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Title:
COMPOSITE GLASS WITH AN INTERMEDIATE FILM THAT CHANGES COLOUR DEPENDING ON THE VIEWING ANGLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/048638
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a composite glass (1) comprising two glass and/or plastic panes (11, 13), as well as an intermediate film (20; 30; 40) arranged between the glass and/or plastic panes. ViaDue to the intermediate film (20; 30; 40), the composite glass (1) is designed to be different depending on the side, in that it appears more transparent for a viewer from an inner side (I) than from an outer side (A). In this case, depending on the viewing angle, the composite glass (1) appears different for the viewer from the outer side (A) due to the intermediate film (20; 30; 40).

Inventors:
SCHERER MAIK RUDOLF JOHANN (DE)
DEHMEL RAPHAEL (DE)
SCHERER KAI HERRMANN (DE)
LENSSEN DANIEL (DE)
RAHM MICHAEL (DE)
KELLER MARIO (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/025290
Publication Date:
March 12, 2020
Filing Date:
September 02, 2019
Export Citation:
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Assignee:
GIESECKE DEVRIENT CURRENCY TECH GMBH (DE)
International Classes:
B32B17/10; B44F1/08
Domestic Patent References:
WO2017202517A12017-11-30
Foreign References:
JP2004307303A2004-11-04
DE102006057049A12008-06-05
US20090169795A12009-07-02
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e

1. Verbundglas (1) umfassend zwei Glas- und/ oder Kunststoffplatten (11,13) sowie eine zwischen den Glas- und/ oder Kunststoffplatten angeord- nete Zwischenfolie (20; 30; 40),

- wobei das Verbundglas (1) durch die Zwischenfolie (20; 30; 40) seitenab- hängig unterschiedlich ausgebildet ist, indem es für einen Betrachter von einer Innenseite (I) transparenter als von einer Außenseite (A) erscheint, dadurch gekennzeichnet, dass

das Verbundglas (1) durch die Zwischenfolie (20; 30; 40) von der Außenseite (A) betrachtungswinkelabhängig unterschiedlich erscheint.

2. Verbundglas (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Betrachtungswinkelabhängigkeit in der Zwischenfolie (40; 30 ;20) durch eine Reliefstruktur (433), einen Interferenzschichtaufbau (33) oder Pigmente in einer Pigmentschicht (23) bereitgestellt wird.

3. Verbundglas (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbundglas (1) von der Innenseite (I) für den Betrachter semit- ransparent ist und vorzugsweise für den Betrachter von der Außenseite (A) reflektierend wirkt.

4. Verbundglas (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn- zeichnet, dass die Zwischenfolie (20)

unter einem ersten Betrachtungswinkel, vorzugsweise in einem ersten Be- trachtungswinkelbereich, ein erstes Erscheinungsbild sowie

unter einem zweiten Betrachtungswinkel, vorzugsweise in einem zweiten Betrachtungswinkelbereich, ein zweites Erscheinungsbild zeigt, insbesonde- re: 2

- betrachtungswinkelabhängig entweder in einem ersten Buntfarbton oder unfarbig bzw. in einem zweiten Buntfarbton, jeweils insbesondere reflektie- rend oder nicht reflektierend erscheint,

- betrachtungswinkelabhängig eine Bewegung, insbesondere eines Motiv oder mehrerer Teilflächen zeigt,

- betrachtungswinkelabhängig ein Motiv zeigt oder nicht zeigt,

- betrachtungswinkelabhängig ein Motiv in unterschiedlichen dreidimensio- nalen Ansichten zeigt, und/ oder

- betrachtungswinkelabhängig ein erstes Motiv oder ein zweites Motiv zeigt.

5. Verbundglas (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn- zeichnet, dass die Zwischenfolie (20) eine Teilschicht (23) mit Pigmenten, insbesondere Flüssigkristall- oder Interferenzpigmenten umfasst, deren Farb- ton vom Betrachtungswinkel abhängt.

6. Verbundglas (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch, eine nicht reflektierende dunkle Teilschicht (22; 32; 42), die insbeson- dere als Hintergrund für die vollflächige Teilschicht (23) mit Flüssigkristall- Pigmenten dient.

7. Verbundglas (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn- zeichnet, dass die Zwischenfolie (20) einen Interferenzschichtaufbau (33) um fasst, vorzugsweise umfasst der Interferenzschichtaufbau (33) mindestens drei Teilschichten, wobei zumindest ein Buntfarbton durch die Dicke einer Abstandschicht (332) bestimmt ist.

8. Verbundglas (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn- zeichnet, dass die Zwischenfolie (20) durch eine Vielzahl (50r) einzelner Zwi- - 3 -

schenfolienstücke, die insbesondere gerastert angeordnet sein können, gebil- det wird.

9. Verbundglas (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn- zeichnet, dass die Zwischenfolie (20) vollflächig (50v) oder netzartig (50n), insbesondere mit einer Vielzahl von Aussparungen, vorliegt.

10. Verbundglas (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekenn- zeichnet, dass mindestens eine, vorzugsweise genau zwei oder alle vorhan- denen, der folgenden Teilschichten der Zwischenfolie (20) in der Zwischen- folie (20, 50r, 50n) vollflächig ausgebildet sind:

- nicht reflektierende Teilschicht (22; 32),

- Folienteilschicht (21; 31; 41),

- Pigmentschicht (23),

- Reliefschicht (42; 433),

- erste Reflektorschicht (331),

- Abstandsschicht (332), und/ oder

- semitransparente Reflektor Schicht (333). 11. Verbundglas (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekenn- zeichnet, dass die Zwischenfolie (20; 40) semitransparent wirkt, da eine opake Teilschicht (22) oder eine Mattstruktur (42) der Zwischenfolie (20) in der Zwischenfolie (20) teilflächig ausgebildet ist, oder

eine semitransparente Teilschicht (32) der Zwischenfolie (20) vollflächig ausgebildet ist.

12. Verbundglas (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekenn- zeichnet, dass die Zwischenfolie eine Reliefschicht (42; 43) umfasst, insbe- sondere eine geprägte Folienschicht (42) und/ oder geprägte Teilschicht (43), - 4 -

umfasst, wobei die Prägung außenseitig farbgebend wirkt, außenseitig die Betrachtungswinkelabhängigkeit erzeugt und/ oder innenseitig als Matt- struktur wirkt. 13. Fenster, wie Gebäudefenster, Fahrzeugfenster oder sonstiges großflä- chiges Fenster, mit Verbundglas (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12 sowie einer Verbundglashalterung (2).

14. Anordnung aus einer Vielzahl von Fenstern nach Anspruch 13, die insbe- sondere gleichartig betrachtungswinkelabhängig oder unterschiedlich be- trachtungswinkelabhängig sind.

15. Herstellungsverfahren für ein Verbundglas gemäß einem der Ansprü- che 1 bis 12,

- Bereitstellen einer Zwischenfolie, welche seitenabhängig unterschiedlich erscheint,

- Einbetten der Zwischenfolie zwischen zwei Glas- oder Kunststoffplatten, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischenfolie betrachtungswinkelabhän- gig unterschiedlich erscheint und so eingebettet wird, dass das Verbundglas auf seiner Außenseite betrachtungswinkelabhängig ist.

Description:
Verbund glas mit betrachtungswinkelab- hängig f arbvariabler Zwischenf olie

Die Erfindung betrifft ein Verbundglas, welches durch eine Zwischenfolie seitenabhängig unterschiedlich wirkt.

Verbundglas umfasst in der Regel zwei oder mehr Glasscheiben, die mindes- tens eine Zwischenfolie zur Erhöhung der Bruchsicherheit des Verbund gla- ses umfassen. Insbesondere für Gebäudeverglasungen soll Verbundglas von außen reflektierend sein, um die Sonneneinstrahlung zu vermindern, und von innen semitransparent sein, um den Blick nach außen zu ermöglichen. Zu diesem Zweck ist es unter anderem bekannt, eine innenseitig und außen- seitig unterschiedlich beschichtete Zwischenfolie im Verbundglas einzuset- zen.

Es wird bereits Verbundglas angeboten, welches ein - von innen semitrans- parent wirkendes - regelmäßiges Muster aus opaken Zwischenfolienstücken umfasst. Die Zwischenfolienstücke sind dabei innenseitig schwarz beschich- tet und außenseitig mit einer wählbaren Farbe, beispielsweise in einem grü- nen oder einem blau Farbton, reflektierend gestaltet.

Die Herstellung des Verbundglases erfordert bereits eine Vielzahl von Ein- zelschritten. Eine Verarbeitung von Zwischenfolienstücken erhöht den Her- stellungsaufwand und somit die Herstellungskosten weiter.

Aus jeweils anderem Kontext sind bereits bekannt: beschichtete Folien, wel- che abhängig vom Betrachtungswinkel beispielsweise unterschiedlich farb- lich erscheinen, und bekannt Lackierungen mit betrachtungswinkelabhängig unterschiedlich wirkenden Pigmenten. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein für den Betrachter optisch attraktives Verbundglas bereitzustellen, dass insbesondere kostengünstig herstellbar ist. Die Aufgabe wird durch den Gegenstand der unabhängigen Ansprüche ge- löst. Die abhängigen Ansprüche betreffen bevorzugte Ausgestaltungen.

Das Verbundglas umfasst zumindest zwei Glas- und/ oder Kunststoffplatten sowie eine zwischen den Glas- und/ oder Kunststoffplatten angeordnete Zwischenfolie. Durch die Zwischenfolie ist das Verbundglas seitenabhängig unterschiedlich ausgebildet. Bevorzugt ist es von einer Innenseite semit- ransparent und von einer Außenseite reflektierend. Vorliegend ist das Ver- bundglas durch die Zwischenfolie angepasst, von der Außenseite betrach- tungswinkelabhängig unterschiedlich zu erscheinen.

Das Verbundglas ist somit nicht nur optisch für den Betrachter attraktiver, sondern auch wesentlich vielseitiger einsetzbar. Die Betrachtungswinkelab- hängigkeit kann zur Darstellung eines Motivs, wie Firmenlogo, oder einer Information, wie Text, Ziffern oder Richtungspfeil (en), dienen. Ebenso kann die Betrachtungswinkelabhängigkeit des Verbundglases an den Einbauort angepasst sein, beispielsweise an die Farbe des betrachtungswinkelabhängig unterschiedlichen Hintergrunds, wie Umgebung oder Nachbargebäude.

Die Betrachtungswinkelabhängigkeit wird in der Zwischenfolie durch eine Reliefstruktur, einen Interferenzschichtaufbau oder Pigmente in einer Pig- mentschicht bereitgestellt. Das Verbundglas wird dadurch konfigurierbar ohne Zusatzkosten zu verursachen. Eine beispielsweise hinsichtlich Motiv, Betrachtungswinkel oder Farbtönen angepasste Betrachtungswinkelabhän- gigkeit erfordert keine erneute Zertifizierung des Verbundglases, da nur Pa- rameter der Reliefstruktur, des Interferenzschichtaufbaus oder des Pigments der Zwischenfolie angepasst werden. Insbesondere andere Stoffe, weitere Schichten oder andere Pigmentarten sind nicht erforderlich. Die Zwischenfolie kann unterschiedliche, gegebenenfalls untereinander kombinierbare, Betrachtungswinkelabhängigkeiten bereitstellen. Unter ei- nem ersten Betrachtungswinkel, vorzugsweise einem ersten Betrachtungs- winkelbereich, erscheint das Verbundglas in einem ersten Buntfarbton re- flektierend und unter einem zweiten Betrachtungswinkel, vorzugsweise ei- nem zweiten Betrachtungswinkelbereich, unfarbig - insbesondere reflektie- rend oder nicht reflektierend - oder in einem zweiten Buntfarbton reflektie- rend. Ebenso kann für den Betrachter betrachtungswinkelabhängig eine Be- wegung, insbesondere eines Motiv oder mehrerer Teilflächen, dargestellt werden. So kann ein Motiv, wie Firmenlogo oder Richtungspfeil, sich auf einer Gebäudefassade bewegen, insbesondere wahlweise in der Bewegungs- richtung eines sich vor dem Gebäude bewegenden Betrachters, entgegen dessen Bewegungsrichtung, orthogonal zur Betrachter-Bewegungsrichtung oder mit sich ändernder Motiv-Bewegungsrichtung bei linearer Betrachter- Bewegungsrichtung. Anstelle eines sich bewegenden Motivs können sich für den Betrachter erkennbare Teilflächen bewegen (ein Muster aus Teilflächen wandert ggf. vollflächig oder nur innerhalb eines Motivs). Ebenso oder zu- sätzlich kann betrachtungswinkelabhängig ein Motiv für den Betrachter ge- zeigt werden oder nicht gezeigt werden. Das Motiv verschwindet (oder er- scheint) bei einem Grenzbetrachtungswinkel. Analog kann ein erstes (stati- sches oder bewegtes) Motiv sich betrachtungswinkelabhängig in ein zweites Motiv ändern (Kreis => Viereck). Komplexer aber ebenfalls denkbar ist es, betrachtungswinkelabhängig ein Motiv in unterschiedlichen dreidimensio- nalen Ansichten zu zeigen. In vorteilhaften Ausgestaltungen umfasst die Zwischenfolie eine Teilschicht mit Pigmenten, deren Farbton vom Betrachtungswinkel abhängt. Vorzugs- weise sind die Pigmente dabei einheitlich ausgerichtet. Beispielsweise kön- nen Interferenzschichtpigmente verwendet werden, die betrachtungswin- kelabhängig in zwei unterschiedlichen Buntfarbtönen reflektieren. Die Bunt- farbtöne können mittels einer Teilschichtdicke der Interferenzschichtpigmen- te, in der Regel einer Abstandsschicht, gewählt werden. Alternativ umfasst die Zwischenfolie eine Teilschicht mit Flüssigkristall-Pigmenten, deren Farb- ton vom Betrachtungswinkel abhängt.

Die Zwischenfolie umfasst eine Folienteilschicht sowie weitere Teilschichten, wie beispielsweise die Pigmentschicht.

Ebenso kann die Zwischenfolie eine nicht reflektierende und dunkle Teil- S chicht umfassen. Diese Teilschicht lässt die Zwischenfolie von der Innensei- te insgesamt semitransparent erscheinen. Sie ist bevorzugt eine semitranspa- rente Teilschicht, kann aber - bei teilflächig angeordneten Zwischenfolien - auch opak sein. Die semitransparente Teilschicht ist vorzugsweise auf einer - der innenseitigen oder der außenseitigen - Oberfläche einer Folienteilschicht angeordnet. Besonders bevorzugt ist die semitransparente, nicht reflektie- rende und dunkle Teilschicht schwarz und/ oder matt ausgebildet. Sie kann zudem als Hintergrund für eine vollflächige Teilschicht mit Flüssigkristall- Pigmenten dienen. In weiteren vorteilhaften Ausgestaltungen umfasst die Zwischenfolie einen Interferenzschichtaufbau. Der Interferenzschichtaufbau umfasst vorzugswei- se drei (und optional zwei oder fünf) Teilschichten. Die Dicke einer Abstand- schicht des Interferenzschichtaufbau wird einen ersten (und einen zweiten) Buntfarbton bestimmen. Als Abstandsschicht wird vorzugsweise eine die- lektrische Teilschicht oder die Folienteilschicht der Zwischenfolie verwendet. In der Regel ist die Abstandsschicht zwischen zwei semitransparenten, re- flektierenden Teilschichten angeordnet, die insbesondere aus einem Metall oder aus hochreflektierendem Material gebildet sein können.

Im Verbundglas ist zumindest eine, vorzugsweise genau zwei, drei oder alle, der folgenden Teilschichten der Zwischenfolie vollflächig ausgebildet: Foli- enteilschicht, Pigmentschicht, Reliefschicht, erste Reflektorschicht, Abstands- S chicht und/ oder zweite semitransparente Reflektorschicht.

Eine opake Teilschicht oder eine Mattstruktur der Zwischenfolie wären da- gegen in der Regel teilflächig ausgebildet, derart dass das Verbundglas von innen semitransparent wirkt. Alternativ ist eine semitransparente Teilschicht der Zwischenfolie vollflächig ausgebildet ist, so dass das Verbundglas von innen semitransparent wirkt.

In besonders bevorzugten Ausgestaltungen weist die Zwischenfolie eine Re- liefschicht auf. Die Reliefschicht kann eine geprägte Teilschicht sein, insbe- sondere kann die Folienteilschicht und/ oder eine Prägeteilschicht, vorzugs- weise gebildet durch einen, insbesondere härtbaren, Prägelack, geprägt sein. Die Reliefschicht bzw. die Prägung wirkt außenseitig farbgebend, wenn sie beispielsweise als farbfilternde Subwellenlängenstruktur gebildet ist. Alter- nativ oder zusätzlich kann die Reliefschicht außenseitig die Betrachtungs- W inkelabhängigkeit erzeugen. Die Reliefschicht kann dabei beispielsweise eine Linsenstruktur, eine verdeckende Struktur oder eine Reflektorstruktur sein. Durch jede Linse der Linsenstruktur hindurch sieht der Betrachter be- trachtungswinkelabhängig entweder eine erste oder ein zweite Motivfläche, die beispielsweise unterschiedlich farbig sein können. Eine verdeckende Re- liefstruktur (beispielsweise aus Noppen, Pyramiden oder Linien) verdeckt betrachtungswinkelabhängig den Blick auf eine Motivfläche oder gibt den Blick darauf frei. Besonders bevorzugt ist die Reliefstruktur eine Reflek- torstruktur, wobei betrachtungswinkelabhängig einzelne Reflektoren wirk- sam werden, also in Richtung des Betrachters reflektieren. Als gerichtete Re- flektoren der Reflektorstruktur können gerichtete plane oder gewölbte Flä- chen, fresnelartige Reflektoren oder gitterförmige Reflektorflächen dienen. Reflektorstrukturen können insbesondere eingesetzt werden für die bereits genannten Effekte eines erscheinenden, sich ändernden, dreidimensional wirkenden oder bewegten Motivs. Insbesondere zur Darstellung eines Farb- wechsels kann die Reliefstruktur auf zwei Ebenen mit zwei Teilreliefstruktu- ren ausgebildet sein, wobei jede Teilreliefstruktur (bzw. Ebene) farblich un terschiedlich reflektiert. Alternativ kann die Reliefstruktur als Mattstruktur ausgebildet sein, um das Verbundglas innenseitig matt, also nicht reflektie- rend, semitransparent zu gestalten.

Die Zwischenfolie selbst kann - regelmäßig oder unregelmäßig - gerastert vorgesehen sein, insbesondere in einer Vielzahl einzelner Zwischenfolienstü- cke. Alternativ kann die Zwischenfolie vollflächig oder netzartig, insbeson- dere mit einer Vielzahl von Aussparungen, vorgesehen sein. Eine vollflächi- ge Zwischenfolie kann auf einer - vorzugsweise transparenten - Folienteil- schicht eine Vielzahl einzelner Vorfolienstücke oder eine netzartige Vorfolie, also mit einer Vielzahl von Aussparungen, umfassen. Im Falle einer vollflä- chigen Zwischenfolie liegt zumindest eine Folienteilschicht vollflächig vor. Die weiteren Teilschichten können ebenfalls vollflächig vorliegen, soweit sie transparent oder semitransparent sind. Von innen opak wirkende Teilschich- ten oder opake Vorfolienstücke liegen dagegen nur teilflächig vor, also ins- besondere gerastert oder netzartig. Das Verbundglas weist die vorliegende, optisch wirksame Zwischenfolie auf. Es kann optional weiterhin zumindest eine mechanisch wirksame Folie um fassen. Glas- oder Kunststoffplatten im vorliegenden Sinne sind steif und weisen eine Mindestdicke von 0,2 mm auf, vorzugsweise eine Dicke von 0,2 bis 15 mm, weiter vorzugsweise von 0,2 bis 9 mm. Verbundglas ist regelmäßig mehr als 0,5 m 2 groß und/ oder dicker als 10 mm, bevorzugt als 15 mm wei- ter bevorzugt als 20 mm, insbesondere 10 bis 60 mm, bevorzugt 20 bis 45 mm dick. Zwischenfolien sind flexibel (nicht starr). Die Dicke der Zwischenfolie beträgt vorzugsweise maximal 150gm, bevorzugt weniger als 100 gm, weiter bevorzugt weniger als 60 gm.

Das beschriebene Verbundglas kann vorteilhaft als Fenster, wie Gebäude- fenster, Fahrzeugfenster oder sonstiges großflächiges Fenster, in einer Ver- bundglashalterung angeordnet werden.

Aus einer Vielzahl derartiger Fenster, die insbesondere in ihrer Betrach- tungswinkelabhängigkeit gleichartig oder unterschiedlich ausgebildet sind, kann beispielsweise eine Gebäudefassade gebildet werden. Die Betrach- tungswinkelabhängigkeit kann - implementierungsabhängig gleich oder un terschiedlich - ausgebildet werden, um für die Vielzahl der Fenster die glei- che Betrachtungswinkelabhängigkeit zu erzielen. Alternativ kann die Viel- zahl der Fenster bewusst unterschiedliche Betrachtungsabhängigkeiten auf- weisen, um ein Gesamtmotiv zu bilden.

Anhand der folgenden Figuren werden bevorzugte Ausgestaltungen konkre- ter beschrieben. Es zeigen Fig. 1 im Querschnitt ein Fenster mit Verbundglas, welches eine Zwischen- folie aufweist;

Fig. 2 im Querschnitt einen Ausschnitt des Verbundglases mit einer ersten Ausgestaltung einer Zwischenfolie;

Fig. 3 im Querschnitt einen Ausschnitt des Verbundglases mit einer zweite Ausgestaltung einer Zwischenfolie; Fig. 4 im Querschnitt einen Ausschnitt des Verbundglases mit einer dritten Ausgestaltung einer Zwischenfolie; und

Fig. 5 in Aufsicht einen vollflächigen, einen gerasterten und einen netzarti- gen Zwischenfolienbereich.

Das Fenster in Figur 1 umfasst ein Verbundglas 1 mit zumindest zwei Glas- platten 11, 12 und hier einer optionalen weiteren Glasplatte 13 sowie einer zwischen den Glasplatten 11 und 12 angeordneten Zwischenfolie 20. Das Verbundglas 1 ist in einer Verbundglashalterung 2 angeordnet, die bei- spielsweise ein Fensterrahmen sein kann.

Im Verbundglas, insbesondere zwischen den Glasplatten 12 und 13, kann zumindest eine - nicht dar gestellte - optionale weitere Folienschicht liegen, die vorzugsweise transparent ist und beispielsweise als Laminierhilfe oder als mechanisch wirksame Folie dient (wie Bruchsicherheit). Die Zwischenfo- lie 20 ist dagegen eine optisch aktive bzw. wirksame Zwischenfolie.

Von seiner Innenseite I betrachtet ist das Fenster durch die Zwischenfolie 20 für einen Betrachter 3 semitransparent. Die Innenseite I des Fensters definiert auch eine innenseitige Oberfläche der Zwischenfolie bzw. - sofern begrifflich verwendet - eine Innenseite der Zwischenfolie 20. Von seiner Außenseite A betrachtet ist das Fenster durch die Zwischenfolie 20 für den Betrachter 3 reflektierend und wirkt betrachtungswinkelabhängig unterschiedlich. Unter einem ersten Betrachtungswinkel W1 sieht der Betrachter ein erstes Erschei- nungsbild des Verbundglases, beispielsweise vollflächig blau reflektierend bzw. ein hell reflektierendes Motiv vor einem dunkel reflektierenden Hinter- grund. Unter einem zweiten Betrachtungswinkel W2 sieht der Betrachter ein zweites Erscheinungsbild des Verbundglases, beispielsweise nun vollflächig grün (statt blau) reflektierend oder ein Motiv in der blau reflektierenden Flä- che bzw. das helle Motiv in einem anderen Farbton, an anderer Position oder nicht mehr. Das erste bzw. zweite Erscheinungsbild entsteht jeweils in einem Betrachtungswinkelbereich, beispielsweise W1 < 0 Grad und W2 >= 0 Grad. Eine senkrechte Betrachtung entspricht 0 Grad, Figur 1 zeigt also ungefähr W1 = -30 Grad und W2 = +30 Grad.

Das Verbundglas erstreckt sich über eine Fläche von mehr als 0,5 m 2 . Die Glas- (und/ oder Kunststoff-) platten sind starr. Sie sind regelmäßig einige mm dick, beispielsweise 0,8 bis 9 mm. Die Zwischenfolie 20 ist dagegen fle- xibel (und wesentlich dünner). Sie ist weniger als 200gm dick, beispielsweise 40 - 80gm dick.

Fig. 2 zeigt in einer ersten Variante, wie die Betrachtungswinkelabhängigkeit und die Semitransparenz mit Hilfe der Zwischenfolie 20 erreicht werden.

Zwischen den Glasschichten 11, 12 ist die Zwischenfolie 20 mit seinen Teil- schichten 21, 22, 23 angeordnet. Eine transparente Folienteilschicht 21 dient als Trägerschicht. Auf der Außenseite der Folienteilschicht 21 (bzw. deren außenseitigen Oberfläche) ist in einem Raster eine schwarze opake Teil- S chicht 22 angeordnet. Durch die nur teilflächig vorhandene opake Teil- schicht 22 ist das Verbundglas von innen semitransparent.

In der Figur unter der opaken Teilschicht liegt eine vollflächige Pigmentteil- S chicht 23, deren Farbton betrachtungswinkelabhängig zwischen einem ers- ten und einem zweiten Buntfarbton wechselt. Beispielsweise sieht ein Be- trachter aus einem Betrachtungswinkelbereich von +/- 30 Grad (0 Grad ent- spricht senkrechter Betrachtung) das Verbundglas mit dem ersten Buntfarb- ton, wie blau, grün oder ..., reflektieren. Bewegt der Betrachter sich nun aus diesem Betrachtungswinkelbereich heraus, ändert sich der Buntfarbton. Ab einem Winkel von mehr als + 30 Grad, also in einem zweiten Betrachtungs- winkelbereich (oder weniger als - 30 Grad - einem optionalen weiteren Be- trachtungs winkelbereich) reflektiert das Verbundglas für den Betrachter in dem zweiten Buntfarbton, wie grün, gelb oder ... respektive. Die Pigment- teilschicht umfasst beispielsweise Flüssigkristallpigmente oder Interferenz- schichtpigmente. Insbesondere für Flüssigkristallpigmente dient die geraster- te opake Teilschicht 22 als Hintergrund, welche den (betrachtungswinkelab- hängigen) Farbton besser erkennbar macht. Flüssigkristallpigmente werden in der Regel einheitlich ausgerichtet, um den gewünschten Farbeindruck zu erzeugen. Interferenzschichtpigmente könnten ebenso, beispielsweise mag- netisch oder durch Prägung einheitlich ausgerichtet werden, um den Far- beindruck deutlicher werden zu lassen.

In Ausgestaltungen können die Pigmente der Pigmentschicht ausgerichtet sein. Die Ausrichtung kann für magnetisch ausrichtbare Pigmente beispiels- weise mittels eines Magnetfeldes erfolgen. Reflektierende Pigmente können somit wie gerichtete Reflektoren verwendet werden. Opake oder reflektie- rende Pigmente können alternativ jalousieartig ausgerichtet werden. Nicht dargestellt - aber anhand von Figur 2 funktional verständlich - ist, dass die semitransparent wirkende Teilschicht 22 ebenso auf der Innenseite der Folienteilschicht 21 aufgebracht sein könnte. Zudem sollte erwähnt werden dass die semitransparent wirkende Teilschicht 22 - auf der einen oder der anderen Seite - auch als vollflächige semitransparente Teilschicht ausgebil- det werden könnte.

Fig. 3 zeigt eine solche vollflächige semitransparente Teilschicht 32 auf einer Innenseite einer Folienteilschicht 31. Semitransparente Teilschichten, wie die Teilschicht 32, sind bevorzugt dunkel und matt, also nicht reflektierend, aus- gestaltet. Das Verbundglas wirkt somit für den Betrachter von innen semit- ransparent.

In der Ausgestaltung gemäß Figur 3 wird die Betrachtungswinkelabhängig- keit durch einen Mehrschichtaufbau (oder Interferenzschichtaufbau) 33 er- zeugt. Der Mehrschichtaufbau 33 ist außenseitig auf der Folienteilschicht 21 angeordnet. Der Mehrschichtaufbau 33 umfasst zwei semitransparente Re- flektorschichten 331 und 333 zwischen denen eine Abstandsschicht 332 an- geordnet ist. Die semitransparenten Reflektorschichten 331 und 333 können durch Metall oder hochbrechendes Material gebildet sein. Die Abstands- schicht 332 ist bevorzugt transparent, kann aber optional ein Farbpigment umfassen, welches einen diskreten Farbwechsel unterstützt. Die Dicke der Abstandsschicht 332 bestimmt der beiden Farbtöne, in denen der Mehr- schichtaufbau 33 betrachtungswinkelabhängig reflektierend erscheint. Ein Farbwechsel kann nun eingestellt durch die Dicke der Abstandsschicht zwi- schen ausgehend von einem nahezu beliebigen ersten Buntfarbton zu einen anderen (in der Regel nicht mehr frei wählbaren) Buntfarbton erfolgen. Der Mehrschichtaufbau 33 kann weitere Schichten umfassen, beispielsweise ein symmetrischer Fünfschichtaufbau sein mit einer weiteren Abstandsschicht und einer weiteren semitransparenten Reflektorschicht oder ein asymmetri- scher Fünfschichtaufbau mit zwei weiteren HRI-Schichten sein. Der Mehr- schichtaufbau 33 bzw. zumindest eine oder zwei seiner Teilschichten 331 und 333 werden bevorzugt vollflächig aufgebracht.

Es ist denkbar in Figur 2 oder 3 auf die nicht reflektierende Teilschicht 22 , 32 zu verzichten. Die Teilschicht 331 kann - beispielsweise mittels einer aufge- rauhten, strukturierten oder geprägten außenseitigen Oberfläche der Folien- teilschicht 31 - von innen matt und von außen reflektierend wirken. Ebenso kann die Folienteilschicht 21, 31 als nicht reflektierende Schicht dienen. Bei- spielsweise kann eine schwarz eingefärbte Folienteilschicht 21, 31 verwendet werden.

Insbesondere metallische Schichten des Interferenzschichtaufbaus werden regelmäßig mittels PVD-Beschichtung erstellt. Ein Interferenzschichtaufbau kann jedoch auch mittels Koextrusion hergestellt werden, beispielsweise aus einer Folge von dielektrischen Schichten mit selektiv unterschiedlichem Bre- chungsindex. Figur 4 zeigt eine Ausgestaltung, in welcher sowohl die Semitransparenz als auch die Betrachtungswinkelabhängigkeit mittels einer Reliefstruktur erzielt wird.

Eine nicht reflektierende Teilschicht 42 der Zwischenfolie 40 wird durch eine geprägte Mattstruktur gebildet. Die Mattstruktur kann in die innere Oberflä- che der Folienteilschicht geprägt sein oder in eine zusätzliche Prä- ge(lack) S chicht. Ist die Mattstruktur opak, kann sie - wie in Fig. 4 dargestellt - teilflächig ausgebildet sein, um selbst bei vollflächiger Zwischenfolie die Semitransparenz zu erzielen. Die Reliefstruktur 43 der Zwischenfolie 40 erzeugt die Betrachtungswin- kelabhängigkeit. Sie ist außenseitig auf der Folienteilschicht angeordnet.

Im dargestellten Beispiel wird die Reliefstruktur durch eine Linsenstruktur 433 und eine Farbschicht 431 gebildet, wobei optional eine Zwischenschicht

432 vorgesehen sein kann. Die Farbschicht 431 ist - abgestimmt auf das Lin- senrater - abwechselnd mit zwei unterschiedlichen (semitransparente) Far- ben gestaltet. Ein Betrachter sieht durch die Linsenstruktur 433 unter negati- vem Betrachtungswinkeln nur die erste der beiden Farben und bei positiven Betrachtungswinkeln nur die zweite der beiden Farben. Das Verbundglas erscheint also betrachtungswinkelabhängig in dem ersten oder dem zweiten Buntfarbton. Es ist anzumerken, dass die Farbschicht 431 keinesfalls vollflä- chig vorliegen muss. Vielmehr reicht es aufgrund der fokussierenden Wir- kung der Linsenstruktur aus, beispielsweise jeweils 10% der Fläche mit der entsprechenden Farbe vorzusehen.

Als Reliefstruktur kann analog auch eine Reflektorstruktur verwendet wer- den. Im Beispiel von Fig. 4 könnte man gedanklich einfach Farbschicht und Relief S chicht gespiegelt anordnen. Der Betrachter sieht durch die Farbschicht hindurch auf gerichtete Reflektoren, welche betrachtungswinkelabhängig dem Betrachter nur eine der beiden Farben zeigen. Reflektor S trukturen mit einer Vielzahl von gerichteten Reflektoren können - ohne beabstandete Farb- schicht - verschiedene betrachtungswinkelabhängige Effekte erzeugen. Im Wesentlichen wird zu diesem Zweck die Ausrichtung der beispielsweise planen, gerichteten Reflektoren lokal in der Reflektorstruktur so moduliert, dass ein Motiv nur in einem bestimmten Betrachtungswinkelbereich er- scheint (reflektierend aufleuchtet) oder sich mit dem Betrachtungswinkel bewegt (reflektierend an unterschiedlichen Positionen aufleuchtet). Die De- tails der Funktionsweise solcher Reliefstrukturen sind für sich genommen auf dem Gebiet von Banknoten hinreichend bekannt.

Fig. 5 illustriert in Aufsicht Varianten, wie die gezeigten Ausgestaltungen der Zwischenfolie im Verbundglas vorliegen können, vollflächig oder teilflä- chig insbesondere gerastert oder netzartig. Die Zwischenfolie 50v ist semit- ransparent und kann vollflächig vorliegen. Eine Vielzahl einzelner Zwi- schenfolienstücke 50r oder ein Zwischenfoliennetz 50n liegen im Verbund- glas nur teilflächig vor. Sie können somit auch opak (oder semitransparent) sein, damit das Verbundglas von innen semitransparent wirkt. Die Zwi- schenfolienstücke sind vorzugsweise einheitlich ausgebildet und in einem Raster angeordnet. Das Zwischenfoliennetz 50n umfasst eine Vielzahl von Aussparungen. Eine Vielzahl auf einer transparenten Folienteilschicht ange- ordneter, einzelner, optisch betrachtungswinkelabhängiger (Vorfolien-) Stü- cke kann ebenso eine vollflächige Zwischenfolie bilden. Diese vollflächige Zwischenfolie wäre in Aufsicht vergleichbar mit der dargestellten Vielzahl der Zwischenfolienstücke 50r.

Insbesondere in größeren Fensterflächen, die auch aus mehreren Verbund- glasfenstern bestehen können, kann die Zwischenfolie 50v, 50r, 50n insge- samt motivartig vorgesehen (positives betrachtungswinkelabhängiges Mo tiv) oder ausgespart sein (negatives Motiv mit betrachtungswinkelabhängi- gem Hintergrund). Die betrachtungswinkelabhängigen Reliefstrukturen können (reflektierende ) Fresnelstrukturen oder plane gerichtete Mikrospiegel umfassen. Die reflek- tierend wirkende Beschichtung der Reflektoren kann wahlweise mit einer PVD-Metallisierung aus Al, Ag, Au, Cu, AlCu, ZnS oder TiN erstellt werden oder aber mit Hilfe von, insbesondere nanoskaligen oder plättchenförmigen, Metallpigmenten aufgedruckt werden. Durch einen zusätzlichen Auftrag von lasierender Farbe können andere metallische Farben bereit gestellt wer- den. Beispielsweise ergibt das Überdrucken einer Aluminiummetallisierung mit transluzenter gelber Farbe eine goldene Anmutung.

Für höherwertige Verbundgläser ist sogar eine Kombination aus den ge- nannten betrachtungswinkelabhängigen Strukturen denkbar. So kann bei- spielsweise eine betrachtungswinkelabhängig wirkende Reliefstruktur (Mo tiv erscheint oder verschwindet) mit einer Interferenzbeschichtung versehen werden (Motiv wechselt - zugleich oder in weiterem Betrachtungswinkelbe- reich - die Farbe).

Ein Verbundglas wird hergestellt mit den Schritten des Bereitstellens der Zwischenfolie und des entsprechenden seitenorientierten Anordnens der Zwischenfolie zwischen den Glasplatten.

Die Zwischenfolie wird beispielsweise bereitgestellt, indem auf einer schwarzen Folie die betrachtungswinkelabhängige Struktur (Pigmentschicht, Interferenzschicht oder Reliefstruktur) erstellt wird oder indem die betrach- tungswinkelabhängige Struktur von einem Zwischenträger auf die schwarze Folie übertragen wird. Wäre die schwarze Folie(nteilschicht) semitransparent könnte sie vollflächig, netzartig oder rasterartig verwendet werden. Für die folgende Verwendung als Zwischenfolienstücke (direkt zwischen den Glas- platten) oder Vorfolienstücke (auf Folienteilschicht und dann als Zwischen- folie zwischen den Glasplatten), kann die Ausgangsfolie opak (oder semit- ransparent) schwarz sein. Anschließend wird die schwarze Folie mit betrachtungswinkelabhängiger Struktur in einzelne (Vorfolienstücke oder) Zwischenfolienstücke gestanzt, gelasert oder geschnitten. Die einzelnen Zwischenfolienstücke werden seitenrichtig auf einer Glasplatte platziert und zwischen dieser Glasplatte und einer weiteren Glasplatte ein- laminiert. Sofern die einzelnen Stücke dagegen zunächst auf eine - vorzugs- weise - transparente Folienteilschicht übertragen werden, bilden sie Vorfoli- enstücke. Die aus der Folienteilschicht und den Vorfolienstücken entstand e- ne Zwischenfolie wird seitenrichtig zwischen zwei Glasplatten einlaminiert.

Großflächige dynamische Effekte auf Fenstern oder Fassaden lassen sich bei- spielsweise auch folgendermaßen realisieren. Ausgehend von einer Vielzahl einheitlicher Zwischenfolienstücke mit einer vorbestimmten Reflektorneigung, wird beim Anordnen der Zwischenfolien- stücke der Azimutinkel (und somit die Ausrichtung des Reflektors) gesteu- ert. Jedes Zwischenfolienstück kann beispielsweise einen planen Reflektor mit Neigungswinkel, z.b. von 15 Grad, oder eine Vielzahl kleiner Reflektoren mit gleichem Neigungswinkel umfassen, wobei optional eine lasierende farbgebende oder eine farbkippende Beschichtung vorgesehen sein kann. So entsteht eine für die gewünschte Betrachtungswinkelabhängigkeit eingerich- tete Reflektorenanordnung (z.b. Motiv erscheint, wandert oder wechselt die Farbe). Die einzelnen Reflektoren bilden die Pixel des Motivs, die entspre- chend ihrer Ausrichtung den Effekt bzw. das Motiv bestimmen.

Schwarz ist der bevorzugte Farbton für die Innenseite, wahlweise können jedoch auch andere, vorzugsweise dunkle, Buntfarbtöne verwendet werden. Mittels zur Außenseite analoger innenseitiger Ausgestaltung ist es ebenso denkbar, dass das Verbundglas von der Innenseite betrachtet ebenso betrach- tungswinkelabhängig erscheint.

Bezugszeichenliste

1 Verbundglas

2 V erbundglashalterung

3 Betrachter

11, 12, 13 Glasplatte

1 A Innenseite, Außenseite des Verbundglases

Wl, W2 Betrachtungswinkel 20, 30, 40 Zwischenfolie

21, 31, 41 Folienteilschicht

22, 32 nicht reflektierende Teilschicht

23 betrachtungswinkelabhängige Farbpigmentschicht

33 betrachtungswinkelabhängiger Mehrschichtaufbau

331, 333 Reflektorschichten

332 Abstandsschicht 42 Mattstruktur

43 betrachtungswinkelabhängige Reliefstruktur

431 Farbschicht

432 Abstandsschicht

433 Linsenstruktur

50v vollflächige Zwischenfolie

50r Zwischenfolienraster

50n netzartige Zwischenfolie