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Title:
COMPRESSOR SYSTEM AND METHOD FOR OPERATING A COMPRESSOR SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/041596
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a compressor system (10), comprising a planetary gear train (12) having an input shaft (14) and an output shaft (16) and comprising a compressor (18) coupled to the output shaft (16) for producing compressed air, wherein the planetary gear train (12) comprises components that can be moved relative to each other in the form of a ring gear (20), a planet carrier (22), and a sun gear (32), and wherein a first switchable fixing device (26) is provided, by means of which the ring gear (20), the planet carrier (22), or the sun gear (32) can be fixed with respect to an outer support (28), and wherein a second switchable fixing device (30) is provided, by means of which two of the components of the planetary gear train (12) that can be moved relative to each other can be fixed to each other. The invention further relates to a method for operating a compressor system.

Inventors:
GEIS-ESSER DANIEL (DE)
REBHAN STEPHAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/068486
Publication Date:
March 28, 2013
Filing Date:
September 20, 2012
Export Citation:
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Assignee:
KNORR BREMSE SYSTEME (DE)
GEIS-ESSER DANIEL (DE)
REBHAN STEPHAN (DE)
International Classes:
F04B35/00; F02B39/04; F02B39/12; F16D1/00; F16D3/72; F16H3/54; F16H3/56
Foreign References:
DE3810911A11988-10-13
DE3740082A11989-06-08
DE102006009704A12007-09-06
DE2303562A11974-08-01
DE102008053383A12009-05-28
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
SCHOENMANN, KURT (DE)
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Claims:
Ansprüche

1 . Kompressorsystem (10) umfassend ein Planetengetriebe (12) mit einer Eingangswelle (14) und einer Ausgangswelle (16) und einen an die Ausgangswelle (16) gekoppelten Kompressor (18) zur Erzeugung von Druckluft, wobei das Planetengetriebe (12) relativ zueinander bewegbare Komponenten in Form eines Hohlrades (20), eines Planetenträgers (22) und eines Sonnenrades (32) umfasst, und wobei eine erste schaltbare Fixiervorrichtung (26) vorgesehen ist, durch die das Hohlrad (20), der Planetenträger (22) oder das Sonnenrad (32) gegenüber einem äußeren Widerlager (28) festlegbar ist, und wobei eine zweite schaltbare Fixiervorrichtung (30) vorgesehen ist, durch die zwei der relativ zueinander bewegbaren Komponenten des Planetengetriebes (12) gegeneinander festlegbar sind.

2. Kompressorsystem nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Hohlrad (20) gegenüber einem äußeren Widerlager (28) durch die erste schaltbare Fixiervorrichtung (26) festlegbar ist, und dass das Hohlrad (20) gegenüber dem Planetenträger (22) durch die zweite schaltbare Fixiervorrichtung (30) festlegbar ist.

3. Kompressorsystem (10) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Eingangswelle (14) mit dem Planetenträger (22) verbunden ist, und dass die Ausgangswelle (16) mit einem Sonnenrad (32) verbunden ist.

4. Kompressorsystem (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kompressorsystem (10) ein die erste schaltbare Fixiervorrichtung (26) und/oder die zweite schaltbare Fixiervorrichtung (30) ansteuerndes Steuergerät (34) umfasst.

5. Kompressorsystem (10) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuergerät (34) dazu ausgelegt ist, durch das Betätigen der zweiten schaltbaren Fixiervorrichtung (30) das Hohlrad (20) gegenüber dem Planetenträger (22) festzulegen, wenn eine an der Eingangswelle (14) anliegende Drehzahl kleiner oder gleich einer festleg baren Schwellendrehzahl ist.

6. Kompressorsystem (10) nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuergerät (34) dazu ausgelegt ist, durch das Betätigen der ersten schaltbaren Fixiervorrichtung (26) das Hohlrad (20) gegenüber dem äußeren Wider- lager (28) festzulegen, wenn eine an der Eingangswelle (14) anliegende Drehzahl größer als eine festlegbare Schwellendrehzahl ist.

7. Kompressorsystem (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste schaltbare Fixiervorrichtung (26) und/oder die zweite schaltbare Fixiervorrichtung (30) pneumatisch ansteuerbar sind.

8. Kompressorsystem (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste schaltbare Fixiervorrichtung (26) und/oder die zweite schaltbare Fixiervorrichtung (30) elektrisch ansteuerbar sind.

9. Kompressorsystem (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Planetengetriebe (12) mehrstufig ausgeführt ist.

10. Verfahren zum Betreiben eines Kompressorsystems (10) umfassend ein Planetengetriebe (12) mit einer Eingangswelle (14) und einer Ausgangswelle (16) und einen an die Ausgangswelle (16) gekoppelten Kompressor (18) zur Erzeugung von Druckluft, wobei das Planetengetriebe (12) relativ zueinander bewegbare Komponenten in Form eines Hohlrades (20), eines Planetenträgers (22) und eines Sonnenrades (32) umfasst, und wobei das Hohlrad (20), der Planetenträger (22) oder das Sonnenrad (32) gegenüber einem äußeren Widerlager (28) festgelegt wird, wenn eine an der Eingangswelle (14) anliegende Drehzahl eine festlegbare Schwellendrehzahl über- oder unterschreitet, und wobei zwei der relativ zueinander bewegbaren Komponenten gegeneinander festgelegt werden, wenn keine der relativ zueinander bewegbaren Komponenten gegenüber dem Widerlager (28) festgelegt ist. 1 1 . Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Hohlrad (20) gegenüber dem Planetenträger (22) festgelegt wird, wenn eine an der Eingangswelle (14) anliegende Drehzahl kleiner oder gleich der festlegbaren Schwellendrehzahl ist, und dass das Hohlrad (20) gegenüber einem äußeren Widerlager (28) festgelegt wird, wenn die an der Eingangswelle (14) anliegende Drehzahl größer als die festlegbare Schwellendrehzahl ist.

Description:
Kompressorsystem und Verfahren zum Betreiben eines Kompressorsystems

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kompressorsystem.

Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Betreiben eines Kompressorsystems.

Um den Druckluftbedarf von Teilsystemen moderner Nutzfahrzeuge befriedigen zu können, werden die einer Druckluftversorgungseinrichtung zugehörigen Kompressoren häufig mit einer Übersetzung i < 1 ausgestattet. Die Übersetzung i zwischen der Drehzahl der Antriebswelle n A ntrieb, die mit der Motordrehzahl des Nutzfahrzeugs identisch ist, und der Drehzahl der Abtriebswelle n A btrieb, die mit der Kompressordrehzahl identisch ist, ist dabei als i = n An trieb / n A btrieb definiert und möglichst klein gewählt. Dies ist vorteilhaft, da insbesondere bei geringen Motordrehzahlen oft ein erhöhter Luftbedarf des Nutzfahrzeugs vorliegt. Beispielsweise ist dies der Fall bei einem Container-Wechselbetrieb oder bei einem Bus, der eine Haltestelle anfährt. Letzterer muss dort zunächst anhalten, die Türen öffnen und die Luftfederung entlüften, um ein komfortables Aussteigen bei niedrigem Bodenniveau des Busses zu ermög- liehen. Anschließend müssen die Türen wieder geschlossen und die Luftfederung vor dem Anfahren erneut belüftet werden. Die genannten Vorgänge verbrauchen viel Druckluft, die bei einer geringen Motordrehzahl aufgebracht werden muss.

Durch die kleinere Übersetzung wird die geförderte Druckluftmenge nicht nur bei niedrigen Motordrehzahlen sondern auch bei hohen Motordrehzahlen erhöht. Kompressoren, die beispielsweise auch als Luftpresser oder Luftverdichter bezeich- net werden können, haben aufgrund ihrer mechanischen und thermodynamischen Auslegung eine Drehzahlgrenze, oberhalb der sie nicht zuverlässig betrieben werden können. Einerseits können durch extreme Belastungen des Kompressors bei hohen Motordrehzahlen mechanische Schäden entstehen, andererseits sinkt der Wirkungsgrad des Kompressors ab. Dies gilt insbesondere, da die Nenndrehzahl des Antriebsmotors von ungefähr 2000 Umdrehungen pro Minute durch die Bremsdrehzahl (ungefähr 2400 Umdrehungen pro Minute) im Falle einer Motorbremsung deutlich überschritten werden kann. Problematisch hierbei ist, dass bei Durchführung einer Motorbremsung eine Abschaltung oder eine Entlastung des Kompressors zur Materialschonung oft nicht erwünscht ist, da eventuell Druckluft für die Betriebsbremse zum zusätzlichen Abbremsen des Fahrzeugs benötigt wird. Dieser Druckluftverbrauch ist sogar anzunehmen, da das Nutzfahrzeug bereits durch die Motorbremse abgebremst werden soll. Weiterhin ist auch aus Effizienzgründen eine Abschaltung oder eine Entlastung des Kompressors während einer Motorbremsung unerwünscht. Eine Motorbremsung stellt nämlich eine sogenannte Schubphase dar, während der der Antriebsmotor keinen Brennstoff verbraucht, so dass das Erzeugen von Druckluft während einer Motorbremsung besonders energieeffizient ist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kompressorsystem bereitzustellen, das diesen Zielkonflikt zwischen maximaler Luftfördermenge bei niedrigen Motordrehzahlen und einer Belastungsbegrenzung des Kompressors bei hohen Drehzahlen mit geringem baulichem Aufwand löst.

Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst.

Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.

Die vorliegende Erfindung besteht aus einem Kompressorsystem umfassend ein Planetengetriebe mit einer Eingangswelle und einer Ausgangswelle und einen an die Ausgangswelle gekoppelten Kompressor zur Erzeugung von Druckluft, wo- bei das Planetengetriebe relativ zueinander bewegbare Komponenten in Form eines Hohlrades, eines Planetenträgers und eines Sonnenrades umfasst, und wobei eine erste schaltbare Fixiervorrichtung vorgesehen ist, durch die das Hohlrad, der Planetenträger oder das Sonnenrad gegenüber einem äußeren Widerlager festlegbar ist, und wobei eine zweite schaltbare Fixiervorrichtung vorgesehen ist, durch die zwei der relativ zueinander bewegbaren Komponenten des Planetengetriebes gegeneinander festlegbar sind. Die Eingangswelle und die Ausgangswelle können jeweils mit einer der relativ zueinander bewegbaren Komponenten des Planetengetriebes verbunden sein. Das Planetengetriebe kann bei einer konstanten Drehzahl der Eingangswelle mindestens zwei voneinander verschiedene Drehzahlen an der Ausgangswelle bereitstellen, mit der der Kompressor angetrieben werden kann. Dies entspricht zwei unterschiedlichen Übersetzungen. Auf diese Weise kann bei einer niedrigen Drehzahl an der Eingangswelle eine geringere Übersetzung bereitgestellt werden, so dass die an der Ausgangswelle bereitgestellte Drehzahl zum Antreiben des Kompressors möglichst groß ist. Weiterhin kann bei einer hohen an der Eingangswelle anliegenden Drehzahl eine größere Übersetzung bereitgestellt werden, so dass die an der Ausgangswelle zum Antrieb des Kompressors bereitgestellte Drehzahl gegenüber der geringeren Übersetzung reduziert ist. Zur Auswahl der Übersetzung des Planetengetriebes sind die erste schaltbare Fixiervorrichtung und die zweite schaltbare Fixiervorrichtung vorgesehen, die in an sich bekannter Weise Teile des Planetengetriebes gegeneinander festlegen können. Die schaltbaren Fixiervorrichtungen können beispielsweise pneumatisch oder elektrisch ansteuerbare Lamellenkupplungen sein. Eine Kombination aus einer Synchronisierungs- vorrichtung und einem einfachen Sperrglied als schaltbare Fixiervorrichtung ist ebenfalls möglich. Denkbar ist beispielsweise ein Synchronring in Kombination mit einer Schaltmuffe und einer geeigneten Schaltverzahnung. Weiterhin können die Fixiervorrichtungen einen oder mehrere betätigbare Elektromotoren aufweisen, die ein wahlweises Öffnen und Schließen der Fixiervorrichtungen erlauben. Die Fixiervorrichtungen können direkt oder indirekt durch ein elektronisches Steuergerät ansteuerbar sein, in die das Kompressorsystem integriert ist, beispielsweise durch ein elektronisches Steuergerät der Druckluftversorgungsanlage. Der Wechsel zwischen verschiedenen Übersetzungen kann bei dem Planetengetriebe ohne Unterbrechung des Kraftflusses erfolgen.

Vorteilhafterweise kann vorgesehen sein, dass das Hohlrad gegenüber einem äußeren Widerlager durch die erste schaltbare Fixiervorrichtung festlegbar ist, und dass das Hohlrad gegenüber dem Planetenträger durch die zweite schaltbare Fixiervorrichtung festlegbar ist. Diese spezielle Ausgestaltung erlaubt eine besonders einfache Realisierung der ersten schaltbaren Fixiervorrichtung, da das gegenüber dem Widerlager festzulegende Hohlrad in der Regel die anderen relativ zuein- ander bewegbaren Komponenten des Planetengetriebes einhüllt.

Es kann vorgesehen sein, dass die Eingangswelle mit dem Planetenträger verbunden ist, und dass die Ausgangswelle mit einem Sonnenrad verbunden ist. Auf diese Weise können die von dem Planetengetriebe bereitstellbaren Übersetzungen beeinflusst werden.

Weiterhin kann vorgesehen sein, dass das Kompressorsystem ein die erste schaltbare Fixiervorrichtung und/oder die zweite schaltbare Fixiervorrichtung ansteuerndes Steuergerät umfasst. Das Vorsehen eines die erste schaltbare Fixiervorrichtung und/oder die zweite schaltbare Fixiervorrichtung ansteuernden Steuergeräts erlaubt die Verwendung des beschriebenen Kompressorsystems als Bestandteil bereits bekannter Druckluftversorgungsanlagen, wobei insbesondere auf eine Anpassung bereits vorhandener elektronischer Steuergeräte einer Druckluftaufbereitungsanlage verzichtet werden kann. Dies erlaubt die Verwendung des beschriebenen Kompres- sorsystems zusammen mit beliebigen dem Fachmann bekannten Druckluftaufbereitungsanlagen.

Nützlicherweise kann vorgesehen sein, dass das Steuergerät dazu ausgelegt ist, durch das Betätigen der zweiten schaltbaren Fixiervorrichtung das Hohlrad gegen- über dem Planetenträger festzulegen, wenn eine an der Eingangswelle anliegende Drehzahl kleiner oder gleich einer festlegbaren Schwellendrehzahl ist. Das Festle- gen einer Schwellendrehzahl ist ein wirksames Auswahlkriterium für die von dem Planetengetriebe bereitzustellende Übersetzung. Die Schwellendrehzahl kann beispielsweise 1500 Umdrehungen pro Minute betragen. Auf diese Weise kann das von dem Kompressor geförderte Luftvolumen bei geringen Drehzahlen gesteigert werden.

Weiterhin kann vorgesehen sein, dass das Steuergerät dazu ausgelegt ist, durch das Betätigen der ersten schaltbaren Fixiervorrichtung das Hohlrad gegenüber dem äußeren Widerlager festzulegen, wenn eine an der Eingangswelle anliegende Drehzahl größer als eine festlegbare Schwellendrehzahl ist. Die Schwellendrehzahl kann beispielsweise 1500 Umdrehungen pro Minute betragen. Auf diese Weise kann das von dem Kompressor bei hohen Motordrehzahlen geförderte Luftvolumen gegenüber der anderen möglichen Übersetzung reduziert werden, um die Belastung und den Verschleiß des Kompressors zu beschränken.

Vorteilhafterweise kann vorgesehen sein, dass die erste schaltbare Fixiervorrichtung und/oder die zweite schaltbare Fixiervorrichtung pneumatisch ansteuerbar sind.

Alternativ kann auch vorgesehen sein, dass die erste schaltbare Fixiervorrichtung und/oder die zweite schaltbare Fixiervorrichtung elektrisch ansteuerbar sind.

Weiterhin kann vorgesehen sein, dass das Planetengetriebe mehrstufig ausgeführt ist. Die Verwendung eines mehrstufigen Planetengetriebes, das heißt eines mehrere Planetenradsätze umfassenden Planetengetriebes erlaubt die Bereitstellung zusätz- licher Übersetzungen, so dass die Anpassung des von dem Kompressor geförderten Luftvolumens an die an der Eingangswelle anstehenden Drehzahl abgestuft anpassbar ist. Es können beispielsweise zusätzliche Schwellendrehzahlen vorgesehen sein, die verschiedene Drehzahlbereiche des Antriebsmotors begrenzen. Jedem so definierten Drehzahlbereich kann eine eigene Übersetzung zugeordnet sein, die bei Vorliegen einer Motordrehzahl in dem jeweiligen Drehzahlbereich ausgewählt werden kann. Die Einstellung der ausgewählten Übersetzung kann beispielsweise über weitere schaltbare Fixiervorrichtungen realisiert sein, die den weiteren Planetenradsätzen zugeordnet sein können. Auf diese Weise kann das von dem Kompressor geförderte Luftvolumen unabhängiger von der Motordrehzahl gestaltet sein.

Die Erfindung besteht weiterhin aus einem Verfahren zum Betreiben eines Kompressorsystems umfassend ein Planetengetriebe mit einer Eingangswelle und einer Ausgangswelle und einen an die Ausgangswelle gekoppelten Kompressor zur Erzeugung von Druckluft, wobei das Planetengetriebe relativ zueinander bewegbare Komponenten in Form eines Hohlrades, eines Planetenträgers und eines Sonnenrades umfasst, und wobei das Hohlrad, der Planetenträger oder das Sonnenrad gegenüber einem äußeren Widerlager festgelegt wird, wenn eine an der Eingangswelle anliegende Drehzahl eine festlegbare Schwellendrehzahl über- oder unterschreitet, und wobei zwei der relativ zueinander bewegbaren Komponenten gegen- einander festgelegt werden, wenn keine der relativ zueinander bewegbaren Komponenten gegenüber dem Widerlager festgelegt ist. Insbesondere kann das Verfahren jegliche Kompressorsysteme, wie vorstehend beschrieben, verwenden.

Auf diese Weise können die Vorteile und Besonderheiten des beschriebenen Kompressorsystems auch im Rahmen eines Verfahrens umgesetzt werden.

Das Verfahren kann in einfacher Weise dadurch weitergebildet werden, dass das Hohlrad gegenüber dem Planetenträger festgelegt wird, wenn eine an der Eingangswelle anliegende Drehzahl kleiner oder gleich der festlegbaren Schwellen- drehzahl ist, und dass das Hohlrad gegenüber einem äußeren Widerlager festgelegt wird, wenn die an der Eingangswelle anliegende Drehzahl größer als die festlegbare Schwellendrehzahl ist.

Die Vorteile und Besonderheiten im Zusammenhang mit dem in den abhängigen Ansprüchen beschriebenen Kompressorsystem, können in gleicher Weise mit dem beschriebenen Verfahren umgesetzt werden. Das Kompressorsystem und das Verfahren werden im Folgenden anhand beispielhafter Ausführungsformen beschrieben. Es zeigen: eine Ausführungsform eines Kompressorsystems in einem ersten Schaltzustand; eine Ausführungsform eines Kompressorsystems in einem zweiten Schaltzustand; eine Ausführungsform eines Kompressorsystems in einem dritten Schaltzustand; eine schematische Darstellung eines Planetengetriebes; und ein Flussdiagramm zur Veranschaulichung eines Verfahrens. In den folgenden Zeichnungen bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder gleichartige Teile.

Figur 1 zeigt eine Ausführungsform eines Kompressorsystems in einem ersten Schaltzustand. Das dargestellte Kompressorsystem 10 umfasst ein Planetengetrie- be 12 mit einer Eingangswelle 14 und einer Ausgangswelle 16. An die Ausgangswelle 16 ist ein Kompressor 18 zur Erzeugung von Druckluft gekoppelt. Das Planetengetriebe 12 kann einen mit der Eingangswelle 14 starr gekoppelten Planetenträger 22 umfassen. Der Planetenträger 22 kann auf der der Eingangswelle 14 abgewandten Seite ein oder mehrere Planetenräder 36 tragen. Die Planetenräder 36 können über Verzahnungen 62 mit einem Hohlrad 20 und einem Sonnenrad 32 verzahnt sein. Die vorhandenen Planetenräder 36 können gegenüber dem Plane- tenträger 22 drehbar gelagert sein. Das Hohlrad 20 kann über eine Lagerung 24 beispielsweise auf der Eingangswelle 14 drehbar gelagert sein. Weiterhin kann eine erste schaltbare Fixiervorrichtung 26 vorgesehen sein, die den Planetenträger 22 gegenüber dem Hohlrad 20 festlegen kann. Die erste schaltbare Fixiervorrichtung 26 kann beispielsweise als einfache Lamellenkupplung oder als Kombination aus einem Sperrglied mit einer Synchronisierungsvorrichtung ausgeführt sein. Das Planetengetriebe 12 kann weiterhin ein äußeres Widerlager 28 umfassen. Eine zweite schaltbare Fixiervorrichtung 30 kann zur Festlegung des Hohlrades 20 gegenüber dem äußeren Widerlager 28 vorgesehen sein. Die zweite schaltbare Fixiervorrichtung 30 kann ebenfalls als einfache Lamellenkupplung oder als Kombination aus einem mechanischen Sperrglied und einer Synchronisierungsvorrichtung ausgeführt sein. Denkbar ist beispielsweise eine Kombination aus einer Schaltmuffe, einem Synchronring und einer passenden Schaltverzahnung. Die erste und die zweite schaltbare Fixiervorrichtung können auch durch andere dem Fachmann bekannte Ausgestaltungen realisiert sein, die in der Figur nicht explizit dargestellt sind. Das äußere Widerlager 28 kann über Lagerungen 24 gegenüber der Eingangswelle 14 und der Ausgangswelle 16 drehbar sein. Das äußere Widerlager 28 kann beispielsweise als ein die Bestandteile des Planetengetriebes 12 aufnehmendes Gehäuse ausgeführt sein. Das Hohlrad 20, der Planetenträger 22 und das Sonnenrad 32 können die relativ zueinander bewegbaren Komponenten des Planetengetriebes 12 sein.

Der an die Ausgangswelle 16 gekoppelte Kompressor 18 kann beispielsweise als einfacher Hubkolbenkompressor ausgeführt sein. Als solcher kann der Kompressor 18 eine von der Ausgangswelle 16 angetriebene Kurbelwelle 64 umfassen, die über Lagerungen 24 drehbar gelagert sein kann. Die Kurbelwelle 64 kann beispielsweise einen in einem Kompressorgehäuse 40 angeordneten Kolben 38 antreiben, der durch sein periodisches Auf und Ab in dem Kompressorgehäuse 40 Druckluft erzeugt. Zu diesem Zweck kann unverdichtete Luft über einen Lufteinlass 44 in einen Kolbenraum 42 einströmen. Die in den Kolbenraum 42 eingeströmte Luft wird durch die Bewegung des Kolbens 38 verdichtet und verlässt als Druckluft über einen Luftauslass 46 den Kompressor 18. Ein unerwünschtes Rückströmen von Luft durch den Kompressor 18, das beispielsweise eine Verdichtung der Luft behindert, kann durch entsprechende Ein- und Auslassventile an dem Lufteinlass 44 und dem Luftauslass 46 verhindert werden. Die Druckluft kann über eine an dem Luftauslass 46 des Kompressors 18 angeschlossene Druckluftleitung 48 zur weiteren Verwendung beziehungsweise Aufbereitung weitergeleitet werden. In Figur 1 ist in diesem Zusammenhang lediglich exemplarisch ein Vorratsbehälter 50 dargestellt, der sowohl als Symbol für eine Druckluftaufbereitung, eine Druckluftbevorratung sowie angeschlossene Druckluftverbraucher stehen kann.

Die erste schaltbare Fixiervorrichtung 26 kann über eine erste Ventileinrichtung 52 pneumatisch mit einem Druckluftsignal angesteuert werden. Weiterhin kann die zweite schaltbare Fixiervorrichtung 30 pneumatisch über eine zweite Ventileinrichtung 54 mit einem pneumatischen Steuersignal angesteuert werden. Die erste Ventileinrichtung 52 und die zweite Ventileinrichtung 54 können über eine erste Steuerleitung 58 und eine zweite Steuerleitung 60 von einem elektronischen Steuergerät 34 angesteuert werden. Das elektronische Steuergerät 34 kann über eine Signalleitung 56 mit einem Fahrzeugbus und/oder weiteren Steuergeräten des Fahrzeugs, beispielsweise einem die Eingangswelle 14 antreibenden Antriebsmotor, gekoppelt sein. Die erste Ventileinrichtung 52 und die zweite Ventileinrichtung 54 können beispielsweise als einfache 3/2-Wegeventile mit eigener Entlüftung ausgeführt sein. Auf diese Weise können die erste schaltbare Fixiervorrichtung 26 und die zweite schaltbare Fixiervorrichtung 30 jeweils zwischen einem offenen und einem geschlossenen Schaltzustand geschaltet werden. Der offene Schaltzustand der ersten schaltbaren Fixiervorrichtung 26 kann einer relativen Drehbarkeit des Hohlrades 20 gegenüber dem Planetenträger 22 entsprechen. Der offene Schaltzustand kann dementsprechend eine nicht kraftschlüssige Neutralstellung der ersten schaltbaren Fixiervorrichtung 26 bezeichnen. Der geschlossene Schaltzustand der ersten schaltbaren Fixiervorrichtung 26 kann einer Festlegung des Hohlrades 20 gegen- über dem Planetenträger 22 entsprechen. In diesem Schaltzustand kann das Hohlrad 20 gegenüber dem Planetenträger 22 fixiert sein. Der geschlossene Schalt- zustand kann dementsprechend eine kraftschlüssige Kopplung des Hohlrades 20 mit dem Planetenträger 22 bezeichnen. In gleicher Weise kann der offene Schaltzustand der zweiten schaltbaren Fixiervorrichtung 30 einer relativen Bewegbarkeit des Hohlrades 20 gegenüber dem äußeren Widerlager 28 entsprechen, wobei der offene Schaltzustand eine nicht kraftschlüssige Neutralstellung bezeichnen kann. Ebenso kann der geschlossene Schaltzustand der zweiten schaltbaren Fixiervorrichtung 30 einer Festlegung des Hohlrades 20 gegenüber dem äußeren Widerlager 28 entsprechen, wobei der geschlossene Schaltzustand eine kraftschlüssige Kopplung des Hohlrades 20 gegenüber dem äußeren Widerlager 28 bezeichnen kann. Die geschlossenen Schaltzustände der ersten schaltbaren Fixiervorrichtung 26 und der zweiten schaltbaren Fixiervorrichtung 30 können beispielsweise durch das Anlegen eines pneumatischen Steuerdrucks über die erste Ventileinrichtung 52 oder die zweite Ventileinrichtung 54 angeregt werden. Ebenso können die offenen Schaltzustände der ersten schaltbaren Fixiervorrichtung 26 und der zweiten schalt- baren Fixiervorrichtung 30 im drucklosen Zustand, das heißt ohne pneumatisches Steuersignal, angenommen werden. Alternativ zu der dargestellten pneumatischen Ansteuerung ist auch eine direkte elektrische Ansteuerung der ersten schaltbaren Fixiervorrichtung 26 und der zweiten schaltbaren Fixiervorrichtung 30 durch das Steuergerät 34 möglich. Die erste schaltbare Fixiervorrichtung 26 und die zweite schaltbare Fixiervorrichtung 30 können bei dieser alternativen Ausgestaltung beispielsweise jeweils mindestens einen Elektromotor umfassen, die ein wahlweises Öffnen und Schließen der Fixiervorrichtungen 26, 30 erlauben. Wenn die erste schaltbare Fixiervorrichtung 26 und die zweite schaltbare Fixiervorrichtung 30 gleichzeitig ihre jeweiligen offenen Schaltzustände annehmen, kann eine Drehrmo- mentübertragung von der Eingangswelle 14 zu der Ausgangswelle 16 unterbrochen werden und wesentliche Komponenten des Planetengetriebes 12 können frei gegeneinander drehen. Dieser Betriebszustand des Planetengetriebes 12 kann zur Realisierung einer effizienten Abkopplung oder Trennung zwischen einem Antriebsmotor und dem Kompressor 18 genutzt werden. Das Planetengetriebe 12 kann daher eine Kupplungsfunktion ersetzen oder bereitstellen. Die Kupplungsfunktion kann durch das Planetengetriebe 12 generell bereitgestellt werden, wenn die Dreh- momentübertragung zwischen der Eingangswelle 14 und der Ausgangswelle 16 unterbrochen werden kann. Wenn die erste schaltbare Fixiervorrichtung 26 und die zweite schaltbare Fixiervorrichtung 30 sich jeweils in ihren geschlossenen Schaltzuständen befinden, kann das Planetengetriebe 12 gesperrt sein.

Dargestellt in Figur 1 ist der erste Schaltzustand des Planetengetriebes 12, bei dem sowohl die erste schaltbare Fixiervorrichtung 26 als auch die zweite schaltbare Fixiervorrichtung 30 in ihren offenen Schaltzuständen sind. In diesem ersten Schaltzustand des Planetengetriebes 12 können der Planetenträger 22, das Hohlrad 20 und das äußere Widerlager 28 frei gegeneinander drehen, so dass ein an der Eingangswelle 14 anstehendes Drehmoment nicht auf die Ausgangswelle 16 übertragen wird. Das Planetengetriebe 12 ist in der ersten Schaltstellung im Freilauf und das Kompressorsystem 10 fördert keine Druckluft. Figur 2 zeigt eine Ausführungsform eines Kompressorsystems in einem zweiten Schaltzustand. Im Gegensatz zu dem aus Figur 1 bekannten ersten Schaltzustand des Kompressorsystems 10 ist in Figur 2 die erste schaltbare Fixiervorrichtung 26 in ihrer geschlossenen Schaltposition dargestellt. Dementsprechend liegt an der ersten schaltbaren Fixiervorrichtung 26 über die erste Ventileinrichtung 52 ein pneumati- sches Steuersignal an, das durch Betätigen der ersten Ventileinrichtung 52 über die erste Steuerleitung 58 durch das Steuergerät 34 erzeugt wurde. In dem dargestellten zweiten Schaltzustand des Planetengetriebes 12 kann das Hohlrad 20 gegenüber dem äußeren Widerlager 28 frei drehen, da die zweite schaltbare Fixiervorrichtung 30 in ihrem offenen Schaltzustand ist. Das Hohlrad 20 ist durch die erste schaltbare Fixiervorrichtung 26 gegenüber dem Planetenträger 22 festgelegt, so dass sich das Hohlrad 20 synchron mit dem Planetenträger 22 um eine durch die Eingangswelle 14 vorgegebene Drehachse dreht. Aufgrund der Festlegung des Hohlrades 20 gegenüber dem Planetenträger 22 können sich die von dem Planetenträger 22 getragenen Planetenräder 36 nicht relativ zu dem Planetenträger 22 drehen, da dies über die Verzahnung 62 zwischen dem Hohlrad 20 und dem Planetenträger 22 verhindert wird. Als direkte Folge wird das Sonnenrad 32 über die Planetenräder 36 angetrieben, so dass sich die Ausgangswelle 16 mit der gleichen Geschwindigkeit und Drehrichtung wie die Eingangswelle 14 dreht. In dem zweiten Schaltzustand hat das Planetengetriebe 12 daher eine Übersetzung i = 1 , die einem Durchtrieb entspricht.

Figur 3 zeigt eine Ausführungsform eines Kompressorsystems in einem dritten Schaltzustand. Im Gegensatz zu dem aus Figur 1 bekannten ersten Schaltzustand befindet sich bei dem in Figur 3 dargestellten dritten Schaltzustand die zweite schaltbare Fixiervorrichtung 30 in ihrem geschlossenen Schaltzustand, während die erste schaltbare Fixiervorrichtung 26 sich in ihrem geöffneten Schaltzustand befindet. Somit ist der Planetenträger 22 gegenüber dem Hohlrad 20 frei drehbar, während das Hohlrad 20 gegenüber dem äußeren Widerlager 28 festgelegt ist. Eine Drehung der Eingangswelle 14 führt daher über die Drehung des Planetenträgers 22 zu einer relativen Drehung der Planetenräder 36 zu dem Hohlrad 20, da die Planetenräder 36 über die Verzahnung 62 mit dem Hohlrad 20 gekoppelt sind. Die Drehung der Planetenräder 36 induziert eine Drehung des Sonnenrades 32 und damit der Ausgangswelle 16, wobei sich das Sonnenrad 32 schneller als der antreibende Planetenträger 22 dreht. Die Übersetzung kann gemäß der Gleichung

ermittelt werden, wobei z h die Zähneanzahl des Hohlrads 20 (negativ) und z s die Zähneanzahl des Sonnenrades 32 bezeichnet. In dem dritten Schaltzustand des Planetengetriebes 12 wird der Kompressor 18 somit mit einer gegenüber der an der Eingangswelle 14 anstehenden Eingansdrehzahl höheren Drehzahl betrieben.

Das Planetengetriebe 12 umfasst in den Figuren 1 bis 3 lediglich einen einzigen Planetenradsatz. Durch die Verwendung mehrerer Planetenradsätze in einer dem Fachmann an sich bekannten Weise, beispielsweise durch serielles Hintereinander- schalten mehrerer Planetenradsätze, können zusätzliche Schaltzustände des Planetengetriebes 12 realisiert werden, die weitere Übersetzungsverhältnisse nach dem Prinzip eines Mehrganggetriebes bereitstellen. Die Eingangswelle 14 kann beispielsweise über Riemen oder über ein Zahnrad von einem Antriebsmotor, insbesondere einem Antriebsmotor eines Fahrzeugs, angetrieben werden. Das Kompressorsystem 10 mit Planetengetriebe 12 ermöglicht es, bei Bedarf den Kompressor 18 von dem Antriebsmotor zu entkoppeln und die Fördermenge des Kompressors 18 durch eine Erhöhung der Drehzahl der Aus- gangswelle 16 bei konstanter Drehzahl der Eingangswelle 14 zu realisieren. Der Wechsel zwischen den möglichen Übersetzungen ist ohne eine Unterbrechung des Kraftflusses von der Eingangswelle 14 zur Ausgangswelle 16 möglich. Wird beispielsweise keine Druckluftförderung benötigt, kann das Planetengetriebe 12 so geschaltet werden, dass die Eingangswelle 14 frei gegen die Ausgangswelle 16 drehbar ist und der Kompressor 18 stillsteht. Wird jedoch schnell eine große Menge an Druckluft benötigt oder ist eine überschüssige Antriebsleistung vorhanden, beispielsweise bei einem Schubbetrieb, bei dem der Antriebsmotor des Fahrzeugs in Form einer Motorbremse genutzt wird, so kann in Abhängigkeit von der an der Eingangswelle 14 anstehenden Drehzahl die an der Ausgangswelle 16 bereitgestell- te Drehzahl zum Antrieb des Kompressors 18 durch Auswahl der Übersetzung des Planetengetriebes eingestellt werden.

Je nach Bedarf können die Eingangswelle 14 und die Ausgangswelle 16 auch mit anderen relativ zueinander drehbaren Komponenten des Planetengetriebes 12 verbunden sein, wobei gleichzeitig die erste schaltbare Fixiervorrichtung 26 und die zweite schaltbare Fixiervorrichtung 30 in an sich bekannter Weise neu angeordnet werden, um eine geeignete Festlegung zwischen einzelnen Komponenten des Planetengetriebes zu erlauben. In der Regel kann bei diesen in den Figuren nicht dargestellten Ausführungsformen die nicht mit der Eingangswelle 14 oder der Ausgangswelle 16 verbundene Komponente des Planetengetriebes 12 durch die erste schaltbare Fixiervorrichtung 26 gegenüber dem Widerlager 28 festlegbar sein, das heißt drehfest koppelbar sein. Weiterhin kann bei diesen nicht dargestellten Ausführungsformen in der Regel eine drehfeste Kopplung zwischen zwei der relativ zueinander drehbaren Komponenten des Planetengetriebes 12 durch die zweite schaltbare Fixiervorrichtung 30 eine andere Übersetzung zwischen der Eingangs- welle 14 und der Ausgangswelle 16 bereitstellen.

Durch die unterschiedlichen Verbindungen und Anordnungen der beiden Fixiervorrichtungen 26, 30 kann in an sich bekannter Weise das Verhältnis zwischen Eingangsdrehzahl und Ausgangsdrehzahl, das heißt die Übersetzung des Planetenge- triebes 12 verändert werden, ohne dass die Zähneanzahlen an dem Hohlrad 20 und dem Sonnenrad 32 geändert werden müssen. Beispielsweise kann in einfacher Weise die Eingangswelle 14 mit der Ausgangswelle 16 getauscht werden, um eine andere Ausführungsform mit veränderten Übersetzungen zu erhalten. Figur 4 zeigt eine schematische Darstellung eines Planetengetriebes. Das schematisch dargestellte Planetengetriebe 12 umfasst das als Gehäuse dargestellte äußere Widerlager 28, welches die übrigen dargestellten Komponenten des Planetengetriebes 12 aufnimmt. Im Inneren des äußeren Widerlagers 28 sind das Hohlrad 20 und konzentrisch zu dem Hohlrad 20 das Sonnenrad 32 angeordnet. Das Sonnenrad 32 ist mit der Ausgangswelle 16 drehfest verbunden. Zwischen dem Sonnenrad 32 und dem Hohlrad 20 sind drei Planetenräder 36 dargestellt, die durch den Planetenträger 22 drehbar gelagert sind. Das Hohlrad 20 kann ein Innenzahnrad sein. Das Sonnenrad 32 und die Planetenräder 36 können normale Zahnräder sein. Das Sonnenrad 32, die Planetenräder 36 und das Hohlrad 20 können in der dargestell- ten Weise über die Verzahnungen 62 Kräfte aufeinander übertragen. Die Anzahl der in Figur 4 dargestellten Planetenräder 36 kann je nach Bedarf variiert werden.

Figur 5 zeigt ein Flussdiagramm zur Veranschaulichung des Verfahrens. Das Verfahren kann durch das Ermitteln eines Schaltkriteriums bei Schritt 100 beginnen. Das Schaltkriterium kann beispielsweise die an der Eingangswelle des Planetengetriebes bereitgestellte Drehzahl sein. Denkbar ist auch die Verwendung der Dreh- zahl des die Eingangswelle antreibenden Motors. Ein weiteres Schaltkriterium kann der Druckluftbedarf sein. Wenn keine Druckluft benötigt wird, da Druckluft bereits in ausreichender Menge bevorratet ist, kann das Kompressorsystem die Erzeugung von Druckluft einstellen, bis erneut Druckluft benötigt wird. Denkbar ist auch die Temperatur des Kompressors als Schaltkriterium zu verwenden, da die Temperatur des Kompressors als Maß für den Verschleiß dienen kann. Die Drehzahl der Eingangswelle und die Drehzahl des die Eingangswelle antreibenden Antriebsmotors können beispielsweise über entsprechende Drehzahlsensoren direkt bestimmt werden. Die Temperatur des Kompressors kann beispielsweise über einen entspre- chend angeordneten Temperatursensor bestimmt werden. Weiterhin kann ein Drehzahlsensor zur Bestimmung der Drehzahl der Ausgangswelle vorgesehen sein. Die auf diese Weise ermittelten Werte können an das zuständige Steuergerät, beispielsweise ein Steuergerät des Kompressorsystems übermittelt werden. Im Anschluss an Schritt 100 kann bei Schritt 102 unter Berücksichtigung des ermittel- ten Schaltkriteriums oder der ermittelten Schaltkriterien bestimmt werden, ob ein Schaltvorgang notwendig ist. Unter Schaltvorgang wird dabei die Überführung des Planetengetriebes aus seinem derzeitigen Schaltzustand verstanden, der eine andere Übersetzung des Planetengetriebes bereitstellt. Beispielsweise können Drehzahlbereiche definiert werden, die jeweils einer bestimmten Übersetzung des Planetengetriebes zugeordnet sind. Die Drehzahlbereiche können also anhand des oder der ermittelten Schaltkriterien ausgewählt werden. Verlässt die von einem Drehzahlsensor beispielsweise an der Eingangswelle gemessene Drehzahl einen definierten Drehzahlbereich, beispielsweise durch das Über- oder Unterschreiten eines den Drehzahlbereich begrenzenden Schwellenwertes, und liegt anschließend in einem anderen Drehzahlbereich, der einer anderen Übersetzung zugeordnet ist, so kann das Betätigen der schaltbaren Fixiervorrichtungen zum Überführen des Planetengetriebes in einen anderen Schaltzustand durch das Steuergerät vorgesehen sein. In analoger Weise kann eine Übersetzung aufgrund einer gemessenen Temperatur des Kompressors ausgewählt werden. Zusätzlich kann bei einem ausreichenden Druckluftvorrat die Förderung von Druckluft beendet werden, wenn ein anderes Schaltkriterium eine hiervon abweichende Übersetzung erlaubt. Die verschiedenen Kriterien können beispielsweise voneinander unabhängig ausgewertet werden. Um eine unzulässig hohe Belastung des Kompressors zu verhindern, kann bei mehreren Schaltkriterien immer die größte Übersetzung gewählt werden, die sich aus den einzelnen Schaltkriterien ableiten lässt. Durch das Betätigen der schaltbaren Fixiervorrichtungen kann die Übersetzung des Planetengetriebes angepasst werden, was beispielsweise in Schritt 104 erfolgt. Ist kein Schaltvorgang notwendig, Schritt 102-nein, kann direkt bei Schritt 100 fortgefahren werden. Auch nachdem die Übersetzung bei Schritt 104 angepasst wurde, kann erneut bei Schritt 100 mit dem Ermitteln und Überwachen des Schaltkriteriums fortgefahren werden.

Die in der vorstehenden Beschreibung, in den Zeichnungen sowie in den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung der Erfindung wesentlich sein.

Bezugszeichenliste

10 Kompressorsystem

12 Planetengetriebe

14 Eingangswelle

16 Ausgangswelle

18 Kompressor

20 Hohlrad

22 Planetenträger

24 Lagerung

26 erste schaltbare Fixiervorrichtung

28 äußeres Widerlager

30 zweite schaltbare Fixiervorrichtung

32 Sonnenrad

34 Steuergerät

36 Planetenrad

38 Kolben

40 Kompressorgehäuse

42 Kolbenraum

44 Lufteinlass

46 Luftauslass

48 Druckluftleitung

50 Vorratsbehälter

52 erste Ventileinrichtung

54 zweite Ventileinrichtung

56 Signalleitung

58 erste Steuerleitung

60 zweite Steuerleitung

62 Verzahnung Kurbelwelle

Schaltkriterium ermitteln Schaltvorgang notwendig? Übersetzung anpassen