Kollektormodul für thermische- und elektrische Energiegewinnung
Die vorliegende Erfindung betrifft Sonnenkollektoren, gekoppelt an einen zweiachsigen Nachführmechanismus. Die Kollektoren bestehen jeweils aus den Grundeinheiten, Spiegel, Thermischem Absorber und dem Traggestell mit Kollektorhaltevorrichtung.
Gattungsgemäße Kollektoren sind in der Patentanmeldung mit dem Aktenzeichen A1000 2003 ausführlich beschrieben. Je nach Kollektorausführung ist die Absorberfläche entweder mit einer thermisch selektiven Oberfläche beschichtet oder teils zusätzlich mit Solarzellen bestückt. Die Solarzellen werden über die Spiegel mit hoher Strahlungsintensität bestrahlt und über einen flüssigkeitdurchströmten Wärmetauscher gekühlt. Im Idealfall wird nicht nur die elektrische Energie sondern auch die anfallende Wärmeenergie genutzt. Naturgemäß wird an den Solarpaneelen in etwa 50 % der einfallenden Strahlung reflektiert. Um bei Kollektoren mit hohem Anteil an Solarzellen zusätzlich eine gute thermische Nutzung zu erreichen sollte daher die reflektierte Strahlung auf eine weitere Absorberfläche geleitet werden. Die Entscheidung ob schwerpunktmäßig thermische Kollektoren mit hohen Temperaturen, oder Solarzellenkollektoren mit Hybridnutzung eingesetzt werden sollen ist oftmals sehr schwierig und hängt wesentlich von der zukünftigen Entwicklung im Solarzellensektor ab.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nun, diese beiden in der Anwendung komplett unterschiedlichen Kollektortypen modular zu gestalten, und somit die Möglichkeit zu bieten, thermische Kollektoren mit geringem Aufwand auf Hybridkollektoren umrüsten- bzw. veraltete Solarzellenmodule durch neueste Technik ersetzen zu können. Zudem soll die reflektierte Strahlung an den Solarzellen nochmals genutzt werden können.
Dies wird erfindungsgemäß erreicht, indem die gespiegelte Strahlung auf einen ringförmig angeordneten Solarring geleitet wird, wobei sich der Strahlungskegel überkreuzt. Die restliche, nicht absorbierte Strahlung wird auf einen weiteren zentral gelegenen Absorber geleitet. Die modulare Bauweise wird erreicht, indem der ringförmige Absorber, bestehend aus Solarzellen und Kühlkörper, und der zentral gelegene Absorber baulich getrennt sind.
Idealerweise sind Ringabsorber und Zentralabsorber hydraulisch in Serie verschaltet, wobei der kühle Rücklauf in den oberen Teil des Ringabsorbers eingeleitet wird. Um die Kühltemperatur zu den Solarzellen möglichst niedrig zu halten, ist der Ringabsorber thermisch vom wesentlich wärmeren Zentralabsorber getrennt. Dazu bietet sich an, einen Kunststoffring mit niedriger Wärmeleitfähigkeit dazwischenzugeben. Der Zentralabsorber ist idealerweise als Außenkalotte ausgeführt, wodurch ein hoher Anteil an Reflexionsstrahlung eingefangen werden kann. Aufgrund der speziellen Spiegelgeometrie mit dem erfindungs¬ gemäß überkreuzenden Strahlungskegel ergibt sich kein Schattenwurf zu den Solar¬ paneelen. Ein zusätzlicher Vorteil ist, dass das Spiegelende bei gleicher Spiegelhöhe weiter nach außen rückt, wodurch der Spiegeltrichter etwas flacher wird, was wiederum bewirkt dass mehr diffuse Einstrahlung zu den Absorbern gelangt. Um zusätzlich diffuse Strahlung einzufangen und Verluste durch Nachführfehler gering zu halten wird der Spiegelanfang weiter nach außen gerückt. Der freie Raum wird idealerweise mit Solarzellen ohne Kühlvorrichtung bestückt. Eine weitere Bestückung des Zentralabsorbers mit Solarzellen ist für den Fall, dass spezielle Solarzellen, welche das reflektierte Strahlungsspektrum aufnehmen können, eingesetzt werden, vorstellbar. Hierbei ist die elektrische Energie¬ gewinnung im Vordergrund, thermische Energie wird eventuell nicht genutzt, sondern ist als reiner Kühlaufwand zu betrachten. Erfindungsgemäß kann bei Verwendung identer Bauteile allein durch Weglassen des Ringabsorbers ein vollkommen neuer Kollektortyp zur vorwiegend thermischen Nutzung gefertigt werden. Dabei rückt der Zentralabsorber nach oben und kommt direkt im Strahlungskegel des Spiegeltrichters zu liegen. Bei höheren Temperaturanforderungen bietet sich an, den Zentralabsorber mit einer Glaskuppel zu überdecken. Je nach Temperaturanforderung kann der Innenraum evakuiert werden oder mit Edelgas befüllt werden. Dies gilt sowohl für den Thermischen Kollektor als auch für den Hybridkollektor.
Weitere Merkmale und Einzelheiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nach¬ folgenden Figurenbeschreibung:
Fig.1 zeigt eine Darstellung eines Hybridkollektors im Schnitt. Der Ringabsorber 5, bestehend aus Kühlkörper 5_2 und Solarmodul 5_1 wird über einen Spiegeltrichter 1 bestrahlt. Ein Teil der Strahlung wird an den Solarpaneelen 5_1 absorbiert, der restliche Anteil wird an den Zentralabsorber 3 weitergeleitet. Das Solarmodul ist über den Kühlkörper 5_2 hinweg nach außen gezogen und schließt am Ende an eine Gummidichtung 8 an. Der Spiegel 1 ist über drei oder mehrere Bolzen 2_1 , welche am Ringabsorber 5 befestigt sind, beweglich gelagert. Dadurch unterliegt dieser keinen Spannungen aufgrund von Wärme¬ dehnungen. Sowohl Ringabsorber 5 als auch Zentralabsorber 3 sind auf einem Trägergestell 4 montiert. Das Trägergestell 4 hat die Aufgabe die Absorber 2, 3 thermisch zu trennen und die Anbindung zur Nachführvorrichtung zu gewährleisten. In dem hier gezeigten Fall ist das Trägergestell 4 in die Untereinheiten, Tragrahmen 4_3, Kunststoffring 4_2 und Innenkalotte 4_1 unterteilt. Denkbar ist, eine einzige Einheit 4 aus Kunststoff, zugleich mit Isolier- und Tragfunktion zu verwenden.
Fig. 2 zeigt eine Darstellung eines Thermischen Kollektors im Schnitt. Zwischen Spiegel und Absorber ist ein ebener Solarring 6 ohne Kühlvorrichtung vorgesehen. Der Spiegel 1 ist über drei oder mehrere Bolzen 2_2, welche am Traggestell 4 befestigt sind, beweglich gelagert. Der Absorber 3 ist von einer Glaskuppel 7 überdeckt. Bei hohen Prozesstemperaturen kann der Absorber durch Vakuum im inneren der Glaskuppel thermisch isoliert werden. Um das Vakuum über lange Zeit halten zu können, ist auf entsprechende Abdichtungen 9, 10 und ein diffusionsdichtes Trägergestell 4 zu achten.
Bei den in allen Figuren schematisch dargestellten erfindungsgemäßen Merkmalen wird darauf hingewiesen, dass die einzelnen Bauteile in allen verschiedenen Ausführungs¬ varianten und Materialien gefertigt sein können.