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Title:
COMPOUNDS FOR MODULATING THE GLYCOLOSIS ENZYME COMPLEX AND/OR TRANSAMINASE COMPLEX
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2004/024676
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to compounds for modulating the glycolysis enzyme complex and transaminase complex, pharmaceutical compositions containing such compounds and the uses of said compounds in the production of pharmaceutical compositions for the treatment of various diseases.

Inventors:
EIGENBRODT ERICH (DE)
SCHEEFERS HANS (DE)
MAZUREK SYBILLE (DE)
Application Number:
PCT/DE2003/002344
Publication Date:
March 25, 2004
Filing Date:
July 07, 2003
Export Citation:
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Assignee:
SCHEBO & REG (DE)
EIGENBRODT ERICH (DE)
SCHEEFERS HANS (DE)
MAZUREK SYBILLE (DE)
International Classes:
A61K31/4035; A61K31/42; A61P1/04; A61P3/04; A61P3/10; A61P7/00; A61P11/06; A61P17/06; A61P19/02; A61P21/04; A61P29/00; A61P31/04; A61P35/00; A61P37/02; C07C31/20; C07C47/06; C07C47/19; C07C59/06; C07C239/20; C07C255/21; C07C255/23; C07C255/40; C07C311/24; C07D209/48; C07D261/18; (IPC1-7): C07C255/23; C07C239/20; C07D261/18; A61K31/275; A61K31/21; A61P35/00
Domestic Patent References:
WO1999054286A21999-10-28
Foreign References:
DE19857009A12000-06-15
Other References:
EIGENBRODT E ET AL: "CARBOHYDRATE METABOLISM AND NEOPLASIA: NEW PERSPECTIVES FOR DIAGNOSIS AND THERAPY", BIOCHEMICAL AND MOLECULAR ASPECTS OF SELECTED CANCERS, XX, XX, vol. 2, 1994, pages 311 - 385, XP008003673
KAUPPINEN, R A ET AL: "Aminooxyacetic acid inhibits the malate-aspartate shuttle in isolated nerve terminals and prevents the mitochondira from utilizing glycolytic substrates", BIOCHIMICA ET BIOPHYSICA ACTA., vol. 930, 1987, AMSTERDAM, NL, pages 173 - 178, XP008024638, ISSN: 0006-3002
TOMASIAK, M: "Importance of the malate-aspartate shuttle for the reoxidation of glycolytically produced NADH annd for cell aggregation in procine blood platelets", ACTA BIOCHIMICA POLONICA, vol. 34, no. 3, 1987, POLISH SCIENTIFIC PUBLISHERS, WARSAW, PO, pages 269 - 284, XP008024646, ISSN: 0001-527X
TOMASIAK, M: "The importance of aspartate aminotransferase for platelet aggregation", HAEMATOLOGIA, vol. 19, no. 2, 1986, AKAD. KIADO, BUDAPEST,, HU, pages 101 - 112, XP008024643, ISSN: 0017-6559
Attorney, Agent or Firm:
Jungblut, Bernhard (Lüke & Jungblut Gelfertstrasse 56, Berlin, DE)
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Claims:
Patentansprüche :
1. Verbindung gemäß Formel I I # R2. 2 R3 R3 wobei R1 =H,CN,COO+,COS+,COOH,COSH, COOR1. 1,COSR1. 1, NPhthalimidyl wobei R1. 1 =H, C110 Alkyl, C110 Aralkyl bzw. Aryl, wobei R2 =H, C1C4 Alkyl,OR1. 1,Hal (FCl,Br, J),NR2. 1R2. 2,Am,0Am,SAm, wobei R3 =H, C1C4 Alkyl,OR1. 1,Hal (FCl,Br, J),NR2. 1R2. 2,Am,0Am,SAm, wobei R2.1 =H, C110 Alkyl, Cl10 Aralkyl bzw. Aryl, wobei R2.2 =H, Cl10 Alkyl, Cl10 Aralkyl bzw. Aryl, wobei R2.1 und R2.2 gleich oder verschieden sein können, wobei n und m gleich oder verschieden und 0 bis 10 sein können, wobei o und p gleich oder verschieden und 0 bis 3 sein können, wobei o > 0 ist, wenn n und m = 0 sind, wobei R2 und R3 für Cn und/oder Cm gleich oder ver schieden sein können, wobei R2 für jedes Cx=l... n gleich oder verschieden sein kann, wobei R3 für jedes Cy=l... m gleich oder verschieden sein kann, wobeiAm einen Aminosäurenrest darstellt, wobei q und r = 0 oder 1 sowie gleich oder verschieden sind, wobeiOrund/oderOgauch durchSrbzw.Sqer setzt sein kann, wobeiNR2.1R2. 2 ersetzt sein kann durch lineares oder verzweigtesC1C20 Alkyl, Aralkyl oder Aryl, wobei eine GruppeCN, (CO)CN, (CO)ORl oder (CO)R1 oderCOR1 ersetzt sein kann durch SO2NR2. 1R2.2, oder ein physiologisch verträgliches Salz einer solchen Verbindung.
2. Verbindung nach Anspruch 1, wobei R1 =CN ist.
3. Verbindung nach Anspruch 1 oder 2, wobei R2 zumindest einfach alsAm vorliegt, wobeiAm vorzugsweise einen Aminosäurenrest einer essentiellen Aminosäure darstellt, wobei insbesondere q = 0 und r =1 oder q = 1 und r = 0 oder q = 1 und r = 1, m = 1, R3 =H, n = o = p = 0, R2.1 = R2.2 =H ist.
4. Verbindung nach Anspruch 1 oder 2, wobei n = o = p = 0 ist, wobei m = 0 bis 4 ist, wobei R2 = R3 =H ist, wobei R2.1 = R2.2 =H ist, wobei q = 0 und r = 1 ist.
5. Verbindung nach Anspruch 1 oder 2, wobei m = p = 0 ist, wobei o = 1 ist, wobei n = 0 bis 4 ist, wobei R2 = H ist, wobei R3 =H oderHal im Falle von Cx=1 ist, wobei R3 =H ist für alle Cx=n>1, wobei R2.1 = R2. 2 = H ist, wobei q = 0 und r = 1 ist.
6. Verbindung nach Anspruch 1 oder 2, wobei m = 1 bis 4 ist, wobei n = o = p = 0 ist, wobei R2 = H ist, wobei R3 =H oderHal im Falle von Cy=1 ist, wobei R3 =H ist für alle Cy=m>1, wobei R2.1 = R2.2 =H ist, wobei q = 0 und r = 1 ist.
7. Verbindung nach Anspruch 1 oder 2, wobei o = p = 1 ist, wobei m = 0 ist, wobei n = 0 bis 4 ist, wobei R2 = R3 = H ist, wobei R2.1 = R2. 2 =H ist, wobei q = 0 und r = 1 ist.
8. Verbindung nach Anspruch 1 oder 2, wobei n = p = 0 ist, wobei 0 = 1 ist, wobei m = 0 bis 4 ist, wobei R2 = R3 = H ist, wobei R2.1 = R2. 2 =H ist, wobei q = 0 und r = 1 ist.
9. Verbindung nach Anspruch 1 oder 2, wobei m = p = 0 ist, wobei o = 1 ist, wobei n = 1 bis 4 ist, wobei R2 = R3 = H ist, wobei R2.1 = R2. 2 =H ist, wobei q = 0 und r = 1 ist.
10. Verbindung nach einem der Ansprüche 4 bis 9, wobei ein R2 durchAm ersetzt ist.
11. Verwendung einer Verbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 10 zur Herstellung einer pharmazeutischen Zusam mensetzung zur Behandlung einer oder mehrerer Erkrankungen aus der Gruppe bestehend aus"Krebs, Rheuma, chronische Entzündungen, Asthma, Arthritis, Osteaoarthritis, chronische Polyarthritis, rheuma tische Arthritis, Inflammatory bowl disease, degenera tive Gelenkserkrankungen, Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises mit Knorpelabbau, Sepsis, Autoimmunerkrankungen, Typ I Diabetes, Hashimoto Thyreoiditis, Autoimmunthrombozytopenie, Multiple Sklerose, Myasthenia gravis, chronisch entzündliche Darmerkrankungen, Morbus Crohn, Uveitis, Psoriasis, Kollagenosen, GoodpastureSyndrom, Erkrankungen mit gestörter LeukozytenAdhäsion, Cachexie, Erkrankungen durch erhöhte TNFalpha Konzentration, Diabetes, Adi positas, bakterielle Infektionen, insbesondere mit resistenten Bakterien (antibiotisch)".
12. Pharmzeutische Zusammensetzung, wobei eine Verbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 10 mit einem oder me hreren physiologisch verträglichen Hilfstoffen und/oder Trägerstoffen gemischt und galenisch zur lo kalen, insbesondere oralen, oder systemischen, insbe sondere i. v., Gabe hergerichtet ist.
13. Verwendung einer Verbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 10 zur in vitro und/oder in vivo Hemmung der Glyk olyse und/oder der Glutaminolyse, insbesondere von Pyruvatkinase, Asparaginase, Serindehydratasen, Transaminasen, Glutamat Oxalacetat Transaminase, Glu tamat Pyruvat Transaminase, Glutamat Dehydrogenase, Malat Dehydrogenase, Desaminasen, und/oder Glu taminasen, insbesondere in Pround/oder Eukaryonten.
Description:
Verbindungen zur Modulation des Glykolyse-Enzym- und/oder Transaminase-Komplexes.

Gebiet der Erfindung.

Die Erfindung betrifft Verbindungen zur Modulation des Glykolyse-Enzym-und/oder Transaminase-Komplexes und folglich insbesondere Wachstumshemmung von Zellen und/oder Bakterien, pharmazeutische Zusammensetzungen enthaltend solche Verbindungen sowie Verwendungen von solchen Verbindungen zur Herstellung von pharmazeutischen Zusammensetzungen zur Behandlung verschiedener Krankheiten.

Hintergrund der Erfindung.

Krebs ist heutzutage eine der häufigsten Todesursachen und die Zahl der Krebsfälle in den industrialisierten Ländern nimmt ständig zu. Das beruht vor allem darauf, daß maligne Tumoren eine Erkrankung des höheren Lebensalters sind und dank der erfolgreichen Bekämpfung von Infektionskrank- heiten jetzt mehr Menschen dieses Alter erreichen. Trotz aller Fortschritte auf diagnostischem und therapeutischem Gebiet liegen die Heilungsaussichten für die am häufigsten auftretenden inneren Krebsformen selten über 20%. Eine Krebsgeschwulst kann derzeit vernichtet oder in ihrem Wachstum gehemmt werden. Eine Rückbildung einer Tumorzelle in eine normale Zelle lässt sich noch nicht erreichen. Die wichtigsten therapeutischen Maßnahmen, die Operation und die Bestrahlung, entfernen Krebszellen aus dem Organismus.

Auch die derzeit gebräuchlichen Chemotherapeutika des

Krebses, die Zytostatika, führen nur zu einer Zerstörung oder Schädigung von Tumorzellen. Die Wirkung ist in den meisten Fällen so wenig spezifisch, daß gleichzeitig schwere Schäden an gesunden Zellen auftreten.

Im allgemeinen weisen Tumorzellen einen von gesunden Zellen abweichenden Metabolismus, insbesondere Glycolyse, auf. So ist eine Änderung des in die Glycolyse involvierten Isoenzym Systems und eine Änderung in dem Transport von NADH für Tumorzellen typisch. U. a. ist die Aktivität der Enzyme der Glycolyse erhöht. Dies erlaubt auch hohe Umsätze unter den bei Tumorzellen typischen aeroben Bedingungen. Im Detail wird hierzu auf E.

Eigenbrodt et al., Biochemical an Molecular Aspects of Selected Cancers, Vol. 2, S. 311 ff., 1994, verwiesen.

Auch verschiedene andere, folgend genannte Krankheiten gehen entweder mit einer (übermäßigen) Verstoffwechselung über den Glykolyse-Enzymkomplex einher und lassen sich durch dessen Reduktion bzw. Hemmung behandeln.

Stand der Technik.

Aus der Literaturstelle E. Eigenbrodt et al., Biochemical an Molecular Aspects of Selected Cancers, Vol. 2, S. 311 ff., 1994, ist es bekannt, zur Hemmung der Glycolyse Glucoseanaloge einzusetzen. Andere hieraus bekannte Ansätze sind der Einsatz von Inhibitoren glycolytischer Isoenzyme, beispielsweise durch geeignete Komplexbildung oder Inhibierung von Komplexbildungen. Im Ergebnis werden Tumorzellen gleichsam ausgehungert. Problematisch bei den vorstehenden Verbindungen ist, daß viele davon

geneotoxisch sind und/oder nicht hinreichend spezifisch für Tumorzellen.

Technisches Problem der Erfindung.

Der vorliegenden Erfindung liegt das technische Problem zu Grunde, Wirkstoffe anzugeben, welche in der Lage sind, den Glykolyse-Enzym-und Transaminase-Komplex zu modulieren bzw. zu hemmen, insbesondere die Proliferation von Krebszellen und somit das Wachstum neoplastischer Tumore zu hemmen sowie überschießende Abwehrreaktionen des Körpers, wie z. B. septischer Schock, Autoimmunerkrankung- en, Transplantatabstoßungen sowie akute und chronische Entzündungsreaktionen zu inhibieren, und zwar bei gleichzeitig lediglich geringfügiger bis keiner Zytotoxizität gegenüber Zellen mit intaktem Glykolyse-Enzym-Komplex oder anderen Komplex-Strukturen.

Zusätzlich soll das Wachstum von unizellulären Organismen gehemmt werden.

Grundzüge der Erfindung.

Zur Lösung dieses technischen Problems lehrt die Erfindung eine Verbindung gemäß Formel I

wobei R1 =-CN,-COO+,-COS+,-COOH,-COSH,-COOR1. 1, -COSR1. 1, wobei R1. 1 =-H, C1-10 Alkyl, C1-10 Aralkyl bzw.

Aryl, wobei R2 =-H,-OR1. 1,-Hal (-F-Cl,-Br,-J), -NR2. 1R2. 2,-Am,-0-Am,-S-Am, wobei R3 =-H,-OR1. 1,-Hal (-F-Cl,-Br,-J),-NR2. 1R2. 2,-Am,-0-Am,-S-Am, wobei R2.1 =-H, C1-10 Alkyl, C1-10 Aralkyl bzw. Aryl, wobei R2.2 =-H, C1-10 Alkyl, C1-10 Aralkyl bzw. Aryl, wobei R2.1 und R2.2 gleich oder verschieden sein können, wobei n und m gleich oder verschieden und 0 bis 10 sein können, wobei o und p gleich oder verschieden und 0 bis 3 sein können, wobei o > 0 ist, wenn n und m = 0 sind, wobei R2 und R3 für Cn und Cm gleich oder verschieden sein können, wobei R2 für jedes Cx=l... n gleich oder verschieden sein kann, wobei R3 für jedes Cy=l... m gleich oder verschieden sein kann, wobei-Am einen Aminosäurenrest darstellt, wobei q und r = 0 oder 1 sowie gleich oder verschieden sind, wobei-Or-und/oder-Oq-auch durch-SL-bzw.-Sq- ersetzt sein kann, wobei-NR2.1R2. 2 ersetzt sein kann durch lineares oder verzweigtes-C1-C20 Alkyl, oder ein physiologisch verträgliches Salz einer solchen Verbindung.

Ein Aminosäurenrest ist in einer Aminosäure wie folgt definiert : NH2-CHAm-COOH. In Frage kommen insbesondere Ami- nosäurenreste der proteinogenen Aminosäuren, speziell der essentiellen Aminosäuren. Soweit eine erfindungsgemäße Verbindung optische Aktivität aufweist (beispielsweise gemäß Ausführungsformen des Anspruches 3), sind die ver- schiedenen Varianten, wie L-und D-Form mit umfaßt. Ent- sprechendes gilt im Falle (mehrerer) chiraler Zentren.

Besonders geeignet sind erfindungsgemäße Verbindungen, wobei R2 zumindest einfach als-Am vorliegt, wobei-Am vorzugsweise einen Aminosäurenrest einer essentiellen

Aminosäure darstellt, wobei insbesondere q = 0 und r =1 oder q = 1 und r = 0 oder q = 1 und r = 1, m = 1, R3 =-H, n = o = p = 0, R2.1 = R2. 2 =-H ist.

Desweiteren sind verschiedene konkrete Gruppen bevorzugt, nämlich : i) wobei n = o = p = 0 ist, wobei m = 0 bis 4 ist, wobei R2 = R3 =-H ist, wobei R2.1 = R2. 2 =-H ist, wobei q = 0 und r = 1 ist, ii) wobei m = p = 0 ist, wobei o = 1 ist, wobei n = 0 bis 4 ist, wobei R2 = H ist, wobei R3 =-H oder-Hal im Falle von Cx=1 ist, wobei R3 =-H ist für alle Cx=n>1, wobei R2.1 = R2.2 =-H ist, wobei q = 0 und r = 1 ist, iii) wobei m = 1 bis 4 ist, wobei n = o = p = 0 ist, wobei R2 = H ist, wobei R3 =-H oder-Hal im Falle von Cy=1 ist, wobei R3 =-H ist für alle Cy=m>1, wobei R2.1 = R2. 2 =-H ist, wobei q = 0 und r = 1 ist, iv), wobei o = p = 1 ist, wobei m = 0 ist, wobei n = 0 bis 4 ist, wobei R2 = R3 =-H ist, wobei R2.1 = R2. 2 =-H ist, wobei q = 0 und r = 1 ist, v), wobei n = p = 0 ist, wobei 0 = 1 ist, wobei m = 0 bis 4 ist, wobei R2 = R3 =-H ist, wobei R2.1 = R2.2 =-H ist, wobei q = 0 und r = 1 ist, oder vi) wobei m = p = 0 ist, wobei o = 1 ist, wobei n = 1 bis 4 ist, wobei R2 = R3 =-H ist, wobei R2.1 = R2.2 =-H ist, wobei q = 0 und r = 1 ist.

Generell kann ein R2 durch-Am ersetzt sein.

Beispiele für Verbindungen, in denen-NR2.1R2. 2 ersetzt ist durch-C1-C20 Alkyl sind : CH3-0- (CH2) m-R1, CH3-0-CO- (CH ) m-R1, CR5R6R7-0- (CH2) m-R1, CR5R6R7-0-CO- (CH2) m-R1, wobei R5, R6 und R7-C1-C10 Alkyl, linear oder verzweigt, nicht substituiert oder substi- tuiert, sein kann. (CH2) kann selbstverständlich auch (CR2R3) sein.-0-bzw. =0 kann durch-S-bzw. =S ersetzt

sein. R1 ist wie vorstehend angegeben. CR5R6R7 kann insbe- sondere t-Butyl sein.

Beispiele für erfindungsgemäße Verbindungen sind : NH,-O- (CH2)-R1, NH,-O- (CH2 n 2 NH2-0-CHHal-CH2- (CO)#-R1, NH2-O-CHHal-(CH2)2-(CO)#-R1, NH2-0-CHHal- (CH2) 3- (CO)#-R1, NH2-O-CHHal-(CH2)4-(CO)#-R1, NH2-O-CO- (CH2)n-CO-R1,NH2-O-CO-(CH2)n-R1,NH2-O-(CH2)N-CO-R1, NH2-O-CO-(CH2)n-CHNH2-R1, NH-O-(CH2)n-CHNH2-R1, mit R1 =-CN oder-COOH, m bzw. n = 0-4, o = 0 oder 1, wobei-0-durch S ersetzt sein kann.

Eine andere erfindungsgemäße Formel ist Formel II wobei Ra =-CN, Rb =-H, =0,-OH,-NH2, Rc =-NH2,-0-NHz, - 0- (C1-10) Alkyl, Rd =-H,-Hal, =0,-OH, wobei im Falle von =0 das H eines CH entfällt, wobei w = 0-10, z. B. 1 bis 4.

Eine weitere erfindungsgemäße Formel ist Formel III wobei Rp =-R1,-0-R1,-0- (CR2R3) x-R1,- (CR2R3) x-0-R1, Rq - NR2. 1R2. 2,-0-NR2. 1R2. 2, -O-(CR2R3)x-NR2. 1R2.2, -(CR2R3)x-O-NR2. 1R2.2, Rr =-Am,-0-Am,-0- (CR2R3),-Am,

-(CR2R3) x-O-Am, Rs =-H,-C1-C10 Alkyl, Aryl oder Araklyl, - C1-C10 Hydroxyalkyl, Aryl oder Aralkyl, oder ein Ether eines solchen Hydroxyrestes, wobei-O-ersetzt sein kann durch-S-und x = 1 bis 10, insbesondere 1 bis 4. R1 ist wie vorstehend angegeben, insbesondere-CN oder-COOH, Beispiele solcher Verbindungen sind : NH2-O-CHAm-R1, NH 2-0-CHAm-O-R1, NH2-CHR1-0-Am, Am-O-CHNH2-O-R1, NH2-O-(Am-O-CH-O-R1). Auf einer Seite eines-0-oder mehrerer-0-oder auf beiden Seiten eines -0- oder mehrerer-0-kann unmittelbar- (CH2)"- zwisch- engeschaltet sein.

Erfindungsgemäße Substanzen können, pH-abhängig, in Lösung ionisiert vorliegen (z. B. als-COO~ im Basischen oder als -NH3+ im Sauren). Es können auch Salze, wie Hydrochloride usw. gebildet sein.

Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß neben den klassischen Stoffwechselerkrankungen, wie Diabetes melli- tus, Adipositas auch andere Erkrankungen, wie Krebs, Auto- immunerkrankungen und Rheuma durch Stoffwechselent- gleisungen verursacht werden. Dies erklärt den starken Einfluss der Ernährung auf diese Erkrankungen. Ein direk- ter messbarer biochemischer Parameter für diese Stoffwech- selentgleisungen ist der Anstieg der Pyruvatkinase Typ M2 (M2-PK), die im Blut von Patienten aller vorstehend und folgend genannter Erkrankungen ansteigt. In Abhängigkeit von der jeweiligen Erkrankung kommt die im Blut der Pa- tienten nachweisbare M2-PK aus unterschiedlichen Zellen : bei Krebs aus Tumorzellen, bei Sepsis aus Immunzellen, bei Rheuma aus Immun-und/oder Sinovialzellen. In gesunden Zellen findet sich die tetramere Form der M2-PK in einem hoch geordneten cytosolischen Komplex, dem Glykolyse-

Enzym-Komplex. Durch die Überaktivierung von Oncoproteinen kommt es zur Auswanderung der M2-PK aus dem Komplex und zu den typischen Veränderungen im Tumor-Stoffwechsel.

Gleichzeitig verlässt die Phosphoglyceromutase (PGM) den Komplex und wandert in einen anderen Enzym-Komplex, in dem cytosolische Transaminasen assoziiert sind (siehe Beispiel 2). Dieser Komplex wird daher als Transaminase-Komplex bezeichnet. Das Substrat der PGM, Glycerat-3-P, ist die Vorstufe für die Synthese der Aminosäuren Serin und Gly- cin. Beide Aminosäuren sind essentiell für die DNA-und Phoypholipid-Synthese. Durch das Einwandern der PGM in den Transaminase-Komplex wird die Synthese von Serin aus Glu- tamat und damit die Glutaminolyse aktiviert. Die gleichen Veränderungen finden in Immunzellen statt, wenn das Immun- system entgleist, wie beispielsweise bei Rheuma, Sepsis oder Polytrauma. Die Integration des Stoffwechsels von verschiedenen Zellen in multizellulären Organismen erfolgt durch Organ-spezifische Assoziation der Enzyme im Cytosol : im Muskel z. B. durch Assoziation mit Kontraktionsprote- inen. Aus diesem Grund sind die verschiedenen Organe mit jeweils spezifischen Isoenzymen ausgestattet. Die Au- flösung dieser Ordnung führt zwangsläufig zu Erkrankungen.

Unizelluläre Organismen, wie Bakterien oder Hefen, die auf ausreichendes Nahrungsangebot mit ungezügelter Prolifera- tion reagieren, besitzen keine komplexe Organisation des Cytosols. Folglich hemmen Substanzen, die den entgleisten Stoffwechsel von multizellulären Organismen hemmen, auch die Proliferation von solchen unizellulären Organismen.

Die Erfindung lehrt weiterhin die Verwendung einer er- findungsgemäßen Verbindung zur Herstellung einer phar- mazeutischen Zusammensetzung zur Behandlung einer oder mehrerer Erkrankungen aus der Gruppe bestehend aus"Krebs,

chronische Entzündungen, Asthma, Arthritis, Osteaoarthri- tis, chronische Polyarthritis, rheumatische Arthritis, Inflammatory bowl disease, degenerative Gelenkserkrankun- gen, Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises mit Knorpelabbau, Sepsis, Autoimmunerkrankungen, Typ I Diabe- tes, Hashimoto-Thyreoiditis, Autoimmunthrombozytopenie, Multiple Sklerose, Myasthenia gravis, chronisch entzündli- che Darmerkrankungen, Morbus Crohn, Uveitis, Psoriasis, Kollagenosen, Goodpasture-Syndrom, Erkrankungen mit gestörter Leukozyten-Adhäsion, Cachexie, Erkrankungen durch erhöhte TNFalpha Konzentration, Diabetes, Adiposi- tas, bakterielle Infektionen, insbesondere mit resistenten Bakterien". Der Begriff der Behandlung umfaßt auch die Prophylaxe.

Die Erfindung lehrt des weiteren eine pharmazeutische Zusammensetzung, wobei eine erfindungsgemäße Verbindung mit einem oder mehreren physiologisch verträglichen Hilfstoffen und/oder Trägerstoffen gemischt und galenisch zur lokalen oder systemischen Gabe, insbesondere oral, parenteral, zur Infusion bzw. Infundierung in ein Zielor- gan, zur Injektion (z. B. i. v., i. m., intrakapsulär oder intralumbal), zur Applikation in Zahntaschen (Raum zwischen Zahnwurzel und Zahnfleisch) hergerichtet ist.

Die Erfindung lehrt schließlich die Verwendung einer er- findungsgemäßen Verbindung zur in vitro Hemmung des Glykolyse-Enzymkomplexes, insbesondere von Pyruvatkinase, Asparaginase, Serindehydratasen, Transaminasen, De- saminasen, und/oder Glutaminasen. Blockiert werden insbe- sondere die Transaminierung, die oxidative Desaminierung, die hydrolytische Desaminierung, die eliminierende

Desaminierung und die reduktive Desaminierung.

Es versteht sich, daß ggf. für Verbindungen nach For- mel I verschiedenen Stereoisomere existieren können, welche alle Gegenstand der Erfindung sind. Der Begriff Alkyl umfaßt lineare und verzweigte Alkygruppen sowie Cycloalkyl, ggf. auch Cycloalkylgruppen mit linearen oder verzweigten Alkysubstituenten. Der Begriff Aryl umfaßt auch Aralkylgruppen, wobei Alkylsubstituenten Alkyl oder Cycloalkyl sein können.

Überraschenderweise wurde gefunden, daß erfindungs- gemäße Verbindungen in der Lage sind, die vorstehend genannten Mitglieder der Glykolyse-Enzymkomplexes kom- petitiv zu hemmen. So kann die Proliferation von Krebszellen in therapeutisch relevanten Konzentrationen gehemmt werden. Dabei ist in dem in Frage kommenden Dosisbereich keine zytotoxische Wirkung zu erwarten. Aufgrund ihrer pharmakologischen Eigenschaften eignen sich die erfindungsgemäßen Ver- bindungen auch hervorragend zur Behandlung und Prophy- laxe der weiteren, vorstehend aufgezählten Erkrankungen. Im Zusammenhang mit den Indikationen zur Entzündungshemmung bzw. antirheumatische Wirkung ist von besonderer Relevanz, daß es sich bei den er- findungsgemäßen Substanzen um nicht-steroidale Sub- stanzen handelt.

Die Hemmung des Glykolyse-Enzym-und des Transaminase- Komplexes umfaßt insbesondere die Hemmung der Verstoffwechselung und des Energiegewinns aus Serin, Glutamin, Ornithin, Prolin und Arginin oder aus an- deren Aminosäuren dieser oder anderer Familien, aber

auch die Synthese solcher zur Energieerzeugung genutz- ten Aminosäuren ; wichtigen Energiequellen beispiel- sweise in Tumorzellen, aber auch in Bakterien und Hefen. Die Zellen bzw. Bakterien oder Hefen werden gleichsam ausgehungert. Im Einzelnen blockieren er- findungsgemäße Substanzen beispielsweise die folgenden Reaktionen : i) Threonin zu Glycin, ii) Threonin zu a-Amino-ß-ketobutyrat, iii) a-Amino-ß-ketobutyrat zu Glycin, iv) Serin-Pyridoxalphosphat (PLP) Schiff'sche Base zu Aminoacrylat, insbesondere die Folsäure- abhängige Serinhydroxymethyltransferase, v) Aminoacry- lat zu Pyruvat (durch Verschiebung des Gleichgewichts der natürlichen Hydrolyse der PLP Schiff'schen Base hin zur Schiff'schen Base), vi) Transaminierung mit- tels PLP zur Synthese einer Aminosäure aus einer Oxosäure, insbesondere der verzweigtkettigen Transaminase, die a-Ketoglutarat, Oxalacetat, 3-Hydroxypyruvat und Glyoxalat Transaminase, die Glu- tamat Dehydrogenase. Insbesondere wird mit erfindungs- gemäßen Substanzen die Bildung von Pyruvat aus Aminosäuren gehemmt. Wichtig ist die Freisetzung von NH2-OH oder CH3-OH (-H an C oder N ggf. ersetzt durch andere Reste, beispielsweise Alkyl) durch Glutaminase, Arginase, Asparaginase oder Serinhydroxymethyltrans- ferase. Dies führt zu einer erhöhten Spezifität, da ein Charakteristikum von Tumorzellen eine hohe Glu- taminase und Serinhydroxymethyltransferase Aktivität ist. NH2-OH (Hydroxylamin, HA) beispielsweise kann von den hohen Pyruvatkinase Aktivitäten anstelle des-OH des Phosphates (z. B. des ADP) phosphoryliert werden.

Dies führt zur Entkoppelung der Pyruvatkinase-Reaktion in Tumorzellen. Daher umfasst die Erfindung in aller Allgemeinheit auch alle natürlichen Metaboliten der

erfindungsgemäßen Substanzen, insbesondere des Ami- nooxyacetat, i. e. Bruchstücke dieser Substanzen.

Im Transaminase-Komplex sind neben der PGM und NDPK die cytosolischen Isoformen der Glutamat Oxalacetat Transaminase (GOT), Glutamat Pyruvat Transaminase (GPT), Glutamat Dehydrogenase (GIDH) und Malat Dehy- drogenase (MDH) assoziiert. Die GOT und MDH sind Bestandteile des Malat-Aspartat-Shuttle, über den der im Cytosol produzierte Wasserstoff in die Mitochon- drien transportiert wird. Dabei wird NAD+ für die cy- tosolische Glycerinaldehyd 3-Phosphat Dehydrogenase Reaktion recycled. Der Malat-Aspartat-Shuttle ist Bestandteil der Glutaminolyse. Für einen aktiven Malat-Aspartat-Shuttle ist neben der GOT das Vorhandensein der p36 gebundenen Form der MDH wichtig, wie in Beispiel 3 dargestellt.

Im Rahmen der Erfindung sind diverse weitere Aus- führungsformen möglich. So kann eine erfindungsgemäße pharmazeutische Zusammensetzung mehrere verschiedene, unter die vorstehenden Definitionen fallende Ver- bindungen enthalten. Weiterhin kann eine erfindungs- gemäße pharmazeutische Zusammensetzung zusätzlich einen von der Verbindung der Formel I verschiedenen Wirkstoff enthalten. Dann handelt es sich um ein Kom- binationspräparat. Dabei können die verschiedenen eingesetzten Wirkstoffe in einer einzigen Dar- reichungsform präpariert sein, i. e. die Wirkstoffe sind in der Darreichungsform gemischt. Es ist aber auch möglich, die verschiedenen Wirkstoffe in räumlich getrennten Darreichungsformen gleicher oder ver- schiedener Art herzurichten.

Als Gegenionen für ionische Verbindungen nach Formel I kommen Na+, K+, Li+, Cyclohexylammmonium, oder basische Aminosäuren (z. B Lysin, Argini, Ornithin, Glutamin) in Frage.

Die mit erfindungsgemäßen Verbindungen hergestellten Arzneimittel können oral, intramuskulär, periartikulär, intraartikulär, intravenös, intraperitoneal, subkutan oder rektal verabreicht werden.

Die Erfindung betrifft auch Verfahren zur Herstellung von Arzneimitteln, die dadurch gekennzeichnet sind, dass man mindestens eine Verbindung der Formel I mit einem pharmazeutisch geeigneten und physiologisch verträglichen Träger und gegebenenfalls weiteren geeigneten Wirk-, Zusatz-oder Hilfsstoffen in eine geeignete Darreichungsform bringt.

Geeignete feste oder flüssige galenische Zubereitungsformen sind beispielsweise Granulate, Pulver, Dragees, Tabletten, (Mikro) Kapseln, Suppositorien, Sirupe, Säfte, Suspensionen, Emulsionen, Tropfen oder injizierbare Lösungen sowie Präparate mit protrahierter Wirkstoff-Freigabe, bei deren Herstellung übliche Hilfsmittel wie Trägerstoffe, Spreng-, Binde-, Überzugs-, Quellungs-, Gleit-oder Schmiermittel, Geschmacksstoffe, Süßungsmittel und Lösungsvermittler, Verwendung finden.

Als Hilfsstoffe seien Magnesiumcarbonat, Titandioxid, Laktose, Mannit und andere Zucker, Talkum, Milcheiweiß, Gelatine, Stärke, Cellulose und ihre Derivate, tierische und pflanzliche Öle wie Lebertran, Sonnenblumen-, Erdnuß-

oder Sesamöl, Polyethylenglykole und Lösungsmittel, wie etwa steriles Wasser und ein-oder mehrwertige Alkohole, z. B. Glycerin, genannt.

Vorzugsweise werden die Arzneimittel in Dosierungs- einheiten hergestellt und verabreicht, wobei jede Einheit als aktiven Bestandteil eine definierte Dosis der erfindungsgemäßen Verbindung gemäß Formel I enthält. Bei festen Dosierungseinheiten wie Tabletten, Kapseln, Dragees oder Suppositorien kann diese Dosis 1 bis 1000 mg, bevorzugt 50 bis 300 mg, und bei Injektionslösungen in Ampullenform 0,3 bis 300 mg, vorzugsweise 10 bis 100 mg, betragen.

Für die Behandlung eines erwachsenen, 50 bis 100 kg schweren, beispielsweise 70 kg schweren, Patienten sind beispielsweise Tagesdosen von 20 bis 1000 mg Wirkstoff, vorzugsweise 100 bis 500 mg, indiziert. Unter Umständen können jedoch auch höhere oder niedrigere Tagesdosen angebracht sein. Die Verabreichung der Tagesdosis kann sowohl durch Einmalgabe in Form einer einzelnen Dosierungseinheit oder aber mehrerer kleinerer Dosierungseinheiten als auch durch Mehrfachgabe unterteilter Dosen in bestimmten Intervallen erfolgen.

Im Folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich Ausführungsformen darstellenden Beispielen näher erläutert.

Beispiel 1 : Quantifizierung der Wirksamkeit einer erfindungsgemäßen Verbindung

Einsetzbare Novikoff-Hepatom-Zellen sind von der Tumorbank des Deutschen Krebsforschungszentrums, Heidelberg, (Cancer Research 1951,17, 1010) erhältlich. Es werden je 100.000 Zellen pro 25cm2-Kultivierungsflasche ausgesät. Eine erfindungsgemäße Substanz wird, gelöst in einem für den Einsatz in Zellkulturen geeigneten Lösungsmittel wie z. B.

Wasser, verd. Ethanol, Dimethylsulfoxid o. ä., in steigender Konzentration dem Kulturmedium zugesetzt, z. B. im Konzentrationsbereich von 80uM-5000uM oder von 100uM -300 pM). Nach vier Kultivierungstagen wird die Zellzahl pro Flasche ausgezählt. Im Vergleich zu der Kontrollprobe (ohne Zugabe einer erfindungsgemäßen Verbindung oder mit ersatzweiser Zugabe einer Referenzverbindung) erkennt man das Maß und die Dosisabhängigkeit einer Proliferationshemmung der eingesetzten Verbindung.

Beispiel 2 : Auswanderung der PGM In der Figur la ist eine isoelektrische Fokussierung eines Tumorzellextraktes (MCF-7 Zellen) gezeigt. Man erkennt, daß PGM den Glykolyse-Enzym-Komplex verläßt und. in einen mit den cytosolischen Transaminasen assoziierten Komplex, dem Transaminase-Komplex, wandert. Der Transaminase- Komplex ist wie folgt zusammengesetzt : cytosolische Glutamat-Oxalacetat-Transaminase (GOT), c-Malat-Dehydro- genase (MDH), Phosphoglyceromutase (PGM). Nicht gezeigt sind : c-Glutamat-Pyruvat-Transaminase (GPT), c-Glutamat- Hydroxypyruvat-Transaminase, c-Alanin-Hydroxypyruvat- Transaminase, c-Serin-Hydroxymethyl-Transferase und c-Glutamat-Dehydrogenase (GIDH). Die PGM und die Nukleotid-Diphosphatkinase (NDPK) können sowohl im

Transaminase-als auch im Glycolyse-Enzym-Komplex assoziiert sein.

Beispiel 3 : Hemmung des Malat-Aspartat-Shuttle In Figur 1b ist dargestellt der Effekt von Aminooxyacetat (AOA) und Hydroxylamin (HA) auf die Aktivität des cytosolischen und mitochondrialen Isoenzyms der GOT in vitro. Die Isoenzyme der GOT wurden durch eine isoelektrische Fokussierung aufgetrennt. Man erkennt, dass Aminooxyacetat vor allem das cytosolische Isoenzym und Hydroxylamin beide Isoenzyme der GOT hemmt. Die Hemmung der GOT führt zu einer Hemmung des Malat-Aspartat-Shuttle.

In der Folge kann NAD nicht recycelt werden und die Glycolyse wird auf der Stufe der GAPDH gehemmt.

Die folgenden Ausführungen stehen unabhängig von den vorstehenden Beispielen. Die Erfindung lehrt desweiteren die Verwendung von N- (4'-trifluoromethylphenyl)-5- methylisoxazole-4-carboxamid (C12HgF3N202 ; MW 270,2, siehe auch Figur 2a) und/oder seines natürlichen aktiven Metaboliten A 77 1726 gemäß Figur 2b zur Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung zur Behandlung von Tumorerkrankungen, insbesondere von soliden Tumoren. Dabei kann der Benzolring alternativ zur dargestellten Substitution mit-CF3 generell mit-CHal3 oder-0-CHal3 oder-Hal an beliebiger Stelle, einfach, zweifach, dreifach, vierfach oder fünfach substituiert sein. Die erfindungsgemäße pharmazeutische Zusammensetzung ist besonders zur Behandlung großer Tumore geeignet, i. e. ab 0,1 bis 1 cm3 Tumorgröße. Eine erfindungsgemäße

pharmazeutische Zusammensetzung ist beispielsweise zur oralen Gabe hergerichtet, beispielsweise mit folgenden Hilfs-und Trägerstoffen : kolloidales SiC2, Crospovidon, Hydroypropylmethylcellulose, Laktosemonohydrat, Magnesiumstearat, Polyethylenglykol, Povidon, Stärke, Talkum, TiO2, und/oder gelbes Eisenoxid. Die Dosierung beträgt täglich 1 bis 50 mg, vorzugsweise 10 bis 30 mg. Es kann sich empfehlen, anfangs einer Therapie eine Startdosis von 20 bis 500 mg, insbesondere 50 bis 150 mg, für die ersten 1 bis 10 Tage, insbesondere ersten 1 bis 3 Tage, zu verabreichen. In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird die eingangs genannte Substanz mit einem oder mehreren Zuckerphosphaten, beispielsweise Fructose-1, 6-bisphosphat, Glycerat-2,3-bisphosphat, Glycerat-3-Phosphat, Ribose-1, 5-bisphosphat, Ribulose-1, 5-bisphosphat, kombiniert, wobei die Stoffkombination in einer Darreichungsform, beispielsweise Tablette, gemischt sein kann. Es ist aber auch möglich, die Komponenten separat in gleichen oder verschiedenen Darreichungsformen zur Verfügung zu stellen. Das Zuckerphosphat kann in einer Dosierung von 20 bis 5000 mg pro Tag, beispielsweise 100 bis 500 mg, verabreicht werden.

Diese Varianten der Erfindung führt überraschenderweise zur Hemmung des Wachstums von Tumorzellen und Tumorgewebe, weil diese Substanzen bzw. der Metabolit an die Pyruvat- kinase binden und den für Tumorzellen entgleisten Energi- estoffwechsel hemmen oder rückgängig machen können. Aus diesen zusammenhängen ergibt sich als besonderer Vorteil, daß diese Substanzen spezifisch in den SToffwechsel von Tumorzellen und nicht oder weniger in jenen von

Normalzellen eingreifen und somit allenfalls geringe Ne- benwirkungen auftreten.

Die Wirksamkeit dieser Substanzen ist deshalb über- raschend, weil die bekannte Wirkung als Pyrimidinsynthese- hemmer einen völlig anderen Wirkmechanismus betrifft und die phänomenologische Beobachtung einer antiproliferativen Wirkung im Wesentlichen auf Immunzellen und Zellen, die im Zusammenhang mit inflammatorischen Erkrankungen stehen, gerichtet ist.

Von besonderer Bedeutung ist auch eine Kombination eines oder mehrerer der auf der vorangehenden Seite genannten Wirkstoffe mit einem oder mehreren der weiter vorange- henden Wirkstoffe oder Aminooxyacetat (AOA, NH2-0-CH2-COOH, Salze oder Ester, beispielsweise C1-C10 Alkyl-oder Hydroxyalkylester, hiervon). Z. B. AOA ist ins- besondere auf kleine Tumore (< 0,1 bis 1 cm3) wirksam bzw. verhindert deren Bildung, insbesondere die Metastasen- bildung, während Verbindungen der Formeln 10 oder 11, ggf. in Kombination mit Zuckerphosphat gegen die großen Tumore wirksam ist. Grund hierfür sind die unterschiedlichen Stoffwechsel in kleinen bzw. großen Tumoren. Die vorste- henden Ausführungen zu Kombinationen gelten analog.

Erfindungsgemäße Substanzen sind des weiteren verwendbar zur Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung zur Behandlung der Herzinsuffizienz bzw. der Chronic Cardiac Failure (CCF). Hierunter fallen die im Rahmen der New York Heart Association (NYHA) Classification definierten Vari- anten bzw. Grade von NYHA I bis NYHA IV. Bei allen diesen Erkrankungen handelt es sich um ein akutes und/oder chro- nisches Unvermögen des Herzmuskels, bei Belastung oder

schon in Ruhe den für den Stoffwechsel des Organismus er- forderlichen Blutauswurf bzw. die erforderliche Förder- leistung aufzubringen. Ursachen hierfür liegen in der unzureichenden Glykolyse durch Glucosemangel im Herzmuskel und/oder dessen unzureichende Sauerstoffversorgung sowie in komplexen koronaren Entzündungsprozessen (Aktivierung von Zellen des Immunsystems sowie Komplement). Dieser As- pekt der Erfindung beruht dabei auf der Erkenntnis, daß mit den erfindungsgemäßen Substanzen alternative ener- gieerzeugende biochemische Prozesse moduliert werden und somit es auch möglich ist, gleichsam Ersatzpfade für die vorstehend genannten mangelhaft funktionierenden Prozesse zu schaffen, beispielsweise durch Aktivierung der Seri- nolyse oder Glutaminolyse oder mit erfindungsgemäßen Sub- stanzen das existierende dynamische Gleichgewicht zwischen Glykolyse auf der einen Seite und der Glutaminolyse auf der anderen Seite zu Gunsten der Glykolyse zu verschieben unter gleichzeitiger Gabe von Sauerstoff (Erhöhung des Sauerstoff-Partialdruckes im Blut, beispielsweise durch Beatmung). In diesem Zusammenhang kann die Gabe von er- findungsgemäße entzündungshemmenden Substanzen die dro- hende lebensgefährliche Acidose (durch Lactatbildung) vermieden werden. Gegenüber den bekannten Maßnahmen, wie Gabe von ACE-Hemmern, Diuretika, Digitalis, positiv ino- tropen Substanzen, oder Isosorbiddinitrat, wird mit er- findungsgemäßen Substanzen direkt in den Energiestoffwechsel eingegriffen und dieser verbessert.

Nebenwirkungen sind folglich vergleichsweise gering.

In diesem Zusammenhang wurde im Rahmen der Erfindung auch gefunden, daß zumindest in den Fällen der NYHA Grade II bis IV die Konzentration von Tumor M2-PK (= M2-PK dimer in Gegensatz zu Normal-M2-PK, welche tetramer vorliegt) in

Zellen und/oder dem Blut zunimmt, welche routinemäßig leicht, im Gegensatz zu bisher gängigen Methoden, bestimmt werden kann. Daher lehrt die Erfindung weiterhin die Ver- wendung eines Tumor M2-PK detektierenden Testsystems zur Herstellung eines Diagnostikums zur in vitro Diagnose einer Herzinsuffizienz, insbesondere auch des Grades bzw. der damit verbundenen Entzündungsprozesse. Werden bei einem Patienten im Blutplasma gegenüber Standardwerten (definierte maximale Grenzwerte ; Normalkollektiv) erhöhte Tumor M2-PK Werte (Kollektiv der Erkrankten) gefunden, so ist dies indikativ für das Vorliegen einer Herzinsuf- fizienz und/oder für damit korrelierte Entzündungspro- zesse, zumindest aber für das Risiko, an Herzinsuffizienz zu erkranken. Eine solche Blutplasmaanalyse ist einfach und kurzfristig durchführbar. Demgegenüber sind bisherige Standardmethoden Goldstandard, Blutgasanalyse) routineun- tauglich und teuer. Es können im Rahmen dieses Aspektes der Erfindung beliebige bekannte Testsysteme eingesetzt werden, welche Tumor M2-PK detektieren, z. B. immunolo- gische Testsysteme mit Antikörpern. Insbesondere sind auch per se bekannte Testsysteme einsetzbar, welche Tumor M2-PK als Tumorstoffwechselmarker detektieren, beispielsweise hierfür spezifische monoklonale Antikörper.

Diverse erfindungsgmäß einsetzbare Substanzen sind in den weiteren Figuren dargestellt. Dabei sind insbesondere die wesentlichen Variationsmöglichkeiten beispielhaft dargestellt, wobei die ohne weiteres daraus ersichtlichen Permutationen der Einfachheit halber nicht dargestellt sind. Die Erfindung umfasst schließlich auch alle natürli- che Metaboliten der beschriebenen Substanzen