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Title:
COMPOUND, RUBBER BLEND CONTAINING THE COMPOUND, VEHICLE TIRE COMPRISING THE RUBBER BLEND IN AT LEAST ONE COMPONENT, PROCESS FOR PREPARING THE COMPOUND, AND USE OF THE COMPOUND AS AN ANTI-AGING AGENT AND/OR ANTIOXIDANT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/198253
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a compound, a rubber blend containing the compound, a vehicle tire comprising the rubber blend in at least one component, a process for preparing the compound, and the use of the compound as an anti-aging agent and/or antioxidant. The compound according to the invention has the formula (I) wherein R1 is selected from the group consisting of xi) aromatic groups, the aromatic groups optionally carrying substituents that are selected from the group consisting of halogen groups, cyano groups, ester groups, ketone groups, ether groups and thioether groups, and xii) linear, branched and cyclic aliphatic C3 to C12 groups.

Inventors:
JACOB ANDREAS (DE)
DAUER DAVID-RAPHAEL (DE)
STROHMEIER JULIAN (DE)
DREIER ANNA-LENA (DE)
FLECK FRANK (DE)
RECKER CARLA (DE)
Application Number:
PCT/DE2023/200062
Publication Date:
October 19, 2023
Filing Date:
March 20, 2023
Export Citation:
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Assignee:
CONTINENTAL REIFEN DEUTSCHLAND GMBH (DE)
International Classes:
C07D209/88; B60C1/00
Domestic Patent References:
WO1999009036A11999-02-25
WO2008083241A22008-07-10
WO2008083242A12008-07-10
WO2008083243A12008-07-10
WO2008083244A12008-07-10
Foreign References:
EP2915804A12015-09-09
US2921922A1960-01-19
US3041348A1962-06-26
US2864676A1958-12-16
Other References:
HALL J A ET AL: "Experiments on the preparation of indolocarbazoles. Part V. the synthesis of indolo(3':2'-1:2)carbazole and its 3-methyl derivative.", JOURNAL OF THE CHEMICAL SOCIETY, vol. 809, 1953, pages 116 - 119, XP093044670, Retrieved from the Internet [retrieved on 20230505]
HARFENIST MORTON ET AL: "Selective Inhibitors of Monoamine Oxidase. 2.1 Arylamide SAR", J. MED. CHEM, 1 June 1994 (1994-06-01), pages 2085 - 2089, XP093044671, Retrieved from the Internet [retrieved on 20230505]
SWINDELLS MARGARET L ET AL: "Experiments on the preparation of Indolocarbazoles. Part VIII. The preparation of 1-methylindolo(2':3'-2:3)carbazole.", ROYAL SOCIETY OF CHEMISTRY, 1953, pages 1135 - 1138, XP093044719, Retrieved from the Internet [retrieved on 20230505]
FÜRST AND BOSSE: "Notiz über höhermolekulare Carbazol-Derivate: 1-Oxy-carbazol-äther und 3-Alkylamino-carbazole", CHEMISCHE BERICHTE, vol. 1, 1951, pages 83 - 87, XP093044737, Retrieved from the Internet [retrieved on 20230505]
KUKREJA HITESH ET AL: "Synthesis and evaluation of 2,3,4,9-tetrahydro-1H-carbazole derivatives as selective acetylcholinesterase inhibitors: Potential anti-Alzheimer's agents", INDIAN JOURNAL OF CHEMISTRY. SECT. B. ORGANIC CHEMISTRY, INCLUDING MEDICINAL CHEMISTRY, 2021, pages 152 - 160, XP093044831, Retrieved from the Internet [retrieved on 20230508], DOI: 10.56042/ijcb.v60i01.32397
B.A. DALVI, TET. LETT., vol. 59, 2018, pages 2145 - 2149
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Claims:
Patentansprüche

1. Verbindung gemäß Formel I): wobei R1 ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus xi) aromatischen Resten, wobei die aromatischen Reste optional Substituenten, die ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus Halogen-Resten, Cyano-Resten, Ester-Resten, Keton-Resten, Ether-Resten und Thioether-Resten, tragen, und xii) linearen, verzweigten und cyclischen aliphatischen C3- bis C-12-Resten, wobei die Reste R2 und R3 unabhängig voneinander gleich oder verschieden sein können und ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus linearen, verzweigten und cyclischen, gesättigten und ungesättigten, aliphatischen Ci- bis C-12-Resten, welche optional einen oder mehrere Halogen-Substituenten tragen, Aryl-Resten, welche optional einen oder mehrere Halogen-Substituenten tragen, und Halogen-Resten, wobei Fluor, Brom und Chlor bevorzugt sind, Cyano-Resten, Ester-Resten, Keton-Resten, Ether-Resten und Thioether-Resten; und wobei m den Wert 0 oder 1 oder 2 oder 3 annimmt, und wobei n den Wert 0 annimmt oder eine ganze Zahl von 1 bis 8, bevorzugt 1 bis 4, ist.

2. Verbindung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass sie die Struktur gemäß Formel II) aufweist:

Internal wobei R1, R2, R3 sowie m und n wie für Anspruch 1 definiert sind.

3. Verbindung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass m gleich null (0) ist und / oder n gleich null (0) ist.

4. Verbindung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass R1 über ein tertiäres Kohlenstoffatom an das Stickstoffatom (N) gebunden ist.

5. Verbindung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass R1 ein verzweigter und/oder cyclischer Alkyl-Rest mit 3 bis 12 Kohlenstoffatomen, bevorzugt 3 bis 8 Kohlenstoffatomen, ist.

6. Verbindung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass R1 ausgewählt ist aus 1 ,3-Dimethylbutyl- und Cyclohexyl-Resten, wobei R1 bevorzugt ein 1 ,3-Dimethylbutyl-Rest ist.

7. Verbindung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie die Struktur gemäß Formel III) aufweist:

8. Kautschukmischung enthaltend die Verbindung nach einem der

Internal Ansprüche 1 bis 7, wobei die Kautschukmischung bevorzugt wenigstens einen Dienkautschuk enthält, der besonders bevorzugt ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus natürlichem Polyisopren (NR), synthetischem Polyisopren (IR), Butadienkautschuk (BR), lösungspolymerisiertem Styrol-Butadien-Kautschuk (SSBR), emulsionspolymerisiertem Styrol-Butadien-Kautschuk (ESBR), Butylkautschuk (HR) und Halobutylkautschuk.

9. Fahrzeugreifen, der die Kautschukmischung nach Anspruch 8 in wenigstens einem Bauteil, bevorzugt in wenigstens einem äußeren Bauteil, aufweist, wobei das äußere Bauteil bevorzugt ein Laufstreifen, eine Seitenwand und/oder ein Hornprofil ist.

10. Verwendung der Verbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 7 als Alterungsschutzmittel und/oder Ozonschutzmittel insbesondere in Fahrzeugreifen und/oder anderen technischen Gummiartikeln, wie insbesondere einer Luftfeder, eines Balgs, Förderbands, Gurtes, Riemens, Schlauchs, Gummibands, Profils, einer Dichtung, einer Membran, taktilen Sensoren für medizinische Anwendungen oder Roboteranwendungen, oder einer Schuhsohle oder Teilen davon, und/oder Ölen und/oder Schmierstoffen.

11. Verwendung der Verbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 7 zur Herstellung eines Gummiartikels, insbesondere einer Luftfeder, eines Balgs, Förderbands, Gurtes, Riemens, Schlauchs, Gummibands, Profils, einer Dichtung, einer Membran, taktilen Sensoren für medizinische Anwendungen oder Roboteranwendungen, oder einer Schuhsohle oder Teilen davon.

12. Verfahren zur Herstellung der Verbindung gemäß Formel I), welches wenigstens die folgenden Verfahrensschritte umfasst: i) Herstellen oder Bereitstellen der Substanz gemäß Formel B1 ):

Internal ii) Umsetzung der Verbindung gemäß Formel B1 ) mit Wasserstoff und einem Keton oder Aldehyd, bevorzugt Keton, zu der Verbindung gemäß Formel I): wobei R1 ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus xi) aromatischen Resten, wobei die aromatischen Reste optional Substituenten, die ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus Halogen-Resten, Cyano-Resten, Ester-Resten, Keton-Resten, Ether-Resten und Thioether-Resten, tragen, und xii) linearen, verzweigten und cyclischen aliphatischen C3- bis C-12-Resten, wobei die Reste R2 und R3 unabhängig voneinander gleich oder verschieden sein können und ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus linearen, verzweigten und cyclischen, gesättigten und ungesättigten, aliphatischen Ci- bis C-12-Resten, welche optional einen oder mehrere Halogen-Substituenten tragen, Aryl-Resten, welche optional einen oder mehrere Halogen-Substituenten tragen, und Halogen-Resten, wobei Fluor, Brom und Chlor bevorzugt sind, Cyano-Resten, Ester-Resten, Keton-Resten, Ether-Resten und Thioether-Resten; und wobei m den Wert 0 oder 1 oder 2 oder 3 annimmt, und wobei n den Wert 0 annimmt oder eine ganze Zahl von 1 bis 8, bevorzugt 1 bis 4, ist.

13. Verfahren nach Anspruch 12, wobei die Umsetzung in Schritt ii) mit Wasserstoff unter Verwendung eines Hydrierungskatalysators und/oder bei einer Temperatur von 50 bis 130 °C, bevorzugt 50 bis 100 °C, besonders bevorzugt 50 bis 80 °C,

Internal erfolgt und/oder Wasserstoff mit einem Druck von 10 bis 70 bar, besonders bevorzugt 10 bis 30 bar, insbesondere zum Beispiel 20 bar, aufgedrückt wird und die Reaktion in einem Autoklav oder in einem anderen Druckreaktor stattfindet. 14. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung gemäß Formel I) die Struktur gemäß Formel II) aufweist: und wobei die Substanz gemäß Formel B1 ) die Struktur gemäß Formel B1 a) aufweist: wobei R1, R2, R3 sowie m und n wie für Anspruch 12 definiert sind.

Internal

Description:
Beschreibung

Verbindung, Kautschukmischung enthaltend die Verbindung, Fahrzeugreifen, der die Kautschukmischung in wenigstens einem Bauteil aufweist, Verfahren zur Herstellung der Verbindung sowie Verwendung der Verbindung als Alterungsschutzmittel und/oder Antioxidationsmittel

Die Erfindung betrifft eine Verbindung, eine Kautschukmischung enthaltend die Verbindung, einen Fahrzeugreifen, der die Kautschukmischung in wenigstens einem Bauteil aufweist, Verfahren zur Herstellung der Verbindung sowie die Verwendung der Verbindung als Alterungsschutzmittel und/oder Antioxidationsmittel.

Es ist bekannt, dass in Fahrzeugreifen und technischen Gummiartikeln polymere Materialien, wie insbesondere Kautschuke, eingesetzt werden.

Naturkautschuk, synthetische Polymere (wie IR, BR, SSBR, ESBR, etc.) aber auch natürliche sowie synthetische Öle, Fette und Schmiermittel unterliegen bei längerer Lagerung und vor allem in der Zielanwendung, die oft bei höheren Temperaturen abläuft, Oxidationsreaktionen, die sich nachteilig auf die ursprünglichen gewünschten Eigenschaften auswirken. Je nach Art des Polymers werden die Polymerketten, bis hin zu einer Verflüssigung des Materials, verkürzt oder es kommt zur nachträglichen Härtung des Werkstoffes.

Alterungsschutzmittel tragen daher maßgeblich zur Langlebigkeit von Fahrzeugreifen und anderen technischen Gummiartikeln bei.

Bekannte Alterungsschutzmittel sind aromatische Amine, wie beispielsweise 6PPD (N-(1 ,3-Dimethylbutyl)-N’-phenyl-p-phenylendiamin), IPPD (N-lsopropyl-N’-phenyl-p-phenylendiamin) oder

SPPD (N-(1 -phenylethyl)-N’-phenyl-p-phenylendiamin).

Diese Moleküle können mit Sauerstoff oder Ozon oder gebildeten Radikalen, wie Alkyl-, Alkoxy- und Alkylperoxyradikalen, reagieren und diese somit abfangen und somit die Polymere vor weiteren Oxidationsreaktionen schützen.

Internal Nachteilig an dieser Substanzklasse ist allerdings der Verdacht, dass diese krebserregend sein könnten.

Alterungsschutzmittel, die insbesondere mit Ozon reagieren und dieses abfangen, werden auch als „Ozonschutzmittel“ oder „Antiozonant“ bezeichnet.

Eine weitere Problematik im Zusammenhang mit Alterungsschutzmitteln ist die des unerwünschten Ausblühens (engl. „blooming“). Hierbei diffundieren Moleküle des Alterungsschutzmittels aufgrund ihrer nicht so guten Löslichkeit in der umgebenden Polymer-Matrix des Gummiartikels an die Oberfläche des zu schützenden Artikels und bilden dort einen farblich vom restlichen Artikel meist unterscheidbaren Film. Bei Fahrzeugreifen äußert sich dies meist in einer Braunfärbung der ansonsten schwarzen Seitenwand. Neben den ästhetischen Nachteilen sind hiermit Nachteile hinsichtlich der Alterungsschutzwirkung verbunden. Meist werden ausgeblühte Substanzen nämlich entfernt. Hierbei wird zum einen die Gesamtmenge an Alterungsschutzmittel herabgesetzt und zum anderen bewirkt, dass weitere Moleküle des Alterungsschutzmittels nachdiffundieren, sodass die Polymere immer weniger geschützt sind.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine neuartige Verbindung bereitzustellen, die insbesondere als Alterungsschutzmittel in Fahrzeugreifen oder anderen technischen Gummiartikeln verwendet werden kann, und zwar mit einem geringeren Gefahrenpotential bei hinreichender Löslichkeit in der jeweiligen Matrix, beispielsweise und insbesondere im Polymer. Hierdurch soll unter Verringerung der Gesundheitsschädlichkeit ein weiterhin optimaler Schutz vor Sauerstoff und Ozon gewährleistet werden sowie die Tendenz zum Ausblühen (engl. „Blooming“) verhindert werden.

Gleichzeitig soll mit der Verbindung eine vergleichbare oder sogar verbesserte Alterungsschutzwirkung gegenüber aromatischen Aminen, wie 6PPD, erzielt werden.

Gelöst wird die Aufgabe durch die erfindungsgemäße Verbindung gemäß Anspruch 1 , die erfindungsgemäße Kautschukmischung enthaltend die Verbindung sowie den

Internal erfindungsgemäßen Fahrzeugreifen, der die erfindungsgemäße Kautschukmischung in wenigstens einem Bauteil aufweist.

Ferner wird die Aufgabe durch das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindung gelöst.

Die Verbindung gemäß Anspruch 1 weist die allgemeine Formel I) auf: wobei R 1 ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus xi) aromatischen Resten, wobei die aromatischen Reste optional Substituenten, die ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus Halogen-Resten, Cyano-Resten, Ester-Resten, Keton-Resten, Ether-Resten und Thioether-Resten, tragen, und xii) linearen, verzweigten und cyclischen aliphatischen C3- bis C-12-Resten, wobei die Reste R 2 und R 3 unabhängig voneinander gleich oder verschieden sein können und ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus linearen, verzweigten und cyclischen, gesättigten und ungesättigten, aliphatischen Ci- bis C-12-Resten, welche optional einen oder mehrere Halogen-Substituenten tragen, Aryl-Resten, welche optional einen oder mehrere Halogen-Substituenten tragen, und Halogen-Resten, wobei Fluor, Brom und Chlor bevorzugt sind, Cyano-Resten, Ester-Resten, Keton-Resten, Ether-Resten und Thioether-Resten; und wobei m den Wert 0 oder 1 oder 2 oder 3 annimmt, und wobei n den Wert 0 annimmt oder eine ganze Zahl von 1 bis 8, bevorzugt 1 bis 4, ist.

Dem Fachmann ist klar, dass z. B. im Fall von m gleich 0 (null) oder 1 oder 2 anstelle des R 2 jeweils ein Wasserstoffatom an das entsprechende Kohlenstoffatom des Benzolringes gebunden ist. Dies gilt natürlich analog für R 3 und n kleiner als 8.

Internal Dem Fachmann ist ebenfalls klar, dass die Darstellung der Verknüpfungen von (R 2 ) m , (R 3 )n‘ sowie R 1 HN in den jeweiligen Ring des Gerüsts bedeutet, dass diese Gruppen jeweils an jeder Stelle am jeweiligen Ring angeordnet sein können, und zwar unter Berücksichtigung der Vierbindigkeit des Kohlenstoffatoms. Bezeichnungen derart wie „C3- bis C-12-Reste“ bedeutet im Rahmen der vorliegenden Erfindung, dass Reste mit 3 bis 12 Kohlenstoffatomen gemeint sind. Unabhängig davon wird „Ci“ als Bezeichnung der Position des höchstoxidierten Kohlenstoffatoms bzw. der höchsten Priorität nach der Cahn-Ingold-Prelog-Konvention (CIP) verwendet. Dem Fachmann ist im jeweiligen Kontext klar, was gemeint ist.

Die erfindungsgemäße Verbindung ist ein Tetrahydrocarbazol-Derivat und weist gegenüber bekannten Alterungsschutzmitteln auf Basis von Anilin (mögliches Spaltprodukt von 6PPD) ein geringeres Gefahrenpotential auf.

Gerade bei einer technischen Anwendung wie in Fahrzeugreifen oder anderen technischen Gummiprodukten ist dies ein entscheidender Vorteil, da durch Abrieb bzw. andere Abbauprozesse die Gummiinhaltsstoffe freigesetzt werden können.

Die erfindungsgemäße Verbindung weist gegenüber dem bekannten Alterungsschutzmittel 6PPD einen vergleichbaren oder sogar verbesserten Oxidationsschutz auf, wodurch mit der Verbindung gemäß Formel I) eine vergleichbare oder sogar verbesserte Schutzwirkung, insbesondere in Fahrzeugreifen und anderen technischen Gummiartikeln, aber auch in Ölen und Schmierstoffen, erzielt wird.

Die Erfindung soll aber nicht an einen bestimmten Wirkmechanismus oder eine bestimmte Erklärung gebunden sein.

Die erfindungsgemäße Verbindung ist somit als Ersatz von 6PPD geeignet, dessen Abbauprodukte extrem toxisch für den Silberlachs und damit wohl auch für andere aquatische Organismen sind.

Die erfindungsgemäße Verbindung weist zudem eine sehr gute Löslichkeit in Kautschukmischungen, insbesondere für Fahrzeugreifen und andere technische Gummiartikel, auf. Hierdurch wird ein Ausblühen dieser Verbindung, wie es von

Internal vielen Alterungsschutzmitteln bekannt ist, vermieden, was wiederum eine vorteilhafte bzw. verbesserte Alterungsschutzwirkung bedeutet. Je weniger an Alterungsschutzmittel ausblüht, desto weniger Alterungsschutzmittel wird beabsichtigt oder unbeabsichtigt von der Oberfläche des zu schützenden Artikels entfernt und desto weniger Alterungsschutzmittel diffundiert wiederum an die Oberfläche.

Die erfindungsgemäße Verbindung gemäß Formel I) ist besonders als Alterungsschutzmittel und/oder Ozonschutzmittel in Fahrzeugreifen und/oder anderen technischen Gummiartikeln, wie insbesondere einer Luftfeder, eines Balgs, Förderbands, Gurtes, Riemens, Schlauchs, Gummibands, Profils, einer Dichtung, einer Membran, taktilen Sensoren für medizinische Anwendungen oder Roboteranwendungen, oder einer Schuhsohle oder Teilen davon, und/oder Ölen und/oder Schmierstoffen geeignet.

Die erfindungsgemäße Verbindung gemäß Formel I) ist besonders zur Herstellung eines Gummiartikels, insbesondere einer Luftfeder, eines Balgs, Förderbands, Gurtes, Riemens, Schlauchs, Gummibands, Profils, einer Dichtung, einer Membran, taktilen Sensoren für medizinische Anwendungen oder Roboteranwendungen, oder einer Schuhsohle oder Teilen davon geeignet.

Zu Verwendung der Verbindung gemäß Formel I) in den genannten Artikeln oder Stoffen wird diese in einer Zusammensetzung verwendet und in dieser eingemischt verwendet.

Bei Fahrzeugreifen oder anderen technischen Gummiartikeln ist dies insbesondere eine Kautschukmischung.

Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindung gemäß Formel I) in Ölen, Schmierstoffen, wie insbesondere Treib- oder Betriebsstoffen für Motoren. Insbesondere kann die erfindungsgemäße Verbindung somit in Motoren verwendet werden.

Internal Von der Erfindung sind sämtliche vorteilhafte Ausgestaltungen, die sich unter anderem in den Patentansprüchen widerspiegeln, umfasst. Insbesondere sind von der Erfindung auch Ausgestaltungen umfasst, die sich durch Kombination unterschiedlicher Merkmale unterschiedlicher Abstufungen bei der Bevorzugung dieser Merkmale ergeben, sodass auch eine Kombination eines ersten als „bevorzugt“ bezeichneten Merkmals oder im Rahmen einer vorteilhaften Ausführungsform beschriebenen Merkmals mit einem weiteren als z. B. „besonders bevorzugt“ bezeichneten Merkmal von der Erfindung umfasst ist.

Ferner gelten sämtliche Ausführungen zu den Merkmalen der erfindungsgemäßen Verbindung auch für das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung der Verbindung und die erfindungsgemäße Kautschukmischung enthaltend die Verbindung sowie die erfindungsgemäßen Verwendungen.

Bevorzugt ist die Gruppe -N(H)R 1 in para-Stellung zu N(H) angeordnet. Damit weist die erfindungsgemäße Verbindung bevorzugt die Struktur gemäß Formel II): wobei R 1 , R 2 , R 3 sowie m und n wie obenstehend definiert sind.

Hierdurch wird die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besonders gut gelöst, wobei insbesondere eine sehr gute Löslichkeit der Verbindung in

Kautschukmischungen, insbesondere für Fahrzeugreifen, erzielt wird.

Die Reste R 2 und R 3 sind unabhängig voneinander gleich oder verschieden und sind ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus linearen, verzweigten und cyclischen, gesättigten und ungesättigten, aliphatischen C-i- bis C-12-Resten, welche optional einen oder mehrere Halogen-Substituenten tragen, Aryl-Resten, welche optional einen oder mehrere Halogen-Substituenten tragen, und Halogen-Resten,

Internal wobei Fluor, Brom und Chlor bevorzugt sind, Cyano-Resten, Ester-Resten, Keton-Resten, Ether-Resten und Thioether-Resten.

Die genannten Reste R 2 und R 3 können insbesondere durch die Auswahl geeigneter Ausgangssubstanzen bereits an den jeweiligen Ring bzw. dessen Vorstufe angebunden sein.

Aufgrund der Vierbindigkeit des Kohlenstoffs kann m maximal den Wert 3 annehmen. Somit können bis zu drei Substituenten R 2 an den Benzolring angebunden sein.

Aufgrund der Vierbindigkeit des Kohlenstoffs kann n maximal den Wert 8 annehmen. Somit können bis zu acht Substituenten R 3 an den Cyclohexen-Ring angebunden sein.

Gemäß bevorzugter Ausführungsformen ist n jedoch eine ganze Zahl von 1 bis 4, wobei bevorzugt an jedem Kohlenstoffatom nur ein Rest R 3 angebunden ist. Hierdurch ist das Molekül aufgrund einer geringeren sterischen Überfrachtung stabiler. Ferner lässt sich die Verbindung mit n gleich 0 oder 1 bis 4 einfacher synthetisieren, da in einer synthetisch leicht zugänglichen Vorstufe statt des Cyclohexyl-Ringes ein Benzolring vorhanden ist, der dann entsprechend nur bis zu vier Reste R 3 mitbringen kann.

Bevorzugt ist, beispielsweise und insbesondere in den Formeln I) und II), m gleich null (0).

Bevorzugt ist, beispielsweise und insbesondere in den Formeln I) und II), n gleich null (0).

Damit ergeben sich als bevorzugte Strukturen die in den Formeln la) bzw. Ha) dargestellten:

Internal wobei R 1 wie obenstehend definiert ist.

Der Rest R 1 ist ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus xi) aromatischen Resten, wobei die aromatischen Reste optional Substituenten, die ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus Halogen-Resten, Cyano-Resten, Ester-Resten, Keton-Resten, Ether-Resten und Thioether-Resten, tragen, und xii) linearen, verzweigten und cyclischen aliphatischen C3- bis C-12-Resten.

Der aromatische Rest aus der Untergruppe xi) ist beispielsweise und bevorzugt ausgewählt aus Phenyl-Resten (-CßHs) und Benzyl-Resten (-CH2-C6H5), wobei Phenyl besonders bevorzugt ist.

Die aromatischen Reste der Untergruppe xi) können dabei Substituenten tragen. Wie oben ausgeführt sind diese ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Halogen-Resten, Cyano-Resten, Ester-Resten, Keton-Resten, Ether-Resten und Thioether-Resten.

Bevorzugt sind die Substituenten dabei ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Ester-Resten, Keton-Resten, Ether-Resten und Thioether-Resten.

Gemäß bevorzugter Ausführungsformen ist der aromatische Rest dabei an den beiden C-Atomen, die dem C-i-Atom, also dem Kohlenstoffatom, welches an das N-Atom gebunden ist, benachbart sind, nicht substituiert. Im Fall eines Benzolringes als Grundgerüst ist somit bevorzugt kein Substituent in o/trio-Position zum N-Atom vorhanden.

Internal Gemäß weiterer bevorzugter Ausführungsformen ist der aromatische Rest der Untergruppe xi) nicht substituiert.

Es ist bevorzugt, dass R 1 über ein tertiäres Kohlenstoffatom an das Stickstoffatom (N) gebunden ist. Damit ist das C-i-Atom bevorzugt ein tertiäres Kohlenstoffatom. Unter dem Begriff „tertiäres Kohlenstoffatom“ ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung ein Kohlenstoffatom zu verstehen, welches an nur ein Wasserstoffatom gebunden ist.

Hiermit ergibt sich - gegenüber sekundären und quartären Kohlenstoffatomen - eine besonders gute Schutzwirkung durch die Anwesenheit der Verbindung in Kautschukmischungen, insbesondere für Fahrzeugreifen und andere technische Gummiartikel, und dabei insbesondere eine optimierte Reaktivität im Zusammenhang mit den für den Alterungsschutz relevanten Mechanismen, wobei unerwünschte Nebenreaktionen vermieden werden.

Gemäß weiterer vorteilhafter Ausführungsformen ist R 1 , insbesondere in den oben genannten Formeln I), II), la), Ha), ein verzweigter oder cyclischer Alkyl-Rest mit drei bis zwölf Kohlenstoffatomen, bevorzugt drei bis acht Kohlenstoffatomen, ist, wobei R 1 besonders bevorzugt ausgewählt ist aus 1 ,3-Dimethylbutyl- und Cyclohexyl-Resten, wobei R 1 ganz besonders bevorzugt ein 1 ,3-Dimethylbutyl-Rest ist.

Hiermit wird eine besonders gute Löslichkeit in Kautschukmischungen für Fahrzeugreifen und andere technische Gummiartikel erzielt.

Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform weist die erfindungsgemäße Verbindung die Struktur gemäß Formel III) auf:

Internal Die Verbindung gemäß Formel III) weist eine besonders gute Löslichkeit in Polymeren auf, insbesondere in Kautschukmischungen für Fahrzeugreifen und andere technische Gummiartikel. Gleichzeitig lässt sich die Verbindung gemäß Formel II) besonders einfach sowie energie- und kostensparend herstellen und zeigt im Vergleich zu 6PPD einen vergleichbaren oder sogar verbesserten Oxidationsschutz und damit eine vergleichbare oder verbesserte Alterungsschutzwirkung.

Die Verbindung gemäß Formel III) kann nach IPIIAC auch als

6-(1 ,3-Dimethylbutylamino)-2,3,4,9-tetrahydro-1 H-carbazol bezeichnet werden.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist wie oben ausgeführt ein Verfahren zur Herstellung der Verbindung gemäß Formel I), welches wenigstens die folgenden Verfahrensschritte umfasst: i) Herstellen oder Bereitstellen der Substanz gemäß Formel B1 ): ii) Umsetzung der Verbindung gemäß Formel B1 ) mit Wasserstoff und einem Keton oder Aldehyd, bevorzugt Keton, zu der Verbindung gemäß Formel I): wobei R 1 ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus xi) aromatischen Resten, wobei die aromatischen Reste optional Substituenten, die ausgewählt sind aus der

Internal Gruppe bestehend aus Halogen-Resten, Cyano-Resten, Ester-Resten, Keton-Resten, Ether-Resten und Thioether-Resten, tragen, und xii) linearen, verzweigten und cyclischen aliphatischen C3- bis C-12-Resten, wobei die Reste R 2 und R 3 unabhängig voneinander gleich oder verschieden sein können und ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus linearen, verzweigten und cyclischen, gesättigten und ungesättigten, aliphatischen Ci- bis C-12-Resten, welche optional einen oder mehrere Halogen-Substituenten tragen, Aryl-Resten, welche optional einen oder mehrere Halogen-Substituenten tragen, und Halogen-Resten, wobei Fluor, Brom und Chlor bevorzugt sind, Cyano-Resten, Ester-Resten, Keton-Resten, Ether-Resten und Thioether-Resten; und wobei m den Wert 0 oder 1 oder 2 oder 3 annimmt, und wobei n den Wert 0 annimmt oder eine ganze Zahl von 1 bis 8, bevorzugt 1 bis 4, ist.

Für R 1 , R 2 , R 3 , m und n gelten sämtliche obige im Zusammenhang mit der Beschreibung der erfindungsgemäßen Verbindung getroffenen Ausführungen, inklusive bevorzugter Ausführungsformen und hinsichtlich der Möglichkeiten jeglicher Abstufung bei der Bevorzugung dieser Merkmale und der Kombinationen dieser Merkmale.

Die Verbindung gemäß Formel B1 ) kann beispielsweise analog zu B.A. Dalvi, Tet.

Lett., 2018, 59, 2145-2149 gemäß folgendem Schema S1 ) hergestellt werden: wobei AcOH für Essigsäure steht.

Für R 1 , R 2 , R 3 , m und n gelten sämtliche obige Ausführungen, wobei in dem Cyclohexanon-Derivat eines der Kohlenstoffatome, welches benachbart zur Carbonylgruppe keinen Rest R 3 trägt. Dieses C-Atom ist in dem Schema S1 )

Internal dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Wasserstoffatome explizit als angebunden eingezeichnet sind.

Bevorzugt ist in Formel I) die Gruppe -N(H)R 1 bzw. in der Ausgangssubstanz B1 ) die Gruppe -NO2 in para-Stellung zu N(H) bzw. N(H)-N(H)2 angeordnet, wie oben bereits ausgeführt.

Damit weist die erfindungsgemäß hergestellte Verbindung bevorzugt die Struktur gemäß Formel II) auf:

Hierzu weist die Ausgangssubstanz gemäß Formel B1 ) bevorzugt die Struktur gemäß Formel B1 a) auf: wobei R 1 , R 2 , R 3 sowie m und n wie obenstehend definiert sind, inklusiver sämtlicher Ausführungsformen und Kombinationen von Merkmalen.

Bevorzugt wird bei der Umsetzung mit Wasserstoff in Schritt ii) ein geeigneter Katalysator, im Rahmen der vorliegenden Erfindung als „Hydrierungskatalysator“ bezeichnet, verwendet.

Internal Bevorzugt ist der Hydrierungskatalysator ein Edelmetallkatalysator, wie insbesondere Palladium (Pd) oder Platin (Pt). Bevorzugt wird das Edelmetall auf Kohle (C) eingesetzt, wie Palladium auf Kohle (Pd/C).

Ferner können auch andere bekannte Katalysatoren, wie Raney-Nickel oder Kupferchromit verwendet werden.

Besonders bevorzugt erfolgt damit die Umsetzung in Schritt ii) mit Wasserstoff, unter Verwendung eines Hydrierungskatalysators.

Bevorzugt erfolgt die Umsetzung in Schritt ii) bei einer Temperatur von 50 bis 130 °C, bevorzugt 50 bis 100 °C, besonders bevorzugt 50 bis 80 °C, insbesondere zum Beispiel 60 °C.

Bevorzugt wird Wasserstoff mit einem Druck von 10 bis 70 bar, besonders bevorzugt 10 bis 30 bar, insbesondere zum Beispiel 20 bar, aufgedrückt und bevorzugt anschließend für 1 bis 20 Stunden, bevorzugt 3 bis 13 Stunden, besonders bevorzugt 5 bis 13 Stunden, insbesondere zum Beispiel 10 Stunden, gerührt.

Bevorzugt erfolgt die Umsetzung mit Wasserstoff in Schritt ii) in einem für den bevorzugt vergleichsweise hohen Druck geeigneten Behälter, wie insbesondere in einem Autoklav oder in einem anderem Druckreaktor.

Besonders bevorzugt erfolgt die Umsetzung in Schritt ii) mit Wasserstoff unter Verwendung eines Hydrierungskatalysators und bei einer Temperatur von 50 bis 130 °C, bevorzugt 50 bis 100 °C, besonders bevorzugt 50 bis 80 °C, und wobei Wasserstoff mit einem Druck von 10 bis 70 bar, besonders bevorzugt 10 bis 30 bar, insbesondere zum Beispiel 20 bar, aufgedrückt wird und die Reaktion in einem Autoklav oder in einem anderen Druckreaktor stattfindet.

Bei dem Keton in Schritt ii) handelt es sich um das Keton-Derivat des späteren Restes R 1 ; Bei einem Aldehyd entsprechend um das Aldehyd-Derivat.

Internal Der Einfachheit halber wird verkürzt die Formel R 1 =O für das Aldehyd oder Keton verwendet, da der Rest R 1 der Teil ist, der nach der Reaktion mit dem Aldehyd oder Keton am Stickstoffatom verbleibt.

Bevorzugt wird hierbei das Keton Methylisobutylketon verwendet.

Das Lösungsmittel in Schritt ii) kann entweder das Keton oder Aldehyd sein, wenn dieses in flüssiger Form vorliegt, oder ein inertes Lösungsmittel, wie Toluol oder Xylol sein, insbesondere wenn das Keton oder Aldehyd in fester Form vorliegt. Im letzteren Fall wird das Keton oder Aldehyd nur in stöchiometrischen Mengen als Reaktant eingesetzt.

Bevorzugt wird ein Keton oder Aldehyd R 1 =O, besonders bevorzugt Keton, in flüssiger Form als Lösungsmittel verwendet. Hierdurch kann auf eine zusätzliche Substanz, wie Toluol oder Xylol, verzichtet werden.

Bevorzugt erfolgt im Anschluss an Schritt ii) eine Aufreinigung, wie beispielsweise durch Filtration und Waschen mit einem Lösungsmittel, insbesondere Ethanol, und/oder säulenchromatographisch, beispielsweise an Kieselgel oder durch Umkristallisation aus Cyclohexan oder höherkettigen Aliphaten.

Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist wie oben ausgeführt eine Kautschukmischung.

Die erfindungsgemäße Kautschukmischung enthält die Verbindung gemäß Formel I), beispielsweise und bevorzugt die Verbindung gemäß Formel III). Bei der erfindungsgemäßen Kautschukmischung kann es sich prinzipiell um jede Kautschukmischung handeln, insbesondere in der die neuartige erfindungsgemäße Verbindung gemäß Formel I) bzw. Ill) als Alterungsschutzmittel und/oder Ozonschutzmittel bei geringerer Toxizität wirkt.

Die erfindungsgemäße Kautschukmischung enthält wenigstens einen Kautschuk.

Bevorzugt enthält die erfindungsgemäße Kautschukmischung 0,1 bis 10 phr, besonders bevorzugt 0,1 bis 7 phr, ganz besonders bevorzugt 1 bis 6 phr, wiederum

Internal bevorzugt 1 bis 3 phr, der Verbindung gemäß Formel I), beispielsweise und bevorzugt die Verbindung gemäß Formel III).

Dabei kann die Kautschukmischung auch ein Gemisch mehrerer Verbindungen, die unter die Formel I) fallen, enthalten.

Die in dieser Schrift verwendete Angabe phr (parts per hundred parts of rubber by weight) ist die in der Kautschukindustrie übliche Mengenangabe für Mischungsrezepturen. Die Dosierung der Gewichtsteile der einzelnen Substanzen wird in dieser Schrift auf 100 Gewichtsteile der gesamten Masse aller in der Mischung vorhandenen hochmolekularen (M w größer als 20.000 g/mol) Kautschuke bezogen.

Gemäß vorteilhafter Ausführungsformen der Erfindung enthält die erfindungsgemäße Kautschukmischung wenigstens einen Dienkautschuk. Die Kautschukmischung kann somit einen Dienkautschuk oder ein Gemisch von zwei oder mehreren verschiedenen Dienkautschuken enthalten.

Als Dienkautschuke werden Kautschuke bezeichnet, die durch Polymerisation oder Copolymerisation von Dienen und/oder Cycloalkenen entstehen und somit entweder in der Hauptkette oder in den Seitengruppen C=C-Doppelbindungen aufweisen.

Der Dienkautschuk ist dabei bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus natürlichem Polyisopren (NR), synthetischem Polyisopren (IR), epoxidiertem Polyisopren (ENR), Butadien-Kautschuk (BR), Butadien-Isopren-Kautschuk, lösungspolymerisiertem Styrol-Butadien-Kautschuk (SSBR), emulsionspolymerisiertem Styrol-Butadien-Kautschuk (ESBR), Styrol-Isopren-Kautschuk, Flüssigkautschuken mit einem Molekulargewicht M w von größer als 20000 g/mol, Halobutyl-Kautschuk, Polynorbornen, Isopren-Isobutylen-Copolymer, Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk, Nitril-Kautschuk, Chloropren-Kautschuk, Acrylat-Kautschuk, Fluor-Kautschuk, Silikon-Kautschuk, Polysulfid-Kautschuk, Epichlorhydrin-Kautschuk, Styrol-Isopren-Butadien-Terpolymer, hydriertem Acrylnitrilbutadien-Kautschuk und hydriertem Styrol-Butadien-Kautschuk.

Internal Insbesondere Nitrilkautschuk, hydrierter Acrylnitrilbutadienkautschuk, Chloroprenkautschuk, Butylkautschuk, Halobutylkautschuk und/oder Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk kommen bei der Herstellung von technischen Gummiartikeln, wie Gurte, Riemen und Schläuche, und/oder Schuhsohlen zum Einsatz. Dabei finden die dem Fachmann für diese Kautschuke bekannten - im Hinblick auf Füllstoffe, Weichmacher, Vulkanisationssysteme und Zuschlagstoffe besonderen - Mischungszusammensetzungen bevorzugte Anwendung.

Bei dem natürlichen und/oder synthetischen Polyisopren sämtlicher Ausführungsformen kann es sich sowohl um cis-1 ,4-Polyisopren als auch um 3,4-Polyisopren handeln. Bevorzugt ist allerdings die Verwendung von cis-1 ,4-Polyisoprenen mit einem cis-1 ,4 Anteil > 90 Gew.-%. Zum einen kann solch ein Polyisopren durch stereospezifische Polymerisation in Lösung mit Ziegler-Natta-Katalysatoren oder unter Verwendung von fein verteilten Lithiumalkylen erhalten werden. Zum anderen handelt es sich bei Naturkautschuk (NR) um ein solches cis-1 ,4 Polyisopren, bei welchem der cis-1 ,4-Anteil im Naturkautschuk größer 99 Gew.-% ist.

Ferner ist auch ein Gemisch eines oder mehrerer natürlicher Polyisoprene mit einem oder mehreren synthetischen Polyisopren(en) denkbar.

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist unter dem Begriff „Naturkautschuk“ natürlich vorkommender Kautschuk zu verstehen, der von Hevea Gummibäumen und „Nicht-Hevea“ Quellen gewonnen werden kann. Nicht-Hevea Quellen sind beispielsweise Guayule Sträucher und Löwenzahn wie beispielsweise TKS (Taraxacum kok-saghyz; Russischer Löwenzahn).

Falls in der erfindungsgemäßen Kautschukmischung Butadien-Kautschuk (= BR, Polybutadien) enthalten ist, kann es sich um alle dem Fachmann bekannten Typen handeln. Darunter fallen u.a. die sogenannten high-cis- und low-cis-Typen, wobei Polybutadien mit einem cis-Anteil größer oder gleich 90 Gew.-% als high-cis-Typ und Polybutadien mit einem cis-Anteil kleiner als 90 Gew.-% als low-cis-Typ bezeichnet wird. Ein low-cis-Polybutadien ist z.B. Li-BR (Lithium-katalysierter

Internal Butadien-Kautschuk) mit einem cis-Anteil von 20 bis 50 Gew.-%. Mit einem high-cis BR werden besonders gute Eigenschaften sowie eine niedrige Hysterese der Kautschukmischung erzielt.

Das oder die eingesetzte(n) Polybutadiene kann/können mit Modifizierungen und Funktionalisierungen endgruppenmodifiziert und/oder entlang der Polymerketten funktionalisiert sein. Bei der Modifizierung kann es sich um solche mit Hydroxy-Gruppen und/oder Ethoxy-Gruppen und/oder Epoxy-Gruppen und/oder Siloxan-Gruppen und/oder Am ino-Gruppen und/oder Aminosiloxan und/oder Carboxy-Gruppen und/oder Phthalocyanin-Gruppen und/oder Silan-Sulfid-Gruppen handeln. Es kommen aber auch weitere, dem Fachmann bekannte, Modifizierungen, auch als Funktionalisierungen bezeichnet, in Frage. Bestandteil solcher Funktionalisierungen können Metallatome sein.

Für den Fall, dass wenigstens ein Styrol-Butadien-Kautschuk (Styrol-Butadien-Copolymer) in der Kautschukmischung enthalten ist, kann es sich sowohl um lösungspolymerisierten Styrol-Butadien-Kautschuk (SSBR) als auch um emulsionspolymerisierten Styrol-Butadien-Kautschuk (ESBR) handeln, wobei auch ein Gemisch aus wenigstens einem SSBR und wenigstens einem ESBR eingesetzt werden kann. Die Begriffe „Styrol-Butadien-Kautschuk“ und „Styrol-Butadien-Copolymer“ werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung synonym verwendet.

Das eingesetzte Styrol-Butadien-Copolymer kann mit den oben beim Polybutadien genannten Modifizierungen und Funktionalisierungen endgruppenmodifiziert und/oder entlang der Polymerketten funktionalisiert sein.

Vorzugsweise ist der wenigstens eine Dienkautschuk ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus natürlichem Polyisopren (NR, Naturkautschuk), synthetischem Polyisopren (IR), Butadien-Kautschuk (BR), lösungspolymerisiertem Styrol-Butadien-Kautschuk (SSBR), emulsionspolymerisiertem Styrol-Butadien-Kautschuk (ESBR), Butylkautschuk (HR) und Halobutylkautschuk.

Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der wenigstens eine Dienkautschuk ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus

Internal natürlichem Polyisopren (NR), synthetischem Polyisopren (IR), Butadien-Kautschuk (BR), lösungspolymerisiertem Styrol-Butadien-Kautschuk (SSBR) und emulsionspolymerisiertem Styrol-Butadien-Kautschuk (ESBR).

Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung enthält die Kautschukmischung wenigstens ein natürliches Polyisopren (NR) und zwar bevorzugt in Mengen von 50 bis 100 phr, und gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung 80 bis 100 phr, ganz besonders bevorzugt 95 bis 100 phr, wiederum bevorzugt 100 phr. Eine derartige Kautschukmischung zeigt insbesondere optimierte Reißeigenschaften und Abriebeigenschaften bei einer guten Verarbeitbarkeit und Reversionsstabilität.

Für den Fall, dass die Kautschukmischung weniger als 100 phr NR enthält, enthält sie bevorzugt als weiteren Kautschuk wenigstens einen Dienkautschuk, der ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus synthetischem Polyisopren (IR), Butadien-Kautschuk (BR), lösungspolymerisiertem Styrol-Butadien-Kautschuk (SSBR) und emulsionspolymerisiertem Styrol-Butadien-Kautschuk (ESBR).

Gemäß einer weiteren besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung enthält die Kautschukmischung wenigstens ein natürliches Polyisopren (NR) und zwar bevorzugt in Mengen von 5 bis 55 phr, und gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung 5 bis 25 phr, ganz besonders bevorzugt 5 bis 20 phr. Eine derartige Kautschukmischung zeigt insbesondere eine gute Verarbeitbarkeit und Reversionsstabilität sowie optimierte Reißeigenschaften und ein optimales Rollwiderstandsverhalten.

Gemäß einer weiteren besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung enthält die Kautschukmischung wenigstens ein Polybutadien (BR, Butadienkautschuk) und zwar bevorzugt in Mengen von 10 bis 80 phr, besonders bevorzugt 10 bis 50 phr, und gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung 15 bis 40 phr. Hiermit werden besonders gute Reiß- und Abriebeigenschaften der erfindungsgemäßen Kautschukmischung und ein optimales Bremsverhalten erzielt.

Internal Gemäß einer weiteren besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung enthält die Kautschukmischung wenigstens einen lösungspolymerisierten Styrol-Butadien-Kautschuk (SSBR) und zwar bevorzugt in Mengen von 10 bis 80 phr, besonders bevorzugt 30 bis 80 phr, und gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung 50 bis 70 phr. Hiermit werden besonders gute Rollwiderstandseigenschaften der erfindungsgemäßen Kautschukmischung erzielt. Gemäß besonders vorteilhaften Ausführungsformen der Erfindung wird SSBR in Kombination mit wenigstens einem weiteren Kautschuk eingesetzt, um ein optimales und ausbalanciertes Eigenschaftsprofil zu erzielen.

Bevorzugt enthält die Kautschukmischung wenigstens einen Füllstoff, bevorzugt in Mengen von 30 bis 500 phr, besonders bevorzugt 50 bis 400 phr, wiederum bevorzugt 80 bis 300 phr.

Gemäß vorteilhafter Ausführungsformen der Erfindung ist der Füllstoff ein verstärkender Füllstoff, der bevorzugt ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Rußen und Siliciumdioxid.

Als Ruße kommen alle dem Fachmann bekannten Rußtypen in Frage. Bevorzugt ist der Ruß ausgewählt aus Industrierußen und Pyrolyse-Rußen, wobei Industrieruße weiter bevorzugt sind.

Bevorzugt hat der Ruß eine Jodzahl, gemäß ASTM D 1510, die auch als Jodadsorptionszahl bezeichnet wird, zwischen 30 und 250 g/kg, bevorzugt 30 bis 180 g/kg, besonders bevorzugt 40 bis 180 g/kg, und ganz besonders bevorzugt 40 bis 130 g/kg, und eine DBP-Zahl gemäß ASTM D 2414 von 30 bis 200 ml/100 g, bevorzugt 70 bis 200 ml/100g, besonders bevorzugt 90 bis 200 ml/100g.

Die DBP-Zahl gemäß ASTM D 2414 bestimmt das spezifische Absorptionsvolumen eines Rußes oder eines hellen Füllstoffes mittels Dibutylphthalat.

Die Verwendung eines solchen Rußtyps in der Kautschukmischung, insbesondere für Fahrzeugreifen, gewährleistet einen bestmöglichen Kompromiss aus Abriebwiderstand und Wärmeaufbau, der wiederum den ökologisch relevanten Rollwiderstand beeinflusst.

Internal Besonders geeignet und bevorzugt ist dabei ein Ruß mit einer Jodadsorptionszahl zwischen 80 und 110 g/kg und einer DBP-Zahl von 100 bis 130 ml/100g, wie insbesondere Rußes des Types N339.

Das Siliciumdioxid ist bevorzugt amorphes Siliciumdioxid, beispielsweise gefällte Kieselsäure, die auch als gefälltes Siliciumdioxid bezeichnet wird. Alternativ kann aber beispielsweise auch pyrogenes Siliciumdioxid eingesetzt werden.

Besonders bevorzugt ist es allerdings, wenn eine fein verteilte, gefällte Kieselsäure verwendet wird, die eine Stickstoff-Oberfläche (BET-Oberfläche) (gemäß DIN ISO 9277 und DIN 66132) von 35 bis 400 m 2 /g, bevorzugt von 35 bis 350 m 2 /g, besonders bevorzugt von 85 bis 320 m 2 /g und ganz besonders bevorzugt von 120 bis 235 m 2 /g, und eine CTAB-Oberfläche (gemäß ASTM D 3765) von 30 bis 400 m 2 /g, bevorzugt von 30 bis 330 m 2 /g, besonders bevorzugt von 80 bis 300 m 2 /g und ganz besonders bevorzugt von 115 bis 200 m 2 /g, aufweist. Derartige Kieselsäuren führen z. B. in Kautschukmischungen für Reifenlaufstreifen zu besonders guten physikalischen Eigenschaften der Vulkanisate. Außerdem können sich dabei Vorteile in der Mischungsverarbeitung durch eine Verringerung der Mischzeit bei gleichbleibenden Produkteigenschaften ergeben, die zu einer verbesserten Produktivität führen. Als Kieselsäuren können somit z. B. sowohl jene des Typs Ultrasil® VN3 (Handelsname) der Firma Evonik als auch hoch dispergierbare Kieselsäuren, so genannte HD-Kieselsäuren (z. B. Zeosil® 1165 MP der Firma Solvay), zum Einsatz kommen.

Gemäß besonders vorteilhafter Ausführungsformen der Erfindung enthält die Kautschukmischung wenigstens eine Kieselsäure als Füllstoff, bevorzugt in Mengen von 30 bis 500 phr, besonders bevorzugt 50 bis 400 phr, wiederum bevorzugt 80 bis 300 phr.

In diesen Mengen ist Kieselsäure insbesondere als alleiniger oder als Hauptfüllstoff (mehr als 50 Gew.-% bezogen auf die Gesamtfüllstoffmenge) enthalten.

Gemäß weiterer vorteilhafter Ausführungsformen der Erfindung enthält die Kautschukmischung wenigstens eine Kieselsäure als weiteren Füllstoff, und zwar

Internal bevorzugt in Mengen von 5 bis 100 phr, besonders bevorzugt 5 bis 80 phr, wiederum bevorzugt 10 bis 60 phr.

In diesen Mengen ist Kieselsäure insbesondere als weiterer Füllstoff zusätzlich zu einem anderen Hauptfüllstoff, wie insbesondere einem Ruß, enthalten.

Die Begriffe „Kieselsäure“ und „Silika“ werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung synonym verwendet.

Gemäß besonders vorteilhafter Ausführungsformen der Erfindung enthält die erfindungsgemäße Kautschukmischung 0,1 bis 60 phr, bevorzugt 3 bis 40 phr, besonders bevorzugt 5 bis 30 phr, ganz besonders bevorzugt 5 bis 15 phr, wenigstens eines Rußes. In diesen Mengen ist Ruß insbesondere als weiterer Füllstoff zusätzlich zu einem Hauptfüllstoff, wie insbesondere Kieselsäure, enthalten.

Gemäß weiterer vorteilhafter Ausführungsformen der Erfindung enthält die erfindungsgemäße Kautschukmischung 30 bis 300 phr, bevorzugt 30 bis 200 phr, besonders bevorzugt 40 bis 100 phr wenigstens eines Rußes. In diesen Mengen ist Ruß als alleiniger oder als Hauptfüllstoff und dabei ggf. in Kombination mit Kieselsäure in den oben genannten geringeren Mengen enthalten.

Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung enthält die Kautschukmischung 5 bis 60 phr, besonders bevorzugt 5 bis 40 phr, wenigstens eines Rußes und 50 bis 300 phr, bevorzugt 80 bis 200 phr wenigstens einer Kieselsäure.

Die Kautschukmischung kann zudem weitere Füllstoffe enthalten, die verstärkend wirken oder nicht verstärkend wirken.

Zu den weiteren (nicht verstärkenden) Füllstoffen zählen im Rahmen der vorliegenden Erfindung Alumosilicate, Kaolin, Kreide, Stärke, Magnesiumoxid, Titandioxid oder Kautschukgele sowie Fasern (wie zum Beispiel Aramidfasern, Glasfasern, Carbonfasern, Cellulosefasern).

Internal Weitere ggf. verstärkende Füllstoffe sind z.B. Kohlenstoffnanoröhrchen (carbon nanotubes (CNT) inklusive diskreter CNTs, sogenannte hollow carbon fibers (HCF) und modifizierte CNT enthaltend eine oder mehrere funktionelle Gruppen, wie Hydroxy-, Carboxy und Carbonyl-Gruppen), Graphit und Graphene und sogenannte „carbon-silica dual-phase filier“.

Zinkoxid gehört im Rahmen der vorliegenden Erfindung nicht zu den Füllstoffen.

Des Weiteren kann die Kautschukmischung übliche Zusatzstoffe in üblichen Gewichtsteilen enthalten, die bei deren Herstellung bevorzugt in wenigstens einer Grundmischstufe zugegeben werden. Zu diesen Zusatzstoffen zählen a) im Stand der Technik bekannte Alterungsschutzmittel, wie z. B. p-Phenylendiamine, wie

N-Phenyl-N’-(1 ,3-dimethylbutyl)-p-phenylendiamin (6PPD), N,N‘-Diphenyl-p-phenylendiamin (DPPD),

N-(1 -phenylethyl)-N’-phenyl-p-phenylendiamin (SPPD), N,N‘-Ditolyl-p-phenylendiamin (DTPD),

N-(1 ,4-dimethylpentyl)-N'-phenyl-p-phenylendiamin (7PPD), N-lsopropyl-N’-phenyl-p-phenylendiamin (IPPD), oder Dihydrochinoline, wie 2,2,4-Trimethyl-1 ,2-dihydrochinolin (TMQ), b) Aktivatoren, wie z. B. Zinkoxid und Fettsäuren (z. B. Stearinsäure) und/oder sonstige Aktivatoren, wie Zinkkomplexe wie z.B. Zinkethylhexanoat, c) Aktivatoren und/oder Agenzien für die Anbindung von Füllstoffen, insbesondere Ruß oder Kieselsäure, wie beispielsweise S-(3-Aminopropyl)Thioschwefelsäure und/oder deren Metallsalze (Anbindung an Ruß) sowie Silan-Kupplungsagenzien (Anbindung an Siliciumdioxid, insbesondere Kieselsäure), d) Ozonschutzwachse, e) Harze, insbesondere Klebharze, f) Mastikationshilfsmittel, wie z. B. 2,2’-Dibenzamidodiphenyldisulfid (DBD) und g) Prozesshilfsmittel, wie insbesondere Fettsäureester und Metallseifen, wie z.B. Zinkseifen und/oder Calciumseifen h) Weichmacher, wie insbesondere wie aromatische, naphthenische oder paraffinische Mineralölweichmacher, wie z.B. MES (mild extraction solvate) oder RAE (Residual Aromatic Extract) oder TDAE (treated distillate aromatic extract),

Internal oder Rubber-to-Liquid-Öle (RTL) oder Biomass-to-Liquid-Öle (BTL) bevorzugt mit einem Gehalt an polycyclischen Aromaten von weniger als 3 Gew.-% gemäß Methode IP 346 oder Triglyceride, wie z. B. Rapsöl, oder Faktisse oder Kohlenwasserstoffharze oder Flüssig-Polymere, deren mittleres Molekulargewicht (Bestimmung per GPC = gel permeation chromatography, in Anlehnung an BS ISO 11344:2004) zwischen 500 und 20000 g/mol liegt.

Bei der Verwendung von Mineralöl ist dieses bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus DAE (Destillated Aromatic Extracts), RAE (Residual Aromatic Extract), TDAE (Treated Destillated Aromatic Extracts), MES (Mild Extracted Solvents) und naphthenischen Ölen.

Gemäß besonders vorteilhafter Ausführungsformen enthält die erfindungsgemäße Kautschukmischung neben der erfindungsgemäßen Verbindung gemäß Formel I), beispielsweise gemäß Formel III), keine Alterungsschutzmittel aus der Gruppe der p-Phenylendiamine, insbesondere solche unter obiger Auflistung a). Insbesondere enthält die erfindungsgemäße Kautschukmischung gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform 0 bis 0,1 phr, insbesondere 0 phr, an weiteren Alterungsschutzmitteln auf Basis von p-Phenylendiaminen, die ausgewählt sind aus der Gruppe enthaltend, bevorzugt bestehend aus, N-Phenyl-N’-(1 ,3-dimethylbutyl)-p-phenylendiamin (6PPD), N-(1 -phenylethyl)-N’-phenyl-p-phenylendiamin (SPPD), N,N‘-Diphenyl-p-phenylendiamin (DPPD), N,N‘-Ditolyl-p-phenylendiamin (DTPD), N-lsopropyl-N’-phenyl-p-phenylendiamin (IPPD), N-(1 ,4-dimethylpentyl)-N'-phenyl-p-phenylendiamin (7PPD).

Mit den bevorzugt sehr geringen Mengen von 0 bis 0,1 phr bzw. besonders bevorzugt 0 phr an p-Phenylendiaminen, und der erfindungsgemäß enthaltenen Verbindung gemäß Formel I), beispielsweise gemäß Formel III), ist es möglich eine vergleichbare Schutzwirkung bei geringerer Toxizität zu erzielen. Hierbei ersetzt die erfindungsgemäße Verbindung gemäß Formel I), beispielsweise gemäß Formel III), die genannten im Stand der Technik bekannten p-Phenylendiamine.

Internal Gemäß weiterer vorteilhafter Ausführungsformen der Erfindung ist noch wenigstens ein weiteres der genannten p-Phenylendiamin-Alterungsschutzmittel enthalten, sodass die erfindungsgemäße Verbindung die im Stand der Technik bekannten p-Phenylendiamine nur teilweise ersetzt. Hierdurch wird der erfindungsgemäße Vorteil auch erzielt, nur nicht in optimalem Ausmaß.

Alterungsschutzmittel auf Basis von Dihydrochinolin, wie TMQ, sind gemäß vorteilhafter Ausführungsformen neben der erfindungsgemäßen Verbindung gemäß Formel I) in der Kautschukmischung enthalten. Die Menge an enthaltenen Dihydrochinolinen, wie insbesondere TMQ, beträgt bevorzugt 0,1 bis 3, insbesondere 0,5 bis 1 ,5 phr.

Ozonschutzwachse (obige Gruppe d) werden separat betrachtet und sind gemäß bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung in der Kautschukmischung enthalten, unabhängig davon ob zusätzliche Alterungsschutzmittel a) enthalten sind.

Bei den Silan-Kupplungsagenzien kann es sich um alle dem Fachmann bekannten Typen handeln.

Ferner können ein oder mehrere verschiedene Silan-Kupplungsagenzien in Kombination miteinander eingesetzt werden. Die Kautschukmischung kann somit ein Gemisch verschiedener Silane enthalten.

Die Silan-Kupplungsagenzien reagieren mit den oberflächlichen Silanolgruppen des Siliciumdioxids, insbesondere der Kieselsäure, oder anderen polaren Gruppen während des Mischens des Kautschuks bzw. der Kautschukmischung (in situ) oder bereits vor der Zugabe des Füllstoffes zum Kautschuk im Sinne einer Vorbehandlung (Vormodifizierung).

Aus dem Stand der Technik bekannten Kupplungsagenzien sind bifunktionelle Organosilane, die am Siliciumatom mindestens eine Alkoxy-, Cycloalkoxy- oder Phenoxygruppe als Abgangsgruppe besitzen und die als andere Funktionalität eine Gruppe aufweisen, die gegebenenfalls nach Spaltung eine chemische Reaktion mit den Doppelbindungen des Polymers eingehen kann. Bei der letztgenannten Gruppe kann es sich z. B. um die folgenden chemischen Gruppen handeln:

Internal -SCN, -SH, -NH 2 oder -S x - (mit x = 2 bis 8).

So können als Silan-Kupplungsagenzien z. B. 3-Mercaptopropyltriethoxysilan, 3-Thiocyanato-propyltrimethoxysilan oder 3,3‘-Bis(triethoxysilylpropyl)polysulfide mit 2 bis 8 Schwefelatomen, wie z. B. 3,3‘-Bis(triethoxysilylpropyl)tetrasulfid (TESPT), das entsprechende Disulfid (TESPD) oder auch Gemische aus den Sulfiden mit 1 bis 8 Schwefelatomen mit unterschiedlichen Gehalten an den verschiedenen Sulfiden, verwendet werden. TESPT kann dabei beispielsweise auch als Gemisch mit Industrieruß (Handelsname X50S® der Firma Evonik) zugesetzt werden.

Auch geblockte Mercaptosilane, wie sie z. B. aus der WO 99/09036 bekannt sind, können als Silan-Kupplungsagens eingesetzt werden. Auch Silane, wie sie in der WO 2008/083241 A1 , der WO 2008/083242 A1 , der WO 2008/083243 A1 und der WO 2008/083244 A1 beschrieben sind, können eingesetzt werden. Verwendbar sind z. B. Silane, die unter dem Namen NXT in verschiedenen Varianten von der Firma Momentive, USA, wie insbesondere 3-Octanoylthio-1 -propyltriethoxysilan, oder solche, die unter dem Namen VP Si 363® von der Firma Evonik Industries vertrieben werden.

Der Mengenanteil der Gesamtmenge an weiteren Zusatzstoffen beträgt bevorzugt 3 bis 150 phr, besonders bevorzugt 3 bis 100 phr und ganz besonders bevorzugt 5 bis 80 phr.

Im Gesamtmengenanteil der weiteren Zusatzstoffe kann Zinkoxid (ZnO) in den oben genannten Mengen enthalten sein.

Hierbei kann es sich um alle dem Fachmann bekannten Typen an Zinkoxid handeln, wie z.B. ZnO-Granulat oder -Pulver. Das herkömmlicherweise verwendete Zinkoxid weist in der Regel eine BET-Oberfläche von weniger als 10 m 2 /g auf. Es kann aber auch ein Zinkoxid mit einer BET-Oberfläche von 10 bis 100 m 2 /g, wie z.B. so genannte „nano-Zinkoxide“, verwendet werden.

Die erfindungsgemäße Kautschukmischung wird bevorzugt vulkanisiert verwendet, insbesondere in Fahrzeugreifen oder anderen vulkanisierten technischen Gummiartikeln.

Internal Die Begriffe „vulkanisiert“ und „vernetzt“ werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung synonym verwendet.

Die Vulkanisation der erfindungsgemäßen Kautschukmischung wird bevorzugt in Anwesenheit von Schwefel und/oder Schwefelspendern mit Hilfe von Vulkanisationsbeschleunigern durchgeführt, wobei einige Vulkanisationsbeschleuniger zugleich als Schwefelspender wirken können. Dabei ist der Beschleuniger ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Thiazolbeschleunigern, Mercaptobeschleunigern, Sulfenamidbeschleunigern, Thiocarbamatbeschleunigern, Thiurambeschleunigern, Thiophosphatbeschleunigern, Thioharnstoffbeschleunigern, Xanthogenat-Beschleunigern und Guanidin-Beschleunigern.

Bevorzugt ist die Verwendung eines Sulfenamidbeschleunigers, der ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus N-Cyclohexyl-2-benzothiazolsufenamid (CBS), N,N-Dicyclohexylbenzothiazol-2-sulfenamid (DCBS), Benzothiazyl-2-sulfenmorpholid (MBS), N-tert-Butyl-2-benzothiazylsulfenamid (TBBS) und Guanidin-Beschleunigern wie Diphenylguanidin (DPG).

Als schwefelspendende Substanz können dabei alle dem Fachmann bekannten schwefelspendenden Substanzen verwendet werden.

Außerdem können in der Kautschukmischung Vulkanisationsverzögerer vorhanden sein.

Die Herstellung der Kautschukmischung erfolgt bevorzugt ansonsten nach dem in der Kautschukindustrie üblichen Verfahren, bei dem zunächst in ein oder mehreren Mischstufen eine Grundmischung mit allen Bestandteilen außer dem Vulkanisationssystem (z. B. Schwefel und vulkanisationsbeeinflussende Substanzen) hergestellt wird. Durch Zugabe des Vulkanisationssystems in einer letzten Mischstufe wird die Fertigmischung erzeugt.

Die Fertigmischung wird z.B. durch einen Extrusionsvorgang oder Kalandrieren weiterverarbeitet und in die entsprechende Form gebracht.

Internal Die erfindungsgemäße Kautschukmischung ist besonders für die Verwendung in Fahrzeugreifen, insbesondere Fahrzeugluftreifen geeignet. Hierbei ist die Anwendung in allen Reifenbauteilen prinzipiell denkbar, insbesondere in einem äußeren Bauteil, insbesondere und bevorzugt im Hornprofil, Laufstreifen und/oder der Seitenwand Laufstreifen. Im Falle eines Laufstreifens mit Cap/Base-Konstruktion wird die erfindungsgemäße Kautschukmischung bevorzugt wenigstens in der Cap verwendet.

Zur Verwendung in Fahrzeugreifen wird die Mischung als Fertigmischung vor der Vulkanisation in die entsprechende Form, bevorzugt eines äußeren Bauteils, gebracht und bei der Herstellung des Fahrzeugreifenrohlings wie bekannt aufgebracht.

Die Herstellung der erfindungsgemäßen Kautschukmischung zur Verwendung als sonstige Body-Mischung in Fahrzeugreifen erfolgt wie bereits beschrieben. Der Unterschied liegt in der Formgebung nach dem Extrusionsvorgang bzw. dem Kalandrieren der Mischung. Die so erhaltenen Formen der noch unvulkanisierten Kautschukmischung für eine oder mehrere unterschiedliche Body-Mischungen dienen dann dem Aufbau eines Reifenrohlings.

Als Body-Mischung werden hierbei die Kautschukmischungen für die inneren Bauteile eines Reifen bezeichnet, wie im Wesentlichen Squeegee, Innenseele (Innenschicht), Kernprofil, Gürtel, Schulter, Gürtelprofil, Karkasse, Wulstverstärker, Wulstprofil, Hornprofil und Bandage.

Der noch unvulkanisierte Reifenrohling wird anschließend vulkanisiert.

Zur Verwendung der erfindungsgemäßen Kautschukmischung in Riemen und Gurten, insbesondere in Fördergurten, wird die extrudierte noch unvulkanisierte Mischung in die entsprechende Form gebracht und dabei oder nachher häufig mit Festigkeitsträgem, z.B. synthetische Fasern oder Stahlcorde, versehen. Zumeist ergibt sich so ein mehrlagiger Aufbau, bestehend aus einer und/oder mehrerer Lagen Kautschukmischung, einer und/oder mehrerer Lagen gleicher und/oder

Internal verschiedener Festigkeitsträger und einer und/oder mehreren weiteren Lagen dergleichen und/oder einer anderen Kautschukmischung.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Fahrzeugreifen, der die erfindungsgemäße Kautschukmischung enthaltend die erfindungsgemäße Verbindung in wenigstens einem Bauteil aufweist.

Der vulkanisierte Fahrzeugreifen weist wenigstens in einem Bauteil ein Vulkanisat wenigstens einer erfindungsgemäßen Kautschukmischung auf. Dem Fachmann ist bekannt, dass die meisten Substanzen, wie z. B. die enthaltenen Kautschuke entweder bereits nach dem Mischen oder erst nach der Vulkanisation in chemisch veränderter Form vorliegen oder vorliegen können.

Unter Fahrzeugreifen werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung Fahrzeugluftreifen und Vollgummireifen, inklusive Reifen für Industrie- und Baustellenfahrzeuge, LKW-, PKW- sowie Zweiradreifen verstanden.

Bevorzugt weist der erfindungsgemäße Fahrzeugreifen die erfindungsgemäße Kautschukmischung in wenigstens einem äußeren Bauteil auf, wobei das äußere Bauteil bevorzugt ein Laufstreifen, eine Seitenwand und/oder ein Hornprofil ist.

Der erfindungsgemäße Fahrzeugreifen kann die erfindungsgemäße Kautschukmischung enthaltend die erfindungsgemäße Verbindung gemäß Formel I) somit auch in mehreren Bauteilen in ggf. angepasster Zusammensetzung aufweisen.

Im Folgenden soll die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert werden.

Die Verbindung gemäß Formel III) als beispielhafte Ausführungsform der Verbindung gemäß Formel I) wurde auf folgende Weise, wie in den Schemata S1 a) und S2) dargestellt, hergestellt:

Internal wobei AcOH für Essigsäure steht und die Synthese gemäß Schema S1a) nach B.A.

Dalvi, Tet. Lett., 2018, 59, 2145-2149 erfolgte.

Synthese von 6-(1 ,3-Dimethylbutylamino)-2,3,4,9-tetrahydro-1 H-carbazol

(Verbindung gemäß Formel III):

S2)

In einen Edelstahlautoklav, der mit einem Tefloninliner bestückt wurde, wurden 0.30 g (1.39 mmol, 1 Äguivalent (Äg)) 6-Nitro-2, 3, 4, 9-tetrahydro-1 H-carbazol, 0.12 g Platin auf Kohle (5%) (0.4 g auf 4.67 mmol Substrat) und 20.0 mL Methylisobutylketon eingewogen. Anschließend wurde 20 bar Wasserstoff aufgedrückt und bei 60°C für 10 Stunden rühren gelassen. Nach Beendigung der Reaktion wurde der überschüssige Wasserstoff abgeblasen und die Suspension über Celite® filtriert sowie mit Ethanol nachgewaschen. Das Filtrat wurde bis zur Trockne eingeengt und im Vakuum getrocknet. Gräulicher Feststoff; Ausbeute 0.37 g (98 % d. Th.).

1 H-NMR (engl. „nuclear magnetic resonance“) (500 MHz, DMSO-c/6) ö = 10.07 (s, 1 H), 6.95 (d, J = 8.5 Hz, 1 H), 6.45 (d, J = 2.1 Hz, 1 H), 6.39 (dd, J = 8.5, 2.1 Hz, 1 H), 4.36 (s, 1 H), 3.41 (g, J = 6.4 Hz, 1 H), 2.63 (t, J = 5.9 Hz, 2H), 1.84 - 1 .69 (m, 7H), 1.46 (dt, J = 13.8, 7.0 Hz, 1 H), 1.18 (dt, J = 13.5, 6.8 Hz, 1 H), 1.07 (d, J = 6.1 Hz, 3H), 0.92 (d, J = 6.6 Hz, 3H), 0.90 (d, J = 6.6 Hz, 3H).

Internal 13 C-NMR (126 MHz, DMSO-d6) ö = 141.7, 134.5, 129.5, 128.6, 111.3, 110.5, 107.4, 99.8, 47.2, 46.7, 26.8, 25.1 , 23.6, 23.5, 23.4, 23.4, 23.0, 21.3, 21.3.

ESI-MS (Elektrosprayionisation Massenspektrometrie) [M+H] + = 271.

Messung der Oxidations-Induktions-Zeit (PIT, eng/. „oxidation induction time“)

Die Verbindung gemäß Formel III) wurde durch Messung der Oxidations-Induktions-Zeit unter Laborbedingungen auf ihre potenzielle Schutzwirkung als Alterungsschutzmittel untersucht.

Hierzu wurden die Verbindungen gemäß Formel III) sowie 6PPD jeweils zusammen mit einem Polymer (flüssiges synthetisches Polyisopren (IR), LIR-50, Fa. Kuraray, Gewichtsmittel der Molekulargewichtsverteilung M w = 54.000 g/mol, Glasübergangstemperatur T g = -63°C) bei konstanter Temperatur (180°C) erhitzt bis Oxidation eintrat (Starttemperatur 35 °C, Aufheizen auf 170°C mit einer Heizrate von 20 K/min (Kelvin pro Minute), Aufheizen auf 180°C mit einer Heizrate von 1 K/min; Spülgas: Stickstoff (N2) mit einem Volumenstrom von 50 mL/min).

Die Probe wurde 5 Minuten bei 180°C isotherm unter N2-Atmosphäre gehalten und anschließend wurde auf O2-Atmosphäre (mit einem Volumenstrom von 50 mL/min) umgestellt.

Die Oxidation wurde über einen Peak mittels DSC (dynamische Differenzkalorimetrie; engl. „differential scanning calorimetry“) ermittelt.

Gemessen wurde die Zeit in Minuten bis zur Oxidation.

Die Ergebnisse sind im Vergleich zu dem bekannten Alterungsschutzmittel 6PPD in Tabelle 1 zusammengefasst.

Tabelle 1

Internal Unter Berücksichtigung der Messgenauigkeit von ± (Plusminus) 10 Minuten zeigt sich, dass die Verbindung gemäß Formel III) bei 180 °C eine gegenüber 6PPD vergleichbare Oxidationsschutzwirkung erzielt.

Damit ist die erfindungsgemäße Verbindung gemäß Formel III) als Vertreter der erfindungsgemäßen Verbindung gemäß Formel I) umweit- und gesundheitsfreundlicher als 6PPD bzw. weitere Vertreter der Substanzklasse, wie eingangs ausgeführt, und zudem ein vergleichbares Alterungsschutzmittel. Gleichzeitig weist die erfindungsgemäße Verbindung gemäß Formel III) als Vertreter der erfindungsgemäßen Verbindung gemäß Formel I) eine sehr gute Löslichkeit in Kautschukmischungen auf. Hierdurch wird ein Ausblühen vermieden, was wiederum eine verbesserte Schutzwirkung bedeutet.

Mit der Verbindung gemäß Formel I) kann somit eine vergleichbare bzw. im Hinblick auf das verringerte Ausblüh-Verhalten sogar eine verbesserte Schutzwirkung bei den genannten Anwendungsmöglichkeiten erzielt werden.

Für die Anwendung in einer Kautschukmischung für Fahrzeugreifen wird die erfindungsgemäße Verbindung gemäß Formel I), beispielsweise gemäß Formel III), beispielsweise anstelle der im Stand der Technik bekannten Alterungsschutzmittel, wie 6PPD, 7PPD oder IPPD usw., auf dem Fachmann bekannte Weise in einer der Mischstufen bei der Herstellung der Kautschukmischung zugegeben.

Die Verbindung gemäß Formel III) wird hierzu beispielsweise in verschiedenen Mengen, wie in Tabelle 2 gezeigt, eingemischt. Die sich ergebenden erfindungsgemäßen Beispiele sind mit E1 und E2 gekennzeichnet.

Als Vergleich dienen Kautschukmischungen enthaltend 6PPD anstelle der Verbindung gemäß Formel III) als Alterungsschutzmittel bei sonst gleicher Zusammensetzung, wobei zwischen V1 und E1 sowie V2 und E2 jeweils ein molgleicher Austausch stattfindet. Die Mengen in Tabelle 2 sind in der Einheit phr angegeben. Ferner ist eine Referenz (Ref.) ohne Alterungsschutzmittel angegeben. Bei sämtlichen Mischungen beträgt die Summe der Mengen an Alterungsschutzmittel (6PPD oder Formel III) und Weichmacheröl MES 10 phr.

Internal Tabelle 2 Bei den erfindungsgemäßen Beispielen zeigt sich eine vergleichbare oder sogar verbesserte Alterungsschutzwirkung gegenüber Kautschukmischungen mit 6PPD.

Internal