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Title:
COMPOSITION CONTAINING POLYACRYLATE, POLYTERPENE, NITROGLYCERINE AND POSSIBLY POLYVINYL ACETATE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1999/055327
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a composition applied to the skin and containing a) an acrylate copolymer containing between 25 and 40 weight % methylacrylate, between 50 and 70 weight % 2-ethylhexylacrylate and between 1 and 10 weight % acrylic acid; b) a polyterpene; and c) nitroglycerine. Said composition is used for the prophylaxis or treatment of coronary heart disease.

Inventors:
MUELLER WALTER (DE)
BERTHOLD ACHIM (DE)
Application Number:
PCT/EP1999/002609
Publication Date:
November 04, 1999
Filing Date:
April 19, 1999
Export Citation:
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Assignee:
LTS LOHMANN THERAPIE SYSTEME (DE)
MUELLER WALTER (DE)
BERTHOLD ACHIM (DE)
International Classes:
A61K9/70; A61K31/04; A61K31/21; A61K47/32; A61P9/04; A61P9/10; (IPC1-7): A61K31/21; A61K47/32
Domestic Patent References:
WO1993000058A11993-01-07
Foreign References:
EP0518113A11992-12-16
EP0059441A11982-09-08
Other References:
DATABASE WPI Section Ch Week 9506, Derwent World Patents Index; Class A96, AN 95-041185, XP002113370
Attorney, Agent or Firm:
Flaccus, Rolf-dieter (Bussardweg 10 Wesseling, DE)
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Claims:
P A T E N T A N S P R Ü C H E
1. Zusammensetzung zur Applikation auf der Haut, ent haltend a) ein AcrylatCopolymer, enthaltend 2540 Gew.% Methylacrylat, 5070 Gew.% 2 Ethylhexylacrylat, 110 Gew.% Acrylsäure, b) ein Polyterpen, c) Nitroglycerin.
2. Zusammensetzung nach Anspruch 1 mit einem Vinyl acetatanteil unter 5 Gew.%.
3. Zusammensetzung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge kennzeichnet, daß der Schmelzpunkt des Polyterpens im Be reich von 37°C bis 140°C liegt.
4. Zusammensetzung nach einem der vorangehenden Ansprü che, dadurch gekennzeichnet, daß ein Polyterpen auf der Basis von alphaPinen eingesetzt wird.
5. Zusammensetzung nach einem der vorangehenden Ansprü che, dadurch gekennzeichnet, daß ein Polyterpen auf der Basis von betaPinen eingesetzt wird.
6. Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden An sprüche, dadurch aekennzeichnet, daß der Anteil des Poly terpens am Trockengewicht der Zubereitung nicht größer als 30 Gew.% ist.
7. Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden An sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil des Ni troglycerins am Trockengewicht der Zubereitung gruger als 20 Gew.% ist.
8. Verfahren zur Herstellung der Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend die Schrit te, daß ein AcrylatCopolymer, enthaltend 2540 Gew.% Methylacrylat, 5070 Gew.% 2Ethylhexylacrylat, 110 Gew.% Acrylsäure vorgelegt wird und ein Polyterpen und ein Wirkstoff zugegeben wird.
9. Verwendung der Zusammensetzung nach einem der vor hergehenden Ansprüche zur Prophylaxe oder Behandlung der koronaren Herzkrankheit, insbesondere der Angina pecto ris.
Description:
Zusammensetzung, enthaltend Polyacrylat, Polyterpen, Nitroglycerin und wahlweise Polyvinylacetat Die Erfindung betrifft eine Zusammensetzung zur Applika- tion von Nitroglycerin auf der Haut.

Mit dieser Zusammensetzung wird eine kontinuierliche und dosierte Abgabe des Wirkstoffes an die Haut erzielt, wo- bei die Zusammensetzung als Wirkstoffdepot dient. In der Zusammensetzung enthalten sind : ein Acrylat-Copolymer, enthaltend 25-40 Gew.-% Methylacrylat, 50-70 Gew.-% 2- Ethylhexylacrylat, 1-10 Gew.-% Acrylsäure, ein Polyterpen auf der Basis von alpha-Pinen oder beta-Pinen und minde- stens Nitroglycerin als Wirkstoff. Der Schmelzpunkt des Polyterpens liegt im Bereich von 37°C bis 140°C ; sein Anteil ist nicht größer als 30 Gew.-%, bezogen auf das Trockengewicht der Zusammensetzung. Die Zusammensetzung wird bevorzugt zur Prophylaxe oder zur Behandlung der ko- ronaren Herzkrankheit, insbesondere der Angina pectoris, eingesetzt.

Therapieübliche Wirkstoffe zur Prophylaxe oder zur Be- handlung der koronaren Herzkrankheit sind Ester der Sal- petersäure. Vorzugsweise wird Nitroglycerin eingesetzt.

Nitroglycerin führt zu einer peripheren Vasodilatation und bewirkt dadurch eine Reduktion der kardialen Vor-und Nachlast. Durch diese Reduktion und durch die dadurch be- dingte Verringerung der Herzarbeit sinkt der Sauerstoff- bedarf des Herzes. Ferner bewirkt Nitroglycerin eine Re- duktion der extravasalen Komponente des Koronarwiderstan- des und führt dadurch zu einer Verbesserung des Sauer- stoffangebots.

Akute Angina pectoris-Anfälle lassen sich schnell und ef- fektiv durch die sublinguale Nitroglyceringabe therapie- ren. Diese Art der Applikation führt schnell zu einem ho- hen Wirkstoff-Plasma-Spiegel.

Da die Plasmahalbwertszeit von Nitroglycerin nur 1-3 Mi- nuten beträgt, flacht die Plasmakonzentration sehr schnell wieder ab. Daher ist die sublinguale Gabe nicht zur Anfallsprophylaxe geeignet. Hierzu ist die transder- male Applikation besser geeignet. Die systemische Nitro- glycerinaufnahme durch die Haut beträgt in Abhängigkeit vom Applikationsort etwa 20 ug/cm2/h. Vorteilhaft hierbei ist, daß die biologische Verfügbarkeit durch Umgehung des First-Pass-Effektes in der Leber nicht ernsthaft durch Stoffwechselprozesse verringert wird. Zunächst sind nur das Stratum Corneum der Haut und die Grole der Applikati- onsfläche bestimmende Faktoren für die im Blut zirkulie- rende Wirkstoffmenge. Dabei wird eine relativ konstante Steady-State-Plasmakonzentration über eine längere Zeit erzielt. Die transdermale Nitroglycerinanwendung ist da- her Mittel der Wahl zur effektiven Angina Pectoris-Pro- phylaxe.

Zahlreiche Zubereitungen zur dermalen Applikation von Ni- troglycerin sind derzeit bekannt. Vorherrschend sind pflasterartige Systeme. Nitroglycerin liegt dabei entwe- der gelöst oder an einem Hilfsstoff adsorbiert vor. Es sind einfache Matrixsysteme (US 4,751,087), komplex auf- gebaute Reservoirsysteme (US 4,725,272) sowie Systeme, die den Wirkstoff in einer Art Mikrokapseln enthalten (US 3,742,951 ; US 4,336,243), bekannt.

Für eine erfolgreiche Therapie ist es wichtig, daß der Wirkstoff in einem angemessenen Ausmaß aus der Zuberei- tung freigegeben wird und anschließend die Haut permei- ert. Während die Freisetzungseigenschaft der Zubereitung durch die eingesetzten Hilfsstoffe festgelegt wird, wird die transdermale Wirkstoffabsorption entscheidend durch das Stratum Corneum der Haut bestimmt. Die Absorption kann durch den Einsatz von Penetrationsverbesserer ge- steigert werden. So ist in US 5,262,165 der Einsatz von N-Methyl-2-Pyrrolidon und Ölsäure zur Steigerung der Ni- troglycerinabsorption beschrieben.

Synthetische Acrylatpolymere werden oftmals aufgrund ih- res nichtallergenen Charakters als Zubereitungsgrundlage verwendet. Von Nachteil ist, daß Polyacrylate Nitroglyce- rin sehr gut lösen. Die gute Löslichkeit ist gleichbedeu- tend mit einer niedrigen thermodynamischen Aktivität. Da- her muß Nitroglycerin in einer hohen Konzentration einge- arbeitet werden, um die erforderliche Wirkstofffreigabe zu erzielen.

In EP 0 622 075 A1 ist eine Zubereitung beschrieben, die Nitroglycerin in einer Konzentration von 50-65 Gew.-% enthält. Der Nachteil derart hoher Nitroglycerinmengen liegt in dessen Eigenschaften. Nitroglycerin reagiert auf thermische und mechanische Belastung mit Explosion, oder es führt zu unerwünschten Veränderungen der Klebereigen- schaften (Reduktion der Haftung und zu hohe Weichheit).

Um Zubereitungen mit akzeptablen Klebereigenschaften zu erhalten, kann man nach US 5,474,783 die thermodynamische Aktivität durch die Beimengung eines Polysiloxans modifi- zieren. Polysiloxane haben eine geringe Löslichkeit für Nitroglycerin, wodurch die Gesamtlöslichkeit in der Zube- reitung verringert wird. Die reduzierte Sättigungslös- lichkeit schlägt sich in einer erhöhten Freisetzungsrate nieder. Durch die Variation der beigemengten Polysiloxan- menge läßt sich die Freisetzungskinetik in einem gewissen Rahmen steuern.

Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Herstellung einer Zubereitung, die Nitroglycerin enthält. Als Grundmaterial werden die wenig allergenen Acrylatpolymere eingesetzt.

Die Zubereitung soll eine hohe thermodynamische Aktivität aufweisen, wodurch eine hohe Freisetzungsrate bei Einsatz niedriger Wirkstoffmengen gesichert ist. Eine hohe ther- modynamische Aktivität läßt sich durch Reduktion der Sät- tigungslöslichkeit des entsprechenden Wirkstoffes erzie- len. Dies kann zum einen dadurch verwirklicht werden, daß der Zubereitung ein die Wirkstofflöslichkeit beeinflus- sender Hilfsstoff zugesetzt wird, oder daß ein Grundmate- rial verwendet wird, das als solches eine niedrige Wirk- stofflöslichkeit aufweist.

Als Grundmaterial wird ein Polyacrylat eingesetzt, ent- haltend 25-40 Gew.-% Methylacrylat, 50-70 Gew.-% 2- Ethylhexylacrylat, 1-10 Gew.-% Acrylsäure. Desweiteren ist es von Bedeutung, daß der Vinylacetatanteil kleiner als 5 Gew.-%, da Vinylacetat mit zunehmender Konzentrati- on zur Reduktion der Freisetzungsrate führt (Figur 1 und 2). Hierbei ist zu berücksichtigen, daß Vinylacetat als Copolymer des Acrylates oder als Homopolymer vorliegen kann.

Zur Einstellung der Nitroglycerinlöslichkeit und zur Ver- besserung der Konsistenz wird der Masse ein Polyterpen auf der Basis von alpha-Pinen oder beta-Pinen zugegeben.

Polyterpene sind sowohl natürlich vorkommende, aufgrund ihrer Biogenese im allgemeinen der Isopren-Regel gehor- chende Stoffe, die aus (Clo) n-Einheiten bestehen, als auch synthetische, durch Polymerisation von Monoterpenen her- stellbare Kohlenwasserstoffharze (Terpenharze). Der Schmelzpunkt des Polyterpens liegt im Bereich von 37°C bis 140°C. Beispiele hierfür sind : Dercolyte A40, Derco- lyte S40, Dercolyte A85, Dercolyte S85, Dercolyte A100, Dercolyte S100, Dercolyte A115, Dercolyte S115, Dercolyte A125, Dercolyte S125, Dercolyte A135 und Dercolyte S135.

Der Einfluß der Polyterpene auf die Freisetzungsrate ist in Figur 3 dargestellt. Daraus kann geschlossen werden, daß Polyterpene die themodynamische Aktivität von Nitro- glycerin zu steigern vermögen.

Die Zubereitung kann ferner enthalten : Metall- verbindungen (Aluminium, Titan, sowie weitere, dem Fach- mann bekannte Metallverbindungen) ; Weichmacher (Paraffi- ne, zyklische Kohlenwasserstoffe, pflanzliche 6le sowie weitere dem Fachmann bekannte Weichmacher) ; Penetrations- verbesserer (oberflächenaktive Substanzen, lipophile Lö- semittel, hydrophile Lösemittel) ; Klebrigmacher (Kolopho- niumharze, Kohlenwasserstoffe sowie andere dem Fachmann bekannt Klebrigmacher) ; für den Wirkstoff undurchlässige Träger-bzw. Schutzfolien (Polyester, Polypropylen, Po- lyethylen sowie andere dem Fachmann bekannte Materiali- en).

BEISPIEL : Im folgenden wird die Erfindung anhand von Beispielen nä- her erläutert : BEISPIEL 1-Rezeptur unter Verwendung eines Poly-alpha- Pinens 220 g selbstklebendes, Carboxylgruppen enthaltendes Po- lyacrylat (Durotak 387-2353,37,7 Gew.-% in Ethylacetat- Hexan-Gemisch), 40 g Poly-alpha-Pinen (Dercolyte A85,70 Gew.-% in Benzin), 20 g Isopropylpalmitat, 20 g 1,2- Propandiol, 100 g Nitroglycerin (22,1 Gew.-% in Ethylace- tat), 30 g Acetylaceton und 1 g Aluminiumacetylacetonat (4 Gew.-% in Ethylacetat) werden gemischt und als 300 pm dicker Film mit Hilfe einer Rakel auf eine silikonisierte Polyesterfolie (Hostaphan RN 100) beschichtet. Der Film wird für 30 Minuten bei 40 °C getrocknet und anshcließend mit einer Polyesterfolie (Hostaphan RN 15) kaschiert.

BEISPIEL 2-Rezeptur unter Verwendung eines Poly-beta- Pinens 220 g selbstklebendes, Carboxylgruppen enthaltendes Po- lyacrylat (Durotak 387-2353,37,7 Gew.-% in Ethylacetat- Hexan-Gemisch), 40 g Poly-beta-Pinen (Dercolyte S85,70 Gew.-% in Benzin), 20 g Isopropylpalmitat, 20 g 1,2- Propandiol, 100 g Nitroglycerin (22,1 Gew.-% in Ethylace- tat), 30 g Acetylaceton und 1 g Aluminiumacetylacetonat (4 Gew.-% in Ethylacetat) werden gemischt und als 300 um dicker Film mit Hilfe einer Rakel auf eine silikonisierte Polyesterfolie (Hostaphan RN 100) beschichtet. Der Film wird für 30 Minuten bei 40 OC getrocknet und anshcließend mit einer Polyesterfolie (Hostaphan RN 15) kaschiert.