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Title:
COATED ABRASIVE TOOL, METHOD FOR PRODUCING SAME, AND ABRASIVE DENTAL PRODUCT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/212595
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a coated abrasive tool (10) comprising a carrier (12) which has a carrier material and comprising an abrasive surface coating (14) on a surface region (12-A) of the carrier (12). The abrasive surface coating (14) has abrasive functional particles (16) and a thermoplastic binder (18) for an adhesive connection between at least some of the abrasive functional particles (16) and the carrier material. At least some of the abrasive functional particles (16) on the surface region (12-A) of the carrier (12) are partly integrated into the carrier material and are connected to the carrier material, and at least some of the abrasive functional particles (16) on the surface region (12-A) of the carrier (12) are additionally partly integrated into the thermoplastic binder (18), said thermoplastic binder (18) being connected to the abrasive functional particles (16) and the carrier material.

Inventors:
RIEMENSPERGER REINHOLD (DE)
FLADE ENRICO (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/060901
Publication Date:
October 22, 2020
Filing Date:
April 17, 2020
Export Citation:
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Assignee:
ECOCOAT GMBH (DE)
International Classes:
C23C4/06; A61C3/025; A61C3/06; A61C15/04; C23C4/04; C23C4/134; C23C24/08
Foreign References:
EP3211974A12017-08-30
US5833724A1998-11-10
DE102011014992A12012-09-27
DE102010022593A12011-12-01
US20090042166A12009-02-12
Attorney, Agent or Firm:
HERSINA, Günter et al. (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Beschichtetes abrasives Werkzeug (10), mit folgenden Merkmalen: einem Träger (12), der ein Trägermaterial aufweist, und einem abrasiven Oberflächenbelag (14) an einem Oberflächenbereich (12-A) des Trägers (12), wobei der abrasive Oberflächenbelag (14) abrasive Funktionspartikel (16) und ein thermoplastisches Bindemittel (18) für eine haftfeste Verbindung zwischen zumindest einem Teil der abrasiven Funktionspartikel (16) und dem Trägermaterial aufweist, wobei zumindest ein Teil der abrasiven Funktionspartikel (16) an dem Oberflächenbereich (12-A) des Trägers (12) teilweise in das Trägermaterial eingebettet und mit dem Trägermaterial verbunden ist, und wobei zumindest ein Teil der abrasiven Funktionspartikel (16) an dem Oberflächenbereich (12-A) des Trägers (12) ferner teilweise in das thermoplastische Bindemittel (18) eingebettet ist, wobei das thermoplastische Bindemittel (18) mit den abrasiven Funktionspartikeln (16) und dem Trägermaterial verbunden ist.

2. Das beschichtete abrasive Werkzeug gemäß Anspruch 1 , wobei die abrasiven Funktionspartikel (16) einen durchschnittlichen Durchmesser d1 aufweisen, wobei zumindest ein Teil der abrasiven Funktionspartikel (16) des abrasiven Oberflächenbelags (14) in einer Einbettungstiefe d2 des Trägermaterials eingebettet sind, wobei die Einbettungstiefe d2 zumindest 5% und höchstens 95 % des durchschnittlichen Durchmesser d1 der abrasiven Funktionspartikel (16) entspricht. 3. Das beschichtete abrasive Werkzeug (10) gemäß Anspruch 1 oder 2, wobei zumindest 60% der Fläche des abrasiven Oberflächenbelags (14) mit einer Mono- Lage der abrasiven Funktionspartikel (16) auf dem Oberflächenbereich des Trägers (12) bedeckt ist. 4. Das beschichtete abrasive Werkzeug (10) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die durchschnittliche Dicke d4 des aufgebrachten thermoplasti- sehen Bindemittel (18) kleiner ist als der durchschnittliche Durchmesser d1 der abrasiven Funktionspartikel (16) und die abrasiven Funktionspartikel aus dem thermoplastische Bindemittel (18) herausragen. 5. Das beschichtete abrasive Werkzeug (10) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Oberflächenbereich (12-A) des Trägers (12) profiliert ist und Noppen, eine Pyramidenform, eine Pyramidenstumpfform, eine Kegelform, eine Kegelstumpfform, Rillenstruktur, Spiralstruktur oder im Querschnitt eine Wellenform aufweist, wobei die abrasiven Funktionspartikel (16) in Kombination mit dem thermoplastischen Bindemittel (18) als eine Mono-Lage ausgebildet sind.

6. Das beschichtete abrasive Werkzeug (10) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Trägermaterial einen offenporigen Oberflächenbereich mit einem durchschnittlichen Porendurchmesser d3 aufweist, wobei die Funktionspartikel (16) einen durchschnittlichen Durchmesser d1 mit d1 s Vi d3 aufweisen, wobei die abrasiven Funktionspartikel (16) in Kombination mit dem thermoplastischen Bindemittel (18) als eine Mono-Lage ausgebildet sind.

7. Das beschichtete abrasive Werkzeug (10) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Trägermaterial Kork, Textil, Gummi, Kautschuk, Elastomer, PVC, PUR, Papier, Latex, PE, PA, PET, PC, SBR, PTHF, Carbonat, ein Schaumstoffmaterial, ein Borstenmaterial einer Bürste und/oder ein Folienmaterial aufweist. 8. Das beschichtete abrasive Werkzeug (10) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die abrasiven Funktionspartikel (16) als Hartpartikel ausgebildet sind und Korund, Zirkonkorund, Siliciumcarbld, Bomitrid, Glas, Mineralien, , Naturstoffe oder Diamant mit einer Partikelgröße zwischen 100 nm und 2 mm aulweisen.

9. Das beschichtete abrasive Werkzeug (10) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das thermoplastische Bindemittel (18) PE, PA, PC, ABS, PVC, PET, PEEK, PTFE, PUR, PMMA oder PTHF aulweist.

10. Das beschichtete abrasive Werkzeug (10) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das beschichtete abrasive Werkzeug (10) als ein Schleifwerkzeug, eine Polierwerkzeug, ein Reinigungskörper oder eine Bürste ausgebildet ist. 11. Das beschichtete abrasive Werkzeug (10) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die abrasive Wirkung des abrasiven Werkzeugs (10) über die Verteilungsdichte und/oder Größe der abrasiven Funktionspartikel (16) auf dem Oberflächenbereich (12-A) des Trägers (12) eingestellt ist. 12. Das beschichtete abrasive Werkzeug (10) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner mit folgendem Merkmal: einem zusätzlichem Oberflächenbedeckungsmaterial (18‘) auf den vorhandenen abrasiven Oberflächenbelag (14), wobei das zusätzliche Oberflächenabdeckungsmaterial (18‘) eine Eigenschaft als Trockenschmierstoff aufweist.

13. Verfahren (300) zur Herstellung eines beschichteten, abrasiven Werkzeugs (10), mit folgenden Schritten:

Zuführen (310) eines Pulvergemischs zu einer thermischen oder niederthermischen Plasma-Spritzvorrichtung, die auf einen Oberflächenbereich eines zu beschichtenden Trägers gerichtet ist, wobei das Pulvergemisch abrasive Funktionspartikel und ein thermoplastisches Bindemittel aufweist, wobei das Pulvergemisch die Funktionspartikel und das thermoplastische Bindematerial als getrennte Pulverteilchen aufweist, oder

wobei das Pulvergemisch die mit dem thermoplastischen Bindemittel zumindest teilweise oder vollständig ummantelten Funktionspartikel aufweist, und wobei in der thermischen oder niederthermischen Plasma-Spritzvorrichtung eine Verringerung der Viskosität des Bindemittels bewirkt wird, und Aufbringen (320) der Funktionspartikel mit dem eine verringerte Viskosität aufweisenden Bindemittel auf einen Oberflächenbereich des Trägers, wobei sich das thermoplastische Bindemittel beim Aufbringen auf den Oberflächenbereich des Trägers wieder verfestigt und der abrasive Oberflächenbelag auf dem Träger des abrasiven Werkzeugs mit den Funktionspartikeln und dem thermoplastischen Bindemittel gebildet wird.

14. Das Verfahren gemäß Anspruch 13, wobei bei dem Aufbringen der abrasiven Funktionspartikel auf den Oberflächenbereich des Trägers ferner eine teilweise Einbettung zumindest eines Teils der abrasiven Funktionspartikel in einer Einbettungstiefe d2 des Trägermaterials des Trägers bewirkt wird, wobei die Einbettungstiefe d2 zumindest 5% und höchstens 95 % eines durchschnittlichen Durchmessers di der abrasiven Funktionspartikel entspricht, mit 0,95 d1 z d2 z 0,05 d1. 15. Das Verfahren gemäß Anspruch 13 oder 14, ferner mit folgendem Schritt:

Einstellen (330) der Verteilungsdichte der Funktionspartikel auf der Oberfläche über den Anteil der abrasiven Funktionspartikel in dem Gemisch aus thermoplastischem Bindemittel und Funktionspartikel, der der Plasma-Spritzvorrichtung zugeführt wird, um die abrasiven Funktionspartikel (16) in Kombination mit dem thermoplastischen Bindemittel (18) als eine Mono-Lage aufzubringen.

16. Das Verfahren gemäß einem der Ansprüche 13 bis 15, ferner mit folgendem Schritt:

Einstellen (340) der Pulverfördermenge und des Vorschubs über der Trägeroberfläche, so dass beim Aufbringen der abrasiven Funktionspartikel und des thermoplastischen Bindemittels zumindest 60% der Fläche des abrasiven Oberflächenbelags als eine Mono-Lage der abrasiven Funktionspartikel in Kombination mit dem thermoplastischen Bindemittel (18) auf dem Oberflächenbereich des Trägers ausgebildet wird.

17. Das Verfahren gemäß einem der Ansprüche 13 bis 16, wobei der Träger einen offenporigen Oberflächenbereich mit einem durchschnittlichen Porendurchmesser d3 aufweist, wobei die Funktionspartikel einen durchschnittlichen Durchmesser d1 mit d1 s V6 d3 aufweisen, um eine haftfeste Verbindung des abrasiven Oberflä- chenbelags, der der Topographie des offenporigen Oberflächenbereiche kontumah folgt, als Mono-Lage an der offenporigen Trägeroberfläche zu bewirken.

18. Das Verfahren gemäß einem der Ansprüche 13 bis 17, wobei das Trägermaterial Kork, Textil, Gummi, Kautschuk, Elastomer, PVC, PUR, Papier, Latex, PE, PA, PET, PC, SBR, PTHF, Carbonat, ein Schaumstoffmaterial, ein Borstenmaterial einer Bürste und/oder ein Folienmaterial aufweist.

19. Das Verfahren gemäß einem der Ansprüche 13 bis 18, wobei die abrasiven Funktionspartikel als Hartpartikel ausgebildet sind und Korund, Zirkonkorund, Silici- umcarbid, Bomitrid, Glas, Mineralien, Naturstoffe oder Diamant mit einer Partikelgröße zwischen 100 nm und 2 mm aufweisen, und wobei das thermoplastische Bindemittel PE, PA, PC, ABS, PVC, PET, PEEK, PTFE, PUR, PMMA oder PTHF aufweist.

20. Das Verfahren gemäß einem der Ansprüche 13 bis 19, wobei das thermoplastische Bindemittel (18) und die abrasiven Funktionspartikeln (16) gleichzeitig auf den Oberflächenbereich (12-A) des Trägers (12) aufgebracht werden. 21. Abrasives Dentalprodukt (50), das das beschichtete abrasive Werkzeug (10) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 12 aufweist.

22. Abrasives Dentalprodukt (50) gemäß Anspruch 21 , wobei der Träger (12) ein Schaumstoffmaterial als das Trägermaterial aufweist, wobei an einem Oberflächenbereich (12-A) des Schaumstoffmaterials der abrasive Oberflächenbelag (14) angeordnet ist.

23. Abrasives Dentalprodukt (50) gemäß Anspruch 22, wobei das Schaumstoffmaterial offenporig und elastisch verformbar ist.

24. Abrasives Dentalprodukt (50) gemäß einem der Anspruch 21 bis 23, wobei der Träger (12) eine Stützstruktur (12-1) aufweist, an der das Trägermaterial angeordnet ist, wobei das Trägermaterial mechanisch an der Stützstruktur (12-1) befestigt ist und die Stützstruktur (12-1) bereichsweise oder kappenförmig umgibt.

25. Abrasives Dentalprodukt (50) gemäß einem der Anspruch 21 bis 24, wobei das beschichtete abrasive Werkzeug (10) als ein Reinigungsschleifkissen ausgebildet ist, das eine ebene Schleifoberfläche oder eine nach außen gewölbte (konvexe) Schleifoberfläche aufweist.

26. Abrasives Dentalprodukt (50) gemäß einem der Anspruch 21 bis 25, wobei das Schaumstoffmaterial zur Aufnahme eines Reinigungsfluids ausgebildet ist, wobei basierend auf der Porosität des Schaumstoffmaterials und der Viskosität des Reinigungsfluids die Abgabe des Reinigungsfluids bei der Anwendung einstellbar ist.

27. Abrasives Dentalprodukt (50) gemäß einem der Anspruch 21 bis 26, wobei das abrasive Dentalprodukt (50) ein Dentalreinigungsprodukt ist, wobei das beschichtete abrasive Werkzeug (10) als ein Reinigungsschleifkissen an dem Dentalreinigungsprodukt angeordnet ist.

28. Abrasives Dentalprodukt (50) gemäß Anspruch 27, wobei das Dentalreinigungs- produkt ein Zahnbürstenkopf einer elektrischen oder manuellen Zahnbürste ist, wobei das beschichtete abrasive Werkzeug (10) als ein Reinigungsschleifkissen an dem Zahnbürstenkopf angeordnet ist.

29. Dentalreinigungsprodukt (50) gemäß Anspruch 28, wobei der Zahnbürstenkopf das Reinigungsschleifkissen und ferner Reinigungsborsten aufweist, die lateral benachbart zu dem Reinigungsschleifkissen oder diese lateral umschließend angeordnet sind.

30. Dentalreinigungsprodukt (50) gemäß Anspruch 28 oder 29, wobei das Reinigungsschleifkissen austauschbar oder fest verbunden an der Stützstruktur angeordnet ist. 31. Dentalreinigungsprodukt (50) gemäß einem der Anspruch 21 bis 30, wobei die abrasiven Funktionspartikeln (16) ein thermoplastisches Material aulweisen.

32. Dentalreinigungsprodukt (50) gemäß Anspruch 31 , wobei das thermoplastische Material der abrasiven Funktionspartikel (16) härter als das thermoplastisches Bindemittel (18) ist.

33. Dentalreinigungsprodukt (50) gemäß einem der Anspruch 21 bis 32, wobei der abrasive Oberflächenbelag (14) ein zusätzliches Material in Form von Nano- oder Mikro-Partikeln mit einer antibakteriellen und/oder antiviralen Wirkung aufweist. 34. Dentalreinigungsprodukt (50) gemäß einem der Anspruch 21 bis 33, wobei das Dentalreinigungsprodukt (50) als ein Dentalpolierer, als ein Dentalbohreraufsatz mit Polier- und/oder Glättungsoberfläche, oder als ein Dentalpolierstift ausgebildet ist.

Description:
Beschichtetes abrasives Werkzeug, Verfahren zum Herstellen desselben

und abrasives Dentalprodukt

Beschreibung

Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung beziehen sich auf ein beschichtetes abrasives Werkzeug, auf ein Verfahren zur Herstellung desselben, und ferner auf ein abrasives Dentalprodukt. Insbesondere beziehen sich Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung auf ein beschichtetes abrasives Werkzeug in Form eines Schleifwerkzeugs, eines Polierwerkzeugs und/oder eines Reinigungswerkzeugs und auf dessen Herstellung sowie dessen Anwendung im Dentalbereich als dentales Reinigungs- und/oder Schleifprodukt.

Als Schleifmittel bzw. Abrasivstoffe werden im Allgemeinen Hartstoffkömer bezeichnet, die zum Schleifen, also zum Materialabtrag durch Zerspanen mit gebundenem Korn eingesetzt werden. Man kann dabei zwischen natürlichen Komwerkstoffen und synthetischen Komwerkstoffen unterscheiden. Auf Trägermaterialien aufgebrachte Schleifmittel werden auch als Schleifmittel auf Unterlage bezeichnet, wobei das Schleifmittel dann an der Oberfläche des Trägermaterials sitzt. Ferner können auch Schleifmittel zu Schleifkörpem geformt werden. Zu den Schleifkörpem zählen z. B. Trennscheiben, Schruppscheiben und Diamantschleifscheiben etc.

Bei den dargestellten Schleifmitteln auf Unterlage bzw. Schleifkörpem tritt bei Benutzung derselben ein Abtrag der Schleifmittelbeschichtung von oben (= der momentanen Oberfläche des Schleifelements) nach unten auf, so dass es zu einem kontinuierlichen Verschleiß des Schleifelements und damit zu einer Reduzierung der Schleif- und/oder Reinigungswirkung des Elements kommt. Ferner ist der Abtrag des Schleifelements und damit der Verschleiß des Schleifmittels des Schleifelements unmittelbar von dem Andruck des Schleifelements an dem zu bearbeitenden Werkstück abhängig.

Die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht somit darin, ein verbessertes beschichtetes abrasives Werkzeug zu schaffen, das eine hohe, zuverlässige und definierte Schleif- und/oder Reinigungswirkung bei einem niedrigen Verschleiß, d. h. einem niedrigeren Abrieb der abrasiven Funktionspartikel (Hartpartikel-Kömer) gegenüber herkömmlichen Schleifelementen, aufweist.

Der vorliegenden Erfindung liegt ferner die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren zur Herstellung eines solchen beschichteten abrasiven Werkzeugs zu schaffen.

Diese Aufgabe wird durch die unabhängigen Patentansprüche mit dem Vorrichtungsanspruch 1 und dem Verfahrensanspruch 12 gelöst. Erfindungsgemäße Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen definiert.

Gemäß einem Ausführungsbeispiel umfasst ein beschichtetes abrasives Werkzeug einen Träger, der ein Trägermaterial aufweist, und einen abrasiven Oberflächenbelag an einem Oberflächenbereich des Trägers, wobei der abrasive Oberflächenbelag abrasive Funkti- onspartikel und ein thermoplastisches Bindemittel für eine haftfeste Verbindung zwischen zumindest einem Teil der abrasiven Funktionspartikel und dem Trägermaterial aufweist, wobei zumindest ein Teil der abrasiven Funktionspartikel an dem Oberflächenbereich des Trägers teilweise in das Trägermaterial eingebettet und mit dem Trägermaterial verbunden ist, und wobei zumindest ein Teil der abrasiven Funktionspartikel an dem Oberflä- chenbereich des Trägers ferner in das thermoplastische Bindemittel eingebettet ist bzw. teilweise eingebettet, wobei das thermoplastische Bindemittel mit den abrasiven Funktionspartikeln und dem Trägermaterial verbunden ist.

Gemäß einem Ausführungsbeispiel umfasst ein Verfahren zur Herstellung eines beschich- teten, abrasiven Werkzeugs folgende Schritte: Zuführen eines Pulvergemischs zu einer thermischen oder niederthermischen Plasma-Spritzvorrichtung, die auf einen Oberflächenbereich eines zu beschichtenden Trägers gerichtet ist, wobei das Pulvergemisch abrasive Funktionspartikel und ein thermoplastisches Bindemittel aulweist, wobei das Pulvergemisch die Funktionspartikel und das thermoplastische Bindematerial als getrenn- te Pulverteilchen aufweist, oder wobei das Pulvergemisch die mit dem thermoplastischen Bindemittel zumindest teilweise oder vollständig ummantelten Funktionspartikel aufweist, und wobei in der thermischen oder niederthermischen Plasma-Spritzvorrichtung eine Verringerung der Viskosität des Bindemittels bewirkt wird, und Aufbringen der Funktionspartikel mit dem eine verringerte Viskosität aufweisenden Bindemittel auf einen Oberflächen- bereich des Trägers, wobei sich das thermoplastische Bindemittel beim Aufbringen auf den Oberflächenbereich des Trägers wieder verfestigt und der abrasive Oberflächenbelag auf dem Träger des abrasiven Werkzeugs mit den Funktionspartikeln und dem thermoplastischen Bindemittel gebildet wird.

Der Kemgedanke der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, ein verschleißarmes, beschichtetes, abrasives Werkzeug, wie z. B. ein Schleifwerkzeug, ein Polierwerkzeug, einen Reinigungskörper oder eine beschichtete Bürste, bereitzustellen, wobei die abrasiven Funktionspartikel, d. h. das Schleifmittel bzw. die Abrasivstoffe, haftfest mit dem Trägermaterial bzw. Substrat verbunden sind. Dazu sind einerseits die abrasiven Funktionspartikel teilweise oder zumindest teilweise in das Trägermaterial eingebettet bzw. darin verankert, wobei ferner ein thermoplastisches Bindemittel bzw. Polymer an dem Oberflä- chenbereich des Trägers und den abrasiven Funktionspartikeln aufgebracht ist, so dass die abrasiven Funktionspartikel an dem Oberflächenbereich ferner in das thermoplastische Bindemittel eingebettet bzw. teilweise eingebettet sind, d.h. das thermoplastische Bindemittel ist mit den abrasiven Funktionspartikeln und dem Trägermaterial stoff- und/oder formschlüssig verbunden. Damit kann eine zuverlässige haftfeste Fixierung der abrasiven Funktionspartikel an dem Träger erreicht werden, um den verschleißfesten abrasiven Oberflächenbelag des abrasives Werkzeugs zu erhalten. Das thermoplastische Bindemittel (auch: thermoplastischer Binder) dient somit auch als Schutz bzw. Verschleißschutz für die eingebetteten, abrasiven Funktionspartikel bzw. Schleifpartikel. Dadurch kann aufgrund der verringerten Abnutzung des abrasiven Oberflächenbelags eine erhöhte Standzeit des beschichteten, abrasiven Werkzeugs erreicht werden.

Das thermoplastische Bindemittel kann ferner eine verringerte Anhaftung des abgetragenen Materials am beschichteten, abrasiven Werkzeug bewirken, so dass das abgetragene Material bzw. der Schleifetaub relativ einfach von dem abrasiven Oberflächenbelag zum Beispiel mittels Luftströmung entfernt bzw. abgesaugt werden kann. Dadurch wird ein Zusetzen des Werkzeugs verringert, was zu einer höheren Standzeit führt.

Basierend auf den Materialeigenschaften des thermoplastischen Bindemittels können ferner sowohl das Abtragsverhalten des abrasiven Oberflächenbelags als auch die Gleiteigenschaften des abrasiven Oberflächenbelags auf den zu bearbeitenden Werkstück eingestellt bzw. an die Materialeigenschaften des zu bearbeitenden Werkstücks angepasst werden. Der abrasive Oberflächenbelag kann dabei als eine Flächenbeschichtung (= Seitenflächenbeschichtung) und/oder eine Kantenbeschichtung (= Stimflächenbeschichtung) des abrasiven Werkzeugs ausgebildet sein. Der abrasive Oberflächenbelag lässt sich dabei für abrasive Dentalprodukte, wie z. B. ein Dentalreinigungsprodukt oder ein Dentalschleifprodukt einsetzen, da der Materialabtrag äußerst exakt über die verwendeten Materialien des Trägers, des thermoplastischen Bindemittels und der abrasiven Funktionspartikel (Körner) eingestellt werden kann. Somit können abrasive Dentalprodukte hergestellt und bereitgestellt werden, die einerseits ledig- lieh eine Oberflächenreinigung des zu bearbeitenden Werkstücks vornehmen, wie z. B. der Reinigung von Zähnen mittels einer entsprechend ausgebildeten Zahnbürste, und andererseits eine glättende oder schleifende Wirkung an dem zu bearbeitenden Werkstück erreichen, wie z. B. an einer dentalen Keramikkrone, mit einem entsprechend ausgebildeten Schleifkopf oder Schleifbohrer.

Ferner kann das beschichtete abrasive Werkzeug beispielsweise äußerst effizient mit dem beschriebenen Herstellungsverfahren hergestellt werden.

Bevorzugte Ausführungsbeispiele werden nachfolgend unter Bezugnahme auf die beilie- genden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1a eine schematische Darstellung in einer perspektivische Draufsicht (= 3D- Ansicht) eines Oberflächenbereichs eines z.B. vollflächig beschichteten abrasiven Werkzeugs gemäß einem Ausführungsbeispiel;

Fig. 1b eine schematische Querschnittsansicht eines Oberflächenbereichs eines beschichteten abrasiven Werkzeugs gemäß einem Ausführungsbeispiel;

Fig. 2 eine schematische Querschnittsdarstellung eines Oberflächenbereichs eines beschichteten abrasiven Werkzeugs, das ein offenporiges Substrat- bzw. Trägermaterial aufweist, gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel;

Fig. 3 ein schematisches Blockdiagramm einer Vorrichtung bzw. eines Systems zum Beschichten eines Werkzeugs mit einem abrasiven Oberflächenbelag gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel; Fig. 4 ein schematisches Ablaufdiagramm eines Verfahrens zur Herstellung eines beschichteten abrasiven Werkzeugs gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel; Fig. 5a-b eine schematische Seitenansicht und Schnittansicht eines abrasiven Dentalprodukts in Form eines Zahnbürstenkopfe gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel; und

Fig. 6a-b eine schematische Seitenansicht und Schnittansicht eines abrasiven Dentalprodukts in Form eines Zahnbürstenkopfs gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel.

Bevor nachfolgend Ausführungsbeispiele des vorliegenden Konzepts im Detail anhand der Zeichnungen näher erläutert wird, wird darauf hingewiesen, dass identische, funktionsgleiche oder gleichwirkende Elemente, Objekte, Funktionsblöcke und/oder Verfahrensschritte in den unterschiedlichen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen sind, so dass die in unterschiedlichen Ausführungsbeispielen dargestellte Beschreibung dieser Elemente, Objekte, Funktionsblöcke und/oder Verfahrensschritte untereinander austauschbar ist bzw. aufeinander angewendet werden kann.

Verschiedene Ausführungsbeispiele werden nun ausführlicher Bezug nehmend auf die beiliegenden Zeichnungen beschrieben, in denen einige Ausführungsbeispiele dargestellt sind. In den Figuren können Abmessungen von dargestellten Elementen, Schichten und/oder Bereichen zur Verdeutlichung nicht maßstäblich dargestellt sein.

Zur Vereinfachung der Beschreibung der unterschiedlichen Ausführungsbeispiele weisen die Figuren ein kartesisches Koordinatensystem x, y, z auf, wobei die die x-y-Ebene dem Hauptoberflächenbereich des Trägers bzw. Substrats entspricht bzw. parallel zu derselben ist und wobei die vertikale Richtung senkrecht zu der x-y-Ebene ist und der Tiefenrichtung durch den abrasiven Oberflächenbelag entspricht. In der folgenden Beschreibung bedeutet der Ausdruck„lateral" eine Richtung in der x-y-Ebene (oder parallel dazu), wobei der Ausdruck„vertikal" eine Richtung in der ±z-Richtung (oder parallel dazu) angibt. Im Folgenden wird nun anhand der Figuren 1a-b ein beschichtetes abrasives Werkzeug 10 gemäß einem Ausführungsbeispiel beschrieben. Dabei stellt Fig. 1a eine perspektivi- sehe Ansicht eines Oberflächenbereichs 10-A des beschichteten abrasiven Werkzeugs 10 dar, während Fig. 1b einen vergrößerten Teilausschnitt des Oberflächenbereichs 10-A des beschichteten abrasiven Werkzeugs 10 in einer Querschnittsdarstellung darstellt. Wie in Fig. 1a-b dargestellt ist, weist das beschichtete abrasive Werkzeug 10 einen Träger bzw. einen Grundkörper 12 und einen abrasiven Oberflächenbelag 14 an einem Oberflächenbereich 12-A des Trägers 12 auf. Der Träger 12 kann je nach Anwendungsgebiet des abrasiven Werkzeugs 10 beispielsweise ein starres Trägermaterial oder ein flexibles bzw. elastisches Trägermaterial aulweisen. Der Oberflächenbelag 14 ist also beispiels- weise an dem Oberflächenbereich 12-A des Trägers 12 angeordnet, der als abrasive Bearbeitungsfläche des beschichteten abrasiven Werkzeugs 10 wirksam sein soll.

Der abrasive Oberflächenbelag 14 weist abrasive Funktionspartikel 16 und ein thermoplastisches Bindemittel 18, z. B. ein thermoplastisches Polymermaterial, für eine haftfeste Verbindung zwischen zumindest einem Teil der abrasiven Funktionspartikel 16 und dem Träger 12 auf. Zumindest ein Teil, z. B. zumindest 60 %, 80 %, 90 % oder 99%, der abrasiven Funktionspartikel 16 ist an dem Oberflächenbereich 12-A des Trägers 12 zumindest teilweise (teilweise oder auch vollständig) in das Trägermaterial eingebettet bzw. darin verankert und somit haftfest mit dem Trägermaterial verbunden. Die teilweise Einbettung der abrasiven Funktionspartikel 16 in den Träger 12 bildet somit beispielsweise eine formschlüssige Verbindung. Die eingebetteten abrasiven Funktionspartikel 16 werden auch als gebundene Körner 16 bezeichnet. Gemäß einem Ausführungsbeispiel sind die abrasiven Funktionspartikel 16 also nur teilweise in den Träger 12 eingebettet und bilden somit beispielsweise die formschlüssige Verbindung.

Wie beispielhaft in der schematischen Darstellung in Fig. 1a des abrasiven Oberflächenbereichs 14 dargestellt ist, kann der abrasive Oberflächenbelag gemäß einem Ausführungsbeispiel verteilt oder auch„vollflächig* ausgebildet sein, d. h. die Zwischenräume zwischen den abrasiven Funktionspartikeln 16 auf dem Träger 12 können beispielsweise teilweise oder vollständig mit dem thermoplastischen Bindemittel 18 und optional noch ein oder mehrere weitere aufgebrachte Materialien 18' (zum Beispiel die Gleiteigenschaften verbessernde additive Materialien 18') gefüllt werden. Somit kann eine Beschichtung als abrasiver Oberflächenbelag 14 auf dem Träger 12 angeordnet werden, die abhängig von der (eingestellten) Belegungs- bzw. Verteilungsdichte der abrasiven Funktionspartikel 16, des thermoplastischen Bindemittels 18 und der additiven Materialien 18' vollflächig oder auch verteilt (beabstandet) auf dem Oberflächenbereich 12-A ausgebildet ist. Die additi- ven Materialien 18' können auch in das thermoplastische Bindemittel 18 eingebunden bzw. integriert sein. Der abrasive Oberflächenbelag 14 mit der Kombination der abrasiven Funktionspartikel 16, des thermoplastischen Bindemittels 18 und den optionalen additiven Materialien 18* kann also als eine durchgehende bzw. flächige oder auch als eine verteilte Mono-Lage ausgebildet sein. Die abrasiven Funktionspartikel (16) ragen z.B. auch aus dem optionalen additiven Material 18' heraus.

Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel, wie dies beispielsweise anhand der Fig. 1b dargestellt ist, kann der abrasive Oberflächenbelag 14 auch„nicht-flächendeckend" (nicht vollständig bedeckend) auf dem Träger 12 aufgebracht sein, so dass in einer Draufsicht auf den Oberflächenbereich 12-A des Trägers 12 Flächenbereiche des Trägermaterials freiliegend sind. Somit kann die Flächenbedeckung durch den abrasiven Oberflächenbelag 14 auf dem Träger 12 beispielsweise in einem Bereich von 1 % (5 % oder 10 %) bis 100 % liegen.

Die abrasiven Funktionspartikel 16 können somit teilweise oder auch vollständig durch das thermoplastische Bindemittel 18 bedeckt bzw. umschlossen sein, wobei über die aufgebrachte Menge des thermoplastischen Bindemittels 18 und damit über die teilweise oder vollständige Abdeckung der Funktionspartikel 16 die Verschleißeigenschaften, Ab- tragseigenschaften, Gleiteigenschaften und/oder Anhaftungseigenschaften für das abgetragene Material eingestellt bzw. auf das Material des zu bearbeitenden Werkstücke abgestimmt werden können, was aber trotzdem in den Zwischenräumen der Funktionspartikel 16 zu einer Bindung führt. Zumindest ein Teil, z. B. zumindest 60 %, 80 %, 90 % oder 99%, der abrasiven Funktionspartikel 16 ist an dem Oberflächenbereich 12-A des Trägers 12 in das thermoplastische Bindemittel 18 eingebettet, wobei das thermoplastische Bindemittel 18 mit den abrasiven Funktionspartikeln 16 und dem Trägermaterial form- und/oder stoffschlüssig verbunden ist. Der abrasive Oberflächenbelag 14 mit der Kombination der abrasiven Funkti- onspartikel 16 und des thermoplastischen Bindemittels 18 kann also auch hier als eine nicht-flächendeckende (nicht-vollständig bedeckende oder geschlossene) Mono-Lage ausgebildet sein.

Im Rahmen der vorliegenden Beschreibung wird ein Werkstoff für die abrasiven Funkti- onspartikel als abrasiv bezeichnet, soweit dieser eine reibende oder schleifende Wirkung an einem zu bearbeitenden Werkstück (nicht gezeigt in Fig. 1a-b) hat, die wiederum einen glättenden, reinigenden oder abnutzenden Effekt an dem zu bearbeitenden Werkstück zur Folge hat.

Die abrasive Wirkung des beschichteten abrasiven Werkzeugs kann ferner über die Ein- bettungstiefe der abrasiven Funktionspartikel 16 in das Trägermaterial, über das Trägermaterial und/oder über das Material des thermoplastischen Bindemittels 18 eingestellt werden. Dabei können die Elastizität des Trägermaterials und die Elastizität des thermoplastischen Bindemittels 18 eingestellt und/oder aufeinander abgestimmt werden. Im Rahmen der vorliegenden Beschreibung wird ein Material als elastisch bezeichnet, wenn das Material bzw. der Werkstoff unter Krafteinwirkung seine Form verändert und bei Wegfallen der einwirkenden Kraft innerhalb des linear-elastischen Verhaltens in die Ursprungsform zurückkehren kann.

So können beispielsweise über die Materialeigenschaften des thermoplastischen Bindemittels 18 und weiterer optional aufgebrachter Zusatzmaterialien, wie z.B. PTFE (Polytetrafluorethylen), Graphit, Keramik und Molybdänsulfid (MoS 2 ) als Trockenschmierstoff, die resultierenden Gleiteigenschaften des beschichteten abrasiven Werkzeugs 10 über der zu bearbeitenden Oberfläche des Werkstücks (nicht gezeigt in Fig. 1a-b) eingestellt werden. Als thermoplastische Materialien (Thermoplast oder Plastomer) werden im Rahmen der vorliegenden Beschreibung Kunststoffmaterialien bezeichnet, die sich in einem bestimmten Temperaturbereich„thermoplastisch“ verformen lassen. Dieser Vorgang ist reversibel, d.h. er kann durch Abkühlung wieder ausgehärtet werden. Solange keine Überhitzung des thermoplastischen Materials (= eine sogenannte„thermische Zersetzung“) voriiegt, blei- ben die Eigenschaften des thermoplastischen Materials vor und nach dem Erwärmen unverändert bzw. bleiben erhalten, d.h. vor und nach dem Aufbringen auf dem beschichteten abrasiven Werkzeug 10, da die Molekülketten des thermoplastischen Materials nicht zerstört bzw. aufgetrennt werden. Dies ist insbesondere für das anhand der Figuren 3 und 4 dargestellte Herstellungsverfahren eine wesentliche Eigenschaft des thermoplastischen Bindemittels 18.

Bei einem Ausführungsbeispiel kann ferner ein zusätzliches Material 18' als Oberflächenabdeckungsmaterial auf den vorhandenen abrasiven Oberflächenbelag 14 aufgebracht werden, um die resultierenden Gleiteigenschaften des beschichteten abrasiven Werkzeugs 10 einzustellen. Das Zusatzmaterial 18 * kann bei den nachfolgend dargestellten Herstellungsverfahren 300 simultan mit dem thermoplastischen Bindemittel 18 oder nach- träglich zu dem thermoplastischen Bindemittel 18 auf den mit den abrasiven Funktionspartikeln 16 versehenen Oberflächenbereich 12-A des Trägers 12 aufgebracht werden. Somit kann das Zusatzmaterial oder Zusatzmaterialien auch in das thermoplastische Bindemittel 18 zum Einstellen der Eigenschaften des abrasiven Oberflächenbelags 14 inte- griert bzw. eingebracht werden. Beispielsweise kann unter Verwendung von Trockenschmierstoffen wie zum Beispiel PTFE, Grafit, Keramik und Molybdänsulfid (MoS 2 ) eine verringerte Reibung zwischen dem abrasiven Werkzeug 10 und dem zu bearbeitenden Werkstück erhalten werden. Das Trägermaterial des Trägers 12 kann beispielsweise eine Kombination verschiedener Materialien, z.B. einen Träger 12 mit einem PUR-Trägerschicht und einer SBR- Deckschicht, wobei die abrasiven Funktionspartikel 16, z.B. Diamant, mit dem thermoplastischen Bindemittel 18, z.B. POM, und dem optionalen Zusatzmaterial 18', z.B. einem Gleitmittel (PTFE), auf dem Träger 12 angeordnet sind.

Gemäß einem Ausführungsbeispiel weisen die abrasiven Funktionspartikel 18 einen mittleren bzw. durchschnittlichen Durchmesser d1 auf, der beispielsweise zwischen 100 nm und 2 mm liegt. Zumindest ein Teil, z. B. zumindest 80 %, 90 % oder 99%, der abrasiven Funktionspartikel 18 des abrasiven Oberflächenbelags 14 ist in einer durchschnittlichen (mittleren) Einbettungstiefe d2 in das Trägermaterials eingebettet, wobei die Einbettungstiefe d2 zumindest 5% (oder 10%) und z.B. höchstens 95 % (99%) des durchschnittlichen Durchmesser d1 der abrasiven Funktionspartikel 18 entspricht. Die abrasiven Funktionspartikel 16 sind also an dem Oberflächenbereich 12-A des Trägers 12 zumindest teilweise oder auch vollständig in das Trägermaterial eingebettet bzw. darin verankert und somit haftfest mit dem Träger 12 verbunden, d.h. beispielsweise formschlüssig verbunden.

Um bereits eine ausreichende Reinigungs-, Schleif- und/oder Abtragswirkung des abrasiven Oberflächenbelags 14 zu erhalten, reicht es aus, dass lediglich ein geringer Teil, z. B. etwa 1 bis 5% des durchschnittlichen Durchmessers d1 , der abrasiven Funktionspartikel freiliegend bzw. offenliegend sind und aus dem Trägermaterial und/oder dem thermoplastischen Bindemittel herausragen.

Bei einem Freilegungs-, Schleif- oder Abtragsvorgang wird somit die höchste Andruckkraft über die zumindest geringfügig aus dem abrasiven Oberflächenbelag 14 herausragenden abrasiven Funktionspartikel 16 auf die zu bearbeitende Oberfläche des Werkstücks ausgeübt, wobei die abrasiven Funktionspartikel 16 in dem elastischen Material des thermo- plastischen Bindemittels 18 und/oder des Trägers 12 (relativ) elastisch fixiert sind und das abrasives Werkzeug 10 der Kontur des bearbeitenden Werkstücks folgen kann. Somit kann eine äußerst wirksame Oberflächenbearbeitung der Oberfläche des Werkstücks mit einem äußerst geringen Verschleiß des abrasiven Werkzeugs 10 erreicht werden.

Das Anordnen der abrasiven Funktionspartikel als Monolage in dem abrasiven Oberflächenbelag 14 stellt sicher, dass bei einem Bearbeitungsvorgang eine sehr große Anzahl von abrasiven Funktionspartikeln 16 gleichzeitig greifen, d. h. auf das zu bearbeitende Werkstück einwirken, so dass der Relnigungs-, Schleif- und/oder Abtragsvorgang äußerst effektiv ausgeführt werden kann.

Die Kombination aus Einbettung der abrasiven Funktionspartikel in das Trägermaterial sowie Einbettung der abrasiven Funktionspartikel in das thermoplastische Bindemittel ergibt eine äußerst haftfeste Verbindung bzw. Verankerung der abrasiven Funktionsparti- kel 16 an dem Träger 12.

Abhängig von den verwendeten Materialien für das Trägermaterial, den abrasiven Funktionspartikeln 16 und dem thermoplastischen Bindemittel 18 liegt eine Stoff- und/oder formschlüssige Verbindung dieser Komponenten zur haftfesten Verbindung bzw. Verankerung der abrasiven Funktionspartikel 16 an dem Träger 12 vor. Im Fall von„inerten" abrasiven Funktionspartikeln 16 kommt es durch das teilweise Einbetten der abrasiven Funktionspartikel 16 in dem Trägermaterial im Wesentlichen zu einer formschlüssigen Verbindung zwischen den abrasiven Funktionspartikeln 16 und dem Trägermaterial des Trägers 12, wobei ferner entsprechend eine formschlüssige Verbindung der„inerten" abrasiven Funk- tionspartikel 16 mit dem thermoplastischen Bindemittel 18 voriiegt. Ferner kann abhängig von den Materialien eine stoffschlüssige Verbindung (zum Beispiel Klebeverbindung) des thermoplastischen Bindemittels 18 mit dem Trägermaterial des Trägers 12 und/oder eine formschlüssige Verbindung (= ein Ineinandergreifen) des aufgebrachten thermoplastischen Bindemittels 18 mit dem Trägermaterial des Trägers 12, zum Beispiel eines offen- porigen Trägermaterials, erfolgen.

Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist es ferner möglich, dass bei einem nicht-inerten Material der abrasiven Funktionspartikel 18 diese Funktionspartikel auch stoffschlüssig mit dem thermoplastischen Bindemittel 18 und/oder dem Trägermaterial des Trägers 12 verbunden sind. Gemäß einem Ausführungsbeispiel sind zumindest 60%, 80% oder 90% der Fläche des abrasiven Oberflächenbelags 14 mit einer Mono-Lage der abrasiven Funktionspartikel 16 auf dem Oberflächenbereich 12-A des Trägers 12, d.h. einlagig bzw. in einer Ebene, bedeckt. Die aufgebrachten und eingebetteten, abrasiven Funktionspartikel 16 bilden mit dem thermoplastischen Bindemittel 18 bilden somit einen abrasiven Oberflächenbelag 14 bei dem die abrasiven Funktionspartikel 16 einlagig bzw. zwei-dimensional (x-y-Ebene) angeordnet sind.

Gemäß einem Ausführungsbeispiel weist aufgebrachten thermoplastischen Bindemittel 18 durchschnittliche Dicke d4 auf, wobei die durchschnittliche Dicke d4 des aufgebrachten thermoplastischen Bindemittel 18 kleiner ist als der durchschnittliche Durchmesser d1 der abrasiven Funktionspartikel 16, so dass die abrasiven Funktionspartikel 16 aus dem thermoplastische Bindemittel 18 teilweise herausragen. Wie in Fig. 1b gezeigt ist, ist der Großteil der abrasiven Funktionspartikel 16 nebeneinander auf dem Oberflächenbereich 12-A des Trägers angeordnet. Es können aber einige wenige der aufgebrachten abrasiven Funktionspartikel 16 auf dem Oberflächenbereich 12-A des Trägers auch .aufeinander' oder„verklumpt“ angeordnet sein (siehe Fig. 1b - ganz rechts), wobei dies durch das nachfolgend beschriebene Herstellungsverfahren 300 aber weitestgehend vermieden werden kann. Da die abrasiven Funktionspartikel 16 beispielsweise als eine Mono-Lage (einlagig auf dem Trägermaterial) in Kombination mit dem thermoplastischen Bindemittel 18 als der abrasive Oberflächenbelag 14 ausgebildet sind, kann ein äußerst formstabiles abrasives Werkzeug 10 realisiert werden, das darüber hinaus äußerst gute Gleiteigenschaften auf dem zu bearbeitenden Werkstück aufweist, d. h. das abrasive Werkzeug 10 lässt sich mit relativ geringem Kraftaufwand über die zu bearbeitende Oberfläche des Werkstücks führen.

Gemäß einem Ausführungsbeispiel können die abrasiven Funktionspartikel 16 auf dem Oberflächenbereich 12-A des Trägers 12 eine Belegungsdichte A (= Verteilung der abrasiven Funktionspartikel 16 auf dem Oberflächenbereich 12-A) mit A = 0,1 - 100%, oder A = 0,1 - 10% oder A = 1 - 5% aufweisen, d.h. die abrasiven Funktionspartikel 16 sind verteilt oder auch vollflächig auf dem behandelten Oberflächenbereich des Bauelements angeordnet. Das thermoplastische Bindemittel 18 kann dann die resultierenden Zwischenräume des Oberflächenbereichs 12-A des Trägers 12 mit einer Belegungsdichte B mit B = 100 % - A, B z 90 % - A, oder B z 80 % - A belegen, d.h. vollständig (B = 100 %) oder teilweise (B z 90 % oder B z 80 %). So kann nun durch die Wahl der Belegungs- bzw. Verteilungedichte A der abrasiven Funktionspartikel 16 auf dem Oberflächenbereich 12-A des Träger 12 ferner gezielt die Abtragswirkung eingestellt werden. So kann beispielsweise eine erhöhte Belegungsdichte A der abrasiven Funktionspartikel 16 zu einer erhöhten Abtragswirkung des abrasiven Werkzeugs 10 beitragen.

Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann der Oberflächenbereich 12-A des Trägers 12 (relativ) glatt oder eben (wie in Fig. 1a-b beispielhaft gezeigt) ausgebildet sein.

Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel kann der Oberflächenbereich 12-A des Trägers 12 profiliert ausgebildet sein und beispielsweise Noppen, eine Pyramidenform, eine Pyramidenstumpfform, eine Kegelform, eine Kegelstumpfform oder im Querschnitt eine Wellenform aufweist. Durch die Wahl der Profilierung bzw. der Topologie des Oberflä- chenbereichs 12-A des Trägers 12 kann ferner gezielt die Abtragswirkung eingestellt werden.

Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel kann der mit dem abrasiven Oberflächenbelag 14 versehene Oberflächenbereich 12-A des Trägers 12 auch eine Rillenstruktur oder eine Struktur mit spiralförmig angeordneten Vertiefungen oder Erhöhungen (= Schneckenstruktur) des Oberflächenbereichs aufweisen.

Da die abrasiven Funktionspartikel 16 in Kombination mit dem thermoplastischen Bindemittel 18 als eine Monolage ausgebildet sind, kann der abrasive Oberflächenbelag 14 äußerst exakt der Oberflächenkontur eines solchen profilierten Trägers 12 folgen, d. h. auch eine relativ feine, detailreiche Kontur des Trägers 12 bleibt nach Aufbringen des abrasiven Oberflächenbelags 14 auf dem Oberflächenbereich 12-A erhalten. Somit können beispielsweise sogenannte„Schleifpads" (Schleifkissen) durch das beschichtete abrasive Werkzeug 10 bereitgestellt werden, die aufgrund der Topografie des Trägers 12 auf bestimmte Schleifwinkel, wie z. B. zum Schleifen der Flanken von Zahnrädern etc., eingestellt werden können. Aufgrund des elastischen Trägermaterials können solche Schleifpads 10 auch der 3D-Oberfläche des zu bearbeitenden Werkstücks (zu schleifenden Objekts) folgen, so dass sich geringfügige Unebenheiten auf dem zu bearbeitenden Werkstück hinsichtlich der resultierenden Schleifwirkung nicht negativ bzw. im Wesentlichen nicht negativ auswirken. Dies ist insbesondere auch bei der Anwendung als Dentalreinigungsprodukt (Zahnbürste) eine vorteilhafte Eigenschaft zum Erreichen einer im Wesent- liehen vollständigen Reinigung des zu bearbeitenden Werkstücks, z. B. der Zähne beim Zähneputzen.

Die Profilierung des Oberflächenbereichs 12-A des Trägers 12 kann auch dabei unterstüt- zen, um Verunreinigungen, d.h. beispielsweise abgetragenes Material bzw. Schleifstaub des bearbeiteten Werkstücks, einfach nach außen abzutransportieren, so dass sich der entstehende Schleifstaub leichter entfernen bzw. absaugen lässt ohne das Schleifwerkzeug 10 damit zuzusetzen, so dass hohe Standzeiten des Schleifwerkzeugs 10 erreicht werden können.

Diese Oberflächenprofilierung an dem Oberflächenbereich 12-A des Trägers 12 kann beispielsweise während des nachfolgend beschriebenen Verfahrens 300 zur Herstellung eines beschichteten, abrasiven Werkzeugs 10 erfolgen, indem mit der dort verwendeten thermischen oder niederthermischen Spritzvorrichtung (Plasma-Spritzvorrichtung) durch thermisches Einwirken auf das Trägermaterial die gewünschte Profilierung des Oberflä- chenbereichs des Trägers 12 eingebracht und erhalten wird.

Gemäß Ausführungsbeispielen kann die geometrische Ausgestaltung des Oberflächenbereichs 12-A des Trägers 12 im Wesentlichen eine beliebige Freiformfläche annehmen, die beispielsweise als Gegenstück bzw. Negativform bezüglich des zu bearbeitenden Werkstück ausgebildet ist, wobei die Bearbeitung ein Schleifvorgang, Reinigungsvorgang, Ro- liervorgang etc. sein kann.

Ist nun beispielsweise das Werkstück kugelförmig oder kugelsegmentförmig ausgebildet, kann der Träger 12 einen Oberflächenbereich 12-A aufweisen, der als Negativform oder Gegenstück zu dem Kugel- oder kugelsegmentförmigen Werkstück ausgebildet ist. Weitere mögliche geometrische Ausgestaltungen des Oberflächenbereichs 12-A des Trägers 12 können beispielsweise eine Zylinderform, Kegelform, Kegelstumpfform etc. oder Gewindestruktur sein, um die Negativform für ein entsprechendes Werkstück (= 3D-Körper) in Form z. B. einer Kugel, einer Vertiefung, einer Bohrung, einer Durchführung, eines Gewindes etc. zu bilden. Diese Aufzählungen von 3D-Körpem sind aber nicht als abschließend anzusehen.

Durch Ausbilden des Oberflächenbereichs 12-A des Trägers 12 als Negativform des zu bearbeitenden Oberflächenbereichs 12-A des Werkstücks 12 kann eine flächige Bearbeitung bzw. flächige Belastung des abrasiven Werkzeugs 10 auf den zu bearbeitenden Oberflächenbereich des Werkstücks ausgeübt werden. Damit kann eine äußerst gleichmäßige Schleif-, Polier- und/oder Reinigungswirkung für beliebige 3D-Körper (= zu bearbeitende Werkstücke) erhalten werden. Durch die gleichmäßige und flächige Bearbeitung des Werkstücks kann eine äußerst gleichmäßiges Schleif-, Polier- und/oder Reinigungs- bild durch das abrasive Werkzeug 10 an dem zu bearbeitenden Werkstück erreicht werden.

Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann das beschichtete abrasive Werkzeug 10 ein Trägermaterial mit z.B. Kork, Textil, Gummi, Kautschuk, Elastomer, PVC (Polyvinylchlorid), PUR (Polyurethane), Papier, Latex, PE (Polyethylen), PA (Polyamide), PET (Polyethylenterephthalat), PC (Polycarbonate), SBR (Styrol-Butadien-Kautschuk), PTHF (Polytetrahydrofuran), Carbonat, mit einem Schaumstoffmaterial, ein Borstenmaterial einer Bürste und/oder einem Folienmaterial aufweisen. Das Trägermaterial kann z. B. flexiblen bzw. elastisch ausgebildet sein.

Gemäß einem Ausführungsbeispiel können die abrasiven Funktionspartikel 16 als Hartpartikel oder Kom ausgebildet sein und z.B. Korund, Zirkonkorund, Siliciumcarbid, Bomi- trid, Glas, Mineralien, z.B. Apatit, Naturstoffe, z.B. zerkleinerte oder geschrotete Hülsenschalen, Nussschalen etc., oder Diamant mit einer Partikelgröße zwischen 100 nm und 2 mm aufweisen. Gemäß einem Ausführungsbeispiel können die abrasiven Funktionspartikel 16 ein inertes Material aufweisen, z.B. ein stabiles und unter gegebenen Bedingungen unreaktives Material. Über die Konzentration und/oder Hörte der abrasiven Funktionspartikel 16 in dem abrasiven Oberflächenbelag 14 ist nun ferner der resultierende Abtrag des abrasiven Werkzeugs 10 (bei einem definiertem Andruck) einstellbar.

Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann das beschichtete abrasive Werkzeug 10 ein thermoplastisches Bindemittel 18 mit einem thermoplastisches Polymermaterial wie z.B. PE (Polyethylen), PA (Polyamide), PC (Polycarbonate, ABS (Acrylnitril-Butadien-Styrol), PVC (Polyvinylchlorid), PET (Polyethylenterephthalat), PEEK (Polyetheretherketon), PTFE (Polytetrafluorethylen), PUR (Polyurethane), PMMA (Polymethylmethacrylat) oder PTHF (Polytetrahydrofuran) aufweisen. Das Trägermaterial kann z. B. auch flexiblen bzw. elastisch sein, wobei die abrasiven Funktionspartikel, d. h. das Schleifmittel bzw. die Abrasivstoffe, zuverlässig haftfest, z. B. formschlüssig, mit demselben verbunden sind. Gemäß einem Ausführungsbeispiel des das beschichteten abrasiven Werkzeugs 10 können das thermoplastische Bindemittel 18 und das Trägermaterial 12 das gleiche Material bzw. die gleiche Materialzusammensetzung aufweisen. Durch diese Anbindung bzw. Verankerung der abrasiven Funktionspartikel 16 an dem Träger 12, der z. B. ein elastisches Trägermaterial aufweist, kann eine gewisse Bewegungsfreiheit des abrasiven Funktionspartikels (= Schleifkoms) 18 bei einem Schleifvorgang erreicht werden, so dass bei einem (erhöhten) Ausüben von Druck auf das beschichtete abrasive Werkzeug 10, d.h. beim Andrücken des beschichteten abrasiven Werkzeugs an ein zu bearbeitendes Werkstück, die eingebetteten abrasiven Funktionspartikel (= gebundenen Schleifkömer) 16 nicht wie bei im Stand der Technik üblichen Schleifelementen wegbrechen, aus der Bindung ausbrechen oder zerbrechen, sondern aufgrund der Flexibilität bzw. der Elastizität des Trägermaterials eine Ausweichbewegung, z.B. ein Eintauchen, in das Trägermaterial und/oder ein elastisches, seitliches Wegkippen durchführen. Diese mögliche vertikale und/oder laterale Ausweichbewegung der eingebetteten abrasiven Funktionspartikel 16 kann somit eine Art 3D-Beweglichkeit der eingebetteten abrasiven Funktionspartikel 16 ergeben. Damit kann der Verschleiß der eingebetteten, abrasiven Funktionspartikel deutlich verringert werden, wodurch ein äußerst formstabiles beschichtetes abrasives Werkzeug bereitgestellt werden kann.

Insbesondere kann nun durch die Wahl des Materials des thermoplastischen Bindemittels, d. h. beispielsweise der jeweiligen Härte des thermoplastischen Bindemittels, in Abstimmung mit den abrasiven Funktionspartikeln und dem z. B. elastischen Trägermaterial die Abtragswirkung, die Gleiteigenschaften bezüglich des zu bearbeitenden Werkstücks und ferner die mechanische Stabilität des abrasiven Werkzeugs gezielt eingestellt werden. So kann beispielsweise eine erhöhte Härte des thermoplastischen Bindemittels, d.h. ein hartes oder starres thermoplastisches Bindemittel, zu einem erhöhten Abtragswirkung, zu verbesserten Gleiteigenschaften und zu einer erhöhten Stabilität des abrasiven Werkzeugs beitragen.

Zusammenfassend kann also festgestellt werden, dass durch die erfindungsgemäße Anbringung der abrasiven Funktionspartikel 16 an dem Trägermaterial, d.h. einerseits durch die Einbettung bzw. Verankerung der abrasiven Funktionspartikel 16 in dem Trägermaterial und andererseits über die Einbettung der abrasiven Funktionspartikel 16 in dem thermoplastischen Bindemittel 18 und der daraus resultierenden Stoff- und oder formschlüssigen Verbindung (= Klebeverbindung) der abrasiven Funktionspartikel 16 an dem Träger- material, eine äußerst zuverlässige haftfeste Verbindung zwischen den als Schneidstoffe wirksamen abrasiven Funktionspartikeln 16 und dem Trägermaterial des Trägers 12 erhalten werden. Durch die oben beschrieben "3D-Beweglichkeit“ der eingebetteten abrasiven Funktionspartikel 16 an dem Träger 12 und der daraus resultierenden, haftfesten Verbindung zwischen den abrasiven Funktionspartikeln 16 und dem Träger 12 können relativ große, abrasive Funktionspartikel 16 bei einem unveränderten Oberflächenbearbeitungsergebnis an dem zu bearbeitenden Werkstück eingesetzt werden. So können gegenüber herkömm- liehen Schleifmitteln mit dem vorliegenden Konzept abrasive Funktionspartikel 16 mit einer zumindest doppelt oder auch dreifach so großen mittleren Partikelgröße eingesetzt werden. So werden bei einem herkömmlichen Schleifmittel mit einer Körnung P3000 abrasive Funktionspartikel mit einem mittleren Durchmesser von 7 pm eingesetzt während bei dem vorliegenden erfindungsgemäßen abrasiven Werkzeug 10 bei einer Körnung P3000 auf den flexiblen Träger 12 aufgrund der 3D-Beweglichkeit der abrasiven Funktionspartikel 16 mit einer mittleren Partikelgröße (d50) von 15 - 25 pm, 18 - 22 pm und etwa 20 pm eingesetzt werden können.

Durch den möglichen Einsatz relativ großer, abrasiver Funktionspartikel 16 können ge- genüber einem herkömmlichen Schleifmittel bei einem im Wesentlichen gleichen Oberflächenergebnis ein höherer Materialabtrag und damit eine schnellere Bearbeitungsgeschwindigkeit durch das vorliegende abrasive Werkzeug 10 erreicht werden. Ferner führt der Einsatz von größeren abrasiven Funktionspartikeln 16 zu einer erhöhten Standzeit des abrasiven Werkzeugs 10, da größere Funktionspartikel 16 eine größere Fläche zur Anbindung und damit zur haftfesten Verbindung mit dem Trägermaterial des Trägers aufweisen.

Die 3D-Beweglichkeit der abrasiven Funktionspartikel 16 an dem Träger 12 führt insbesondere zu einer homogenen, flächigen Bearbeitungswirkung, d. h. zu einem sehr homogenen Schliff- Poller- und/oder Reinigungsbild, an dem zu bearbeitenden Werkstück. So können insbesondere bei herkömmlichen Schleifmitteln auftretende Kratzer durch ein sogenanntes .rollendes Korn" eliminiert werden, da die abrasiven Funktionspartikel 16 bei einer hohen bzw. erhöhten Krafteinwirkung in das z.B. flexible oder offenporige Trägerma- terial des Trägers 12 .eintauchen" können. Das erfindungsgemäße abrasive Werkzeug 10 kann somit selbst bei einer ungleichmäßig verteilten Anpresskraft effektiv verhindern, dass es zu einer optischen Veränderung des Bearbeitungsbilds an dem zu bearbeitenden Werkstück kommt, wobei dies insbesondere für eine Bearbeitung im .Handbetrieb" vorteilhaft ist. Somit kann es insbesondere auch im Handbetrieb ein homogenes, wiederkehrendes Bearbeitungsbild, d. h. Schliff- Polier- und/oder Reinigungsbild realisiert werden. Selbst ein Verkanten des abrasiven Werkzeugs 10 and dem zu bearbeitenden Werkstück durch die Bedienperson oder ein Bediengerät kann durch die 3D-Beweglichkeit der abrasiven Funktionspartikel 16 an den Träger 12 ausgeglichen oder die Auswirkungen zumindest stark reduziert werden.

Über die Größe und/oder Konzentration der abrasiven Funktionspartikel 16 in dem abrasi- ven Oberflächenbereich und/oder über die Härte des thermoplastischen Bindemittels 18 ist nun ferner der resultierende Abtrag des abrasiven Werkzeugs 10 (bei einem definiertem Andruck) einstellbar. Ferner ist ein relativ geringer Verschleiß des abrasiven Werkzeugs 10, d. h. ein relativ geringer Abtrag der abrasiven Funktionspartikel (Schneidstoffe) 16 in der Anwendung realisierbar, so dass gegenüber im Stand der Technik bekannten Schleifelementen erheblich höhere Standzeiten durch das erfindungsgemäße beschichtete abrasive Werkzeug 10 erhalten werden können.

Da die abrasiven Funktionspartikel 16 beispielsweise als eine ,Moho-Lage" in Kombination mit dem thermoplastischen Bindemittel 18 als der abrasive Oberflächenbelag 14 aus- gebildet sind, kann ein äußerst formstabiles abrasives Werkzeug 10 realisiert werden, das darüber hinaus äußerst gute Gleiteigenschaften auf dem zu bearbeitenden Werkstück aufweist, d. h. das abrasive Werkzeug 10 lässt sich mit relativ geringem Kraftaufwand über die zu bearbeitende Oberfläche des zu bearbeitenden Werkstücks führen.

Das aufgebrachte thermoplastische Bindemittel 18 kann ferner eine Schutzwirkung für den Träger 12 bzw. das Trägeimaterial liefern, wie z. B. bei einem Schaumstoff als Trägermaterial.

Ferner kann das aufgebrachte, thermoplastische Bindemittel 18 dazu beitragen, das sich der Schleifstaub, d.h. das von dem zu bearbeiteten Werkstück abgetragene Material, relativ einfach entfernen bzw. absaugen lässt, so dass sich das abrasive Schleifwerkzeug 10 im Wesentlichen nicht zusetzt, und so eine hohe Standzeit des abrasiven Schleifwerkzeugs 10 erreicht werden kann. Ferner besteht die Möglichkeit einer flächigen Absaugung des Schleifstaubs unter Verwendung eines offenporigen Trägers 12, z.B. eines PUR-Schaums oder eines Fließ- Materials (= offenporiges Gewebe), durch das abrasive Schleifwerkzeug 10 hindurch. Dabei kann das abrasive Schleifwerkzeug 10 beispielsweise mittels eines Klettverschlusses oder eines anderen luftdurchlässigen Verbindung an einer mit einer Absaugvorrichtung versehenen Bearbeitungsanordnung angeordnet sein. Das abrasive Schleifwerkzeug 10 kann somit für eine Luftströmung und für Abtragspartikel (Schleifetaub) durchlässig ausgebildet sein.

Die Dicke des offenporigen Trägers 12 kann beispielsweise in einen Bereich zwischen 0,5 mm und 12 mm liegen, wobei die Absaugleistung im Allgemeinen umso höher ist, um- so dünner der T räger 12 ausgestaltet ist.

Das beschichtete, abrasive Werkzeug 10 kann als ein Schleifwerkzeug, ein Polierwerkzeug, ein Reinigungs- oder Schleifkissen (Rad) oder einen Reinigungskörper ausgebildet sein. Ferner kann das beschichtete abrasive Werkzeug 10 beispielsweise als eine Bürste ausgebildet sein, wobei der abrasive Oberflächenbelag an einer Ober- oder Stirnseite eines Bürstenbesatzes (= Borsten) der Bürste angeordnet ist.

Das beschichtete abrasive Werkzeug 10 kann beispielsweise zum Schleifen und Polieren von Lackoberflächen ohne Paste, z. B. im Kfz-Bereich, bei Booten etc., bei der Bearbei- tung von Glas (insbesondere mit einem flexiblen Träger 12), beim Schleifen und Polieren von Metalloberflächen, bei einer Reinigung von Metalloberflächen und/oder bei der Reinigung und Aufbereitung von Bodenbelägen, effektiv eingesetzt werden.

Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann das beschichtete abrasive Werkzeug 10 bei- spielsweise auch als Scheibenwischerblatt implementiert sein, wobei die abrasiven Funktionspartikel 16 mit dem thermoplastischen Bindemittel 18 auf dem Scheibenwischerblatt (nicht gezeigt) angeordnet sind und für verbesserte Gleiteigenschaften, geringeren Verschleiß und einem hohen Abtrag, d.h. eine hohe Reinigungswirkung, von hartnäckigen Verunreinigungen auf der Windschutzscheibe wie zum Beispiel Insekten etc. sorgen. Da- bei kann durch die Einbettung der abrasiven Funktionspartikel 16 In dem abrasiven Oberflächenbelag 14 ein Verschleiß des Glasmaterials der Windschutzscheibe vermieden werden kann.

Im Fall der Ausbildung des abrasive Werkzeugs 10 als Scheibenwischerblatt kann der abrasive Oberflächenbelag 14 beispielsweise an Seitenflächenbereichen und optional an der Wischkante des Scheibenwischerblatts angeordnet sein. Für die abrasiven Funktions- partikel 16 können beispielsweise Materialien eingesetzt werden, die gegenüber dem Glasmaterial der Windschutzscheibe eine relativ geringe bzw. geringere Härte, z. B. Mohs-Härte, aufweisen. So können beispielsweise neben den bereits genannten Materialien für die abrasiven Funktionspartikel 16 auch Mineralien, z.B. Apatit, oder Naturstoffe, z.B. zerkleinerte oder geschrotete Hülsenschalen, Nussschalen etc., eingesetzt werden.

Ferner kann das beschichtete abrasive Werkzeug beispielsweise äußerst effizient mit dem nachfolgend beschriebenen Herstellungsverfahren hergestellt werden. Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die abrasive Wirkung des abrasiven Werkzeugs 10 über die Verteilungsdichte und/oder Größe der als Mono-Lage aufgebrachten, abrasiven Funktionspartikel 16 auf dem Oberflächenbereich 12-A des Trägers 12 eingestellt werden. Fig. 2 zeigt eine schematische Querschnittsdarstellung eines Oberflächenbereichs 12-A eines beschichteten abrasiven Werkzeugs 10 gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel, das ein offenporiges Substrat- bzw. Trägermaterial 12 aufweist. Wie in Fig. 2 dargestellt, weist das Trägermaterial 12 einen offenporigen Oberflächenbereich 12-A mit einem durchschnittlichen Porendurchmesser d3 aufweist, wobei die abrasiven Funktionspartikel 16 einen durchschnittlichen Durchmesser bzw. eine mittlere Partikelgröße d1 mit d1 s

1 /6 d3 oder mit d1 s 1/4 d3 aufweisen. Durch die angegeben Größenverhältnisse kann sichergestellt werden, dass der abrasive Oberflächenbelag 14 als eine kontumahe Beschichtung ausgeführt werden kann. Durch das Anordnen der abrasiven Funktionspartikel 16 mit dem thermoplastischen Bindemittel 18 als eine Monolage kann der abrasive Oberflächenbelag 14 äußerst kontumah auf den offenporigen Oberflächenbereich 12-A des Trägermaterials 12 angeordnet werden, so dass bei einer Bearbeitung eines Werkstücks mit dem beschichteten abrasiven Werkzeug 10 äußerst viele abrasive Funktionspartikel 16 auf den zu bearbeitenden Ober- flächenbelag des Werkstücks einwirken können und somit der Bearbeitungsvorgang äußerst effektiv durchgeführt werden kann.

Als ein offenporiges Trägermaterial kann beispielsweise Schaumstoff oder Flies etc. eingesetzt werden. Ein typisches Schaumstoffmaterial Ist elastisch und weist eine Stauchhärte nach DIN 53577 bzw. ISO 3386 von 20 - 60 auf. Dies entspricht einem Druck von 2 - 6 kPa bei 40% Stauchung des Schaumstoffe. Wie in Fig. 2 ferner dargestellt ist, kann eine geringe Anzahl von abrasiven Funktionspartikel 16', z.B. weniger als 20%, 10%, 2% oder 1%, der abrasiven Funktionspartikel 16 an dem Oberflächenbereich 12-A des Trägers 12 In das Trägermaterial eingebettet und da- mit darin (formschlüssig und haftfest) verankert sein, ohne dass dort zusätzlich ein thermoplastisches Bindemittel 18 für eine zusätzliche Klebebindung vorhanden ist.

Diese Situation kann beispielsweise an Oberflächenbereichen 12-A des Trägermaterials 12 auftreten, die bezüglich einer Vertikalen (= z-Richtung in Fig. 2) einen Unterschnitt 12- B aufweisen, wobei solche abrasiven Funktionspartikel 16' basierend auf der beim Beschichtungsprozess erhaltenen kinetischen Energie und mittels eines elastischen Stoßes (= Abprallen) an einem anderen eigebetteten abrasiven Funktionspartikel 16 an die Einbettungsposition in dem Unterschnittbereich 12-B gebracht werden können. Ansonsten sind die obigen Ausführungen hinsichtlich des beschichteten abrasiven Werkzeugs 10 von Fig. 1a-b gleichermaßen auf das beschichtete abrasive Werkzeug 10 von Fig. 2 anwendbar. Ferner kann das beschichtete abrasive Werkzeug beispielsweise äußerst effizient mit dem nachfolgend beschriebenen Herstellungsverfahren hergestellt werden, d.h. der abrasive Oberflächenbelag 14 kann als eine kontumahe Beschichtung aus- gebildet werden.

Fig. 3 zeigt ein schematisches Blockdiagramm einer Vorrichtung bzw. eines Systems 100 zum Beschichten eines Werkzeugs 10 mit einem abrasiven Oberflächenbelag 14 gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel.

Gemäß einem Ausführungsbeispiel umfasst eine Vorrichtung 100 zur Förderung und Dosierung von Pulver 112 einen Pulvervorratsbehälter 110 zum Speichern und Bereitstellen von Pulver 112, einen Förderer 120, z.B. ein Schwingförderer, mit einer Fördereinrichtung 122 mit einer einstellbaren Förderrate zum Abgeben des Pulvers 112 an einen Pulveraus- lass 124 mit der einstellbaren Förderrate, eine Leitungsanordnung 130 zum Befördern des von dem Förderer 120 abgegebenen Pulvers 112 in einem Fördergas 115 als ein Pulver- Gas-Gemisch 116 und zum Zuführen des Pulver-Gas-Gemisches 116 zu einer Pulververarbeitungseinrichtung 200, wobei eine Auskoppeleinrichtung 132 in der Leitungsanordnung 130 vorgesehen ist, um einen definierten Anteil PM2 des Pulvers 112 aus dem Pul- ver-Gas-Gemisch 116 zu entnehmen, eine Pulvermengenmessanordnung 140 zum Erfassen der ausgekoppelten Pulvermenge PM2 pro Zeiteinheit und zum Bereitstellen eines Pulvermengeninformationssignals S1 , wobei die entnommene bzw. ausgekoppelte Pulvermenge PM2 pro Zeiteinheit innerhalb eines Toleranzbereichs ein vorgegebenes Verhältnis zu der geförderten Pulvermenge PM1 des Förderers 120 aufweist, und einer Steuerungseinrichtung 150, die ausgebildet ist, um basierend auf dem von der Pulvermen- genmessanordnung 140 bereitgestellten Pulvermengeninformationssignal S1 die einstellbare Förderrate des Förderers 120 auf einen vorgegebenen Sollwert einzustellen.

Durch die äußerst exakte Dosierung der geforderten Pulvermenge zu der Pulververarbeitungseinrichtung, z. B. zu einer Plasmabeschichtungsanordnung bzw. einer Plasmadüse zum Plasmaspritzen, können im Wesentlichen beliebige Oberflächenstrukturen des beschichteten abrasiven Werkzeugs 10 äußerst gleichmäßig und exakt beschichtet mit dem einem abrasiven Oberflächenbelag 14 werden, wobei ferner die abrasiven Eigenschaften des aufgebrachten abrasiven Oberflächenbelags 14 sehr exakt eingestellt und dimensioniert werden können. Ferner können die aufgebrachten Schichtstrukturen bzw. der abra- siven Oberflächenbelag mit dem zu beschichtenden Bauelement Stoff- und/oder formschlüssig verbunden bzw. einstückig ausgebildet werden.

Fig. 3 zeigt somit in einer schematischen Prinzipdarstellung eine Vorrichtung 100 zur Förderung bzw. Zuführung und Dosierung von Pulver 112 gemäß einem Ausführungsbei- spiel. Die Vorrichtung 100 zur Förderung und Dosierung von Pulver 112 weist einen Pulvervorratsbehälter 110 zum Speichern und Bereitstellen von Pulver 112 auf. Die Vorrichtung 100 umfasst ferner einen Förderer 120, z.B. einen Schwingförderer, mit einer Fördereinrichtung bzw. Förderrinne 122, deren Förderrate zum Abgeben des Pulvers 112 an einen Pulverauslass 124 einstellbar ist, um eine Pulvermenge PM1 pro Zeiteinheit (z.B. pro Sekunde) an dem Pulverauslass 124 bereitzustellen. Die Vorrichtung 100 umfasst ferner eine Leitungsanordnung 130 zum Befördern des von dem Förderer 120 abgegebenen Pulvers 112 in einem Fördergas 115 als ein Pulver-Gas-Gemisch 116 und zum Zuführen des Pulver-Gas-Gemisches 116 zu einer (optionalen) Pulververarbeitungseinrichtung 200, die zum Beispiel als eine Plasmabeschichtungsanordnung bzw. Plasmadüse 200 zum Plasmaspritzen gemäß DIN 657 ausgebildet sein kann. Die Leitungsanordnung

130 umfasst ferner eine Auskoppeleinrichtung bzw. einen Bypass 132, um einen definierten Anteil bzw. eine definierte Pulvermenge PM2 des Pulvers 112 aus dem Pulver-Gas- Gemisch 116 auszukoppeln bzw. zu entnehmen. Die Vorrichtung 100 umfasst ferner eine Pulvermengenmessanordnung 140 zum Erfassen der ausgekoppelten Pulvermenge pro Zeiteinheit und zum Bereitstellen eines Pulvermengeninformationssignals S1 basierend auf der ausgekoppelten Pulvermenge pro Zeiteinheit. Die Auskoppeleinrichtung 132 ist nun ausgebildet, so dass die entnommene Pulvermenge PM2 pro Zeiteinheit innerhalb eines Toleranzbereichs ein vorgegebenes Verhältnis zu der geförderten Pulvermenge PM1 (Gesamtpulvermenge) des Förderers 120 und damit auch ein vorgegebenes Verhältnis zu der von der Leitungsanordnung 130 an die Pulververarbeitungseinrichtung 200 zugeführte Pulvermenge PM3 (= geförderte Pulvermenge PM1 minus entnommene Pulvermenge PM2) pro Zeiteinheit aufweist.

Die Vorrichtung 100 umfasst ferner eine Steuerungseinrichtung 150, die ausgebildet ist, um basierend auf dem von der Pulvermengenmessanordnung 140 bereitgestellten Pul- vermengeninformationssignal S1 den Förderer bzw. Schwingförderer 120 mit einem Steuersignal S2 anzusteuem, um die Förderrate des Förderers 120 auf einen vorgegebenen Soll- bzw. Zielwert, d.h. auf die Zielförderrate PM1 , einzustellen, so dass die exakte Dosierung der geförderten Pulvermenge PM1 und damit die zu der Pulververarbeitungseinrichtung 200 zugeführte Pulvermenge PM3 erhalten werden kann.

Damit die von der Steuerungseinrichtung 150 vorgenommene Ansteuerung des Förderers 120 zur Einstellung der Förderrate des Förderers 120 auf eine vorgegebene Zielförderrate ausreichend gute Zuführungs- und Dosierungsergebnisse liefert, wird ein Toleranzbereich eingeführt, innerhalb dessen die entnommene Pulvermenge PM2 pro Zeiteinheit, die aus dem Puhzer-Gas-Gemisch mittels der Auskoppeleinrichtung 132 ausgekoppelt wird, in einem vorgegebenen festen Verhältnis zu der geförderten Pulvermenge bzw. Gesamtpulvermenge PM1 des Förderers 120 voriiegen sollte. Es wird also ein Toleranzbereich für das vorgegebene Verhältnis zwischen der entnommenen Pulvermenge PM2 pro Zeiteinheit zu der geförderten Pulvermenge PM1 pro Zeiteinheit des Förderers 120 eingeführt. Der Toleranzbereich kann somit beispielsweise angeben, dass das tatsächliche Verhältnis der entnommenen Pulvermenge pro Zeiteinheit zu der geförderten Gesamtpulvermenge pro Zeiteinheit des Förderers 120 um weniger als 20%, 10%, 5%, 2%, 1% oder 0,1% von dem vorgegebenen Verhältnis abweicht oder keine oder nur eine vemachlässigbar kleine Abweichung vorhanden ist. Je niedriger der Toleranzbereich angenommen wird und ein- gehalten werden kann, umso genauer kann die Steuerungseinrichtung 150 die einstellbare Förderrate des Förderers 120 auf die vorgegebene Zielförderrate einstellen.

Der Toleranzbereich kann beispielsweise sich ändernde Umgebungsparameter, wie Temperatur etc. oder abweichende physikalische Eigenschaften des Pulvers, wie zum Beispiel Größe und/oder Dichte der Pulverpartikel, oder Änderungen (Schwankungen) des Gas- drucks bzw. der Gastemperatur des Fördergases 115 oder auch weitere Umgebungsparameter und/oder Einflussgrößen berücksichtigen.

Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist die Auskoppeleinrichtung 132 ausgebildet, um ei- nen vordefinierten Anteil bzw. das vorgegebene Verhältnis der von dem Förderer 120 an dem Pulverauslass 124 abgegebenen und in der Leitungsanordnung 130 transportierten Pulvermenge PM1 in dem Pulver-Gas-Gemisch 116 zu entnehmen. Dabei kann beispielsweise die Auskoppeleinrichtung 132 als Leitungs- bzw. Rohrabschnitt der Leitungsanordnung 130 mit einem Auskoppelpfad 133 versehen sein. Insbesondere kann die Aus- koppeleinrichtung 132 entlang der Strömungsrichtung des Pulver-Gas-Gemisches in unterschiedliche Volumenbereiche unterteilt sein, um eine homogene Verteilung des Pulver- Gas-Gemisches in der Auskoppeleinrichtung 132 zu erhalten, um möglichst exakt das vorgegebene Verhältnis zwischen der entnommenen Pulvermenge PM2 pro Zeiteinheit und der geförderten Pulvermenge PM1 des Förderers 120 bzw. der an die Pulververarbei- tungseinrichtung 200 zugeführten Pulvermenge PM3 beizubehalten. Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die Auskoppeleinrichtung 132 in Strömungsrichtung des Pulver- Gas-Gemisches einen Einlassbereich, einen Expansionsbereich bzw. Saugbereich, einen Homogenisierungsbereich, einen Auskoppel- bzw. Entnahmebereich und einen Ausgabe- bzw. Komprimierungsbereich aufweisen.

Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist die Pulvermengenmessanordnung 140 ausgebildet, um basierend auf der entnommenen bzw. ausgekoppelten Pulvermenge PM2 pro Zeiteinheit das Gewicht der ausgekoppelten Pulvermenge PM2 pro Zeiteinheit zu erfassen bzw. zu ermitteln. Basierend auf dem erfassten Gewicht der ausgekoppelten Pulver- menge pro Zeiteinheit kann dann das Pulvermengeninformationssignal S1 von der Pulvermengenmessanordnung 140 an die Steuerungseinrichtung 150 bereitgestellt werden.

Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die Pulvermengenmessanordnung 140 als eine Wägezelle bzw. Waage ausgebildet sein, um„direkt 11 das Gewicht (bzw. die Masse) der ausgekoppelten Pulvermenge pro Zeiteinheit zu erfassen.

Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel kann die Pulvermengenmessanordnung 140 ausgebildet sein, um die Anzahl der ausgekoppelten Pulverteilchen 112 optisch zu erfassen und das Pulvermengeninformationssignal S1 mit der Anzahl der ausgekoppelten Pul- verteilchen an die Steuerungseinrichtung 150 bereitzustellen. Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel kann die Pulvermengenmessanordnung 140 ausgebildet sein, um die Anzahl und zum Beispiel die jeweilige Größe oder die durchschnittliche Größe der ausgekoppelten Pulverteilchen 112 optisch zu erfassen und das Pulvermengeninformationssignal S1 mit der Anzahl und (jeweiligen oder durchschnittli- chen) Größe der ausgekoppelten Pulverteilchen an die Steuerungseinrichtung 150 bereitzustellen.

Basierend auf der Anzahl und (jeweiligen oder durchschnittlichen) Größe der ausgekoppelten Pulverteilchen kann das Volumen der ausgekoppelten Pulvermenge PM2 pro Zeit- einheit ermittelt werden, wobei basierend auf dem ermittelten Volumen der ausgekoppelten Pulvermenge pro Zeiteinheit und ferner der (z.B. vorgegebenen) Materialdichte der verwendeten Pulverteilchen das Gewicht der ausgekoppelten Pulvermenge PM2 pro Zeiteinheit ermittelt werden kann. Das Ermitteln bzw. Berechnen des Volumens und/oder des Gewichts der ausgekoppelten Pulvermenge PM2 pro Zeiteinheit kann dabei in der Pulvermengenmessanordnung 140 oder auch in der Steuerungseinrichtung 150 erfolgen.

Bei der optischen Erfassung der ausgekoppelten Pulvermenge PM2 kann das von der Pulvermengenmessanordnung 140 bereitgestellte Pulvermengeninformationssignal S1 zumindest die Anzahl der ausgekoppelten Pulverteilchen umfassen, soweit die durchschnittliche Größe und die durchschnittliche Materialdichte der ausgekoppelten Pulverteilchen bekannt ist und als Information zur Verfügung steht. Somit kann beispielsweise die Pulvermengenmessanordnung 140 oder die Steuerungseinrichtung 150 die Berechnung des Gewichts der ausgekoppelten Pulvermenge PM2 pro Zeiteinheit durchführen.

Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist die Steuerungseinrichtung 150 ausgebildet, um basierend auf dem Pulvermengeninformationssignal S1 die momentane Förderrate PM1 des Förderers 120 zu ermitteln und bei einer Abweichung der momentanen Förderrate des Förderers 120 von der Zielförderrate dann den Förderer 120 so anzusteuem, um die momentane Förderrate PM1 auf die Zielförderrate PM einzustellen.

Während des Betriebs der Vorrichtung 100 zur Förderung und Dosierung von Pulver 12 kann die Steuerungseinrichtung 150 somit ausgebildet sein, um die momentane, einstell- bare Förderrate des Förderers 120 kontinuierlich auf die gewünschte Zielförderrate einzustellen bzw. nachzuführen. Die Fördereinrichtung 122 des Förderers 120 als Schwingförderer wird beispielsweise zur Förderung des Pulvers bzw. der Pulverpartikel 112 zu einer Schwingungsbewegung senkrecht und parallel zur Förderrichtung angeregt, wobei der Schwingförderer 120 ausgebildet ist, um eine Schwingungsbewegung der Fördereinrichtung 122 mit einer Schwingungsfrequenz von 1 Hz bis 1 kHz oder von 50 Hz bis 300 Hz oder darüber bei einer Schwingweite bzw. Schwingamplitude in einem Bereich von 1 pm bis 1 mm oder von 5 pm bis 200 pm auszuführen, um die einstellbare Förderrate zu erhalten.

Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann der Förderer 120 als eine piezoelektrisch oder magnetisch angetriebene Fördereinrichtung 122 ausgebildet sein, d. h. die Schwingungsfrequenz und Schwingweite wird mittels piezoelektrischer und/oder magnetischer Aktoren erhalten.

Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann nun die Steuerungseinrichtung 150 ausgebildet sein, um basierend auf dem Pulvermengeninformationssignal S1 das Steuersignal S2 an den Förderer 120 zuzuführen, um die Schwingungsbewegung der Fördereinrichtung 122 des Förderers 120 einzustellen und die Zielförderrate zu erhalten.

Gemäß einem Ausführungsbeispiel weist der Pulvervorratsbehälter 110 eine Auslasseinrichtung bzw. ein Auslassventil 114 zum Bereitstellen des Pulvers an die Fördereinrichtung 122 auf. Dabei hängt beispielsweise die Bereitstellungsrate des Pulvers 112 bzw. die Pulvermenge RM0 pro Zeiteinheit von dem Pulvervorratsbehälter 110 an die Fördereinrichtung 122 des Schwingförderers 120 von dem eingestellten Abstand D1 zwischen dem Auslassende 114-A der Auslasseinrichtung 114 und dem Förderoberflächenbereich 122-A der Fördereinrichtung 122 ab.

Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann eine Abstandseinstelleinrichtung (nicht gezeigt in Flg. 3) zum Einstellen des Abstands bzw. des Spalts D1 zwischen dem Auslassende 114-A der Auslasseinrichtung 114 und dem Fürderoberflächenbereich 122-A der Fördereinrichtung 122 vorgesehen sein, um beispielsweise eine Vordosierung bzw. Grobdosierung der von dem Pulvervorratsbehälter 110 an die Fördereinrichtung 122 des Förderers 120 bereitgestellte Pulvermenge RM0 vorzusehen.

Wie nun bereits im Vorhergehenden angesprochen wurde, kann die Pulververarbeitungseinrichtung 200, der das Pulver-Gas-Gemisch 116 mit der eingestellten Pulvermenge PM3 pro Zeiteinheit zur Verfügung gestellt wird, beispielsweise als eine Plasmabeschichtungsanordnung bzw. eine Plasmadüse zum Plasmaspritzen gemäß DIN 657 ausgebildet sein. Die Pulverfördereinrichtung 100 ist im Allgemeinen für alle Anwendungen zur dosierten Förderung bzw. Zuführung eines Aerosols zu der Pulververarbeitungseinrichtung 200 anwendbar. Als Aerosol werden beispielsweise in einem Trägergas beförderte Partikel bzw. Feststoffe bezeichnet. Neben Plasmabeschichtungs- bzw. Plasmaspritzanwendungen kann die Pulverfördereinrichtung 100 ferner auch bei Laserauftragsschweißprozessen bzw. Laserplasmabeschichtungsprozessen eingesetzt werden.

Die in Fig. 3 dargestellte Gesamtanordnung 101 zur Herstellung einer Schichtstruktur 270, wie z.B. des abrasiven Oberflächenbelags 114, an einem Oberflächenbereich 262 eines Bauelements 260 kann somit die im Vorhergehenden beschriebene Vorrichtung 100 zur Förderung und Dosierung von Pulver 112 sowie eine Plasmabeschichtungsanordnung 200 aulweisen. Die Plasmabeschichtungsanordnung 200 kann beispielsweise eine Plasmaquelle zum Einbringen eines Plasmas in einen Prozessbereich aufweisen, um die bereitgestellten Pulverteilchen in dem Prozessbereich mit dem Plasma zu aktivieren, und kann ferner eine Aufbringungseinrichtung bzw. Auslassdüse zum Aufbringen der aktivier- ten Pulverteilchen auf dem Oberflächenbereich des Bauelements aufweisen, um die Schichtstruktur auf dem Oberflächenbereich des beschichteten abrasiven Werkzeugs 10 zu erhalten.

Fig. 4 zeigt ein schematisches Ablaufdiagramm eines Verfahrens 300 zur Herstellung eines beschichteten abrasiven Werkzeugs 10 gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel. Das Verfahren 300 zur Herstellung eines beschichteten abrasiven Werkzeugs 10 kann beispielsweise mit der in Fig. 3 dargestellten Vorrichtung 100 zum Beschichten eines Werkzeugs 10 mit einem abrasiven Oberflächenbelag 14 durchgeführt werden. Gemäß einem Ausführungsbeispiel weist das Verfahren 300 zur Herstellung eines beschichteten, abrasiven Werkzeugs einen Schritt 310 des Zuführens eines Pulvergemischs zu einer thermischen Spritzvorrichtung, z.B. gemäß DIN EN657, oder niederthermischen Spritzvorrichtung auf, die auf einen Oberflächenbereich 12-A eines zu beschichtenden Trägers 12 gerichtet ist, wobei das Pulvergemisch abrasive Funktionspartikel und ein thermoplastisches Bindemittel aufweist. Dabei weist das Pulvergemisch die Funktionspartikel 16 und das thermoplastische Bindematerial 18 als getrennte Pulverteilchen aufweist, oder das Pulvergemisch weist die mit dem thermoplastischen Bindemittel 18 zumindest teilweise oder vollständig ummantelten Funktionspartikel 16 auf. Ferner wird in der thermischen oder niederthermischen Spritzvorrichtung eine Verringerung der Viskosität des thermoplastischen Bindemittels 18 bewirkt.

Basierend auf dem erforderlichen Energieeintrag in der Spritzvorrichtung wird eine thermische Spritzvorrichtung 200 oder eine niederthermische Spritzvorrichtung 200 eingesetzt. Der Einfluss des Energieeintrags der Spritzvorrichtung 200 basiert auf der Größe der abrasiven Funktionspartikel, wobei im Allgemeinen gilt, je größer die Funktionspartikel 16 sind, desto mehr Energie wird benötigt, um das thermoplastische Bindemittel 18 zu aktivieren, d.h. in die Schmelze zu überführen. Darüber hinaus ist hinsichtlich des Energieeintrags der Spritzvorrichtung 200 der Schmelzpunkt .thermoplastischer Binder und Trägermateriar zu berücksichtigen, wobei im Allgemeinen gilt, je höher der Schmelzpunkt des Trägers 12 bzw. des thermoplastischen Bindemittels 18 ist, umso mehr Energie wird benötigt, diese in die Schmelze zu überführen.

Bei einem Schritt 320 des Verfahrens 300 werden die abrasiven Funktionspartikel 16 mit dem eine verringerte Viskosität aufweisenden Bindemittel 18 auf einen Oberflächenbereich 12-A des Trägers 12 aufgebracht, wobei sich das thermoplastische Bindemittel 18 beim Aufbringen auf den Oberflächenbereich 12-A des Trägers 12 wieder verfestigt und der abrasive Oberflächenbelag 14 auf dem Träger 12 des abrasiven Werkzeugs 10 mit den Funktionspartikeln 16 und dem thermoplastischen Bindemittel 18 gebildet wird. Gemäß einem Ausführungsbeispiel werden das thermoplastische Bindemittel 18 und die abrasiven Funktionspartikeln 16 (bereichsweise) gleichzeitig auf den Oberflächenbereich 12-A des Trägers 12 aufgebracht und mit dem Trägermaterial Stoff- und/oder formschlüssig verbunden.

Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird bei dem Aufbringen 320 der abrasiven Funktionspartikel 16 auf den Oberflächenbereich 12-A des Trägers 12 ferner eine teilweise Einbettung zumindest eines Teils der abrasiven Funktionspartikel 16 in einer Einbettungstiefe d3 des Trägermaterials des Trägers 12 bewirkt wird, wobei die Einbettungstiefe d3 zumindest 5% (oder 10%) und höchstens 95% (oder 99%) eines durchschnittlichen Durchmessers d1 der abrasiven Funktionspartikel entspricht, mit 0,95 d1 z d2 z 0,05 d1. Diese Einbettung der auf dem Träger 12 auftreffenden, abrasiven Funktionspartikel 16 in dem Trägermaterial erfolgt z.B. basierend auf der beim Beschichtungsprozess erhaltenen kinetischen Energie der abrasiven Funktionspartikel 16. Gemäß einem Ausführungsbeispiel weist das Verfahren 300 einen Schritt 330 des Einstellens der Verteilungsdichte der Funktionspartikel 16 (als Mono-Lage) auf der Oberfläche 12-A über den Anteil der abrasiven Funktionspartikel 16 in dem Gemisch aus thermoplastischem Bindemittel 18 und Funktionspartikel 16, der der Spritzvorrichtung 200 zugeführt wird, um die abrasiven Funktionspartikel (16) in Kombination mit dem thermoplasti- sehen Bindemittel (18) als eine Mono-Lage aufzubringen.

Gemäß einem Ausführungsbeispiel weist das Verfahren 300 einen Schritt 340 des Einstellens der Pulverfördermenge und des Vorschubs über der Trägeroberfläche 12-A, so dass beim Aufbringen der abrasiven Funktionspartikel 16 und des thermoplastischen Bindemittels 18 zumindest 60% der Fläche des abrasiven Oberflächenbelags 14 als eine Mono-Lage der abrasiven Funktionspartikel 16 in Kombination mit dem thermoplastischen Bindemittel (18) auf dem Oberflächenbereich 12-A des Trägers 12, d.h. einlagig, ausgebildet wird. Gemäß einem Ausführungsbeispiel weist der Träger 12 einen offenporigen Oberflächenbereich 12-A mit einem durchschnittlichen Porendurchmesser d3 aufweist, wobei die Funktionspartikel 16 einen durchschnittlichen Durchmesser d1 mit d1 £ 16 d3 oder d1 £ % d3 aufweisen, um eine haftfeste Verbindung des abrasiven Oberflächenbelags, der der Topographie des offenporigen Oberflächenbereichs kontumah folgt, als Mono-Lage an der offenporigen Trägeroberfläche zu bewirken.

Gemäß einem Ausführungsbeispiel weist das Trägermaterial Kork, Textil, Gummi, Kautschuk, Elastomer, PVC, PUR, Papier, Latex, PE, PA, PET, PC, SBR, PTHF, Carbonat, ein Schaumstoffmaterial, ein Borstenmaterial einer Bürste und/oder ein Folienmaterial aufweist. Gemäß einem Ausführungsbeispiel sind die abrasiven Funktionspartikel als Hartpartikel ausgebildet sind und weisen Korund, Zirkonkorund, Siliciumcarbid, Bomitrid, Glas, Mineralien (Apatit), Naturstoffe (Hülsenschalen) oder Diamant mit einer Partikelgröße zwischen 100 nm und 2 mm auf, wobei das thermoplastische Bindemittel PE, PA, PC, ABS, PVC, PET, PEEK, PTFE, PUR, PMMA oder PTHF aufweisen kann. Bei dem vorliegenden Verfahren 300 zur Herstellung eines beschichteten abrasiven Werkzeugs 10 wird zunächst das Ausgangsmaterial zur Beschichtung bereitgestellt, wobei die abrasiven Funktionspartikel 16 (= Schneidstoffe) mit einem thermoplastischen Bindematerial bzw. Polymermaterial 18 gemischt werden. Dabei können die abrasiven Funk- tionspartikel mit dem thermoplastischen Bindemittel bereits gebunden sein oder alternativ (oder zusätzlich) können die abrasiven Funktionspartikel 16 und das thermoplastische Bindemittel 18 (z. B. Polymerpartikel) homogen verteilt zu der Spritzvorrichtung 200 zugeführt werden. Die Konzentration des Polymermaterials kann sich beispielsweise in einem Bereich zwischen 5 und 95 % (MP) befinden. Die Verbindung des Ausgangsmaterials, d. h. der abrasiven Funktionspartikel 16 und des thermoplastischen Bindemittels 18, mit dem Träger 12 erfolgt mittels eines thermokinetischen Prozesses. Optional kann nach dem Aufbringen des abrasiven Oberflächenbelags 14 auf den Träger 12 noch ein thermischer Pressvorgang (zur mechanischen Druckausübung) unter erhöhter Temperatur erfolgen.

Im Folgenden wird nun anhand der Figuren 5a-b und 6a-b eine Mehrzahl von Ausgestaltungen des beschichteten abrasiven Werkzeugs 10 als abrasives Dentalprodukt 50, z. B. Dentalreinigungsprodukt, Dentalschleifprodukt oder Dentalpolierprodukt, dargestellt und erläutert. Wie nachfolgend ausgeführt wird, weist das abrasive Dentalprodukt 50 das be- schichtete abrasive Werkzeug 10 als Bearbeitungselement oder Wirkelement auf.

Im Folgenden wird eine Reihe von unterschiedlichen möglichen Implementierungen des beschichteten abrasiven Werkzeugs 10, z. B. bei einem abrasiven Dentalprodukt 50, beispielhaft beschrieben. Bei der vorliegenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele wei- sen Elemente mit dem gleichen technischen Aufbau und/oder der gleichen technischen Funktion das gleiche Bezugszeichen oder denselben Namen auf, wobei eine detaillierte Beschreibung solcher Elemente nicht für jedes Ausführungsbeispiel wiederholt wird. Somit ist die obige Beschreibung hinsichtlich der Figuren 1a-b, 2, 3 und 4 gleichermaßen auf die weiteren Ausführungsbeispiele, wie sie nachfolgend beschrieben werden, anwendbar. In der folgenden Beschreibung werden im Wesentlichen die Unterschiede, z. B. zusätzliche Elemente oder zusätzliche Funktionalitäten, zu den oben beschrieben Ausführungsbeispielen und die daraus resultierenden technischen Effekte erörtert.

Die Figuren 5a-b zeigen nun eine schematische Seitenansicht und Schnittansicht eines abrasiven Dentalprodukts 50 in Form eines Dentalreinigungsprodukts bzw. Zahnbürstenkopfes 52 gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel. Gemäß dem Ausführungsbeispiel des abrasiven Dentalprodukts 50 kann der Träger 12 ein Schaumstoffmaterial als das Trägermaterial aufweisen, wobei an einem Oberflächenbereich 12-A des Schaumstoffmaterials der abrasive Oberflächenbelag 14 angeordnet ist. Der abrasive Oberflächenbelag 14 weist wiederum die abrasiven Funktionspartikel 16 und das thermoplastische Bindemittel 18 auf, wobei die abrasiven Funktionspartikel 16 als eine Monolage aufgebracht sind. Das Schaumstoffmaterial des Trägers 12 kann beispielsweise offenporig ausgebildet sein und kann ferner elastisch verformbar sein. Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist das abrasive Dentalprodukt 50 als ein Dentalreinigungsprodukt ausgebildet, wobei das beschichtete abrasive Werkzeug 10 als ein Reinigungsschleifkissen (= Reinigungs-Pad) an dem abrasiven Dentalreinigungsprodukt 50 angeordnet ist. Das Dentalreinigungsprodukt 50 kann ein Zahnbürstenkopf 52 einer elektrischen oder manuellen Zahnbürste sein, wobei das beschichtete abrasive Werkzeug 10 als Reinigungsschleifkissen an dem Zahnbürstenkopf 52 angeordnet ist.

Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist an dem Dentalreinigungsprodukt 50 eine Stützstruktur 12-1 für das Trägermaterial des Reinigungsschleifkissens 10 vorgesehen. So kann der Träger 12 die Stützstruktur 12-1 aufweisen, an der das Trägermaterial angeordnet ist, wobei das Trägermaterial mechanisch an der Stützstruktur 12-1 befestigt ist und die Stützstruktur 12-1 bereichsweise oder kappenförmig umgibt.

Die Stützstruktur 12-1 kann als beispielsweise (zumindest bereichsweise) luftdurchlässig ausgebildet sein, um auch das Trägermaterial des Trägers 12 beidseitig für eine Trock- nung oder Hygienebehandlung (z.B. mit einem Desinfektionsmittel) zugänglich zu machen. Das Reinigungsschleifkissen 10 kann austauschbar oder fest verbunden an der Stützstruktur 12-1 angeordnet sein. Die Stützstruktur 12-1 kann also ferner beispielsweise für eine feste oder auch lösbare, mechanische Fixierung des Reinigungsschleifkissens 10 an dem Dentalprodukt 50 vorgesehen sehen sein. Ferner kann das Reinigungsschleifkis- sen 10 seinerseits fest oder auch lösbar an der Stützstruktur 12-1 mechanisch fixiert bzw. befestigt sein.

Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann das Schaumstoffmaterial des Trägers 12 als Schaumstoffvollmaterial mit einer Dicke von beispielsweise ca. 10 mm ± 1 mm (Vollkörper - siehe Flg. 5a) oder als eine alternativ relativ dünne Schicht mit einer Dicke von beispielsweise ca. 2 mm ± 0,2 mm (Fig. 5b) ausgebildet sein. Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann das als Reinigungsschleifkissen ausgebildete, beschichtete abrasive Werkzeug 10 beispielsweise eine ebene Schleifoberfläche 14-A oder eine nach außen gewölbte (konvexe) Schleifoberfläche (gestichelte Linie) 14-B auf- weisen. Bei einer nach außen gewölbten (konvexen) Schleifoberfläche (gestichelte Linie) 14-B kann auch der Träger 12 eine entsprechend angepasste nach außen gewölbte (konvexe) Oberflächenkontur (gestichelte Linie) 12-C aufweisen, um das Trägermaterial zu unterstützen.

Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann das Schaumstoffmaterial des Trägers 12 zur Aufnahme eines Reinigungsfluids ausgebildet ist, wobei basierend auf der Porosität des Schaumstoffmaterials und der Viskosität des Reinigungsfluids die Abgabe des Reinigungsfluids (d.h. eine Flüssigkeit oder Gel) bei der Anwendung einstellbar ist. Gemäß einem Ausführungsbeispiel können die abrasiven Funktionspartikeln 16 auch ein (weiteres) thermoplastisches Material aufweisen, wobei das thermoplastische Material der abrasiven Funktionspartikel 16 härter als das thermoplastisches Bindemittel 18 ist.

Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann der abrasive Oberflächenbelag 14 ein zusätzli- ches Material in Form von Nano- oder Mikro-Partikeln mit einer antibakteriellen und/oder antiviralen Wirkung aufweisen. Die antibakteriellen und/oder antiviralen Nano- oder Mikro- Partikeln können in dem thermoplastischen Bindemittel 18 und/oder einer zusätzlichen antibakteriellen und/oder antiviralen Schicht 14-1 auf dem abrasive Oberflächenbelag 14 aufgebracht sein.

Die Figuren 6a-b zeigen nun eine schematische Seitenansicht und Schnittansicht eines abrasiven Dentalprodukts 50 in Form eines Dentalreinigungsprodukts bzw. Zahnbürstenkopfes 52 gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel.

Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann der Zahnbürstenkopf 52 sowohl das Reinigungsschleifkissen 10 als auch ferner Reinigungsborsten 54 aufweisen, die lateral benachbart zu dem Reinigungsschleifkissen 10 oder das Reinigungsschleifkissen 10 lateral umschließend angeordnet sein können. Das Reinigungsschleifkissen 10 kann wieder austauschbar oder fest verbunden an der Stützstruktur 12-1 angeordnet sein. In Fig. 6a weist das Reinigungsschleifkissen beispielsweise eine ebene Schleifoberfläche 14-A auf. In Fig. 6b weist das Reinigungsschleifkissen beispielsweise eine nach außen gewölbte (konvexe) Schleifoberfläche 14-B auf. Gemäß dem in den Figuren 5a-b und 6a-b dargestellten Ausführungsbeispielen des abrasiven Dentalprodukts 50 wurde beispielhaft ein Dentalreinigungsprodukt in Form eines Zahnbürstenkopfes 52 beschrieben, wobei im Folgenden einige technische Wirkungen der unterschiedlichen Ausgestaltungen beschrieben werden. Gemäß einem Ausführungsbeispiel weist der Zahnbürstenkopf 52 ausschließlich das Reinigungs-Rad (Reinigungs- bzw. Polierkissen) 10 auf, wobei der Zahnbürstenkopf 52 ferner optional Borsten 54 aufweisen kann, die lateral zu dem Reinigungspad 10 angeordnet sind. Das Reinigungspad 14 hat somit die Reinigungs- und Glättungsfunktion für die Zähne, während die optionalen Borsten zusätzlich zur Reinigung der Zahnzwischenräume dienen können.

Das zusätzliche antibakterielle und/oder antivirale Material 14-1 in Form der Nano- und/oder Mikropartikel kann beispielsweise Ag-, Cu-, Zn-Partikel oder Legierungen derselben aulweisen und in dem thermoplastischen Bindemittel 18 eingebettet bzw. daran angeordnet sein.

Als abrasive Funktionspartikel 16 können beispielsweise Diamanten (Industriediamanten) eingesetzt werden, wobei die Korngrößen (durchschnittlicher Durchmesser d1) abhängig von der geplanten Nutzung des Dentalreinigungsprodukts unterschiedlich ausgebildet sein können.

Ist das Dentalreinigungsprodukt 50 für eine tägliche Anwendung ausgebildet, kann die Korngröße in einem Bereich von 0,5 bis 5,0 pm, von 2 bis 4 pm oder bei etwa 3 pm ± 0,5 pm liegen. Ist eine wöchentliche Nutzung des Dentalreinigungsprodukts vorgesehen, kann die Korngröße d1 in einem Bereich von 5 bis 15 pm, 7 bis 11 pm oder bei 9 pm ± 1 pm liegen. Ist beispielsweise eine monatliche Nutzung des Dentalreinigungsprodukts 50 zur Zahnreinigung vorgesehen, kann die durchschnittliche Korngröße d1 15 bis 25 pm, 17 bis 23 pm oder bei 20 ± 2 pm liegen.

Das beschichtete abrasive Werkzeug bzw. Reinigungspad 10 weist beispielsweise ein Schaumstoffmaterial (Schwamm) als Trägermaterial des Trägers 12 auf, das beispiels- weise offenporig ausgebildet ist. Ein solches Schaumstoffmaterial des Reinigungspads 10 ist insbesondere zur Aufnahme von sehr niedrig-viskosen Fluiden, z.B. flüssigen oder gelartigen Reinigungszusatzprodukten (Zahnpasta), und zur dosierten Abgabe bzw. Freigabe desselben geeignet, nachdem das Schaumstoffmaterial das Fluid aufgenommen hat oder damit getränkt wurde. Eine geringere Viskosität des Gels (gegenüber einer herkömmlichen Zahnpasta) führt i.A. zu einer besseren Verteilung während der Anwendung. Durch die Ausbildung als Schaumstoffpad kann das abrasive Werkzeug 10 beliebige Gele oder Flüssigkeiten aufnehmen, die auch Duftstoffe, ätherische öle, Fluoride, Medikamente und/oder entzündungshemmende Zusatzstoffe aufweisen können.

Durch die mittlere Porosität des Trägermaterials des Trägers 12, d. h. des Schaumstoffmaterials, kann die Abgabe bzw. Dosierung des Reinigungszusatzstoffes gesteuert werden, d. h. während des Reinigungsvorgangs für eine relativ lange Zeitdauer, z. B. während des gesamten Zahnputzvorgangs, relativ gleichmäßig zur Verfügung gestellt werden. Das Reinigungspad 10 erfüllt somit eine Doppelwirkung bzw. Doppelnutzung, indem der abrasive Oberflächenbelag 14 zu einer Reinigung der Oberflächen der Zähne führt, während das Schaumstoffmaterial für eine Fluidapplikation sorgen kann. Insbesondere können im Wesentlichen flüssige Zusatzreinigungsmittel eingesetzt werden, die beispielsweise hygienisch von einem Fluidspender im Wesentlichen kontaktlos aufgenommen werden können.

Wie im Vorhergehenden ferner erläutert wurde, kann die Stützstruktur 12-1 vorgesehen sein, um den Träger 12 des Reinigungspads 10 mechanischen zu fixieren, wobei das Reinigungspad 10 die Stützstruktur 12-1 bereichsweise oder auch kappenförmig umgeben kann, um die ebene oder nach außen gewölbte (konvexe) Schleifoberfläche 14-1 , 14- 2 des Reinigungspads 10 bereitzustellen. Durch die Dicke des Schaumstoffmaterials (= Trägermaterials 12) des Trägers 12 angrenzend zu der Stützstruktur 12-1 ist die resultierende Härte des Reinigungspads 10 einstellbar, d. h. je größer die Dicke des Schaumstoffmaterials angrenzend an die Stützstruktur 12-1 im Bereich der Reinigungs- bzw. Schleifoberfläche 14-1, 14-2 ist, um so weicher ist das Reinigungspad 10 ausgebildet (unter der Annahme eines gleichbleibenden Schaumstoffmaterials). Ferner ist die Stützstruktur 12-1 auch als mechanische (feste oder lösbare) Halterung für das Reinigungspad 10 wirksam. Basierend auf der resultierenden Härte und der daraus resultierenden Verformung des Reinigungspads 10 beim Andrücken auf das zu reinigende Objekt, z. B. die Zähne, kann bei einer geringen Verformung eine höhere Reinigungswirkung aufgrund einer optimalen Kraftübertragung des abrasiven Oberflächenbelags 14 auf das zu reinigende Objekt erhalten werden. Ferner kann das Reinigungspad 10 austauschbar, d. h. auf die Stützstruktur 12-1 aufsteckbar ausgebildet oder auch mechanisch fixiert mit der Stützstruktur ausgebildet sein, z.B. als Einwegartikel.

Die relativ dünne Ausgestaltung des Schaumstoffmaterials des Reinigungspads 10, z. B. in einem Bereich von 1 bis 3 mm, oder von 1 ,5 bis 2,5 oder von 2 ± 0,2 mm führt dazu, dass nach einer Benutzung des Reinigungspads 10 der Trocknungsprozess relativ schnell und hygienisch abläuft, im Vergleich zu einem Reinigungspad mit einem Schaumstoffvollmaterial (Vollkörper). Da die Stützstruktur 12-1 auch luftdurchlässig ausgebildet sein kann, um das Trägermaterial des Trägers 12 beidseitig für eine Trocknung oder Hygienebehandlung, z.B. mit einem Desinfektionsmittel, zugänglich sein.

Ferner sind viele thermoplastische Materialien für medizinische Anwendungen, zur Mundhygiene etc. zugelassen. Das abrasive Dentalprodukt 50 kann ferner auch als Polier- und/oder Schleifwerkzeug für zahntechnische Überarbeitungsvorgänge in einer CNC-Fräsmaschine (CMC = Compute- rized Numerical Control) eingesetzt werden.

Im Folgenden ist eine Zusammenfassung von Ausführungsbeispielen des beschichteten abrasiven Werkzeugs 10, des Verfahrens 300 zum Herstellen desselben und des abrasiven Dentalprodukts dargestellt.

Gemäß einem Aspekt weist ein beschichtetes abrasives Werkzeug folgende Merkmale auf: einen Träger, der ein Trägermaterial aufweist, und einen abrasiven Oberflächenbelag an einem Oberflächenbereich des Trägers, wobei der abrasive Oberflächenbelag abrasive Funktionspartikel und ein thermoplastisches Bindemittel für eine haftfeste Verbindung zwischen zumindest einem Teil der abrasiven Funktionspartikel und dem Trägermaterial aufweist, wobei zumindest ein Teil der abrasiven Funktionspartikel an dem Oberflächenbereich des Trägers zumindest teilweise in das Trägermaterial eingebettet und mit dem Trägermaterial verbunden ist, und wobei zumindest ein Teil der abrasiven Funktionspartikel an dem Oberflächenbereich des Trägers ferner in das thermoplastische Bindemittel eingebettet ist, wobei das thermoplastische Bindemittel mit den abrasiven Funktionspartikeln und dem Trägermaterial Stoff- und/oder formschlüssig verbunden ist.

Gemäß einem weiteren Aspekt weisen die abrasiven Funktionspartikel einen durchschnitt- liehen Durchmesser d1 auf, wobei zumindest ein Teil der abrasiven Funktionspartikel des abrasiven Oberflächenbelags in einer Einbettungstiefe d2 des Trägermaterials eingebettet ist, wobei die Einbettungstiefe d2 zumindest 5% (oder 10%) und höchstens 95 % des durchschnittlichen Durchmesser d1 der abrasiven Funktionspartikel entspricht. Gemäß einem weiteren Aspekt ist zumindest 60% der Fläche des abrasiven Oberflächenbelags mit einer Monolage der abrasiven Funktionspartikel auf dem Oberflächenbereich des Trägers bedeckt.

Gemäß einem weiteren Aspekt ist die durchschnittliche Dicke d4 des aufgebrachten ther- moplastischen Bindemittel kleiner ist als der durchschnittliche Durchmesser d1 der abrasiven Funktionspartikel und die abrasiven Funktionspartikel ragen aus dem thermoplastische Bindemittel heraus.

Gemäß einem weiteren Aspekt ist der Oberflächenbereich des Trägers profiliert und weist Noppen, eine Pyramidenform, eine Pyramidenstumpfform, eine Kegelform, eine Kegelstumpfform, Rillenstruktur, Schneckenstruktur (^Spiralstruktur) oder im Querschnitt eine Wellenform auf. Die abrasiven Funktionspartikel sind in Kombination mit dem thermoplastischen Bindemittel als eine Mono-Lage ausgebildet. Gemäß einem weiteren Aspekt weist das Trägermaterial einen offenporigen Oberflächenbereich mit einem durchschnittlichen Porendurchmesser d3 auf, wobei die Funktionspartikel einen durchschnittlichen Durchmesser d1 mit d1 s 1 /i d3 aufweisen. Die abrasiven Funktionspartikel sind in Kombination mit dem thermoplastischen Bindemittel als eine Mono-Lage ausgebildet.

Gemäß einem weiteren Aspekt weist das Trägermaterial Kork, Textil, Gummi, Kautschuk, Elastomer, PVC, PUR, Papier, Latex, PE, PA, PET, PC, SBR, PTHF, Carbonat, ein Schaumstoffmaterial, ein Folienmaterial und/oder ein Borstenmaterial einer Bürste auf. Gemäß einem weiteren Aspekt sind die abrasiven Funktionspartikel als Hartpartikel ausgebildet und weisen Korund, Zirkonkorund, Siliciumcarbid, Bomitrid, Glas, Mineralien (Apatit), Naturstoffe (Hülsenschalen) oder Diamant mit einer Partikelgröße zwischen 100 nm und 2 mm auf.

Gemäß einem weiteren Aspekt weist das thermoplastische Bindemittel PE, PA, PC, ABS, PVC, PET, PEEK, PTFE, PUR, PMMA oder PTHF auf.

Gemäß einem weiteren Aspekt ist das beschichtete abrasive Werkzeug als ein Schleifwerkzeug, ein Polierwerkzeug, ein Reinigungskörper oder eine Bürste ausgebildet. Gemäß einem weiteren Aspekt ist die abrasive Wirkung des abrasiven Werkzeugs über die Verteilungsdichte der Funktionspartikel auf dem Oberflächenbereich des Trägers eingestellt.

Gemäß einem weiteren Aspekt weist das beschichtete abrasive Werkzeug ein zusätzli- ches Oberflächenabdeckungsmaterial auf den vorhandenen abrasiven Oberflächenbelag auf, wobei das Oberflächenabdeckungsmaterial eine Eigenschaft als Trockenschmierstoff aufweist.

Gemäß einem Aspekt weist ein Verfahren zur Herstellung eines beschichteten, abrasiven Werkzeugs folgende Schritte auf: Zuführen eines Pulvergemischs zu einer thermischen [DIN EN657] oder niederthermischen Plasma-Spritzvorrichtung, die auf einen Oberflächenbereich eines zu beschichtenden Trägers gerichtet ist, wobei das Pulvergemisch abrasive Funktionspartikel und ein thermoplastisches Bindemittel aufweist, wobei das Pulvergemisch die Funktionspartikel und das thermoplastische Bindematerial als getrenn- te Pulverteilchen aufweist, oder wobei das Pulvergemisch die mit dem thermoplastischen Bindemittel zumindest teilweise oder vollständig ummantelten Funktionspartikel aufweist, und wobei in der thermischen oder niederthermischen Plasma-Spritzvorrichtung eine Verringerung der Viskosität des Bindemittels bewirkt wird, und Aufbringen der Funktionspartikel mit dem eine verringerte Viskosität aufweisenden Bindemittel auf einen Oberflächen- bereich des Trägers, wobei sich das thermoplastische Bindemittel beim Aufbringen auf den Oberflächenbereich des Trägers wieder verfestigt und der abrasive Oberflächenbelag auf dem Träger des abrasiven Werkzeugs mit den Funktionspartikeln und dem thermoplastischen Bindemittel gebildet wird. Gemäß einem weiteren Aspekt wird bei dem Aufbringen der abrasiven Funktionspartikel auf den Oberflächenbereich des Trägere ferner eine teilweise Einbettung zumindest eines Teils der abrasiven Funktionspartikel in einer Einbettungstiefe d2 des Trägermaterials des Trägers bewirkt, wobei die Einbettungstiefe d2 zumindest 5% und höchstens 95 % eines durchschnittlichen Durchmessers d1 der abrasiven Funktionspartikel entspricht, mit 0,95 d1 z d2 z 0,05 d1.

Gemäß einem weiteren Aspekt weist das Verfahren ferner folgenden Schritt auf: Einstellen der Verteilungsdichte der Funktionspartikel auf der Oberfläche über den Anteil der abrasiven Funktionspartikel in dem Gemisch aus thermoplastischem Bindemittel und Funktionspartikel, der der Plasma-Spritzvorrichtung zugeführt wird. Die abrasiven Funkti- onspartikel werden in Kombination mit dem thermoplastischen Bindemittel als eine Mono- Lage ausgebildet.

Gemäß einem weiteren Aspekt weist das Verfahren ferner folgenden Schritt auf: Einstellen der Pulverfördermenge und des Vorschubs über der Trägeroberfläche, so dass beim Aufbringen der abrasiven Funktionspartikel und des thermoplastischen Bindemittels zumindest 60% der Fläche des abrasiven Oberflächenbelags in Kombination mit dem thermoplastischen Bindemittel als eine Monolage der abrasiven Funktionspartikel auf dem Oberflächenbereich des Trägers ausgebildet wird. Gemäß einem weiteren Aspekt weist der Träger einen offenporigen Oberflächenbereich mit einem durchschnittlichen Porendurchmesser d3 auf, wobei die Funktionspartikel einen durchschnittlichen Durchmesser d1 mit d1 s V* d3 aufweisen, um eine haftfeste Verbindung des abrasiven Oberflächenbelags, der der Topographie des offenporigen Oberflächenbereichs kontumah folgt, als Mono-Lage an der offenporigen Trägeroberfläche zu bewirken.

Gemäß einem weiteren Aspekt weist das Trägermaterial Kork, Textil, Gummi, Kautschuk, Elastomer, PVC, PUR, Papier, Latex, PE, PA, PET, PC, SBR, PTHF, Carbonat, ein Schaumstoffmaterial, ein Borstenmaterial einer Bürste und/oder ein Folienmaterial auf.

Gemäß einem weiteren Aspekt sind die abrasiven Funktionspartikel als Hartpartikel ausgebildet und weisen Korund, Zirkonkorund, Siliciumcarbid, Bomitrid, Glas, Mineralien (Apatit), Naturstoffe (Hülsenschalen) oder Diamant mit einer Partikelgröße zwischen 100 nm und 2 mm auf, und das thermoplastische Bindemittel weist PE, PA, PC, ABS, PVC, PET, PEEK, PTFE, PUR, PMMA oder PTHF auf. Gemäß einem weiteren Aspekt weist das Verfahren ferner folgenden Schritt auf: Aufbringen eines zusätzlichen Materials als Oberflächenabdeckungsmaterial auf den vorhandenen abrasiven Oberflächenbelag, wobei das Zusatzmaterial simultan mit dem thermoplastischen Bindemittel oder nachträglich zu dem thermoplastischen Bindemittel auf den mit den abrasiven Funktionspartikeln versehenen Oberflächenbereich des Trägers aufgebracht wird.

Gemäß einem weiteren Aspekt werden das thermoplastische Bindemittel und die abrasiven Funktionspartikeln gleichzeitig auf den Oberflächenbereich des Trägers aufgebracht.

Gemäß einem weiteren Aspekt weist ein abrasives Dentalprodukt das beschichtete abrasive Werkzeug auf.

Gemäß einem Aspekt weist der Träger ein Schaumstoffmaterial als das Trägermaterial auf, wobei an einem Oberflächenbereich des Schaumstoffmaterials der abrasive Oberflächenbelag angeordnet ist.

Gemäß einem Aspekt ist das Schaumstoffmaterial offenporig und elastisch verformbar. Gemäß einem Aspekt weist der Träger eine Stützstruktur auf, an der das Trägermaterial angeordnet ist, wobei das Trägermaterial mechanisch an der Stützstruktur befestigt ist und die Stützstruktur bereichsweise oder kappenförmig umgibt.

Gemäß einem Aspekt ist das beschichtete abrasive Werkzeug als ein Reinigungs- schleifkissen ausgebildet, das eine ebene Schleifoberfläche oder eine nach außen gewölbte (konvexe) Schleifoberfläche aufweist.

Gemäß einem Aspekt ist das Schaumstoffmaterial zur Aufnahme eines Reinigungsfluids ausgebildet, wobei basierend auf der Porosität des Schaumstoffmaterials und der Viskosi- tät des Reinigungsfluids die Abgabe des Reinigungsfluids bei der Anwendung einstellbar ist.

Gemäß einem Aspekt ist das abrasive Dentalprodukt ein Dentalreinigungsprodukt, wobei das beschichtete abrasive Werkzeug als ein Reinigungsschleifkissen oder Reinigungspad an dem Dentalreinigungsprodukt angeordnet ist. Gemäß einem Aspekt ist das Dentalreinigungsprodukt ein Zahnbürstenkopf einer elektrischen oder manuellen Zahnbürste, wobei das beschichtete abrasive Werkzeug als ein Reinigungsschleifkissen an dem Zahnbürstenkopf angeordnet ist.

Gemäß einem Aspekt weist der Zahnbürstenkopf das Reinigungsschleifkissen und ferner Reinigungsborsten auf, die lateral benachbart zu dem Reinigungsschleifkissen oder diese lateral umschließend angeordnet sind.

Gemäß einem Aspekt ist das Reinigungsschleifkissen austauschbar oder fest verbunden an der Stützstruktur angeordnet.

Gemäß einem Aspekt weisen die abrasiven Funktionspartikeln ein thermoplastisches Material auf.

Gemäß einem Aspekt ist das thermoplastische Material der abrasiven Funktionspartikel härter als das thermoplastisches Bindemittel ist.

Gemäß einem Aspekt weist der abrasive Oberflächenbelag ein zusätzliches Material in Form von Nano- oder Mikro-Partikeln mit einer antibakteriellen und/oder antiviralen Wirkung auf.

Gemäß einem Aspekt ist das Dentalreinigungsprodukt als ein Dentalpolierer, als ein Dentalbohreraufsatz mit Polier- und/oder Glättungsoberfläche, oder als ein Dentalpolierstift ausgebildet.

Obwohl einige Aspekte der vorliegenden Offenbarung als Merkmale im Zusammenhang einer Vorrichtung beschrieben wurden, ist es klar, dass eine solche Beschreibung ebenfalls als eine Beschreibung entsprechender Verfahrensmerkmale betrachtet werden kann. Obwohl einige Aspekte als Merkmale im Zusammenhang mit einem Verfahren beschrieben wurden, ist klar, dass eine solche Beschreibung auch als eine Beschreibung entsprechender Merkmale einer Vorrichtung bzw. der Funktionalität einer Vorrichtung betrachtet werden können.

In der vorhergehenden detaillierten Beschreibung wurden teilweise verschiedene Merkmale in Beispielen zusammen gruppiert, um die Offenbarung zu rationalisieren. Diese Art der Offenbarung soll nicht als die Absicht interpretiert werden, dass die beanspruchten Beispiele mehr Merkmale aulweisen als ausdrücklich in jedem Anspruch angegeben sind. Vielmehr kann, wie die folgenden Ansprüche wiedergeben, der Gegenstand in weniger als allen Merkmalen eines einzelnen offenbarten Beispiels liegen. Folglich werden die folgenden Ansprüche hiermit in die detaillierte Beschreibung aufgenommen, wobei jeder An- spruch als ein eigenes separates Beispiel stehen kann. Während jeder Anspruch als ein eigenes separates Beispiel stehen kann, sei angemerkt, dass, obwohl sich abhängige Ansprüche in den Ansprüchen auf eine spezifische Kombination mit einem oder mehreren anderen Ansprüchen zurückbeziehen, andere Beispiele auch eine Kombination von abhängigen Ansprüchen mit dem Gegenstand jedes anderen abhängigen Anspruchs oder einer Kombination jedes Merkmals mit anderen abhängigen oder unabhängigen Ansprüchen umfassen. Solche Kombinationen seien umfasst, es sei denn es ist ausgeführt, dass eine spezifische Kombination nicht beabsichtigt ist. Ferner ist beabsichtigt, dass auch eine Kombination von Merkmalen eines Anspruchs mit jedem anderen unabhängigen Anspruch umfasst ist, selbst wenn dieser Anspruch nicht direkt abhängig von dem unabhän- gigen Anspruch ist.

Obwohl spezifische Ausführungsbeispiele hierin dargestellt und beschrieben wurden, wird einem Fachmann offensichtlich sein, dass eine Vielzahl von alternativen und/oder äquivalenten Implementierungen für die spezifischen dort gezeigten und dargestellten Ausfüh- rungsbeispiele ersetzt werden können, ohne von dem Gegenstand der vorliegenden Anmeldung abzuweichen. Dieser Anmeldungstext soll alle Adaptionen und Variationen der hierin beschriebenen und erörterten spezifischen Ausführungsbeispiele abdecken. Daher ist der vorliegende Anmeldungsgegenstand lediglich durch den Wortlaut der Ansprüche und den äquivalenten Ausführungsformen derselben begrenzt.