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Title:
COMPOSITE MATERIAL AS HEAT-PROTECTION, FLAME-RETARDANT AND/OR SMOKE-CONTROL MATERIAL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/117297
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a composite material (1, 2, 3) as a heat-protection, flame-retardant and/or smoke-control material, comprising: - a first flat substrate (12, 22, 32) containing at least one inorganic material having a high melting point, - a second flat substrate (14, 24, 34) containing at least one bullet-resistant material. The first flat substrate (12, 22, 32) and the second flat substrate (14, 24, 34) are adhesively bonded to one another via a first temperature-resistant polymer composition (13, 23, 33) containing at least one cross-linked polysiloxane. The first flat substrate (12, 22, 32) is coated or fully or partially impregnated with a second temperature-resistant polymer composition (11, 21, 31). The second polymer composition (11, 21, 31) contains at least one cross-linked polysiloxane and preferably metal pigments.

Inventors:
LÄPPLE MARKUS (DE)
FUHRER DOMINIK (CH)
NIEDERBERGER BARBARA (CH)
HOSOTTE CLAUDE (FR)
Application Number:
PCT/EP2022/083217
Publication Date:
June 29, 2023
Filing Date:
November 25, 2022
Export Citation:
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Assignee:
NOLAX AG (CH)
International Classes:
B32B5/02; B32B9/02; B32B21/00; B32B27/08; B32B27/12; B32B27/28; B32B27/32; B32B27/36; H01M10/658; H01M50/24
Domestic Patent References:
WO2021142169A12021-07-15
WO2020221808A12020-11-05
WO2019121641A12019-06-27
WO2018018483A12018-02-01
WO2018195303A12018-10-25
WO2021019495A12021-02-04
Foreign References:
EP3670738A12020-06-24
DE10134145A12003-02-27
US9346994B22016-05-24
US20100086844A12010-04-08
Attorney, Agent or Firm:
WILMING, Martin et al. (CH)
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Claims:
23

Patentansprüche

1. Verbundmaterial (1, 2, 3) als Hitze-, Brand- und/oder Rauchschutzmaterial, umfassend:

- ein erstes flächiges Substrat (12, 22, 32) enthaltend mindestens ein anorganisches, hochschmelzendes Material,

- ein zweites flächiges Substrat (14, 24, 34) enthaltend mindestens ein durchschusshemmendes Material, wobei das erste flächige Substrat (12, 22, 32) und das zweite flächige Substrat (14, 24, 34) mit einer ersten temperaturbeständigen Polymerzusammenset zung (13, 23, 33) , enthaltend mindestens ein vernetztes Polysiloxan, miteinander verklebt sind, dadurch gekennzeichnet, dass das erste flächige Substrat (12, 22, 32) mit einer zweiten temperaturbeständigen Polymerzusammensetzung (11, 21, 31) beschichtet oder ganz oder teilweise imprägniert ist und wobei die zweite Polymerzusammensetzung (11, 21, 31) mindestens ein vernetztes Polysiloxan und vorzugswiese Metall-Pigmente enthält.

2. Verbundmaterial (1, 2, 3) nach Anspruch 1, wobei die erste (13, 23, 33) und/oder die zweite (11, 21, 31) Polymerzusammensetzung wenigstens ein weiteres, vom mindestens einen vernetzten Polysiloxan abweichendes Polymer, aufweist, vor- zugswiese ausgewählt aus der Gruppe: Polyacrylat, Ethylen- Acryl säure -Copolymer, Ethylen-Methacryl säure -Copolymer, Styrol-Acrylat-Copolymer , Ethylen-Vinylacetat-Copolymer, Acrylat-Urethan-Copolymer , Polyurethan-Copolymer, Vi- nylchlorid-Ethylen-Copolymer, Vinylchlorid-Vinylacetat- Copolymer, Vinylchlorid-Vinylacetat-Ethylen Copolymer und Kombinationen davon. Verbundmaterial (1, 2, 3) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei das zweite flächige Substrat (14, 24, 34) ein Gewebe ist und das Gewebe vorzugsweise ausgewählt ist aus der Gruppe: Glasfasern, bevorzugt E-Glas, R-Glas, ECR-Glas; Preox; Aramid; Silikat fasern; Basalt; Kevlar; Wolle, bevorzugt Aluminiumsilikatwolle; Flachs; Phenolfasern; Polybenzimidazolfasern; Polyimidfasern; und Kombinationen davon. Verbundmaterial (1, 2, 3) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei das zweite flächige Substrat (14, 24, 34) Holz und/oder Kork aufweist. Verbundmaterial (1, 2, 3) gemäss einem der vorherigen Ansprüche, wobei das erste flächige Substrat (12, 22, 32) ein von dem zweiten flächigen Substrat (14, 24, 34) abweichendes Gewebe ist und das Gewebe vorzugsweise ausgewählt ist aus der Gruppe: Silikatf aser ; E-Glas; R-Glas; ECR-Glas; Basalt; Steinwolle und Kombinationen davon. Verbundmaterial (1, 2, 3) nach einem der vorherigen Ansprüche wobei das zweite flächige Substrat (14, 24, 34) mit einem Metall-Haftklebstoff (25, 35) zur Befestigung des Verbundmaterials (1, 2, 3) an einem Metall (16, 26, 36) versehen ist. Verbundmaterial (1, 2, 3) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei auf die zweite Polymerzusammenset zung (11, 21, 31) eine Polymerfolie (30) , vorzugsweise eine Polymerfolie aus Polypropylen (PP) , Polyethylen (PE) , Polyethylentereph- thalat (PET) oder Polyimid (PI) ; oder eine Mehrschicht folie aufgebracht ist. Verbundmaterial (1, 2, 3) nach Anspruch 7, wobei die Polymerfolie (30) eine Dicke zwischen 5 und 500 pm, vorzugsweise zwischen 10 und 200 pm und ganz besonders bevorzugt zwischen 20 und 100 pm aufweist Verbundmaterial (1, 2, 3) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei das Verbundmaterial (1, 2, 3) mindestens zwei erste (12, 22, 32) und zwei zweite (14, 24, 34) flächige Substrate aufweist. Verbundmaterial (1, 2, 3) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei das Verbundmaterial (1, 2, 3) eine Dicke zwischen 1 bis 5 mm, vorzugsweise zwischen 2 bis 2.7 mm, aufweist. Verbundmaterial (1, 2, 3) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei das Verbundmaterial (1, 2, 3) eine Hitzebeständigkeit von mindestens 20 Sekunden bei 1300 °C aufweist. Verfahren zum Herstellen eines Verbundmaterials (1, 2, 3) , vorzugsweise eines Verbundmaterials (1, 2, 3) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, umfassend die Schritte: a) Kaschieren eines ersten flächigen Substrats (12, 22, 32) und eines zweiten flächigen Substrats (14, 24, 34) mit einer ersten Polymerzusammenset zung (13, 23, 33) enthaltend mindestens ein Silikonharz zum Erhalt eines Verbundmaterials , b) Trocknen des Verbundmaterials aus Schritt a) , c) Beschichten des Verbundmaterials mit einer zweiten Polymerzusammensetzung (11, 21, 31) umfassend eine Dispersion oder Emulsion aus mindestens einem Silikonharz 26 und optional ein vom mindestens einen Silikonharz abweichendes Polymer und optional Metall-Pigmente, d) Vernetzen der zweiten Polymerzusammenset zung (11, 21, 31) bei erhöhter Temperatur zu mindestens einem vernetzten Polysiloxan, vorzugsweise durch Kondensationsreaktion . Verfahren nach Anspruch 12, wobei Schritt d) bei 160 bis 300 °C, vorzugswiese bei 180 bis 260 °C und besonders bevorzugt bei 200 bis 220 °C durchgeführt wird. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, wobei das Verbundmaterial (1, 2, 3) mit einem Metall-Haftklebstoff (25, 35) zum Verkleben mit Metall (16, 26, 36) kaschiert wird. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei auf die zweite Polymerzusammenset zung (11, 21, 31) eine Polymerfolie (30) aufgebacht wird, vorzugsweise gepresst oder kaschiert . Verwendung eines Verbundmaterials (1, 2, 3) nach einem der Ansprüche 1 bis 11 als Hitze-, Brand- und/oder Rauchschutzmaterial, insbesondere für elektrische Geräte.

Description:
Verbundmaterial als Hitze- , Brand- und/oder Rauchschutzmaterial

Die Erfindung betri f ft ein Verbundmaterial als Hitze- , Brand- und/oder Rauchschutzmaterial sowie ein Verfahren zum Herstellen eines solchen Verbundmaterials gemäss den Oberbegri f fen der unabhängigen Ansprüche .

Batteriezellen, insbesondere in E-Fahrzeugen, aber auch in anderen Geräten, wie z . B . Mobiltelef onen oder Computern, können durch einen Impact überhitzen und einen Brand auslösen . Dieser Impact entsteht entweder durch eine mechanische Beschädigung der Batteriezelle , Batteriedefekt oder durch Überhitzung, die zu einem Schmel zen der Separatorf olien führt . In allen Fällen entsteht ein Kurzschluss (< 1 s ) , bei dem innerhalb weniger Sekunden sehr heisse und abrasive Gase und Flammen ausgestossen werden .

Um die Folgen eines solchen Impact abzumildern, wurden entsprechende Hitzeschilde entwickelt , die aus verschiedenen Verbundmaterialien bestehen . An solche Hitzeschilde werden spezielle Anforderungen gestellt . Eine Heraus forderung ist dabei unter anderem der nur geringe zur Verfügung stehende Platz für einen solchen Hitzeschild . Um die Anforderungen der Automobilindustrie erfüllen zu können, sollte der Hitzeschild zumindest die folgenden Anforderungen erfüllen : geringe Dicke von < 3 mm, Hitzebeständigkeit bis zu 1300 ° C kurz fristig (< 20 s ) , Hitzebeständigkeit bis zu 1000 ° C bis zu 10 Minuten, kein elektrischer Durchschlag im Brandfall , Beständigkeit gegen abrasives Heissgas .

WO 2020/221808 Al beschreibt beispielsweise einen Hitzeschild aus verschiedenen Lagen . Diese Lagen umfassen eine impaktabsor- bierende Schicht , eine Hitzeschutzschicht aus einem hoch temperaturbeständigen Material , eine Schicht mit intumes zierenden Eigenschaften sowie eine Trägerplatte . Das intumes zierende Material zeigt unter Hitzeeinwirkung ein auf quellendes bzw . aufblähendes Verhalten und bildet infolge des Aufblähens eine I solierschicht aus , die als Hitzebremse wirkt .

WO 2019/ 121641 Al beschreibt ein mehrlagiges Gewebe als Wärmedämmelement , welches zumindest die Anforderungen an Temperaturstabilität und elektrische I solation erfüllt . Das Gewebe ist genadelt , nicht geklebt . Bei abrasiven Heissgasen kann es seine Wirkung verlieren, insbesondere wenn der Verbund nur eine geringe Dicke aufweist .

DE 10 134 145 Al beschreibt ein Batteriegehäuse , das gegen thermische Belastung widerstands fähig sein soll . Das Batteriegehäuse ist dazu mit einem Material beschichtet , bei dem eine erhöhte Temperatur eine Phasenumwandlung bewirkt . Dadurch kann der Temperaturanstieg herausgezögert werden .

US 9 346 994 B2 beschreibt ein Hitzeschutzmaterial für Raumfahrzeuge . Dieses Material umfasst eine Mischung aus Kork, Harz und feuerfesten Fasern, vorzugsweise aus Aluminium .

US 2010/ 0086844 Al beschriebt ein Batteriegehäuse , welches mit zwei Lagen intumes zierender Materialien unterschiedlicher Aktivierungstemperatur beschichtet ist .

WO 2018 / 018483 Al beschreibt einen flexiblen Hitzeschutz aus einer Polyimidfolie und einer mit Blähgraphit intumes zierenden Beschichtung auf Basis von Silikonelastomeren . Da Blähgraphit elektrisch leitend ist , ist dieses Material nicht als Hitzeschild geeignet . Weitere , im Stand der Technik bekannte , Verbünde nutzen u . a . Spezialpapier aus mineralischen Fasern (WO 2018 / 195303 Al ) oder flammgeschützten Schaum mit einer Schicht aus anorganischen Fasern und einer Flammschutzbeschichtung (WO 2021 / 019495 Al ) .

Keine der im Stand der Technik bekannten Verbünde erfüllt j edoch alle oben genannten Mindestanforderungen .

Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, die Nachteile des Stands der Technik zu überwinden . Es ist insbesondere eine Aufgabe der Erfindung ein Verbundmaterial bereitzustellen, welches zumindest für einige Minuten eine Hitzebeständigkeit von über 1000 ° C aufweist , einen elektrischen Durchschlag verhindert , beständig gegenüber abrasiven Gasen ist und zudem noch eine geringe Dicke aufweist . Es ist auch eine Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Verbundmaterials bereitzustellen .

Ein erster Aspekt der Erfindung betri f ft ein Verbundmaterial als Hitze- , Brand- und/oder Rauchschutzmaterial . Das Verbundmaterial umfasst : ein erstes flächiges Substrat enthaltend mindestens ein anorganisches , hochschmel zendes Material und ein zweites flächiges Substrat enthaltend mindestens ein durchschusshemmendes Material .

Das erste und das zweite flächige Substrat sind mit einer ersten temperaturbeständigen Polymerzusammenset zung, enthaltend mindestens ein vernetztes Polysiloxan, miteinander verklebt . Das erste flächige Substrat ist mit einer zweiten temperaturbeständigen Polymerzusammenset zung beschichtet oder ganz oder teilweise imprägniert . Die zweite Polymerzusammenset zung enthält mindestens ein vernetztes Polysiloxan und vorzugswiese Metall-Pigmente . Unter einem Hitzeschutzmaterial wird insbesondere ein Material verstanden, wie in der Norm „EN ISO 11612" ( Stand : November 2015 ) beschrieben .

Unter einem Brandschutzmaterial wird insbesondere ein Material verstanden, das einen Durchbrenntest , welcher gemäss VW-Norm „TDO V03 . 986 . 764 . A 2021 . 05" durchgeführt wird .

Unter einem Rauchschutzmaterial wird insbesondere ein Material verstanden, wie in der Norm „EN 16034" ( Stand : Dezember 2014 ) beschrieben .

Unter einem durchschusshemmenden Material wird insbesondere ein solches verstanden, von welchem eine Lage gegen Weichkerngeschosse , verschossen aus Pistolen im Kaliber 9 mm x 19 , durchschusshemmend ist , was der Prüfstufe 2 in der Prüfnorm „VRAM - APR 2006" ( Stand : 12 . 05 . 2010 ; Schutzklasse SK L für Schutzwesten) entspricht .

Unter vernetztem Polysiloxan im Sinne dieser Erfindung ist ein Polysiloxan zu verstehen, welches aus Polymerisationsreaktionen, insbesondere Kondensationsreaktionen, von Silikonharz hervorgegangen ist .

Ein Silikonharz im Sinne dieser Erfindung ist zu vernetztem Polysiloxan aushärtbar ; beim Silikonharz ist ein Teil der Sili zium-Atome im Harz schon vor dem Aushärten wechselseitig über Sauerstof f-Atome in verzweigten Strukturen verbunden . Das Silikonharz ist hergestellt aus einer Vorvernetzungsreaktion von Oligo- siloxanen, welche Einheiten der Formel

- (RiR 2 Si-O) umfassen, wobei RI und R2 unabhängig voneinander für Hydrogen- , Hydroxy- , Alkoxy- , Alkyl- , Aryl- , Vinylgruppen stehen und n für eine natürliche Zahl zwischen 1 und 100 , bevorzugt zwischen 5 und 60 steht . Bevorzugt weisen die Oligosiloxane an den Stellen Ri , R2 zumindest teilweise reaktive Gruppen, insbesondere Hydrogen- , Hydroxy- und/oder Alkoxygruppen auf . Besonders bevorzugt weisen die Oligosiloxane an den Stellen Ri , R 2 zusätzlich zu den Hydrogen- , Hydroxy- und/oder Alkoxygruppen teilweise organische Seitengruppen, insbesondere Alkyl- und/oder Aryl-Seitengruppen, insbesondere Methyl- und/oder Phenyl-Seitengruppen oder Kombinationen davon auf . Das Silikonharz kann in Form einer Emulsion oder Dispersion vorliegen .

Die Dispersion oder Emulsion kann wasserbasiert sein . Unter „wasserbasiert" ist zu verstehen, dass es sich bei der kontinuierlichen Phase um Wasser handelt . Eine wasserbasierte Dispersion oder Emulsion kann gut in das Substrat eindringen, ist einfach handhabbar, gesundheits- und umweltschonend .

Die Hydroxy- und Alkoxygruppen des Silikonharzes können zusammen nach einer Kondensationsreaktion reagieren, was zu einer Nachvernetzung des Silikonharzes und somit zum Aushärten führt . Die Nachvernetzung erfolgt vorzugsweise unter Wärmezuführung, bevorzugt in einem Temperaturbereich zwischen 160 und 300 ° C, besonders bevorzugt zwischen 180 und 260 ° C und ganz besonders bevorzugt zwischen 200 und 220 ° C . Durch eine derartige Nachvernetzung, insbesondere Nachvernetzung des Silikonharzes , wird eine besonders hohe Hitzebeständigkeit der Beschichtung erzielt .

Die Polymerzusammenset zung, aufweisend mindestens ein vernetztes Polysiloxan und vorzugsweise Metall-Pigmente , enthält bevorzugt > 60 Gew . -% , besonders bevorzugt > 70 Gew . -% und ganz besonders bevorzugt > 80 Gew . -% vernetztes Polysiloxan . Vernetzte Polysiloxane haben sich gegenüber alternativen Polymeren, beispielsweise silikonbasierten Elastomeren, als besonders hitzebeständig erwiesen .

Es hat sich überraschend gezeigt , dass die Temperaturf estigkeit des ersten und des zweiten Substrats durch die Polymerzusammensetzung erhöht wird und mehrere Minuten bei 1000 ° C übersteht , sogar kurz fristig (< 22 see ) bei 1300 ° C .

Ohne an eine Theorie gebunden zu sein, wird davon ausgegangen, dass sich die Polymerzusammenset zungen mit dem mindestens einen vernetzten Polysiloxan bei hohen Temperaturen in eine schützende Silikatschicht umwandelt und so die verbesserte Temperaturf estigkeit erreicht .

Die erste und zweite Polymerzusammenset zungen können somit drei Funktionen übernehmen : das Kleben, den Hitzeschutz und die elektrische I solation . Somit kann auf den Einbau entsprechender Schichten verzichtet werden . Die in den bisherigen Patenten beschriebenen Intumes zenzschichten und/oder elektrischen Barrieren ( Polyimidfolie , Glimmerpapier ) werden überflüssig .

Das mindestens eine vernetzte Polysiloxan kann ein vernetztes Polysiloxan mit organischen Seitengruppen sein, wobei die Seitengruppen unabhängig voneinander sind und vorzugsweise ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus Alkyl- , Aryl- , Hydrogen- , Hydroxy- und Alkoxy- , sowie Kombinationen hiervon . Bevorzugt weist das vernetzte Polysiloxan zumindest teilweise Seitenketten auf mit Phenylgruppen, Methylgruppen und/oder Kombinationen davon . Die Verwendung von Phenyl-Seitengruppen hat den Vorteil , dass eine besonders hohe Hitzebeständigkeit des beschichteten oder imprägnierten Substrats erzielbar ist . Zudem haben Phenylgruppen eine höhere Kompatibilität mit anderen Harzen und mit Füllstof fen . Die Polymerzusammenset zungen können Mischungen von zwei oder mehr Polysiloxanen enthalten .

Vorzugsweise kann die erste und/oder die zweite Polymerzusammensetzung wenigstens ein weiteres , vom vernetzten Polysiloxan abweichendes Polymer, aufweisen, vorzugswiese ausgewählt aus der Gruppe : Polyacrylat , Ethylen-Acrylsäure-Copolymer, Ethylen- Methacrylsäure-Copolymer , Styrol-Acrylat-Copolymer , Ethylen- Vinylacetat-Copolymer, Acrylat-Urethan-Copolymer , Polyurethan- Copolymer, Vinylchlorid-Ethylen-Copolymer, Vinylchlorid- Vinylacetat-Copolymer, Vinylchlorid-Vinylacetat-Ethylen Copolymer und Kombinationen davon . Das weitere Polymer kann in Form einer Co-Emulsion oder Co-Dispersion bereitgestellt worden sein .

Die Co-Dispersion oder Co-Emulsion kann wasserbasiert sein .

Eine bevorzugte zweite Polymerzusammenset zung, aufweisend mindestens ein vernetztes Polysiloxan, wenigstens ein weiteres Polymer und Metall-Pigmente , enthält bevorzugt zwischen 5 und 30 Gew . -% Anteile des wenigstens einen weiteren Polymers , besonders bevorzugt zwischen 10 und 20 Gew . -% Anteile .

Metallpigmente sind bevorzugt Aluminium-Pigmente . Denkbar sind auch Pigmente aus Chrom, Silber oder Kupfer, zusätzlich oder alternativ zu den Aluminium-Pigmenten . Aluminium ist aufgrund des geeigneten Schmel zpunktes und wirtschaftlicher Überlegungen bevorzugt . Metall-Pigmente haben den Vorteil , dass sie eine hohe Hitzestabilität aufweisen . Sie können eine zusätzliche Hitzereflexion bewirken .

Die Metall-Pigmente können plättchen- oder flockenförmig sein und/oder in der Fläche einen maximalen Durchmesser von 1 bis 100 pm, bevorzugt 5 bis 45 pm, aufweisen, bestimmbar durch Sie- banalyse. Bevorzugt werden die Metall-Pigmente vom non-leaf ing Typ verwendet, die sich gleichmässig in der Filmmatrix verteilen. Bevorzugt werden die Metall-Pigmente in Form einer VOC- freien Paste für wässrige Systeme verwendet.

Das erste flächige Substrat kann mit einer zweiten Polymerzusammensetzung beschichtet oder ganz oder teilweise imprägniert sein, die bevorzugt Metall-Pigmente enthält in einem Mindest- Anteil an der Polymerzusammenset zung von 7 Gew.-%, bevorzugt zwischen 10 und 25 Gew-%, besonders bevorzugt zwischen 12 und 20 Gew.-%. Ein relativ hoher Anteil an Metall-Pigmenten kann die Hitzebeständigkeit des Hitze-, Brand- und Rauchschutzmaterials besser gewährleisten.

Das zweite flächige Substrat kann ein Gewebe sein und das Gewebe kann vorzugsweise ausgewählt sein aus der Gruppe: Glasfasern, bevorzugt E-Glas, R-Glas, S-Glas, ECR-Glas; Preox; Aramid; Silikatfasern; Basalt; Kevlar; Wolle, bevorzugt Aluminiumsilikatwolle; Flachs; Phenolfasern; Polybenzimidazolfasern; Polyimidfasern; und Kombinationen davon. Ganz besonders bevorzugt ist eine Kombination aus Aramid, Preox und Glasfaser.

E-Glas (E = Electric) bezeichnet dabei Aluminiumborsilikat-Glas mit weniger als 2 % Alkalioxiden. Dies gilt als Standardfaser für allgemeine Kunststoffverstärkung und für elektrische Anwendungen .

S-Glas (S = Strength) bezeichnet Aluminiumsilikat-Glas mit Zusätzen von Magnesiumoxid. Dieses Glas hält hohen mechanischen Anforderungen auch bei hohen Temperaturen stand. R-Glas (R = Resistance) bezeichnet Aluminiumsilikat-Glas mit Zusätzen von Calcium- und Magnesiumoxid. Dieses Glas hält hohen mechanischen Anforderungen auch bei hohen Temperaturen stand.

ECR-Glas (E-Glass Corrosion Resistant) beinhaltet Fasern mit besonders hoher Korrosionsbeständigkeit.

Aluminiumsilikatwolle, auch als Keramikfasern (englisch Refractory Ceramic Fiber = RCF) bekannt, sind amorphe Fasern, die durch Schmelzen einer Kombination von AI2O3 und SiO2, üblicherweise im Gewichtsverhältnis 50:50 hergestellt werden.

Das Gewebe zeichnet sich durch gute durchschusshemmende Wirkung aus und dient so als Partikelfänger.

Alternativ kann das zweite flächige Substrat Holz und/oder Kork als durchschusshemmendes Material aufweisen. Es ist auch denkbar eine Naturfasermatte oder Furnier einzusetzen.

Es ist auch möglich, das zweite flächige Substrat als einen Verbund aus einer Lage Glasfasern und einer Lage Holz und/oder Kork bereitzustellen.

Das erste flächige Substrat ist vorzugsweise ein von dem zweiten flächigen Substrat abweichendes Gewebe und das Gewebe vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe: Silikatfaser (der Schmelzpunkt liegt typischerweise zwischen 1100 °C und 1300 °C) ; E-Glass (der Schmelzpunkt liegt typischerweise zwischen 500 °C und 700 °C) ; R-Glas (der Schmelzpunkt liegt typischerweise zwischen 500 °C und 700 °C) ; ECR-Glas (der Schmelzpunkt liegt typischerweise zwischen 500 °C und 700 °C) ; Basalt (der Schmelzpunkt liegt typischerweise bei 1450 °C) ; Steinwolle (der Schmelzpunkt liegt typischerweise bei 1000 °C) und Kombinationen davon. Das erste flächige Substrat stellt die erste Barriere gegenüber heissen Flammen dar . Die zweite , Polysiloxan umfassende , Polymerzusammensetzung bildet in der Hitze eine erste - u . a . auch elektrisch isolierende - Silikatschicht aus , so dass das erste flächige Substrat hohen Temperaturen über 1000 ° C für einige Minuten standhaf ten kann . Ebenso bildet sich aus der als Klebstof f zwischen den beiden Substraten wirkenden ersten Polymerzusammensetzung eine Silikatschicht aus , welche das zweite flächige Substrat zusätzlich schützt .

Das Verbundmaterial wie vorhergehend beschrieben kann beispielsweise in einem Batteriegehäuse oder zwischen einem Batteriegehäuse und der Umgebung eingelegt sein oder an ein Batteriegehäuse befestigt sein .

Für eine Befestigung ist das zweite flächige Substrat vorzugsweise mit einem Metall-Haftklebstof f zur Befestigung des Verbundmaterials an einem Metall versehen . Vorzugsweise eignet sich dazu ein drucksensitiver Klebstof f (pressure sensitive adhesive PSA) . Beispielsweise kann der Klebstof f ein Klebstof f auf Basis einer wässrige Acrylat-Dispersion sein . Alternativ sind auch andere Haftklebstof fe mit guter Metallhaftung denkbar, beispielsweise Silikonblockpolymer ; oder 1-Komponten- und 2-Komponenten- Polyurethan-Systeme ; Klebefolie , z . B . gepfropfte Polyolefine ; oder 1-Komponenten- und 2-Komponenten-Epoxy-Systeme .

Solche Klebstof fe ermöglichen eine Verbindung zwischen dem zweiten flächigen Substrat , besonders dem durchschusshemmenden Material , und zum Metall , vorzugsweise Aluminium .

Es kann vorteilhaft sein, wenn auf die zweite Polymerzusammensetzung eine Polymerfolie , vorzugsweise eine Polymerfolie aus Polypropylen ( PP ) , Polyethylen ( PE ) , Polyethylenterephthalat ( PET ) oder Polyimid ( PI ) ; oder eine Mehrschicht folie aufgebracht ist . Solche Folien wirken zusätzlich elektrisch isolierend . Die genannten Polymere besitzen eine Durchschlagfestigkeit von > 5 kV/ mm .

Besonders bevorzugt ist eine Mehrschichtfolie , die auf der Aussenseite die oben genannten Polymere aufweist und an der Innenseite , also der zweiten Polymerzusammenset zung zugewandten Seite , eine klebefreundliche Schicht aufweist . Eine solche Klebfreundliche Schicht kann aus Copolyester ( Co-PES ) , Polyamid ( PA) und/oder thermoplastischem Polyurethan ( TPU) sein .

Die Polymerfolie weist vorzugsweise eine Dicke zwischen 5 und 500 pm, besonders bevorzugt zwischen 10 und 200 pm und ganz besonders bevorzugt zwischen 20 und 100 pm auf .

Zum Schutz gegen elektrischen Durchschlag können auch andere I solationsmaterialien verwendet werden, beispielsweise Glimmerpapier oder Keramikfolien . Aus wirtschaftlichen Gründen ist eine Polymerfolie bevorzugt .

Das Verbundmaterial kann mindestens zwei erste und zwei zweite flächige Substrate aufweisen . Es sind auch mehrere erste und mehrere zweite flächige Substrate denkbar, die mit den entsprechenden Polymerzusammenset zungen verbunden sind . Grundsätzlich kann durch Erhöhung der Lagen eine Erhöhung der Performance erreicht werden . Limitiert wird die Anzahl der Lagen lediglich durch die für einen Einbau maximal mögliche Gesamtdicke , beispielsweise eine Gesamtdicke des Verbundes , die noch in einem Batteriekasten Platz findet .

Vorzugswiese weist das Verbundmaterial eine Dicke zwischen 1 bis 5 mm, bevorzugt zwischen 2 bis 2 . 7 mm, auf . Das Verbundmaterial zeichnet sich somit durch eine geringe Dicke aus , die einen Einbau in nahezu allen Geräten ermöglicht .

Das Verbundmaterial kann eine Hitzebeständigkeit von mindestens 20 Sekunden bei 1300 ° C aufweisen, längerfristig ( ca . 10 min) bei 1000 ° C . Beispielsweise wurde gefunden, dass die Temperaturfestigkeit von Aramid ( Zerset zungstemperatur 550 ° C ) und Preox ( Zerset zungstemperatur 900 ° C ) mit einer Kombination der ersten Polymerzusammenset zung ansteigt und mehrere Minuten bei 1000 ° C übersteht . Die Polymerzusammenset zung wirkt hier nicht nur als Klebstof f , sondern wandelt sich hier ebenfalls bei hohen Temperaturen in eine schützende Silikatschicht um . Das durchschusshemmende Material behält somit seine Eigenschaften als Partikelfänger und kann glühende Metallpartikel abfangen .

Die Hitzebeständigkeit kann nach der Volkswagen Prüfnorm TDO V03 . 986 . 764 . A «Überprüfung von Brandschutzmaterialien für Hochvolt Batteriesysteme» überprüft werden . Dabei wird ein Feuerwerkskörper Weco Bühnen Fontaine , in einem Abstand von 2-3 cm Distanz zum Prüfling abgebrannt . Die entstehende Hitze und der starke Austritt der Metallpartikel erzeugen bei ca . 1300 ° C eine Art Plasma, welches zum abrasiven Zerstören des Hitzeschutzmaterials führt .

Ein zweiter Aspekt der Erfindung betri f ft ein Verfahren zum Herstellen eines Verbundmaterials , vorzugsweise eines Verbundmaterials wie vorhergehend beschrieben . Das Verfahren umfasst die Schritte : a ) Kaschieren eines ersten flächigen Substrats und eines zweiten flächigen Substrats mit einer ersten Polymerzusammensetzung enthaltend ein Silikonharz zum Erhalt eines Verbundmaterials , b ) Trocknen des Verbundmaterials aus Schritt a ) , c ) Beschichten des Verbundmaterials mit einer zweiten Polymerzusammensetzung umfassend eine Dispersion oder Emulsion aus einem Silikonharz und optional ein vom Silikonharz abweichendes Polymer und optional Metall-Pigmente , d) Vernetzen der zweiten Polymerzusammenset zung bei erhöhter Temperatur zu einem vernetzten Polysiloxan, vorzugsweise durch Kondensationsreaktion .

Die erste und die zweite Polymerzusammenset zung können Polymerzusammensetzungen wie vorhergehend beschrieben sein . Bevorzugt ist eine zweite Polymerzusammenset zung als Dispersion, besonders bevorzugt wasserbasiert .

Das Kaschieren mit der ersten Polymerzusammenset zung in Schritt a ) erfolgt bevorzugt mit einem Auftragsgewicht trocken von 20 bis 500 g/m 2 , bevorzugt 50 bis 200 g/m 2 und ganz besonders bevorzugt 80- 100 g/m 2 der Polymerzusammenset zung . Das Aufträgen kann mittels Wal ze , Rakel , Schablone oder Spray erfolgen .

Das Trocknen in Schritt b ) kann bei 20 bis 150 ° C, vorzugsweise 50 bis 120 ° C und besonders bevorzugt 80 bis 100 ° C erfolgen, beispielsweise in einem Umlufttrockner, Spannrahmen oder Tragbandtrockner .

Die Beschichtung in Schritt c ) kann mit einem Auftragsgewicht trocken von 20 bis 200 g/m 2 , bevorzugt 40 bis 120 g/m 2 und ganz besonders bevorzugt 60 bis 80 g/m 2 der Polymerzusammenset zung erfolgen . Das Aufträgen kann mittels Wal ze , Rakel , Schablone oder Spray erfolgen .

Das Verfahren ermöglicht eine kostenef fi ziente und schnelle Herstellung eines Verbundmaterials , das sich als Hitze- , Brand- und/oder Rauchschutzmaterial eignet . Die Vernetzung in Schritt d) kann bei 160 bis 300 °C, vorzugs- wiese bei 180 bis 260 °C und besonders bevorzugt bei 200 bis 220 °C durchgeführt werden. Bevorzugt findet die Vernetzung zwischen 1 und 60 min, bevorzugt zwischen 10 und 30 min und besonders bevorzugt für 4 min statt. Als besonders vorteilhaft hat sich eine Vernetzung bei 205 °C für 4 min erwiesen. Nach dieser Zeit hat sich eine gute Trennfestigkeit auf gebaut. Ein unnötig hoher Energieeintrag und somit zusätzliche Prozesskosten können somit vermieden werden.

Das Verbundmaterial kann mit einem, vorzugsweise drucksensitiven, Metall-Haftklebstoff zum Verkleben mit Metall kaschiert werden, vorzugsweise nach Schritt d) . Der Metall-Klebstoff kann ein Klebstoff wie vorhergehend beschrieben sein. Das Kaschieren kann beispielsweise beim Aufrollen des Verbundmaterials oder in einem separaten Schritt erfolgen. Es ist möglich das Kaschieren mittels Flachbettpresse oder Kalander bei 150 bis 250 °C, bevorzugt 180 bis 220 °C und besonders bevorzugt 190 bis 210 °C sowie bevorzugt bei einer Kontaktzeit von 5 bis 60 Sekunden, besonders bevorzugt 5 bis 30 Sekunden und ganz besonders bevorzugt 10 bis 15 Sekunden und 10 daN bis 500 daN (entsprechend: 0.16 N/cm 2 bis 8 N/cm 2 ) , bevorzugt 200 daN bis 500 daN (entsprechend: 3.2 N/cm 2 bis 8 N/cm 2 ) und besonders bevorzugt 250 daN bis 350 daN (entsprechend: 4 N/cm 2 bis 5.6 N/cm 2 ) Druck durchzuführen.

Vorteilhafterweise kann auf die zweite Polymerzusammenset zung eine Polymerfolie aufgebacht werden, vorzugsweise gepresst oder kaschiert. Die Folie kann z.B. auf einer Presse oder Kaschieranlage aufgebracht werden. Die Folie kann bei 60 bis 250 °C, bevorzugt 100 bis 200 °C und besonders bevorzugt 160 bis 200 °C und bei Kontakt zelten von 1 bis 300 Sekunden, vorzugsweise 5 bis 100 Sekunden und besonders bevorzugt 8 bis 20 Sekunden sowie Druck von 10 daN bis 500 daN (entsprechend: 0.16 N/cm 2 bis 8 N/cm 2 ) , bevorzugt 200 daN bis 500 daN ( entsprechend : 3 . 2 N/cm 2 bis 8 N/cm 2 ) und besonders bevorzugt 250 daN bis 350 daN ( entsprechend : 4 N/cm 2 bis 5 . 6 N/cm 2 ) aufgebracht werden .

Ein dritter Aspekt der Erfindung betri f ft die Verwendung eines Verbundmaterials wie vorhergehend beschrieben als Hitze- , Brand- und/oder Rauchschutzmaterial , insbesondere für elektrische Geräte und ganz besonders Batterien . Insbesondere eignen sich die vorherstehenden Verbundmaterialien für Batterien in E- Fahrzeugen, aber auch Computern oder Mobiltelef onen, Tablets und dergleichen .

Die Erfindung wird anhand von Beispielen und Figuren näher erläutert . Diese Beispiele sind nicht limitierend zu verstehen und stellen lediglich bevorzugte Aus führungs formen dar .

Es zeigen :

Figur 1 : Einen Schichtaufbau eines ersten erfindungsgemässen Verbundmaterials ,

Figur 2 : einen Schichtaufbau eines zweiten erfindungsgemässen Verbundmaterials ,

Figur 3 : einen Schichtaufbau eines dritten erfindungsgemässen Verbundmaterials

Figur 4 : zeigt exemplarisch den Temperaturverlauf unmittelbar an einer Austrittsstelle im Vergleich zu der Temperatur hinter einem erfindungsgemässen Verbundmaterial .

Figur 1 zeigt einen Schichtenaufbau eines ersten erfindungsgemässen Verbundmaterials 1 . Das Verbundmaterial 1 umfasst eine Polymerzusammenset zung 11 , ein flächiges anorganisches und hochschmel zendes Material 12 , eine weitere Polymerzusammenset zung 13 , und ein flächiges Substrat aus einem durchschlaghemmenden Material 14 . Der Verbund 1 ist nicht fest mit einem Batteriegehäuse 16 verbunden .

Figur 2 zeigt einen Schichtenaufbau eines zweiten erfindungsgemässen Verbundmaterials 2 . Das Verbundmaterial 2 umfasst eine Polymerzusammenset zung 21 , ein flächiges anorganisches und hochschmel zendes Material 22 , eine weitere Polymerzusammenset zung 23 , und ein flächiges Substrat aus einem durchschlaghemmenden Material 24 . Der Verbund 2 ist über einen Metall-Haftklebstof f 25 fest mit einem Batteriegehäuse 26 verbunden .

Figur 3 zeigt einen Schichtenaufbau eines dritten erfindungsgemässen Verbundmaterials 3 . Das Verbundmaterial 3 umfasst eine Polymerzusammenset zung 31 , ein flächiges anorganisches und hochschmel zendes Material 32 , eine weitere Polymerzusammenset zung 33 , und ein flächiges Substrat aus einem durchschlaghemmenden Material 34 . Der Verbund 3 ist über einen Metall-Haftklebstof f 35 fest mit einem Batteriegehäuse 36 verbunden . Zusätzlich ist an der Aussenseite eine Polymerfolie 30 aufgebracht .

Figur 4 zeigt exemplarisch den Temperaturverlauf unmittelbar an einer Austrittsstelle des Impacts in der Batterie ( gestrichelte Linie ) im Vergleich zu der Temperatur hinter einem erfindungsgemässen Verbundmaterial ( durchgezogene Linie ) . Währen der Temperaturverlauf einer durchbrennenden Li-Batterie ( gestrichelte Linie ) in den ersten Sekunden eine extreme Temperaturbelastung und einen abrasiven Heissgasstrahl erfährt , übersteht der Verbund die erste Phase und die durchgezogene Linie zeigt , dass die Rückseite genügend kalt (< 200 ° C ) bleibt . Die Verbünde erfüllen die Anforderung an einen Hitzeschutz . Materialien

Heares A31.3201: Film auf Transferpapier, hergestellt aus einer wässrigen Acrylat-Dispersion;

Heares A36.3202: wässrige Dispersion aus Silikonharz mit Ethyl- en-Acrylsäure Copolymer;

Heares A36.3208: wässrige Dispersion aus Silikonharz mit Acrylat-Dispersion;

Heares A36.3210: wässrige Dispersion aus Silikonharz mit Acrylat-Dispersion, zusätzlich Aluminiumpulver;

Nolax 45.200: Zweischicht folie aus Polyethylen und Copolyamid.

Die Copolyamidseite zeigt zur Heares Beschichtung.

Silika 600: Silikatfasergewebe RSG 600, Flächengewicht 600 g/m 2 , Faserdurchmesser > 6 pm;

Silika 1100: Silikatfasergewebe RSG 1100, Flächengewicht 1100 g/m 2 , Faserdurchmesser > 6 pm;

AGG 650: Aramid/Preox/Glas-Mischgewebe, 500 g/m 2 , 25% p-Aramid, 25% Preox, 50% E-Glas;

AGG 500: Aramid/Preox/Glas-Mischgewebe, 500 g/m 2 , 46% p-Aramid, 24% Preox, 30% E-Glas;

AG 260: Aramid/Preox-Mischgewebe, 260 g/m 2 , 50% p-Aramid, 50% Preox;

KAT 1300 P: Silikat Fasergewebe aus 98% SiCy, Breite 1000 mm, 1300 g/m 2 , Leinwandbindung, Faserdurchmesser >6 pm, käuflich erhältlich bei der Firma Valmiera Glass Group, LV 4201 Valmiera;

CBG BW: Basaltfasergewebe, Flächengewicht 390 g/m 2 Faserdurchmesser > 6 pm, käuflich erhältlich bei der Firma CBG Composites GmbH, 51688 Wipperfürth, Deutschland.

Nachfolgend wird der Aufbau verschiedener erfindungsgemässer Verbünde exemplarisch beschrieben und gezeigt. Verbund 1

Silikat 1100 wurde mit ACG 650 und 150 - 180 g/m 2 Trockengewicht HEARES A36.3202 kaschiert. Der Auftrag erfolgte auf einem Rakeltisch mit einem Spiralrakel. Anschliessend wurde der Verbund bei 100 °C und 300 s im Ofen getrocknet. Der getrocknete Verbund wurde mit HEARES A36.3210 von 50 - 70 g/m 2 (Trockengewicht) beschichtet. Der Auftrag erfolgte auf einem Rakeltisch mit einem Spiralrakel. Die Polymerzusammenset zung wurde zuerst während 5 min bei 100 °C getrocknet und anschliesssend während 4 min bei 205 °C vernetzt. Anschliessend wurde HEARES A31.3201 mit 70 g/m 2 (Trockengewicht) auf die ACG 650-Schicht aufgetragen und auf einer Stempelpresse bei 200 °C für 10 s bei 350 daN (entsprechend: 5.6 N/cm 2 ) fixiert.

Es wurde ein Verbundmaterial mit folgender Schichtenreihenfolge erhalten :

Schicht 1: HEARES A36.3210 (50 - 70 g/m 2 trocken)

Schicht 2: Silikat 1100

Schicht 3: HEARES A36.3202 (150 - 180 g/m 2 trocken)

Schicht 4: ACG 650

Schicht 5: HEARES A31.3201 70 g/m 2

Verbund 1 hatte eine Gesamtdicke von 2.7 mm

Verbund 2

KAT 1300P Silikat wurde mit Basalt und 150 - 180 g/m 2 Trockengewicht HEARES A36.3202 kaschiert. Der Auftrag erfolgte auf einem Rakeltisch mit einem Spiralrakel. Anschliessend wurde der Verbund bei 100 °C und 300 s im Ofen getrocknet. Der getrocknete Verbund wurde mit HEARES A36.3210 von 50 - 70 g/m 2 (Trockengewicht) auf einem Rakeltisch mit einem Spiralrakel beschichtet. Die Polymerzusammenset zung wurde zuerst während 5 min bei 100 °C getrocknet und anschliesssend während 4 min bei 205 °C vernetzt. Anschliessend wurde HEARES A31.3201 mit 70 g/m 2 (Trockengewicht) auf die Basalt-Schicht aufgetragen und auf einer Stempelpresse bei 200°C für 10 s bei 350 daN (entsprechend: 5.6 N/cm 2 ) fixiert. Es wurde ein Verbundmaterial mit folgender Schichtenreihenfolge erhalten :

Schicht 1: HEARES A36.3210 (50 - 70 g/m 2 trocken)

Schicht 2: KAT 1300P Silikat

Schicht 3: HEARES A36.3202 (150 - 180 g/m 2 trocken)

Schicht 4 : Basalt

Schicht 5: HEARES A31.3201 70 g/m 2

Verbund 2 hat eine Gesamtdicke von 2.6 mm.

Verbund 3

Silikat 600 wurde mit ACG 500 und 150 - 180 g/m 2 (Trockengewicht) HEARES A36.3202 kaschiert. Der Auftrag erfolgte auf einem Rakeltisch mit einem Spiralrakel. Anschliessend wurde der Verbund bei 100 °C und 300 s im Ofen getrocknet. Der getrocknete Verbund wurde mit HEARES A36.3208 von 80 - 100 g/m 2 (Trockengewicht) auf einem Rakeltisch mit einem Spiralrakel beschichtet. Die Polymerzusammensetzung wurde zuerst während 5 min bei 100 °C getrocknet und anschliesssend während 4 min bei 205 °C vernetzt. Anschliessend wurde HEARES A31.3201 mit 70 g/m 2 (Trockengewicht) auf die ACG 500-Schicht aufgetragen und auf einer Stempelpresse bei 200°C für 10 s bei 350 daN (entsprechend: 5.6 N/cm 2 ) fixiert. Auf das Verbundmaterial wurde anschliessend ein PA/PE-Folie von 75 g/m 2 auf einer Stempelpresse bei 180 °C für 10 s bei 350 daN (entsprechend: 5.6 N/cm 2 ) aufgebracht.

Es wurde ein Verbundmaterial mit folgender Schichtenreihenfolge erhalten :

Schicht 0: Nolax 45.200 (PA/PE-Folie 75 g/m 2 ) Schicht 1: HEARES A36.3208 (80 - 100 g/m 2 trocken)

Schicht 2: Silikat 600

Schicht 3: HEARES A36.3202 (150 - 180 g/m 2 trocken)

Schicht 4: ACG 500

Schicht 5: HEARES A31.3201 70 g/m 2

Verbund 3 hat eine Gesamtdicke von 2.1 mm.

Verbund 4

Silikat 1100 wurde mit AC 260K und 150 - 180 g/m 2 (Trockengewicht) HEARES A36.3202 kaschiert. Der Auftrag erfolgte auf einem Rakeltisch mit einem Spiralrakel. Anschliessend wurde der Verbund bei 100 °C und 300 s im Ofen getrocknet. Der getrocknete Verbund wurde mit HEARES A36.3208 von 80 - 100 g/m 2 (Trockengewicht) auf einem Rakeltisch mit einem Spiralrakel beschichtet. Die Polymerzusammenset zung wurde zuerst während 5 min bei 100 °C getrocknet und anschliesssend während 4 min bei 205 °C vernetzt. Anschliessend wurde HEARES A31.3201 mit 70 g/m 2 (Trockengewicht) auf die ACG 500-Schicht aufgetragen und auf einer Stempelpresse bei 200 °C für 10 s bei 350 daN (entsprechend: 5.6 N/cm 2 ) fixiert. Auf das Verbundmaterial wurde anschliessend ein PA/PE- Folie von 75 g/m 2 auf einer Stempelpresse bei 180°C für 10 s bei 350 daN (entsprechend: 5.6 N/cm 2 ) aufgebracht.

Es wurde ein Verbundmaterial mit folgender Schichtenreihenfolge erhalten :

Schicht 0: Nolax 45.200 (PA/PE-Folie 75 g/m 2 )

Schicht 1 : HEARES A36.3208 (80-100 g/m 2 trocken)

Schicht 2 : Silikat 1100

Schicht 3: HEARES A36.3202 (150 - 180 g/m 2 trocken)

Schicht 4 : AC 260K

Schicht 5: HEARES A31.3201 70 g/m 2 Verbund 4 hat eine Gesamtdicke von 1 . 9 mm .

Durchbrennzeiten

Beim Durchbrennen einer Batterie werden auch glühende Kupfer- und Aluminiumpartikel mit Temperaturen von 600 - 1100 ° C ausgestossen, welche sehr abrasiv sind . Das Verhalten gegenüber solchen Teilchen wurde im Plasmatreatment Test nach VW-Norm TDO V03 . 986 . 764 . A 2021 . 05 geprüft . Bei diesem Test wurden ein definierter Feuerwerkskörper gezündet und die Durchbrennzeit gemes- sen .

In der folgenden Tabelle sind die Durchbrennzeiten der einzelnen Substrate ohne Verbund dargestellt : Im Gegensatz zu den Durchbrennzeiten der einzelnen Substrate, hat sich überraschend gezeigt, dass die Verbünde den Flammen deutlich länger Stand halten, weit über eine blosse Addition der obigen Werte hinaus. Beispielhaft wurde Verbund 1 nach dieser Norm geprüft und hielt mit einer Durchbrennzeit von > 22 Sekunden stand. Die Verbünde 3 und 4 sind Weiterentwicklungen, wo ein erhöhter Anteil an Heares Klebstoff die Gewebe besser schützt, so dass der Gesamtverbund dünner ausgestaltet werden kann. Verbund 4 überschreitet ebenfalls die geforderten 20 Sekunden.

Durchschlagtest

Der Verbund 1 wurde auch auf die Durchschlagfestigkeit nach IEC 60243-1 (2013) geprüft. Gefordert werden von VW 4.7 kV für den Verbund und 0.8 KV nach einer 15-minütigen Lagerung bei 1000 °C. Der Verbund 1 erfüllte diese Anforderungen mit 4.8 kV, resp. 2.7 kV. Um die Durchschlagfestigkeit zu erhöhen, bei gleichzeitiger Reduktion der Verbunddicke, wurde in den Verbunden 3 und 4 eine Polymerfolie auf kaschiert , welche die elektrische Isolation erhöhte .