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Patent Searching and Data


Title:
COMPRESSION ELEMENT, COMPRESSION DEVICE, AND COMPRESSION SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2010/066244
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a compression element, to a compression device, and to a compression system for closing an opening in an artery. The compression element is formed of a tear-proof film as a compression pillow filled with a gas or a fluid. The compression device has a bail and a belt, wherein pressure is exerted on the compression element by means of a compression part, and thereby the opening in the artery is closed in practice. The compression system can be used reliably at low material cost, provides secure closure of the arterial opening, and is easily adaptable to the patient's body.

Inventors:
SCHROEDER JUERGEN (DE)
Application Number:
PCT/DE2009/001737
Publication Date:
June 17, 2010
Filing Date:
December 11, 2009
Export Citation:
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Assignee:
SCHROEDER JUERGEN (DE)
International Classes:
A61B17/132
Domestic Patent References:
WO1998052477A11998-11-26
Foreign References:
EP0462088A21991-12-18
JPH05154160A1993-06-22
US20040068290A12004-04-08
DE3047723A11982-07-15
US20040122469A12004-06-24
EP1402825A22004-03-31
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
HAUCK PATENT- UND RECHTSANWÄLTE (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Kompressionselement zum Verschluss einer Öffnung an einer Leisten- oder Armarterie, dadurch gekennzeichnet, dass es als mit einem Gas oder einer Flüssigkeit ge- fülltes Kompressionskissen (3) aus einer reißfesten Folie ausgebildet ist.

2. Kompressionselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Kompressionskissen (3) zumindest teilweise transparent ist.

3. Kompressionselement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Kompressionskissen (3) eine flache Unterseite zum Auflegen auf die Haut eines Patien- ten aufweist.

4. Kompressionselement nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kompressionskissen (3) in eine größere Folie (6) integriert ist.

5. Kompressionselement nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kompressionskissen (3) auf seiner Unterseite eine U-förmige oder in der Form eines unterbrochenen Ringes ausgebildete KIe- befläche, insbesondere selbstklebende Fläche (4), aufweist .

6. Kompressionsvorrichtung zum Verschluss der Öffnung an einer Leistenarterie mit den folgenden Bestandteilen:

einem Bügel (18), an dem mindestens ein Kompressionsteil (8) angeordnet ist;

einem beide Enden des Bügels (18) verbindenden flexib- len Gurt (14) ;

einer mindestens an einem Bügelende angeordneten Spannvorrichtung für den Gurt (14); und

mindestens einer Abstützvorrichtung für den Bügel (18) .

7. Kompressionsvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstützvorrichtung zwei beidseitig vom Bügel (18) angeordnete Abstützelemente (12) aufweist.

8. Kompressionsvorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannvorrichtung als Gewindestange mit Schraube (10) ausgebildet ist.

9. Kompressionsvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Bügelende auf der Seite der Kompression ein Loch oder einen Schlitz aufweist, durch den sich die Gewindestange erstreckt und mit der auf dem Bügelende angeordneten Schraube (lθ) verschraubbar ist.

10. Kompressionsvorrichtung nach einem der Ansprüche 6-9, dadurch gekennzeichnet, dass der Bügel (18) zur Ver- Stellung seiner Länge teleskopartig ausziehbar und zusammenschiebbar ist, wobei insbesondere gleichzeitig der Winkel zwischen beiden Teilen veränderbar ist.

11. Kompressionsvorrichtung nach einem der Ansprüche 6-10, dadurch gekennzeichnet, dass das Kompressionsteil (8) eine Platte zur Zusammenwirkung mit einem Kompressionselement umfasst.

12. Kompressionsvorrichtung nach einem der Ansprüche 6-10, dadurch gekennzeichnet, dass das Kompressionsteil eine am Bügel (18) federnd gelagerte Stange zur Zusammenwirkung mit einem Kompressionselement, insbesondere einer Pelotte (15), umfasst.

13. Kompressionsvorrichtung nach einem der Ansprüche 6-12, dadurch gekennzeichnet, dass der Bügel (18) mit zwei im Abstand voneinander angeordneten Kompressionsteilen (8) versehen ist.

14. Kompressionsvorrichtung nach einem der Ansprüche 6-13, dadurch gekennzeichnet, dass der Bügel (18) zwei mit Abstand voneinander angeordnete Abstützvorrichtungen aufweist .

15. Kompressionsvorrichtung nach einem der Ansprüche 6-14, dadurch gekennzeichnet, dass sie mit einem Druckmessgerät (9) versehen ist, das den Druck an der Kontaktfläche zwischen Kompressionsteil und Kompressionselement misst .

16. Kompressionssystem, dadurch gekennzeichnet, dass es eine Kompressionsvorrichtung und ein Kompressionselement nach einem der Ansprüche 1-5 aufweist.

17. Kompressionssystem nach Anspruch 16, dadurch gekenn- zeichnet, dass es eine Kompressionsvorrichtung nach einem der Ansprüche 6-15 aufweist.

Description:
Kompressionselement, Kompressionsvorrichtung und Kompressionssystem

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kompressionselement zum Verschluss der Öffnung an einer Leisten- oder Armarte- rie. Ferner ist die Erfindung auf eine Kompressionsvorrichtung zum Verschluss der Öffnung an einer Leistenarterie gerichtet. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Kompressionssystem, das ein Kompressionselement und eine Kompressionsvorrichtung aufweist.

Diagnostische und therapeutische Eingriffe am Gefäßsystem werden in der Mehrzahl mit Zugang über die Leistenarterien oder Armarterien durchgeführt. Der Verschluss der Öffnung in der Gefäßwand geschieht herkömmlich durch manuelle Kom- pression. Heute verwendet man für die äußere Kompression häufig einfache mechanische Apparate, oder man verschließt die Gefäßwand durch eine Naht oder führt vergleichbare Maßnahmen unmittelbar an der Gefäßwand durch. Die zuletzt genannten Maßnahmen erfordern regelmäßig eine wenigstens 2 mm weite Öffnung in der Gefäßwand, weshalb nach Eingriffen mit kleineren Kathetern oder Schleusen nach wie vor die äußere Kompression zur Blutstillung bevorzugt wird. Deshalb und wohl auch aus Kostengründen wird die Zugangsöffnung nach Angiographie oder Intervention immer noch in 70-90% der Fälle durch äußere Kompression verschlossen.

Für die Beurteilung der zur Kompression benutzten Apparate und Elemente spielen neben der richtigen Dosierbarkeit des Drucks folgende Kriterien eine Rolle:

1. exakte Platzierung der Kompression;

2. Sterilität an der Hautöffnung und in ihrer Umgebung;

3. freie Sicht auf die Punktionsstelle, damit Blutungen so- fort erkannt werden;

4. möglichst geringe Belästigung des Patienten bei mehr ¬ stündiger Kompression;

5. Vermeidung von schmerzhaften Druckstellen;

6. Materialkosten.

Bei einem der handelsüblichen Kompressionssysteme finden Plastikscheiben Verwendung, die mit Hilfe eines Stativs auf die Punktionsstelle gepresst werden. Der entscheidende Nachteil dieses Systems liegt in dem Umstand, dass die Bodenplatte des Stativs unter der Matratze liegt und der Pa ¬ tient dadurch an die Matratze gefesselt wird, was eine mehrstündige Behandlung ausschließt. Bei einem zweiten weit verbreiteten System wird eine aufblasbare Pelotte über der Punktionsstelle eingesetzt. Die Hauptnachteile dieses Systems sind seine hohen Kosten, weil für jeden Patienten ein neues Kompressionselement und ein neuer Gurt benötigt wird. Des Weiteren ist mit diesen Elementen eine gute Anpassung an die Körperoberfläche nicht immer möglich.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kompressions- element zum Verschluss einer Arterienöffnung zu schaffen, das bei guter Anpassung an die Körperoberfläche für einen besonders sicheren Verschluss der Arterienöffnung sorgt.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Kompressions- element der angegebenen Art dadurch gelöst, dass es als mit einem Gas oder einer Flüssigkeit gefülltes Kompressionskissen aus einer reißfesten Folie ausgebildet ist.

Mit dem erfindungsgemäß ausgebildeten Kompressionskissen gelingt eine besonders exakte Platzierung der Kompression, weil der Ort der Kompression ohne eine mögliche Beeinträchtigung durch die übrigen Komponenten des druckübertragenden Systems festgelegt wird. Ferner ermöglicht das Kompressionskissen eine sichere sterile Abdeckung der Punktionsstel- Ie und ihrer Umgebung. Gleichzeitig verhindert es eine Kontaminierung der übrigen Komponenten einer zugehörigen Kompressionsvorrichtung, wodurch die Kosten für den einzelnen Patienten gering gehalten werden.

Das erfindungsgemäß ausgebildete Kompressionselement ist ein mit Gas oder einer Flüssigkeit gefülltes Kissen, das aus einer reißfesten Folie besteht, wobei die Folie εus zwei aufeinander geschweißten Folienabschnitten bestehen kann. Der obere der beiden Folienabschnitte kann über den Inhalt gewölbt ausgebildet sein, während der untere Folien- abschnitt vorzugsweise flach ausgebildet ist. Das Kompressionskissen besitzt daher vorzugsweise eine flache Unterseite zum Auflegen auf die Haut eines Patienten.

Um eine freie Sicht auf die Punktionsstelle zu ermöglichen, ist das Kompressionskissen zweckmäßigerweise zumindest teilweise transparent ausgebildet. Es ist vorzugsweise in eine größere Folie integriert, um für Sterilität an der Hautöffnung und in deren Umgebung zu sorgen.

Vorzugsweise weist das Kompressionskissen auf seiner Unterseite eine U-förmige oder in der Form eines unterbrochenen Ringes ausgebildete Klebefläche, insbesondere selbstklebende Fläche, auf. Hiermit wird das Kissen in der unmittelbaren Umgebung der Punktionsstelle auf der Haut fixiert.

Das erfindungsgemäß ausgebildete Kompressionskissen findet vorzugsweise als Einwegmaterial Verwendung.

Bei der Anwendung des Kompressionskissens wird nach Entfer- nung der OP-Tücher, während Schleuse oder Katheter noch in der Punktionsöffnung liegen, das Kissen symmetrisch zu der Schleuse bzw. dem Katheter aufgelegt (der Sektor ohne Klebestreifen über der Schleuse oder dem Katheter) und auf der Haut fixiert. Die sterile größere Folie wird ausgebreitet. Dann erst wird eine zugehörige Kompressionsvorrichtung aufgesetzt, die gegenüber dem Patienten frei beweglich sein muss. Anschließend erfolgen ein kontrollierter Druckaufbau und die Entfernung von Schleuse oder Katheter.

Als Vorteile gegenüber dem Stand der Technik sind insbeson- dere eine genauere und zuverlässigere Platzierung des für die Blutstillung angewendeten Drucks, eine größere Sicherheit in Bezug auf die Sterilität und eine Kostensenkung zu erwähnen.

Der vorliegenden Erfindung liegt ferner die Aufgabe zugrunde, eine Kompressionsvorrichtung zum Verschluss der Öffnung an einer Leistenarterie zu schaffen, die bei geringen Materialkosten besonders zuverlässig einsetzbar ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Kompressionsvorrichtung gelöst, die die folgenden Bestandteile umfasst:

einen Bügel, an dem mindestens ein Kompressionsteil angeordnet ist;

einen beide Enden des Bügels verbindenden flexiblen Gurt;

eine mindestens an einem Bügelende angeordnete Spannvorrichtung für den Gurt; und

mindestens eine Abstützvorrichtung für den Bügel.

Beim Einsatz der Kompressionsvorrichtung wird der Bügel quer über den Leistenbereich eines Patienten gelegt, so dass das Kompressionsteil über der Punktionsstelle zu liegen kommt und mit einem entsprechenden Kompressionselement zusammenwirken kann. Der flexible Gurt wird um den Körper des Patienten gelegt und mit Hilfe der Spannvorrichtung gespannt. Dabei wird vom Kompressionsteil der Kompressionsvorrichtung auf das Kompressionselement ein genau dosierba- rer Druck ausgeübt,, mit dem die Punktionsstelle verschlossen wird. Der Bügel stützt sich dabei mit der Abstützvorrichtung an der Gegenseite auf dem Körper des Patienten ab.

Die Abstützvorrichtung der Kompressionsvorrichtung weist vorzugsweise zwei beidseitig vom Bügel angeordnete Abstützelemente auf. Auf diese Weise wird ein Verkippen des Bügels vermieden. Die Abstützelemente sind zweckmäßigerweise als plattenförmige Elemente ausgebildet, die über eine entsprechende Querstange am Bügel befestigt sind.

Zur Druckaufbringung auf das Kompressionselement wird der flexible Gurt gespannt, wodurch der Bügel mit dem Kompres- sionsteil gegen das Kompressionselement gepresst wird. Bei der Spannvorrichtung handelt es sich zweckmäßigerweise um eine Gewindestange mit Schraube. Dabei weist das Bügelende auf der Seite der Kompression vorzugsweise ein Loch oder einen Schlitz auf, durch den sich die Gewindestange erstreckt. Die Gewindestange ist mit der auf dem Bügelende angeordneten Schraube verschraubbar .

Um eine Breitenanpassung an den Körper des Patienten zu erreichen, ist der Bügel zur Verstellung seiner Länge insbesondere teleskopartig ausziehbar und zusammenschiebbar ausgebildet. Dieses Detail ermöglicht auch eine Änderung des Winkels zwischen der Abstützvorrichtung und der druckübertragenden Platte, wenn eine unterschiedliche Höhe der Auf- lagepunkte der Abstützvorrichtung zu einer Schrägstellung der Platte führen würde.

Was das Kompressionsteil anbetrifft, so besitzt dieses vor- zugsweise eine Platte zur Zusammenwirkung 'mit dem Kompressionselement. Die Platte kann hierbei eben oder auch gewölbt ausgebildet sein. Andere Ausgestaltungen des Kompressionsteiles in Anpassung an ein Kompressionselement sind natürlich ebenfalls ausführbar.

Bei einer anderen Ausführungsform der erfindungsgemäß ausgebildeten Kompressionsvorrichtung besitzt das Kompressi ¬ onsteil eine am Bügel federnd gelagerte Stange zur Zusammenwirkung mit einem Kompressionselement, insbesondere ei- ner Pelotte.

Während bei der vorstehend beschriebenen Ausführungsform das Kompressionsteil nichtelastisch am Bügel gelagert ist und vorzugsweise mit einem elastischen Kompressionselement zusammenwirkt, ist bei dieser Ausführungsform das Kompressionsteil selbst federnd am Bügel gelagert und wirkt vorzugsweise mit einem nichtelastisch ausgebildeten Kompressionselement, beispielsweise einer Pelotte, zusammen. Eine solche Pelotte kann aus solidem sterilisierbaren Material ausgebildet sein. Sie wird auf die Stange des Kompressionsteiles gesteckt, wobei die Stange beispielsweise über eine Druckfeder mit dem Bügel der Kompressionsvorrichtung verbunden ist. Am anderen Ende der Stange kann nach dem Prinzip einer Federwaage an einer Skala der Grad der Verkürzung der Feder als Maß für den aufgewendeten Druck abgelesen werden. Diese Lösung hat gegenüber dem auf Seite 2, 24 ff beschriebenen System den Vorteil, dass sie für die gesamte Dauer der Behandlung geeignet ist und eine Druckmessung ermöglicht

Die Kompressionsvorrichtung, d. h. der druckerzeugende Apparat, weist daher im Wesentlichen zwei Teile auf, einen quer über den Patienten zu legenden Bügel und einen Textil- gurt, der im Gebrauch unter dem Patienten liegt und beider- seits mit dem Bügel verbunden ist. Der Bügel erhält eine stabile Position über dem Patienten, indem er an drei Punkten aufliegt (über die Abstützeinrichtung an zwei Punkten und über ein Kompressionselement als drittem Punkt) . Das Kompressionsteil, das mit dem Kompressionselement in Kon- takt tritt, ist vorzugsweise transparent ausgebildet. Die Abstützung über die Abstützvorrichtung erfolgt zweckmäßigerweise in der gegenüberliegenden Leistenregion. Der Druck wird im Gebrauch vorzugsweise auf der Seite des Kompressionsteiles erzeugt, indem hier die Spannvorrichtung gespannt wird, d. h. das Ende des Bügels gegen den Gurt gezogen wird (Schraubenzug) .

In Weiterbildung der Erfindung ist die Kompressionsvorrichtung mit einem Druckmessgerät versehen. Auf diese Weise lässt sich der auf die Haut ausgeübte Druck ablesen und über die Spannvorrichtung einstellen.

Der erzeugte Druck wird mit einer Druckmessvorrichtung (Druckaufnehmer zwischen dem Kompressionselement und dem Kompressionsteil) gemessen und beispielsweise digital ange- zeigt. Auch eine mechanische Messung mit analoger Anzeige ist möglich.

Wenn gleichzeitig auf beiden Seiten eine Zugangsöffnung zu versorgen ist, ist der Bügel mit zwei Kompressionsteilen versehen und weist zweckmäßigerweise zwei mit Abstand voneinander angeordnete Abstützvorrichtungen auf.

Wenn gleichzeitig auf beiden Seiten eine Zugangsöffnung zu versorgen ist, muss der Bügel auf beiden Seiten mit einem Kompressionsteil ausgestattet sein, das dann mit zwei Kompressionselementen zusammenwirkt. Der Abstand der zwei Kompressionsteile kann an den Abstand der beiden Leistenarterien angepasst werden, da der Bügel zwischen beiden Kom- pressionsteilen zur Verstellung seiner Länge teleskopartig ausziehbar und zusammenschiebbar ausgebildet ist. Ferner muss die Vorrichtung in diesem Falle auf beiden Seiten eine Spannvorrichtung für die Druckerzeugung besitzen. Da der Bügel in diesem Fall nur an zwei Punkten aufliegt, muss ein Kippen der Vorrichtung verhindert werden, so dass in jeder Leistenregion eine Abstützvorrichtung vorgesehen ist, wobei je ein Querarm mit zwei in der Höhe verstellbaren Füßen für die notwendige Stabilität sorgt.

Des Weiteren liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Kompressionssystem zur Verfügung zu stellen. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Kompressionssystem gelöst, das eine Kompressionsvorrichtung und ein Kompressionselement der vorstehend beschriebenen Art aufweist. Dieses Kom- pressionssystera ist in Weiterbildung dadurch gekennzeich- net, dass es eine Kompressionsvorrichtung der vorstehend beschriebenen Art besitzt.

Das erfindungsgemäß ausgebildete Kompressionssystem besitzt eine Reihe von Vorteilen. Der Ort der Kompression kann durch das Anbringen (Aufkleben) des Kompressionskissens unabhängig von den anderen Teilen des Systems festgelegt werden und wird durch das Aufsetzen der Kompressionsvorrichtung (des Druck erzeugenden Apparates) nicht mehr verän- dert. Diese exakte Platzierung erlaubt darüber hinaus für schlanke Patienten die Wahl extra kleiner Kompressionskissen. Mit einer Folie werden die Punktionsstelle und ihre Umgebung steril abgedeckt und andere Teile des Systems vor Kontamination geschützt. Durch die Auflage an mindestens drei Punkten wird ein Kippen der Kompressionsvorrichtung verhindert. Der Kompressionsdruck kann zuverlässig eingestellt und exakt kontrolliert werden.

Schließlich wird nur wenig Einwegmaterial benötigt, nämlich das für das Kompressionskissen. Der Textilgurt der Kompressionsvorrichtung kann gewaschen werden, und die übrigen wieder verwendbaren Teile können aus weitgehend verschleißfreiem Material (beispielsweise Edelstahl) hergestellt werden, was die laufenden Kosten niedrig hält.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbei- spielen in Verbindung mit den Zeichnungen im Einzelnen erläutert. Es zeigen:

Abb. 1 ein Kompressionskissen im Profil; Abb. 2 ein längliches Kompressionskissen in der Draufsicht;

Abb. 3 ein rundes Kompressionskissen in der Draufsicht;

Abb. 4 ein Kompressionskissen mit Katheter oder Schleuse in der Draufsicht;

Abb. 5 ein Kompressionskissen mit Katheter oder Schleuse im Längsschnitt;

Abb. 6 ein Kompressionskissen in eine sterile Folie integriert;

Abb. 7 ein Kompressionssystem über einem Körperquerschnitt;

Abb. 8 ein Kompressionssystem am Patienten;

Abb. 9 ein Kompressionssystem in der Draufsicht;

Abb. 10 ein Kompressionssystem für die Behandlung beider Seiten über einem Körperquerschnitt;

Abb. 11 ein Kompressionssystem für die Behandlung beider Seiten in der Draufsicht; und

Abb. 12 eine weitere Ausführungsform eines Kompressionssystems im Körperquerschnitt. Abbildung 1 zeigt ein Kompressionskissen 3 im Profil. Das Kissen setzt sich aus einem oberen Folienabschnitt und einem unteren Folienabschnitt zusammen, die miteinander verschweißt sind. Der untere Folienabschnitt erstreckt sich seitlich über den oberen Folienabschnitt hinaus und ist flach ausgebildet. Er weist auf seiner Unterseite eine selbstklebende Fläche 4 auf.

Abbildung 2 zeigt das Kompressionskissen 3 der Figur 1 in der Draufsicht. Dabei ist die selbstklebende Fläche 4 des Folienabschnittes schraffiert dargestellt. Mit 5 ist eine Aussparung der selbstklebenden Fläche 4 bezeichnet, in der sich im Gebrauch beispielsweise ein Katheter oder eine Schleuse befindet.

Abbildung 3 zeigt eine Draufsicht auf ein Kompressionskissen 3, das rund ausgebildet ist. Die selbstklebende Fläche 4 besitzt hier etwa die Form eines abgeschnittenen Ringes. Auch hier weist die selbstklebende Fläche eine mittlere Aussparung 5 auf.

Abbildung 4 zeigt ein Kompressionskissen 3 mit Katheter/Schleuse 2 in der Draufsicht. Das Kompressionskissen 3 entspricht dem der Abbildung 2.

Abbildung 5 zeigt das Kompressionskissen 3 der Abbildung 4 mit Katheter oder Schleuse 2 im Längsschnitt. Mit 1 ist die Arteria femoralis bezeichnet.

Abbildung 6 zeigt eine räumliche Ansicht eines Kompressionskissens 3, das in eine die Zugangsregion steril abde- ckende größere Folie 6 integriert ist. Die selbstklebende Fläche ist hier bei 4 angedeutet.

Abbildung 7 zeigt einen Körperquerschnitt mit einem darauf angeordneten Kompressionssystem, das sich aus einem Kompressionskissen 3 der Abbildungen 1 bis 6 und einer Kompressionsvorrichtung zusammensetzt. Die Kompressionsvorrichtung weist einen im Gebrauch quer über den Körper eines Patienten gelegten Bügel 18 auf, der mit einem flexiblen Gurt 14 aus textilem Material etc. zusammenwirkt. Der Gurt 14 ist um den Körper des Patienten herumgelegt und auf der rechten Seite der Abbildung bei 13 mit dem Bügel 18 verbunden. Am in der Abbildung linken Bügelende wird die Verbindung von einem Schraubenzug 10 gebildet, bei dem eine Schraube mit einer Gewindestange zusammenwirkt. Die Schraube stützt sich auf dem geschlitzten Bügelende ab. Durch Festziehen der Schraube wird der Gurt 14 gespannt und damit über den Bügel 18 Druck auf das Kompressionskissen 3 aufgebracht .

Der Schraubenzug 10 ist bei 13 mit dem Gurt 14 verbunden. Der Bügel 18 besitzt ein Kompressionsteil 8, beispielsweise in der Form einer Platte, das mit dem Kompressionskissen 3 zusammenwirkt und auf dieses den gewünschten Druck ausübt. Das Kompressionsteil 8 ist mit einer Druckmesseinrichtung und einer geeigneten Druckanzeige 9 versehen.

Ferner weist der Bügel 18 eine Stelleinrichtung 11 auf, mit der die Länge des Bügels teleskopartig verstellbar ist. Am in der Abbildung rechten Bügelende besitzt der Bügel eine Abstützeinrichtung, von der ein Fuß bei 12 dargestellt ist. Abbildung 8 zeigt das Kompressionssystem der Abbildung 7 in räumlicher Ansicht. Man erkennt, dass die Abstützeinrichtung zwei Füße 12 besitzt, die über einen Querstab mit dem Bügel 18 verbunden sind. Auf diese Weise wird eine sichere Abstützung der Kompressionsvorrichtung erreicht und ein Verkippen derselben vermieden.

Das Kompressionsteil 8 wird durch Anziehen der Schraube 10 gegen das Kompressionskissen 3 gepresst. Das Kompressionskissen 3 ist in eine größere Schutzfolie 6 integriert.

Abbildung 9 zeigt die Kompressionsvorrichtung der Abbildung 8 in der Draufsicht.

Die Abbildungen 10 und 11 zeigen ein Kompressionssystem mit beidseitiger Anwendung. Hierbei werden zwei Kompressions- kissen 3 mit Hilfe eines bei 11 teleskopartig miteinander verbundenen Bügels 18 gegen die Öffnung in der Arterie ge- presst. Die Kompressionsvorrichtung besitzt bei dieser Ausführungsform zwei Abstützeinrichtungen, wobei entsprechende Füße bei 12 dargestellt sind. Sie ist ferner auf jeder Seite mit einem Schraubenzug 10 versehen, so dass auf jeder Seite der Kompressionsdruck eingestellt werden kann.

Abbildung 12 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Kompressionssystems im Körperquerschnitt. Bei dieser Ausführungsform ist das Kompressionselement nicht als elastisches Kissen, sondern als wiederverwendbare Pelotte 15 aus einem festen transparenten Material ausgebildet. Der Bügel 18 trägt ein Gehäuse, in dem eine Stange angeordnet ist, die mit einer Druckfeder 16 elastisch im Gehäuse gelagert ist. Die Stange ist in eine Fassung der Pelotte 15 gesteckt. Durch Spannen der Vorrichtung mit Hilfe des Schraubenzuges 10 wird über den Bügel 18, die Druckfeder 16 und die Stange ein Druck auf die Pelotte 15 ausgeübt. Am anderen Ende der Stange befindet sich eine Druckskala 17. Hier kann nach dem Prinzip einer Federwaage der Grad der Verkürzung der Feder als Maß für den aufgewendeten Druck abgelesen werden.

Vorzugsweise ist die Lage des Kompressionsteiles am Bügel bzw. der Abstand zwischen den beiden Kompressionsteilen einstellbar, um eine exakte Anpassung an die Lage der Arterienöffnung zu ermöglichen.