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Patent Searching and Data


Title:
COFFIN AND METHOD FOR THE PRODUCTION THEREOF
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2010/009709
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a coffin (1) made of two coffin parts, a coffin base (2) and a coffin top (3) for burial or cremation of a dead creature, wherein at least one coffin part is made of a profile body (4) that is substantially box or pan-shaped in cross section and made of one piece from a base surface (6) and two side walls (7), wherein the coffin part can be completed by at least two end parts (5), in that the end parts (5) can be connected to the profile body. A suitable production method therefore is additionally proposed. Using said novel coffin (1), especially with regard to the use of wood substitutes as production material, a low-cost coffin (1) that can be assembled from a few components is proposed, said coffin meeting all technical requirements and comprising an attractive, significant appearance in various design variants.

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Inventors:
VON ROENN THOMAS (DE)
CLEMENS BIRGIT (DE)
Application Number:
PCT/DE2009/001002
Publication Date:
January 28, 2010
Filing Date:
July 20, 2009
Export Citation:
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Assignee:
RCR GMBH & CO KG GES FUER PROD (DE)
VON ROENN THOMAS (DE)
CLEMENS BIRGIT (DE)
International Classes:
A61G17/00
Foreign References:
CH470179A1969-03-31
CH347940A1960-07-31
GB411299A1934-06-07
DE2003429A11971-08-05
EP1911430A12008-04-16
GB2064485A1981-06-17
EP2113351A12009-11-04
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Claims:
Patentansprüche

1. Sarg für die Erd- oder Feuerbestattung eines verendeten Lebewesens -- umfassend Sargteile, wobei die Sargteile zumindest ein Sargunterteil (2) zur Aufnahme des verendeten Lebewesens und einem Sargoberteil (3) zum Verschließen des Sarges (1) umfassen,

— hergestellt aus einem Werkstoff, der zumindest im we- sentlichen aus einer Polymermischung umfassend ein thermoplastisches Polymer und einen faserbasierenden Füllstoff besteht dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Sargteil aus einem im Querschnitt im wesentlichen kisten- oder wannenförmigen Profilkörper (4) besteht,

— welcher einteilig aus einer Grundfläche (6) und zwei Seitenwandungen (7) besteht,

— und dass das Sargteil durch mindestens zwei Endteile (5) komplettierbar ist, indem die Endteile (5) mit dem

Profilkörper (4) verbindbar sind.

2. Sarg nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das eine thermoplastische Polymer gewählt wird aus der Gruppe umfassend Zelluloid, thermoplastische Zellulose, Polyurethane, Polyester, Polyamide, Ethylenvinylacetate, Polyvinylchlorid, Polystyrole, Synthesekautschuke, Polyvinyl- acetate, Polyimide, Polyether, Copolyamide, Copolyester, Polyolefine, Polyacrylate oder Polymethacrylate sowie de- ren substituierte Derivate.

3. Sarg nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der faserbasierende Füllstoff gewählt wird aus der Gruppe umfassend Holzmehl, Holzspäne, Zellstoff sowie zerkleiner- te Naturfasern aus Holz, Hanf, Flachs, Sisal, Mais, Nesseln, oder Gräsern sowie deren modifizierte Derivate.

4. Sarg nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Profilkörper (4) aus einem extrudierten abgelängten Strang besteht.

5

5. Sarg nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Profilkörper (4) aus einem zunächst als Platte extrudierten abgelängten Strang besteht, welcher gekantet ist.

10

6. Sarg nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Endteile (5) im Spritzgießverfahren hergestellt sind.

15 7. Sarg nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass an den Endteilen (5) des Sargunterteils (2) Sargfüße (10) ausgebildet sind.

8. Sarg nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7,

20 dadurch gekennzeichnet, dass der Profilkörper (4) stabilisierende Elemente (11) aufweist.

9. Sarg nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Profilkörper (4) an den

25 Außenseiten der Seitenwandungen (7) weitere Profilierungen aufweist .

10. Sarg nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens einzelne Sargteil-

30 Oberflächen durch einen zusätzlichen Materialauftrag veredelt sind.

11. Sarg nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Sarg (1) zweiteilig, ein

35 Sargunterteil (2) und ein Sargoberteil (3) umfassend ausgebildet ist.

12. Sarg nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Sarg (1) sechsteilig, zwei Profilkörper (4) und zweimal zwei Endteile (5) umfas- send, zu jeweils einem Sargunterteil (2) und einem Sargoberteil (3) zusammensetzbar ausgebildet ist.

13. Sarg nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Endeile (5) eine den Profilkörper (4) stirnseitig aufnehmende Führungsnut (9) auf- weisen.

14. Verfahren zur Herstellung eines Sarges nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Profilkörper (4) als Strang mit einer Grundfläche

(6) und zwei gegenüberliegend angeordneten Seitenwandungen

(7) einteilig hergestellt wird.

15. Verfahren zur Herstellung eines Sarges nach Anspruch 14 dadurch gekennzeichnet, dass der Profilkörper (4) als

Strang mit einer Grundfläche (6) und zwei gegenüberliegend angeordneten Seitenwandungen (7) extrudiert wird.

Description:
Sarg und Verfahren zu seiner Herstellung

Die Erfindung betrifft einen Sarg gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und ein Verfahren zu seiner Herstellung.

Derartige Särge sind in den verschiedensten Ausführungen bekannt. Beispielweise wird in der Schrift DE 2 003 429 A ein zweiteiliger Sarg vorgeschlagen, bestehend aus einem Sargunterteil und einem Sargoberteil, wobei diese jeweils einteilig aus einem verschäumbaren oder vergießbaren und aushärtbaren Kunststoff gefertigt sind. Zur Erhöhung der Stabilität wird vorgeschlagen, eine Armierung -beispielsweise aus einem Flacheisen gefertigt- in den Kunststoff einzugießen.

Weiterhin wird in der Schrift DE 100 29 746 Al ein für die

Krematoriumsverbrennung bestimmter Sarg vorgeschlagen, welcher aus einem aus Holzfasern bestehenden Holzwerkstoff, der unter hohem Druck ohne Zusatz von Leimen und Bindemitteln unter Wasserentzug zu einem eine Brettgestalt annehmenden Profil gepresst ist, zusammengesetzt wird. Hierbei werden durch Erhitzen eines Holzfaser-Wassergemisches Lignin und Hemi- Cellulosen als natürliche Bindemittel aufgeschlossen. In ei- nem Pressverfahren werden die vorpräparierten, getrockneten und gemahlenen Holzfasern bei rund 215 0 C zu Holzhartfaser- Paneelen gepresst.

Weiterhin wird in der Schrift EP 1 911 430 Al ein Sarg vorgeschlagen, welcher aus einem thermoplastisch verformbaren Verbundwerkstoff besteht, wobei dieser mindestens 70 Gewichtsprozent Naturstoffe mit zumindest Lignin und Cellulose enthält und welcher aus mindestens einem durch Extrusion mit anschließendem Tiefziehen hergestellten Formteil besteht. Hierzu wird ergänzend ein Verfahren zur Herstellung vorgeschlagen, welches vorsieht, dass zunächst eine den oben ge- nannten Spezifikationen entsprechende Platte hergestellt wird, aus der wiederum im Tiefziehverfahren einen Sarg ergebende Formteile erzeugt werden.

Weiterhin wird in der Schrift DE 10 2004 020 543 Al ein

Kunststoffsarg vorgeschlagen, welcher anteilig aus abgestuft spezifizierten Kunststoffen besteht, welcher ein steuerbares Schadstoffarmes Brandverhalten aufweist, nicht verrottet und wobei der Sargkörper und der Sargdeckel insbesondere eintei- lig oder gegebenenfalls in Modulbauweise die Stabilität erhöhende Verstärkungselemente aufweisend hergestellt werden.

Weiterhin wird in Schrift DE 92 13 112.3 Ul ein Sarg vorgeschlagen, der zweiteilig wesentlich aus einer Boden- bzw. Deckelplatte mit jeweils an den langen Kanten angefügten Seitenteilen besteht, welche durch extrudierte Metallprofile mit der Boden- bzw. Deckelplatte ineinanderschiebbar verbunden sind. Die verbleibenden zwei kurzen Seitenteile, werden als Platte den Behälter bildend stirnseitig die Stabilität erzeu- gend mit den Metallprofilen verbunden.

Ferner wird in der Schrift DE 195 00 283 Al ein Verfahren zum Herstellen von Gegenständen mit holzähnlichem Charakter - wie beispielsweise Särge - vorgeschlagen, welches dadurch ge- kennzeichnet ist, dass eine Mischung aus einem nachwachsenden Rohstoff und einem biologisch abbaubaren Kunststoff und einem biologisch abbaubaren Haftvermittler erzeugt wird, aus welcher wiederum durch Hitze- und oder Druckeinwirkung ein Gegenstand erzeugt wird oder dass beispielsweise mittels eines Kneters oder Extruders ein thermoplastisch weiterverarbeitba- res Granulat oder Pulver erzeugt wird.

Diese Särge weisen jedoch wesentliche Nachteile auf. So sind für eine Sargherstellung geeignete Materialen, welche gleichermaßen Schadstofffrei zu verbrennen sind und im Erdboden holzvergleichbar verrotten insbesondere in Spritzgießverfahren nur bedingt verarbeitbar, wobei entsprechende Werkzeu- ge relativ groß, aufwendig und teuer sind, wobei sich bestimmte sehr geeignete Materialen nur bis zu einer gewissen nicht ausreichenden Größe im Spritzgießverfahren verarbeiten lassen. Särge, welche in herkömmlicher Weise aus einzelnen Platten durch Zusatzteile wie Füße und dergleichen ergänzt zusammengesetzt werden, sind in der Montage relativ aufwendig. Dieser Nachteil bleibt auch bei wesentlich aus einzelnen Paneelen und Verbindungsprofilen bestehenden Stecksystemen bestehen. Särge, welche aus extrudierten Platten tiefgezogen werden, lassen sich aufgrund der Dimensionen in Verbindung mit der fertigungsbedingten Materialstreckung im Tiefziehverfahren nur bedingt herstellen. Eine optisch ansprechende Erscheinung des Sarges ist formbedingt nicht gegeben. Gleiches betrifft in verschiedensten Systemen aus einzelnen Platten zusammengefügte Särge.

Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Sarg und ein Verfahren, diesen herzustellen zu schaffen, welcher aus Kunststoff herstellbar ist, die notwendigen Eigenschaften aufweist, welche eine geeignete Kompostierung bzw. Verrottung bei der Erdbestattung und eine normgerechte Verbrennung bei der Feuerbestattung gewährleistet, sowie einen Sarg zu schaffen, welcher kostengünstig aus möglichst wenig Einzelteilen zusammengefügt her- zustellen ist. Weiterhin liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Sarg zu schaffen, welcher in verschiedenen Design-Varianten ein ansprechendes und wertig erscheinendes Erscheinungsbild aufweist.

Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den kennzeichnenden Merkmalen der Ansprüche 1 und 14.

Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass der erfindungsgemäße Sarg aus sehr weni- gen Einzelteilen zusammengefügt sehr kostengünstig produzierbar ist, wobei der weiteren Ausgestaltung des Erfindungsgedanken folgend auch neuartige holzersetzende Werkstoffe ver- arbeitbar sind, welche wiederum in den erforderlichen Dimensionen nicht mittels jeden üblichen Verfahren, wie beispielsweise dem Spritzgießverfahren, verarbeitet werden können. Die erfindungsgemäße Kombination der verschiedener Herstellungs- und bearbeitungsverfahren ermöglicht eine in Bezug auf die Materialauswahl, die technischen Eigenschaften hier insbesondere den chemischen und mechanischen Eigenschaften, und die Produktqualität in Bezug auf die Wertigkeit optimierte Herstellung.

Der erfindungsgemäße Sarg besteht zumindest im wesentlichen aus einer Polymermischung, wobei dieser zusätzlich jedoch auch weitere Bestandteile aufweisen kann, etwa solche aus Metall oder Holz, beispielsweise metallische Beschläge wie Verschlüsse und Halterungen sowie Zierelemente und zusätzliche Versteifungselemente aus Holz.

Als Polymermischung im Sinne dieser Erfindung wird jedes Material angesehen, das zumindest einen Bestandteil enthält, der ein Polymer ist. Vorliegend handelt es sich bei der PoIy- mermischung um einen Verbundwerkstoff, der zumindest ein thermoplastisches Polymer und zumindest einen faserbasierenden Füllstoff aufweist.

Als thermoplastisches Polymer (oder Thermoplast) wird ein Polymer bezeichnet, das thermoplastisch ist, sich also in ei- nem bestimmten Temperaturbereich reversibel verformen lässt. Derartige thermoplastische Polymere sind in thermischen Formgebungsverfahren gut bearbeitbar, etwa mittels Schweißen, Spritzguss, Extrusion, Kalandrieren, Blasformen oder Folienblasen. Erfindungsgemäß sind als thermoplastische Polymere alle geeigneten thermoplastischen Polymere einsetzbar, beispielsweise Zelluloid, thermoplastische Zellulose, Polyurethane (PU) , Polyester wie etwa Polyethylenterephthalat (PET) , oder Polycarbonate (PC) , Polyamide (PA) , Ethylenvinylacetate (EVA), Polyvinylchlorid (PVC), Polystyrole (PS), Synthesekautschuke wie zum Beispiel Styrol-Isopren-Styrol- Blockcopolymere (SIS), Styrol-Butadien-Styrol-Blockcopolymere (SBS) oder Styrol-Ethylen-Butadien-Styrol-Blockcopolymere (SEBS), Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS), Polyvinylacetat (PVA) , Polyimide, Polyether, Copolyamide, Copolyester, Polyo- lefine wie etwa Polyethylen (PE) , Polypropylen (PP) oder Po- ly-α-01efine, Polyacrylate oder Polymethacrylate (PMMA) sowie deren substituierte Derivate, ohne sich durch die Wahl der Beispiele auf diese Ausführungen zu beschränken. Typischerweise Erweichungstemperaturen oder Erweichungsbereiche derartiger thermoplastischer Polymere liegen etwa in einem Temperaturbereich zwischen 40 0 C und 300AΪg. faserbasierender Füllstoff wird erfindungsgemäß jeder Füllstoff verstanden, der aus einem natürlich vorkommenden Material erhalten wird - häufig aus Pflanzen - und der als Füllstoff eine zumindest im wesentlichen faserartige mikro- skopische Beschaffenheit aufweist, insbesondere solche Stoffe, deren makroskopische Beschaffenheit partikulär ist, die somit aus Teilchen bestehen, die ihrerseits aus Fasern aufgebaut sind. Derartige faserbasierende Füllstoffe können darüber hinaus gegebenenfalls auch weitere Bestandteile enthal- ten. Beispiele für derartige faserbasierende Füllstoffe sind, ohne sich durch die Wahl der Beispiele auf diese Ausführungen zu beschränken, Holzmehl, Holzspäne, Zellstoff sowie zerkleinerte Naturfasern aus Holz, Hanf, Flachs, Sisal, Mais, Nesseln, Gräsern sowie deren modifizierte Derivate. Selbstverständlich kann eine derartige Polymermischung zusätzlich zu den thermoplastischen Polymeren auch weitere Re- zeptierungsbestandteile und/oder Zuschlagsstoffe umfassen wie zum Beispiel Pigmente, Duftstoffe, rheologische Additive, Weichmacher (Plastifizierungsmittel) , Harze, Elastomere, Al- terungsschutzmittel (Antioxidantien) , Lichtschutzmittel, UV- Absorber sowie sonstige Hilfs- und Zusatzstoffe, beispielsweise Trockenmittel, Fließ- und Verlaufmittel, Desinfektionsstoffe oder Benetzer wie Tenside. Ferner lassen sich der Polymermischung weitere Polymere zusetzen, etwa, um die Eigen- Schäften in gewünschter Weise zu steuern, beispielsweise Polymere wie Lignin, Stärke oder modifizierte Cellulosen. Bei der Wahl der Polymermischung ist zu berücksichtigen, dass diese insgesamt natürlich abbaubar sowie verbrennbar ist. Als insgesamt natürlich abbaubar wird eine Polymermischung angesehen, von der mehr als 50 Gewichtsprozent durch natürlich ablaufende Zersetzungsprozesse abgebaut werden kann, etwa in mikrobiologischen oder photochemischen Abbauprozessen. Bei Verwendung von Polyolefinen als thermoplastisches Polymer ist dies etwa dann der Fall, wenn die Polymermischung zu mehr als 50 Gewichtsprozent aus biologisch abbau- baren faserbasierenden Füllstoffen besteht, so dass am Ende des Abbauprozesses lediglich eine - mechanisch instabile - durchbrochene Polymermatrix verbleibt.

Besonders vorteilhaft ist jedoch eine Verwendung von thermoplastischen Polymeren, die selber in natürlichen Prozessen zerfallen, so dass keine polymere Restmatrix verbleibt. Derartige Polymere sind etwa Zelluloid, Polyester oder thermoplastische Zellulose. Als in diesem Zusammenhang geeignete Polymermischungen seien insbesondere die in DE 195 00 283 Al, DE 196 01 912 Al, EP 1 911 430 Al und EP 1 129 140 Bl be- schriebenen Polymermischungen genannt.

In einer weiterführenden bevorzugten Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes werden die Einzelteile des Sarges aus einem Verbundwerkstoff, welcher thermoplastisch verformbar ist und mindestens einen Anteil von 70% Naturstoffen, zumindest anteilig Lignin und Cellulose enthält, hergestellt.

Vorteilhaft ist hierbei, dass derartige Verbundwerkstoffe einerseits die erforderlichen mechanischen Eigenschaften haben, weiterhin geeignet wie andere thermoplastische Werkstof- fe verarbeitbar sind und andererseits den bisher üblichen Werkstoff Holz mit vergleichbaren Eigenschaften in Bezug auf das Verhalten bei der Verbrennung und oder bei der Verrottung vergleichbar ersetzen können.

In einer weiterführenden vorteilhaften Ausgestaltung besteht der Profilkörper aus einem extrudierten, abgelängten Strang. Vorteilhaft ist hierbei, dass damit die Nutzung eines kostengünstiges Herstellungsverfahren ermöglicht wird und gleichermaßen die Anzahl der zu einem Sarg zusammenzufügenden Einzelteile und damit der Herstellungsaufwand effektiv mini- miert wird.

In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung besteht der Profilkörper aus einem zunächst als Platte extrudierten, abgelängten Strang, welcher gekantet ist. Vorteilhaft ist hierbei, dass unter Beibehaltung der bereits genannten Vorteile der Herstellung durch Extrusion die Kosten für ein entsprechendes Werkzeug geringer sind, wobei die zunächst erzeugten Platten in einem weiteren Arbeitschritt mindestens zweimal zu kanten sind, was jedoch bei der Produktion geringerer Stückzahlen durchaus vorteilhaft ist.

In weiteren vorteilhaften Ausgestaltungen sind die Endteile des Sarges im Spritzgießverfahren hergestellt, wobei an den Endteilen des Sargunterteils Sargfüße ausgebildet sind. Vorteilhaft ist hierbei, dass im Spritzgießverfahren geeignete - auch kompliziertere - Geometrien kostengünstig herstellbar sind und es dadurch ermöglicht wird, die Zahl der Einzelteile eines Sarges weiterhin zu minimieren.

In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist der

Profilkörper stabilisierende Elemente auf.

Vorteilhaft ist hierbei, dass die Stabilität des Sarges beispielsweise durch die Ausbildung einer Rippe oder eines

Versatzes ähnlich wie bei einem im Querschnitt wellenförmig ausgebildeten Plattenmaterial deutlich erhöht wird, wobei diese stabilisierenden Elemente in einem Arbeitgang mit dem

Profilkörper gefertigt werden.

In weiteren vorteilhaften Ausgestaltungen weist der Pro- filkörper an den Außenseiten der Seitenwandungen Zierprofi- lierungen auf, weisen mindestens einzelne Sargteiloberflächen Strukturen auf und sind mindestens einzelne Sargteiloberflächen durch einen zusätzlichen Materialauftrag veredelt.

Vorteilhaft ist hierbei, dass die Seitenwandungen des Sarges in einem Arbeitsschritt mit deren Herstellung verziert werden können und dass die Oberflächen die Vorteile des Erfindungsgegenstandes enthaltend auf vielfältigste Weise veredelt werden können.

In weiteren vorteilhaften Ausgestaltungen ist der Sarg zweiteilig, ein Sargunterteil und ein Sargoberteil umfassend, ausgebildet oder ist der Sarg sechsteilig, zwei Profilkörper und zweimal zwei Endteile umfassend, zu jeweils einem Sargunterteil und einem Sargoberteil zusammensetzbar ausgebildet ist . Vorteilhaft ist hierbei, dass der Sarg handelsüblich als zweiteiliges Fertigprodukt oder als platzsparend zu transportierender aus wenigen Einzelteilen unter einfacher Handhabung zusammensetzbarer Bausatz zur Verfügung gestellt werden kann.

In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weisen die Endteile eine den Profilkörper stirnseitig aufnehmende Nut auf.

Vorteilhaft ist hierbei, dass die Montage des Sarges hierdurch deutlich vereinfacht und die Stabilität erhöht wird.

Gemäß eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung eines Sarges wird der Profilkörper als Strang mit einer Grundfläche und zwei gegenüberliegend angeordneten Seitenwandungen einteilig hergestellt. Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung eines Sarges wird der Profilkörper als Strang mit einer Grundfläche und zwei gegenüberliegend angeordneten Seitenwandungen extrudiert.

Die Vorteile des Verfahrens zur Herstellung sind bereits anhand des Erfindungsgegenstandes erläutert. Nachfolgend sind beispielhaft mehrere Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Sarges anhand der Zeichnungen beschrieben:

Es zeigt Fig. 1 - einen erfindungsgemäßen zweiteiligen Sarg in einer perspektivischen Ansicht

Fig. 2 - einen Sarg gemäß Fig. 1 im Querschnitt Fig. 3 — einen Sarg gemäß Fig. 1 in einer Detailteilansicht Fig. 4 - einen Profilkörper gemäß Fig. 1 mit zusätzlichen stabilisierenden Elementen und Zierprofilierungen im Querschnitt

Fig. 5 - einen erfindungsgemäßen Profilkörper identisch für das Sargoberteil und das Sargunterteil in einer Teil- ansieht im Querschnitt

Fig. 6 — einen erfindungsgemäßen Profilkörper mit zusätzlichen stabilisierenden Elementen im Bereich der offenen Ränder mit einem separaten Verbindungselement im Querschnitt als Detailansicht

Der in den Fig. 1 bis 3 dargestellte erfindungsgemäße Sarg 1 besteht aus zwei Sargteilen, einem Sargunterteil 2 und einem Sargoberteil 3. Die beiden Sargteile bestehen wiederum jeweils aus einem Profilkörper 4 und zwei Endteilen 5. Der einteilige Profilkörper 4 weist als Teil des Sargunterteils 2 eine Grundfläche 6 und zwei gegenüberliegend an den langen Seiten dieser angeordnete Seitenwandungen 7 auf. Somit stellt der Profilkörper 4 des Sargunterteils 2 ein an den Enden und nach oben offenes rinnenartigen Gebilde dar. Die offenen En- den sind jeweils ein wannenartiges Gebilde ergebend mit einem Endteil 5, stirnseitig mit dem Profilkörper 4 verbunden verschlossen. Das Sargoberteil 2 weist als Profilkörper analog aufgebaut eine mit den gegenüberliegend angeordneten Seitenwandungen 7 eine Einheit bildende Deckelfläche 8 auf. Um die Endteile 5 einfacher und stabiler mit dem Profilkörper 4 verbinden zu können, ist an den Endteilen 5 eine Führungsnut 9 vorgesehen. Zusätzlich sind an den Endteilen 5 des Sargunterteils 2 jeweils zwei Sargfüße 10 ausgebildet. Der entscheidende Vorteil der vorgeschlagenen Ausbildung eines Sarges 1 liegt darin, dass der Montageaufwand in der Produktion auf ein Minimum reduziert wird, da jedes Sargteil jeweils nur aus drei Teilen, einem Profilkörper 4 und zwei Endteilen 5 zusammengefügt und hier vorteilhaft systemkonform verklebt wird. Es sind aber grundsätzlich auch Verrastungen und Verschrau- bungen denkbar. Der erfindungsgemäße Sarg 1 ist aus einem thermoplastischen einen Kunststoff enthaltenden Material, welches bei der Erdbestattung zumindest in zulässiger Form rückstandsfrei verrottet bzw. bei der Feuerbestattung entsprechend zumindest in der zulässigen Form rückstandsfrei bezogen auf den tat- sächlichen Rückstand und bei der Verbrennung entstehende E- missionen verbrennt.

Der in Fig. 4 dargestellte Profilkörper 4 weist am Sargunterteil 2 zusätzlich stabilisierende Elemente 11 auf, wobei hier die Grundfläche 6 des Profilkörpers 4 mittig nach oben verlagert worden ist, so dass zwei diese zusätzliche Stabilität erzeugende Stege 12 entstanden sind.

An den offenen Kanten der Sargteile sind ebenfalls stabilisierend Elemente 11 angeordnet, welche zum Einen die Sarg- teile verwindungssicher aussteifen und zum Anderen die offenen Kanten gegen Ausbrechen und dergleichen schützen. Um die Sargteile leichter miteinander verbinden zu können sind diese stabilisierend Elemente 11 am Sargunterteil 2 in der Ausgestaltung IIa an beiden Seitenwandungen 7 des Profilkörpers 4 gleichartig lediglich als eine Art Verdickung mit Auflagefläche ausgebildet und am Profilkörper 4 des Sargoberteils 3 in der Ausgestaltung IIb ebenfalls als eine Art Verdickung mit Auflagefläche ausgebildet, wobei hier jedoch eine zusätzliche seitlichen Führung 13 vorgesehen ist. An den Seitenwandungen 7 sind Zierprofilierungen 14 vorgesehen, welche ebenfalls vorteilhaft mit dem Profilkörper 5 einteilig hergestellt werden und das Erscheinungsbild aufwer- ten. Nach diesem Prinzip ergeben sich vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten

Der in Fig. 5 dargestellte Profilkörper 4 weist an den ge- genüberliegenden offenen Kanten eines Sargteils unterschiedliche stabilisierende Elemente 11 auf. An einer Seitenwandung 7 ist in der Ausgestaltung 11c einseitig eine Positionierungsnut 15 und an der gegenüberliegenden Seitenwandung 7 ist in der Ausgestaltung Hd eine Positionierungsfeder 16 ange- ordnet. Durch diese an den Sargteilen jeweils gleiche Anordnung wird es ermöglicht, für das Sargunterteil 2 und das Sargoberteil 3 identischen Profilkörper 4 zu verwenden und gleichzeitig eine formschlüssige Steckverbindung zwischen den Sargteilen herzustellen. Der in Fig. 6 dargestellte Profilkörper 4 entspricht im Grundsatz dem der Fig. 4 und 5, weist jedoch an den offenen Kanten der Profilkörper 4 beider Sargteile identische stabilisierende Elemente 11 in der Ausgestaltung He auf. Verbunden werden die Sargteile durch ein Verbindungselement 17, welches gleichlang wie der Profilkörper 4 die Sargteile verbindend der Länge nach aufgeschoben wird. Die Verbindungsfedern 18 greifen jeweils in eine Verbindungsnut 19 des Sargoberteils 3 und des Sargunterteils 2. Zusätzlich sind an jedem der zwei seitlich angeordneten Verbindungselemente 17 je- weils drei Tragegriffe 20 zum Tragen des Sarges integriert. Der Vorteil dieser Ausgestaltung liegt in der Einfachheit, der durch die Verteilung der Last auf die gesamte Länge gegebenen mechanisch sicheren Verbindung und einer idealen Lastverteilung beim Tragen des Sarges 1. Gleichzeitig bietet das separate Verbindungselement 17 vielfältige Möglichkeiten einer optischen Aufwertung und Gestaltung des Sarges 1 durch eine angepasste Form- und Farbgebung.

Der erfindungsgemäße Sarg 1 bietet aufgrund der gewählten kombinierten Herstellungsverfahren entscheidende Vorteile im Zusammenhang mit den Verarbeitungsmöglichkeiten sogenannter Bio-Werkstoffe, neuartiger Holzersatzwerkstoffe bzw. Polymer- belends auf der Basis natürlicher und synthetischer Polymere. Das Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Sarges 1 ist aus einem thermoplastisch verformbaren Verbundwerkstoff mit einem Anteil von mindestens 70 Gewichtsprozent Naturstoff, hier Flachs, Hanf, Sisal oder Baumwolle, welcher wiederum mit aufbereitetem Lignin gemischt wird gefertigt. Die Verarbeitungstemperatur beträgt 110 bis 170 0 C, der Spritzdruck bei der Verarbeitung auf Spritzgießmaschinen liegt bei 1000 bar. Als entscheidend neuartiger Bestandteil des Sarges 1 werden die Profilkörper 4 idealerweise einteilig als extrudier- ter Strang das fertige Profil mit sämtlichen stabilisierenden Elementen 11 und Zierprofilierungen 12 umfassend hergestellt. Alternativ kann der Profilkörper 4 auch zunächst als flacher plattenartiger Strang extrudiert und anschließend entweder fortlaufen über Rollen und Walzen gekantete oder nach dem Ablängen separat gekantet werden. Dieses Verfahren ist von besonderem Vorteil, da die Profilkörper 4 für beide Sargteile mit einem Extrusionswerkzeug hergestellt werden können. Selbst wenn der Profilkörper 4 des Sargoberteils 3 anders als der des Sargunterteils 2 ausgebildet sein soll und somit zwei Extrusionswerkzeuge benötigt werden, liegen die Werkzeugkosten deutlich unter denen für ein ausreichend großes Spritzgießwerkzeug, in welchem die Sargteile als ganzes gefertigt werden könnten. Abgesehen von den Kosten, lassen sich die geeigneten Herstellungsmaterialien nicht geeignet in den erfor- derlichen Dimensionen in Spritzgießwerkzeugen verarbeiten. Bei der Extrusion entfallen durch den kontinuierlich fortlaufenden Fertigungsprozess jegliche Taktzeiten und dergleichen und es können zusätzlich neben den Vollmaterialprofilen auch Gewicht und Material sparende Luftkammern aufweisende Profi- Ie, vergleichbar denen einer sogenannten Doppelstegplatte, gefertigt werden.

Die Endteile 5 werden zweckmäßigerweise durch die relativ kleinen Dimensionen ermöglicht und von den Werkzeugkosten her sinnvoll als Spritzgießteile hergestellt. So lassen sich wie- derum einteilig die den Profilkörper 4 ergänzenden Seitenteile mit einer Führungsnut 9 zur besseren Verbindung der Einzelteile und gegebenenfalls gewünschter Verzierungen herstel- len. Selbst die Sargfüße 10 lassen sich bei den dem Sargunterteil 2 zugeordneten Endteilen 5 einteilig mit diesen herstellen.

Der erfindungsgemäße Sarg 1 lässt sich somit in der Se- rienproduktion sehr effizient und kostengünstig herstellen, wobei die gewählten Herstellungsverfahren optimal auf die materialspezifischen Notwendigkeiten, wie Verarbeitungseigenschaften, mechanische Eigenschaften und Erscheinungsbild der Oberflächen, abgestimmt sind. Je nach Ausgestaltung lassen sich zwei gleiche Profilkörper 4 und vier gleiche Endteile 5 zu einem Sarg mit gleichen Sargunterteilen 2 und Sargoberteilen 3 zusammenfügen, wobei hier die Sargfüße 10 separat angefertigt werden müssen, man aber mit einem Minimum an Werkzeugen auskommt. Alternativ können unterschiedliche Sargteile mit bereits angeformten Sargfüßen 10 angefertigt werden, wobei hier zwei Extrusionswerkzeuge und zwei Spritzgießwerkzeuge erforderlich wären, was zwar den Werkzeugaufwand verdoppelt, aber weitergehende Gestaltungsmöglichkeiten im Hinblick auf ein ansprechendes Design eröffnet. Es sind aber auch weitere Verfahrenskombinationen denkbar. So lassen sich die extrudierten Teile gegebenenfalls alternativ kalandrieren und so können die Endteile gegebenenfalls aus extrudierten oder kalandrierten Platten formgebend gefertigt werden. Ebenso lassen sich die Zierprofilierungen 12 und weitere verzierend Elemente separat herstellen und außenseitig anbringen. Auch in Hinblick auf Oberflächenveredelungen sind sämtlich üblichen Verfahren wie Beschichten, Profilieren der Oberflächen direkt mit der Herstellung der Einzelteile, Lackieren oder Beschichten mit Folien und dergleichen denk- bar.

Grundsätzlich kann der erfindungsgemäße Sarg 1 zweiteilig als Fertigprodukt oder sechsteilig zur Endmontage angeboten werden. Die Sargunterteile 2 und Sargoberteile 3 können gleich oder unterschiedlich ausgebildet sein. Es ist auch möglich, ein erfindungsgemäßes Sargunterteil 2 mit einem nur leicht gewölbten oder flachen, in einem anderen Verfahren hergestellten Deckel, zu verschließen.