weiteren umfasst der Innenlamellenträger 10 koaxial angeordnete Mitnahmelaschen 14, die an den Ring 12 angeschlossen sind. An der dem Ring 12 abgewandten Seite sind an die Mitnahmelaschen 14 Anpresselemente 15 angeschlossen, hier in Form von Stegen dargestellt.

Diese Anpresselemente 15 beaufschlagen das Lamellenpaket 50 aufgrund der Kraftwirkung der Blattfedern 70 mit einer entsprechenden axialen Kraft. Durch diese vereinfachte Konstruktion bedarf die erfindungsgemäße Kupplungseinrichtung keiner An- Ordnung einer Anpressplatte.

Figur 4 zeigt in perspektivischer Ansicht die Gegenplatte 100, die Bohrungen 101 aufweist, die zumindest abschnittsweise komplementär der Form und Größe des Querschnittes der Bolzenköpfe 81 der Stufenbolzen 80 entsprechen. Dies ermöglicht es, zumindest bei der Montage den Blattfedernkern 90 mittels der Bolzenköpfe 81 über die Bohrungen 101 der Gegenplatte 100 in Bezug zu dieser und somit auch zum Außenlamellenträger 30 zu positionieren. Des Weiteren umfasst die Gegenplatte 100 nach radial innen erstreckende Zentrierzungen 102, die der Anlage am Ausrücklager 120 und derart der Zentrierung der Gegenplatte 100 dienen.

Die Aussparungen 104 dienen zur Aufnahme der Nietstellen der Stufenbolzen, um Kollisionen mit der Gegenplatte zu vermeiden.

Die Bohrungen 101 sowie die Zentrierbohrungen 104 sind dabei in der Verschrau- bungsfläche 103 der Gegenplatte 100 angeordnet.

Figur 5 zeigt die erfindungsgemäße Kupplungseinrichtung noch einmal mit unter- schiedlichen Details der einzelnen, beschriebenen Bauelemente.

Die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Kupplungseinrichtung ermöglicht es, einzelne Bauelemente mit relativ geringem Aufwand zu produzieren, so wie zum Beispiel das Nabenelement 60, wie es in Figur 1 dargestellt ist. Das Nabenelement 60 umfasst eine zentral angeordnete Nabenhülse 61 mit der darin vorgesehenen Innenverzahnung 62, sowie einen an die Nabenhülse 61 anschließenden Nabenflansch 63. Es ist vorgesehen, zumindest eines der beiden Bauteile Nabenhülse 61 und Nabenflansch 63 aus einem im Verhältnis zum anderen Bauteil weicheren Material auszuführen, so dass Nabenhülse 61 und Nabenflansch 63 miteinander verstemmt werden können. Zur Herstellung einer mittels Verstemmen geeigneten Kontur von Nabenhülse 61 und Nabenflansch 63

können diese an ihren einander zugewandten Seiten jeweils eine Verzahnung aufweisen, die komplementär zu Verzahnung des jeweils anderen Bauteils ausgeführt ist. Derart lässt sich in kostenoptimierter Weise ein Nabenelement zur Verfügung stellen.

Des Weiteren ermöglicht die erfindungsgemäße Kupplungseinrichtung eine einfache und kostengünstige Maßnahme gegen die Auswirkungen einer fliehkraftbedingten Aufweitung der Mitnahmelaschen 14 des Innenlamellenträgers 10 dadurch, dass zwischen der axial zuletzt angeordnete Reiblamelle 21 , die zu den bevorzugt aus Stahl gefertigten ersten Reiblamellen gehört, und den Mitnahmelaschen 14 ein geringeres radiales Spiel besteht als zwischen den Mitnahmelaschen 14 und den restlichen Reiblamellen 20. Mit der hier vorgeschlagenen Erfindung wird somit eine Kupplungseinrichtung zur Verfügung gestellt, die bei der Montage in einfacher Weise eine Zentrierung des Blattfedernkerns 90 in Bezug zur Gegenplatte 100 gewährleistet und aufgrund der Möglich- keit der Vorspannung des Blattfedernkerns 90 die Montage erleichtert.

Bezugszeichenliste

1 Drehachse

10 Innenlamellenträger

1 1 Durchlass

12 Ring

13 Ausrückzunge

14 Mitnahmelasche

15 Anpresselement

16 Blattfedernvernietungsbohrung

20 erste Reiblamelle

21 axial zuletzt angeordneten Reiblamelle

30 Außenlamellenträger

40 zweite Reiblamelle

50 Lamellenpaket

60 Nabenelement

61 Nabenhülse

62 Innenverzahnung

63 Nabenflansch

70 Blattfeder

71 erstes Ende

72 zweites Ende

80 Stufenbolzen

81 Bolzenkopf

82 Bolzenschaft

90 Blattfedernkern

91 Nietverbindung

100 Gegenplatte

101 Bohrung

102 Zentrierzunge

103 Verschraubungsfläche

104 Aussparung 1 10 Zentralmutter

120 Ausrücklager

130 Dämpfereinheit

140 Lagerbuchse




 
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