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Title:
COATING COMPOUND, IN PARTICULAR FOR CEILINGS AND/OR WALLS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2011/147885
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an open-pored curing, non-combustible coating compound, in particular for ceilings and/or walls, comprising the following composition: 20 to 80 parts by volume of an inorganic, granular light-weight filler having a grain diameter of up to 5 mm and a bulk weight of no more than 1,000 kg/m3, 80 to 20 parts by volume of an aqueous phase, comprising: 2 to 40 wt % Ca(OH)2, 0 to 40 wt % Ca CO3 fine particulate, 0 to 2 wt % auxiliary dispersing agent, 0.1 to 5.0 wt % thickener, the remainder being water, with the stipulation that the weight fraction of Ca(OH)2 + CaCO3 is at least 6 wt %. A coating produced therefrom comprises a plurality of heat conducting elements (12) arranged at a distance from each other and extending from the wall or ceiling surface (2) to approximately the side (18) of the coating (16) facing away from said surface.

Inventors:
NEUHAUS RENE (CH)
Application Number:
PCT/EP2011/058584
Publication Date:
December 01, 2011
Filing Date:
May 25, 2011
Export Citation:
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Assignee:
NEUHAUS RENE (CH)
International Classes:
C09D1/10; C04B28/10; C09D7/43; C09D7/45; C09D7/61; E04B1/84
Domestic Patent References:
WO2009052997A12009-04-30
Foreign References:
DE2142879A11973-03-08
EP0417418A11991-03-20
DE19540273A11997-04-30
CH601131A51978-06-30
EP0144965A21985-06-19
US20070056476A12007-03-15
DE2221678A11973-12-20
EP0652187A11995-05-10
EP0652187A11995-05-10
Other References:
CHEMICAL ABSTRACTS, CHEMICAL ABSTRACTS SERVICE (C A S), US, 7 September 1992 (1992-09-07), XP000375245, ISSN: 0009-2258
Attorney, Agent or Firm:
SCHMAUDER & PARTNER AG (CH)
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Claims:
Offenporig aushärtende, unbrennbare Beschichtungsmasse, insbesondere für Decken und/oder Wände, welche im Wesentlichen frei von hydraulischen Bindemitteln ist und durch folgende Zusammensetzung gekennzeichnet ist:

20 bis 80 Volumenanteile eines anorganischen, körnigen Leichtfüllstoffes mit einem Korndurchmesser von bis zu 5 mm und einem Schüttgewicht von höchstens 1 Ό00 kg/m3 ,

80 bis 20 Volumenanteile einer wässrigen Phase, umfassend:

- 2 bis 40 Gew.-% Ca(OH)2

- 0 bis 40 Gew.-% CaCO3 feinteilig,

0 bis 2 Gew.-% Dispergierhilfsmittel,

0.1 bis 5.0 Gew.-% Verdicker, und

der Rest Wasser,

mit der Massgabe, dass der Gewichtsanteil von Ca(OH)2 + CaCO3 mindestens 6 Gew.-% beträgt.

Beschichtungsmasse nach Anspruch 1 , wobei der Leichtfüllstoff im Wesentlichen aus multizellulären Glashohlkugeln oder aus einem Blähglasgranulat besteht.

Beschichtungsmasse nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Leichtfüllstoff einen Korndurchmesser von 0.1 bis 1 .0 mm, insbesondere von 0.5 bis 1 .0 mm aufweist.

Beschichtungsmasse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass sie im ausgehärteten Zustand ein offenporiges Luftvolumen von mehr als 40 Vol.-%, ein Wasseraufnahmevermögen von mehr als 1 15 Gew.-% und eine Dichte von weniger als 0.4 g/cm3 aufweist. Verwendung der Beschichtungsmasse nach einem der Ansprüche 1 bis 4 zum Anbringen einer schallabsorbierenden und/oder feuchtigkeitsregulie- renden Beschichtung auf einer Wand- oder Deckenfläche oder auf einem Baukörper, insbesondere einer Platte, oder zur Herstellung einer Platte.

Auf einer Wand- oder Deckenfläche angebrachte fugenlose Beschichtung (16), gebildet aus einem anorganischen, körnigen Leichtfüllstoff mit einem Korndurchmesser von bis zu 5 mm und einem Schüttgewicht von höchstens 1 Ό00 kg/m3, in Kombination mit einem anorganischen Bindemittel, wobei das Bindemittel hauptsächlich aus Ca(OH)2 und CaCO3 besteht und wobei der Gehalt an CaCO3 des Endproduktes etwa 15 bis 80 Gew.-% beträgt.

Fugenlose Beschichtung nach Anspruch 6, wobei der Leichtfüllstoff im Wesentlichen aus multizellulären Glashohlkugeln oder aus einem Blähglasgranulat mit einem Korndurchmesser von vorzugsweise 0.1 bis 1 .0 mm, insbesondere 0.5 bis 1 .0 mm, besteht.

Fugenlose Beschichtung nach Anspruch 6 oder 7, umfassend eine Vielzahl von im Abstand zueinander angeordneten wärmeleitenden Elementen (12; 12a), welche sich von der Wand- oder Deckenfläche (2) bis annähernd zu der davon abgewandten Seite (18) der Beschichtung (16) erstrecken.

Fugenlose Beschichtung nach Anspruch 8, wobei jedes wärmeleitende Element (12) einen Metallblechstreifen aufweist, der im Wesentlichen senkrecht zur Wand- oder Deckenfläche ausgerichtet ist.

Fugenlose Beschichtung nach Anspruch 8, wobei jedes wärmeleitende Element (12a) ein mit einem Latentwärmespeicher (22) gefülltes längliches Profil aufweist, das im Wesentlichen senkrecht zur Wand- oder Deckenfläche ausgerichtet ist. Fugenlose Beschichtung nach Anspruch 7 oder 8, wobei jedes wärmeleitende Element (12; 12a) mindestens ein mit Verstellungsmitteln (8, 10; 20) ausgestattetes Fixierelement (4; 4a) aufweist, um die Position des Metallblechstreifens (12) bzw. des länglichen Profils (12a) gegenüber der Wandoder Deckenfläche (2) beziehungsweise der davon abgewandten Seite (18) der Beschichtung (16) einzustellen.

12. Fugenlose Beschichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 1 1 , mit einem offenporigen Luftvolumen von mehr als 40 Vol.-%.

Description:
Beschichtungsmasse, insbesondere für Decken und/oder Wände

Technisches Gebiet

Die Erfindung betrifft eine Beschichtungsmasse mit schallabsorbierenden und feuchtigkeitsregulierenden Eigenschaften und deren Verarbeitungstechnik und Produktzyklus. Die anorganische, nichtbrennbare helle Beschichtungsmasse mit schallabsorbierenden und feuchtigkeitsregulierenden Eigenschaften ist zur Herstellung von fugenlosen, glatten Decken und Wände geeignet und kann in einem Einmalauftrag in einer Schichtstärke bis zu 70 mm aufgetragen werden. Sie ist geeignet zur Herstellung von schallabsorbierenden Baukörpern, wie Platten. In Kombination mit vertikal integrierten Wärmeleitern ist die Beschichtungsmasse speziell für die Beschichtung von thermoaktiven Decken/Wände geeignet.

Stand der Technik

Besteht seitens der Architektur von Gebäuden der Wunsch von fugenlosen glatten Decken oder Wänden, werden unter anderem abgehängte Decken und/oder aufgeklebte Akustiksysteme bestehend aus einzelnen Platten eingesetzt. Die Platten werden auf eine abgehängte Tragkonstruktion oder direkt auf den Beton befestigt und mit Fugenmörtel, Klebebänder etc. miteinander verbunden. Nach Montage der Platten wird die Oberfläche mit einer Beschichtungsmasse glatt abgespachtelt.

Durch den unterschiedlichen Strömungswiderstand der Verbindungsstellen und/oder den unterschiedlichen Strömungswiderstand der eingesetzten Materia- lien kann im Laufe der Zeit eine ungewünschte Fugenabzeichnung erfolgen.

Die im Stand der Technik beschriebenen Systeme sind teilweise auf faserhalti- gen Produkten aufgebaut oder brauchen um die aufgeführte Schallabsorption zu erreichen eine faserhaltige Platte. Mineralfasern dürfen aus gesetzlichen resp. gesundheitlichen Gründen jedoch nicht in allen Ländern im Innenbereich eingesetzt werden. Im Weiteren enthalten die mineralfaserbasierten Absorptionssystem immer auch noch Formaldehyd, was gemäss den heutigen Vorgaben unbedingt vermieden werden sollte. Die in wässrigen Systemen eingesetzten Konservierungsmittel sind sensibilisierend und können unter anderem Hautirritationen verursachen.

Die in der Praxis eingesetzten Produkte auf der Basis von Leichtfüllstoffen und/oder Mineralfaserplatten sind durch ihre thermischen Isolationseigenschaf- ten nicht geeignet für die Schallabsorption in Gebäuden mit einer thermoaktiven Bauteilkühlung bzw. -wärmung. Beispielsweise beschreibt die EP 0 652 187 A1 einen Putzmörtel auf der Basis von Schaumglasgranulat, der jedoch aufgrund seiner hohen Wärmedämmfähigkeit für die vorliegende Anwendung ungeeignet wäre.

Ein in der Praxis eingesetztes System für die Schallabsorption von thermoaktiven Bauteilen basiert auf Quarzkies. Das zusätzliche Gewicht muss dabei durch teure Massnahmen wie dickere Betondecken und oder verstärkte Armierung kompensiert werden, was wiederum höhere Kosten und Raumverlust ergeben würde. Ebensolches gilt für den in EP 0 652 187 A1 beschriebenen Putzmörtel, welcher eine Trocken-Rohdichte von ungefähr 0.45 g/cm 3 aufweist.

Die in verschiedenen Druckschriften beschriebenen Systeme basieren auf der Absorption unterschiedlicher Materialien wie absorbierende Platten auf Basis von Faser-, Loch- oder Schaumplatten in Kombination mit mikroporösen Be- schichtungen und müssen beim Rückbau kosten- und energieintensiv getrennt und entsorgt werden.

Verschiedene in der Literatur genannte Materialisierungen zur Erreichung glatter Decken auf Basis von Marmor-, Quarzgranulat lassen sich nicht schleifen, und daher weisen die daraus erstellten Flächen teilweise eine ungenügende Ebenheitstoleranz auf.

Die Erstellung dünner, glatter mikroporöser Schichten auf der Basis von Marmor- , Quarzgranulaten bedarf eines hohen mechanischen Druckes durch die Glättwerkzeuge. Dies wirkt sich in einer verstärkten Verdichtung der Oberfläche aus und führt daher zu einer Minderung der Schallabsorption.

Die nach dem Stand der Technik eingesetzten Kunstharze auf organischer Basis sind brennbar und haben eine zumindest hohe Wassergefährdungsklasse, so dass darauf basierende Produkte mit hohem Energieaufwand verbrannt werden müssen. Im Weiteren fördern diese oft weichen Polymere durch verkleben von z.B. Feinstaub an der Oberfläche eine rasche Oberflächenverschmutzung, was zu einer frühen, teuren Renovation dieser Systeme führt.

Die gemäss verschiedenen Druckschriften für schallabsorbierende Systeme eingesetzten Formulierungen sind durch die verwendeten Rohstoffe nicht frostbeständig und müssen im Winter kosten- und energieintensiv gelagert und/oder transportiert werden.

Zementäre Schallabsorptionssysteme haben eine beschränkte Verarbeitungszeit und angefangene Gebinde/Säcke müssen entsorgt werden.

Die Verarbeitung von Trockenmischungen, welche eine helle Oberfläche erge- ben sollen, bedarf sauberen Wassers. Dies ist jedoch zum Zeitpunkt des Einbaus am Objekt nicht immer vorhanden.

Darstellung der Erfindung

Die Aufgabe der Erfindung bestand in der Entwicklung einer schallabsorbieren- den, feuchtigkeitsregulierenden Beschichtung für Wände, Decken im Innen- und Aussenbereich mit den Anforderungsprofilen: Schallabsorbierende glatte, helle Oberflächen;

Brandkennziffer mindestens A2;

Schichtstärken von 1 mm bis 70 mm durch Einmalauftrag

Integration von auf der Rohdecke angebrachten Leitungen, Verrohrungen. - Oberfläche plan zu schleifen, so dass streiflichttaugliche Decken erstellt werden können;

niedriges Flächengewicht des Systems auch beim Einsatz für Beschichtung von thermoaktiven Bauteilen.

Beim Schleifen der Decken bleibt die Oberfläche immer weiss;

- Einsetzbar für thermoaktive Decken, Wände;

Rationelle, schnelle, maschinelle Verarbeitbarkeit mit langer offener Zeit; Verzicht auf den im Hochbau durch z.B. den Baumeister verursachten üblichen Toleranzausgleich bei Wänden, Decken durch z.B. Grundputz, abgehängtes Deckensystem;

- Ausgewählte Rohstoffe, welche ökologischen Ansprüchen Rechnung tragen und eine gute Energiebilanz haben;

Absolut formaldehydfreie Formulierung eines Akustiksystems;

Einfache Reinigungsmöglichkeit durch Abtrag der schmutzigen Schicht; - Frei von VOC;

- Möglichkeiten der Erstellung von sehr hellen Oberflächen ohne Beigabe von zusätzlichen Weisspigmenten wie Titanoxid, Zinkweiss, Zinksulfid, etc.

Möglichkeit eines Einsatzes ohne die bei einigen Systemen für die Schallabsorption genannten notwendigen Mineralfaserplatten;

Verzicht von chemischen Konservierungsmitteln;

- Produktverarbeitung bis 5°C Raum-, Oberflächentemperatur möglich.

Die obigen und weitere Aufgaben werden gelöst durch die im Anspruch 1 definierte Beschichtungsmasse, durch die im Anspruch 5 definierte Verwendung sowie durch die im Anspruch 6 definierte Beschichtung. Gemäss einem ersten Aspekt der Erfindung wird eine offenporig aushärtende, unbrennbare Beschichtungsmasse, insbesondere für Decken und/oder Wände, bereitgestellt welche im Wesentlichen frei von hydraulischen Bindemitteln ist. Die erfindungsgemässe Beschichtungsmasse ist gekennzeichnet durch folgende Zusammensetzung:

20 bis 80 Volumenanteile eines anorganischen, körnigen Leichtfüllstoffes mit einem Korndurchmesser von bis zu 5 mm und einem Schüttgewicht von höchstens 1 Ό00 kg/m 3 ,

80 bis 20 Volumenanteile einer wässrigen Phase, umfassend:

- 2 bis 40 Gew.-% Ca(OH) 2

- 0 bis 40 Gew.-% CaCO 3 feinteilig,

0 bis 2.0 Gew.-% Dispergierhilfsmittel,

0.1 bis 5.0 Gew.-% Verdicker, und

der Rest Wasser;

mit der Massgabe, dass der Gewichtsanteil von Ca(OH) 2 + CaCO3 mindestens 6 Gew.-% beträgt.

Es hat sich gezeigt, dass das anfängliche Verhältnis von Ca(OH) 2 + CaCO3 über einen weiten Bereich variiert werden kann, ohne die erfindungsgemässen Eigen- Schäften wesentlich zu ändern. Beispielsweise kann auch ohne CaCO 3 gestartet werden, wobei dann ein minimaler Gehalt von 6 Gew.-% an Ca(OH) 2 einzusetzen ist.

Generell enthält die erfindungsgemässe Zusammensetzung 20 bis 80 Volumen- anteile des anorganischen, körnigen Leichtfüllstoffes, wobei zumeist 25 bis 70 Volumenprozent und insbesondere 55 bis 65 Volumentanteile verwendet werden.

Die erfindungsgemässe Beschichtungsmasse eignet sich zum Anbringen einer schallabsorbierenden und/oder feuchtigkeitsregulierenden Beschichtung auf einer Wand- oder Deckenfläche. Weiterhin eignet sich die erfindungsgemässe Be- schichtungsmasse zum Anbringen einer schallabsorbierenden und/oder feuch- tigkeitsregulierenden Beschichtung auf einem Baukörper, insbesondere auf einer Platte. Ferner ist die erfindungsgemässe Beschichtungsmasse zur Herstellung einer Platte geeignet.

Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft eine auf einer Wand- oder Deckenfläche angebrachte fugenlose Beschichtung, gebildet aus einem anorganischen, körnigen Leichtfüllstoff mit einem Korndurchmesser von bis zu 5 mm und einem Schüttgewicht von höchstens 1 Ό00 kg/m 3 , in Kombination mit einem anorgani- sehen Bindemittel. Dabei besteht das Bindemittel hauptsächlich aus Ca(OH) 2 und CaCO 3 , wobei der Gehalt an CaCO 3 im Endprodukt, d.h. nach praktisch vollständiger Carbonatisierung des Ca(OH) 2 etwa 15 bis 80 Gew.-% beträgt.

Die erfindungsgemässe Beschichtungsmasse umfasst einen Feststoffteil und eine flüssige Phase, welche kurz vor der Verarbeitung zusammengemischt werden und von Hand oder maschinell verarbeitet werden können. Es kann ohne weiteres aber auch eine lagerbeständige Fertigmischung aller Komponenten erstellt werden oder aus der Beschichtungsmasse fertige schallabsorbierende Körper hergestellt werden.

Der Feststoffteil wird dabei vom voluminösen, homogenen Leichtfüllstoff wie z.B. Perlite, Schaumglasgranulate oder geschäumtes Kalksandsteingranulat mit einem Durchmesser von bis zu 5 mm gebildet, der sich nach Wunsch maschinell fördern lässt und sich während der Lagerung oder des Transportes nicht entmi- sehen kann.

Der Feststoffteil kann im BigBag sowie im Silo ab Produktionswerk direkt und somit energie-, umweit- und kostenschonend auf die Baustelle geführt werden. Die Flüssigphase beinhaltet Wasser, Calciumhydroxid, Calciumcarbonat und die üblichen Additive wie Verdicker, Netzmittel und Pigmentverteiler und hat eine Lagerbeständigkeit von mindestens 3 Monaten und ist frostbeständig. Die Flüssigphase wird folgendermassen hergestellt. Das Wasser wird vorgelegt. Unter starkem Rühren werden die Additive eingebracht und so lange gerührt bis ein stabiles Mousse entsteht. Danach werden die Bindemittel dazugegeben. Erhalten wird ein stabiles hochviskoses Stoffgemisch, welches sich speziell durch eine Dichte von unter 1 .2 g/cm 3 auszeichnet.

Die Flüssigphase wird nun mit dem Leichtfüllstoff z.B. dem Blähglasgranulat in handelsüblichen Mischgeräten im unten aufgeführten Verhältnis gemischt und von Hand und/oder maschinell auf die zu beschichteten Oberflächen aufgetragen und falls gewünscht geglättet, trocknen gelassen und falls gewünscht ge- schliffen und/oder mit Farbe und/oder mit einer mikroporösem Putz beschichtet. Damit sich die Decke glatt schleifen lässt, darf die Druckfestigkeit und oder Schleifbarkeit des Feststoffteils nicht grösser sein als die Druckfestigkeit und o- der Schleifbarkeit der ausgehärteten Bindemittel. Damit sich während dem Schleifen die Oberflächenfarbe infolge z.B. Kornbruch nicht ändert, muss der eingesetzte weisse Füllstoff homogen sein und kann z.B. nicht lediglich mit einem hellen Produkt ummantelt sein, welches beim Schleifen entfernt wird und dadurch eine dunklere Oberfläche freigibt. Vorteile:

Die Formulierung mit zwei Komponenten, nämlich einem homogenen Leichtfüllstoff (pulver- und rieseiförmig) und einer wässrigen Phase des Bindemittels mit den Additiven erlaubt die rationelle maschinelle Verarbeitung mit Silo und han- delsüblichen Verputzmaschinen. Die Offen porig keit der Beschichtungsmasse wird durch Verdampfen des in der Formulierung eingesetzten Wassers erreicht. Oberflächenaktive Substanzen und/oder eine Kombination mit in der wässrigen Phase stark gequollenen Additiven, wie Superabsorber auf Acrylbasis, natürliche und chemisch modifizierte Cellulose-, Stärke-, Zuckerderivate, können zur Steuerung der Luftporenbildung eingesetzt werden.

Nach dem Trocknen der Beschichtungsmasse lässt sich die Oberfläche mit handelsüblichen Schleifgeräten glatt bis zur Streiflichttauglichkeit schleifen.

Bei Beschädigungen der Decke/ Wände können diese aufgrund der gewählten Materialisierung der Aufgabenstellung partiell geflickt werden, ohne dass man die ganze Decke nochmals beschichten muss. Durch die Zugabe von Siliziumorganischen Verbindungen, photokatalytisch wirksamen Substanzen und oder halogenierten Verbindungen wird im speziellen das Anschmutzverhalten verbessert.

Bei starker Verschmutzung kann die Oberfläche mit geringem Aufwand geschlif- fen werden und ist wieder weiss.

Im Weiteren ist der ökologische, gesundheitliche Anspruch der Beschichtungsmasse durch die Abwesenheit von in wässrigen Systemen normalerweise notwendigen Konservierungsmitteln und oder flüchtigen organischen Stoffen, wie Lösungsmittel, Weichmacher etc. und die Abwesenheit von organischen Bindemittel und anorganischen Fasern gekennzeichnet.

Mit organischen natürlichen Additiven auf Basis natürlicher oder chemisch modifizierter Naturprodukte (Stärkederivate insbesondere Mais und Reis Stärke) wur- de die Bruchdehnung und die Rissbildung des Systems verbessert. Mit dieser Beschichtungsmasse hergestellte schallabsorbierende Decken und oder Wände müssen zur Erreichung der Toleranzen vorgängig nicht ausgrundiert werden, was wiederum Kosten und eine Zeitersparnis am Bau ergeben. Reststoffe aus Rückbau oder angebrochenen Gebinden können zu 100% recyc- liert werden.

Reststoffe aus Rückbau oder angebrochenen Gebinden können analog Beton entsorgt werden oder müssen nicht verbrannt werden.

Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.

Vorteilhafterweise besteht der Leichtfüllstoff im Wesentlichen aus multizellulären Glashohlkugeln oder aus einem Blähglasgranulat. Entsprechende Produkte sind beispielsweise unter der Bezeichnung "Omega Bubbles" oder "Poraver" im Handel erhältlich.

Die Siebkurve des körnigen Leichtfüllstoffs wird entsprechend dem Anwen- dungsbereich (z.B. akustische bzw. ästhetische Eigenschaften) in einem Bereich von bis zu 5 mm ausgewählt.

Vorzugsweise weist der körnige Leichtfüllstoff einen Korndurchmesser von 0.1 bis 1 .0 mm, insbesondere von 0.5 bis 1 .0 mm für vergleichsweise dicke Be- Schichtungen auf, während sich mit einem feinkörnigeren Leichtfüllstoff auch sehr dünne, nur ca. 1 - 7 mm dicke Beschichtungen herstellen lassen. Dadurch lässt sich für gewisse Anwendungen nicht nur Material sparen, sondern auch eine besonders kompakte Anordnung realisieren. Gemäss einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Beschichtungsmasse weist diese im ausgehärteten Zustand ein offenporiges Luftvolumen von mehr als 40 Vol.-%, ein Wasseraufnahmevermögen von mehr als 1 15 Gew.-% und eine Dichte von weniger als 0.4 g/cm 3 auf.

Die verwendeten Leichtfüllstoffe bieten die Möglichkeit, dicke Schichtstärken aufzutragen. Deren thermische Isolationseigenschaften sind jedoch für die vorgesehene Anwendung von Nachteil. Zur Bereitstellung der erforderlichen Wärmeleitung ist die fugenlose Beschichtung in einer vorteilhaften Ausführungsform mit einer Vielzahl von im Abstand zueinander angeordneten wärmeleitenden Elementen ausgestattet, welche sich von der Wand- oder Deckenfläche bis an- nähernd zu der davon abgewandten Seite der Beschichtung erstrecken.

Insbesondere kann dabei jedes wärmeleitende Element einen Metallblechstreifen oder ein mit einem Latentwärmespeicher gefülltes längliches Profil aufweisen, der im Wesentlichen senkrecht zur Wand- oder Deckenfläche ausgerichtet ist.

Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der fugenlosen Beschichtung weist jedes wärmeleitende Element mindestens ein mit Verstellungsmitteln ausgestattetes Fixierelement auf, um die Position der Metallblechstreifens gegenüber der Wand- oder Deckenfläche beziehungsweise der davon abgewandten Seite der Beschichtung einzustellen. Besonders bevorzugt ist es, wenn die Beschichtung im Bereich zwischen den einzelnen Wärmeleitelementen ein offenporiges Luftvolumen von mehr als 40 Vol.-% aufweist. Ohne sich auf eine bestimmte theoretische Erklärung einzuschränken, scheint die Kombination des gewählten Bindemittels mit dem Verdickersystem Folgendes zu bewirken: die kugelförmigen Füllstoffe verbinden sich mit den Kalzitkristallen zu einem zerklüfteten Netzwerk mit grosser Oberfläche. Die gewählte Oberflächenstruktur ermöglicht beim Auftreffen von Schallwellen, durch Schallre- flexionen eine Schallwellenüberlagerung und verbessert dadurch die Schallabsorption der mit der Beschichtungsmasse erstellten Flächen. Diese für die Erfindung notwendige Eigenschaft wird mit Formulierungen gemäss EP 0 652 187 nicht erreicht. Im Weiteren absorbieren die hydraulischen Bindemittel das für die Porenbildung notwendige Wasser, welches für die Porenbildung nicht mehr zur Verfügung steht und das notwendige Porenvolumen von grösser als 40% verunmöglicht.

Ein Porenvolumen von dieser Grössenordnung ist mit hydraulischen Bindemittel nur in Kombination mit organischen Bindemitteln möglich. Diese sind aber wiederum brennbar und entsprechen nicht dem anvisierten Ziel der Unbrennbarkeit.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen

Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen näher beschrieben, dabei zeigen: Fig. 1 eine erste Ausgestaltung einer auf einer Deckenfläche angebrachten Beschichtung, in einer ersten vertikalen Schnittdarstellung;

Fig. 2 die Beschichtung der Fig. 1 , in einer zweiten vertikalen Schnittdarstellung entsprechend dem Schnitt II-II der Fig. 1 ;

Fig. 3 eine zweite Ausgestaltung einer auf einer Deckenfläche angebrachten Beschichtung, in einer ersten vertikalen Schnittdarstellung; und

Fig. 4 die Beschichtung der Fig. 3, in einer zweiten vertikalen Schnittdarstellung entsprechend dem Schnitt IV-IV der Fig. 3.

Wege zur Ausführung der Erfindung

Bei dem in den Fig. 1 und 2 dargestellten ersten Ausführungsbeispiel einer De- ckenbeschichtung ist an der Unterseite 2 einer Rohdecke ein Fixierelement 4 mit einem L-förmigen Profil mittels Schrauben 6 befestigt. Das Fixierelement 4 ist mit vertikal verlaufenden Ovalloch-Schlitzen 8 versehen, welche zur Höhenverstellung eines mittels Schrauben 10 oder alternativ mittels Nieten daran montierten wärmeleitenden Elementes 12 dienen. Im gezeigten Beispiel wird das wärmelei- tende Element 12 durch einen Metallblechstreifen gebildet, der an seiner Unterseite eine angeschrägte Kante 14 hat. In den Figuren ist zudem die bereits aufgetragene Beschichtungsmasse 16 dargestellt, welche die Kante 14 jedes wärmeleitenden Elementes 12 knapp überdeckt und dabei die fertige Deckenunterseite 18 bildet. Das Fixierelement 4 und das wärmeleitende Element 12 sind aus einem gut wärmeleitenden Material, beispielsweise aus Aluminiumblech gebildet. Durch den flächigen Kontakt zwischen dem Fixierelement 4 und dem daran festgeschraubten wärmeleitenden Element 12 wird eine gute Wärmeübertragung gewährleistet. Auf die bestehende Deckenuntersicht werden die Fixierlelemente 4 in einem von der Planung festgelegten Abstand/ Raster mittels der oben gezeigten mechanischer Befestigung oder aber durch Kleben befestigt. Die wärmeleitenden Elemente 12 werden anschliessend an die Fixierelemente 4 befestigt. Die Möglichkeit, Toleranzen am Bau zu kompensieren, wird durch eine Höhenverstellbarkeit der Fixierelemente und/oder der wärmeleitenden Elemente erreicht. Im gezeigten Beispiel wird die Höhenausrichtung durch die angeschrägte Kante 14 erleichtert.

Grundsätzlich können die wärmeleitenden Elemente in der horizontalen Ebene in beiden Richtungen miteinander verbunden sein.

Zum Schluss werden die Zwischenräume mit der Beschichtungsmasse aufgefüllt. Mit einer z.B. auf den wärmeleitenden Elemente geführten Richtlatte wird das überschüssige Beschichtungsmaterial abgezogen, die Decke geglättet und die Oberfläche nach Wunsch weiterbearbeitet. Bei dem in den Fig. 3 und 4 dargestellten zweiten Ausführungsbeispiel ist die Deckenbeschichtung analog aufgebaut wie diejenige der Fig. 1 und 2, und dementsprechend sind die übereinstimmenden Bestandteile mit denselben Bezugszeichen versehen wie in den Fig. 1 und 2. Wesentlicher Unterschied zum ersten Ausführungsbeispiel ist beim zweiten Ausführungsbeispiel, dass das Fixierelement 4a einen breiteren Vertikalsteg aufweist, welcher eine Klemmvorrichtung 20 zur Fixierung eines wärmeleitenden Elementes 12a beherbergt. Letzteres ist als abgeschlossenes hohles Längsprofil mit einem Innenraum ausgestaltet, das mit einem Latentwärmespeicher 22, beispielsweise einem handelsüblichen Pa- raffinwachs oder einem Salzhydrat, gefüllt ist. Durch eine abgerundete Längskante 24 lässt sich das wärmeleitende Element 12a gut in die Klemmvorrichtung 20 einführen.

Im Allgemeinen lassen sich funktionierende Mischungen im unten aufgeführten Bereich formulieren.

Massgebend für die Produkteigenschaften ist immer die Zusammensetzung nach Volumen basierend auf dem anorganischen Leichtfüllstoff. Etwaige Angaben in Gewichtsprozenten beziehen sich auf eine Kornrohdichte des Leichtfüll- Stoffes von 0.48 bis 0.58 g/cm 3 und ein Schüttgewicht von 260 bis 330 g/l. Bei Abweichungen der Kornrohdichte von diesem Wert verschiebt sich auch die Zusammensetzung in Gewichtsprozenten.

Anorganischer Leichtfüllstoff: 20 bis 80 Vol.-% z.B. Glashohlkugeln, Omega Bubbles 0.5 bis 1 .0 mm,

oder Blähglasgranulat, Poraver 0.5 bis 1 .0 mm

Wässrige Phase: Rest

- Ca(OH) 2 2 - 40 Gew.%

- CaCO 3 feinteilig max. 100 pm 0 - 40 Gew.%

Dispergierhilfsmittel, 0 - 2.0 Gew.% Verdicker, z.B. Hydroxyethylcellulose (HEC)

Xanthan, Methylcellulose 0.1 - 5.0 Gew.%

Rest Wasser 20 - 50 Gew.% Da das Wasser keine chemische Reaktion mit den anderen Bestandteilen eingeht, dient es als Transportmittel und zur Luftporenbildung. Somit kann mit dem Wassergehalt und einem geeigneten oberflächenaktiven Stoff wie Dispergier- hilfsmittel und oder Tensiden direkt die Luftporengrösse und somit die Schallabsorption der unterschiedlichen Frequenzen gesteuert werden und den unter- schiedlichen akustischen Anforderungen angepasst werden.

Es ist anzunehmen, dass der durch Ca(OH) 2 hervorgerufene, vergleichsweise hohe pH von ca. 12.5 die Oberflächenaktivität des Verdickers fördert und dadurch das optimale Aufschäumen bei gleichzeitiger Verdickung des wässrigen Systems ermöglicht.

Um optimale Verarbeitungseigenschaften zu erreichen, können auch Kombinationen verschiedener handelsüblicher organische, wie auch anorganische Verdicker z.B. Bentonit oder Kieselsäure eingesetzt werden.

Das Verhältnis Ca(OH) 2 zu CaCO3 ist variabel. Nach Carbonatisierung des Ca(OH) 2 beträgt der Gehalt an CaCO3 zwischen 15 und 80% der ausgetrockneten Formulierung. Durch die unterschiedliche Teilchengrösse des eingesetzten CaCO3 und des Ca(OH) 2 kann die Porengrössen beeinflusst und deren akustische Wirkung gesteuert werden.

Stoffe die aus dem Stand der Technik bekannt sind und dazugegeben werden können, aber für die Erfindung nicht absolut notwendig sind, jedoch teilweise die Produkteigenschaften verbessern können: Anorganische Verdicker z.B. Bentonit (0.1 - 2%) können teilweise anstelle der organischen und somit brennbaren Verdicker eingesetzt werden.

Na -Salz einer Polyacrylsäure (0.1 - 2%) für die unterstützende Bildung der Luftporen, welche hauptsächlich durch das wässrige Mousse von Me- thylcellulose und dem Dispergierhilfsmittel erbracht wird.

Polysilane - Siloxane (0.1 - 2%) verbessern das Anschmutzverhalten respektive, lassen die Oberfläche mit Wasserextraktion reinigen. - Fasern z.B. Cellulosefaser (0.1 - 2%) verbessern die homogene Austrocknung, ergeben eine schnellere Carbonatisierung, können zur Porenbildung beitragen und vermindern die Rissbildung.

Stoffe wie Natron, CaC , kationische Silicontenside, ΤΊΟ2 , Natron (0.1 - 2%), fördern die Karbonatisierung der Beschichtungsmasse und oder absorbieren teilweise schlechte Gerüche im Raum.

Beispiele von Formulierungen

Die Angaben beziehen sich auf die Formulierung, wie sie auf den Baukörper ap- pliziert wird und sind als Gewichtsprozente angegeben:

Formulierung A

Glashohlkugeln, Omega Bubbles 0.5 - 1 .0 mm 37 %

Wässrige Phase, gebildet aus:

- Ca(OH) 2 7 %

- CaCO 3 feinteilig max. 100 um 14 %

Pigmentverteiler 0.2%

Methylcellulose 1 %

- Wasser 40.8% Formulierung B

Glashohlkugeln, Omega Bubbles 0.0 - 0.5 mm 38 %

Wäss ge Phase, gebildet aus:

- Ca(OH) 2 10 %

- CaCO 3 feinteilig max. 100 um 15 %

Pigmentverteiler 0.2%

Methylcellulose 1 %

- Wasser 35.8% Charakterisierung des ausgehärteten Beschichtungsmasse

Es wurden Probekörper aus der Beschichtungsmasse gemäss den obigen Formulierungen hergestellt. Die ausgehärteten Probekörper wurden im trockenen Zustand gewogen, danach während 12 Std. in Wasser bei Raumtemperatur getaucht und anschliessend nach Abtropfen des Wassers nochmals gewogen. Da- raus lässt sich die Wasseraufnahme und über die bekannte bzw. messbare Dichte des Probekörpers sowie über die bekannte Dichte von Wasser auch das Volumen des aufgenommenen Wassers bzw. das ausgefüllte Porenvolumen bestimmen. Beispiel für Probekörper gemäss Formulierung A

- Gewicht des Probekörpers im trockenen Zustand: 61 g

- Volumen des Probekörpers im trockenen Zustand: 184 cm 3

- Dichte des Probekörpers im trockenen Zustand = 61 g / 184 cm 3 0.331 g/cm 3

- Gewicht des Probekörpers nach Wasseraufnahme: 159 g - Gewicht des aufgenommenen Wassers: 98 g

- Wasseraufnahmevermögen = 98 g / 61 g: 160 Gew.-%

- offenporiges Luftvolumen = 98 cm 3 / 184 cm 3 : 53 Vol.-%