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Title:
COMPONENT FOR FITTING TO A SAFETY HARNESS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2014/207116
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a component (100) for fitting to a safety harness (102) for a human user (104), for at least partially preventing obstruction of the femoral vein (106) of the user (104), said component (100) comprising: a support structure (108); two leg harness pads (110) fitted to the support structure (108) at such a distance from one another that, when the component (100) is fitted to the safety harness (102), a section (112) of the support structure (108) arranged between the two leg harness pads (110), in particular a section without a leg harness pad, at least partially prevents obstruction of the femoral vein (106) of the user (104), if the user (104) has put on the safety harness (102); and a detachable fastening mechanism (114), that is fitted or can be fitted to the support structure (108), for detachably fastening the component (100) to the safety harness (102).

Inventors:
EINHAUS SONJA (DE)
Application Number:
PCT/EP2014/063543
Publication Date:
December 31, 2014
Filing Date:
June 26, 2014
Export Citation:
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Assignee:
EINHAUS MARCO (DE)
International Classes:
A62B35/00
Domestic Patent References:
WO2008080997A12008-07-10
WO2008080997A12008-07-10
Foreign References:
US20050045420A12005-03-03
GB2489417A2012-10-03
EP1557198A12005-07-27
DE202011052479U12012-02-28
US20050086914A12005-04-28
US20050045420A12005-03-03
FR2937254A12010-04-23
Attorney, Agent or Firm:
DILG, ANDREAS (DE)
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e

1. Bauteil (100) zum Anbringen an einem Auffanggurt (102) für einen

menschlichen Benutzer (104) zum zumindest teilweisen Freihalten der

Oberschenkelvene (106) des Benutzers (104), wobei das Bauteil (100) aufweist: eine Trägerstruktur (108);

zwei in einem derartigen Abstand voneinander an der Trägerstruktur (108) angebrachte Beingurtpolster (110), dass ein zwischen den beiden

Beingurtpolstern (110) verbleibender, insbesondere beingurtpolsterfreier, Abschnitt (112) der Trägerstruktur (108) im an dem Auffanggurt (102) angebrachten Zustand des Bauteils (100) die Oberschenkelvene (106) des Benutzers (104) zumindest teilweise freihält, wenn der Benutzer (104) den Auffanggurt (102) angelegt hat;

eine an der Trägerstruktur (108) angebrachte oder anbringbare lösbare Befestigungseinrichtung (114) zum lösbaren Befestigen des Bauteils (100) an dem Auffanggurt (102).

2. Bauteil (100) nach Anspruch 1, wobei die Trägerstruktur (108) ein elastischer Trägerstreifen und/oder ein flexibler Trägerstreifen ist.

3. Bauteil (100) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Trägerstruktur (108) aus Kunststoff hergestellt ist, insbesondere aus einer Polyethylen-Polypropylen- Mischung, oder als textiles steifes Band. 4. Bauteil (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Trägerstruktur (108) eine erste Hauptoberfläche (200) hat, an der die beiden Beingurtpolster (110) erhaben über der Trägerstruktur (108) hervorstehen, und eine der ersten Hauptoberfläche (200) gegenüberliegende zweite Hauptoberfläche (300) hat, an der die lösbare Befestigungseinrichtung (114) so angebracht ist, dass wenn die zweite Hauptoberfläche (300) an einem Beingurt (116) des Auffanggurts (102) anliegt, der Beingurt (116) von der Befestigungseinrichtung (114) lösbar befestigend umschlossen wird.

5. Bauteil (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei zumindest in dem insbesondere beingurtpolsterfreien Abschnitt (112) die Trägerstruktur (108) eine Breite (B) in einem Bereich zwischen 30 mm und 60 mm, insbesondere zwischen 40 mm und 50 mm hat.

6. Bauteil (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei der insbesondere beingurtpolsterfreie Abschnitt (112) der Trägerstruktur (108) in

Abstandsrichtung eine Länge (L) in einem Bereich zwischen 50 mm und 150 mm, insbesondere in einem Bereich zwischen 70 mm und 90 mm hat.

7. Bauteil (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Trägerstruktur (108) im Bereich des insbesondere beingurtpolsterfreien Abschnitts (112) gegenüber angrenzenden Abschnitten in Breitenrichtung lokal verschmälert ist, an welchen angrenzenden Abschnitten die Beingurtpolster (110) angebracht sind.

8. Bauteil (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die beiden

Beingurtpolster (110) derart keilförmig ausgebildet sind, dass deren Stirnflächen (202) einander unter Bildung des, insbesondere beingurtpolsterfreien, Abschnitts (112) dazwischen gegenüberliegen.

9. Bauteil (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die beiden

Beingurtpolster (110) aus einem elastischen Material, insbesondere aus Gel und/oder Schaumstoff, ausgebildet sind, wobei weiter insbesondere eines der beiden Beingurtpolster (110) aus Gel und das andere der beiden Beingurtpolster (110) aus Schaumstoff ausgebildet ist.

10. Bauteil (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei die beiden Beingurtpolster (110) als mehrlagige Schichtstruktur ausgebildet sind, insbesondere mit Schichten, die umso weicher sind, je weiter sie von der Trägerstruktur (108) entfernt sind.

11. Bauteil (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei die

Befestigungseinrichtung (114) mindestens zwei Paare von Befestigungsschlaufen oder Befestigungslaschen (302, 304) aufweist, wobei jedes Paar von

Befestigungsschlaufen oder Befestigungslaschen (302, 304) zum Ausbilden einer lösbaren Verbindung zusammenwirkende Befestigungselemente (306, 308) aufweist.

12. Bauteil (100) nach Anspruch 11, wobei die Befestigungselemente (306, 308) aus einer Gruppe ausgewählt sind, die besteht aus Klettverschlusselementen, Magnetelementen, Klebstoffelementen und mechanischen

Verriegelungselementen.

13. Bauteil (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, aufweisend eine

Einfassstruktur (204), welche die Trägerstruktur (108) ringförmig einfasst, und an der die beiden Beingurtpolster (110) und die Befestigungseinrichtung (114) befestigt sind.

14. Bauteil (100) nach Anspruch 13, wobei die Einfassstruktur (204) aus Stoff ausgebildet ist, der mit mindestens einer der Trägerstruktur (108), der

Beingurtpolster (110) und der Befestigungseinrichtung (114) vernäht oder verklebt ist.

15. Bauteil (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 14, wobei eine Länge (D) des Bauteils (100) zwischen 20 cm und 40 cm, insbesondere zwischen 25 cm und 35 cm, ist.

16. Bauteil (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 15, wobei die Beingurtpolster (110) kissenförmig ausgebildet sind. 17. Bauteil (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 16, wobei die Trägerstruktur (108) im Bereich des Abschnitts (112) zumindest teilweise mit, insbesondere flexiblem, Material (500) bedeckt ist, das, zumindest unter Druckbelastung, eine Aussparung zum zumindest teilweisen Freihalten der Oberschenkelvene (106) bildet.

18. Bauteil (100) nach Anspruch 17, wobei das flexible Material (500) weicher ist als das Material der Beingurtpolster (110) derart, dass das flexible Material (500) unter Druckbelastung, insbesondere nur unter Druckbelastung, die Aussparung zum zumindest teilweisen Freihalten der Oberschenkelvene (106) freilässt.

19. Bauteil (100) nach Anspruch 17 oder 18, wobei das flexible Material (500) derart ausgebildet ist, dass es selbst ohne Druckbelastung zwischen den

Beingurtpolstern (110) die Aussparung zum zumindest teilweisen Freihalten der Oberschenkelvene (106) freilässt.

20. Auffanggurt (102), insbesondere Hüftgurt oder Brust- und Hüftgurt, für einen menschlichen Benutzer (104), wobei der Auffanggurt (102) aufweist:

zwei Beingurte (116) für zwei menschliche Beine (118) des Benutzers

(104);

zumindest ein Bauteil (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 19, das an zumindest einem der Beingurte (116) im Bereich des Beckens des Benutzers (104) lösbar angebracht oder unlösbar fixiert und so positioniert ist, dass an dem, insbesondere beingurtpolsterfreien, Abschnitt (112) des zumindest einen Bauteils (100) die Oberschenkelvene (106) des Benutzers (104) zumindest teilweise freigehalten ist, wenn der Benutzer (104) den Auffanggurt (102) angelegt hat.

21. Auffanggurt (102) nach Anspruch 20, wobei der Auffanggurt (102)

ausgebildet ist, einen Blutfluss durch die Oberschenkelvene (106) selbst dann aufrechtzuerhalten, wenn der Benutzer (104) den Auffanggurt (102) angelegt hat und in den Auffanggurt (102) fällt.

22. Verfahren zum Herstellen eines Bauteils (100) zum Anbringen an einem Auffanggurt (102) für einen menschlichen Benutzer (104) zum zumindest teilweisen Freihalten der Oberschenkelvene (106) des Benutzers (104), wobei das Verfahren aufweist:

Bereitstellen einer Trägerstruktur (108);

Anbringen von zwei, insbesondere kissenförmigen, Beingurtpolstern (110) in einem derartigen Abstand voneinander an der Trägerstruktur (108), dass ein zwischen den beiden Beingurtpolstern (110) verbleibender, insbesondere beingurtpolsterfreier, Abschnitt (112) der Trägerstruktur (108) im an dem

Auffanggurt (102) angebrachten Zustand des Bauteils (100) die

Oberschenkelvene (106) des Benutzers (104) zumindest teilweise freihält, wenn der Benutzer (104) den Auffanggurt (102) angelegt hat;

Anbringen einer lösbaren Befestigungseinrichtung (114) an der

Trägerstruktur (108) oder Vorsehen einer an der Trägerstruktur (108)

anbringbaren lösbaren Befestigungseinrichtung (114) zum lösbaren Befestigen des Bauteils (100) an dem Auffanggurt (102).

23. Verfahren zum Herstellen eines Auffanggurts (102) für einen menschlichen Benutzer (104), wobei das Verfahren aufweist:

Herstellen zumindest eines Bauteils (100) mit einem Verfahren nach Anspruch 22; Ausbilden von zwei Beingurten (116) für zwei menschliche Beine (118) des Benutzers (104);

lösbares Anbringen oder unlösbares Fixieren des zumindest einen Bauteils (100) an zumindest einem der Beingurte (116) im Bereich des Beckens des Benutzers (104) derart, dass an dem, insbesondere beingurtpolsterfreien,

Abschnitt (112) des zumindest einen Bauteils (100) die Oberschenkelvene (106) des Benutzers (104) zumindest teilweise freigehalten ist, wenn der Benutzer (104) den Auffanggurt (102) angelegt hat. 24. Verwendung von zumindest einem Bauteil (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 19 zum Nachrüsten eines bestehenden Auffanggurts (102) mit zwei

Beingurten (116) für zwei menschliche Beine (118) eines Benutzers (104) derart, dass im nachgerüsteten Zustand an dem, insbesondere beingurtpolsterfreien, Abschnitt (112) des zumindest einen Bauteils (100) die Oberschenkelvene (106) des Benutzers (104) zumindest teilweise freigehalten ist, wenn der Benutzer (104) den mit dem zumindest einen Bauteil (100) nachgerüsteten Auffanggurt (102) trägt.

25. Verwendung von zumindest einem Bauteil (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 19 oder eines Auffanggurts (102) nach Anspruch 20 oder 21 für den

Arbeitsschutz, für den Bau, für Montagearbeiten, für medizintechnische

Anwendungen, zum Klettern, zum Sportklettern, für Fallschirme, für

Rettungsexpeditionen, für Silobefahranlagen, für Bergungsarbeiten oder in der Weltraumtechnik.

Description:
Bauteil zum Anbringen an einem Auffanggurt

Die Erfindung betrifft ein Bauteil zum Anbringen an einem Auffang-oder Haltegurt für einen menschlichen Benutzer, einen Auffanggurt, ein Verfahren zum Herstellen eines Bauteils zum Anbringen an einem Auffanggurt, ein

Verfahren zum Herstellen eines Auffanggurts und verschiedene Verwendungen.

In der WO 2008/080997 AI wird ein Auffanggurt für einen menschlichen Körper beschrieben, welcher an zumindest einem der Beingurte des Auffanggurts eine Aussparung aufweist, die derart angeordnet ist, dass die vena femoralis zumindest teilweise freigehalten wird.

In der US 2005/0045420 AI wird ein Auffanggurt offenbart. Bei dem Auffanggurt ist an zumindest einem Beingurt jeweils zumindest ein in der

Leistenzone angeordnetes Polsterkissen bereitgestellt. Mit dem zumindest einen Polsterkissen soll die Verletzungsgefahr verringert werden, welche von einem auf die Leiste einwirkenden Fallstoß herrühren kann. Zur besseren Anpassung an die Leistenzone weist das zumindest eine Polsterkissen mittig zumindest ein

Filmschamier auf.

In der FR 2 937 254 wird ein Sitz- bzw. Auffanggurt offenbart, welcher zusätzlich eine aufblasbare Hose aufweist, die zwischen dem Auffanggurt und der Person angeordnet ist. Die aufblasbare Hose verteilt den Aufprall des Sturzes in den Auffanggurt auf eine größere Fläche.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine konstruktiv einfache Maßnahme bereitzustellen, einen Auffang- oder Haltegurt für einen menschlichen Benutzer zum zumindest teilweisen Freihalten der Oberschenkelvenen

auszugestalten, wenn der Benutzer, der den Auffang- oder Haltegurt angelegt hat, in den Auffang- oder Haltegurt fällt oder darin hängt.

Diese Aufgabe wird durch die Gegenstände mit den Merkmalen gemäß den unabhängigen Patentansprüchen gelöst. Weitere Ausführungsbeispiele sind in den abhängigen Ansprüchen gezeigt. Gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist ein Bauteil bereitgestellt, welches eine Trägerstruktur aufweist und zwei in einem derartigen Abstand voneinander an der Trägerstruktur angebrachte Beingurtpolster, dass ein zwischen den beiden Beingurtpolstern verbleibender (zum Beispiel

beingurtpolsterfreier) Abschnitt der Trägerstruktur im an dem Auffang-oder Haltegurt angebrachten Zustand des Bauteils die Oberschenkelvene des

Benutzers zumindest teilweise freihält, wenn der Benutzer den Auffang-oder Haltegurt angelegt hat, insbesondere wenn er in den Auffang-oder Haltegurt fällt oder darin hängt. Das Bauteil weist eine an der Trägerstruktur angebrachte oder anbringbare lösbare Befestigungseinrichtung zum lösbaren Befestigen des Bauteils an dem Auffang-oder Haltegurt auf.

Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist ein Auffanggurt, insbesondere ein Hüftgurt oder Brust- und Hüftgurt, für einen menschlichen Benutzer bereitgestellt, wobei der Auffanggurt zwei Beingurte für zwei menschliche Beine des Benutzers und zumindest ein Bauteil mit den oben beschriebenen Merkmalen aufweist, das an zumindest einem der Beingurte im Bereich des Beckens des Benutzers lösbar angebracht oder unlösbar fixiert und so positioniert ist, dass an dem (insbesondere beingurtpolsterfreien) Abschnitt des zumindest einen Bauteils die Oberschenkelvene des Benutzers zumindest teilweise freigehalten ist, wenn der Benutzer den Auffanggurt angelegt hat.

Gemäß einem anderen Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Herstellen eines Bauteils zum Anbringen an einem

Auffanggurt für einen menschlichen Benutzer zum zumindest teilweisen

Freihalten der Oberschenkelvene des Benutzers bereitgestellt, wobei bei dem Verfahren eine Trägerstruktur bereitgestellt wird, zwei (insbesondere

kissenförmige) Beingurtpolster in einem derartigen Abstand voneinander an der Trägerstruktur angebracht werden, dass ein zwischen den beiden

Beingurtpolstern verbleibender (insbesondere beingurtpolsterfreier) Abschnitt der Trägerstruktur im an dem Auffanggurt angebrachten Zustand des Bauteils die Oberschenkelvene des Benutzers zumindest teilweise freihält, wenn der Benutzer den Auffanggurt angelegt hat, und eine lösbare Befestigungseinrichtung an der Trägerstruktur zum lösbaren Befestigen des Bauteils an dem Auffanggurt angebracht wird oder eine an der Trägerstruktur anbringbare lösbare

Befestigungseinrichtung bereitgestellt wird.

Gemäß noch einem anderen Ausführungsbeispiel der vorliegenden

Erfindung wird ein Verfahren zum Herstellen eines Auffanggurts für einen menschlichen Benutzer geschaffen, wobei bei dem Verfahren zumindest ein Bauteil mit einem Verfahren mit den oben beschriebenen Merkmalen hergestellt wird, zwei Beingurte für zwei menschliche Beine des Benutzers bereitgestellt werden, das zumindest eine Bauteils an zumindest einem der Beingurte im

Bereich des Beckens des Benutzers derart lösbar angebracht oder unlösbar fixiert wird, dass an dem (insbesondere beingurtpolsterfreien) Abschnitt des zumindest einen Bauteils die Oberschenkelvene des Benutzers zumindest teilweise freigehalten ist, wenn der Benutzer den Auffanggurt angelegt hat.

Gemäß noch einem anderen Ausführungsbeispiel der vorliegenden

Erfindung wird zumindest ein Bauteil mit den oben beschriebenen Merkmalen zum Nachrüsten eines bestehenden Auffanggurts mit zwei Beingurten für zwei menschliche Beine eines Benutzers derart verwendet, dass im nachgerüsteten Zustand an dem, insbesondere beingurtpolsterfreien, Abschnitt des zumindest einen Bauteils die Oberschenkelvene ( ena femoralis) des Benutzers zumindest teilweise freigehalten ist, wenn der Benutzer den mit dem zumindest einen Bauteil nachgerüsteten Auffanggurt trägt.

Gemäß noch einem anderen Ausführungsbeispiel der vorliegenden

Erfindung wird zumindest ein Bauteil mit den oben beschriebenen Merkmalen für den Arbeitsschutz, für den Bau, für Montagearbeiten, für medizintechnische Anwendungen, zum Klettern, zum Sportklettern, für Fallschirme, für

Rettungsexpeditionen, für Silobefahranlagen, für Bergungsarbeiten oder in der Weltraumtechnik verwendet.

Die Gestaltung des Bauteils gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass die Beingurtpolster eine 2014/063543

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(insbesondere temporäre, zum Beispiel nur unter Druckbelastung vorhandene, oder dauerhafte, zum Beispiel stets und auch im kraftfreien Zustand

vorhandene) Aussparung auf einer lösbaren Trägerstruktur aufweisen, die derart angeordnet ist, die Oberschenkelvene iyena femoralis) zumindest teilweise freizuhalten.

Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung ist das Bauteil als ein zumindest teilweise von dem Auffanggurt separates Teil

ausgebildet, welches mit Hilfe der an der Trägerstruktur angebrachten oder anbringbaren Befestigungseinrichtung an einem fast beliebigen Auffang- und Haltegurt für menschliche Benutzer lösbar angebracht werden kann. Dies ermöglicht es, dass mit dem erfindungsgemäßen Bauteil schon bestehende Auffang- und Haltegurte nachträglich oder auch zusätzlich mit der Vorrichtung ausgestattet werden können. Dies hat den Vorteil, dass Auffang- und Haltegurte kostengünstig mit zumindest einem Bauteil zum zumindest teilweisen Aussparen der Beinvene nachgerüstet werden können und nicht ein vollständig neuer

Auffang- und Haltegurt hergestellt werden muss. Dies verbessert den Schutz von Benutzern konventioneller Gurte vor einem oft tödlich endenden orthostatischen Schock beim Fallen in einen Gurt und erhöht bei geringem Aufwand die

Betriebssicherheit von Auffang- und Haltegurten. Außerdem hat es sich aus herstellungstechnischen Gründen als stark bevorzugt erwiesen, den

Femoralvenenschutz getrennt vom Auffanggurt fertigen zu können. Dadurch ist es auch möglich, zum Beispiel mittels Verschiebens des Bauteils entlang eines Beingurts des Auffanggurts, den mit dem Bauteil ausgestatteten Auffanggurt auch auf anatomische Besonderheiten eines jeweiligen Benutzers und/oder hinsichtlich einer gewünschten Anwendung anpassbar zu machen.

Im Weiteren werden zusätzliche exemplarische Ausführungsbeispiele des Bauteils, des Auffanggurts, der Verfahren und der Verwendungen beschrieben. Gemäß einer Ausgestaltung ist die Befestigungseinrichtung fest an der Trägerstruktur befestigt und somit unlösbar an dieser angebracht. Dies hat den Vorteil, dass ein Benutzer nur ein einstückiges Bauteil handhaben muss.

Alternativ ist es auch möglich, die Befestigungseinrichtung getrennt bzw. trennbar von der Trägerstruktur vorzusehen, d.h. das Bauteil mehrstückig auszubilden. Zum Beispiel kann die Befestigungseinrichtung als getrennte

Schlaufe ausgebildet sein, die unter Spannung um die Trägerstruktur und einen Beingurt herumgeführt wird, um das Bauteil an dem Auffanggurt zu befestigen. Es liegt ebenfalls im Rahmen der Erfindung, dass die Befestigungseinrichtung an dem Auffanggurt vorgesehen bzw. daran angebracht ist und dann erst beim Ausbilden der lösbaren Befestigung an der Trägerstruktur angebracht wird.

Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann die Trägerstruktur im Bereich des Abschnitts zumindest teilweise mit insbesondere flexiblem

Material (zum Beispiel mit einem weiteren Beingurtpolster) bedeckt sein, das zumindest unter Druckbelastung (insbesondere durch den Benutzer, wenn der Benutzer den Auffanggurt angelegt hat, weiter insbesondere wenn dieser mit angelegtem Auffanggurt einen Fallsturz erleidet) eine Aussparung zum zumindest teilweisen Freihalten der Oberschenkelvene bildet. Gemäß diesem

Ausführungsbeispiel ist der Abschnitt somit nicht beingurtpolsterfrei.

Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann das flexible

Material weicher sein als das Material der Beingurtpolster derart, dass das flexible Material unter Druckbelastung, insbesondere nur unter Druckbelastung, die Aussparung zum zumindest teilweisen Freihalten der Oberschenkelvene freilässt. Gemäß einer solchen Ausgestaltung, für die Figur 6 ein Beispiel zeigt, ist der Abschnitt zwischen den beiden Beingurtpolstern somit mit einem

nachgiebigen Material belegt, das schon bei kleinen Kräften nachgibt und dadurch die Oberflächenvene freihält.

Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann das insbesondere flexible Material derart ausgebildet sein, dass es selbst ohne Druckbelastung zwischen den Beingurtpolstern die Aussparung zum zumindest teilweisen Freihalten der Oberschenkelvene freilässt. Somit befindet sich gemäß dieser Ausgestaltung zwar Material auf der Trägerstruktur, dieses Material hat aber eine geringere Dicke als angrenzende Bereiche der Beingurtpolster.

Optional kann der Abschnitt zwischen den beiden Beingurtpolstern beingurtpolsterfrei sein, das heißt keinerlei Beingurtpolster aufweisen. Alternativ dazu ist es möglich, die mittige Aussparung mit etwas Material auszustatten, welches zum Beispiel dünner und/oder weicher ist als benachbartes Material der Beingurtpolster, aber immer noch die Femoralvene freihält.

Außer lösbar kann das Bauteil (bzw. dessen Polster) auch verschiebbar und/oder justierbar sein. Die Verschiebbarkeit und/oder Justierbarkeit kann auch dann ermöglicht sein, wenn das Bauteil an dem Auffanggurt montiert ist.

Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann die Trägerstruktur ein elastischer und/oder flexibler Trägerstreifen sein. Der Trägerstreifen kann flexibel oder biegfähig sein und sich so der Anatomie eines Benutzers anpassen, ohne dass dadurch dessen Fähigkeit, die Oberschenkelvene freizuhalten, eingeschränkt wird.

Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann die Trägerstruktur aus Kunststoff hergestellt sein, insbesondere aus einer Polyethylen-Polypropyien- Mischung. Auf diese Weise kann die Trägerstruktur kostengünstig gefertigt werden. Die Konfiguration der Trägerstruktur als Kunststoffstreifen gewährleistet eine hohe Robustheit und eine hohe Lebensdauer sowie ein geringes Gewicht des Bauteils.

Gemäß einem anderen exemplarischen Ausführungsbeispiel kann die Trägerstruktur als textiles steifes Band (zum Beispiel Gurtband) ausgebildet sein.

Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann die Trägerstruktur eine erste Hauptoberfläche haben, an der die beiden Beingurtpolster erhaben über der Trägerstruktur hervorstehen, und eine der ersten Hauptoberfläche gegenüberliegende zweite Hauptoberfläche haben, an der die lösbare

Befestigungseinrichtung so angebracht ist, dass wenn die zweite Hauptoberfläche an einem Beingurt des Auffanggurts anliegt, der Beingurt von der Befestigungseinrichtung lösbar befestigend umschlossen wird. Die zweite

Hauptoberfläche kann flächig oder eben ausgebildet sein, und kann dadurch vollflächig an einem Beingurt des Auffanggurts anliegen.

Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann zumindest in dem (insbesondere beingurtpolsterfreien) Abschnitt die Trägerstruktur eine Breite in einem Bereich zwischen 30 mm und 60 mm, insbesondere zwischen 40 mm und 50 mm, haben. Diese Breite ist hoch genug, um die Funktion des Freihaitens der Oberschenkelvene zu begünstigen, wenn der Benutzer den Auffanggurt angelegt hat und einen Fall erleidet. Gleichzeitig ist diese Breite klein genug, um das Bauteil kompakt und leichtgewichtig zu halten.

Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann der insbesondere beingurtpolsterfreie Abschnitt der Trägerstruktur in Abstandsrichtung eine Länge in einem Bereich zwischen 50 mm und 150 mm, insbesondere in einem Bereich zwischen 70 mm und 90 mm haben. Durch Vorsehen einer Aussparung, einer Vertiefung bzw. eines lokal weicheren (im Verhältnis zu den Beingurtpolstern) Bereichs der genannten Dimensionen kann ein Freihalten der Oberschenkelvene erreicht werden.

Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann die Trägerstruktur im Bereich des insbesondere beingurtpolsterfreien Abschnitts gegenüber angrenzenden Abschnitten in Breitenrichtung lokal verschmälert sein, an welchen angrenzenden Abschnitten die Beingurtpolster angebracht sind. Dadurch kann eine materialsparende und -arme Ausgestaltung erreicht werden, die im Bereich der lokalen Verschmälerung auch ein hohes Grad an Flexibilität und somit

Anpassungsfähigkeit an anatomische Besonderheiten eines Benutzers aufweist. Angrenzend an diesen lokal verschmälerten Bereich sind die beiden

Beingurtpolster, welche eine angelegte Last über einen größeren Flächenbereich verteilen und somit einem Benutzer ein angenehmes Tragegefühl vermitteln.

Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel können die beiden Beingurtpolster derart keilförmig ausgebildet sein, dass deren Stirnflächen einander unter Bildung des beingurtpolsterfreien Abschnitts dazwischen gegenüberliegen. Die keilförmige Ausbildung der beiden Beingurtpolster kann dergestalt realisiert sein, dass sich die Höhe der Beingurtpolster in Richtung hin zu dem zwischen den beiden Beingurtpolstern angeordneten Abschnitt mit einer gleichbleibenden oder sich verändernden Steigung erhöht und dann mit einer betragsmäßig größeren Steigung abfällt und an dieser Stelle in den insbesondere beingurtpolsterfreien Abschnitt mündet. Diese keilförmige Ausbildung der beiden Beingurtpolster gewährleistet einen angenehmen Tragekomfort und erlaubt zudem besonders zuverlässig ein Freihalten der Femoralvene bei einem

plötzlichen Fallereignis.

Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel können die beiden

Beingurtpolster aus einem elastischen und/oder flexiblen Material, insbesondere aus Gel und/oder Schaumstoff, ausgebildet sein, wobei weiter insbesondere eines der beiden Beingurtpolster aus Gel und das andere der beiden

Beingurtpolster aus Schaumstoff ausgebildet ist. Das Ausgestalten eines

Beingurtpolsters aus Gel hat den Vorteil einer besonders guten

Anpassungsfähigkeit an den Körper eines Benutzers, ohne dass sich (aufgrund der weitgehenden Inkompressibilität von Gelen) das Gesamtvolumen eines Beingurtpolsters ändert. Das Ausgestalten eines Beingurtpolsters aus

Schaumstoff erlaubt es dagegen, unter Belastung eine gezielte Dämpfungs- bzw. Kompressionsfunktion durch die Kompressibilität des Schaumstoffs zu

implementieren.

Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel können die beiden Beingurtpolster als mehrlagige Schichtstruktur ausgebildet sein. Deren Schichten können insbesondere umso weicher sein, je weiter sie von der Trägerstruktur entfernt sind. Mit einer Realisierung eines Beingurtpolsters aus mehreren Lagen gleicher oder unterschiedlicher Materialien (zum Beispiel Schaumstoff) ist es möglich, das Beingurtpolster bzw. dessen textilummantelten Kern aus mehreren Bereichen gleicher oder unterschiedlicher Dimension zu bilden und somit eine lokal variierende Dicke bzw. eine lokal variierende Festigkeit zu erreichen. Alternativ können die beiden Beingurtpolster auch einteilig, zum Beispiel als Spritzteil oder Schäumteil, ausgebildet sein. Die erlaubt eine kostengünstige Fertigung.

Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann die

Befestigungseinrichtung mindestens zwei Paare von Befestigungslaschen aufweisen, wobei jedes Paar von Befestigungslaschen zum Ausbilden einer lösbaren Verbindung zusammenwirkende Befestigungselemente aufweist.

Anschaulich können die Laschen ganz oder teilweise um den Beingurt herum geführt werden und dann wieder an dem Beingurt lösbar befestigt werden.

Dadurch ist ein für einen Benutzer unkompliziert und intuitiv handhabbares

Bauteil geschaffen, das gleichzeitig zuverlässig an dem Auffanggurt befestigbar ist. Alternativ oder ergänzend zu Befestigungslaschen können auch

Befestigungsschlaufen vorgesehen werden.

Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel können die

Befestigungselemente aus einer Gruppe ausgewählt sein, die besteht aus Klettverschlusselementen, Magnetelementen, Klebstoffelementen und

mechanischen Verriegelungselementen. Derartige Befestigungselemente sind kostengünstig fertigbar und erlauben trotzdem eine fehlerrobuste Befestigung des Bauteils an einem Auffanggurt.

Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann das Bauteil eine

Einfassstruktur aufweisen, welche die Trägerstruktur ringförmig einfasst, und an der die beiden Beingurtpolster und die Befestigungseinrichtung befestigt sind. Eine solche Einfassstruktur oder Einfassung kann zum Beispiel aus einem

Textilmaterial, Kunststoff oder Gummi gefertigt werden und etwaige scharfe Kanten der Trägerstruktur bedecken, um die Betriebssicherheit zu erhöhen. Auch kann eine solche Einfassstruktur die Trägerstruktur vor Abnutzung infolge mechanischer Einflüsse schützen.

Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann die

Einfassstruktur aus Stoff ausgebildet sein, der mit mindestens einer der Trägerstruktur, der Beingurtpolster und der Befestigungseinrichtung vernäht oder verklebt ist. Dies erlaubt eine kostengünstige Fertigung der Einfassstruktur.

Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann eine Länge des Bauteils zwischen 20 cm und 40 cm, insbesondere zwischen 25 cm und 35 cm, sein. Dadurch kann das Bauteil kompakt und leichtgewichtig ausgebildet werden und trotzdem eine ausreichend große Körperkontaktfläche aufweisen, um die bei einem Sturz auftretenden Kräfte ohne Auftreten von schmerzhaften Kraftspitzen über einen ausreichend großen Flächenbereich des Körpers des Benutzers hinweg zu verteilen.

Gemäß einem alternativen Ausführungsbeispiel kann eine Einfassstruktur auch weggelassen werden. Dadurch kann das Bauteil besonders kostengünstig und leichtgewichtig gefertigt werden.

Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel können die

Beingurtpolster kissenförmig ausgebildet sein. Die Beingurtpolster können demzufolge unter mechanischer Belastung eine gewisse Nachgiebigkeit zeigen und somit eine mechanische Dämpfungsfunktion bereitstellen. Die

kissenförmigen Beingurtpolster können darüber hinaus über einen

zweidimensionalen Flächenbereich in kraftverteilendem Wirkkontakt mit dem Körper des Benutzers stehen.

Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann der Auffanggurt ausgebildet sein, einen Blutfluss durch die Oberschenkelvene selbst dann aufrechtzuerhalten, wenn der Benutzer den Auffanggurt angelegt hat und in den Auffanggurt fällt. Dadurch kann, wenn der Benutzer einen Sturz erleidet, der Benutzer wirksam vor einem unter Umständen lebensbedrohlichen

orthostatischen Schock geschützt werden.

Im Folgenden werden exemplarische Ausführungsbeispiele der

vorliegenden Erfindung mit Verweis auf die folgenden Figuren detailliert beschrieben. Figur 1 zeigt einen Auffanggurt gennäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.

Figur 2 zeigt ein Bauteil zum Anbringen an einem Auffang-oder Haltegurt gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.

Figur 3 zeigt eine andere Ansicht des Bauteils gemäß Figur 2.

Figur 4 zeigt noch eine andere Ansicht des Bauteils gemäß Figur 2.

Figur 5 zeigt eine Querschnittsansicht eines Bauteils gemäß einem anderen exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Figur 6 zeigt eine Querschnittsansicht eines Bauteils gemäß noch einem anderen exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Figur 7 zeigt eine Querschnittsansicht eines Bauteils gemäß einem weiteren exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Gleiche oder ähnliche Komponenten in unterschiedlichen Figuren sind mit gleichen Bezugsziffern versehen.

Figur 1 zeigt einen Auffanggurt 102 gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.

Der Auffanggurt 102 kann wie gezeigt als Hüftgurt oder alternativ als Brust- und Hüftgurt für einen menschlichen Benutzer 104 ausgebildet sein. Der Auffanggurt 102 weist zwei Beingurte 116 für zwei menschliche Beine 118 des Benutzers 104 auf. Ferner weist der Auffanggurt 102 im gezeigten

Ausführungsbeispiel ein Bauteil 100 auf, das an einem der Beingurte 116 im Bereich des Beckens des Benutzers 104 lösbar angebracht ist. Anders

ausgedrückt kann das Bauteil 100 aufgrund dessen lösbarer Befestigbarkeit von dem Auffanggurt 102 abgenommen werden oder daran vorübergehend befestigt werden. Das Bauteil 100 ist ferner so konfiguriert, dass ein Benutzer 104 das Bauteil 100 entlang des Beingurts 116 verschieben kann, um es auf die

anatomischen Verhältnisse des Benutzers 104 hin anzupassen bzw. es

benutzerdefiniert zu justieren. Obwohl dies in der Figur nicht gezeigt ist, ist es auch möglich, das Bauteil 100 unlösbar an dem Beingurt 116 zu fixieren. Dies kann zum Beispiel durch Vernähen, Vernieten oder dauerhaftes bzw. unlösbares Verkleben erfolgen. In einem solchen Fall kann das Bauteil 100 zum Beispiel zunächst mittels einer lösbaren Befestigungseinrichtung 114 (zum Beispiel ein Klettverschluss) provisorisch lösbar an dem Auffanggurt 102 befestigt bzw. vorbefestigt werden. Danach kann das so lösbar an dem Auffanggurt 102 befestigte Bauteil 100 zunächst zum Zwecke einer Justage entlang des Auffanggurts 102 an eine gewünschte Position (die insbesondere das Freihalten der Oberschenkelvene 106 gewährleisten soll) verschoben werden und sodann dauerhaft und (ohne

Zerstörung) unlösbar an dem Auffanggurt 102 befestigt werden, zum Beispiel durch Vernähen oder Verkleben. Auf diese Weise kann ein Ausrüsten bzw.

Nachrüsten eines Auffanggurts 102 erfolgen, um den Auffanggurt 102 mit einem Schutzmechanismus gegen ein unerwünschtes Zudrücken der Oberschenkelvene 106 des Benutzers 104 beim Tragen des Auffanggurts 102 auszustatten.

Sowohl im Falle des lösbaren Anbringens als auch im Falle des unlösbaren Fixierens kann das Bauteil 100 so an dem Auffanggurt 102 positioniert werden, dass an einem im gezeigten Ausführungsbeispiel beingurtpolsterfreien Abschnitt 112 des Bauteils 100 zwischen zwei Beingurtpolstern 110 die Oberschenkelvene 106 des Benutzers 104 freigehalten ist, wenn der Benutzer 104 den Auffanggurt 102 angelegt hat. Der Auffanggurt 102 ist insbesondere ausgebildet, einen Blutfluss durch die Oberschenkelvene 106 selbst dann aufrechtzuerhalten, wenn der Benutzer 104 den Auffanggurt 102 angelegt hat und selbst dann, wenn der Benutzer 104 in den Auffanggurt 102 fällt.

Das Bauteil 100 ist also zum Anbringen an dem Auffanggurt 102 zum

Freihalten der Oberschenkelvene 106 des Benutzers 104 ausgebildet. Das Bauteil 100 weist eine Trägerstruktur 108 auf und hat die zwei in einem derartigen Abstand voneinander an der Trägerstruktur 108 angebrachten Beingurtpolster 110, dass der zwischen den beiden Beingurtpolstern 110 verbleibende

beingurtpolsterfreie Abschnitt 112 der Trägerstruktur 108 im an dem Auffanggurt 102 angebrachten Zustand des Bauteils 100 die Oberschenkelvene 106 des Benutzers 104 freihält, wenn der Benutzer 104 den Auffanggurt 102 angelegt hat. Ferner ist an der Trägerstruktur 108 die lösbare Befestigungseinrichtung 114 zum lösbaren Befestigen des Bauteils 100 an dem Auffanggurt 102 angebracht.

Figur 2 zeigt eine Draufsicht eines Bauteils 100 zum Anbringen an einem

Auffang-oder Haltegurt 102 (nicht gezeigt in Figur 2, zum Beispiel an dem

Auffanggurt 102 gemäß Figur 1) gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.

Die Trägerstruktur 108 ist in dem gezeigten Ausführungsbeispiel ein elastischer bzw. flexibler Trägerstreifen aus Kunststoff, zum Beispiel aus einer Polyethylen-Polypropylen-Mischung. Die Trägerstruktur 108 hat eine erste Hauptoberfläche 200, an der die beiden kissenförmigen Beingurtpolster 110 erhaben über die Trägerstruktur 108 hervorstehen. An einer der ersten

Hauptoberfläche 200 gegenüberliegenden zweiten Hauptoberfläche 300 (im Detail in Figur 3 und Figur 4 zu erkennen) ist die lösbare Befestigungseinrichtung 114 (ebenfalls im Detail in Figur 3 und Figur 4 zu erkennen) so angebracht, dass wenn die zweite Hauptoberfläche 300 an einem Beingurt 116 des Auffanggurts 102 kontaktbehaftet anliegt, der Beingurt 116 von der Befestigungseinrichtung 114 lösbar befestigend umschlossen wird. In dem hier beingurtpolsterfreien Abschnitt 112 hat die Trägerstruktur 108 eine Breite B in einem Bereich zwischen 30 mm und 60 mm. Der Abschnitt 112 der Trägerstruktur 108 hat in

Abstandsrichtung zwischen den Beingurtpolstern 110 eine Länge L in einem Bereich zwischen 50 mm und 150 mm. Eine gesamte Länge D des Bauteils 100 (entlang einer - im an dem Auffanggurt 106 montierten Zustand des Bauteils 100 - Erstreckungsrichtung des Beingurts 116) beträgt zwischen 20 cm und 40 cm.

Die Trägerstruktur 108 ist im Bereich des Abschnitts 112 gegenüber angrenzenden Abschnitten in Breitenrichtung lokal verschmälert (d.h. weist eine Einschnürung auf), an welchen angrenzenden Abschnitten die Beingurtpolster 110 angebracht sind. Die beiden Beingurtpolster 110 sind derart keilförmig (eine solche Keilform ist zum Beispiel in Figur 5 besonders gut zu erkennen) ausgebildet, dass deren Stirnflächen 202 einander unter Bildung des beingurtpolsterfreien Abschnitts 112 dazwischen gegenüberliegen. Die beiden Beingurtpolster 110 sind aus einem elastischen oder flexiblen Material, hier Schaumstoff, ausgebildet.

Das Bauteil 100 weist ferner eine Einfassstruktur 204 auf, welche die

Trägerstruktur 108 ringförmig bzw. vollumfänglich einfasst und umgibt, und an der die beiden Beingurtpolster 110 und die Befestigungseinrichtung 114 befestigt sind. Die Einfassstruktur 204 kann aus Textilstoff ausgebildet sein, der mit der Trägerstruktur 108 und den Beingurtpolstern 110 vernäht oder verklebt sein kann.

Figur 3 zeigt eine Unteransicht des Bauteils 100 gemäß Figur 2, gemäß welcher die Befestigungseinrichtungen 114 (allerdings ohne dazwischen angebrachtem Beingurt 116) in einen Verschlusszustand gebracht sind. Wenn ein in Figur 3 nicht gezeigter Beingurt 116 zwischen der Trägerstruktur 108 und zusammenwirkenden Befestigungslaschen 302, 304 (mit Klettverschlussfunktion) der Befestigungseinrichtungen 114 angebracht ist und die Befestigungslaschen 302, 304 in den gezeigten Verschlusszustand gebracht sind, ist das Bauteil 100 an dem Auffanggurt 102 lösbar befestigt. Figur 4 zeigt eine andere Unteransicht des Bauteils 100 gemäß Figur 2 und Figur 3, bei dem die Befestigungslaschen 302, 304 in einen Öffnungszustand gebracht sind, in dem sich das Bauteil 100 von einem in Figur 4 nicht gezeigten Beingurt 116 lösen bzw. abnehmen lässt.

Die Befestigungseinrichtung 114 des Bauteils 100 weist im gezeigten Ausführungsbeispiel drei Paare von Befestigungslaschen 302, 304 auf, wobei jedes Paar von Befestigungslaschen 302, 304 zum Ausbilden einer lösbaren Verbindung zusammenwirkende Befestigungselemente 306, 308 aufweist. Die Befestigungselemente 306, 308 können als Klettverschlusselemente mit Haken bzw. Schlaufen gebildet sein.

Figur 5 zeigt eine Querschnittsansicht eines Bauteils 100 gemäß einem anderen exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung. Gemäß Figur 5 ist auch in dem Abschnitt 112 ein aus flexiblem Material ausgebildetes Beingurtpolster 500 vorgesehen, das eine geringere Dicke senkrecht zur Erstreckungsrichtung der Trägerstruktur 108 aufweist als die beiden Beingurtpolster 110 in dem Bereich, in dem sie an das Beingurtpolster 500 angrenzen. Dadurch ist im Bereich des Beingurtpolsters 500 eine

Aussparung 502 gebildet, die zum Freihalten der Femoralvene dient. Das Beingurtpolster 500 kann dabei aus demselben Material hergestellt sein wie die Beingurtpolster 110. Es ist sogar möglich, dass das Beingurtpolster 500 und die Beingurtpolster 110 einstückig ausgebildet sind, insbesondere aus einem zusammenhängenden Stück Schaumstoff.

Gemäß Figur 5 ist die Befestigungseinrichtung 114 durch zwei Paare von zusammenwirkenden Klettverschlusselementen gebildet.

Figur 6 zeigt eine Querschnittsansicht eines Bauteils 100 gemäß noch einem anderen exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Im Unterschied zu dem Bauteil 100 gemäß Figur 5 ist bei dem Bauteil 100 gemäß Figur 6 das aus flexiblem Material ausgebildete Beingurtpolster 500 zwischen den Beingurtpolstern 110 so ausgebildet, dass dessen Höhe in einem Bereich direkt angrenzend an die Beingurtpolster 110 identisch zu den dortigen Höhen der beiden Beingurtpolster 110 ist, so dass eine mechanisch

kontinuierliche Struktur mit einem stetigen, sprungfreien Höhenprofil geschaffen ist. Dadurch, dass gemäß Figur 6 das Beingurtpolster 500 aus einem weicheren Material gebildet ist als die Beingurtpolster 110, welches Material schon bei geringer mechanischer Belastung nachgibt, dient das Beingurtpolster 500 ebenfalls zum Freihalten der Femoralvene, insbesondere unter mechanischer Belastung (wie im Falle eines Sturzes oder Falls).

Gemäß Figur 6 ist die Befestigungseinrichtung 114 durch eine lösbar und reversibel mit einem Beingurt 116 verbindbare Klebstoffschicht gebildet.

Figur 7 zeigt eine Querschnittsansicht eines Bauteils 100 gemäß einem weiteren exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung. Gemäß Figur 7 sind die beiden Beingurtpolster 110 als mehrlagige Schichtstruktur ausgebildet, wobei deren Schichten umso weicher sind, je weiter sie von der Trägerstruktur 108 entfernt sind. Anders ausgedrückt weist eine jeweilige erste Schicht 700, die direkt auf der Trägerstruktur 108 aufgebracht ist, eine größere Erstreckung in Längsrichtung der Trägerstruktur 108 und eine größere Härte als eine jeweilige zweite Schicht 702 auf, die auf der jeweiligen ersten Schicht 700 und somit in einem Abstand zu der Trägerstruktur 108 angeordnet ist. Durch die Auswahl der Härten und der Dimensionen der einzelnen Schichten 700, 702 können die mechanischen Eigenschaften der Beingurtpolster 100 für eine jeweilige Applikation passend eingestellt werden.

Gemäß Figur 7 ist die Befestigungseinrichtung 114 durch zwei jeweils zusammenwirkende Paare von Befestigungsiaschen 302, 304 gebildet. Die Befestigung der Befestigungslaschen 302, 304 aneinander erfolgt wie bei einem Gürtel.

Ergänzend ist darauf hinzuweisen, dass„aufweisend" keine anderen

Elemente oder Schritte ausschließt und„eine" oder„ein" keine Vielzahl

ausschließt. Ferner sei darauf hingewiesen, dass Merkmale oder Schritte, die mit Verweis auf eines der obigen Ausführungsbeispiele beschrieben worden sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen oder Schritten anderer oben beschriebener Ausführungsbeispiele verwendet werden können. Bezugszeichen in den Ansprüchen sind nicht als Einschränkung anzusehen.

Bezugszeichenl iste

100 Bauteil

102 Auffang- oder Haltegurt

104 menschlicher Benutzer

106 Oberschenkelvene (Vena femoralis)

108 Trägerstruktur

110 Beingurtpolster

112 beingurtpolsterfreier Abschnitt

114 lösbare Befestigungseinrichtung

116 Beingurt

118 menschliches Bein

200 erste Hauptoberfläche

202 Stirnfläche

204 Einfassstruktur

300 zweite Hauptoberfläche

302,304 Paar von Befestigungslaschen

306,308 Befestigungselemente

(B) Breite

(L) Länge

(D) Länge des Bauteils