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Title:
COMBINATION FOR REDUCING METHANE EMISSIONS IN RUMINANT FEEDING
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2014/013068
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to the use of a combination, comprising one or more saponin-containing plant extracts and/or plant constituents (component A), one or more antimicrobial and/or flavonoid-containing plant extracts and/or plant constituents (component B), and one or more substances selected from the group comprising the (C1-C8) monocarboxylic acids, (C2-C8) dicarboxylic acids, and (C3-C8) tricarboxylic acids and sodium, potassium, calcium, and magnesium salts thereof (C), to reduce the methane emissions of ruminant animals.

Inventors:
ECKEL BERNHARD (DE)
HOLL ELISABETH (DE)
Application Number:
PCT/EP2013/065338
Publication Date:
January 23, 2014
Filing Date:
July 19, 2013
Export Citation:
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Assignee:
ECKEL GMBH DR (DE)
International Classes:
A23K1/14; A23K1/16; A23K1/18
Domestic Patent References:
WO2011153299A22011-12-08
WO2002024002A22002-03-28
WO2010123571A22010-10-28
WO2006040537A12006-04-20
WO2004026041A12004-04-01
WO2011070133A12011-06-16
Foreign References:
US20090285931A12009-11-19
US6156355A2000-12-05
US20120171323A12012-07-05
US20070071849A12007-03-29
US20060073194A12006-04-06
Other References:
PATRA A K ET AL: "A new perspective on the use of plant secondary metabolites to inhibit methanogenesis in the rumen", PHYTOCHEMISTRY, PERGAMON PRESS, GB, vol. 71, no. 11-12, 1 August 2010 (2010-08-01), pages 1198 - 1222, XP027114104, ISSN: 0031-9422, [retrieved on 20100702]
K.A. JOHNSON; D.E. JOHNSON, J. ANIM. SCI., vol. 73, 1995, pages 2483 - 2492
K.A. BEAUCHEMIN ET AL., AUST. J. OF EXP. AGRIC., vol. 48, 2008, pages 21 - 27
S.A. MARTIN, J. ANIM. SCI., vol. 76, 1998, pages 3123 - 3132
J. W. CZERKAWSKI; G. BRECKENRIDGE, BR. J. NUTR., vol. 38, 1977, pages 371 - 384
J. W. CZERKAWSKI: "An introduction to rumen studies", 1986, PERGAMON PRESS, pages: 236 FF
M. D. CARRO; M. J. RANILLA, BR. J. NUTR., vol. 90, 2003, pages 617 - 623
Attorney, Agent or Firm:
BROSCH, Oliver et al. (DE)
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Claims:
Patentansprüche:

1 . Verwendung einer Kombination umfassend die Komponenten (A), (B) und (C):

(A) ein oder mehrere Saponin-Komponenten,

(B) ein oder mehrere antimikrobielle Komponenten und/oder eine oder mehrere Flavonoid-Komponenten, und

(C) ein oder mehrere Substanzen ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus den (CrC8)-Monocarbonsäuren, (C2-C8)-Dicarbonsäuren und (C3-C8)-Tricarbon- säuren, und ihren Natrium-, Kalium-, Calcium- und Magnesiumsalzen zur Reduzierung der Methanemissionen von wiederkäuenden Tieren.

2. Verwendung einer Kombination nach Anspruch 1 umfassend die Komponenten (A), (B) und (C):

(A) ein oder mehrere Saponin-haltige Pflanzenextrakte und/oder Pflanzenbestandteile,

(B) ein oder mehrere antimikrobielle und/oder Flavonoid-haltige Pflanzenextrakte und/oder Pflanzenbestandteile, und

(C) ein oder mehrere Substanzen ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus den (CrC8)-Monocarbonsäuren, (C2-C8)-Dicarbonsäuren und (C3-C8)-Tricarbon- säuren, und ihren Natrium-, Kalium-, Calcium- und Magnesiumsalzen zur Reduzierung der Methanemissionen von wiederkäuenden Tieren.

3. Verwendung einer Kombination nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Komponente (A) Extrakte und/oder Pflanzenbestandteile ein oder mehrerer Pflanzen ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Yucca Schidigera, Sapindus Saponaria, Quillaja Saponaria, Ginseng (Panax Ginseng), Sü ßholz (Glycyrrhiza Glabrä), Quinoa (Chenopodium Quinoa) und Klee vorliegen.

4. Verwendung einer Kombination nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Komponente (B) ein oder mehrere Extrakte und/oder Pflanzenbestandteile ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Traubentrester, Traubenkernextrakt und den Extrakten und Bestandteilen des Hopfens, Oregano, Rosmarins, Knoblauchs, Buchweizens (Fagopyrum Esculentum) und der Roselle (Hibiscus sabdariffä); vorliegen. Verwendung einer Kombination nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Komponente (C) ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Ameisensäure, Essigsäure, Milchsäure, Propionsäure, Buttersäure, Isobuttersäure, Valeriansäure, Isovaleriansäure, Pivalinsäure, Salicylsäure, Benzoesäure, Nicotinsäure, Galusssäure, Oxalsäure, Malonsäure, Glyoxylsäure, Fumarsäure, Äpfelsäure, Bernsteinsäure, Asparaginsäure, Weinsäure, Maleinsäure, Glutarsäure, a- Ketoglutarsäure, Adipinsäure und Citronensäure, und ihren Natrium-, Kalium-, Calcium- und Magnesiumsalzen.

Verwendung einer Kombination nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Komponente (C) ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Ameisensäure, Essigsäure, Propionsäure, Buttersäure, Fumarsäure, Äpfelsäure, Weinsäure und Citronensäure, und ihren Natrium-, Kalium-, Calcium- und Magnesiumsalzen.

Verwendung einer Kombination nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Komponente (C) wenigstens eine (CrC8)-Monocarbonsäure, vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Ameisensäure, Essigsäure, Propionsäure, Buttersäure, und ihren Natrium-, Kalium-, Calcium- und Magnesiumsalzen, vorliegt.

Verwendung einer Kombination nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Komponenten (A), (B) und (C) den wiederkäuenden Tieren einzeln oder in Form einer Vormischung, jeweils durch Beimischung zum Komplettfutter oder getrennt vom Komplettfutter, verabreicht werden.

Verwendung einer Kombination nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die innerhalb von 24 h verabreichte Dosierung pro Tier 0,01 g bis 1000 g, vorzugsweise 0,1 g bis 250 g, besonders bevorzugt 0,5 g bis 50 g, bezogen auf die Gesamtmenge der Komponenten (A), (B) und (C), beträgt.

10. Verwendung einer Kombination nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die innerhalb von 24 h verabreichte Gesamtmenge der Komponenten (A), (B) und (C) die Komponente (A) in einer Menge von 0,1 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 40 Gew.-%, besonders bevorzugt 2 bis 30 Gew.-%; die Komponente (B) in einer Menge von 0,1 bis 75 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 60 Gew.-%, besonders bevorzugt 2 bis 45 Gew.-%, und die Komponente (C) in einer Menge 5 bis 98 Gew.-%, vorzugsweise 20 bis 95 Gew. %, besonders bevorzugt 40 bis 90 Gew.-%, enthält.

1 1 . Zusammensetzung umfassend die Kombination nach einem der Ansprüche 1 bis 10.

12. Zusammensetzung nach Anspruch 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Komponente (A) in einer Menge von 0,1 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 40 Gew.-%, besonders bevorzugt 2 bis 30 Gew.-%; die Komponente (B) in einer Menge 0,1 bis 75 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 60 Gew.-%, besonders bevorzugt 2 bis 45 Gew.-%, und die Komponente (C) in einer Menge 5 bis 98 Gew.-%, vorzugsweise 20 bis 95 Gew.-%, besonders bevorzugt 40 bis 90 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, vorliegt.

13. Zusammensetzung nach Anspruch 1 1 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung eine Futterzusatzzusammensetzung ist.

14. Verwendung einer Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 1 bis 13 zur Reduzierung der Methanemissionen von wiederkäuenden Tieren.

15. Verwendung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung dem Tierfutter in einer Menge von 0,001 g bis 10 g pro kg Tierfutter zugesetzt wird.

16. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 -10 oder 14-15, dadurch gekennzeichnet, dass die wiederkäuenden Tiere der Familie der Hornträger (Bovidae) oder Kamele (Camelidae) angehören.

17. Verwendung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die wiederkäuenden Tiere ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus den Ziegen (Capra), Schafen (Ovis), Wasserbüffeln (Bubalus bubalis), Tamaraus (Bubalus mindorensis), Flachland- Anoas (Bubalus depressicornis), Berg-Anoas (Bubalus quarlesi) Afrikanischen Büffeln (Syncerus caffer), Auerochsen (Bos taurus), Hausrindern (ß. t. taurus), Zebus (ß. t. indicus), Koupreys (Bos sauveli), Bantengs (Bos javanicus), Gauren (Bos frontalis), Yaks (Bos grunniens), Amerikanischen Bisons (Bison bison), Wisents (Bison bonasus), Antilopen, Altweltkamelen (Camelus), Dromedaren (Einhöckrige Kamele, C. dromedarius), Trampeltieren (Zweihöckrige Kamele, C. bactrianus), Neuweltkamelen, Guanakos (L. guanicoe), Lamas (L. glama), Alpakas (L. pacos) und Vikunjas ( V. vicugna).

Description:
Kombination zur Reduzierung der Methanemissionen in der Wiederkäuerfütterung

Die Erfindung betrifft die Verwendung einer Kombination umfassend ein oder mehrere Saponin-haltige Pflanzenextrakte und/oder Pflanzenbestandteile (Komponente A), ein oder mehrere antimikrobielle und/oder Flavonoid-haltige Pflanzenextrakte und/oder Pflanzenbestandteile (Komponente B), und ein oder mehrere Substanzen ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus den (CrC 8 )-Monocarbonsäuren, (C 2 -C 8 )-Dicarbonsäuren und (C 3 -C 8 )-Tricarbonsäuren, und ihren Natrium-, Kalium-, Calcium- und Magnesiumsalzen (Komponente C) zur Reduzierung der Methanemissionen von wiederkäuenden Tieren.

Methan ist ein färb- und geruchloses Gas, das mit bläulicher Flamme verbrennt. Umwelteinträge ergeben sich als Folge natürlicher Bildung beim anaeroben Abbau organischer Substanzen, wie zum Beispiel Cellulosen und Hemicellulosen. Diese werden beim Wiederkäuer, aber auch bei Cameliden durch anaerobe Bakterien, den methanogenen Archaebakterien, fermentiert. Methan zählt zu den bedeutendsten Treibhausgasen. Die relative Wirksamkeit des Methans als Treibhausgas kommt in dem ihm zugeordneten global warming potential (GWP) von ca. 25 zum Ausdruck. Das heißt, die Wirkung von 1 g Methan entspricht derjenigen von 23 g Kohlendioxid. 12 % der globalen Methanemissionen haben ihre Ursache in der Haltung von Wiederkäuern.

Wiederkäuer sind Pflanzenfresser, die sich dadurch auszeichnen, dass sie über einen mehrhöhligen Magen verfügen. Dieser besteht aus den drei Vormägen Pansen, Haube und Blättermagen, welche dem eigentlichen Drüsenmagen (Labmagen) vorgelagert sind. Dieses Magensystem, auch Pansen genannt, ist dadurch gekennzeichnet, dass es durch mikrobielle Umsetzung, im Gegensatz zu Tieren mit einhöhligem Magen, auch schwer verdaubare Faser- und Gerüstsubstanzen, wie zum Beispiel Cellulosen und Hemicellulosen abbauen kann.

Obwohl Kamele (Camelidae) zoologisch nicht zur Unterordnung der Wiederkäuer gerechnet werden, haben sie wie die Wiederkäuer einen mehrkammerigen Magen, der zur besseren Verdauung der rein pflanzlichen Nahrung dient, sich aber unabhängig vom Magen der Wiederkäuer entwickelt hat.

Der Pansen kann als große Gärkammer bezeichnet werden, in der Bakterien, Hefen und Protozoen die mit dem Nahrungsbrei aufgenommenen Pflanzen abbauen und zum Teil Nährstoffe wieder aufbauen. Es sind im Pansen ca. 200 Spezies Bakterien (~ 10 10 /ml Pansensaft), ca. 25 Gattungen Protozoen (10 6 /ml Pansensaft) sowie 5 Gattungen anaerober Pilze nachgewiesen, die ca. 8 % der ruminalen Biomasse entsprechen. Daneben werden auch Archaebakterien gefunden, die methanogen sind.

Die ruminale Methanbildung (Methanogenese) ist sehr eng mit der mikrobiellen Fermentation der Kohlenhydrate im Pansen verbunden. Die Methanbildung kann als Folge der Übertragung des metabolischen Wasserstoffes betrachtet werden. Im Folgenden ist beispielsweise die Stöchiometrie der Fermentation von Hexose zu den drei wichtigsten flüchtigen Fettsäuren dargestellt:

Essigsäure C 6 H 12 0 6 + 2 H 2 0 -» 2 CH 3 COOH + 2 C0 2 + 4 H 2

Propionsäure C 6 H 12 0 6 + 2 H 2 ^ 2 C 2 H 5 COOH + 2 H 2 0

Buttersäure C 6 H 12 0 6 -» C 3 H 7 COOH + 2 C0 2 + 2 H 2

Der gebildete Wasserstoff hemmt die Pansenfermentation und muss deswegen ständig aus dem System abgeführt werden. Dieser aus der mikrobiellen Umsetzung frei gewordene Wasserstoff wird von Methanbakterien, wie Methanobacterium ruminantium und Methanobacterium mobilis verwendet, um C0 2 zu Methan zu reduzieren: 4 H 2 + C0 2 -» CH 4 + 2 H 2 0

Die Funktion der Methanogenese ist somit die Abführung des H 2 -Überschusses. Diese ist physiologisch wichtig, führt aber zu einer erheblichen Umweltbelastung. So können bis zu 500 Liter Methan pro Wiederkäuer und Tag gebildet werden. Pro Jahr emittiert eine Kuh bis zu 143 kg Methan, was 3290 kg C0 2 -Äquivalent entspricht. Dies bedeutet, dass ca. 65% der ausgeschiedenen C0 2 -Equivalente einer Kuh auf Methanemissionen zurückzuführen sind. Neben dem reinen Umweltaspekt bedeuten die Methanausscheidungen noch einen anderen Nachteil für den Wiederkäuer. Ca. 2 bis 20 % der aufgenommen Bruttoenergie werden über Methan wieder ausgeschieden und stehen dem Tier somit nicht zur Verfügung.

Aktuell werden mehrere Methoden beschrieben, um die Methanemissionen aus der so genannten„enteric production" zu reduzieren.

Am bekanntesten ist die Veränderung der Rationszusammensetzung. Traditionell werden Wiederkäuer mit rohfaserreichen Rationen gefüttert, deren Umsetzung durch Mikroorganismen erfolgt. Der Pansen ist hierzu optimal angepasst, im Gegensatz zu Tieren mit einhöhligem Magen. Wenn die Fütterung auf stärkereiche und rohfaserarme Rationen umgestellt wird, kann die Methanogenese nachhaltig gesenkt werden. Dies liegt an den veränderten Substraten für die Fermentation und einer damit einhergehenden Absenkung des Pansen-pH-Werts. Gleichzeitig kann hiermit die Leistung der Tiere erhöht werden, was auch zu einer Reduzierung der relativen Methanproduktion pro Kilogramm produziertem tierischen Proteins führt. Dieses Verfahren widerspricht jedoch einer artgerechten Wiederkäuerfütterung. Gleichzeitig wird das Potential des Pansens nicht ausgeschöpft. Ein weiterer Aspekt, der gegen dieses Verfahren spricht, ist die Tatsache, dass im Rahmen dieser Rationsänderung der Wiederkäuer in direkter Nahrungskonkurrenz zum Menschen steht. Desweiteren sollte beachtet werden, dass durch dieses Fütterungsverfahren auch die Milchqualität negativ beeinflusst werden kann.

Eine weitere beschriebene Methode zur Reduzierung der Methanemissionen ist der Einsatz von Fetten. In der normalen Wiederkäuerfütterung werden aus ernährungsphysiologischen Gründen maximal 6 bis 7 % Fett in der gesamten Trockensubstanzaufnahme eingesetzt. Der Wirkmechanismus geht auch in diesem Falle mit einer Veränderung der Mikroflora einher. So werden bekanntermaßen drei Veränderungen in der Literatur beschrieben (K.A. Johnson, D.E. Johnson, J. Anim. Sei. 1995, 73: 2483-2492). Zum einen werden die Fermentation der organischen Substanz und gleichzeitig die Zahl der methanogenen Bakterien sowie Protozoen reduziert. Auf der anderen Seite wird bei der Verfütterung von ungesättigten Fettsäuren durch deren Hydrogenierung die Methanbildung dadurch reduziert, dass alternative Wasserstoff-Akzeptoren zur Verfügung stehen. Allerdings hat dieses Verfahren den Nachteil, dass es von mehreren Faktoren abhängig ist, so z.B. von den Fettquellen und Fettsäuremustern, die verfüttert werden. Auch der Rationstyp hat bekanntermaßen einen entscheidenden Einfluss auf den Erfolg.

Ein weiteres bekanntes Verfahren zur Reduzierung der Methanemissionen ist der Einsatz ionophorer Substanzen, lonophore sind meist makroeyclische Verbindungen, deren Molmasse im allgemeinen unter 2000 liegt. Zu den natürlich vorkommenden lonophoren gehören u.a. Makrolide, Peptid-Antibiotika und Polyether-Antibiotika. Diese Substanzen werden eingesetzt, um die Futteraufnahme zu optimieren und die Effizienz in der Milch und Fleischproduktion bei Wiederkäuern zu verbessern. Allerdings sind diese in der Europäischen Union für diesen Einsatz verboten. Es wird vermutet, dass die Wirkung der ionophoren Substanzen darauf beruht, dass sie zum einen die pansentypischen Protozoen reduzieren und zum anderen das Essigsäure- zu Propionsäureverhältnis verbessern, indem die Bildung von Propionsäure reduziert wird (K.A. Beauchemin et al., Aust. J. of Exp. Agric. 2008, 48: 21 -27). Ferner ist der gezielte Einsatz sekundärer Pflanzeninhaltsstoffe als ein weiteres Verfahren zur Reduzierung der Methanemissionen bekannt. Hier sind an erster Stelle Saponin-haltige Pflanzenteile zu nennen, aber auch Tannine zeigen zum Teil eine Methan-absenkende Wirkung. Aus WO 2004/026041 ist ferner bekannt, dass Pflanzenextrakte auf Basis von Hopfen Antibiotika in Tierfutter ersetzen und die Bildung von Methan reduzieren können.

Desweiteren beschreibt WO201 1/070133, dass durch den Einsatz von Nitrooxyalkansäuren und deren Derivaten die Methanemissionen von Wiederkäuern gesenkt werden können. Eine weitere Möglichkeit, die Methanproduktion zu reduzieren, ist der Einsatz bestimmter organischer Säuren, hier vor allem der Dicarbonsäuren (S.A. Martin, J. Anim. Sei. 1998, 76: 3123-3132). Demgegenüber wurden für kurzkettige, flüchtige Monocarbonsäuren bisher keine derartigen Effekte beschrieben.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, Zusammensetzungen bzw. Kombinationen zur Verfügung zu stellen, die eine Reduzierung der Methanemissionen bei Wiederkäuern und Cameliden bewirken können.

Die vorstehend genannte Aufgabe wurde durch die Verwendung einer Kombination umfassend ein oder mehrere Saponin-Komponenten, insbesondere ein oder mehrere Saponin-haltige Pflanzenextrakte und/oder Pflanzenbestandteile (Komponente (A)), ein oder mehrere antimikrobielle Komponenten und/oder eine oder mehrere Flavonoid-Komponenten, insbesondere ein oder mehrere antimikrobielle und/oder Flavonoid-haltige Pflanzenextrakte und/oder Pflanzenbestandteile (Komponente (B)), und ein oder mehrere Substanzen ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus den (d-C 8 )-Monocarbonsäuren, (C 2 -C 8 )- Dicarbonsäuren und (C 3 -C 8 )-Tricarbonsäuren, und ihren Natrium-, Kalium-, Calcium- und Magnesiumsalzen (Komponente (C)) zur Reduzierung der Methanemissionen von wiederkäuenden Tieren gelöst.

Ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher die Verwendung einer Kombination umfassend die Komponenten (A), (B) und (C):

(A) ein oder mehrere Saponin-Komponenten,

(B) ein oder mehrere antimikrobielle Komponenten und/oder ein oder mehrere Flavonoid-Komponenten, und

(C) ein oder mehrere Substanzen ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus den (CrC 8 )-Monocarbonsäuren, (C 2 -C 8 )-Dicarbonsäuren und (C 3 -C 8 )-Tricarbon- säuren, und ihren Natrium-, Kalium-, Calcium- und Magnesiumsalzen zur Reduzierung der Methanemissionen von wiederkäuenden Tieren.

Ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher insbesondere auch die Verwendung einer Kombination umfassend die Komponenten (A), (B) und (C):

(A) ein oder mehrere Saponin-haltige Pflanzenextrakte und/oder Pflanzenbestandteile,

(B) ein oder mehrere antimikrobielle und/oder Flavonoid-haltige Pflanzenextrakte und/oder Pflanzenbestandteile, und

(C) ein oder mehrere Substanzen ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus den (CrC 8 )-Monocarbonsäuren, (C 2 -C 8 )-Dicarbonsäuren und (C 3 -C 8 )-Tricarbon- säuren, und ihren Natrium-, Kalium-, Calcium- und Magnesiumsalzen zur Reduzierung der Methanemissionen von wiederkäuenden Tieren.

Es wurde überraschend gefunden, dass die Methanemissionen von wiederkäuenden Tieren bereits durch die Fütterung von wenigen Gramm pro Tag und Tier einer Kombination aus Saponin-haltigen und antimikrobiellen Flavonoid-haltigen Komponenten, insbesondere Pflanzenextrakten bzw. Pflanzenbestandteilen sowie kurzkettigen Mono-, Di- und/oder Tricarbonsäuren um bis zu 18% reduziert werden können.

Ferner wurde überraschend gefunden, dass die Fütterung der erfindungsgemäßen Kombination darüber hinaus auch eine pH-stabilisierende, insbesondere pH- und Redoxpotential-senkende Wirkung auf das Pansenmilieu hat.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher auch die Verwendung einer erfindungsgemäßen Kombination umfassend die Komponenten (A), (B) und (C) zur Verringerung der subakuten Acidose bei Wiederkäuern.

Figur 1 zeigt den Effekt eines erfindungsgemäßen Einsatzes der Kombination auf den pH- Wert des Pansenmilieus anhand von in vitro Untersuchungen (RUSITEC-System).

Figur 2 zeigt den Effekt eines erfindungsgemäßen Einsatzes der Kombination auf das Redoxpotential des Pansenmilieus anhand von in vitro Untersuchungen (RUSITEC-System).

Figur 3 zeigt den Effekt eines erfindungsgemäßen Einsatzes der Kombination auf den Methangehalt im Pansen anhand von in vitro Untersuchungen (RUSITEC-System). Der Ausdruck "wiederkäuende Tiere" umfasst im Sinne der Erfindung Pflanzenfresser, die über einen mehrhöhligen Magen verfügen und durch mikrobielle Umsetzung auch schwer verdaubare Faser- und Gerüstsubstanzen, wie beispielsweise Cellulosen und Hemicellulosen abbauen können. Der Ausdruck "wiederkäuende Tiere" umfasst insbesondere alle Tiere der Unterordnung der Wiederkäuer (Ruminantiä), beispielsweise die Tiere aus der Familie der Hornträger (Bovidae), umfassend die Tiere der Gattungen Capra (Ziegen), Ovis (Schafe), Bos (Rinder) und die Antilopen; sowie die wiederkäuerähnlichen Tiere der Familie Camelidae (Kamele).

Zur Familie der Kamele gehören die Altweltkamele (Camelus), umfassend die Dromedare (Einhöckrige Kamele, C. dromedarius) und Trampeltiere (Zweihöckrige Kamele, C. bactrianus), und die Neuweltkamele, umfassend die Guanakos (L guanicoe), Lamas (L glamä), Alpakas (L pacos) und Vikunjas ( V. vicugnä).

Die erfindungsgemäß zum Einsatz kommenden Komponenten können natürlicher oder synthetischer Herkunft sein oder sich von natürlichen Materialien beispielsweise durch Derivatisierung ableiten. Sofern in der erfindungsgemäßen Kombination die eingesetzten Komponenten beispielsweise in Form von Pflanzenextrakten bzw. Pflanzenbestandteilen eingesetzt werden, so ist dem Fachmann bekannt, wie diese Komponenten gewonnen werden können, insbesondere in einer Form, dass sie den Anforderungen genügen, die bei der Verwendung zur Fütterung von Tieren gestellt werden. Beispielhaft sei hier auf das Community Register of Feed Additives pursuant to Regulation (EC) No 1831 /2003 Appendixes 3 & 4. Annex: List of additives (Status: Released 23 April 2009) [Rev. 48] oder die Version No 1831 /2003 Appendixes 3c & 4. Annex: List of additives (Status: Released 17 July 2013) verwiesen.

Erfindungsgemäß enthält die Kombination als Komponente (A) ein oder mehrere Saponin- haltige Pflanzenextrakte und/oder Pflanzenbestandteile.

Saponine sind Glycoside von Steroiden (Steroidsaponine), Steroidalkaloiden (Steroidalkaloidsaponine) oder Triterpenen (Triterpensaponine). Die Bezeichnung "Saponine" stammt daher, dass diese Verbindungen oberflächenaktive Eigenschaften besitzen, so dass beim Schütteln mit Wasser ein seifenartiger Schaum entsteht. Besonders reich an Saponinen, insbesondere Triterpensaponinen, ist die Rinde des Seifenrinden- baumes (Quillaja Saponariä), auch Panamarinde genannt. Sie enthält bis zu 10 Gew.-% Saponine. Daneben sind Saponine auch in Sü ßholz- und Ginsengwurzeln sowie in Yucca Schidigera, Sapindus Saponariä, und Quinoa (Chenopodium Quinoa) enthalten. Vorzugsweise liegen als Komponente (A) ein oder mehrere Extrakte und/oder Bestandteile wenigstens einer Pflanze ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Yucca Schidigera, Sapindus Saponaria, Quillaja Saponaria, Ginseng (Panax Ginseng), Sü ßholz (Glycyrrhiza Glabrä), Quinoa (Chenopodium Quinoa) und Klee vor.

Bevorzugt sind insbesondere alle aus den Wurzeln und/oder Blättern der Yucca Schidigera, den Früchten der Sapindus Saponaria, den Wurzeln der Quillaja Saponaria, den Blättern und/oder Wurzeln des Ginsengs, den Wurzeln des Sü ßholzes, den Samen der Quinoa und den Samen des Klees gewonnenen Produkte, Zubereitungen und Extrakte.

Erfindungsgemäß enthält die Kombination als Komponente (B) ein oder mehrere antimikrobielle und/oder Flavonoid-haltige Pflanzenextrakte und/oder Pflanzenbestandteile.

Der Ausdruck„antimikrobielle Pflanzenextrakte und/oder Pflanzenbestandteile" umfasst im Sinne der Erfindung alle pflanzlichen Zubereitungen, Produkte und Extrakte, welche eine antimikrobielle Wirkung entfalten.

Antimikrobielle Extrakte oder Zubereitungen können beispielsweise aus Oregano, Hopfen, Rosmarin, Traubentrester, Traubenkernen, Knoblauch, Buchweizen oder Hibiscus sabdariffa gewonnen werden. Diese Pflanzen sind allesamt reich an Flavonoiden.

Vorzugsweise liegen als Komponente (B) ein oder mehrere Extrakte und/oder Pflanzenbestandteile ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Traubentrester, Traubenkernextrakt und den Extrakten und Pflanzenbestandteilen des Hopfens, Oreganos, Rosmarins, Knoblauchs, Buchweizens (Fagopyrum Esculentum) und der Roselle (Hibiscus sabdariffa) vor.

Als pflanzliche Teile des Hopfens werden bevorzugt die Blütenstände der weiblichen Pflanze, optional in pelletierter Form, Hopfenextrakt, Extrakt-Hopfenpellets oder Hopfentreber verwendet. Diese enthalten u.a. das prenylierte Flavonoid Xanthohumol, und ferner Catechine, Epicatechine, Proanthocyanidine, glykosidisch gebundenes Quercetin und Kaempferol, sowie Catechingerbstoffe und Tannine.

Der Ausdruck "Hopfentreber" umfasst im Sinne der Erfindung die Rückstände, die beim Bierbrauen als unlösliche Bestandteile im Hopfenseiher als Nebenerzeugnis zurückbleiben, und insbesondere Teile der Blätter und Stiele des Hopfens beinhalten. Außerdem umfasst der Ausdruck„Hopfentreber" die Extraktionsrückstände aus der Hopfenextraktion. Beim Oregano und Rosmarin kommen insbesondere alle aus den Blättern gewonnenen Zubereitungen und Extrakte in Betracht. Diese enthalten u.a. die Flavonoide Luteolin und Apigenin.

Der Ausdruck "Knoblauch" umfasst im Sinne der Erfindung alle aus den Wurzeln der Knoblauchpflanze gewonnenen Produkte, Zubereitungen und Extrakte. Diese weisen einen hohen Gehalt an Flavonoiden, insbesondere an Quercetin, auf.

Als pflanzliche Teile des Buchweizens werden bevorzugt Zubereitungen der Blätter, Körner und/oder Samen eingesetzt. Die Samenhülle des Buchweizens ist reich an Flavonoiden, insbesondere an Rutin, Orientin, Isoorientin, Vitexin und Isovitexin.

Der Ausdruck„Hibiscus sabdariffa" (Roselle) umfasst im Sinne der Erfindung alle Produkte und Zubereitungen, die aus der Pflanze gewonnen werden können, einschließlich aller Bestandteile der Hibiscus sabdariffa-PWanze, insbesondere der Samen, Blätter, Früchte und Wurzeln, und der daraus gewonnene Extrakte. Aus den Blütenkelchen gewonnene Zubereitungen sind besonders bevorzugt. Diese enthalten insbesondere die Flavonoide Gossypetin, Hibiscetin und Sabdaretin.

Der Ausdruck "Traubentrester" umfasst im Sinne der Erfindung die überwiegend festen Rückstände, die bei der Gewinnung von Wein nach dem Auspressen des Saftes als Nebenerzeugnis zurückbleiben, und insbesondere die Häute, Stiele, Kerne und das Fruchtfleisch der Weintrauben beinhalten. Der Gehalt an Flavonoiden liegt chargenabhängig im Bereich zwischen 0,1 Gew.-% und 8 Gew.-%. Es sind insbesondere Anthocyane, wie z.B. Cyanidin, Delphinidin und Pelargonidin; Flavonoide, wie z.B. Myricetin, Quercetin, Kämpferoi und Catechin; und oligomere Proanthocyanidine enthalten.

Erfindungsgemäß enthält die Kombination als Komponente (C) ein oder mehrere Substanzen ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus den (CrC 8 )-Monocarbonsäuren, (C 2 -C 8 )-Dicarbonsäuren und (C 3 -C 8 )-Tricarbonsäuren, und ihren Natrium-, Kalium-, Calcium- und Magnesiumsalzen.

Dem Fachmann ist bekannt, dass Di- oder Tricarbonsäuren zwei bzw. drei Protonen abspalten und deshalb zwei bzw. drei Salzreihen bilden können. So leiten sich von der dreiprotonigen Citronensäure beispielsweise die Natriumsalze Mononatriumcitrat, Dinatriumcitrat und Trinatriumcitrat ab. Vorzugsweise liegen als Komponente (C) ein oder mehrere Substanzen ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Ameisensäure, Essigsäure, Milchsäure, Propionsäure, Buttersäure, Isobuttersäure, Valeriansäure, Isovaleriansäure, Pivalinsäure, Salicylsäure, Benzoesäure, Nicotinsäure, Galusssäure, Oxalsäure, Malonsäure, Glyoxylsäure, Fumarsäure, Äpfelsäure, Bernsteinsäure, Asparaginsäure, Weinsäure, Maleinsäure, Glutarsäure, a-Ketoglutarsäure, Adipinsäure und Citronensäure, und ihren Natrium-, Kalium-, Calcium- und Magnesiumsalzen vor.

In einer bevorzugten Ausführungsform liegt als Komponente (C) wenigstens eine Substanz ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Ameisensäure, Essigsäure, Propionsäure, Buttersäure, Fumarsäure, Äpfelsäure, Weinsäure und Citronensäure, und ihren Natrium-, Kalium-, Calcium- und Magnesiumsalzen vor.

In einer bevorzugten Ausführungsform liegt als Komponente (C) wenigstens eine (C C 8 )- Monocarbonsäure, vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Ameisensäure, Essigsäure, Propionsäure, Buttersäure und/oder wenigstens eines ihrer Natrium-, Kalium-, Calcium- und Magnesiumsalze, vor.

In einer bevorzugten Ausführungsform liegt als Komponente (C) wenigstens ein Salz einer (C C 8 )-Monocarbonsäure, vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus den Natrium-, Kalium-, Calcium- und Magnesiumsalzen der Ameisensäure, Essigsäure, Propionsäure und Buttersäure, vor. Besonders bevorzugt sind die Natrium-, Calcium- und Magnesiumsalze der Essigsäure und der Propionsäure.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform liegt in der Kombination wenigstens ein Salz einer (C C 8 )-Monocarbonsäure, vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus den Natrium-, Kalium-, Calcium- und Magnesiumsalzen der Essigsäure und Propionsäure, und wenigstens eine (C 2 -C 8 )-Di- oder (C 3 -C 8 )-Tricarbonsäure, vorzugweise ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Fumarsäure, Äpfelsäure, Weinsäure und Citronensäure und ihren Natrium-, Kalium-, Calcium- und Magnesiumsalzen als Komponente (C) vor.

Erfindungsgemäß wird die Kombination zur Reduzierung der Methanemissionen von wiederkäuenden Tieren verwendet. Die Komponenten (A), (B) und (C) können den wiederkäuenden Tieren einzeln, d.h. getrennt voneinander, und/oder in Form einer Vormischung und/oder über das Komplettfutter oral verabreicht werden.

Die Vormischung kann zwei der Komponenten (A), (B) und (C) in beliebiger Kombination oder alle drei Komponenten umfassen. Falls die Vormischung nur zwei der Komponenten (A), (B) und (C) umfasst, kann die dritte Komponente den Tieren einzeln oder in Form einer weiteren Vormischung verabreicht werden. Beispielsweise kann den Tieren eine Vormischung enthaltend die Komponenten (A) und (C) und einzeln die Komponente (B) verabreicht werden oder die Komponente (B) wird in Form einer zweiten Vormischung ferner enthaltend eine zweite Portion der Komponente (A) und/oder (B) verabreicht.

Vorzugsweise umfasst die Vormischung jedoch die Komponenten (A), (B) und (C).

Über das Komplettfutter können den wiederkäuenden Tieren die Komponente (A), (B) oder (C), zwei der Komponenten (A), (B) und (C) in beliebiger Kombination oder alle drei Komponenten verabreicht werden. Dazu werden die Komponenten (A), (B) und/oder (C) dem Komplettfutter jeweils einzeln oder in Form einer Vormischung zugesetzt. Falls nur zwei der Komponenten (A), (B) und (C) über das Komplettfutter verabreicht werden, kann die dritte Komponente den Tieren einzeln oder in Form einer Vormischung verfüttert werden. Beispielsweise können den Tieren über das Komplettfutter die Komponenten (A) und (C) und einzeln die Komponente (B) verabreicht werden oder die Komponente (B) wird einzeln oder in Form einer Vormischung ferner enthaltend eine zweite Portion der Komponente (A) und/oder (B) verabreicht. Falls den Tieren über das Komplettfutter nur eine der Komponenten (A), (B) und (C) verabreicht wird, können die zweite und dritte Komponente den Tieren jeweils einzeln und/oder in Form einer Vormischung verfüttert werden.

Unabhängig davon ob die Komponenten (A), (B) und (C) einzeln und/oder in Form einer Vormischung verabreicht werden, kann dies durch Beimischung zum Komplettfutter oder getrennt vom Komplettfutter erfolgen.

In einer bevorzugten Ausführungsform werden die Komponenten (A), (B) und (C) den wiederkäuenden Tieren einzeln verabreicht.

In einer anderen bevorzugten Ausführungsform werden die Komponenten (A), (B) und (C) in Form einer Vormischung, vorzugsweise in Form einer vorgemischten Zusammensetzung umfassend wenigstens zwei der Komponenten (A), (B) und (C), vorzugsweise die Komponenten (A), (B) und (C), verabreicht, vorzugsweise indem sie dem Komplettfutter der Tiere beigemischt werden.

Vorzugsweise werden die Komponenten (A), (B) und (C) den Tieren mindestens einmal wöchentlich, besonders bevorzugt mindestens alle drei Tage, und insbesondere mindestens einmal täglich verabreicht, unabhängig davon ob die Gabe einzeln oder in Form einer Vormischung oder über das Komplettfutter erfolgt.

Vorzugsweise beträgt die den Tieren innerhalb von 24 h verabreichte Dosierung pro Tier 0,01 g bis 1000 g, vorzugsweise 0,05 g bis 500 g, besonders bevorzugt 0,1 g bis 250 g, ganz besonders bevorzugt 0,25 g bis 150 g und insbesondere 0,5 g bis 50 g, bezogen auf die Gesamtmenge der Komponenten (A), (B) und (C).

Vorzugsweise beträgt die den Tieren innerhalb von 24 h verabreichte Dosierung der Komponente (A) 0,001 g bis 500 g, vorzugsweise 0,01 g bis 100 g, besonders bevorzugt 0,1 g bis 10 g, pro Tier.

Vorzugsweise beträgt die den Tieren innerhalb von 24 h verabreichte Dosierung der Komponente (B) 0,001 g bis 500 g, vorzugsweise 0,01 g bis 100 g, besonders bevorzugt 0,1 g bis 20 g, pro Tier.

Vorzugsweise beträgt die den Tieren innerhalb von 24 h verabreichte Dosierung der Komponente (C) 0,005 g bis 750 g, vorzugsweise 0,05 g bis 200 g, besonders bevorzugt 0,3 g bis 45 g, pro Tier.

Vorzugsweise enthält die innerhalb von 24 h verabreichte Gesamtmenge der Komponenten (A), (B) und (C) die Komponente (A) in einer Menge von 0,1 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 40 Gew.-%, besonders bevorzugt 2 bis 30 Gew.-%; die Komponente (B) in einer Menge von 0,1 bis 75 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 60 Gew.-%, besonders bevorzugt 2 bis 45 Gew.-%, und die Komponente (C) in einer Menge 5 bis 98 Gew.-%, vorzugsweise 20 bis 95 Gew. %, besonders bevorzugt 40 bis 90 Gew.-%.

Ebenfalls bevorzugt enthält die innerhalb von 24 h verabreichte Gesamtmenge der Komponenten (A), (B) und (C) die Komponente (A) in einer Menge von 0,1 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 40 Gew.-%, besonders bevorzugt 2 bis 30 Gew.-%; die Komponente (B) in einer Menge von 0,1 bis 85 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 80 Gew.-%, besonders bevorzugt 2 bis 75 Gew.-%, und die Komponente (C) in einer Menge 5 bis 98 Gew.-%, vorzugsweise 10 bis 95 Gew. %, besonders bevorzugt 15 bis 90 Gew.-%.

Vorzugsweise werden die Komponenten (A), (B) und (C) den Tieren in Form einer vorgemischten Zusammensetzung verabreicht.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher eine Zusammensetzung enthaltend die Kombination umfassend die Komponenten (A), (B) und (C):

(A) ein oder mehrere Saponin-Komponenten, insbesondere Saponin-haltige Pflanzenextrakte und/oder Pflanzenbestandteile,

(B) ein oder mehrere antimikrobielle und/oder Flavonoid-haltige Komponenten, insbesondere antimikrobielle und/oder Flavonoid-haltige Pflanzenextrakte und/oder Pflanzenbestandteile, und

(C) ein oder mehrere Substanzen ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus den (CrC 8 )-Monocarbonsäuren, (C 2 -C 8 )-Dicarbonsäuren und (C 3 -C 8 )-Tricarbon- säuren, und ihren Natrium-, Kalium-, Calcium- und Magnesiumsalzen.

Alle bereits beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen der erfindungsgemäß verwendeten Kombination gelten soweit anwendbar auch für die erfindungsgemäße Zusammensetzung.

Vorzugsweise ist die Zusammensetzung eine Tierfutterzusatzzusammensetzung.

Bevorzugt sind in der Zusammensetzung wenigstens 0,1 Gew.-%, vorzugweise 0,1 bis 75 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,1 bis 50 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt 1 bis 40 Gew.-%; und insbesondere 2 bis 30 Gew.-%, Saponin-haltige Pflanzenextrakte und/oder Pflanzenbestandteile, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, als Komponente (A) enthalten. Bevorzugt sind in der Zusammensetzung wenigstens 0,1 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 75 Gew.-%, besonders bevorzugt 1 bis 60 Gew.-%; und insbesondere 2 bis 45 Gew.-%, antimikrobielle und/oder Flavonoid-haltige Pflanzenextrakte und/oder Pflanzenbestandteile, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, als Komponente (B) enthalten.

Ebenfalls bevorzugt sind in der Zusammensetzung wenigstens 0,1 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 85 Gew.-%, besonders bevorzugt 1 bis 80 Gew.-%; und insbesondere 2 bis 75 Gew.- %, antimikrobielle und/oder Flavonoid-haltige Pflanzenextrakte und/oder Pflanzenbestandteile, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, als Komponente (B) enthalten.

Bevorzugt sind in der Zusammensetzung wenigstens 1 Gew.-%, vorzugsweise wenigstens 5 Gew.-%, besonders bevorzugt 5 bis 98 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt 20 bis 95 Gew.-%; und insbesondere 40 bis 90 Gew.-%, Substanzen ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus den (CrC 8 )-Monocarbonsäuren, (C 2 -C 8 )-Dicarbonsäuren und (C 3 -C 8 )- Tricarbonsäuren, und ihren Natrium-, Kalium-, Calcium- und Magnesiumsalzen, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, als Komponente (C) enthalten.

Ebenfalls bevorzugt sind in der Zusammensetzung wenigstens 1 Gew.-%, vorzugsweise wenigstens 5 Gew.-%, besonders bevorzugt 5 bis 98 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt 10 bis 95 Gew.-%; und insbesondere 15 bis 90 Gew.-%, Substanzen ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus den (CrC 8 )-Monocarbonsäuren, (C 2 -C 8 )-Dicarbonsäuren und (C 3 - C 8 )-Tricarbonsäuren, und ihren Natrium-, Kalium-, Calcium- und Magnesiumsalzen, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, als Komponente (C) enthalten.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Zusammensetzung liegt die Komponente (A) in einer Menge von 0,1 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 40 Gew.-%, besonders bevorzugt 2 bis 30 Gew.-%; die Komponente (B) in einer Menge 0,1 bis 75 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 60 Gew.- %, besonders bevorzugt 2 bis 45 Gew.-%, und die Komponente (C) in einer Menge 5 bis 98 Gew.-%, vorzugsweise 20 bis 95 Gew.-%, besonders bevorzugt 40 bis 90 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, vor. Die Zusammensetzung kann ferner ein Fließhilfsmittel enthalten.

Vorzugsweise ist das Fließhilfsmittel ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus E 551 , E 561 und Gum arabicum.

In einer bevorzugten Ausführungsform liegen die Komponenten (A) und (B) in einem relativen Gewichtsverhältnis von 100:1 bis 1 :100, vorzugsweise von 50:1 bis 1 :50, besonders bevorzugt von 20:1 bis 1 :20, ganz besonders bevorzugt von 10:1 bis 1 :15, und insbesondere von 5:1 bis 1 :15, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht aller in der Zusammensetzung als Komponente (A) enthaltenen Saponin-haltigen Komponenten, inbesondere Pflanzenextrakte und/oder Pflanzenbestandteile und das Gesamtgewicht aller in der Zusammensetzung als Komponente (B) enthaltenen antimikrobiellen und/oder Flavonoid-haltigen Komponenten, insbesondere Pflanzenextrakte und/oder Pflanzenbestandteile, in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung vor.

In einer bevorzugten Ausführungsform liegen die Komponenten (A) und (C) in einem relativen Gewichtsverhältnis von 100:1 bis 1 :100, vorzugsweise von 20:1 bis 1 :50, besonders bevorzugt von 5:1 bis 1 :50, ganz besonders bevorzugt von 1 :1 bis 1 :30, und insbesondere von 1 :2 bis 1 :25, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht aller in der Zusammensetzung als Komponente (A) enthaltenen Saponin-haltigen Komponenten, insbesondere Pflanzenextrakte und/oder Pflanzenbestandteile und das Gesamtgewicht aller in der Zusammensetzung als Komponente (C) enthaltenen Substanzen ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus den (CrC 8 )-Monocarbonsäuren, (C 2 -C 8 )-Dicarbonsäuren und (C 3 - C 8 )-Tricarbonsäuren, und ihren Natrium-, Kalium-, Calcium- und Magnesiumsalzen, in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung vor.

In einer bevorzugten Ausführungsform liegen die Komponenten (B) und (C) in einem relativen Gewichtsverhältnis von 100:1 bis 1 :100, vorzugsweise von 20:1 bis 1 :50, besonders bevorzugt von 5:1 bis 1 :50, ganz besonders bevorzugt von 1 :1 bis 1 :30, und insbesondere von 1 :2 bis 1 :25, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht aller in der Zusammensetzung als Komponente (B) enthaltenen antimikrobiellen und/oder Flavonoid-haltigen Komponenten, insbesondere Pflanzenextrakte und/oder Pflanzenbestandteile und das Gesamtgewicht aller in der Zusammensetzung als Komponente (C) enthaltenen Substanzen ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus den (CrC 8 )-Monocarbonsäuren, (C 2 -C 8 )-Dicarbonsäuren und (C 3 - C 8 )-Tricarbonsäuren, und ihren Natrium-, Kalium-, Calcium- und Magnesiumsalzen, in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung vor. In den folgenden Ausführungsformen beziehen sich die angegebenen Mengen in Gewichtsprozenten (Gew-%) jeweils auf die Gesamtmenge der Komponente (A), (B) und (C).

In einer bevorzugten Ausführungsform enthält die Zusammensetzung 1 -10 Gew.-% Sü ßholz als Komponente (A).

In einer anderen bevorzugten Ausführungsform enthält die Zusammensetzung 5-15 Gew.-% Yucca Shidigera, ggf. 1 -10 Gew.-% Ginseng und ggf. 1 -10 Gew.-% Quillaya saponaria als Komponente (A).

In einer anderen bevorzugten Ausführungsform enthält die Zusammensetzung 5-15 Gew.-% Yucca Shidigera, 1 -10 Gew.-% Sü ßholz und ggf. 5-15 Gew.-% Kleesamen als Komponente (A).

In einer bevorzugten Ausführungsform enthält die Zusammensetzung 10-30 Gew.-% Hopfentreber und/oder Hopfenextrakt, 5-15 Gew.-% Traubentrester und/oder Traubenkernextrakt, ggf. 1 -8 Gew.-% Knoblauch und ggf. 1 -5 Gew.-% Rosmarinextrakt als Komponente (B).

In einer anderen bevorzugten Ausführungsform enthält die Zusammensetzung 1 -15 Gew.-% Hopfentreber und/oder Hopfenextrakt, ggf. 1 -5 Gew.-% Knoblauch und ggf. 1 -5 Gew.-% Rosmarinextrakt als Komponente (B).

In einer bevorzugten Ausführungsform enthält die Zusammensetzung 20-40 Gew.-% eines Propionsäuresalzes, z.B. Caiciumpropionat und 20-30 Gew.-% Fumarsäure als Komponente (C).

In einer anderen bevorzugten Ausführungsform enthält die Zusammensetzung 5-15 Gew.-% eines Essigsäuresalzes, z.B. Natriumacetat, 20-30 Gew.-% eines Fumarsäuresalzes, z.B. Magnesiumfumarat und 40-60 Gew.-% Äpfelsäure als Komponente (C).

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthält die Zusammensetzung 70-85 Gew.-% eines Fumarsäuresalzes, z.B. Magnesiumfumarat, und 1 -10 Gew.-% eines Essigsäuresalzes, z.B. Natriumacetat, als Komponente (C). In noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthält die Zusammensetzung 20-40 Gew.-% eines Fumarsäuresalzes, z.B. Magnesiumfumarat, und 15-30 Gew.-% eines Essigsäuresalzes, z.B. Natriumacetat, als Komponente (C).

In einer bevorzugten Ausführungsform enthält die Zusammensetzung 15-30 Gew.-% Hopfentreber und/oder Hopfenextrakt, 5-20 Gew.-% Traubentrester und/oder Traubenkernextrakt, 1 -10 Gew.-% Sü ßholz, 1 -10 Gew.-% Knoblauch, 0,5-5 Gew.-% Rosmarinextrakt, 10-45 Gew.-% eines Propionsäuresalzes, z.B. Calciumpropionat, und 15-40 Gew.-% Fumarsäure.

In einer anderen bevorzugten Ausführungsform enthält die Zusammensetzung 30-60 Gew.-% Äpfelsäure, 20-30 Gew.-% eines Fumarsäuresalzes, z.B. Magnesiumfumarat, 5-20 Gew.-% eines Essigsäuresalzes, z.B. Natriumacetat, 5-15 Gew.-% Yucca Shidigera, und 1 -10 Gew.-% Hopfentreber und/oder Hopfenextrakt.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthält die Zusammensetzung 60-85 Gew.-% eines Fumarsäuresalzes, z.B. Magnesiumfumarat, 5-15 Gew.-% Yucca Shidigera, 1 -15 Gew.-% eines Essigsäuresalzes, z.B. Natriumacetat und 1 -10 Gew.-% Hopfentreber und/oder Hopfenextrakt.

In noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthält die Zusammensetzung 15-50 Gew.-% eines Fumarsäuresalzes, z.B. Magnesiumfumarat, 5-15 Gew.-% Yucca Shidigera, 10-30 Gew.-% eines Essigsäuresalzes, z.B. Natriumacetat, 5-20 Gew.-% Hopfentreber und/oder Hopfenextrakt, 1 -10 Gew.-% Ginseng, 1 -10 Gew.-% Quillaya saponaria und 1 -10 Gew.-% Rosmarinextrakt.

In einer anderen bevorzugten Ausführungsform enthält die Zusammensetzung 10-30 Gew.-% eines Fumarsäuresalzes, z.B. Magnesiumfumarat, 5-15 Gew.-% Yucca Shidigera, 10-60 Gew.-% Traubentrester und/oder Traubenkernextrakt, 1 -20 Gew.-% Kleesamen, 1 -10 Gew.-% Knoblauch und 1 -10 Gew.-% Sü ßholz.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthält die Zusammensetzung

2-30 Gew-% der Komponente (A) ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Sü ßholz, Yucca Shidigera, Ginseng, Quillaya saponaria, Kleesamen oder einer Mischung aus zwei oder mehreren dieser Komponenten, 2-80 Gew-% der Komponente (B) ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Hopfen, Hopfentreber, Hopfenextrakt, Traubentrester, Traubenkerne, Knoblauch, Rosmarin und Rosmarinextrat oder einer Mischung aus zwei oder mehreren dieser Komponenten, und

5-90 Gew-% der Komponente (C) ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Calciumpropionat, Fumarsäure, Äpfelsäure, Magnesiumfumarat und Natriumacetat oder einer Mischung aus zwei oder mehr dieser Komponenten, wobei die angegebenen Mengen jeweils bezogen sind auf das Gesamtgewicht der Komponenten (A), (B) und (C).

Vorzugsweise enthalten die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen jeweils kein Fleisch, insbesondere kein Fleisch von Hühnern oder Hähnchen.

In einer jeweils bevorzugten Ausführungsform enthalten die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen und die erfindungsgemäß verwendeten Kombinationen kein Pflanzenmaterial, keinen Extrakt und kein Derivat der Spezies Origanum.

Vorzugsweise beträgt der Saponin-Gehalt in der Zusammensetzung mindestens 0,1 Gew.-%, bevorzugt mindestens 0,25 Gew.-%, besonders bevorzugt mindestens 0,5 Gew.-%, und insbesondere mindestens 1 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Komponenten (A), (B) und (C).

Vorzugsweise beträgt der Flavonoid-Gehalt in der Zusammensetzung mindestens 0,1 Gew.- %, bevorzugt mindestens 0,25 Gew.-%, besonders bevorzugt mindestens 0,5 Gew.-%, und insbesondere mindestens 1 Gew.-%, , jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Komponenten (A), (B) und (C).

Alle hierin beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen gelten auch für die erfindungsgemäß zum Einsatz kommenden Kombinationen.

Die Herstellung der erfindungsgemäßen Zusammensetzung erfolgt bevorzugt durch Mischen der einzelnen Komponenten. Die Herstellung der erfindungsgemäßen Zusammensetzung kann ggf. auch durch Auflösen und/oder Suspendieren der einzelnen Komponenten in einem Lösungsmittel und anschließendes Entfernen des Lösungsmittels erfolgen.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Verwendung der Zusammensetzung zur Reduzierung der Methanemissionen von wiederkäuenden Tieren.

Die Zusammensetzung kann dem Tierfutter zugemischt oder getrennt vom Tierfutter oral verabreicht werden.

In einer bevorzugten Ausführungsform wird die Zusammensetzung dem Tierfutter zugesetzt, vorzugsweise homogen mit dem Tierfutter vermischt.

Die Menge in der die Zusammensetzung dem Tierfutter zugesetzt wird hängt von der Art und dem Gewicht des Tieres ab.

Bevorzugt wird die Zusammensetzung dem Tierfutter in einer Menge von 0,001 g bis 10 g pro kg Tierfutter zugesetzt.

In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Verwendung der Zusammensetzung wird die Zusammensetzung dem Tierfutter in einer solchen Menge zugesetzt, dass der Gehalt an Komponente (A) 0,001 g bis 5 g pro kg Tierfutter, vorzugsweise 0,01 g bis 1 g pro kg Tierfutter, und besonders bevorzugt 0,05 g bis 0,5 g pro kg Tierfutter beträgt.

In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Verwendung der Zusammensetzung wird die Zusammensetzung dem Tierfutter in einer solchen Menge zugesetzt, dass der Gehalt an Komponente (B) 0,001 g bis 5 g pro kg Tierfutter, vorzugsweise 0,01 g bis 1 g pro kg Tierfutter, und besonders bevorzugt 0,05 g bis 0,5 g pro kg Tierfutter beträgt.

In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Verwendung der Zusammensetzung wird die Zusammensetzung dem Tierfutter in einer solchen Menge zugesetzt, dass der Gehalt an Komponente (C) 0,01 g bis 8 g pro kg Tierfutter, vorzugsweise 0,05 g bis 5 g pro kg Tierfutter, und besonders bevorzugt 0,1 g bis 1 g pro kg Tierfutter beträgt. Erfindungsgemäß wird die Kombination bzw. Zusammensetzung zur Reduzierung von Methanemissionen von wiederkäuenden Tieren verwendet.

Vorzugsweise gehören die wiederkäuenden Tiere der Familie der Hornträger (Bovidae) oder Kamele (Camelidae) an.

In einer bevorzugten Ausführungsform sind die wiederkäuenden Tiere ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus den Ziegen (Caprä); Schafen (Ovis); Rindern (Bos); einschließlich der Wasserbüffel (Bubalus bubalis), Tamaraus (Bubalus mindorensis), Flachland-Anoas (Bubalus depressicornis), Berg-Anoas (Bubalus quarlesi) Afrikanischen Büffel (Syncerus caffer), Auerochsen (Bos taurus), Hausrindern (ß. t. taurus), Zebus (ß. t. indicus), Koupreys (Bos sauveli), Bantengs (Bos javanicus), Gaure (Bos frontalis), Yaks (Bos grunniens), Amerikanischen Bisons (Bison bison) und Wisents (Bison bonasus); Antilopen; Altweltkamelen (Camelus), einschließlich der Dromedare (Einhöckrige Kamele, C. dromedarius) und Trampeltiere (Zweihöckrige Kamele, C. bactrianus); Lamas (Lama), einschließlich der Guanakos (L. guanicoe), Lamas (L. glama) und Alpakas (L. pacos); und den Vikunjas ( V. vicugna).

Bevorzugt wird die Kombination bzw. Zusammensetzung bei der Aufzucht, Mast oder Laktation von wiederkäuenden Tieren verwendet.

Die Reduzierung der Methanemissionen von wiederkäuenden Tieren kann anhand von in vitro Untersuchungen nach dem RUSITEC (rumen Simulation technique) Verfahren bestimmt werden. Weitere Angaben zu diesem Verfahren finden sich in den Beispielen.

Vorzugsweise werden die Methanemissionen bei der ruminalen Fermentation im künstlichen Pansen (RUSITEC-System) 8 h nach der erfindungsgemäßen Verwendung der Kombination bzw. Zusammensetzung durchschnittlich um mindestens 3%, vorzugsweise mindestens 5%, und insbesondere mindestens 7.5%, gesenkt.

Die nachfolgenden Beispiele dienen der Erläuterung der Erfindung, sind jedoch nicht einschränkend auszulegen. Beispiele:

Als Beispiele für die erfindungsgemäße Zusammensetzung sind nachfolgend exemplarisch einige typische Zusammensetzungen einer Tierfutterzusatzmischung aufgeführt, wobei die Angaben jeweils in Gewichtsprozent bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung erfolgen.

Beispiel 1 :

Beispiel 2:

Beispiel 3:

Magnesiumfumarat 80%

Yucca Shidigera 1 1 %

Natriumacetat 5%

Hopfen 4% Beispiel 4:

Beispiel 5:

Beispiel 6:

Traubentrester 8%

Traubenkerne 2%

Rosmarin 4%

Hopfenextrakt 20%

Yucca Shidigera 4%

Knoblauch 2%

Magnesiumfumarat 10%

Träger E551 50% Beispiel 7:

Mittels des in vitro Systems RUSITEC (rumen Simulation technique) wurde der Effekt des erfindungsgemäßen Einsatzes einer Kombination enthaltend die Komponenten (A), (B) und (C) gemäß Beispiel 2 auf den Pansen untersucht.

Beim RUSITEC-System handelt es sich um eine semikontinuierliche in vitro Inkubationstechnik, die in der hier angewendeten Art und Weise in J. W. Czerkawski, G. Breckenridge, Br. J. Nutr. 38 (1977): 371 -384 und J. W. Czerkawski (1986) "An introduction to rumen studies", Pergamon Press, Oxford, UK, 236 ff. ausführlich beschrieben wird.

Die getestete Dosierung entspricht einer Dosierung von 4 g der erfindungsgemäßen Formulierung je Tier und Tag.

Die Ergebnisse der Studie sind in Figur 1 zusammengefasst.

Es zeigte sich überraschenderweise, dass die pH-Werte während des Versuches über acht Stunden in der erfindungsgemäßen Formulierung gegenüber einer Negativkontrolle anstiegen. Dieser Effekt deutet auf eine Stabilisierung des Pansens hin.

Noch überraschender war die Tatsache, dass auch das Redoxpotential durch die erfindungsgemäße Formulierung reduziert wurde, was einer besseren Pansengesundheit entspricht (Figur 2).

Am deutlichsten war jedoch der Effekt der erfindungsgemäßen Verwendung auf die Methanbildung. Diese wurde nach 8 Tagen um ca. 5,9% bzw. in einem weiteren Versuch um 7,7 % abgesenkt (Tabelle 1 ).

Tabelle 1 :

Methanbildung (%)

Erfindungsgemäße

Negativkontrolle

Formulierung (A+B+C)

Versuch 1 17,55 16,51

Versuch 2 13,0 12,0 Beispiel 8:

Mittels des RUSITEC-Systems wurde der Effekt des erfindungsgemäßen Einsatzes einer Kombination enthaltend die Komponenten (A), (B) und (C) gemäß Beispiel 5 auf die Methanbildung im Pansen untersucht.

Die Ergebnisse der Studie sind in Figur 3 zusammengefasst.

Es wurde überraschender Weise gemessen, dass der Methangehalt im Pansen gegenüber einer Negativkontrolle um 18% reduziert werden konnte (Figur 3).

Weitere Versuche zeigten überdies, dass mit den entsprechenden Einzelkomponenten A bzw. B bzw. einer entsprechenden Kombination aus A und B diese Effekte nicht oder nur teilweise erzielt werden konnten. (Tabelle 2).

Tabelle 2:

Im Stand der Technik wird beschrieben, dass Komponente C in in-vitro Versuchen mit verschiedenen Dosierungen und Substraten im Durchschnitt die Methanbildung um 2,3 - 4,8 % reduzieren konnte (M. D. Carro, M. J. Ranilla, Br. J. Nutr. 2003, 90: 617-623).

Beispiel 9:

In einer in-vivo Untersuchung wurden die Effekte der erfindungsgemäßen Kombination gemäß Beispiel 6 auf den pH-Wert des Pansen gemessen. Die Messung erfolgte kontinuierlich mittels eines in den Pansen applizierten Bolus (Firma Smaxtec animal care, Graz, Österreich). Die Dosierung betrug 100g je Kuh und Tag. Die Ergebnisse dieser Untersuchung sind in der folgenden Tabelle 3 dargestellt:

Tabelle 3:

SED (Standard error of a difference between 2 means): Standardabweichung einer Differenz zwischen zwei Mittelwerten

* Der Reticular nadir pH ist der niedrigste im Versuchszeitraum überhaupt im Reticulum (=Haube) gemessene pH-Wert.

Überraschenderweise wurde gefunden, dass die erfindungsgemäße Kombination umfassend die Komponenten (A), (B) und (C) gemäß Beispiel 6 den Pansen-pH nachhaltig verbessert. Die Verbesserung des pH-Wertes ist nicht nur kurzfristig und sie führt somit auch zu einer Verringerung der subakuten Acidose (SARA).