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Patent Searching and Data


Title:
COMPRESSION ARTICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/224204
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a compression article and a method for producing same on a knitting machine, more particularly a flat knitting machine. In the compression article (10), each number of stitches per row of stitches is matched to the radial circumference of the body part to be treated by means of the compression article (10). The compression article has a plurality of points (15 to 18) distributed over the circumference of the compression article, at which a stitch increase and/or a stitch decrease occurs in a row of stitches. Furthermore, the number of stitches in the wale direction varies over the circumference of the compression article (10) and is matched to the shape of the body part to be treated in the body part longitudinal direction.

Inventors:
PLATZ SASCHA (DE)
FRANKENBERG BERNHARD (DE)
BANNWARTH SEBASTIAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/063124
Publication Date:
November 28, 2019
Filing Date:
May 21, 2019
Export Citation:
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Assignee:
BSN JOBST GMBH (DE)
International Classes:
D04B1/26
Domestic Patent References:
WO2003040449A12003-05-15
Foreign References:
DE102015115228B32016-09-15
EP1621164A12006-02-01
US4527402A1985-07-09
EP3085822A12016-10-26
DE202017100286U12018-04-23
EP3251641A12017-12-06
Attorney, Agent or Firm:
KOHLER SCHMID MÖBUS PATENTANWÄLTE PARTG MBB (DE)
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e:

1. Kompressionsartikel, hergestellt aus einem auf einer

Strickmaschine, insbesondere einer Flachstrickmaschine erzeugten Gestrick, bei dem jeweils die Maschenanzahl je Maschenreihe dem radialen Umfang des durch den Kompressionsartikel (10) zu behandelnden Körperteils angepasst ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Kompressionsartikel (10) zur Anpassung an die Form des zu behandelnden Körperteils in Umfangsrichtung mehrere über seinen Umfang verteilte Stellen aufweist, an denen in einer

Maschenreihe eine Maschenzunahme und/oder eine

Maschenminderung erfolgt, und dass außerdem die Anzahl der Maschen in Maschenstäbchenrichtung über den Umfang des Kompressionsartikels (10) variiert und der Kompressionsartikel damit zusätzlich der Form des zu behandelnden Körperteils in Körperteillängsrichtung angepasst ist.

2. Kompressionsartikel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass seine zentrale Längsachse mit der zentralen Längsachse des zu versorgenden Körperteils übereinstimmt.

3. Kompressionsartikel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch

gekennzeichnet, dass er als dreidimensionales Flach- oder

Rundgestrick hergestellt ist.

4. Kompressionsartikel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch

gekennzeichnet, dass er als nahtloses Schlauchrund-Gestrick hergestellt ist.

5. Kompressionsartikel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er unter Verwendung von

Spickeitechniken hergestellt ist.

6. Kompressionsartikel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er aus mehreren streifenförmigen Teilabschnitten (11 bis 14) gebildet ist, die in Umfangsrichtung des Kompressionsartikels durch Zonen (15 bis 18) mit einer

Maschenzunahme und/oder einer Maschenabnahme voneinander getrennt sind.

7. Kompressionsartikel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenränder der Teilabschnitte (11 bis 14) parallel oder nicht parallel zueinander verlaufen.

8. Kompressionsartikel nach Anspruch 6 oder 7, dadurch

gekennzeichnet, dass zumindest einige der Teilabschnitte (11 bis 14) eine unterschiedliche Anzahl von Maschenreihen aufweisen.

9. Kompressionsartikel nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufteilung des Gestricks (10) in

Teilabschnitte (11 bis 14), die Maschenzahl je Maschenreihe in den Teilabschnitten (11 bis 14) und die Anzahl von Maschenreihen je Teilabschnitt (11 bis 14) entsprechend aus bei der Vermessung des zu stützenden Körperteils gewonnenen Daten bestimmt wird.

10. Kompressionsartikel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er zumindest teilweise unter

Verwendung von elastischen Garnen hergestellt ist.

11. Kompressionsartikel nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die elastischen Garne die Grundbindung des Gestricks bilden und/oder als Schuss- und/oder Kettfäden in das Gestrick

eingebunden sind.

12. Kompressionsartikel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der auf den Körperteil ausgeübte Kompressionsdruck vom distalen Ende des Artikels (10) zum proximalen Ende hin abnimmt.

13. Kompressionsartikel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er aus einem doppellagigen oder doppelflächigen Gestrick hergestellt ist.

14. Verfahren zur Herstellung eines Kompressionsartikels auf einer Strickmaschine, insbesondere einer Flachstrickmaschine,

gekennzeichnet durch die Schritte:

- Vermessen des durch den Kompressionsartikel (10) zu

stützenden Körperteils an einzelnen Messpunkten;

- Auswahl eines Grundschnittes für den Kompressionsartikel (10) aus einem Katalog, dessen Maße am besten mit dem

vermessenen Körperteil übereinstimmen;

- Korrektur der Maschenzahl der Maschenreihen und der Anzahl der Maschen in den einzelnen Maschenstäbchen des

Grundschnittes entsprechend den Maßen des Körperteils in Umfangs- und Körperteillängsrichtung zwischen den

Messpunkten;

- Stricken des korrigierten Grundschnittes auf einer

Strickmaschine, insbesondere einer Flachstrickmaschine.

15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der korrigierte Grundschnitt durch Berechnen mehrerer Teilabschnitte hergestellt wird, wobei die Teilabschnitte (11 bis 14) jeweils durch Zonen (15 bis 18), in denen die Maschenzahl der Maschenreihen des Gestricks (10) vermindert und/oder vergrößert wird,

voneinander getrennt sind.

16. Verfahren zur Herstellung eines Kompressionsartikels (10) auf

einer Strickmaschine, insbesondere einer Flachstrickmaschine, gekennzeichnet durch die Schritte:

- Vermessen des durch den Kompressionsartikel (10) zu stützenden Körperteils durch Scannen des Körperteils;

Berechnung der notwendigen Maschenanzahl je Maschenreihe entsprechend dem gemessenen Umfang des Körperteils im durch die Maschenreihe abgedeckten Bereich des Körperteils;

Berechnung derjenigen Stellen innerhalb jeder Maschenreihe, an denen eine Maschenzu- und/oder -abnahme im Vergleich zur vorangehenden Maschenreihe erforderlich ist, sodass die zentrale Längsachse des Kompressionsgestricks (10) mit der zentralen Längsachse des Körperteils übereinstimmt;

Berechnung der notwendigen Anzahl von Maschen je

Maschenstäbchen des Kompressionsartikels (10) zur Abdeckung des Körperteils in dessen Längsrichtung;

Stricken des Kompressionsartikels (10) auf einer

Flachstrickmaschine unter Verwendung der berechneten

Maschenzahlen je Maschenreihe, den berechneten Stellen einer Maschenzu- und/oder -abnahme in den Maschenreihen und den berechneten notwendigen Anzahlen von Maschen je

Maschenstäbchen.

Description:
Kompressionsartikel

B e s c h r e i b u n g :

Die Erfindung bezieht sich auf einen auf einer Strickmaschine erzeugten Kompressionsartikel, bei dem jeweils die Maschenanzahl je Maschenreihe dem radialen Umfang des durch den Kompressionsartikel zu behandelnden Körperteils angepasst ist.

Insbesondere zur Vermeidung oder Behandlung von Ödemen, Varikösen, venöser Insuffizienz sowie nach venenchirurgischen Eingriffen werden solche Kompressionsartikel in Form von Kompressionsstrümpfen,

Kompressionshandschuhen, Fußkappen und dergleichen eingesetzt.

Weitere elastische Artikel sind Gelenkbandagen oder auch

Verbrennungsbandagen. Im Sport werden stützende Bandagen zum

Schutz vor Verletzungen und teilweise auch zur Leistungserhöhung eingesetzt. Diese Artikel werden wegen der guten elastischen Eigenschaften

vorwiegend als Gestricke hergestellt, wobei eine Fertigung auf einer Flachstrickmaschine die Regel ist. Der Artikel wird dabei als flachliegendes Gestrick hergestellt, dessen Längsränder anschließend zusammengenäht werden, sodass sich der gewünschte dreidimensionale Artikel ergibt. Das flachliegende Gestrick wird dabei in Bereichen, in denen der zu

behandelnde Körperteil einen größeren Umfang aufweist mit mehr

Maschen je Maschenreihe gestrickt als in Bereichen eines geringeren Umfangs. Die Maschenzunahmen und die Maschenminderungen erfolgen dabei an den Rändern des flachliegenden Gestricks. Dies bedeutet, dass nach dem Schließen der Längsnaht des flachliegenden Gestricks diese Längsnaht einen gekrümmten Verlauf hat, während der

gegenüberliegende Umfangsbereich des Kompressionsartikels in

Längsrichtung absolut gerade verläuft. Die Form des Kompressionsartikels bildet somit die Anatomie des Körperteils nur unvollkommen nach.

Insbesondere fallen die Längsachsen des Kompressionsartikels und des Körperteils nicht zusammen.

Bei Patienten sind Ausbeulungen und Formänderungen am betroffenen Körperteil jedoch an allen Umfangsstellen möglich. Ein Unterschenkel eines solchen Patienten kann daher nicht nur die muskelbedingte

Umfangserweiterung im Wadenbereich, sondern auch Ausbeulungen im Schienbeinbereich aufweisen. Daher sind die bisher erhältlichen

Kompressionsartikel selbst bei einem genauen Vermessen des Körperteils und einer Maßanfertigung des Kompressionsartikels nicht ausreichend passend. Zudem ist die heute eingesetzte, oben beschriebene Flachstrick- Technologie für die Herstellung derartiger Produkte nur bedingt geeignet.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, Kompressionsartikel mit einer verbesserten Passform zur Verfügung zu stellen. Die Aufgabe wird gelöst durch einen Kompressionsartikel, hergestellt aus einem auf einer Strickmaschine, insbesondere einer Flachstrickmaschine erzeugten Gestrick, bei dem jeweils die Maschenanzahl je Maschenreihe dem radialen Umfang des durch den Kompressionsartikel zu behandelnden Körperteils angepasst ist und der dadurch gekennzeichnet ist, dass er zur Anpassung an die Form des zu behandelnden Körperteils in

Umfangsrichtung mehrere über seinen Umfang verteilte Stellen aufweist, an denen in einer Maschenreihe eine Maschenzunahme und/oder eine Maschenminderung erfolgt, und dass außerdem die Anzahl der Maschen in Maschenstäbchenrichtung über den Umfang des Kompressionsartikels variiert und der Kompressionsartikel dadurch zusätzlich der Form des zu behandelnden Körperteils in Körperteillängsrichtung angepasst ist.

Der erfindungsgemäße Kompressionsartikel zeichnet sich dadurch aus, dass Maschenzunahmen und/oder Maschenminderungen an denjenigen Umfangsstellen erfolgen, an denen das zu stützende Körperteil ebenfalls eine Änderung seines Umfangs erfährt und nicht mehr nur im Bereich der Längsnaht des Artikels. Außerdem ist die Passform in Längsrichtung verbessert, in dem auch die Anzahl der Maschen in

Maschenstäbchenrichtung des Kompressionsartikels über dessen Umfang variiert. So kann beispielsweise ein Kompressionsstrumpf gemäß der Erfindung im Wadenbereich mehr Maschenreihen aufweisen als im

Schienbeinbereich. Damit lässt sich nicht nur eine bessere Passform des Kompressionsartikels, sondern auch eine gleichmäßigere Verteilung des Kompressionsdrucks auf den Körperteil erzielen. Der dreidimensional gestrickte Artikel hat daher neben einer verbesserten Passform auch eine verbesserte Wirksamkeit.

Bevorzugt kann der Kompressionsartikel so gestrickt sein, dass seine zentrale Längsachse mit der zentralen Längsachse des zu versorgenden Körperteils übereinstimmt. Dadurch lassen sich besonders gleichmäßige Druckverhältnisse über den Umfang des Körperteils erreichen. Weiter Ist es von Vorteil, wenn der Kompressionsartikel als dreidimensionales Flach- oder Rundgestrick hergestellt ist. Durch

Maschenanhäufungen in einem mittleren Bereich des Gestricks entsteht ein dreidimensionales Gebilde. Der Kompressionsartikel kann aber auch als ein nahtloses Schlauchrund-Gestrick hergestellt werden und dadurch eine dreidimensionale Form erhalten. Der Schritt des anschließenden Zusammennähens der Ränder des Gestricks kann dann entfallen.

Vorzugsweise kann der Kompressionsartikel zusätzlich unter Verwendung von Spickeitechniken hergestellt sein. Mit Spickeitechniken in Verbindung mit der über den Umfang verteilten Maschenzunahme und/oder

Maschenabnahme lassen sich nahezu beliebige dreidimensionale

Strukturen hersteilen.

Bei einer bevorzugten Ausgestaltung kann der Kompressionsartikel aus mehreren streifenförmigen Teilabschnitten gebildet sein, die in

Umfangsrichtung des Kompressionsartikels durch Zonen mit

Maschenzunahmen und/oder Maschenabnahmen voneinander getrennt sind.

Je nach der Anzahl der Teilabschnitte lassen sich somit auf technisch relativ einfache Weise Kompressionsartikel herstellen, bei denen eine Maschenzunahme und/oder eine Maschenminderung an mehreren

Umfangsstellen vorhanden ist. Die Seitenränder der Teilabschnitte können dabei parallel oder auch nicht parallel zueinander verlaufen.

Außerdem können zumindest einige der Teilabschnitte eine

unterschiedliche Anzahl von Maschenreihen bzw. eine unterschiedliche Länge der Maschenstäbchen (= Anzahl von Maschen pro

Maschenstäbchen) aufweisen, um den Kompressionsartikel auch an die Kontur des Körperteils in dessen Längsrichtung gut anpassen zu können. Vorzugsweise kann dabei die Aufteilung des Gestricks in Teilabschnitte, die Maschenzahl je Maschenreihe in den Teilabschnitten und die Anzahl von Maschenreihen je Teilabschnitt entsprechend aus bei der Vermessung des zu stützenden Körperteils gewonnenen Daten bestimmt werden.

Der Kompressionsartikel kann außerdem in an sich bekannter Weise zumindest teilweise unter Verwendung von elastischen Garnen hergestellt sein. Die elastischen Fäden können dabei die Grundbindung des Artikels bilden und/oder als Schuss- und/oder Kettfäden eingebunden sein.

Bei bestimmten Ausführungsformen ergeben sich weitere Vorteile, wenn der auf den Körperteil durch den Kompressionsartikel ausgeübte

Kompressionsdruck vom distalen Ende des Artikels zum proximalen Ende hin abnimmt. Diese Maßnahme unterstützt das Ableiten von

Lymphflüssigkeit zum Herz hin und begünstigt damit das Ausscheiden überschüssiger Flüssigkeit aus dem Körper.

Der Kompressionsartikel kann aus einem doppelflächigen oder

doppellagigen Gestrick hergestellt sein. Das Gestrick kann beispielsweise aus einer R-R-Bindung hergestellt sein. Oder es kann mehrere R-L-Lagen aufweisen, die flächig oder punktuell miteinander verbunden sind.

Die Erfindung betrifft außerdem ein erstes Verfahren zur Herstellung eines Kompressionsartikels auf einer Strickmaschine, insbesondere einer

Flachstrickmaschine, das gekennzeichnet ist durch die Schritte:

- Vermessen des durch den Kompressionsartikel zu stützenden

Körperteils an einzelnen Messpunkten;

- Auswahl eines Grundschnittes für den Kompressionsartikel aus

einem Katalog, dessen Maße am besten mit dem vermessenen Körperteil übereinstimmen; Korrektur der Maschenzahl der Maschenreihen und der Anzahl der Maschen in den einzelnen Maschenstäbchen des Grundschnittes entsprechend den Maßen des Körperteils zwischen den

Messpunkten;

Stricken des korrigierten Grundschnittes auf einer Strickmaschine, insbesondere einer Flachstrickmaschine.

Dieses Verfahren eignet sich insbesondere zur Herstellung von

Kompressionsartikeln mit sehr guter Passform. Dabei ist es von Vorteil, wenn der korrigierte Grundschnitt durch Berechnen mehrerer

Teilabschnitte hergestellt wird, wobei die Teilabschnitte jeweils durch Zonen, in denen die Maschenzahl der Maschenreihen des Gestricks vermindert und/oder vergrößert wird, voneinander getrennt sind. Die Anzahl der Teilabschnitte kann vorgegeben sein oder frei gewählt werden.

Ein alternatives Verfahren zur Herstellung eines Kompressionsartikels auf einer Strickmaschine, insbesondere einer Flachstrickmaschine nach der Erfindung ist gekennzeichnet durch die Schritte:

Vermessen des durch den Kompressionsartikel zu stützenden

Körperteils durch Scannen des Körperteils;

Berechnung der notwendigen Maschenanzahl je Maschenreihe entsprechend dem gemessenen Umfang des Körperteils im durch die Maschenreihe abgedeckten Bereich des Körperteils;

Berechnung derjenigen Stellen innerhalb jeder Maschenreihe, an denen eine Maschenzu- und/oder -abnahme im Vergleich zur vorangehenden Maschenreihe erforderlich ist, sodass die zentrale Längsachse des Kompressionsgestricks mit der zentralen

Längsachse des Körperteils übereinstimmt; Berechnung der notwendigen Anzahl von Maschen je

Maschenstäbchen des Kompressionsartikels zur Abdeckung des Körperteils in dessen Längsrichtung;

Stricken des Kompressionsartikels auf einer Flachstrickmaschine unter Verwendung der berechneten Maschenzahlen je Maschenreihe, den berechneten Stellen einer Maschenzu- und/oder -abnahme in den Maschenreihen und den berechneten notwendigen Anzahlen von Maschen je Maschenstäbchen.

Dieses Verfahren erfordert das vollständige Scannen des zu stützenden Körperteils. Aus diesen Messdaten werden dann Maschenreihe für

Maschenreihe die erforderliche Maschenzahl und/oder Spickelpunkte für die optimale Passform des Kompressionsartikels berechnet. Eine

Maschenzunahme oder eine Maschenminderung kann an jeder Stelle innerhalb einer Maschenreihe erfolgen, nicht nur an den Rändern von Teilabschnitten. Dieses aufwändigere Verfahren eignet sich insbesondere zur Herstellung von Kompressionsartikeln für Patienten mit Beschwerden, für die eine hervorragende Passform und eine optimale

Kompressionsdruckverteilung unerlässlich sind.

Im Folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel eines

erfindungsgemäßen Kompressionsartikels mit Bezug auf die Zeichnung näher beschrieben.

Dabei zeigen :

Fig. 1 eine Draufsicht auf Teilabschnitte eines Grundschnitts für

einen Kompressionsartikel;

Fig. 2 der Kompressionsartikel aus Fig. 1 nach Fertigstellung auf

einer Flachstrickmaschine. Der in den Fig. 1 und 2 gezeigte Kompressionsartikel 10 wird im

dargestellten Beispiel auf einer Flachstrickmaschine hergestellt und im Entwurfsstadium in vier Teilabschnitte 11, 12, 13 und 14 aufgeteilt, die zwischen sich Zonen 15 - 18 definieren, in denen eine Maschenzunahme und/oder eine Maschenminderung erfolgt. Die vier Teilabschnitte 11 bis 14 werden dabei mit gemeinsamen Fadenführern gestrickt, sodass sich das in Fig. 2 gezeigte, fertige Gestrick ergibt. Die Darstellung in Fig. 1 dient jedoch der besseren Erläuterung des Herstellungsverfahrens des Artikels 10.

Jedes der Teilabschnitte 11 bis 14 wird in den Zonen 15 bis 18 an den Längsrändern der Teilabschnitte 11 bis 14 bezüglich der Maschenzahl in jeder Maschenreihe derart angepasst, dass das fertige

Kompressionsgestrick 10 in seiner Form einem zu stützenden Körperteil optimal angepasst ist. Dazu werden Messdaten des Körperteils zunächst dazu verwendet, einen Grundschnitt für den Kompressionsartikel 10 aus einem Set verfügbarer Schnitte auszuwählen, der bereits nahe an der erforderlichen Form des Kompressionsartikels 10 liegt. Die Schnitte der Teilabschnitte 11 bis 14 dieses Grundschnitts werden anschließend so korrigiert, dass die Passform des aus den Teilabschnitten

zusammengesetzten Kompressionsartikels 10 der Form des Körperteils optimal angepasst ist. Diese Korrektur geschieht durch Anpassen der Maschenzahl je Maschenreihe in den Zonen 15 bis 18 an den

Längsrändern der Teilabschnitte 11 bis 14 sowie dem Vorsehen von Spickelzonen 19 zumindest in einigen der Teilabschnitte 11 bis 14. Auch die Länge der Maschenstäbchen der Teilabschnitte 11 bis 14 wird

entsprechend der Körperteilform variiert. Insgesamt entsteht somit der in Fig. 2 gezeigte dreidimensionale Kompressionsartikel 10, der nur noch durch eine Längsnaht geschlossen werden muss.