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Patent Searching and Data


Title:
COMPOSITE GLASS PANE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/043418
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a composite glass pane comprising two glass panes or two polymer panes or one glass pane and one polymer pane and at least one polymer film bonded between them, wherein a first type of polymer film having a first stiffness is disposed in a first, larger areal region of the composite glass pane and a second type of polymer film having a second, higher stiffness than the first polymer film is disposed in at least one second areal region.

Inventors:
LAKSHMANAN MARTIN (DE)
BARRAS CLAIRE (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/070627
Publication Date:
March 05, 2020
Filing Date:
July 31, 2019
Export Citation:
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Assignee:
SAINT GOBAIN (FR)
International Classes:
B32B17/10; C03C27/12
Foreign References:
US20160282645A12016-09-29
DE102014017388A12016-05-25
DE102013207150A12014-10-23
US20150111016A12015-04-23
DE19902471A12000-08-03
US20160282645A12016-09-29
DE102014017388A12016-05-25
DE102013207150A12014-10-23
Attorney, Agent or Firm:
LENDVAI, Tomas (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verbundglasscheibe (1 ; 1 1“), die zwei Glasscheiben oder zwei Polymerscheiben oder eine Glasscheibe und eine Polymerscheibe (1 a, 1 b) und mindestens eine zwischen diese eingeklebte Polymerfolie (1c, 1 d; 1c‘, 1 d‘; 1 c“, 1d“) aufweist, wobei in einem ersten, größeren Flächenbereich der Verbundglasscheibe ein erster Typ Polymerfolie (1 c; 1 c‘; 1 c“) mit einer ersten Steifigkeit angeordnet ist und in mindestens einem zweiten Flächenbereich ein zweiter Typ Polymerfolie (1d; 1 d‘; 1d“) angeordnet ist, wobei der zweite Typ Polymerfolie (1 d; 1d‘; 1 d“) eine zweite Steifigkeit hat, die höher ist als die Steifigkeit des ersten Typs Polymerfolie (1 c; 1c‘; 1 c“) und wobei die Dicken des ersten Typs Polymerfolie (1c, 1c‘, 1 c“) und des zweiten Typs Polymerfolie (1 d; 1d‘; 1d“) im Wesentlichen gleich sind.

2. Verbundglasscheibe (1 ; T; 1“) nach Anspruch 1 , wobei die Verbundglasscheibe (1 ; T;

1“) als Frontscheibe eines Fahrzeugs ausgeführt ist.

3. Verbundglasscheibe (1 ; T; 1“) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Verbundglasscheibe (1 ; T; 1“) mindestens eine Polymerscheibe (1 a, 1 b) enthält und die mindestens eine Polymerscheibe (1 a, 1 b) eine Polykarbonatscheibe oder eine

Polymethylmethacrylatscheibe ist.

4. Verbundglasscheibe nach Anspruch 2 oder 3, wobei der zweite Flächenbereich als ein zentraler Bereich der Frontscheibe eines Fahrzeugs ausgeführt ist, der bevorzugt direkt an die Oberkante der Frontscheibe anschließt.

5. Verbundglasscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei der zweite

Flächenbereich die Form eines Rechtecks oder eines abgerundeten Rechtecks oder eines Kreises oder einer Ellipse hat.

6. Verbundglasscheibe nach einem der Ansprüche 2 bis 3, wobei der zweite

Flächenbereich als umlaufender Rahmen entlang der Kanten der Verbundglasscheibe (1 ; 1“) angeordnet ist und der umlaufende Rahmen direkt an die Kanten der

Verbundglasscheibe anschließt.

7. Verbundglasscheibe nach einem der Ansprüche 2 bis 6, wobei in dem zweiten

Flächenbereich auf der Verbundglasscheibe (1 ; 1‘; 1“) ein Befestigungselement (2) angeklebt ist, wobei das Befestigungselement (2) bevorzugt auf der Innenseite der Frontscheibe zur Anbringung eines Innenspiegels angeordnet ist.

8. Verbundglasscheibe nach einem der Ansprüche 2 bis 7, wobei mehrere zweite

Bereiche (1 d, 1 d‘) in Eck- oder Kantenbereichen derselben angeordnet sind.

9. Verbundglasscheibe nach einem Ansprüche 1 bis 8, wobei der oder jeder zweite

Bereich (1 d; 1d‘; 1 d“) einen Flächenanteil von weniger als 25%, bevorzugt von weniger als 10 % der Gesamtfläche der Verbundglasscheibe (1 , 1‘) hat.

10. Verbundglasscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei der erste Typ

Polymerfolie (1c; 1 c‘; 1 c“) eine PVB-Folie mit einem Elastizitätsmodul von kleiner als 20 MPa und der zweite Typ Polymerfolie (1d; 1 d‘; 1d“) eine PVB-Folie mit einem Elastizitätsmodul von größer als 100 MPa, jeweils gemessen nach Norm ASTM D882 ist.

1 1. Verbundglasscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei der erste Typ

Polymerfolie (1c; 1 c‘; 1 c“) eine PVB-Folie mit einem Elastizitätsmodul von kleiner als 20 MPa und der zweite Typ Polymerfolie (1d; 1 d‘; 1d“) eine lonomer-Folie mit einem Elastizitätsmodul von größer als 300 MPa, jeweils gemessen nach Norm ASTM D882 ist.

12. Verbundglasscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 1 1 , wobei die Dicke der inneren Glas- oder Polymerscheiben (1 a, 1 b) weniger als 1 ,4 mm, insbesondere weniger als

1 ,2 mm, beträgt.

13. Verbundglasscheibe nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Dicken des ersten Typs Polymerfolie (1c, 1c‘; 1 c“) und des zweiten Typs Polymerfolie (1 d; 1d‘;

1 d“) im Bereich zwischen 0,6 mm und 1 ,0 mm liegen.

14. Verbundglasscheibe nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die

Polymerfolie des ersten Typs (1c; 1c‘; 1 c“) als Folien-Laminat ausgeführt ist und / oder die Polymerfolie des zweiten Typs (1d; 1 d‘; 1d“) als Folien-Laminat ausgeführt ist. 15. Folienprodukt zur Herstellung einer Verbundglasscheibe nach einem der

vorangehenden Ansprüche, wobei das Folienprodukt in einem ersten, größeren

Flächenbereich einen ersten Typ Polymerfolie (1 c, 1c‘, 1 c“) mit einer ersten Steifigkeit und in mindestens einem zweiten Flächenbereich (1 d, 1d‘, 1 d“) einen zweiten Typ Polymerfolie mit einer zweiten, höheren Steifigkeit aufweist.

Description:
Verbundglasscheibe

Beschreibung

Die Erfindung betrifft eine Verbundglasscheibe, die zwei Glasscheiben oder zwei Polymerscheiben oder eine Glasscheibe und eine Polymerscheibe und mindestens eine zwischen diese eingeklebte Polymerfolie aufweist. Bei dieser kann es sich auch um ein Laminat aus mehreren, z. B. drei, Folien handeln.

Derartige Verbundglasscheiben sind seit Jahrzehnten massenhaft in verschiedenen technischen Gebieten, insbesondere bei der Gebäudeverglasung und im Fahrzeugbau, im Einsatz. Die Auswahl der eingesetzten Materialien und die Dimensionierung der Komponenten erfolgt in Abhängigkeit von den Anforderungen des speziellen

Einsatzzwecks, insbesondere hinsichtlich der gewünschten mechanischen

Belastbarkeit der fertigen Verglasung, unter Beachtung der durch die Rahmung und etwaige Anbauteile gesetzten Randbedingungen. Es versteht sich, dass Ausführungen, die höheren oder höchsten Belastungen standhalten, wie etwa explosionssichere Verglasungen oder Verglasungen in gepanzerten Fahrzeugen, wesentlich kostspieliger sind als Standardausführungen.

Aus der US 2016/0282645 A1 ist eine Verbundglasscheibe bekannt, bei der die

Zwischenschicht verschiedene Bereiche mit unterschiedlichen Eigenschaften umfasst.

Die DE 10 2014 017 388 A1 offenbart eine als Seitenscheibe eines PKW ausgeführte Verbundglasscheibe, bei der in einem Befestigungsabschnitt ein anderer Typ von Zwischenschichtfolie als im übrigen Bereich der Seitenscheibe angeordnet ist.

Die DE 10 2013 207 150 A1 offenbart ein Verfahren und eine Vorrichtung zur

Herstellung eines Folienverbundes, die ein spaltfreies Verbinden mehrerer Folien desselben Typs an Randbereichen, wo diese aneinanderstoßen, ermöglicht.

Speziell in der Automobilindustrie gibt es im Zuge der Bemühungen um eine

Gewichtsreduzierung und damit erzielbare Kraftstoff- bzw. Stromeinsparung einen Trend zur Verwendung dünnerer und damit leichterer Gläser in Verbundglasscheiben. Gleichwohl müssen diese Verglasungen definierten mechanischen Anforderungen genügen, die in einschlägigen Industrienormen fixiert sind. Dies gilt unter anderem für die Widerstandsfähigkeit gegenüber Kräften, die auf Scheiben-Anbauteile, wie etwa Innenspiegel, Regensensoren o.ä., einwirken und an der Befestigungsfläche derselben auf die Scheibe übertragen werden. Es hat sich gezeigt, dass die Verwendung relativ dünner Scheiben zur Herstellung der Verbundglasscheiben hier zu Problemen führt.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, eine verbesserte

Verbundglasscheibe bereitzustellen, die einerseits den Einsatz dünnerer Scheiben zur Bildung der Verbundglasscheibe und somit ein verringertes Gewicht derselben ermöglicht und andererseits die Einhaltung einschlägiger Normen für die mechanische Belastbarkeit der Verbundglasscheibe gewährleistet und die zudem kosteneffizient herstellbar ist.

Diese Aufgabe wird durch eine Verbundglasscheibe mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Zweckmäßige Fortbildungen des Erfindungsgedankens sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche. Weiterhin wird ein Folienprodukt mit den Merkmalen des Anspruchs 15 beansprucht, welches grundsätzlich als Zwischenprodukt zur Herstellung der erfindungsgemäßen Verbundglasscheibe gefertigt und eigenständig gehandelt werden kann.

Die Erfindung schließt den Gedanken ein, der beim Einsatz dünnerer Glasscheiben (oder relativ dünner Scheiben aus anderem Material, wie etwa Polykarbonat) einhergehenden Verringerung der mechanischen Belastbarkeit durch einen Eingriff bei der die Glasscheiben verbindenden Polymerfolie entgegenzuwirken. Sie schließt weiter den Gedanken ein, dies durch Einsatz einer Polymerfolie mit größerer Steifigkeit bzw. höherem Elastizitätsmodul zu bewerkstelligen. Schließlich gehört zur Erfindung der Gedanke, mit Blick auf die Kosten des Produkts diese Polymerfolie mit höherer

Steifigkeit (die teurer ist als zu diesem Zweck üblicherweise eingesetzte Polymerfolien) nicht vollflächig, sondern nur bereichsweise in mindestens einem Flächenbereich der Verbundglasscheibe vorzusehen.

Im Sinne der Erfindung sind Verbundglasscheiben mit zwei Glasscheiben oder mit zwei Polymerscheiben oder mit einer Glasscheibe und einer Polymerscheibe

eingeschlossen. In einer bevorzugten Ausführungsform enthält die Verbundglasscheibe mindestens eine Polymerscheibe. Dies führt zu einer deutlichen Gewichtsreduktion im Vergleich mit einer Ausführung mit zwei Glasscheiben. Bevorzugt ist die mindestens eine Polymerscheibe eine Polykarbonatscheibe oder eine Polymethylmethacrylatscheibe. Besonders bevorzugt ist die mindestens eine

Polymerscheibe eine Polykarbonatscheibe.

Die erfindungsgemäße Verbundglasscheibe weist einen ersten, größeren

Flächenbereich auf und einen zweiten Flächenbereich auf. Der zweite Flächenbereich ist demnach kleiner als der erste Flächenbereich. Es können auch mehrere zweite Flächenbereiche vorhanden sein. Die Scheiben der Verbundglasscheibe sind vollflächig über Polymerfolie verbunden. Die Polymerfolie umfasst erfindungsgemäß mindestens einen ersten Typ Polymerfolie und einen zweiten Typ Polymerfolie. Die Polymerfolie kann einen oder mehrere weitere Typen Folien umfassen, die in weiteren Flächenbereichen eingesetzt sind. Dies können zum Beispiel Folien sein, die elektrisch schaltbare Funktionen haben oder gefärbte Bereiche. In einer bevorzugten

Ausführungsform weist die erfindungsgemäße Verbundglasscheibe nur einen ersten Flächenbereich und einen oder mehrere zweite Flächenbereiche auf, die zusammen die Gesamtfläche der Verbundglasscheibe bedecken.

Die Polymerfolie des ersten Typs und die Polymerfolie des zweiten Typs können jeweils einschichtig oder mehrschichtig aufgebaut sein. Bevorzugt ist die Polymerfolie des ersten Typs als Folien-Laminat ausgeführt und / oder die Polymerfolie des zweiten Typs als Folien-Laminat ausgeführt. Besonders bevorzugt ist die Polymerfolie des ersten Typs als Folien-Laminat mit zum Beispiel drei Schichten ausgeführt und die Polymerfolie des zweiten Typs als einschichtige Polymerfolie ausgeführt.

Die Dicken des ersten Typs Polymerfolie und des zweiten Typs Polymerfolie sind im Wesentlichen gleich. Dies verhindert Spannungen in der Verbundglasscheibe aufgrund von Dickenvariationen am Übergang zwischen ersten und zweiten Flächenbereich.

Im Wesentlichen gleich bedeutet erfindungsgemäß, dass zwischen den Dicken ein Unterschied von weniger als 30%, bevorzugt weniger als 20% und besonders bevorzugt von weniger als 10% besteht.

Gemäß einer weiteren praktisch bedeutsamen Ausführung, speziell im Bereich der Automobilindustrie, ist die Verbundglasscheibe als Frontscheibe eines Fahrzeugs ausgeführt. Bevorzugt ist die Verbundglasscheibe als Frontscheibe eines Fahrzeugs und der zweite Flächenbereich als ein zentraler Bereich derselben ausgeführt. Unter einem„zentralen Bereich“ ist hierbei insbesondere der obere mittlere Bereich der Windschutzscheibe zu verstehen, in dem üblicherweise ein Innenspiegel, ein Regensensor oder ähnliche Anbauteile angebracht sind . Besonders bevorzugt schließt der zentrale Bereich direkt an die Oberkante der Frontscheibe an. Dies ist besonders einfach herstellbar und verbessert die Stabilität im Bereich der Kante.

Spezieller hat der zweite Flächenbereich die Form eines Rechtecks oder eines abgerundeten Rechtecks oder eines Kreises oder einer Ellipse. Je nach konkreter Anwendung sind auch andere Formen möglich .

Die Erfindung kann aber auch bei Heckscheiben oder zusammenhängenden

Panorama-Verglasungen von PKW eingesetzt werden , wo beispielsweise ein

Heckscheibenwischer, Scharniere oder Gelenke o.ä. angebracht sind , und

vergleichbare Einsatzmöglichkeiten bestehen auch bei Wasser- und Luftfahrzeugen und Verglasungseinheiten für die Gebäudeverglasung.

I n einer bevorzugten Ausführungsform ist die Verbundglasscheibe als Frontscheibe eines Fahrzeugs ausgeführt und in dem zweiten Flächenbereich ist auf der

Verbundglasscheibe ein Befestigungselement angeklebt. Da die Verbundglasscheibe im zweiten Flächenbereich eine höhere Stabilität hat, ist die Anbringung des

Befestigungselements in diesem Bereich besonders vorteilhaft. Dank der hohen Stabilität in diesem Bereich ist eine Klebeverbindung zwischen Befestigungselement und Verbundglasscheibe möglich . Besonders bevorzugt ist das Befestigungselement auf der I nnenseite der Frontscheibe angebracht und zur Anbringung eines

I nnenspiegels geeignet. Bevorzugt ist ein I nnenspiegel über das Befestigungselement angebracht.

Erfindungsgemäß bedeutet oben in Bezug auf eine Frontscheibe eines Fahrzeugs die in Richtung des Fahrzeugdachs weisende Seite der Scheibe. Die Oberkante weist in Einbaulage nach oben zum Fahrzeugdach, die Unterkante weist in Einbaulage nach unten zum Motorraum.

Mit I nnenseite einer Fahrzeugscheibe wird diejenige Seite der Verbundglasscheibe bezeichnet, welche dafür vorgesehen ist, in Einbaulage dem I nnenraum des Fahrzeugs zugewandt zu sein. Mit Außenseite einer Fahrzeugscheibe wird diejenige Seite der Verbundglasscheibe bezeichnet, welche dafür vorgesehen ist, in Einbaulage der äußeren Umgebung des Fahrzeugs zugewandt zu sein .

Zusätzlich zu den oben beschriebenen Ausführungsformen - aber auch unabhängig hiervon - kann vorgesehen sein, dass die Verbundglasscheibe als Frontscheibe eines Fahrzeugs ausgeführt ist und mehrere zweite Bereiche in Eck- oder Kantenbereichen derselben angeordnet sind. Es können hierbei also insbesondere die im System der Karosseriestruktur während des Betriebs des Fahrzeuges besonders belasteten Grenzbereiche zur A-Säule (oder im Falle einer Heckscheibe zur C-Säule) und den Dachkanten belastbarer und damit beschädigungssicherer gestaltet werden. Auch hier sind die Einsatzmöglichkeiten nicht auf Straßenfahrzeuge und insbesondere PKWs beschränkt, sondern erstrecken sich grundsätzlich auch auf andere Fahrzeuge und auch auf Gebäude, bei denen Verbundglasscheiben eingesetzt werden.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Verbundglasscheibe als

Frontscheibe eines Fahrzeugs ausgeführt und der zweite Flächenbereich erstreckt sich als umlaufender Rahmen entlang den Kanten der Verbundglasscheibe. Der umlaufende Rahmen schließt direkt an die Kanten der Verbundglasscheibe an. Der Rahmen hat bevorzugt eine Breite von 1 cm bis 20 cm, besonders bevorzugt von 2 cm bis 10 cm. Die Breite des Rahmens kann sich entlang der einzelnen Scheibenkanten

unterscheiden. Zum Beispiel kann der Rahmen entlang der Oberkante breiter sein als entlang der Unterkante der Scheibe, sodass im Bereich der Oberkante ein

Befestigungselement mittig angeordnet werden kann. Da die Frontscheibe beim Einbau in ein Fahrzeug über eine Klebeverbindung am Rand der Scheibe, das heißt im Bereich des umlaufenden Rahmens, mit der Karosserie verbunden ist, ist die mechanische Belastung auf die Scheibe im Bereich des umlaufenden Rahmens besonders groß. Durch die Verstärkung mittels einer steiferen Polymerfolie im Randbereich wird zudem ein effektiver Schutz vor Scheibenbruch im Falle eines Steinschlags am Rande der Scheibe erreicht.

Des Weiteren ist in zweckmäßigen Ausführungen der Erfindung vorgesehen, dass der oder jeder zweite Bereich einen Flächenanteil von weniger als 25%, bevorzugt weniger als 10 % der Gesamtfläche der Verbundglasscheibe hat. Grundsätzlich ist es im

Hinblick auf eine möglichst große Belastbarkeit der Verbundglasscheibe möglich, größere Flächenanteile mit der steiferen Polymerfolie des zweiten Typs zu versehen, jedoch ist dies aus Kostengründen normalerweise nicht wünschenswert. Bevorzugt hat die Summe aller zweiten Bereiche weniger als 50%, besonders bevorzugt weniger als 30% der Gesamtfläche der Verbundglasscheibe.

Materialseitig kann insbesondere vorgesehen sein, dass der erste Typ Polymerfolie eine Polyvinylbutyral (PVB)-Folie mit einem Elastizitätsmodul von kleiner als 20 MPa und der zweite Typ Polymerfolie eine PVB-Folie mit einem Elastizitätsmodul von größer als 100 MPa, jeweils gemessen nach Norm ASTM D882 ist.

In einer alternativen Ausführung ist vorgesehen, dass der erste Typ Polymerfolie eine PVB-Folie mit einem Elastizitätsmodul von kleiner als 20 MPa und der zweite Typ Polymerfolie eine lonomer-Folie mit einem Elastizitätsmodul von größer als 300 MPa, jeweils gemessen nach Norm ASTM D882 ist.

Grundsätzlich können aber sowohl für den ersten Flächenbereich als auch für den oder die zweiten Flächenbereich/e Polymerfolien mit anderer chemischer Zusammensetzung verwendet werden, sofern diese den übrigen Anforderungen (Transparenz,

Langlebigkeit, Kosten ...) entsprechen und die oben genannte Relation zwischen den Steifigkeiten bzw. Elastizitätsmodulen der ersten und zweiten Polymerfolie eingehalten wird.

In einer den aktuellen Entwicklungen im Automobilbau Rechnung tragenden

Ausführung beträgt die Dicke der inneren Glas- oder Polymerscheiben weniger als 1 ,4 mm, insbesondere weniger als 1 ,2 mm. Grundsätzlich ist die Erfindung auch in

Verbindung mit größeren Scheibendicken einsetzbar, die vorteilhaften Wirkungen fallen dann aber naturgemäß weniger deutlich aus.

Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass die Dicke des ersten und zweiten Typs Polymerfolie gleich ist und im Bereich zwischen ca. 0,6 mm und 1 ,0 mm liegt. Werden Folien-Laminate eingesetzt, kann die Dicke auch wesentlich größer sein! Grundsätzlich können auch dickere oder dünnere Polymerfolien eingesetzt werden, und auch geringfügige Dickenunterschiede zwischen der Polymerfolie des ersten Typs und der Polymerfolie des zweiten Typs sind ggf. hinnehmbar; der vorstehend genannte

Dickenbereich und Dieken-Übereinstimmung zwischen beiden Folien sind jedoch technologisch vorteilhaft.

Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Kraftfahrzeug mit einer darin eingebauten erfindungsgemäßen Verbundglasscheibe, die über eine Klebeverbindung im Randbereich der Fahrzeugscheibe mit der Karosserie verbunden ist, wobei die Fahrzeugscheibe bevorzugt eine Heckscheibe oder eine Frontscheibe ist. Vorteile und Zweckmäßigkeiten der Erfindung ergeben sich im Übrigen aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Figuren.

Von diesen zeigen:

Fig. 1 a und 1 b Schematische Darstellungen (Draufsicht und Schnittansicht) zu einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung,

Fig. 2 eine schematische Darstellung (Draufsicht) zu einem zweiten

Ausführungsbeispiel der Erfindung und

Fig. 3 eine schematische Darstellung (Draufsicht) zu einem dritten

Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Fig. 1 a zeigt schematisch eine Draufsicht einer PKW-Frontscheibe 1 gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung, und Fig. 1 b zeigt eine Schnittansicht derselben längs einer Schnittebene A-A. Die Frontscheibe 1 ist als Verbundglasscheibe mit einer ersten und zweiten Glasscheibe 1 a, 1 b mit einer Dicke von jeweils 1 ,5 mm und einer ersten und zweiten, zwischen die Glasscheiben eingeklebten Polymerfolie 1 c, 1 d gebildet. Der größte Teil der Verbundglasscheibe ist mit der Polymerfolie 1 c aus einem standardmäßig für derartige Zwecke eingesetzten PVB mit einer Dicke von ca. 0,75 mm gebildet. In einem mittleren oberen Bereich der Frontscheibe 1 , der sich an deren Oberkante anschließt, ist in einen Ausschnitt der ersten Polymerfolie 1 c ein

rechteckförmiger Abschnitt der zweiten Polymerfolie 1 d eingesetzt, bei der es sich um eine lonomer-Folie mit höherer Steifigkeit handelt, wie sie etwa unter dem

Handelsnamen SentryGlas® marktgängig ist. Es handelt sich bei diesem Bereich um denjenigen, in dem an die Innenseite der Frontscheibe 1 ein Fixierungselement 2 zur Anbringung eines Innenspiegels aufgeklebt ist. Es wird darauf hingewiesen, dass die Klebstoffschicht zwischen der Glasscheibe 1 b und dem Befestigungselement 2 in Fig. 1 b nicht gesondert bezeichnet sind. Als Klebstoffschicht eignet sich zum Beispiel Polyurethan-Kleber oder ein geeignetes Klebeband, wie zum Beispiel SBT (Structural Bonding Tape) für Automobilanwendungen.

Durch das Vorsehen der steiferen Polymerfolie 1 d im Bereich der Anbringung des Innenspiegels wird in diesem Bereich die mechanische Belastbarkeit der

Verbundglasscheibe 1 insgesamt in einem Maße erhöht, dass diese trotz des

Einsatzes relativ dünner Glasscheiben 1 a, 1 b den in den einschlägigen Normen definierten Anforderungen genügt. Der Effekt der Erhöhung der mechanischen Belastbarkeit im Bereich eines zweiten Typs Polymerfolie konnte von den Erfindern auch experimentell bestätigt werden . Die Erfinder haben hierzu Versuche durchgeführt mit Proben gemäß der Erfindung, wobei in einem zentralen zweiten Flächenbereich eine PVB-Folie mit höherer Steifigkeit verwendet wurde als im ersten Flächenbereich, in dem eine Standard-PVB-Folie verwendet wurde. I m zweiten Flächenbereich wurde auf der dünneren I nnenscheibe ein I nnenspiegel angebracht. Als Vergleichsproben dienten Verbundgläser, die vollständig über eine Standard-PVB-Folie verbunden waren . Die Verbundglasscheiben hatten jeweils eine Außenscheibe aus 2, 1 mm dickem Glas und eine I nnenscheibe aus 1 , 1 mm dickem Glas. Die Polymerfolien hatten eine Dicke von etwa 0,8 mm . Es wurde festgestellt, dass bei den erfindungsgemäßen Proben die Kraft, die auf den Spiegel als Hebel einwirken kann , bevor eine dünne I nnenscheibe bricht, mehr als doppelt so groß war.

Fig. 2 zeigt in einer Draufsicht schematisch eine weitere Ausführung der Erfindung. Hierbei sind bei einer weiteren Frontscheibe T wiederum eine erste Polymerfolie 1 c‘ im weitaus überwiegenden Flächenbereich der Frontscheibe sowie eine zweite, steifere Polymerfolie 1 d‘ in den seitlichen Kanten- und Eckbereichen eingesetzt. Bei dieser Ausführung wird die Steifigkeit der Frontscheibe und damit deren mechanische

Belastbarkeit speziell in den seitlichen Kanten- und Eckbereichen erhöht. Diese

Ausführung kann mit der in Fig. 1 a und 1 b gezeigten kombiniert sein .

Fig. 3 zeigt in der Draufsicht schematisch eine weitere Ausführungsform der Erfindung. Die Frontscheibe 1“ ist als Verbundglasscheibe mit einer ersten Glasscheibe 1 a mit einer Dicke von 2, 1 mm und zweiten Glasscheibe 1 b mit einer Dicke von 1 , 1 mm ausgebildet. Hierbei ist ein erster Typ Polymerfolie 1 c“ im weitaus überwiegenden Flächenbereich der Frontscheibe in Form einer 0,8 mm dicken Standard-PVB-Folie eingesetzt. Ein zweiter Flächenbereich mit einem zweiten Typ Polymerfolie 1 d“ ist in Form eines umlaufenden Rahmens angeordnet, der direkt an die Kanten der

Verbundglasscheibe 1“ angrenzt. Als zweiter Typ Polymerfolie ist eine 0,8 mm dicke, steifere PVB-Folie eingesetzt, die unter dem Namen Saflex®, DG41 kommerziell erhältlich ist. Der umlaufende Rahmen hat eine Breite b von etwa 5 cm und weist im Wesentlich entlang aller Kanten die gleiche Breite auf. Die Frontscheibe ist

vorgesehen zur Verklebung mit der Karosserie eines Fahrzeugs. Da die

Klebeverbindung im Bereich des zweiten Flächenbereichs in Form des umlaufenden Rahmens erfolgt, ist die Stabilität der Fahrzeugscheibe wesentlich verbessert, insbesondere im Falle eines Steinschlags. Die Ausführung der Erfindung ist nicht auf die oben genannten Beispiele und

hervorgehobenen Aspekte beschränkt, sondern ebenso in einer Vielzahl von

Abwandlungen möglich, die im Schutzbereich der anhängenden Ansprüche liegen.

Die erfindungsgemäße Verbundglasscheibe weist in einer weiteren Ausführungsform zwei Glasscheiben oder zwei Polymerscheiben oder eine Glasscheibe und eine Polymerscheibe und mindestens eine zwischen diese eingeklebte Polymerfolie oder ein Folien-Laminat auf, wobei in einem ersten, größeren Flächenbereich der Verbundglasscheibe ein erster Typ Polymerfolie oder ein Folien-Laminat mit einer ersten Steifigkeit und in mindestens einem zweiten

Flächenbereich ein zweiter Typ Polymerfolie oder ein Folien-Laminat mit einer zweiten, gegenüber der ersten Polymerfolie höheren Steifigkeit angeordnet ist.

Die Verbundglasscheibe enthält bevorzugt mindestens eine Polymerscheibe und die mindestens eine Polymerscheibe ist bevorzugt eine Polykarbonatscheibe oder eine

Polymethylmethacrylatscheibe.

Verbundglasscheibe ist bevorzugt als Frontscheibe eines Fahrzeugs und der zweite

Flächenbereich als ein zentraler Bereich derselben ausgeführt.

Der zweite Flächenbereich hat bevorzugt die Form eines Rechtecks oder eines abgerundeten Rechtecks oder eines Kreises oder einer Ellipse.

Die Verbundglasscheibe ist bevorzugt als Frontscheibe eines Fahrzeugs ausgeführt und mehrere zweite Bereiche sind in Eck- oder Kantenbereichen derselben angeordnet.

Der oder jeder zweite Bereich hat bevorzugt einen Flächenanteil von weniger als 10 % der Gesamtfläche der Verbundglasscheibe.

Der erste Typ Polymerfolie ist bevorzugt eine PVB-Folie mit einem Elastizitätsmodul von kleiner als 20 MPa und der zweite Typ Polymerfolie eine PVB-Folie mit einem Elastizitätsmodul von größer als 100 MPa, jeweils gemessen nach Norm ASTM D882.

Der erste Typ Polymerfolie ist bevorzugt eine PVB-Folie mit einem Elastizitätsmodul von kleiner als 20 MPa und der zweite Typ Polymerfolie eine lonomer-Folie mit einem Elastizitätsmodul von größer als 300 MPa, jeweils gemessen nach Norm ASTM D882. Die Dicke der inneren Glas- oder Polymerscheiben beträgt bevorzugt weniger als 1 ,4 mm, insbesondere weniger als 1 ,2 mm.

Die Dicke des ersten und zweiten Typs Polymerfolie ist bevorzugt gleich und liegt im Bereich zwischen 0,6 mm und 1 ,0 mm.

Des weiteren umfasst die Erfindung ein Folienprodukt zur Herstellung einer weiter oben beschriebenen Verbundglasscheibe, wobei das Folienprodukt in einem ersten, größeren Flächenbereich einen ersten Typ Polymerfolie oder Folien-Laminat mit einer ersten Steifigkeit und in mindestens einem zweiten Flächenbereich einen zweiten Typ Polymerfolie oder Folien- Laminat mit einer zweiten, höheren Steifigkeit aufweist.

Bezugszeichenliste

1; 1‘ , 1“ Frontscheibe (Verbundglasscheibe)

1a, 1b Glasscheibe

1c, 1c‘, 1c“ erster Typ Polymerfolie, erste Polymerfolie 1d; 1 d‘ , 1d“ zweiter Typ Polymerfolie, zweite Polymerfolie

2 Befestigungselement, Fixierungselement b Breite des umlaufenden Rahmens