Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
COMPOSITION FOR FLEXIBLE MEMBRANES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/010600
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a composition comprising a styrene block copolymer (SB), a polar-modified styrene block copolymer (PS), plant fibres (PF) and a polyolefin (P) solid at 25°C, and to moulded bodies, especially membranes, produced from such compositions.

Inventors:
JENDOUBI ELYES (CH)
DJAMSHIDIAN RAMIN (CH)
Application Number:
PCT/EP2011/062360
Publication Date:
January 26, 2012
Filing Date:
July 19, 2011
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
SIKA TECHNOLOGY AG (CH)
JENDOUBI ELYES (CH)
DJAMSHIDIAN RAMIN (CH)
International Classes:
C08L53/02; C08K7/02; D06M15/21; E04D3/32; F16J15/00
Foreign References:
US20020081924A12002-06-27
DE1795547A11973-07-19
DE202004015936U12004-12-16
US4659754A1987-04-21
US20100130670A12010-05-27
Other References:
None
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche

Zusammensetzung umfassend:

a) 20 - 90 Gew.-% Styrol-Blockcopolymer SB ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Styrol/Isopren-Block-Copolymer (SIS), Styrol/Ethylen-Butylen/Styrol-Block-Copolymer (SEBS), Styrol/Ethylen-Propylen/Styrol-Block-Copolymer (SEPS) und Styrol/Ethylen-Propylen-Block-Copolymer (SEP);

b) 0.08 - 10 Gew.-% polar modifiziertes Styrol-Blockcopolymer PS; c) 1 - 50 Gew.-% Pflanzenfasern PF;

d) 0.05 - 20 Gew.-% bei 25°C festes Polyolefin P.

Zusammensetzung gemäss Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung weiter

e) 4 - 45 Gew.-% von:

Weichharz WH mit einem Erweichungspunkt, gemessen nach der Ring &

Kugel-Methode gemäss DIN EN 1238, zwischen -10°C und 40°C und/oder

Mineralöl ML, insbesondere naphthenisches Mineralöl,

aufweist.

Zusammensetzung gemäss Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Weichharz WH einen Erweichungspunkt zwischen 0°C und 25°C, insbesondere zwischen 10°C und 25°C, aufweist.

4. Zusammensetzung gemäss Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Weichharz WH ein Kohlenwasserstoffharz, insbesondere ein aliphatisches Cs-Cg-Kohlenwasserstoffharz, ist.

5. Zusammensetzung gemäss Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung weiter

e) 4 - 45 Gew.-% Mineralöl ML, insbesondere naphthenisches Mineralöl, aufweist.

6. Zusammensetzung gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Pflanzenfasern PF einen Celluloseanteil von mehr als 30 Gew.-%, insbesondere mehr als 40 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Pflanzenfasern PF, aufweisen.

7. Zusammensetzung gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Pflanzenfasern PF ein Verhältnis der Länge der Pflanzenfaser zum Durchmesser der Pflanzenfaser von 3: 1 - 20: 1 , insbesondere 5: 1 - 10: 1 , aufweisen.

8. Zusammensetzung gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Polyolefin P einen Erweichungspunkt, gemessen nach der Ring & Kugel-Methode gemäss DIN EN 1238, zwischen 70°C und 170°C, insbesondere zwischen 80°C und 120°C, bevorzugt zwischen 90°C und 1 10°C, aufweist.

9. Zusammensetzung gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Polyolefin P ein thermoplastisches Poly-a-olefin, bevorzugt ein ataktisches Poly-a-olefin (APAO), ist.

10. Zusammensetzung gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis der Gewichts-%, bezogen auf die Zusammensetzung, von polar modifiziertem Styrol- Blockcopolymer PS : Pflanzenfasern PF von 0.01 - 0.5, insbesondere von 0.05 - 0.1 , beträgt.

1 1 . Verfahren zu Herstellung eines Formkörpers, umfassend die Schritte

I) Herstellen einer Zusammensetzung gemäss einem der Ansprüche 1 - 10;

II) Formen der Zusammensetzung, insbesondere Extrudieren und/oder

Kalandrieren, zu einem Formkörper.

12. Formkörper erhalten durch Extrudieren und/oder Kalandrieren einer Zusammensetzung gemäss einem der Ansprüche 1 - 10.

13. Formkörper gemäss Anspruch 12 in Form einer Membran, insbesondere einer Dachmembran, mit einer Dicke von 1 - 2.5 mm.

Verwendung eines Formkörpers gemäss einem der Ansprüche 12 oder 13, zur Abdichtung von Untergründen, insbesondere zur Abdichtung von Dächern.

Description:
ZUSAMMENSETZUNG FÜR FLEXIBLE MEMBRANEN

Technisches Gebiet

Die Erfindung geht aus von einer Zusammensetzung, insbesondere geeignet für die Herstellung von Dachmembranen, nach dem ersten Anspruch.

Die Erfindung geht weiter aus von einem Formkörper erhalten durch Extrudieren und/oder Kalandrieren einer solchen Zusammensetzung sowie einem Verfahren zur Herstellung eines Formkörpers. Stand der Technik

Zur Abdichtung von Untergründen gegen Wasserdurchstoss sind in der Baubranche Abdichtungsmembranen, welche nachwachsende Rohstoffe enthalten, bekannt. Für solche Abdichtungen werden Zusammensetzungen benötigt, die flexibel sind, sich durch mechanische Festigkeit auszeichnen und eine geringe Wasseraufnahme aufweisen. Weiter sollten solche Zusammensetzungen vorzugsweise mittels Extrusion oder Spritzgiessen verarbeitbar sein.

Darstellung der Erfindung

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Zusammensetzung der eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen.

Erfindungsgemäss wird dies durch die Merkmale des ersten Anspruches erreicht.

Kern der Erfindung ist es also, dass die Zusammensetzung:

a) 20 - 90 Gew.-% Styrol-Blockcopolymer SB ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Styrol/Isopren-Block-Copolymer (SIS), Styrol/Ethylen-Butylen/Styrol-Block-Copolymer (SEBS), Styrol/Ethylen-Propylen/Styrol-Block-Copolymer (SEPS) und Styrol/Ethylen-Propylen-Block-Copolymer (SEP);

b) 0.08 - 10 Gew.-% polar modifiziertes Styrol-Blockcopolymer PS; c) 1 - 50 Gew.-% Pflanzenfasern PF; und

d) 0.05 - 20 Gew.-% bei 25°C festes Polyolefin P

umfasst. Die Vorteile der Erfindung sind unter anderem darin zu sehen, dass die Zusammensetzung sich durch hohe Festigkeit und Elastizität auszeichnen. Weiter erlaubt die Zusammensetzung eine kostengünstige und ökologische Herstellung und zeigt eine überraschend geringe Wasseraufnahme.

Es ist für die Verarbeitbarkeit und die mechanischen Eigenschaften, insbesondere der Elastizität, der Zusammensetzung besonders zweckmässig, wenn die Zusammensetzung weiter

e) 4 - 45 Gew.-% von:

Weichharz WH mit einem Erweichungspunkt, gemessen nach der Ring &

Kugel-Methode gemäss DIN EN 1238, zwischen -10°C und 40°C und/oder

Mineralöl ML, insbesondere naphthenisches Mineralöl, aufweist. Es ist für die Festigkeit der Zusammensetzung besonders zweckmässig, wenn die Pflanzenfasern PF ein Verhältnis der Länge der Pflanzenfaser zum Durchmesser der Pflanzenfaser von 3: 1 - 20: 1 aufweisen. Weiter erlaubt ein solches Verhältnis eine leichtere Einarbeitung der Pflanzenfasern PF in die Zusammensetzung.

Es ist weiter für eine geringe Wasseraufnahme und die Festigkeit der Zusammensetzung von Vorteil, wenn das Verhältnis der Gewichts-%, bezogen auf die Zusammensetzung, von polar modifiziertem Styrol-Blockcopolymer PS : Pflanzenfasern PF von 0.01 - 0.5 beträgt.

Weitere Aspekte der Erfindung sind Gegenstand weiterer unabhängiger Ansprüche. Besonders bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche. Weg zur Ausführung der Erfindung

In einem ersten Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung eine

Zusammensetzung umfassend: a) 20 - 90 Gew.-% Styrol-Blockcopolymer SB ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Styrol/Isopren-Block-Copolymer (SIS), Styrol/Ethylen-Butylen/Styrol-Block-Copolymer (SEBS), Styrol/Ethylen-Propylen/Styrol-Block-Copolymer (SEPS) und und Styrol/Ethylen-Propylen-Block-Copolymer (SEP);

b) 0.08 - 10 Gew.-% polar modifiziertes Styrol-Blockcopolymer PS; c) 1 - 50 Gew.-% Pflanzenfasern PF;

d) 0.05 - 20 Gew.-% bei 25°C festes Polyolefin P. Bei dem Styrol-Blockcopolymer SB handelt es sich vorzugsweise um

Styrol/Ethylen-Butylen/Styrol-Block-Copolymer (SEBS).

Bevorzugt weist das Styrol-Blockcopolymer SB eine Bruchdehnung von > 200 %, vorzugsweise von ä 300 %, auf und eine Zugfestigkeit von > 10 MPa, vorzugsweise von > 20 MPa, beide gemessen gemäss DIN EN ISO 527.

Bei dem Polyolefin P handelt es sich vorzugsweise um ein Polyolefin P, welches einen Erweichungspunkt, gemessen nach der Ring & Kugel- Methode gemäss DIN EN 1238, zwischen 70°C und 170°C, insbesondere zwischen 80°C und 120°C, bevorzugt zwischen 90°C und 1 10°C, aufweist.

Als Erweichungspunkt wird im vorliegenden Dokument jeweils der

Erweichungspunkt, welcher nach der Ring & Kugel-Methode gemäss DIN EN 1238 gemessen wurde, verstanden.

Typischerweise ist das Polyolefin P ein thermoplastisches Poly- - olefin, bevorzugt ein ataktisches Poly-a-olefin (APAO).

Diese ataktischen Poly-a-olefine lassen sich durch Polymerisation von α-Olefinen, insbesondere von Ethen, Propen und 1 -Buten, beispielsweise mit Ziegler-Katalysatoren herstellen. Es lassen sich Homopolymere oder Copolymere von α-Olefinen herstellen. Sie weisen gegenüber anderen Polyolefinen eine amorphe Struktur auf.

Unter einem„α-Olefin" wird in diesem Dokument in üblicher Definition ein Alken der Summenformel C x H 2x (x entspricht der Anzahl Kohlenstoffatome) verstanden, welches eine C-C-Doppelbindung am ersten Kohlenstoffatom (a- Kohlenstoff) aufweist. Beispiele für α-Olefine sind Ethylen, Propylen, 1 -Buten, 1 -Penten, 1 -Hexen, 1 -Hepten und 1 -Octen.

Vorteilhafterweise beträgt die Menge an Polyolefin P 1 - 12 Gew.-%, bevorzugt 5 - 10 Gew.-%, bezogen auf die Zusammensetzung, dies ist in Bezug auf das Bruchdehnungsverhalten der Zusammensetzung vorteilhaft.

Das Molekulargewicht M n des Polyolefin P beträgt insbesondere zwischen 7Ό00 und 25Ό00 g/mol.

Der Begriff„Polymer" umfasst im vorliegenden Dokument einerseits ein

Kollektiv von chemisch einheitlichen, sich aber in Bezug auf Polymerisationsgrad, Molmasse und Kettenlänge unterscheidenden Makromolekülen, das durch eine Polyreaktion (Polymerisation, Polyaddition, Polykondensation) hergestellt wurde. Der Begriff umfasst andererseits auch Derivate eines solchen Kollektivs von Makromolekülen aus Polyreaktionen, Verbindungen also, die durch Umsetzungen, wie beispielsweise Additionen oder Substitutionen, von funktionellen Gruppen an vorgegebenen Makromolekülen erhalten wurden und die chemisch einheitlich oder chemisch uneinheitlich sein können. Der Begriff umfasst weiterhin auch so genannte Prepolymere, das heisst reaktive oligomere Voraddukte, deren funktionelle Gruppen am Aufbau von Makromolekülen beteiligt sind.

Unter „Molekulargewicht" versteht man im vorliegenden Dokument stets das Molekulargewichtsmittel M n (Zahlenmittel).

Als „Raumtemperatur" wird im vorliegenden Dokument eine Temperatur von 23 °C bezeichnet.

Die fett markierten Bezeichnungen wie P, SB, PS, PF, WH, ML und dergleichen im vorliegenden Dokument dienen lediglich für das bessere Leseverständnis und Identifizierung.

Die Zusammensetzung enthält weiterhin 0.08

modifiziertes Styrol-Blockcopolymer PS. Geeignete polar modifiziertes Styrol-Blockcopolymer PS entstehen durch Aufpfropfung von polaren Olefinmonomeren, beispielsweise α,β- ungesättigter Carbonsäuren und/oder deren Derivaten, etwa (Meth-)acrylsäure oder Maleinsäureanhydrid; auf Styrol-Blockcopolymere.

Bevorzugt handelt es sich bei dem polar modifizierten Styrol-

Blockcopolymer PS um ein Maleinsäureanhydrid gepfropftes Styrol- Blockcopolymer.

Geeignete Styrol-Blockcopolymere als Grundlage zur Herstellung von polar modifizierten Styrol-Blockcopolymer PS sind ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Styrol/Isopren-Block-Copolymer (SIS), Styrol/Ethylen- Butylen/Styrol-Block-Copolymer (SEBS), Styrol/Ethylen-Propylen/Styrol-Block- Copolymer (SEPS) und Styrol/Ethylen-Propylen-Block-Copolymer (SEP), vorzugsweise handelt es sich um Styrol/Ethylen-Butylen/Styrol-Block-Copoly- mer (SEBS).

Besonders bevorzugt handelt es sich bei dem polar modifizierten Polyolefinwachs PS um ein Maleinsäureanhydrid gepfropftes Styrol/Ethylen- Butylen/Styrol-Block-Copolymer (SEBS).

Der Pfropfungsgrad des polar modifizierten Styrol-Blockcopolymer PS ist vorteilhaft über 1 Gew.-%, insbesondere über 1.4 Gew.-%, polarer Olefinmonomere, insbesondere Maleinsäureanhydrid, bezogen auf das Gewicht des Styrol-Blockcopolymer. Vorzugsweise beträgt dieser Pfropfungsgrad zwischen 1.4 und 0 Gew.-%.

Die Menge an polar modifiziertem Styrol-Blockcopolymer PS beträgt vorzugsweise 0.5 - 5 Gew.-%, bevorzugt 1 - 2.5 Gew.-%, insbesondere bevorzugt 1.5 - 2.5 Gew.-%, bezogen auf die Zusammensetzung.

Es wurde überraschenderweise gefunden, dass das polar modifizierte

Styrol-Blockcopolymer PS, insbesondere im Vergleich zu anderen Compatibilisatoren, auch Verträglichkeitsvermittler genannt, wie beispielsweise Polyvinylbutyral, Ethylen-Butylacrylat/glycid-methacrylat Copolymeren oder Vinylacetat-Ethylen-Copolymeren, wesentlich zur Verbesserungen der mechanischen und physikalischen Eigenschaften der Zusammensetzung beiträgt. Die Zusammensetzung enthält weiterhin 1 - 50 Gew.-%

Pflanzenfasern PF.

Unter dem Begriff „Pflanzenfaser" wird im vorliegenden Dokument ein linienförmiges, im Verhältnis zur Länge dünnes und flexibles Gebilde pflanzlichen Ursprungs verstanden.

Sie werden typischerweise von Pflanzenteilen gewonnen, beispielsweise von Samenfasern wie Baumwolle, Fruchtwandfasern wie Kapok, Bastfasern wie Flachs, Hanf, Jute oder Hartfasern wie Sisal und Kokos.

Vorzugsweise weisen die Pflanzenfasern PF einen Celluloseanteil von mehr als 30 Gew.-%, insbesondere mehr als 40 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Pflanzenfasern PF, auf. Dies ist insbesondere für die Wasserbeständigkeit der Zusammensetzung vorteilhaft.

Vorzugsweise handelt es sich bei den Pflanzenfasern PF um Holzfasern.

Unter dem Begriff „Holzfaser" wird im vorliegenden Dokument das wesentliche Strukturelement von Holz verstanden, welches bei der Holz- Verarbeitung gewonnen wird, sowohl beim mechanischen als auch beim chemischen Aufschluss. Die Holzfasern enthalten neben der Cellulose noch Lignin und andere Verunreinigungen.

Holzfasern können durch ihre Länge charakterisiert werden. Die Nadelholzfasern sind länger als die Laubholzfasern, typische Werte sind 3,5-6 mm für Fichten-, Kiefer- oder Tannenfasern und 1-1 ,5 mm für Pappel-, Birke- oder Buchenfasern. Bevorzugt sind Längen von 500 - 50 Mm, 300 - 100 Mm, bevorzugt sind weiter Nadelholzfasern. Es ist vorteilhaft, wenn die Pflanzenfasern PF ein Verhältnis der Länge der Pflanzenfaser zum Durchmesser der Pflanzenfaser von 3: 1 - 20: 1 , insbesondere 5: 1 - 10: 1 , aufweisen, weil ein solches Verhältnis eine leichtere Einarbeitung der Pflanzenfasern PF in die Zusammensetzung erlaubt. Ferner wirkt sich ein solches Verhältnis vorteilhaft auf die Härte der Zusammensetzung aus.

Vorzugsweise weist die Zusammensetzung weiter

e) 4 - 45 Gew.-% von:

Weichharz WH mit einem Erweichungspunkt, gemessen nach der Ring &

Kugel-Methode gemäss DIN EN 1238, zwischen -10°C und 40°C und/oder

Mineralöl ML, insbesondere naphthenisches Mineralöl,

auf.

Aufgrund der Tatsache, dass sich das Weichharz WH bei Raumtemperatur (23°C) sehr nahe am Erweichungspunkt befindet, ist es bei Raumtemperatur entweder bereits flüssig oder sehr weich. Ein Weichharz kann ein natürliches Harz oder synthetisches Harz sein.

Insbesondere sind derartige Weichharze WH mittel- bis höhermolekulare Verbindungen aus den Klassen der Parafin-, Kohlenwasserstoffharze, Polyolefine, Polyester, Polyether, Polyacrylate oder Aminoharze.

Das Weichharz WH weist vorzugsweise einen Erweichungspunkt zwischen 0°C und 25°C, insbesondere zwischen 10°C und 25°C, auf.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Weichharz WH ein Kohlenwasserstoffharz, insbesondere ein aliphatisches C5-Cg-Kohlenwasser- stoffharz.

Besonders geeignet als Weichharz WH hat sich ein aliphatisches C 5 - Kohlenwasserstoffharz gezeigt, welches unter dem Handelsnamen Wingtack® 10 von der Firma Cray Valley kommerziell vertrieben wird.

Weitere geeignete Weichharze sind beispielsweise Polyterpenharze, wie sie beispielsweise als Sylvares® TR A25 von Arizona Chemical, USA, kommerziell vertrieben werden, Rosinester und Tallharzester, wie sie beispielsweise als Sylvatac® RE 12, Sylvatac® RE 10, Sylvatac® RE 15, Sylvatac® RE 20, Sylvatac® RE 25 oder Sylvatac® RE 40 von Arizona Chemical, USA, kommerziell vertrieben werden.

Weitere geeignete Weichharze sind beispielsweise Escorez™ 5040

(Exxon Mobil Chemical).

Als Weichharze weiter geeignete Kohlenwasserstoffharze sind beispielsweise Picco A10 (Eastman Kodak) und Regalite R1010 (Eastman Kodak). Die Menge an Weichharze WH beträgt vorzugsweise 10 - 40 Gew.-%, insbesondere 20 - 30 Gew.-%, bezogen auf die Zusammensetzung.

Unter dem Begriff „Mineralöl" werden im vorliegenden Dokument flüssigen Destillationsprodukte, welche aus mineralischen Rohstoffen wie Erdöl, Braun- und Steinkohlen, Holz und Torf gewonnen werden, verstanden, die im wesentlichen aus Gemischen von gesättigten Kohlenwasserstoffen bestehen. Mineralöle ML sind aus Kostengründen bevorzugt.

Als Mineralöl ML bevorzugt ist naphthenisches Mineralöl, wegen der guten Kompatibilität mit der Zusammensetzung.

Bevorzugte Mineralöle sind beispielsweise unter dem Namen Shell Ondina 917 und 933 bei Shell Deutschland Oil GmbH, Deuschland, kommerziell erhältlich.

Die Menge an Mineralöl ML beträgt vorzugsweise 10 - 40 Gew.-%, insbesondere 20 - 30 Gew.-%, bezogen auf die Zusammensetzung.

Gegenüber einem zusätzlichen Anteil e) 4 - 45 Gew.-% von Weichharz WH oder einem zusätzlichen Anteil e) 4 - 45 Gew.-% von Weichharz WH und Mineralöl ML ist ein zusätzlichen Anteil e) 4 - 45 Gew.-% von Mineralöl ML bevorzugt. In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Zusammensetzung ein Verhältnis der Gewichts-%, bezogen auf die Zusammensetzung, von polar modifiziertem Styrol-Blockcopolymer PS : Pflanzenfasern PF von 0.01 - 0.5, insbesondere von 0.05 - 0.1 , auf. Dies ist dahingehend von Vorteil, weil sich dadurch die Wasseraufnahme der Zusammensetzung verringert und die Zugfestigkeit, das E-Modul, die Bruchdehnung sowie die Härte erhöht.

Weiterhin kann die Zusammensetzung weitere Bestandteile aufweisen. Als weitere Bestandteile geeignet sind insbesondere Bestandteile, welche ausgewählt sind aus der Gruppe umfassend Weichmacher, Haftvermittler, UV- Absorptionsmittel, UV- und Wärmestabilisatoren, optische Aufheller, Fungizide, Pigmente, Farbstoffe, Füllstoffe und Trocknungsmittel.

Als besonders vorteilhaft haben sich Zusammensetzungen erwiesen, welche im Wesentlichen aus Styrol-Blockcopolymer SB, polar modifiziertes Styrol-Blockcopolymer PS, Pflanzenfasern PF, bei 25°C festem Polyolefin P und gegebenenfalls Weichharz WH mit einem Erweichungspunkt, gemessen nach der Ring & Kugel-Methode gemäss DIN EN 1238, zwischen -10°C und 40°C und/oder Mineralöl ML bestehen. Derartige Zusammensetzungen weisen neben diesen Bestandteilen nur unwesentliche, typischerweise weniger als 5 Gew.-%, insbesondere weniger als 1 Gew.-%, Anteile an anderen Bestandteilen auf.

Insbesondere besteht die Zusammensetzung aus Styrol- Blockcopolymer SB, polar modifiziertes Styrol-Blockcopolymer PS, Pflanzenfasern PF, bei 25°C festem Polyolefin P und gegebenenfalls Weichharz WH mit einem Erweichungspunkt, gemessen nach der Ring & Kugel-Methode gemäss DIN EN 1238, zwischen -10°C und 40°C und/oder Mineralöl ML Besonders bevorzugte Zusammensetzungen sind beispielsweise:

Des Weiteren umfasst die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines Formkörpers, umfassend die Schritte

I) Herstellen einer Zusammensetzung wie sie vorgehend beschrieben wurde; II) Formen der Zusammensetzung zu einem Formkörper.

Grundsätzlich erfolgt die Herstellung in Schritt I) auf übliche, dem Fachmann für Kunststoffe bekannte, Art und Weise.

Vorzugsweise werden in Schritt I) zuerst SB, ML und P miteinander gemischt. Danach wird PS zugegeben und gemischt und anschliessend wird PF zugegeben und wieder gemischt. Vorzugsweise findet der Schritt I) bei einer Temperatur von 150 - 200 °C statt, vorzugsweise in einem Extruder oder Kalander.

Vorzugsweise handelt es sich in Schritt II) bei dem Formen um Extrudieren und/oder Kalandrieren, typischerweise auf handelsüblichen Maschinen. Vorzugsweise handelt es sich bei dem Formkörper um eine Membran, insbesondere um eine Dachmembran, respektive Dachbahn. Eine solche Membran kann in einem einzigen Verfahrensschritt als Endlosware, beispielsweise durch Extrusion und/oder Kalandrieren und/oder Kaschieren, hergestellt werden und beispielsweise auf Rollen aufgerollt werden. Die Massetemperatur im Extruder oder Kalander kann in einem Bereich von 100°C - 200°C, bevorzugt 120°C - 170X, liegen, bevorzugt während der Extrusion und/oder dem Kalandrieren und/oder dem Kaschieren. Des Weiteren umfasst die Erfindung einen Formkörper erhalten durch

Extrudieren und/oder Kalandrieren einer Zusammensetzung wie sie vorgehend beschrieben wurde. Vorzugsweise handelt es sich bei dem Formkörper um eine Membran, insbesondere um eine Dachmembran. Eine solche Membran hat vorzugsweise eine Dicke von 1 - 2.5 mm.

Solche Membranen gewährleisten eine ausreichende Dichtheit bei

Kontakt mit Wasser. Weiter zeigen sie gute Werte bezüglich Flexibilität und mechanische Festigkeit, was besonders bei mechanischen Belastungen auf Baustellen von Vorteil ist. Ferner verfügen sie über eine gute Elastizität gegenüber Horizontal- und Vertikalverschiebungen. Zusätzlich erlaubt die Zusammensetzung eine kostengünstige und aufgrund der Verwendung des nachwachsenden Rohstoffs Pflanzenfasern eine ökologische Herstellung. Des Weiteren weist die Membran eine Flexibilität auf, welche ein Aufrollen der Membran erlaubt, was den Transport sowie ein Aufbringen der Membran auf einem Untergrund erleichtert.

Die vorgängig beschriebenen Formkörper können vielseitig eingesetzt werden, typischerweise in der Bauindustrie.

Des Weiteren umfasst die Erfindung die Verwendung eines Formkörpers, insbesondere einer Membran, wie er vorhergehend erwähnt wurde, zur Abdichtung von Untergründen, insbesondere zur Abdichtung von Dächern.

Beispiele

Tabelle 1. Charakterisierung der verwendeten Rohstoffe und deren

Bezeichnung

Es wurden Vergleichszusammensetzungen („VZ') VZ1 - VZ4 und erfindungsgemässe Zusammensetzung (,,Ζ') Z1 - Z4 hergestellt, indem die Inhaltsstoffe gemäss den in Tabelle 2 oder 3 angegebenen Gewichtsteilen miteinander vermengt wurden.

SB, ML und P wurden in einer Walzwerkmaschine der Firma Dr. Collin GmbH, Deutschland mit der Bezeichnung Prüfwalzwerk Modell W 150 bei einer Umdrehung von 20 U/min und 170°C verarbeitet.

Nach dem Homogenisieren wurde den erfindungsgemässen Zusammensetzungen Z1 - Z4 PS, respektive den Vergleichs- Zusammensetzungen VZ2 PVB, VZ3 EBG und VZ4 EVA zugegeben und für 2 min weiter homogenisiert. Danach wurde den erfindungsgemässen Zusammensetzungen Z1 - ZA, respektive den Vergleichszusammensetzungen VZ1 - VZ4, PF zugegeben und die Mischung bei derselben Temperatur für weitere 2 min homogenisiert.

Danach wurden die erfindungsgemässen Zusammensetzungen, respektive die Vergleichszusammensetzungen, durch eine Heizpresse bei 160 °C und 60 bar in Form von Platten (300 x 200 x 2 mm) gepresst. E-Modul [MPa], Zugfestigkeit [MPa] und Bruchdehnung [%]

Die Messwerte wurden gemäss DIN EN ISO 527 gemessen, bei einer Prüfgeschwindigkeit von 200 mm/min und einem Prüfklima von 23°C mit 50% relative Feuchtigkeit. Shore A Härte [-]

Die Shore A Härte wurde nach DIN EN 59 gemessen.

Wasseraufnahme bei 60°C nach 266, resp. 312 Stunden [%]

Für die Wasseraufnahme bei 60°C nach 266, resp. 312 Stunden [%] wurden Prüfkörper von 40 x 40 x 2 mm hergestellt. Danach wurden die Prüfkörper für 24 Stunden bei 50°C gelagert, zum ersten Mal gewogen und anschliessend für 266 Stunden, resp. 312 Stunden, bei 60°C in Wasser gelagert. Danach wurden die Prüfkörper dem Wasser entnommen, anhaftendes Wasser mit einem trockenen Tuch abgewischt und die Probenkörper anschliessend zum zweiten Mal gewogen. Gemessen wurde die Massenänderung in [%] gemäss der Formel:

Massenänderung [%] = [(Gewicht nach Wasserlagerung (zweite Wägung) - Gewicht vor Wasserlagerung (erste Wägung)) / Gewicht vor Wasserlagerung (erste Wägung)] * 100 Zusammensetzungen VZ1 VZ2 VZ3 VZ4

Verwendete

Rohstoffe (in Gew-%)

SB 43.5 42.7 42.7 42.7

ML 26.1 25.6 25.6 25.6

P 8.7 8.6 8.6 8.6

PS 0.0 - - -

Butvar - 1.7 - -

Elvaloy - - 1.7 -

Vinnex - - - 1 .7

PF 21.7 21.4 21 .4 21.4

Summe 100 100 100 100

Verhältnis 0 0 0 0 PS PF

Resultate

E-Modul [MPa] 34.23 32.18 25.5 27.37

Zugfestigkeit [MPa] 2.85 2.89 2.39 2.59

Bruchdehnung [%] 1 18.94 n.a. n.a. n.a.

Shore A Härte [-] 68.4 n.a. n.a. n.a.

Wasseraufnahme 6.691 7.453 6.157 12.577 bei 60°C nach 266h

[%]

Wasseraufnahme 6.691 n.a. n.a. n.a. bei 60°C nach 312h

[%]

Tabelle 2 Vergleichszusammensetzungen VZ und Resultate

Zusammensetzungen Z1 Z2 Z3 Z4

Verwendete

Rohstoffe (in Gew-%)

SB 43.1 42.7 41.7 40.0

ML 25.9 25.6 25.0 24.0

P 8.6 8.6 8.3 8.0

PS 0.8 1.7 4.2 8.0

PF 21.6 21.4 20.8 20.0

Summe 100 100 100 100

Verhältnis 0.04 0.08 0.2 0.4 PS PF

Resultate

E-Modul [MPa] 36.29 41.68 29.18 31 .90

Zugfestigkeit [MPa] 3.98 4.23 3.73 4.06

Bruchdehnung [%] n.a. 135.77 159.47 n.a.

Shore A Härte [-] n.a. 78.3 75.5 n.a.

Wasseraufnahme n.a. 5.107 n.a. n.a. bei 60°C nach 266h

[%]

Wasseraufnahme n.a. 5.732 6.207 n.a. bei 60°C nach 312h

[%]

Tabelle 3 Erfindungsgemässe Zusammensei zungen Z und Resultate

Aus den Resultaten ist ersichtlich, dass sich die erfindungsgemässen Zusammensetzungen gegenüber der Vergleichszusammensetzung VZ1 durch eine geringere Wasseraufnahme, eine höhere Zugfestigkeit und Shore A Härte auszeichnen. Insbesondere die Zusammensetzung Z2, welche ein Verhältnis PS : PF von 0.08 aufweist, zeigt besonders vorteilhafte Werte bei der Wasseraufnahme bei 60°C nach 266h, respektive 312h und bei der Shore A Härte. Weiter ist aus den Resultaten ist ersichtlich, dass sich die erfindungsgemässe Zusammensetzung Z2 mit 1.7 Gew.-% PS gegenüber den Vergleichszusammensetzung VZ2 - VZ4, welche 1 .7 Gew.-% der Compatibilisatoren PVB, EBG, respektive EVA aufweisen, durch eine geringere Wasseraufnahme bei 60°C nach 266h, eine höhere Zugfestigkeit und ein höheres E-Modul auszeichnet.

Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf das gezeigte und beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt.