Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
COMPOUNDS BASED ON SQUALENE AND SPHINGOLIPIDS EFFECTIVE AGAINST BACTERIA, PARASITES, PROTOZOA, FUNGI AND VIRUSES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1997/026858
Kind Code:
A1
Abstract:
Active ingredients combined from (a) squalene and (b) sphingolipids (c) and, where necessary, an effective quantity of one or more 'alpha'-hydroxycarboxylic acids of general formula (I), and the use thereof as antibacterial, antimycotic, antiviral and/or against protozoa and/or parasites effective active ingredients.

Inventors:
JUESTEL CAROLA (DE)
KLIER MANFRED (DE)
SCHREIBER JOERG (DE)
WOLF FLORIAN (DE)
Application Number:
PCT/EP1997/000079
Publication Date:
July 31, 1997
Filing Date:
January 10, 1997
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
BEIERSDORF AG (DE)
JUESTEL CAROLA (DE)
KLIER MANFRED (DE)
SCHREIBER JOERG (DE)
WOLF FLORIAN (DE)
International Classes:
A61K8/30; A01N57/12; A61K8/00; A61K8/04; A61K8/31; A61K8/36; A61K8/365; A61K8/68; A61K31/00; A61K31/035; A61K31/16; A61K31/164; A61K31/19; A61K31/194; A61K31/683; A61K31/685; A61K31/688; A61P17/00; A61Q1/00; A61Q1/04; A61Q1/06; A61Q3/02; A61Q3/04; A61Q5/02; A61Q9/02; A61Q17/00; A61Q19/00; A61Q5/00; A61Q15/00; A61Q19/10; (IPC1-7): A61K7/48; A61K7/06
Domestic Patent References:
WO1995003028A11995-02-02
Foreign References:
EP0587288A11994-03-16
Other References:
DATABASE WPI Week 9440, Derwent World Patents Index; AN 94-322092, XP002030666, "Topical preparations for therapy of dermal inflammation - contain vitamin E and squalene"
DATABASE WPI Week 9542, Derwent World Patents Index; AN 95-325466, XP002030667, "Cosmetic material for improving rough skin - comprises alpha-hydroxy carboxylic acid(s) with aminoacid, glycyl-retinoic or lysinic acid (derivs.) and/or ceramide glucosyl-ceramide or galactosyl-ceramide"
DATABASE WPI Week 9650, Derwent World Patents Index; AN 96-502608, XP002030668, "Dermatological compsn. for external use - comprises pantothenic acid deriv. and hydroxy-carboxylic acid (salts)"
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche:
1. Wirkstoffkombinationen aus (a) Squalen und (b) Sphingolipiden (c) sowie gegebenenfalls einer wirksamen Menge an einer oder mehreren αHy¬ droxycarbonsäuren der allgemeinen Formel R" I R" — C— COOH I OH wobei jeweils R' und R" unabhängig voneinander gewählt werden aus der Gruppe (d) H , (c2) verzweigtes oder unverzweigtes Cj_27Alkyl, (c3) mit einer oder mehreren Carboxylgruppen und/oder Hydroxygruppen und/oder Aldehydgruppen und/oder Oxogruppen (Ketogruppen) substituiertes verzweig¬ tes oder unverzweigtes Cι_27Alkyl (c4) Phenyl, (c5) mit einer oder mehreren Carboxylgruppen und/oder Hydroxygruppen und/oder verzweigten und/oder unverzweigten C|_27Alkylgruppen substituiertes Phe¬ nyl. oder wobei das αKohlenstoffatom der αHydroxycarbonsäure mit R' und R" zu¬ sammen eine (c6) unsubstituierte Cycloalkylgruppe mit 3 bis 7 Ringatomen oder eine (c7) mit einer oder mehreren Carboxylgruppen und/oder Hydroxygruppen und/oder Oxogruppen (Ketogruppen) und/oder verzweigten und/oder unverzweigten Cμ 27Alkylgruppen substituierte Cycloalkylgruppe mit 3 bis 7 Ringatomen ausbildet und wobei die αHydroxycarbonsäure oder die αHydroxycarbonsäuren gegebenenfalls in Form ihrer physiologisch verträglichen Salze und/oder Ethylester und/oder Methyl¬ ester vorliegen können.
2. Verwendung von Wirkstoffkombinationen aus (a) Squalen und (b) Sphingolipiden (c) sowie gegebenenfalls einer wirksamen Menge an einer oder mehreren αHy droxycarbonsäuren der allgemeinen Formel R" I R'— C— COOH I OH wobei jeweils R' und R" unabhängig voneinander gewählt werden aus der Gruppe (d) H , (c2) verzweigtes oder unverzweigtes C|_27Alkyl, (c3) mit einer oder mehreren Carboxylgruppen und/oder Hydroxygruppen und/oder Aldehydgruppen und/oder Oxogruppen (Ketogruppen) substituiertes verzweig¬ tes oder unverzweigtes C|_27Alkyl (c4) Phenyl, (c5) mit einer oder mehreren Carboxylgruppen und/oder Hydroxygruppen und/oder verzweigten und/oder unverzweigten Cι_27Alkylgruppen substituiertes Phenyl oder wobei das αKohlenstoffatom der αHydroxycarbonsäure mit R' und R" zu¬ sammen eine (c6) unsubstituierte Cycloalkylgruppe mit.
3. bis 7 Ringatomen oder eine (c7) mit einer oder mehreren Carboxylgruppen und/oder Hydroxygruppen und/oder Oxogruppen (Ketogruppen) und/oder verzweigten und/oder unverzweigten Cj. 27Alkyigruppen substituierte Cycloalkylgruppe mit.
4. bis 7 Ringatomen ausbildet und wobei die αHydroxycarbonsäure oder die αHydroxycarbonsäuren gegebenenfalls in Form ihrer physiologisch verträglichen Satze und/oder Ethylester und/oder Methyl ester vorliegen können, als antibakterielle, antimycotische, antivirale und/oder gegen Protozoen und/oder Pa¬ rasiten wirksame Wirkstoffe.
Description:
Beschreibung

Gegen Bakterien, Parasiten. Protozoen. Mycota und Viren wirksame Zusammen¬ setzungen auf der Basis von Squalen und Sphinqolipiden

Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung an sich bekannter Substanzen als gegen Bakterien, Mycota und Viren wirksame Substanzen. In besonderen Ausfüh¬ rungsformen betrifft die vorliegende Erfindung kosmetische und dermatologische Zu¬ bereitungen, solche Substanzen enthaltend.

Der gesunde warmblütige Organismus, insbesondere die gesunde menschliche Haut, ist mit einer Vielzahl nichtpathogener Mikroorganismen besiedelt. Diese sogenannte Mikroflora der Haut ist nicht nur unschädlich, sie stellt einen wichtigen Schutz zur Abwehr opportunistischer oder pathogener Keime dar.

Bakteπen gehören zu den prokaryotischen Einzellern. Sie können grob nach ihrer Form (Kugel, Zylinder, gekrümmter Zylinder) sowie nach dem Aufbau ihrer Zeltwand (grampositiv, gramnegativ) unterschieden werden. Feinere Unterteilungen tragen auch der Physiologie der Organismen Rechnung. So existieren aerobe, anaerobe so¬ wie fakultativ anaerobe Bakterien. Manche Individuen sind in ihrer Eigenschaft als pa¬ thogene Keime von medizinischer Bedeutung, andere wiederum sind vollkommen harmlos.

Gegen Bakterien wirksame Substanzen sind seit geraumer Zeit bekannt. Der Begriff „Antibiotika" beispielsweise, der nicht auf alle antimikrobiell wirksamen Substanzen anwendbar ist, läßt sich auf das Jahr 1941 datieren, obwohl die ersten Erkenntnisse zum Penicillin bereits im Jahre 1929 gefunden wurden. Antibiotika im heutigen Sinne sind nicht für alle medizinischen, schon gar nicht kosmetische Anwendungen geeig¬ net, da häufig auch der warmblütige Organismus, also etwa der erkrankte Patient, bei Anwendung auf irgendeine Weise in seinen Stoffwechselfunktionen beeinträchtigt wird.

Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung war also, den Stand der Technik in dieser Richtung zu bereichem, insbesondere also, Substanzen zur Verfügung zu stellen, welche gegen grampositive und/oder gramnegative Bakterien wirksam sind, ohne daß mit der Anwendung der Substanzen eine unvertretbare Beeinträchtigung der Ge¬ sundheit des Anwenders verbunden wäre.

Gramnegative Keime sind beispielsweise Escherichia coli, Pseudomonas-Arten sowie Enterobacteriaceen, wie etwa Citrobacter.

Auch grampositive Keime spielen in Kosmetik und Dermatoiogie eine Rolle. Bei der unreinen Haut beispielsweise sind neben anderen Einflüssen bakterielle Sekundärin¬ fektionen von ätiologischer Bedeutung. Einer der wichtigsten Mikroorganismen, der in Zusammenhang mit unreiner Haut steht, ist Propionibacterium acnes.

Unreine Haut und/oder Komedonen beeinträchtigen das Wohlbefinden der Betroffe¬ nen aber selbst in leichten Fällen. Da praktisch jeder oder jede Jugendliche von un¬ reiner Haut irgendeiner Ausprägung betroffen ist, besteht bei vielen Personen Bedarf, diesem Zustande abzuhelfen.

Eine besondere Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es also, einen gegen unrei¬ ne Haut bzw. Propionibacterium acnes wirksamen Stoff bzw. Stoffkombination zu fin¬ den.

Die vorliegende Erfindung betrifft in einer weiteren Ausführungsform kosmetische Des¬ odorantien. Solche Formulierungen dienen dazu, Körpergeruch zu beseitigen, der ent¬ steht, wenn der an sich geruchlose frische Schweiß durch insbesondere grampositive Mikroorganismen zersetzt wird. Den üblichen kosmetischen Desodorantien liegen unter¬ schiedliche Wirkprinzipien zugrunde.

Bekannt und gebräuchlich sind sowohl flüssige Desodorantien, beispielsweise Aerosol¬ sprays, Roll-ons und dergleichen als auch feste Zubereitungen, beispielsweise Deo-Stif- te ("Sticks"), Puder, Pudersprays, Intimreinigungsmittel usw.

ln sogenannten Antitranspirantien kann durch Adstringentien - vorwiegend Aluminium¬ salze wie Aluminiumhydroxychlorid (Aluchlorhydrat) - die Entstehung des Schweißes un¬ terbunden werden. Abgesehen von der Denaturierung der Hautproteine greifen die da¬ für verwendeten Stoffe aber, abhängig von ihrer Dosierung, drastisch in den Wärme¬ haushalt der Achselregion ein und sollten allenfalls in Ausnahmefällen angewandt wer¬ den.

Durch die Verwendung antimikrobieller Stoffe in kosmetischen Desodorantien kann die Bakterienflora auf der Haut reduziert werden. Dabei sollten im Idealfalle nur die Geruch verursachenden Mikroorganismen wirksam reduziert werden. In der Praxis hat sich aber herausgestellt, daß die gesamte Mikroflora der Haut beeinträchtigt werden kann.

Der Schweißfluß selbst wird dadurch nicht beeinflußt, im Idealfalle wird nur die mikro- bielle Zersetzung des Schweißes zeitweilig gestoppt.

Auch die Kombination von Adstringentien mit antimikrobiell wirksamen Stoffen in ein und derselben Zusammensetzung ist gebräuchlich. Die Nachteile beider Wirkstoffklassen lassen sich auf diesem Wege jedoch nicht vollständig beseitigen.

Schließlich kann Körpergeruch auch durch Duftstoffe überdeckt werden, eine Methode, die am wenigsten den ästhetischen Bedürfnissen des Verbrauchers gerecht wird, da die Mischung aus Körpergeruch und Parfümduft eher unangenehm riecht.

Allerdings werden die meisten kosmetischen Desodorantien, wie auch die meisten Kos- metika insgesamt, parfümiert, selbst wenn sie desodorierende Wirkstoffe beinhalten. Parfümierung kann auch dazu dienen, die Verbraucherakzeptanz eines kosmetischen Produktes zu erhöhen oder einem Produkt ein bestimmtes Flair zu geben.

Die Parfümierung wirkstoffhaltiger kosmetischer Mittel, insbesondere kosmetischer Des¬ odorantien, ist allerdings nicht selten problematisch, weil Wirkstoffe und Parfümbestand¬ teile gelegentlich miteinander reagieren und einander unwirksam machen können.

Desodorantien sollen folgende Bedingungen erfüllen:

1) Sie sollen eine zuverlässige Desodorierung bewirken.

2) Die natürlichen biologischen Vorgänge der Haut dürfen nicht durch die Desodo¬ rantien beeinträchtigt werden.

3) Die Desodorantien müssen bei Überdosierung oder sonstiger nicht bestim¬ mungsgemäßer Anwendung unschädlich sein.

4) Sie sollen sich nach wiederholter Anwendung nicht auf der Haut anreichern.

5) Sie sollen sich gut in übliche kosmetische Formulierungen einarbeiten lassen.

Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es also, kosmetische Desodoran¬ tien zu entwickeln, die die Nachteile des Standes der Technik nicht aufweisen. Insbe¬ sondere sollten die Desodorantien die Mikroflora der Haut weitgehend schonen, die Zahl der Mikroorganismen aber, die für den Körpergeruch verantwortlich sind, selektiv re¬ duzieren.

Weiterhin war es eine Aufgabe der Erfindung, kosmetische Desodorantien zu entwik- kein. die sich durch gute Hautverträglichkeit auszeichnen. Auf keinen Fall sollten die desodorierenden Wirkprinzipien sich auf der Haut anreichem.

Eine weitere Aufgabe war, kosmetische Desodorantien zu entwickeln, welche mit einer möglichst großen Vielzahl an üblichen kosmetischen Hilfs- und Zusatzstoffen harmonie¬ ren, insbesondere mit den gerade in desodorierend oder antitranspirierend wirkenden Formulierungen bedeutenden Parfümbestandteilen.

Noch eine weitere Aufgabe der Erfindung war, kosmetische Desodorantien zur Verfü¬ gung zu stellen, welche über einen längeren Zeitraum, und zwar in der Größenordnung von mindestens einem halben Tag, wirksam sind, ohne daß ihre Wirkung spürbar nach¬ läßt.

Schließlich war eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, desodorierende kosmetische Prinzipien zu entwickeln, die möglichst universell in die verschiedensten Darreichungs¬ formen kosmetischer Desodorantien eingearbeitet werden können, ohne auf eine oder wenige spezielle Darreichungsformen festgelegt zu sein.

Pilze, auch Fungi [fungus = lat. Pilz], Mycota [μυicης = grch. Pilz] oder Mycobionten ge¬ nannt, zählen im Gegensätze zu den Bakterien zu den Eucaryonten. Eucaryonten sind Lebewesen, deren Zellen (Eucyten) im Gegensatz zu denen der sogenannten Proca-

ryonten (Procyten) über einen durch Kernhülle und Kernmembran vom restlichen Cyto- plasma abgegrenzten Zellkern verfügen. Der Zellkern enthält die Erbinformation in Chro¬ mosomen gespeichert.

Zu Vertretern der Mycobionten zählen beispielsweise Hefen (Protoascomycetes), Schimmelpilze (Plectomycetes), Mehltau (Pyrenomycetes), der falsche Mehltau (Phyco- mycetes) und die Ständerpilze (Basidiomycetes).

Pilze, auch nicht die Basidiomyceten, sind keine pflanzlichen Organismen, haben aber wie diese eine Zellwand, zellsaftgefullte Vakuolen und eine mikroskopisch gut sichtbare Plasmaströmung. Sie enthalten keine photosynthetischen Pigmente und sind C-hetero- troph. Sie wachsen unter aeroben Bedingungen und gewinnen Energie durch Oxidation organischer Substanzen. Einige Vertreter, beispielsweise Hefen, sind allerdings fakulta¬ tive Anaerobier und zur Energiegewinnung durch Gärungsprozesse befähigt.

Dermatomycosen sind Krankheiten, bei der gewisse Pilzarten, insbesondere Dermato¬ phyten, in die Haut und Haarfollikel eindringen. Die Symptome von Dermatomycosen sind beispielsweise Bläschen, Exfoiiation, Rhagaden und Erosion, meist verbunden mit Juckreiz oder allergischem Ekzem.

Dermatomycosen können im wesentlichen in folgende vier Gruppen unterteilt werden: Dermatophytien (z.B. Epidermophytie, Favus, Mikrosporie, Trichophytie), Hefemycosen (z.B. Pityriasis und andere Pityrosporum-bedingte Mycosen, Candida-Infektionen. Bla- stomycose, Busse-Buschke-Krankhert, Torulose, Piedra alba, Torulopsidose, Trichospo- rose), Schimmelmycosen (z.B. Aspergillose, Kephalosporidose, Phycomycose und Sko- pulariopsidose), Systemmycosen (z.B. Chromomycose, Coccidiomycose, Histoplasmo- se).

Zu den pathogenen und fakultativ pathogenen Keimen gehören beispielsweise aus der Gruppe der Hefen Candida-Arten (z.B. Candida albicans) und solche der Familie Pityro¬ sporum. Pityrosporum-Arten, insbesondere Pityrosporum ovale, sind für Hauterkrankun- gen wie Pityriasis versicolor, Seborrhoe in den Formen Seborrhoea oleosa und Sebor¬ rhoea skxa, welche sich vor allem als Seborrhoea capitis (= Kopfschuppen) äußern, se- borrhoisches Ekzem und Pityrosporum-Follikulitis verantwortlich zu machen. Eine Betei-

ligung von Pityrosporum ovale an der Entstehung von Psoriasis wird von der Fachwelt diskutiert.

Alle Bereiche der menschlichen Haut können von Dermatomycosen befallen werden. Dermatophytien befallen fast ausschließlich Haut, Haare und Nägel. Hefemycosen kön¬ nen auch Schleimhäute und innere Organe befallen, Systemmycosen erstrecken sich regelmäßig auf ganze Organsysteme.

Besonders häufig sind die Körperbereiche betroffen, auf welchen sich durch Kleidung, Schmuck oder Schuhwerk Feuchtigkeit und Wärme stauen können. So gehört der Fu߬ pilz zu den bekanntesten und am weitesten verbreiteten Dermatomycosen. Besonders unangenehm sind weiterhin Pilzerkrankungen der Finger- und Fußnägelbereiche (Ony- chomykosen).

Ferner sind Superinfektionen der Haut durch Pilze und Bakterien nicht selten.

Bei bestehendem Primärinfekt, d.h., der normalen Keimbesiedelung der Haut, eintre¬ tende Neuinfektion mit hohen Keimzahlen eines oder mehrerer oft physiologischer Erreger, beispielsweise Staphylokokken, oft aber auch unphysiologischer Erreger, beispielsweise Candida albicans, kann bei Zusammentreffen ungünstiger Einflüssen eine "Superinfektion" der befallenen Haut auftreten. Die normale Mikroflora der Haut (oder eines anderen Körperorgans) wird dabei von dem Sekundärerreger regelrecht überwuchert.

Solche Superinfektionen können sich, in Abhängigkeit vom betreffenden Keim, in günstig verlaufenden Fällen in unangenehmen Hauterscheinungen (Juckreiz, un¬ schönes äußeres Erscheinungsbild) äußern. In ungünstig verlaufenden Fällen kön¬ nen sie aber zu großflächiger Zerstörung der Haut führen, im schlimmsten Falle so¬ gar im Tode des Patienten gipfeln.

Superinfektionen der vorab geschilderten Art sind z.B. beim Vollbild von AIDS häufig auftretende Sekundärerkrankungen. An sich - jedenfalls in geringen Keimdichten -un¬ schädliche, aber unter Umständen auch ausgesprochen pathogene Keime überwu¬ chern auf diese Weise die gesunde Hautflora. Bei AIDS allerdings sind auch andere Körperorgane von Superinfektionen betroffen.

Ebenso werden derartige Superinfektionen bei einer Vielzahl dermatologischer Er¬ krankungen, z.B. atopischem Ekzem, Neurodermitis, Akne, seborrhoischer Dermatitis oder Psoriasis beobachtet. Auch viele medizinische und therapeutische Maßnahmen, z.B die Radio- oder Chemotherapie von Tumorerkrankungen, als Nebenwirkung her¬ vorgerufene, medikamentös induzierte Immunsuppression oder aber systemische Antibiotikabehandlung, ebenso wie externe chemische oder physikalische Einflüsse (z.B. Umweltverschmutzung, Smog), fördern das Auftreten von Superinfektionen der äußeren und inneren Organe, insbesondere der Haut und der Schleimhäute.

Zwar ist es im Einzelfalle ohne weiteres möglich, Superinfektionen mit Antibiotika zu bekämpfen, meistens haben solche Substanzen aber den Nachteil unangenehmer Nebenwirkungen. Oft sind Patienten beispielsweise gegen Penicilline allergisch, wes¬ wegen eine entsprechende Behandlung sich in einem solchen Falle verbieten würde.

Ferner haben topisch verabreichte Antibiotika den Nachteil, daß sie die Hautflora nicht nur vom Sekundärerreger befreien, sondern auch die an sich physiologische Hautflora stark beeinträchtigen und der natürliche Heilungsprozeß auf diese Weise wieder gebremst wird.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung war, die Nachteile des Standes der Technik zu beseitigen und Substanzen und Zubereitungen, solche Substanzen enthaltend, zur Verfügung zu stellen, durch deren Verwendung Superinfektionen geheilt werden kön¬ nen, wobei die physiologische Hautflora keine nenneswerte Einbußen erleidet.

Protozoen sind parasitisch lebende Einzeller mit klar abgegreztem Zeilkern, die sich un¬ geschlechtlich fortpflanzen (durch Zwei- oder Vierfachteilung sowie Knospung), oder aber geschlechtlich (Gameto-, Gamonto- und Autogamie). Die Nahrungsaufnahme aus der Umgebung erfolgt durch Permeation sowie durch Pino- oder Phagozytose. Die mei¬ sten Protozoen können neben vegetativen, meist beweglichen Zustandsformen (sogenannten Trophozoiten) unter ungünstigen Umständen auch Zysten als Dauerfor¬ men ausbilden.

Je nach Fortbewegungsart und -apparat werden Protozoen in vier verschiedene Grup¬ pen unterteilt:

(a) Mastigophora (Flagellaten mit Geißeln)

(b) Sarcodina/Rhizopoda (amöboides Bewegungsmuster durch Plasmaausstülpun¬ gen)

(c) Sporozoa (schlängelndes oder gleitendes Bewegungsmuster)

(d) Ciliata/Ciliophora (Bewimperung oder Begeißeiung)

Parasitisch lebende Protozoen werden in subtropischen und tropischen Gebieten häufig durch stechende und saugende Insekten, aber auch Schmutz- und Schmierinfektion sowie durch die Nahrungskette übertragen.

Einige medizinisch und dermatologisch relevante Protozoonosen sind: Trichomoniasis (verursacht von Trichomonas vaginalis), Lamblienruhr (verursacht durch Lamblia intesti- nalis), viszerale sowie kutane und Schleimhaut-Leishmaniose (verursacht beispielsweie durch Leishmania donovanii, L.tropica, L.brasiliensis, L-mexicana, L.diffusa oder L. pifa- noi), Trypanosmiasis (verursacht durch verschiedene Trypanosoma-Arten), Amöbenruhr und Amöbiasis (verursacht beisielsweise durch verschiedene Entamoeba-Arten, Jod- amoeba butschlii oder Naegleria fowleri), Kokzidose (durch Isospora belli) und Balanti- denruhr (verursacht durch Balantidium coli).

Durch Protozoonosen hervorgerufene medizinische und dermatologische Phänomene beeinträchtigen, zum Teil erhablich, das menschliche Wohlbefinden. Es besteht daher bei den betroffenen Personen ein erheblicher bedarf, diesem Zustande abzuhelfen. Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es also, gegen Protozoen wirksame Wirkprinzipien zu finden.

Parasiten sind ein- oder mehrzellige Pflanzen oder Tiere, die sich auf (= Ektoparasiten) oder in (= Endoparasiten) anderen Lebewesen auf deren kosten ernähren, und zwar mit (= Pathogene Parasiten) oder ohne (Apathogene Parasiten) Verursachung von Krank¬ heitserscheinungen. Die Lebensweise ist entweder auch aprophytisch oder aber rein parasitär, eventuell nur als periodischer, temporärer oder stationärer Parasit. Die Ent¬ wicklung von Parasiten ist an einen oder mehrere verschiedene Wirtsorgansimen ge¬ bunden, wobei der Mensch Zwischenwirt oder Endwirt sein kann.

Medizinisch und dermatologisch bedeutsame Parasiten sind beispielsweise die Helmin¬ then, die sich wiederum in Trematodae, Cestodae und Nematodae untergliedern. Das

menschliche Wohlbefinden beeinträchtigende Helminthosen sind beispielsweise Bilhar- ziose, (verursacht durch Schistosoma-Arten), Bandwurmbefall vom Darm und anderen inneren Organen (verursacht durch beispielsweise Taenia-Arten und Echinococcus-Ar- ten), Ascariasis (verursacht durch Ascaris lumbricoides), Enterobiasis (verursacht durch Enterobium vermicularis), Paragonimiasis (verursacht durch Paragonium-Arten), Fila- riose (verursacht beispielsweise durch Wucheria bancrofti) sowie anderer Nematoden- befall (beispielsweise verursacht durch Trichuris trichura oder Trichinella spiralis).

Darüberhinaus bestehen eine Vielzahl auf bzw. in Mensch und Tier parasitisch lebender Insektenarten bzw. Spinnentieren, die medizinische und dermatologische Veränderun¬ gen der Wirtsorganismen hervorrufen. In dieser Hinsicht für die Beeinträchtigung des menschlichen Wohlbefindens verantwortliche Parasitosen sind beispielsweise Accro- dermatitis (verursacht durch Getreidemilben, beispielsweise Pediculoides ventricosus), Skabies (verursacht durch Sarcoptes scabii). Fliegen- und/oder Fliegenlarvenbefall (verursacht beispielsweise durch Glossina-, Stomoxys-, Tabanus-, Chrysops-, Lucilia-, Chrysomya-, Cochliamya-, Wohlfartia-, Cordylobia- oder Dermatobia-Arten), Mücken- und/oder Mückenlarvenbefall (verursacht beispielsweise durch Aedes- Culex-, Anophe- les-, Phlebotomus- Culicuides-, Sumiiium- oder Haemagoges-Arten), Zeckenbefall (verursacht beispielsweise durch Argas persicus und andere Argas-Arten, Ornithodorus erraticus und andere Ornithodorus-Arten. Orobius- Rhiphocephalus-, Dermacentor-, Haemaphysalis-, Amblyomma-, Ixodes-Arten), Porocephalose (verursacht durch Po- rocephaius-Arten), Flohbefall (verursacht durch beispielsweise Pulex irritans, Ctenoce- phaiides canis, Xenopsylla cheopsis, Nosophyllus fasciatus oder Sarcopsylla pene- trans), Läusebefail (verursacht beispielsweise durch Phthirius pubis, Pediculosus huma¬ nus oder Pediculosus captits), Wanzenbefall (verursacht beispielsweise durch Cimex lectularius, Cimex hemipterus, Panstrongylus megistus, Rhodnius prolixus, Triatoma dimidata, Triatoma infestans, Triatoma sordida oder Triatoma brasiliensis) sowie Milben¬ befall (verursacht beispielsweise durch Demodex folliculorum und andere Demodex-Ar- ten sowie durch Dermamyskus-Arten, Glyciphagus domesticus, Pyemotes-Arten, Sar- coptes-Arten oder Trombicula-ARten).

Dabei ist von zusätzlicher Bedeutung, daß die auf oder im menschlichen Organismus lebenden Parsiten ihrerseits wieder Überträger von Bakterien, Mycota, Protozoen und Viren sein können, die Gesundheit und Wohlbefinden des Wirtsorganismus, beispiels¬ weise des Menschen, nachhaltig beeinträchtigen können. Es bestand daher der Bedarf,

gegen Parasitosen wirksame Wirkprinzipien zu finden, welche das medizinische oder dermatologische Erscheinungsbild zu verbessern imstande sind. Diesen Bedarf zu stil¬ len, war daher eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung.

Im Gegensatze zu den prokaryotischen und eukaryotischen zellulären Organismen sind Viren [virus = lat. Gift] biologische Strukturen, welche zur Biosynthese eine Wirtszelle benötigen. Extrazelluläre Viren (auch „Virionen" genannt) bestehen aus ei¬ ner ein- oder doppelsträngigen Nukleinsauresequenz (DNS oder RNS) und einem Proteinmantel (Capsid genannt), gegebenenfalls einer zusätzlichen lipidhaltigen Hülle (Envelope) umgeben. Die Gesamtheit aus Nukleinsäure und Capsid wird auch Nu- cleocapsid genannt. Die Klassifikation der Viren erfolgte klassisch nach klinischen Kriterien, heutzutage allerdings zumeist nach ihrer Struktur, ihrer Morphologie, insbe¬ sondere aber nach der Nukleinsauresequenz.

Medizinisch wichtige Virengattungen sind beispielsweise Influenzaviren (Familie der Orthomyxoviridae), Lyssaviren (z.B. Tollwut, Familie der Rhabdoviren) Enteroviren (z.B. Hepatitis-A, Familie der Picornaviridae), Hepadnaviren (z.B. Hepatitis-B, Familie der Hepadnaviridae).

Viruzide, also Viren abtötende Substanzen im eigentlichen Sinne gibt es nicht, da Vi¬ ren nicht über eigenen Stoffwechsel verfügen. Es wurde aus diesem Grunde auch diskutiert, ob Viren als Lebewesen eingeordnet werden sollten. Pharmakologische Eingriffe ohne Schädigung der nicht befallenen Zellen ist jedenfalls schwierig. Mögli¬ che Wirkmechanismen im Kampfe gegen die Viren sind in erster Linie die Störung deren Replikation, z.B. durch Blockieren der für die Replikation wichtigen Enzyme, die in der Wirtszeile vorliegen. Femer kann das Freisetzen der viralen Nukleinsäuren in die Wirtszelle verhindert werden. Im Rahmen der hiermit vorgelegten Offenbarung wird unter Begriffen wie „antrviral" oder „gegen Viren wirksam' 1 , „viruzid" oder ähnli¬ chen die Eigenschaft einer Substanz verstanden, einen ein- oder mehrzelligen Orga¬ nismus vor schädlichen Folgen einer Virusinfektion, sei es prophylaktisch oder thera¬ peutisch, zu schützen, ungeachtet dessen, was der tatsächliche Wirkmechanismus der Substanz im Einzelfalle sei.

Dem Stande der Technik mangelt es jedoch an gegen Viren wirksamen Substanzen, welche zudem den Wirtsorgan ismus nicht oder nicht in vertretbarem Maße schädi¬ gen.

Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung war also, diesem Übelstande abzuhelfen, also Substanzen zu finden, welche wirksam einen ein- oder mehrzelligen Organismus vor schädlichen Folgen einer Virusinfektion, sei es prophylaktisch oder therapeutisch, zu schützen.

Es wurde überraschend gefunden, und darin liegt die Lösung dieser Aufgaben, daß Wirkstoffkombinationen aus

(a) Squalen und

(b) Sphingolipiden

(c) sowie gegebenenfalls einer wirksamen Menge an einer oder mehreren α-Hy- droxycarbonsäuren der allgemeinen Formel

R"

I R'— C— COOH

I OH wobei jeweils R' und R" unabhängig voneinander gewählt werden aus der Gruppe

(c1) H- .

(c2) verzweigtes oder unverzweigtes C- | _27-Alkyl-,

(c3) mit einer oder mehreren Carboxylgruppen und/oder Hydroxygruppen und/oder Aldehydgruppen und/oder Oxogruppen (Ketogruppen) substituiertes verzweig¬ tes oder unverzweigtes C- | _27-Alkyl-

(c4) Phenyl-,

(c5) mit einer oder mehreren Carboxylgruppen und/oder Hydroxygruppen und/oder verzweigten und/oder unverzweigten C-|_27-Alkylgruppen substituiertes Phe¬ nyl-, oder wobei das α-Kohlenstoffatom der α-Hydroxycarbonsäure mit R' und R" zu¬ sammen eine

(c6) unsubstituierte Cycloalkylgruppe mit 3 bis 7 Ringatomen oder eine

(c7) mit einer oder mehreren Carboxylgruppen und/oder Hydroxygruppen und/oder Oxogruppen (Ketogruppen) und/oder verzweigten und/oder unverzweigten C-μ 27-Alkylgruppen substituierte Cycloalkylgruppe mit 3 bis 7 Ringatomen ausbildet und wobei die α-Hydroxycarbonsäure oder die α-Hydroxycarbonsäuren gegebenen¬ falls in Form ihrer physiologisch verträglichen Salze und/oder Ethylester und/oder Methylester vorliegen können, den Nachteilen des Standes der Technik abhelfen.

Erfindungsgemäß ist auch die Verwendung solcher Wirkstoffkombinationen als anti¬ bakterielle, antimycotische, antivirale und/oder gegen Protozooen und/oder Parasiten wirksame Wirkstoffe. Ganz besonders vorteilhaft ist die Verwendung der erfindungs¬ gemäßen Wirkstoffkombinationen als gegen grampositive Bakterien wirksame Wirk¬ stoffe.

Squalen (2,6,10, 15, 19,23-Hexamethyl-2,6,10,14,18,22-tetracoshexaen, Spinacen) ist durch die Strukturformel

gekennzeichnet. Seine Verwendung als Antimykotikum gegen Hauterkrankungen ist be¬ kannt.

Sphingolipide und ihre Verwendung in Pharmazie und Kosmetik sind an sich eben¬ falls bekannt. Den Sphingolipiden liegt als Grundstruktur das Sphingosin oder auch das Phytosphingosin zugrunde, welche sich durch folgende Strukturformeln aus¬ zeichnen:

^

(Sphingosin) (Phytosphingosin)

Erfindungsgemäße Sphingolipide zeichnen sich vorteilhaft aus durch die allgemeine Grundstruktur

bei welcher R-, und R3 unabhängig voneinander gesättigte oder ungesättigte, verzweigte oder unverzweigte Alkylreste von 1 bis 28 Kohienstoffatomen darstellen, R2 gewählt wird aus der Gruppe: Wasserstoffatom, gesättigte oder ungesättigte, verzweigte oder unverzweigte Alkylreste von 1 bis 28 Kohlenstoffatomen, Zuckerreste, mit organischen Resten veresterte oder unveresterte Phosphatgruppen, mit organischen Resten ver- esterte oder unveresterte Sulfatgruppen und Y entweder ein Wasserstoffatom oder eine Hydroxygruppe oder einen anderen hetero-funktionellen Rest darstellt.

Zu den erfindungsgemäß wirksamen Sphingolipiden gehören die Ceramide, Cerebrosi- de, Ganglioside, Sphingophospholipide, von diesen insbesondere die Sphingomyeline, Sphingosulfatide und Glycosphingoside sowie natürliche und synthetische Analoga, von weichen nachfolgend Beispiele aufgeführt werden:

Ceramide:

Ri und R 3 stellen Alkylreste dar, R 2 = H.

Sphingophospholipide:

Ri und R 3 stellen Alkylreste dar, R 2 stellt einen Phosphat- oder Organylphosphatrest dar.

Sphingomyeline sind organylphosphorylierte Sphingolipide

Wird R2 gewählt aus der Gruppe der Zuckerreste, wird üblicherweise unterschieden, ob Monoglycosylceramide oder Di,- Tri bzw. allgemein Oligoglycosylceramide voriiegen. Monoglycosylceramide werden gewöhnlich Cerebroside genannt:

Oligoglycosylceramide werden meistens Ganglioside genannt.

Ri

Bevorzugte Sphingolipide sind Ceramid I, II, III und IV, Glucosylceramid, Lacto- sylceramid sowie die Ganglioside GM 1 , 2 und 3.

Die erfindungsgemäßen α-Hydroxycarbonsäuren werden vorteilhaft gewählt aus fol¬ genden Substanzklassen:

(c2) α-Hydroxyfettsäuren, wobei diese wiederum besonders vorteilhaft aus der

Gruppe der Cιo-18~Alkylcarbonsäuren gewählt werden, (c3) α-Hydroxyzuckersäuren, aliphatische α-Hydroxyfruchtsäuren, (c4) unsubstituierte aromatische α-Hydroxycarbonsäuren (z.B. Mandelsäure) bzw. (c5) substituierte aromatische α-Hydroxycarbonsäuren.

Die unter Punkt (c2) fallenden α-Hydroxyfettsäuren werden besonders vorteilhaft ge¬ währt aus der Gruppe α-Hydroxycarbonsäuren, gemäß der Formel

α-Hydroxy-isocarbonsäuren, gemäß der Formel

α-Hydroxy-anteisocarbonsäuren, gemäß der Formel

wobei n jeweils eine Zahl von 7 bis 31 darstellt.

Besonders vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindung ist, α-Hydroxycarbonsäu¬ ren zu verwenden, welche C- | 6-Körper darstellen, die also am α-Kohlenstoffatom ei¬ ne verzweigte oder unverzweigte C^^g-Kette tragen.

Vorteilhaft ist weiter, Gemische solcher aliphatischen α-Hydroxycarbonsäuren, insbe¬ sondere in Form von Wollwachssäuregemischen zu verwenden, in welchen der Ge¬ halt an α-Hydroxycarbonsäuren 20 - 30 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtzusammen¬ setzung beträgt.

Die unter Punkt (c3) fallenden α-Hydroxyzuckersäuren werden besonders vorteilhaft gewählt aus der Gruppe der

Aidonsäuren, z.B. Gluconsäure, Gaiactonsäure

Aldarsäuren, z.B. Glucarsäure, Galactarsäure (oder auch die Fruchtsäure

Weinsäure, die ebenfalls unter die Definition der Aldarsäure fällt)

Uronsäuren, z.B. Glucuronsäure, Galacturonsäure

Glycerinsäure

Die unter Punkt (c3) fallenden aliphatischen α-Hydroxyfruchtsäuren werden beson¬ ders vorteilhaft gewählt aus der Gruppe Äpfelsäure, Milchsäure, Citronensäure, Weinsäure.

Äpfelsäure (Hydroxybernsteinsäure) ist durch folgende chemische Struktur gekenn¬ zeichnet:

HOOC— CH 2 -CH— COOH I OH

Milchsäure (2-Hydroxypropansäure) ist durch folgende chemische Struktur gekenn¬ zeichnet:

CH 3 -CH— COOH

I OH

Citronensäure (2-Hydroxy-1 ,2,3-propantricarbonsäure) ist durch folgende chemische Struktur gekennzeichnet:

CH 2 -COOH

HO—C—COOH i CH 2 -COOH

Bekanntermaßen wird Citronensäure zur Pufferung kosmetischer und/oder dermato¬ logischer Zubereitungen, aber auch als Synergist für Antioxidantien in der Haut- und Haarkosmetik verwendet.

Weinsäure (Dihydroxybernsteinsäure) ist durch folgende chemische Struktur gekenn¬ zeichnet:

HOOC— CH— CH— COOH I I OH OH

Es hat sich in erstaunlicher Weise herausgestellt, daß die erfindungsgemäßen Wirk¬ stoffkombinationen das Wachstum von grampositiven und gramnegativen Bakterien, Mycobionten, Protozoen, Parasiten sowie Viren verhindern. Dabei wirken die erfin¬ dungsgemäßen Wirkstoffkombinationen in synergistischer Weise, also überadditiv in bezug auf die Einzelkomponenten.

Insbesondere sind die erfindungsgemaßen Wirkstoffkombinationen befähigt, das Wachstum von Hefen, insbesondere der Pityrosporum-Arten, namentlich Pityrosporum ovale, zu verhindern.

Es hat sich ferner herausgestellt, daß die erfindungsgemäßen Wirkstoffkombinationen die Bildung von seborrhoischen Erscheinungen, insbesondere Kopfschuppen, verhin-

dern sowie bereits vorhandene seborrhoische Erscheinungen, insbesondere Kopf¬ schuppen, zu beseitigen.

Die erfindungsgemäßen Wirkstoffkombinationen eignen sich darüberhinaus gut für die Verwendung als desodorierender Wirkstoff in kosmetischen Desodorantien sowie gegen unreine Haut, leichte Formen der Akne bzw. Propionibakterium acnes.

Schließlich hat sich herausgestellt, daß die erfindungsgemaßen Wirkstoffkombinationen den Verderb organischer Substanz, insbesondere kosmetischer und dermatologischer Zubereitungen, durch den Befall mit grampositiven und gramnegativen Bakterien, My¬ cobionten, Protozoen. Parasiten und Viren verhindern können, wenn sie diesen Zuberei¬ tungen zugesetzt werden.

Erfindungsgemäß sind somit auch ein Verfahren zur Bekämpfung von Mycobionten, da¬ durch gekennzeichnet, daß die erfindungsgemäßen Wirkstoffkombinationen gegebe¬ nenfalls in einem geeigneten kosmetischen oder dermatologischen Träger, mit dem durch Mycobionten kontaminierten Bereich in Kontakt gebracht werden, sowie ein Ver¬ fahren zum Schütze organischer Produkte vor dem Befall mit Mycobionten, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß diesen organischen Produkten die erfindungsgemaßen Wirkstoff¬ kombinationen in wirksamer Menge zugegeben werden.

Der Stand der Technik lieferte folglich nicht den geringsten Hinweis auf die erfindungs¬ gemäße Verwendung als antimycotisches Wirkprinzip.

Ferner war erstaunlich, daß die die erfindungsgemaßen Wirkstoffkombinationen beson¬ ders gut wirksam sind gegen den für das Entstehen von Kopfschuppen verantwortlichen Keim Pityrosporum ovale und verwandte Keime. Eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sind mithin gegen Kopfschuppen anzuwendende Formulierun¬ gen, beispielsweise Antischuppenshampoos.

Erfindungsgemäß werden die Wirkstoffkombinationen bevorzugt in kosmetischen oder dermatologischen Zusammensetzungen eingesetzt einem Gehalt von 0,005 - 50,0 Gew.-%, insbesondere 0,01 - 20,0 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zu¬ sammensetzung bevorzugt sind. Vorteilhaft enthalten die Zusammensetzungen 0,02 - 10,0 Gew.-%. besonders bevorzugt 0,02 - 5.0 Gew.-% an den erfindungsgemäßen

Wirkstoffkombinationen, ganz besonders vorteilhaft 0,5 - 3,0 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung.

Die erfindungsgemäßen Wirkstoffkombinationen lassen sich ohne Schwierigkeiten in gängige kosmetische oder dermatologische Formulierungen einarbeiten, vorteilhaft in Pumpsprays, Aerosolsprays, Cremes, Salben, Tinkturen, Lotionen, Nagelpflegeprodukte (z.B. Nagellacke, Nagellackentferner, Nagelbaisame) und dergleichen.

Es ist auch möglich und gegebenenfalls vorteilhaft, die erfindungsgemäßen Wirkstoff¬ kombinationen mit anderen Wirkstoffen zu kombinieren, beispielsweise mit anderen an¬ timikrobiell, antimycotisch bzw. antiviral wirksamen Stoffen.

Es ist vorteilhaft, die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen abzupuffern. Vorteilhaft ist ein pH-Bereich von 3,5 - 7,5. Besonders günstig ist es, den pH-Wert in einem Bereich von 4,0 - 6,5 zu wählen.

Die erfindungsgemäßen kosmetischen und/oder dermatologischen Formulierungen kön¬ nen wie üblich zusammengesetzt sein und zur Behandlung der Haut und/oder der Haare im Sinne einer dermatologischen Behandlung oder einer Behandlung im Sinne der pfle¬ genden Kosmetik dienen. Sie können aber auch in Schminkprodukten in der dekorativen Kosmetik eingesetzt werden.

Zur Anwendung werden die erfindungsgemäßen kosmetischen und/oder dermatologi- schen Formulierungen in der für Kosmetika und Dermatika üblichen Weise auf die Haut und/oder die Haare in ausreichender Menge aufgebracht.

Vorteilhaft sind solche kosmetische und dermatologische Zubereitungen, die in der Form eines Sonnenschutzmittels vorliegen. Vorteilhaft enthalten diese zusätzlich mindestens einen UVA-Filter und/oder mindestens einen UVB-Filter und/oder mindestens ein anor¬ ganisches Pigment.

Kosmetische Zubereitungen gemäß der Erfindung zum Schütze der Haut vor UV-Strah¬ len können in verschiedenen Formen vorliegen, wie sie z.B. üblicherweise für diesen Typ von Zubereitungen eingesetzt werden. So können sie z.B. eine Lösung, eine Emul¬ sion vom Typ Wasser-in-ÖI (W/O) oder vom Typ Öl-in-Wasser (O/W), oder eine multiple

Emulsionen, beispielsweise vom Typ Wasser-in-ÖI-in-Wasser (W/OΛ/V), ein Gel, eine Hydrodispersion, einen festen Stift oder auch ein Aerosol darstellen.

Die erfindungsgemäßen kosmetischen Zubereitungen können kosmetische Hilfsstoffe enthalten, wie sie üblicherweise in solchen Zubereitungen verwendet werden, z.B. Kon¬ servierungsmittel, Bakterizide, Antioxidantien, Parfüme, Mittel zum Verhindern des Schäumens, Farbstoffe, Pigmente, die eine färbende Wirkung haben, Verdikkungsmit- tel, oberflächenaktive Substanzen, Emulgatoren, weichmachende Substanzen, anfeuch¬ tende und/oder feuchhaltende Substanzen. Fette, Öle, Wachse oder andere übliche Be¬ standteile einer kosmetischen Formulierung wie Alkohole, Polyole, Polymere, Schaum¬ stabilisatoren, Elektrolyte, organische Lösungsmittel oder Siiikonderivate.

Sofern die kosmetische oder dermatologische Zubereitung eine Lösung oder Lotion dar¬ stellt, können als Lösungsmittel verwendet werden: Wasser oder wäßrige Lösungen;

Öle, wie Triglyceride der Caprin- oder der Caprylsäure, vorzugsweise aber Rizinus¬ öl:

Fette, Wachse und andere natürliche und synthetische Fettkörper, vorzugsweise Ester von Fettsäuren mit Alkoholen niedriger C-Zahl, z.B. mit Isopropanol, Propy¬ lenglykol oder Glycerin, oder Ester von Fettalkoholen mit Alkansäuren niedriger C- Zahl oder mit Fettsäuren;

Alkohole, Diole oder Polyole niedriger C-Zahl, sowie deren Ether, vorzugsweise Ethanol, Isopropanol, Propylenglykol, Glycerin, Ethylenglykol, Ethylenglykolmono- ethyl- oder -monobutylether, Propylenglykolmonomethyl, -monoethyl- oder -mono- butylether, Diethyienglykoimonomethyl- oder -monoethylether und analoge Pro¬ dukte.

Insbesondere werden Gemische der vorstehend genannten Lösungsmittel verwendet. Bei alkoholischen Lösungsmitteln kann Wasser ein weiterer Bestandteil sein.

Erfindungsgemäß können als günstige Antioxidantien alle für kosmetische und/oder der¬ matologische Anwendungen geeigneten oder gebräuchlichen Antioxidantien verwendet werden.

Vorteilhaft werden die Antioxidantien gewählt aus der Gruppe bestehend aus Aminosäu¬ ren (z.B. Glycin, Histidin, Tyrosin, Tryptophan) und deren Derivate, Imidazole (z.B. Uro- caninsäure) und deren Derivate, Peptide wie D.L-Camosin, D-Carnosin, L-Camosin und deren Derivate (z.B. Anserin), Carotinoide, Carotine (z.B. α-Carotin, ß-Carotin, Lycopin) und deren Derivate, Liponsaure und deren Derivate (z.B. Dihydroliponsäure), Aurothio- glucose, Propylthiouracil und andere Thiole (z.B. Thioredoxin, Glutathion, Cystein, Cy- stin, Cystamin und deren Glycosyl-, N-Acetyl-, Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Amyl-, Butyl- und Lauryl-, Palmitoyl-, Oleyl-, γ-Linoleyl-, Cholesteryl - und Glycerylester) sowie deren Salze, Dilaurylthiodipropionat. Distearylthiodipropionat. Thiodipropionsäure und deren Derivate (Ester, Ether, Peptide, Lipide, Nukleotide, Nukleoside und Salze) sowie Sul- foximinverbindungen (z.B. Buthioninsulfoximine, Homocysteinsulfoximin, Buthioninsul- fone, Penta-, Hexa-, Heptathioninsulfoximin) in sehr geringen verträglichen Dosierungen (z.B. pmol bis μmol/kg), femer (Metall)-Chelatoren (z.B. α-Hydroxyfettsäuren, Palmitin- säure, Phytinsäure, Lactoferrin), α-Hydroxysäuren (z.B. Zitronensäure, Milchsäure, Ap¬ felsäure), Huminsäure, Gallensäure, Gallenextrakte, Bilirubin, Biliverdin, EDTA, EGTA und deren Derivate, ungesättigte Fettsäuren und deren Derivate (z.B. γ-Linoiensäure, Linolsäure, Ölsäure), Folsäure und deren Derivate, Ubichinon und Ubichinol und deren Derivate, Vitamin C und Derivate (z.B. Ascorbyipalmitat, Mg - Ascorbylphosphat, Ascor- bylacetat), Tocopherole und Derivate (z.B. Vitamin E - acetat), Vitamin A und Derivate (Vitamin A - palmitat) sowie Koniferylbenzoat des Benzoeharzes, Rutinsäure und deren Derivate, Ferulasäure und deren Derivate, Butylhydroxytoluol, Butylhydroxyanisol, Nor- dihydroguajakharzsäure, Nordihydroguajaretsäure, Trihydroxybutyrophenon, Harnsäure und deren Derivate, Mannose und deren Derivate, Zink und dessen Derivate (z.B. ZnO, ZnSθ4) Selen und dessen Derivate (z.B. Selenmethionin), Stilbene und deren Derivate (z.B. Stilbenoxid, Trans-Stilbenoxid) und die erfindungsgemäß geeigneten Derivate (Salze, Ester, Ether, Zucker, Nukleotide, Nukleoside, Peptide und Lipide) dieser genann¬ ten Wirkstoffe.

Die Menge der Antioxidantien (eine oder mehrere Verbindungen) in den Zubereitungen beträgt vorzugsweise 0,001 bis 30 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,05 - 20 Gew.-%, ins¬ besondere 1 - 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung.

Sofern Vitamin E und/oder dessen Derivate das oder die Antioxidantien darstellen, ist vorteilhaft, deren jeweilige Konzentrationen aus dem Bereich von 0,001 - 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Formulierung, zu wählen.

Sofem Vitamin A, bzw. Vitamin-A-Derivate. bzw. Carotine bzw. deren Derivate das oder die Antioxidantien darstellen, ist vorteilhaft, deren jeweilige Konzentrationen aus dem Bereich von 0,001 - 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Formulierung, zu wählen.

Erfindungsgemäße Emulsionen sind vorteilhaft und enthalten z.B. die genannten Fette, Öle, Wachse und anderen Fettkörper, sowie Wasser und einen Emulgator, wie er übli¬ cherweise für einen solchen Typ der Formulierung verwendet wird.

Gele gemäß der Erfindung enthalten üblicherweise Alkohole niedriger C-Zahl. z.B. Ethanol, Isopropanol, 1 ,2-Propandiol, Glycerin und Wasser bzw. ein vorstehend ge¬ nanntes Öl in Gegenwart eines Verdickungsmittels, das bei ölig-alkoholischen Gelen vorzugsweise Siliciumdioxid oder ein Aluminiumsilikat, bei wäßrig-alkoholischen oder al¬ koholischen Gelen vorzugweise ein Polyacrylat ist.

Feste Stifte gemäß der Erfindung enthalten z.B. natürliche oder synthetische Wachse, Fettalkohole oder Fettsäureester. Bevorzugt werden Lippenpflegestifte sowie desodorie¬ rende Stifte ("Deo-Sticks").

Als Treibmittel für erfindungsgemäße, aus Aerosolbehältem versprühbare kosmetische oder dermatologische Zubereitungen sind die üblichen bekannten leichtflüchtigen, ver¬ flüssigten Treibmittel, z.B. Kohlenwasserstoffe (Propan, Butan, Isobutan) geeignet, die allein oder in Mischung miteinander eingesetzt werden können. Auch Druckluft ist vor¬ teilhaft zu verwenden.

Natürlich weiß der Fachmann, daß es an sich nichttoxische Treibgase gibt, die grund¬ sätzlich für die vorliegende Erfindung geeignet wären, auf die aber dennoch wegen be¬ denklicher Wirkung auf die Umwelt oder sonstiger Begleitumstände verzichtet werden sollte, insbesondere Fluorkohlenwasserstoffe und Fluorchiorkohlenwassertoffe (FCKW).

Bevorzugt können die erfindungsgemäßen Zubereitungen zudem Substanzen enthalten, die UV-Strahlung im UVB-Bereich absorbieren, wobei die Gesamtmenge der Filtersub- stanzeπ z.B. 0,1 Gew.-% bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 10 Gew.-%, insbeson¬ dere 1 bis 6 Gew.-% beträgt, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung, um kos-

metische Zubereitungen zur Verfügung zu stellen, die die Haut vor dem gesamten Be¬ reich der ultravioletten Strahlung schützen. Sie können auch als Sonnenschutzmittel dienen.

Die UVB-Filter können öllöslich oder wasserlöslich sein. Als öllösliche Substanzen sind z.B. zu nennen:

3-Benzylidencampher und dessen Derivate, z.B. 3-(4-Methylbenzyliden)campher,

4-Aminobenzoesäure-Derivate, vorzugsweise 4-(Dimethylamino)-benzoesäure(2- ethylhexyl)ester, 4-(Dimethylamino)benzoesäureamylester;

Ester der Zimtsäure, vorzugsweise 4-Methoxyzimtsäure(2-ethylhexyl)ester, 4-

Methoxyzimtsäureisopentylester;

Ester der Salicylsäure, vorzugsweise Salicylsäure(2-ethylhexyl)ester, Salicylsäure-

(4-isopropylbenzyl)ester, Salicylsäurehomomenthylester;

Derivate des Benzophenons, vorzugsweise 2-Hydroxy-4-methoxybenzophenon, 2-

Hydroxy-4-methoxy-4'-methylbenzophenon, 2,2'-Dihydroxy-4-methoxybenzophe- non;

Ester der Benzalmalonsäure, vorzugsweise 4-Methoxybenzalmaionsäuredi(2- ethylOhexyl)ester;

2,4,6-Trianilino-(p-carbo-2'-ethyl-1 '-hexyloxy)-1 ,3,5-triazin

Als wasserlösliche Substanzen sind vorteilhaft:

2-Phenyibenzimidazol-5-sulfonsäure und deren Salze, z.B. Natrium-, Kalium- oder

Triethanotammonium-Salze,

Sulfonsäure-Derivate von Benzophenonen, vorzugsweise 2-Hydroxy-4-methoxy- benzophenon-5-sulfonsäure und ihre Salze;

Sulfonsäure-Derivate des 3-Benzylidencamphers, wie z.B. 4-(2-Oxo-3-bornyliden- methyl)benzolsulfonsäure, 2-Methyl-5-(2-oxo-3-bomylidenmethyl)sulfonsäure und ihre Salze.

Die Liste der genannten UVB-Filter, die erfindungsgemäß Verwendung finden können, soll selbstverständlich nicht limitierend sein.

Es kann auch von Vorteil sein, in erfindungsgemaßen Zubereitungen U VA-Filter einzu¬ setzen, die üblicherweise in kosmetischen und/oder dermatologischen Zubereitungen enthalten sind. Bei solchen Substanzen handelt es sich vorzugsweise um Derivate des

Dibeπzoylmethans, insbesondere um 1-(4 , -tert.Butylphenyl)-3-(4'-methoxyphenyl)pro- pan-1,3-dion und um 1-Phenyl-3-(4'-isopropylphenyl)propan-1 ,3-dion. Auch Zubereitun¬ gen, die diese Kombinationen enthalten, sind Gegenstand der Erfindung. Es können die gleichen Mengen an UVA-Filtersubstanzen verwendet werden, welche für UVB-Filter- substanzen genannt wurden.

Erfindungsgemaße kosmetische und/oder dermatologische Zubereitungen können auch anorganische Pigmente enthalten, die üblicherweise in der Kosmetik zum Schütze der Haut vor UV-Strahlen verwendet werden. Dabei handelt es sich um Oxide des Titans. Zinks, Eisens, Zirkoniums, Siiiciums. Mangans, Aluminiums, Cers und Mischungen da¬ von, sowie Abwandlungen, bei denen die Oxide die aktiven Agentien sind. Besonders bevorzugt handelt es sich um Pigmente auf der Basis von Titandioxid. Es können die für die vorstehenden Kombinationen genannten Mengen verwendet werden.

Bei kosmetischen Zubereitungen zur Pflege der Haare handelt es sich beispielsweise um Shampoonierungsmittel, Zubereitungen, die beim Spülen der Haare vor oder nach der Shampoonierung, vor oder nach der Dauerwellbehandlung, vor oder nach der Fär¬ bung oder Entfärbung der Haare angewendet werden, um Zubereitungen zum Fönen oder Einlegen der Haare, Zubereitungen zum Färben oder Entfärben, um eine Frisier- und Behandlungslotion, einen Haarlack oder um Dauerwellmittel.

Die kosmetischen Zubereitungen enthalten Wirkstoffe und Hilfsstoffe, wie sie üblicher¬ weise für diesen Typ von Zubereitungen zur Haarpflege und Haarbehandlung verwen¬ det werden.

Als Hilfsstoffe dienen Konservierungsmittel, oberflächenaktive Substanzen, Substanzen zum Verhindern des Schäumens, Emulgatoren, Verdickungsmrttel, Fette, Öle, Wachse, organische Lösungsmittel, Bakterizide, Parfüme, Farbstoffe oder Pigmente, deren Auf¬ gabe es ist, die Haare oder die Zubereitung selbst zu färben, Elektrolyte, Zubereitungen gegen das Fetten der Haare.

Kosmetische Zubereitungen, die ein Shampoonierungsmittel oder eine Wasch-, Dusch¬ oder Badezubereitung darstellen, enthalten vorzugsweise mindestens eine anionische, nicht-ionische oder amphotere oberflächenaktive Substanz oder Gemische daraus, er-

findungsgemäße Wirkstoffkombinationen und Hilfsmittel, wie sie üblicherweise dafür verwendet werden.

Beispiele für Oberflächen aktive Substanzen, die erfindungsgemäß vorteilhaft verwendet werden können, sind herkömmliche Seifen, z.B. Fettsäuresalze des Natriums, Alkylsul¬ fate, Alkylethersulfate, Alkan- und Alkylbenzolsulfonate, Sulfoacetate , Sulfobetaine, Sarcosinate, Amidosulfobetaine, Sulfosuccinate, Sulfobernsteinsäurehalbester, Alkyl- ethercarboxylate, Eiweiß-Fettsäure-Kondensate, Alkylbetaine und Amidobetaine, Fett¬ säurealkanolamide, Polyglycolether-Derivate.

Die oberflächenaktive Substanz kann in einer Konzentration zwischen 1 Gew.-% und 50 Gew.-% in dem Shampoonierungsmittel, bzw. der Wasch-, Dusch- oder Badezuberei¬ tung, vorliegen.

Liegt die kosmetische oder dermatologische Zubereitung in Form einer Lotion vor, die ausgespült und z.B. vor oder nach der Entfärbung, vor oder nach der Shampoonierung, zwischen zwei Shampoonierungsschritten, vor oder nach der Dauerwellbehandlung an¬ gewendet wird, so handelt es sich dabei z.B. um wäßrige oder wäßrig-alkoholische Lö¬ sungen, die gegebenenfalls oberflächenaktive Substanzen enthalten, bevorzugt nicht¬ ionische oder kationische oberflächenaktive Substanzen, deren Konzentration zwischen 0,1 und 10 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 0,2 und 5 Gew.-%, liegen kann. Diese kosmetische oder dermatologische Zubereitung kann auch ein Aerosol mit den übli¬ cherweise dafür verwendeten Hilfsmitteln darstellen.

Eine kosmetische Zubereitung in Form einer Lotion, die nicht ausgespült wird, insbeson¬ dere eine Lotion zum Einlegen der Haare, eine Lotion, die beim Fönen der Haare ver¬ wendet wird, eine Frisier- und Behandlungslotion, stellt im allgemeinen eine wäßrige, alkoholische oder wäßrig-alkoholische Lösung dar und enthält mindestens ein kationi¬ sches, anionisches, nicht-ionisches oder amphoteres Polymer oder auch Gemische da¬ von, sowie erfindungsgemäße Wirkstoffkombinationen. Die Menge der verwendeten er¬ findungsgemäßen Wirkstoffkombinationen liegt z.B. zwischen 0,1 und 10 Gew.-%, be¬ vorzugt zwischen 0,1 und 3 Gew.-%.

Kosmetische und dermatologische Zubereitungen zur Behandlung und Pflege der Haa¬ re, die die erfindungsgemäßen Wirkstoffkombinationen enthatten, können als Emulsio-

nen vorliegen, die vom nicht-ionischen oder anionischen Typ sind. Nicht-ionische Emul¬ sionen enthalten neben Wasser Öle oder Fettalkohole, die beispielsweise polyethoxy- liert oder polypropoxyiiert sein können, oder auch Gemische aus den beiden organi¬ schen Komponenten. Diese Emulsionen enthalten gegebenenfalls kationische oberflä¬ chenaktive Substanzen. Anionische Emulsionen sind vorzugsweise vom Typ einer Seife und enthalten mindestens eine erfindungsgemaße ethoxylierte oder propoxylierte orga¬ nische Verbindung mit anionischem oder nicht-ionischem Charakter.

Kosmetische und dermatologische Zubereitungen zur Behandlung und Pflege der Haare können als Gele vorliegen, die neben erfindungsgemaßen Wirkstoffkombinationen und dafür üblicherweise verwendeten Lösungsmitteln noch organische Verdickungsmittel, z.B. Gummiarabikum, Xanthangummi, Natriumaiginat, Cellulose-Derivate, vorzugsweise Methylcellulose, Hydroxymethylcellulose, Hydroxyethylcelluiose, Hydroxypropylcellulose, Hydroxypropylmethylcellulose oder anorganische Verdickungsmittel, z.B. Aluminium¬ silikate wie beispielsweise Bentonite, oder ein Gemisch aus Polyethylengiykol und Po- iyethylengiykolstearat oder -distearat, enthalten. Das Verdickungsmittel ist im Gel z.B. in einer Menge zwischen 0,1 und 30 Gew.-%, bevorzugt zwischen 0,5 und 15 Gew.-%, enthalten.

Vorzugsweise beträgt die Menge der erfindungsgemaßen Wirkstoffkombinationen in einem für die Haare bestimmten Mittel 0,01 Gew.-% bis 10 Gew.%, insbesondere 0,5 Gew.-% bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitungen.

Die folgenden Beispiele sollen die Verkörperungen der vorliegenden Erfindungen ver¬ deutlichen. Die Angaben beziehen sich stets auf Gewichts-%, sofern nicht andere An¬ gaben gemacht werden.

Beispiel 1

W/O-Creme

1 II

Paraffinöl 10,00 10,00

Ozokerit 4,00 4,00

Vaseline 4,00 4,00 pflanzliches Öl 10,00 10,00

Wollwachsalkohol 2,00 2,00

Aluminiumstearat 0,40 0,40

Squalen 0,20 0,20

Ceramid IV 0,05 -

Ceramid II - 0,05-

Parfüm. Konservierungsstoffe q s.

Wasser VES ,. ad 100,00 ... pH: .. ad 5,5 - 6,0 .

Beispiel 2

O/W-Lotion

Paraffinöl 5,00 5,00

IsopropylpalmKat 5,00 5,00

Cetylalkohol 2,00 2,00

Bienenwachs 2,00 2,00

Ceteareth-20 2,00 2,00

PEG-20-Glycerytstearat 1,50 1 ,50

Glycerin 3,00 3,00

Squalen 0,30 0.30

Ceramid III 0,10 -

Glucosylceramid - 0,10

Parfüm, Konservierungsstoffe q s

Wasser, VES .. ad 100,00 pH: ad 5,5 - 6,0

Beispiel 3

Hautöl

I II

Cetylpalmrtat 3.00 3,00

C 12 .15- Alkylbenzoat 2,00 2.00

Polyisobuten 10,00 10,00

Squalan 2,00 2.00

Squalen 1 ,00 1.00

Glucosylceramid 0,05 -

Lactosylceramid - 0,05

Parfüm, Konservierungsstoffe q s

Paraffinöl .. ad 100,00 ..

Beispiel 4

Lippenstift

1 1 II

Ceresin 8.00 8,00

Bienenwachs 4,00 4.00

Camaubawachs 2,00 2,00

Vaseline 40,00 40,00

Hydriertes Rizinusöl 4,00 4,00

Caprylic/Capric Triglyceride 6.00 6,00

Squalen 0,50 0,50

Lactosylceramid 0,10 -

Gangliosid GM 1 - 0.10

Galacturonsäure 0,30 0,30

Parfüm, Konservierungsstoffe q.s

Paraffinöl .. ad 100,00 ..

Beispiel 5

Pflegemaske

1 II

PEG-50 Lanolin 0,50 0,50

Glycerylstearat 2.00 2,00

Sonnenblumenkemöl 3,00 3,00

Bentonit 8,00 8,00

Kaolin 35,00 35,00

Zinkoxid 5,00 5,00

Squalen 1 ,50 1 ,50

Ceramid II 0,10 -

Ceramid IV - 0,10

Weinsäure 2,00 2.00

Parfüm, Konservierungsstoffe q.s.

Wasser, VES ... ad 100 00 .. pH: ad 5,5 - 6,0 .

Beispiel 6

Syndetseife

I II

Natriumlaurylsulfat 30,00 30,00

Natriumsulfosuccinat 10,00 10,00

Kaliumcocoyl hydroiysiertes Kollagen 2.00 2.00

Dimethicon Copolyol 2,00 2,00

Paraffin 2.00 2.00

Maisstärke 10,00 10,00

Talcum 10,00 10,00

Glycerin 3.00 3.00

Squalen 1.50 1,50

Glucosylceramid 0,10

Lactosylceramid 0,10

Parfüm, Konservierungsstoffe q.s.

Wasser, VES . ad 100,00 . pH: ad 5.5 - 6,0

Beispiel 7

Antischuppenshampoo

1 II

Natriumlaurylsulfat 34,00 34,00

Dinatriumlaurylsulfosuccinat 6,00 6,00

Cocoamidopropylbetain 10.00 10,00

Glycoldistearat 5,00 5.00

Squalen 1 ,00 1,00

Phytoceramid 0,10 -

Lactosylceramid - 0,10

Wollwachssäuregemisch 0,30 0,30

Parfüm, Konservierungsstoffe q s.

Wasser, VES ... ad 100,00 .. pH: . ad 5,5 - 6.0

Beispiel 8

Rasierschaum

1 II

Stearinsäure 7,00 7,00

Natriumlaurylsulfat 3,00 3,00

Stearylalkohol 1,00 3.00

Glycerin 5,00 5,00

Triethanolamin 3,60 3,60

Squalen 0,50 0,50

Ceramid IV 0,05 -

Glucosylceramid - 0,05

Parfüm, Koπservierungsstoffe q s.

Wasser, VES .. ad 100.00 ... pH: ad 5,5 - 6,0 .

Beispiel 9

Aerosolspray

| ||

Octyldodecanol 0,50 0,50

Squalen 1,50 1,50

Ceramid III 0,05 -

Ceramid IV - 0,05

Parfüm, Konservierungsstoffe q.s

Ethanol ... ad 100.00 ..

Die durch Zusammennmischung der jeweiligen Bestandteile erhaltene flüssige Phase wird zusammen mit einem Propan-Butan-Gemisch (2:7) im Verhältnis 39:61 in Aerosol¬ behälter abgefüllt.

Beispiel 10

Roll-on-Gel

1

1 II

1 ,3-Butylenglycol 2,00 2,00

PEG-40-Hydriertes Rizinusöl 2,00 2,00

Hydroxyethylcellulose 0,50 0,50

Squalen 0,80 0,80

Phytoceramid 0,10 -

Lactosylceramid - 0,10

Milchsäure 0,10 0,10

Parfüm, Konservierungsstoffe q s.

Wasser, VES ... ad 100 00 ... pH: .. ad 5,5 - 6,0 .