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Patent Searching and Data


Title:
COMPENSATING OSCILLATION DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2014/206542
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a compensating oscillation device (2) for a linear piston system (1). The compensating oscillation device comprises a housing (4), at least two coupling elements (10), and a centrifugal mass (8), which can be deflected along an axis (7) by means of each coupling element (9) and which is coupled to the housing (4). Each coupling element (9) is fastened to the housing (4) at at least one fastening region (26, 28) and to the centrifugal mass (8) at at least one connecting region (18, 20). According to the invention, on each of the at least two coupling elements (9), the at least one connecting region (18) to the centrifugal mass (8) is radially closer to the axis (7) than the at least one fastening region (26) to the housing (4), and the centrifugal mass (8) is arranged between two coupling elements (9) in the axial direction in the idle state. The invention further relates to a linear piston system (1), comprising a piston (40), which is supported in such a way that the piston can be moved linearly, and comprising such a compensating oscillation device (2).

Inventors:
ROSENHAGEN CARSTEN (DE)
RÜHLICH INGO (DE)
Application Number:
PCT/EP2014/001664
Publication Date:
December 31, 2014
Filing Date:
June 18, 2014
Export Citation:
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Assignee:
AIM INFRAROT MODULE GMBH (DE)
International Classes:
F16F7/116
Foreign References:
DE19823716A11999-12-02
DE102009023971A12010-12-09
US4922159A1990-05-01
FR2758866A11998-07-31
EP1780440A12007-05-02
Attorney, Agent or Firm:
Diehl Patentabteilung (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Ausgleichsschwingvorrichtung (2) für ein Linearkolbensystem (1), umfassend ein Gehäuse (4), wenigstens zwei Kopplungsglieder (9), und eine über jedes Kopplungsglied (9) entlang einer Achse (7) auslenkbar mit dem Gehäuse (4) gekoppelte Schwungmasse (8), wobei jedes Kopplungsglied (9) an jeweils wenigstens einem Befestigungsbereich (26, 28) am Gehäuse (4) und an jeweils wenigstens einem Anbindungsbereich (18, 20) an der Schwungmasse (8) befestigt ist,

dadurch gekennzeichnet,

dass an den wenigstens zwei Kopplungsgliedern (9) jeweils der wenigstens eine Anbindungsbereich (18, 20) zur Schwungmasse (8) radial näher an der Achse (7) liegt als der wenigstens eine Befestigungsbereich (26, 28) zum Gehäuse (4), und

dass die Schwungmasse (8) im Ruhezustand in axialer Richtung zwischen zwei Kopplungsgliedern (9) angeordnet ist.

2. Ausgleichsschwingvorrichtung (2) nach Anspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Schwungmasse (8) in einer Ebene senkrecht zur Achse (7) im Wesentlichen starr angebunden ist.

3. Ausgleichsschwingvorrichtung (2) nach Anspruch 1 oder Anspruch 2,

dadurch gekennzeichnet,

dass jeder Anbindungsbereich (18, 20) eines Kopplungsgliedes (9) zur Schwungmasse (8) radial näher an der Achse (7) liegt als jeder Befestigungsbereich (26, 28) des entsprechenden Kopplungsgliedes (9) zum Gehäuse (4).

4. Ausgleichsschwingvorrichtung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass jedes Kopplungsglied (9) als ein in Axialrichtung elastisches Federelement (10, 12) ausgebildet ist.

5. Ausgleichsschwingvorrichtung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass jedes Kopplungsglied (9) an dem oder jeden Anbindungsbereich (18, 20) durch Schweißen und/oder Schrauben und/oder Kleben und/oder Klemmen insbesondere mittels elastischer Vorspannung an die Schwungmasse (8) angebunden ist, und/oder an dem oder jeden Befestigungsbereich (26, 28) durch Schweißen und/oder Schrauben und/oder Kleben und/oder Klemmen insbesondere mittels elastischer Vorspannung am Gehäuse (4) befestigt ist.

6. Ausgleichsschwingvorrichtung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass das Gehäuse (4) und/oder die Schwungmasse (8) im Wesentlichen rotationssymmetrisch ausgebildet sind.

7. Ausgleichsschwingvorrichtung (2) nach Anspruch 6,

dadurch gekennzeichnet,

dass die axiale Länge der Schwungmasse (8) mit zunehmendem radialen Abstand von der Achse (7) monoton abnimmt.

8. Ausgleichsschwingvorrichtung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass jedes Kopplungsglied (9) im Wesentlichen drehsymmetrisch ausgebildet ist.

9. Ausgleichsschwingvorrichtung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass jedes Kopplungsglied (9) im Ruhezustand der Schwungmasse (8) diese in radialer Richtung an das Gehäuse (4) koppelt.

10. Ausgleichsschwingvorrichtung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche ,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Schwungmasse (8) in radialer Richtung vom Gehäuse (6) umgeben ist, und dass das Gehäuse (6) in einer axialen Richtung mit einem Deckel (60) verschlossen ist.

11. Linearkolbensystem (1), mit einem linear bewegbar gelagerten Kolben (40) und einer Ausgleichsschwingvorrichtung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.

12. Linearkolbensystem (1) nach Anspruch 1 1 ,

dadurch gekennzeichnet,

dass der Kolben (40) im Gehäuse (6) in Axialrichtung bewegbar gelagert eingebracht ist.

13. Linearkolbensystem (1) nach Anspruch 10 oder Anspruch 11 ,

dadurch gekennzeichnet,

dass der Kolben (40) im Gehäuse (6) als ein Arbeitskolben eines Kompressors ausgebildet ist.

Description:
Ausgleichsschwingvorrichtung

Die Erfindung betrifft eine Ausgleichsschwingvorrichtung für ein Linearkolbensystem, umfassend ein Gehäuse, wenigstens zwei Kopplungsglieder, und eine über jedes Kopplungsglied entlang einer Achse auslenkbar mit dem Gehäuse gekoppelte Schwungmasse, wobei jedes Kopplungsglied an jeweils wenigstens einem Befestigungsbereich am Gehäuse und an jeweils wenigstens einem Anbin- dungsbereich an der Schwungmasse befestigt ist. Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Linearkolbensystem mit einer derartigen Ausgleichsschwingvorrichtung.

Hochleistungs-Infrarot-Sensoren erreichen die gewünschten elektro-optischen Eigenschaften, wie z.B. das Signal-zu-Rausch-Verhältnis, üblicherweise erst bei tiefen Temperaturen deutlich unterhalb der Umgebungstemperatur. Die Temperaturen liegen meist in einem Bereich zwischen 80K und 200K. Für die Kühlung solcher Sensoren werden bevorzugt Kryokühler eingesetzt, die meist nach dem Stirling-Prozess arbeiten. In diesem Prozess durchläuft ein Kältemittel, zumeist das Arbeitsgas Helium, eine periodische Druckoszillation. Die Druckänderung kann durch einen Kompressor mit einem oder mehreren beweglichen Arbeitskolben erreicht werden. Ein relevanter Antriebsmechanismus des bzw. der Kolben ist dabei insbesondere ein Linearantrieb. Die eingesetzten Kompressoren sind ventillos ausgestaltet, so dass die Frequenz der Motor- bzw. Kolbenbewegung der Frequenz der Druckänderung entspricht. Durch die axiale Bewegung des bzw. der Linearmotoren zusammen mit den angetriebenen Kolben ergeben sich Kräfte, die vom Gehäuse des Kompressors über die mechanische Befestigung auf ein angebundenes System übertragen werden. Bei zwei gegenläufig arbeitenden Kolben sind die Kräfte, die sich als Vibrationen bemerkbar machen, durch mehr oder weniger starke Unterschiede in den beiden Antriebshälften in Bezug auf Eigenschaften wie Motorwirkungsgrad, Reibung oder bewegte Masse be- dingt. Bei Einkolben-Kompressoren können die Vibrationen sehr stark ausgeprägt sein, da es keinen Ausgleich der Kräfte zwischen zwei Antriebshälften gibt.

Um die durch die Kolbenbewegung verursachten Vibrationen zu verringern, wird in einem Linearkolben-Kühler oftmals ein dem Kolben oder seinem Gehäuse elastisch angekoppelter passiver Ausgleichsschwinger verwendet, der die Vibrationen der Kolbenbewegung kompensieren soll.

In der US 5,895,033 A wird eine Ausgleichsschwingvorrichtung für ein Linearkolbensystem beschrieben, in der eine ringförmige Schwungmasse an ihrem Innendurchmesser über zwei Blatt- oder Membranfederanordnungen an einen zentralen Haltebolzen gekoppelt ist, wobei vorzugsweise die Kolbenbewegung entlang der Ringachse zu erfolgen hat. Der Haltebolzen kann hierbei außen am Gehäuse des Kolbens montiert sein oder an der Innenwand einer Kapsel angebracht sein, welche auf das Gehäuse des Kolbens aufzuschrauben ist. Zur Erhöhung der Stabilität der Anordnung kann zudem noch eine oder mehrere Schrauben- oder Spiralfedern vorgesehen sein, welche zwischen der Schwungmasse und der Gehäusewand bzw. zwischen der Schwungmasse und einem Flansch am freien Ende des Bolzen eingespannt sind.

Bei einer Anordnung außerhalb des Gehäuses ist die ringförmige Schwungmasse nachteiligerweise möglichen Stößen ausgesetzt, welche die vibrationsdämp- fende Wirkung der Masse beeinträchtigen können. Zudem ist aufgrund der ringförmigen Masseverteilung und der radialen Kopplung an den Haltebolzen im Falle von Erschütterungen die unerwünschte Möglichkeit gegeben, dass die Schwingungen nicht mehr nur entlang der Ringachse verlaufen, sondern gegen diese verkippt sind. Auch dies ist hinsichtlich der Wirkungsweise der Ausgleichsschwingvorrichtung nachteilig.

Mithin kann es überdies bei einer sehr kompakten Bauweise unvorteilhaft sein, die Schwungmasse durch etwaige zusätzliche Bauteile wie ein weiteres Federelement oder eine Kapsel vor Stößen zu schützen.

In der US 2002/0121816 A1 ist eine Ausgleichsschwingvorrichtung genannt, in welcher eine Stange, an deren Enden hantelartig zwei Schwungmassen befestigt sind, über zwei Federanordnungen, welche zwischen den beiden Schwungmassen an der Stange angreifen, an ein Gehäuse gekoppelt sind. Zwischen den beiden Federanordnungen sind auf der Stange magnetisierbare Bleche und im Ge- häuse Magnete eingebracht, so dass hierdurch ein Linearmotor gebildet wird, über welchen die Ausgleichsschwingvorrichtung aktiv betrieben werden kann. Ein passiver Betrieb der Ausgleichsschwingvorrichtung wird nicht näher erwähnt.

In der DE 10 2009 023 971 A1 ist eine Ausgleichsschwingvorrichtung für ein Linearkolbensystem dargestellt, in welcher eine Schwungmasse über eine Federanordnung direkt an eine starr mit dem Kolben verbundene Stange gekoppelt ist und über weitere Federanordnungen an das Gehäuse des Linearkolbensystems angebunden ist. Für die Funktion ist die Anbindung an den Kolben über die Stange wesentlich, was bei baulichen Veränderungen, die nur den Kolben betreffen, eine Neuausrichtung der Ausgleichsschwingvorrichtung insgesamt erfordert.

Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine passive Ausgleichsschwingvorrichtung anzugeben, in welcher die Schwungmasse bei kompakter und einfacher Bauweise möglichst unempfindlich gegenüber Stößen und Erschütterungen ist. Des Weiteren soll eine vorteilhafte Anwendung für eine derartige Ausgleichsschwingvorrichtung angegeben werden.

Die erstgenannte Aufgabe wird für eine Ausgleichsschwingvorrichtung für ein Linearkolbensystem, umfassend ein Gehäuse, wenigstens zwei Kopplungsglieder, und eine über jedes Kopplungsglied entlang einer Achse auslenkbar mit dem Gehäuse gekoppelte Schwungmasse, wobei jedes Kopplungsglied an jeweils wenigstens einem Befestigungsbereich am Gehäuse und an jeweils wenigstens einem Anbindungsbereich an der Schwungmasse befestigt ist, erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass an den wenigstens zwei Kopplungsgliedern jeweils der wenigstens eine Anbindungsbereich zur Schwungmasse radial näher zur Achse liegt als der wenigstens eine Befestigungsbereich zum Gehäuse, und dass die Schwungmasse im Ruhezustand in axialer Richtung zwischen zwei Kopplungsgliedern angeordnet ist.

Den gedanklichen Ausgangspunkt bildet hierbei eine Schwungmasse, welche entlang einer Achse zu linearen Schwingungen angeregt werden kann. Die Achse wird hierbei durch die Schwerpunktsbewegung der Schwungmasse definiert, und koinzidiert im Fall einer im Wesentlichen ringförmigen Masseverteilung mit der Ringachse.

Eine Anordnung der Schwungmasse im Ruhezustand zwischen zwei Kopplungsgliedern soll hierbei bedeuten, dass die Ausgleichsschwingvorrichtung zwei Kopplungsglieder aufweist, welche axial zueinander beabstandet sind, und zwischen deren Anbindungsbereichen mindestens der wesentliche Masseanteil und mindestens der wesentliche Volumenanteil der Schwungmasse konzentriert ist. Insbesondere ist hierbei auch eine Masseverteilung umfasst, welche sich in der Nähe der Achse auf beiden Seiten eines Anbindungsbereiches eines Kopplungsgliedes erstreckt, beispielsweise durch eine Vorrichtung zur Anbindung wie eine Schraube oder einen Flansch.

Die Erfindung geht in einem ersten Schritt davon aus, dass durch eine Kopplung der Schwungmasse an das Gehäuse nach innen zur Achse hin aufgrund der achsfernen Massenkonzentration unerwünschte Kippschwingungen um eine weitere Achse senkrecht zur gewünschten Schwingungsachse angeregt werden können. Eine Änderung der Geometrie der Schwungmasse unter gleichzeitiger Beibehaltung der Kopplung nach innen zur Achse hin könnte hierbei die Anzahl möglicher Anregungsmoden zwar reduzieren, jedoch verbleibende Schwingungen aufgrund der pendelartigen Anordnung nicht wirksam unterdrücken. Eine mögliche Erhöhung der Steifigkeit der Kopplung, z.B. mittels erhöhter Federkonstanten bei Kopplung über Federelemente, würde auch die gewünschte Schwingung durch eine Veränderung der Resonanzfrequenz beeinträchtigen und kann daher zur Vermeidung von unerwünschten Schwingungen nicht zielführend sein.

In einem zweiten Schritt erkennt die Erfindung, dass die Schwingungsachse gegen ein mögliches Verkippen stabilisiert werden kann, indem die Schwungmasse in zumindest einem Bereich außenseitig angebunden ist. Eine außenseitige Anbindung soll dabei bedeuten, dass für ein Kopplungsglied eine Befestigung am Gehäuse radial weiter außen liegt als eine Anbindung des entsprechenden Kopplungsgliedes an die Schwungmasse. Die Schwungmasse wird somit von den betreffenden Kopplungsgliedern radial von außen auf der Schwingungsachse gehalten. Eine außenseitige Anbindung eines Kopplungsgliedes an die Schwungmasse erlaubt zudem zumindest in unmittelbarer Umgebung des betreffenden Anbindungsbereiches eine achsnähere Massenkonzentration im Vergleich zu einer zentral gekoppelten ringförmigen Masseverteilung. Dadurch, dass Kräfte in einer radialen Richtung jeweils von einem achsfern befestigten Kopplungsglied aufgenommen werden, dessen Anbindungsbereich außenseitig an der Schwungmasse angeordnet sein kann, ist achsnah in entsprechender radialer Richtung keine Kopplung nötig. Somit können im betreffenden Bereich Massenanteile näher an der Schwingungsachse angeordnet sein. Durch die höhere Kon- zentration der Masse in der Nähe der Schwingungsachse wird diese bei Erschütterungen zusätzlich gegen mögliches Verkippen stabilisiert.

Eine derartige Anbindung mittels mehrerer Kopplungsglieder erlaubt hierbei ein besonders eine achsstabile Kopplung der Schwungmasse. Vorteilhaft ist hierbei, dass der Massenschwerpunkt der Schwungmasse im Ruhezustand in axialer Richtung zwischen zwei Kopplungsgliedern angeordnet ist. Hierdurch wird die Schwingungsachse besonders wirksam gegen ein Verkippen in Richtung der Kraftwirkung auf die Kopplungsglieder geschützt. Insbesondere können hierbei beide Kopplungsglieder jeweils drehsymmetrisch ausgebildet sein, so dass die Kraftwirkung auf jedes der beiden Kopplungsglieder im Wesentlichen radialsymmetrisch erfolgt, und somit ein Verkippen der Schwingungsachse in jedwede azimutale Richtung besonders erschwert wird.

In einem dritten Schritt erkennt die Erfindung, dass überdies eine achsferne Befestigung der Kopplungsglieder derart ausgestaltet werden kann, dass der Befestigungsbereich am Gehäuse die Schwungmasse vor Stößen schützt. Dadurch, dass der Befestigungsbereich des entsprechenden Kopplungsgliedes zum Gehäuse in radialer Richtung weiter von der Achse beabstandet ist als der Anbin- dungsbereich zur Schwungmasse, kann das Gehäuse in einer Umgebung des entsprechenden Befestigungsbereiches die Schwungmasse radial von außen umgeben und so vor Stoßen aus einer bestimmten Raumrichtung schützen. Insbesondere ist hierbei die Option einer vollständig außenseitigen Kopplung möglich, d.h., dass jeder Anbindungsbereich eines Kopplungsgliedes zur Schwungmasse radial näher an der Achse liegt als jeder Befestigungsbereich des entsprechenden Kopplungsgliedes zum Gehäuse. In diesem Fall kann eine Wandung des Gehäuses die Schwungmasse in azimutaler Richtung vollständig umgeben und somit vor im Wesentlichen radialen Berührungen bzw. direkten Stößen aus beliebiger Richtung schützen.

Als vorteilhaft erweist es sich, wenn jedes Kopplungsglied die Schwungmasse in einer Ebene senkrecht zur Achse im Wesentlichen starr koppelt. Durch eine Einschränkung radialer Freiheitsgrade lässt sich die Schwingungsachse wirksam stabilisieren.

In einer günstigen Ausgestaltung liegt jeder Anbindungsbereich eines Kopplungsgliedes zur Schwungmasse radial näher an der Achse als jeder Befestigungsbereich des entsprechenden Kopplungsgliedes zum Gehäuse. Bevorzugt kann diese Anordnung gesondert für jedes vorhandene Kopplungsglied gelten. Insbesondere können hierbei die betreffenden Kopplungsglieder ringscheiben- oder speichenförmig um die Schwungmasse herum angeordnet sein. Durch die genannte Anordnung wird die Schwungmasse außenseitig an betreffende Kopplungsgliedern angebunden und somit von diesen von außen auf der Schwingungsachse gehalten, welche hierdurch besonders stabil gegen Verkippen ist. Überdies lässt sich bei einer vollständig außenseitigen Kopplung der Schwungmasse die Massenverteilung bis auf mögliche Bohrungen zur Anbindung massiv um die Achse herum konzentrieren. Hierdurch wird die Schwungmasse zusätzlich träger gegen Anregungen von unerwünschten Kippschwingungen.

Vorteilhafterweise ist jedes Kopplungsglied an dem oder jeden Anbindungsbe- reich durch Schweißen und/oder Schrauben und/oder Kleben und/oder Klemmen (insbesondere durch eine elastische Vorspannung in den beteiligten Teilen oder auch in einem zusätzlichen Federelement) an die Schwungmasse angebunden, und/oder an dem oder jeden Befestigungsbereich durch Schweißen und/oder Schrauben und/ oder Kleben und/oder Klemmen am Gehäuse befestigt. Durch eine Verbindung der genannten Art zwischen Kopplungsglied und Gehäuse bzw. zwischen Kopplungsglied und Schwungmasse lässt sich ein Kopplungsglied in radialer und azimutaler Richtung auf einfache Weise fixieren, während die axiale Elastizität gewährleistet bleibt.

Zweckmäßigerweise ist jedes Kopplungsglied als ein in Axialrichtung elastisches Federelement ausgebildet. Durch die Ausgestaltung eines jeden Kopplungsgliedes als Federelement kann eine gewünschte axiale Elastizität besonders einfach über die Federrate eingestellt werden.

Als günstig erweist es sich weiter, wenn das Gehäuse und/oder die Schwungmasse im Wesentlichen rotationssymmetrisch ausgebildet sind. Eine im Wesentlichen rotationssymmetrische Form soll hierbei unvermeidbare Fertigungsun- genauigkeiten sowie zur Montage, Anbindung oder Befestigung notwendige axiale Bohrungen mit umfassen, die im Detail zu einer Abweichung von einer rotationssymmetrischen Form führen. Bei einer derartigen Ausgestaltung der Schwungmasse weist die Schwingungsachse aufgrund der fehlenden azimutalen Vorzugsrichtung eine hohe Stabilität gegen ein Verkippen auf. Eine entsprechende Anpassung der Form des Gehäuses an die Form der Schwungmasse vereinfacht die Befestigung eines Kopplungsgliedes an das Gehäuse sowie seine Anbindung an die Schwungmasse. Insbesondere kann ein rotationssymmetrisches Gehäuse die Schwungmasse wirksam vor Stößen aus jeder radialen Richtung abschirmen.

Bevorzugt nimmt die axiale Länge der Schwungmasse mit zunehmendem radialen Abstand von der Achse monoton ab. Unter der axialen Länge der Schwungmasse ist der Abstand zweier Punkte zu verstehen, welche sich im gleichen Radialabstand und bei gleichem Azimutwinkel bzgl. eines Referenzpunktes jeweils auf den axial äußersten Oberflächen der Schwungmasse gegenüber liegen, wobei diese Punkte so zu wählen sind, dass sie nicht mit möglichen axialen Bohrungen für Montageelemente koinzidieren. Hierdurch wird die Massenverteilung möglichst achsnah konzentriert, was der Schwingungsachse eine erhöhte Trägheit gegen Anregungen von unerwünschten Kippschwingungen verleiht.

Günstigerweise ist jedes Kopplungselement im Wesentlichen, also bis auf unvermeidbare Fertigungsungenauigkeiten sowie zur Montage, Anbindung oder Befestigung notwendige Ausgestaltungen wie z.B. axiale Bohrungen, drehsymmetrisch ausgebildet. Dies umfasst insbesondere eine Ausgestaltung in Form einer Speichenscheibe oder einer Ringscheibe mit spiralförmigen Einschnitten. Durch eine drehsymmetrische Form werden radiale Kräfte möglichst gleichmäßig von jedem Kopplungsglied aufgenommen, und somit die Schwingungsachse wirksam gegen Erschütterungen stabilisiert.

In einer weiter vorteilhaften Variante koppelt jedes Kopplungselement im Ruhezustand der Schwungmasse diese in radialer Richtung an das Gehäuse, d.h., jedes Kopplungselement steht im Ruhezustand der Schwungmasse im Wesentlichen senkrecht zur Achse. Hierdurch kann ein Kopplungsglied radiale Kräfte auf die Schwungmasse besonders wirksam aufnehmen und somit die gewünschte Schwingungsachse stabil halten.

Als weiter günstig erweist es sich, wenn die Schwungmasse in radialer Richtung vom Gehäuse umgeben ist und das Gehäuse in einer axialen Richtung mit einem Deckel verschlossen ist. Somit verfügt die Schwungmasse über einen mechanischen Schutz des bewegten Schwingers vor äußerer Berührung, wobei zugleich eine kompakte Bauweise ermöglicht ist.

Die zweitgenannte Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Linearkolbensystem, welches einen linear bewegbar gelagerten Kolben und eine Ausgleichsschwingvorrichtung der vorbeschriebenen Art umfasst. Die Vorteile der Ausgleichsschwingvorrichtung und ihrer Weiterbildungen können dabei sinngemäß auf das Linearkolbensystem übertragen werden.

Bevorzugt ist dabei der Kolben im Gehäuse der Ausgleichsschwingvorrichtung in Axialrichtung, bezogen auf die Achse der Ausgleichsschwingvorrichtung, bewegbar gelagert eingebracht. Insbesondere können hierbei die Achsen der Schwerpunktsbewegungen von Kolben und Schwungmasse koinzidieren. Eine Anordnung von Kolben und Schwungmasse im selben Gehäuse erlaubt eine besonders kompakte Bauweise, bei der überdies die Schwungmasse durch die Wandung des Gehäuses wirksam vor Stößen geschützt werden kann. Insbesondere sorgt eine koaxiale Lagerung von Kolben und Schwungmasse, also eine Anordnung, bei der sich der Schwerpunkt des Kolbens und der Schwerpunkt der Schwungmasse auf der selben Achse bewegen können, für eine vorteilhafte Kompensation der von der Kolbenbewegung erzeugten Vibration durch die Ausgleichsschwingvorrichtung.

Der Kolben im Gehäuse ist bevorzugt als ein Arbeitskolben eines Kompressors ausgebildet. Die genannte Ausgleichsschwingvorrichtung ist besonders dazu geeignet, die bei der Bewegung eines Kompressorkolbens auftretenden Kräfte zu kompensieren. Mit anderen Worten ist die Ausgleichsschwingvorrichtung für ein Linearkompressorsystem eingesetzt, wie es zur Kühlung von Hochleistungs- Infrarot-Sensoren verwendet wird.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen:

Fig. 1 ein Linearkolbensystem mit einer koaxial angeordneten Ausgleichsschwingvorrichtung in Querschnittsdarstellung, und

Fig. 2 eine Ausgleichsschwingvorrichtung mit am Gehäuse angeordnetem Deckel in Querschnittsdarstellung.

In Fig. 1 ist ein Linearkolbensystem 1 mit einer Ausgleichsschwingvorrichtung 2 im Querschnitt dargestellt. Im Ausführungsbeispiel ist das Linearkolbensystem 1 als ein Einkolben-Kryokühler ausgebildet. Das Gehäuse 4 der Ausgleichsschwingvorrichtung 2 ist mit dem äußeren Gehäuse 6 des Linearkolbensystems 1 fest gefügt. Im Gehäuse 4 ist eine bezüglich der Achse 7 rotationssymmetrische Schwungmasse 8 axial bewegbar gelagert, welche eine im Wesentlichen trapez- förmige erzeugende Fläche aufweist. Die Schwungmasse 8 wird über zwei Kopplungsglieder 9, welche als Membranfedern 10, 12 ausgebildet sind, an einen zum Gehäuse 4 gehörenden Zylinderaufsatzes 16 gekoppelt. Hierbei werden die Membranfedem 10, 12 in ihren jeweiligen Anbindungsbereichen 18, 20 über zwei ineinander geschraubten Fixierschrauben 22, 24 an die Schwungmasse 8 angebunden. An den Befestigungsbereichen 26, 28 sind die Membranfedem 10, 12, einen umlaufenden Ring 30 im Zylinderaufsatz 16 von beiden Seiten umschließend, am Gehäuse 4 befestigt. Im Ruhezustand der Schwungmasse 8 stehen die Membranfedem 10, 12 im Wesentlichen senkrecht zu Achse 7, so dass die An- bindungsbereiche 18, 20 der Membranfedem 10, 12 an die Schwungmasse 8 radial näher an der Achse 7 liegen als die Befestigungsbereiche 26, 28 der Membranfedern 10, 12 zum Gehäuse 4. Zur Auslenkbarkeit der Schwungmasse 1 in Richtung der Achse 7 ist im Gehäuse 4 eine Aussparung 32 für die Fixierschraube 22 vorgesehen.

Im äußeren Gehäuse 6 des Linearkolbensystems 1 ist ein Kolben 40 in einem Zylinder 42 entlang der Achse 7 bewegbar eingebracht. Der Kolben 40 ist dabei über einen Haltebolzen 44 mit einer Schraubenfeder 46 verbunden, welche in axialer Richtung über einen weiteren Haltebolzen 47 mit dem Gehäuse 4 der Ausgleichsschwingvorrichtung 2 verbunden ist. Der Kolben 40 wird von der Schraubenfeder 46 in eine Kammer 48 im Zylinder 42 gedrückt. Um den Zylinder 42 herum befindet sich im äußeren Gehäuse 6 ein Ringspalt 50. In diesen greift eine mit dem Kolben 40 am der Kammer 48 gegenüberliegenden Ende verbundene zylindrische Wandung 52, auf der im Ringspalt 50 ein umlaufender magne- tisierter Ring 54 aufgesetzt ist. Diesen magnetisierten Ring 54 umlaufend sind im äußeren Gehäuse 6 eine Anzahl von Magnetspulen 56 eingebracht. Der magne- tisierte Ring 54 und die Magnetspulen 56 sind dazu ausgelegt, den Kolben 40 zu linearen Schwingungen entlang der Achse 7 anzutreiben. Die Kammer 48 ist über einen Kanal 58 mit einem in der Zeichnung nicht näher dargestellten Kaltfinger verbunden. Der Kolben 40 ist als Arbeitskolben eines Kompressors ausgebildet.

Vibrationen, welche durch die periodische Bewegung des Kolbens 40 auf dessen äußeres Gehäuse 6 und damit auf das Gehäuse 4 der Ausgleichsschwingvorrichtung 2 übertragen werden, können nun durch die Verbindung über die Membranfedem 10, 12 von der Schwungmasse 8 der Ausgleichsschwingvorrichtung 2 zumindest teilweise kompensiert werden. Die radial außenseitige Befestigung der Membranfedern 10, 12, also die Anordnung radial weiter außen liegender Befestigungsbereiche 26, 28 und radial weiter innen liegender Anbin- dungsbereiche 18, 20 an die Schwungmasse 8, sorgt hierbei für eine hohe Stabilität der Achse 7 gegen mögliche Erschütterungen. Dies wird durch die Konzentration der Massenverteilung der Schwungmasse 8 um die Achse 7 und eine damit einhergehende, weiter verbesserte Trägheit gegen Verkippen noch verstärkt.

In Fig. 2 ist eine zu Fig. 1 alternative Ausgleichsschwingvorrichtung 2 mit einem am Gehäuse 4 angeordnetem Deckel 60 im Querschnitt dargestellt. Die Schwungmasse 8 ist dabei wiederum über Membranfedern 10, 12 an den Zylinderaufsatz 16 des Gehäuses 4 gekoppelt. Entlang der Achse 7 ist das Gehäuse 4 fest mit dem äußeren Gehäuse 6 eines in der Zeichnung nicht näher dargestellten Kolbens gefügt. Der Deckel 60 sitzt dem Gehäuse 4 am Zylinderaufsatz, der Anbindung an das äußere Gehäuse des Kolbens 40 bzgl der Schwungmasse 8 gegenüber liegend, auf. Der Schwungmasse 8 zugewandt, ist im Deckel 60 eine Aussparung 62 für die Fixierschraube 24 zur Auslenkbarkeit der Schwungmasse 8 vorgesehen. Durch den Deckel 60 ist die Schwungmasse 8 vor äußeren Berührungen geschützt.

Bezugszeichenliste

1 Linearkolbensystem

2 Ausgleichsschwingvorrichtung

4 Gehäuse

6 äußeres Gehäuse des Linearkolbensystems

8 Schwungmasse

9 Kopplungsglied

10 Membranfeder

12 Membranfeder

16 Zylinderaufsatz des Gehäuses

18 Anbindungsbereich

20 Anbindungsbereich

22 Fixierschraube zur Anbindung

24 Fixierschraube zur Anbindung

26 Befestigungsbereich

28 Befestigungsbereich

30 umlaufender Ring

32 Aussparung für Fixierschraube

40 Kolben

42 Zylinder

44 Haltebolzen

46 Schraubenfeder

47 Haltebolzen

48 Kammer

50 Ringspalt

52 zylindrische Wandung

54 magnetisierter Ring

56 Magnetspule

58 Kanal

60 Deckel

62 Aussparung für Fixierschraube