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Title:
COMPUTER-IMPLEMENTED METHOD FOR DETERMINING CENTRATION PARAMETERS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/138206
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a computer-implemented method for determining centration parameters for fitting spectacle lenses to a predetermined spectacle frame and to the head of a subject, wherein at least two calibrated images, recorded from different recording directions, of the head wearing the spectacle frame are provided, wherein geometric parameters are established by means of geometric position determination, said geometric parameters describing the position of the eyes and the geometry of the spectacle frame, and wherein centration parameters are calculated from the geometric parameters. According to the invention, provision is made for a three-dimensional model for the spectacle lenses, which are to be received in the spectacle frame, to be fitted to the geometry of the geometric parameters that describe the geometry of the spectacle frame.

Inventors:
NIEUWENHUIS CLAUDIA (DE)
SCHWARZ OLIVER (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/051841
Publication Date:
August 02, 2018
Filing Date:
January 25, 2018
Export Citation:
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Assignee:
ZEISS CARL VISION INT GMBH (DE)
ZEISS CARL AG (DE)
International Classes:
G02C13/00
Foreign References:
US20030123026A12003-07-03
DE102011115239A12013-03-28
FR2987908A12013-09-13
US20030081173A12003-05-01
US20030123026A12003-07-03
Attorney, Agent or Firm:
PATENTANWÄLTE BREGENZER UND REULE PARTNERSCHAFTSGESELLSCHAFT MBB (DE)
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Claims:
Ansprüche

1 . Computerimplennentiertes Verfahren zur Bestimmung von Zentrierparametern, wobei mindestens zwei aus unterschiedlichen Aufnahmerichtungen

aufgenommene zueinander kalibrierte Bilder des die Brillenfassung tragenden Kopfes bereitgestellt werden, wobei aus den Bildern mittels geometrischer Positionsbestimmung geometrische Parameter ermittelt werden, die die Position der Augen beschreiben, dadurch gekennzeichnet, dass aus den Bildern mittels geometrischer Positionsbestimmung geometrische Parameter ermittelt werden, die die Geometrie der Brillenfassung beschreiben, dass an die die Geometrie der Brillenfassung beschreibenden geometrischen Parameter ein dreidimensionales Modell für die in der Brillenfassung aufzunehmenden Brillengläser angepasst wird und dass aus den geometrischen Parametern, die die Position der Augen beschreiben, und/oder aus den geometrischen Parametern, die die Geometrie der Brillenfassung beschreiben und/oder aus dem dreidimensionalen Modell

Zentrierparameter berechnet werden.

2. Computerimplementiertes Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch

gekennzeichnet, dass mindestens zwei gleichzeitig aus unterschiedlichen Aufnahmerichtungen aufgenommene zueinander kalibrierte Bilder des die

Brillenfassung tragenden Kopfes bereitgestellt werden.

3. Computerimplementiertes Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die die Geometrie der Brillenfassung beschreibenden geometrischen Parameter die nasalen und/oder temporalen Fassungsränder beschreibende Parameter umfassen und dass das dreidimensionale Modell an die die nasalen und/oder temporalen Fassungsränder beschreibenden Parameter angepasst wird.

4. Computerimplementiertes Verfahren nach einem der vorangehenden

Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an die die Geometrie der

Brillenfassung beschreibenden Parameter Ebenen oder Linearkombinationen von Flächen n-ter Ordnung, insbesondere von mindestens einer Ebene und/oder mindestens einem Paraboloid, als Näherung für die Flächen der in der

Brillenfassung aufzunehmenden Brillengläser oder des die Brillengläser aufnehmenden Brillenfassungsrands angepasst werden.

5. Computerimplementiertes Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die die Geometrie der Brillenfassung

beschreibenden Parameter mittels Epipolargeometrie und/oder mittels

Triangulation ermittelt werden.

6. Computerimplementiertes Verfahren nach einem der vorangehenden

Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens drei gleichzeitig aus unterschiedlichen Aufnahmerichtungen aufgenommene zueinander kalibrierte Bilder des Kopfes bereitgestellt werden, wobei ein Frontbild den Kopf von vorne abbildet und jeweils ein Seitenbild den Kopf von links und von rechts abbildet.

7. Computerimplementiertes Verfahren nach Anspruch 6, dadurch

gekennzeichnet, dass die Aufnahmerichtungen der Seitenbilder mit der

Aufnahmerichtung des Frontbilds jeweils einen Winkel von mehr als 60 Grad und höchstens 120 Grad einschließen.

8. Computerimplementiertes Verfahren nach einem der vorangehenden

Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Bilder nicht überlappen oder dass zur Bestimmung der Zentrierparameter nur einander nicht überlappende Bereiche der Bilder verwendet werden.

9. Computerimplementiertes Verfahren nach einem der vorangehenden

Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die die Position der Augen

beschreibenden geometrischen Parameter die Position des Hornhautscheitels im Raum umfassen.

10. Computerimplementiertes Verfahren nach Anspruch 8, dadurch

gekennzeichnet, dass die Position des Hornhautscheitels einer

Korrekturrechnung unterzogen wird.

1 1 . Computerimplementiertes Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Position des Hornhautscheitels im Raum in einer ersten Näherung als Schnittpunkt q eines die Hornhaut (50) tangierenden ersten Sichtstrahls (52) einer das Seitenbild aufnehmenden Seitenkamera (16b) mit einem auf die Pupille (54) gerichteten zweiten Sichtstrahl (56) einer das Frontbild aufnehmenden Frontkamera (16a) bestimmt wird.

12. Computerimplementiertes Verfahren nach Anspruch 9 und nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Korrekturrechnung die Position des Hornhautscheitels gemäß a = q + * v + * w berechnet wird, wobei a der Positionsvektor des Hornhautscheitels im Raum nach Durchführung der

Korrekturrechnung, q die Position des Hornhautscheitels in erster Näherung, μ ein Erfahrungswert oder ein tatsächlicher Wert für den Abstand zwischen dem Pupillenzentrum und dem Hornhautscheitel, v ein Einheitsvektor der

Raumrichtung vom Pupillenzentrum zur Frontkamera und w ein Einheitsvektor der durch das Zentrum der Hornhautkugel verlaufenden Aufnahmerichtung ist.

13. Computerimplementiertes Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Aufnahme der Bilder ein Lichtblitz erzeugt wird und dass die Position des Hornhautscheitels im Raum in einer ersten Näherung als die Position des Reflexpunkts des Lichtblitzes auf der Hornhaut bestimmt wird.

14. Computerinnplennentiertes Verfahren nach Anspruch 9 und nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Korrekturrechnung die Position des Hornhautscheitels in horizontaler Richtung ausgehend vom Reflexpunkt mittels Addition von Δχ =+/ -r * sin (Y2 * (arccos z/a + arctan x/(z-v))) zur x-Koordinate berechnet wird, wobei r ein Erfahrungswert oder ein tatsächlicher Wert für den Hornhautradius, a der Abstand des optischen Zentrums einer das Frontbild aufnehmenden Frontkamera (16a) zum Reflexpunkt, x und z die x- und z- Koordinaten des Reflexpunkts in einem Koordinatensystem mit dem Nullpunkt im optischen Zentrum der Frontkamera (16a), wobei die Aufnahmerichtung der Frontkamera der z-Richtung entspricht und die x-Richtung horizontal orthogonal zur z-Richtung steht und in z-Richtung betrachtet nach rechts weist, und v der Abstand der den Lichtblitz erzeugenden Lichtquelle (58) vom optischen Zentrum der Frontkamera (16a) in z-Richtung ist.

15. Computerimplementiertes Verfahren nach Anspruch 9 und nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Korrekturrechnung die Position des Hornhautscheitels in y-Richtung ausgehend vom Reflexpunkt mittels Addition von Ay =+/ -r * sin Vi * (arctan l/(d-v)) berechnet wird, wobei r ein

Erfahrungswert oder ein tatsächlicher Wert für den Hornhautradius, d der Abstand des optischen Zentrums der Frontkamera (16a) zum Reflexpunkt in z-Richtung, v der Abstand der den Lichtblitz erzeugenden Lichtquelle (58) vom optischen Zentrum der Frontkamera (16a) in z-Richtung und I der Abstand der Lichtquelle (58) vom optischen Zentrum der Frontkamera (16a) in y-Richtung ist, wobei die y- Richtung orthogonal zur x-Richtung und zur z-Richtung ist und im Raum nach oben weist.

16. Computerprogramm mit Programmcode zur Durchführung aller

Verfahrensschritte nach einem der Ansprüche 1 bis 14, wenn das

Computerprogramm in einem Computer geladen und in einem Computer ausgeführt wird.

17. Verwendung einer Vorrichtung (10) zur Durchführung eines

computerimplennentierten Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 14, wobei die Vorrichtung (10) einen Kameraträger (14) aufweist, welcher einen nach oben, nach unten und zu einer Rückseite (30) hin offenen Innenraum (22) teilweise umschließt und mindestens drei Kameras (16a, 16b) trägt, die zwischen zwei freien Enden (18) des Kameraträgers (14) angeordnet und auf den Innenraum (22) gerichtet sind, wobei der Kameraträger (14) zur Beleuchtung des Innenraums (22) eine Beleuchtungseinrichtung (32, 34, 36) aufweist.

18. Verfahren zum Zentrieren mindestens eines Brillenglases in einer

Brillenfassung, dadurch gekennzeichnet, dass in einem ersten Verfahrensschritt Zentrierparameter mit einem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15 bestimmt werden und dass in einem zweiten Verfahrensschritt das mindestens eine Brillenglas mit den im ersten Verfahrensschritt bestimmten

Zentrierparametern in der Brillenfassung zentriert wird.

19. Verfahren zum Einschieifen mindestens eines Brillenglases in eine

Brillenfassung, dadurch gekennzeichnet, dass in einem ersten Verfahrensschritt Zentrierparameter mit einem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15 bestimmt werden und dass in einem zweiten Verfahrensschritt das mindestens eine Brillenglas basierend auf den im ersten Verfahrensschritt bestimmten

Zentrierparametern für eine Anordnung in der Brillenfassung eingeschliffen wird

20. Verfahren zum Herstellen eines Brillenglases, gekennzeichnet durch den

Verfahrensschritt Einschieifen des Brillenglases in eine Brillenfassung nach dem Verfahren gemäß Anspruch 19.

21 . Verfahren zum Herstellen einer Brille, dadurch gekennzeichnet, dass ein Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 20 verwendet wird.

22. Vorrichtung zur Bestimmung von Zentrierparametern zur Anpassung von Brillengläsern an eine vorgegebene Brillenfassung und an den Kopf eines

Probanden mit einer ersten Kamera zur Aufnahme eines ersten Bilds aus einer ersten Blickrichtung, mit mindestens einer zur ersten Kamera kalibrierten zweiten Kamera zur Aufnahme eines zweiten Bilds aus einer von der ersten Blickrichtung verschiedenen zweiten Blickrichtung und mit einem Computer, welcher einen Speicher umfasst, in dem ein Computerprogramm gespeichert ist, das einen Programmcode zur Durchführung der folgenden Verfahrensschritte aufweist: i. Bereitstellung von mindestens zwei aus unterschiedlichen

Blickrichtungen aufgenommenen zueinander kalibrierten Bildern des die Brillenfassung tragenden Kopfes ii. Ermittlung von geometrischen Parametern, die die Position der Augen beschreiben, und von geometrischen Parametern, die die Geometrie der Brillenfassung beschreiben, aus den Bildern mittels geometrischer Positionsbestimmung iii. Berechnung von Zentrierparametern aus den geometrischen

Parametern iv. Anpassung eines dreidimensionalen Modells für die in der

Brillenfassung aufzunehmenden Brillengläser an die die Geometrie der Brillenfassung beschreibenden geometrischen Parameter anhand der Zentrierparameter, wobei der Computer einen Prozessor umfasst, um das im Speicher gespeicherte Computerprogramm auszuführen

Description:
Computerimplennentiertes Verfahren zur Bestimmung von Zentrierparametern

Die Erfindung betrifft ein computerimplementiertes Verfahren zur Bestimmung von Zentrierparametern, insbesondere zur Anpassung von Brillengläsern an eine vorgegebene Brillenfassung und an den Kopf eines Probanden und/oder zur Zentrierung von Brillengläsern gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1 .

Zentrierparameter werden benutzt, um Brillengläser korrekt in einer Brillenfassung anzuordnen bzw. zu zentrieren, so dass die Brillengläser in korrekter Position relativ zu den Augen der die Brille tragenden Person angeordnet sind. Dabei handelt es sich zum Teil um anatomische Parameter der betreffenden Person, wie beispielsweise den Pupillenabstand, zum Teil um rein fassungsspezifische Parameter wie die Fassungsscheibenbreite oder die Fassungsscheibenhöhe und zum Teil um Kombinationen aus anatomischen und fassungsspezifischen

Parametern, wie beispielsweise den Hornhautscheitelabstand und die

Durchblickshöhe. Einen Überblick über die gängigen Zentrierparameter gibt die DIN EN ISO 13666 vom Oktober 2013.

Bei bekannten Verfahren zur Bestimmung von Zentrierparametern werden unkalibrierte Bilder aufgenommen, wobei an der Brille bzw. Brillenfassung ein Messbügel befestigt werden muss. Dies ist umständlich und störend. Desweiteren ist aus der US 2003/0123026 A1 eine Vorrichtung der eingangs genannten Art bekannt, die aus Bildern automatisch Zentrierparameter berechnet. Bei dem vorbekannten Verfahren werden Brillen virtuell anprobiert. Dies setzt voraus, dass die die Geometrie der Brillenfassung beschreibenden Parameter vorab bekannt sind.

Es ist Aufgabe der Erfindung, ein computerimplementiertes Verfahren der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, dass es einfacher durchzuführen ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein computerimplementiertes

Verfahren mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte

Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.

Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, ein vereinfachtes Modell für die in der Brillenfassung aufzunehmenden Brillengläser bereitzustellen, indem die

Geometrie der Brillenfassung beschreibende Parameter und insbesondere die nasalen und/oder temporalen Fassungsränder beschreibende Parameter ermittelt werden und dass an diese Parameter das Modell für die Brillengläser angepasst wird. Die Fassungsränder können durch Geraden angenähert werden.

Dabei werden kalibrierte Bilder bereitgestellt. Deren Kalibrierung umfasst die extrinsischen Eigenschaften der die Bilder aufnehmenden Kameras oder der die Bilder nacheinander aufnehmenden Kamera wie die relative Ausrichtung ihrer optischen Achsen sowie die relative Anordnung zueinander im Raum, sowie ihre intrinsischen Eigenschaften, also die Eigenschaften der Kameras selbst, die definieren, wie ein Punkt im Raum, der sich im internen Koordinatensystem der jeweiligen Kamera befindet, auf die Koordinaten der Pixel des aufgenommenen Bildes abgebildet wird. Eine ausführliche Beschreibung der Kalibrierung von Kameras findet sich im Lehrbuch„Multiple View Geometry in Computer Vision" von Richard Hartley und Andrew Zisserman, 2. Auflage, Cambridge University Press 2004, und dort insbesondere auf Seite 8. Aus den Bildern werden mittels geometrischer Positionsbestimmung nicht nur geometrische Parameter ermittelt, die die Position der Augen beschreiben, sondern auch geometrische Parameter, die die Geometrie der Brillenfassung beschreiben. Zudem wird ein

dreidimensionales Modell für die in der Brillenfassung aufzunehmenden Brillengläser an die die Geometrie der Brillenfassung beschreibenden

geometrischen Parameter angepasst. Die die Position der Augen beschreibenden geometrischen Parameter, die die Geometrie der Brillenfassung beschreibenden geometrischen Parameter und das dreidimensionale Modell werden alternativ zueinander oder in Kombination zur Berechnung der Zentrierparameter

herangezogen.

Eine Weiterbildung des Verfahrens sieht vor, dass an die die nasalen und/oder temporalen Fassungsränder beschreibenden Parameter Ebenen oder

Linearkombinationen von Flächen n-ter Ordnung, insbesondere von mindestens einer Ebene und/oder mindestens einem Paraboloid, als Näherung für die

Flächen der in der Brillenfassung aufzunehmenden Brillengläser angepasst werden. Dies stellt eine Vereinfachung des Modells dar, die einfacher zu berechnen ist. Zweckmäßig werden die die nasalen und temporalen

Fassungsränder beschreibenden Parameter mittels Epipolargeometrie und/oder mittels Triangulation ermittelt. Dabei wird bevorzugt, dass mindestens drei gleichzeitig aus unterschiedlichen Aufnahmerichtungen aufgenommene kalibrierte Bilder des Kopfes bereitgestellt werden, wobei ein Frontbild den Kopf von vorne abbildet und jeweils ein Seitenbild den Kopf von links und von rechts abbildet. Die Aufnahmerichtungen der Seitenbilder schließen mit der Aufnahmerichtung des Frontbilds zweckmäßig jeweils einen Winkel von mindestens 60 Grad, z.B.

90°±10° ein. Beim erfindungsgemäßen Verfahren ist es nicht notwendig, dass sich die Front- und Seitenbilder überlappen. Eventuell einander überlappende Bereiche der Bilder werden zweckmäßig zur Bestimmung der Zentrierparameter nicht herangezogen.

Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass die die Position der Augen beschreibenden geometrischen Parameter die Position des

Hornhautscheitels im Raum umfassen.

Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird die in einer ersten Näherung bestimmte Position des Hornhautscheitels im Raum einer Korrekturrechnung unterzogen. Die Art der Korrekturrechnung ist dann abhängig von der Art, wie die Position des Hornhautscheitels im Raum in der ersten

Näherung bestimmt wird.

Es ist möglich, bei einer sogenannten pupillenbasierten Auswertung die Position des Hornhautscheitels im Raum in erster Näherung als Schnittpunkt eines die Hornhaut tangierenden Sichtstrahls einer das Seitenbild aufnehmenden

Seitenkamera mit einem auf die Pupille gerichteten Sichtstrahl einer das Frontbild aufnehmenden Frontkamera zu bestimmen. Ist dies der Fall, wird vorteilhaft mittels der Korrekturrechnung die Position des Hornhautscheitels gemäß a = q + μ * v + μ * w berechnet, wobei a der Positionsvektor des Hornhautscheitels im Raum nach Durchführung der Korrekturrechnung, q die Position des

Hornhautscheitels in erster Näherung, μ ein Erfahrungswert für den Abstand zwischen dem Pupillenzentrum und dem Hornhautscheitel, v ein Einheitsvektor der Raumrichtung vom Pupillenzentrum zur Frontkamera und w ein Einheitsvektor der durch das Zentrum der Hornhautkugel verlaufenden Aufnahmerichtung ist.

Alternativ hierzu ist es auch möglich, eine reflexbasierte Auswertung

vorzunehmen, indem bei der Aufnahme der Bilder ein Lichtblitz vorzugsweise mittels einer LED erzeugt wird, wobei die Position des Hornhautscheitels im Raum in erster Näherung als die Position des Reflexpunkts des Lichtblitzes auf der Hornhaut bestimmt wird. Ausgehend von dieser ersten Näherung kann, wenn der Lichtblitz mittels einer mittig vor dem Gesicht des Probanden angeordneten Lichtquelle erzeugt wird, vorteilhaft mittels der Korrekturrechnung die Position des Hornhautscheitels in horizontaler Richtung ausgehend vom Reflexpunkt mittels Addition von Δχ =+/ -r * sin (Y 2 * (arccos z/a + arctan x/(z-v))) zur x-Koordinate berechnet werden, wobei r ein Erfahrungswert für den Hornhautradius, a der Abstand des optischen Zentrums einer das Frontbild aufnehmenden Frontkamera zum Reflexpunkt, x und z die x- und z-Koordinaten des Reflexpunkts in einem Koordinatensystem mit dem Nullpunkt im optischen Zentrum der Frontkamera, wobei die Aufnahmerichtung der Frontkamera der z-Richtung entspricht und die x- Richtung horizontal orthogonal zur z-Richtung steht und in z-Richtung betrachtet nach rechts weist, und v der Abstand der den Lichtblitz erzeugenden Lichtquelle vom optischen Zentrum der Frontkamera in z-Richtung ist. Ergänzend oder alternativ hierzu kann mittels der Korrekturrechnung vorteilhaft die Position des Hornhautscheitels in y-Richtung ausgehend vom Reflexpunkt mittels Addition von Ay =+/ -r * sin Vi * (arctan l/(d-v)) berechnet wird, wobei r ein Erfahrungswert für den Hornhautradius, d der Abstand des optischen Zentrums der Frontkamera zum Reflexpunkt, v der Abstand der den Lichtblitz erzeugenden Lichtquelle vom optischen Zentrum der Frontkamera in z-Richtung und I der Abstand der

Lichtquelle vom optischen Zentrum der Frontkamera in y-Richtung ist, wobei die y-Richtung orthogonal zur x-Richtung und zur z-Richtung ist und im Raum nach oben weist.

Dabei ist das Pluszeichen in x-Richtung anzuwenden, wenn der Hornhautscheitel des aus der Sicht des Probanden linken Auges detektiert wird, das Minuszeichen ist für das aus der Sicht des Probanden rechte Auge anzuwenden. In y-Richtung ist das Pluszeichen anzuwenden, wenn die den Lichtblitz aussendende

Lichtquelle auf einer niedrigeren Höhe positioniert ist als die Frontkamera, das Minuszeichen ist anzuwenden, wenn sie in einer größeren Höhe montiert ist.

Vorteilhaft wird die Pupille bzw. der Reflexpunkt mittels Merkmalsextraktion und/oder Merkmalsmatchings (Merkmalsvergleich) und/oder mittels maschinellen Lernens durch Vergleich mit einer Vielzahl vorbekannter Daten detektiert. Diesem Verfahrensschritt kann eine Gesichtsdetektion und/oder eine Detektion von Gesichtsmerkmalen wie den Augen als Vorverarbeitung vorausgehen, bei der detektiert wird, welche Bilddaten zum Gesicht des Probanden gehören, so dass nur diese Daten in die Detektion einfließen.

Um die Bestimmung des Hornhautscheitels im Raum für beide Augen vornehmen zu können, wird bevorzugt, dass mindestens ein gleichzeitig mit dem ersten und zweiten Bild seitlich bezüglich des Kopfes aufgenommenes, kalibriertes drittes Bild bereitgestellt wird. Vorzugsweise wird das erfindungsgemäße computerinnplennentierte Verfahren mit einer Vorrichtung durchgeführt, wie sie grundsätzlich in Anspruch 17 und im Anspruch 22 sowie im Detail in der folgenden Figurenbeschreibung beschrieben wird.

Die erfindungsgemäß bestimmten Zentrierparameter können vorteilhaft zum Zentrieren eines Brillenglases in einer Brillenfassung und/oder zum Einschieifen eines Brillenglases in eine Brillenfassung herangezogen werden. Dabei wird in einem Verfahrensschritt das mindestens eine Brillenglas mit den bestimmten Zentrierparametern in der Brillenfassung zentriert oder es wird das mindestens eine Brillenglas basierend auf den bestimmten Zentrierparametern für eine Anordnung in der Brillenfassung eingeschliffen. Auf diese Weise können

Brillengläser und Brillen hergestellt werden.

Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:

Figur 1 a, b eine Vorrichtung zur Bestimmung von Zentrierparametern in

perspektivischer Ansicht und in einer Ansicht von vorne;

Figur 2 eine Veranschaulichung der Korrekturrechnung bei pupillenbasierter

Bestimmung der Position des Hornhautscheitels;

Figur 3a, b eine Veranschaulichung der Korrekturrechnung bei reflexbasierter

Bestimmung der Position des Hornhautscheitels;

Figur 4a, b Ansichten eines eine Brille tragendes Kopfes mit darauf projizierten genäherten Fassungskanten von vorne und von der Seite und

Figur 5 eine schematische Darstellung von näherungsweise bestimmten

Glasebenen. Die in der Zeichnung dargestellte Vorrichtung 10 dient der Bestimmung von Zentrierparametern für die Brillenanpassung. Sie weist eine Säule 12 auf, die höhenverstellbar einen Kameraträger 14 trägt, welcher wiederum eine Anzahl Kameras 16a, 16b trägt. Der Kameraträger 14 ist in Draufsicht näherungsweise kreisförmig gebogen und erstreckt sich zwischen zwei freien Enden 18, welche im Abstand zueinander angeordnet sind. Nach vorne, also zur Säule 12 hin, und zu den Seiten umschließt eine Innenfläche 20 des Kameraträgers 14 einen

Innenraum 22, in dem sich bei der Aufnahme von Bildern durch die Kameras 16a, 16b der Kopf eines Probanden befindet. Die Innenfläche 20 ist in einer Richtung, die zwischen den freien Enden 18 verläuft, konkav gebogen und weist

beispielsweise die Form eines Abschnitts einer Zylindermantelfläche auf, wobei der Zylinder eine kreisrunde oder ovale Grundfläche haben kann. Um den

Kameraträger 14 bezüglich des Kopfs des Probanden auf der richtigen Höhe positionieren zu können, ist in der Säule 12 eine nicht näher dargestellte

Hubeinrichtung angeordnet, mit der der Kameraträger 14 motorisch angetrieben auf und ab bewegt werden kann.

Alle Kameras 16a, 16b sind in einer sich zwischen den freien Enden 18

erstreckenden Kameraanordnung 26 angeordnet. Im vorliegenden

Ausführungsbeispiel ist die Kameraanordnung 26 als Kamerareihe 26

ausgebildet, deren Kameras 16a, 16b sich alle in derselben Höhe befinden, wobei ihre optischen Achsen auf den Innenraum 22 gerichtet sind. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel umfasst die Kamerareihe 26 eine in der Mitte des

Kameraträgers 14 angeordnete Frontkamera 16a, deren optische Achse frontal auf das Gesicht des Probanden gerichtet ist, sowie acht paarweise symmetrisch bezüglich einer durch die optische Achse der Frontkamera 16a verlaufenden senkrechten Symmetrieebene angeordnete Seitenkameras 16b von denen jeweils vier von links und von rechts auf das Gesicht des Probanden gerichtet sind. Die Kameras 16a, 16b sind zudem kalibriert, so dass sie gleichzeitig kalibrierte Bilder des Probanden aufnehmen können. Die Kalibrierung umfasst die extrinsischen Eigenschaften wie die relative Ausrichtung ihrer optischen Achsen sowie die relative Anordnung zueinander im Raum, sowie ihre intrinsischen Eigenschaften, also die Eigenschaften der Kameras selbst, die definieren, wie ein Punkt im Raum, der sich im internen Koordinatensystem der jeweiligen Kamera befindet, auf die Koordinaten der Pixel des aufgenommenen Bildes abgebildet wird.

Der Kameraträger 14 umschließt den Innenraum 22 nur nach vorne, zur Säule 12 hin, und zu den Seiten, also links und rechts des Kopfes des Probanden. Nach oben, unten sowie zu einer Rückseite 30 hin ist er offen, wobei die freien Enden 18 zueinander einen Abstand von mindestens 25cm aufweisen, so dass sich der Proband bequem von der Rückseite aus nähern kann. Im gezeigten

Ausführungsbeispiel beträgt der Abstand 70 bis 80cm.

Zur Ausleuchtung des Innenraums 22 ist eine Beleuchtungseinrichtung mit einer oberhalb der Kamerareihe 26 verlaufenden oberen Lichtleiste 32 sowie einer unterhalb der Kamerareihe 26 verlaufenden unteren Lichtleiste 34 vorgesehen, welche jeweils eine Vielzahl von LEDs als Leuchtmittel aufweisen. Die obere Lichtleiste 32 und die untere Lichtleiste 34 erstrecken sich jeweils durchgehend oder mit Unterbrechungen über eine Länge, die mindestens so groß ist wie die Länge der in Umfangsrichtung zwischen den freien Enden 18 gemessenen Länge der Kamerareihe 26. Diese entspricht einem Umfangswinkel von mindestens 160 Grad. Nahe den freien Enden 18 sind die obere Lichtleiste 32 und die untere Lichtleiste 34 jeweils mittels einer vertikal verlaufenden weiteren Lichtleiste 36 miteinander verbunden. Die Kamerareihe 26 wird somit vollständig durch mindestens eine Reihe LEDs umrahmt. Die Vorrichtung 10 weist zudem eine in der Zeichnung nicht näher dargestellte Steuer- oder Regeleinrichtung auf, mit der die von den LEDs abgestrahlte Lichtintensität abhängig von der durch die

Kameras 16a, 16b detektierten Lichtintensität gesteuert oder geregelt werden kann. Die LEDs der Lichtleisten 32, 34, 36 sind dabei zu Sektoren

zusammengefasst, deren abgestrahlte Lichtintensitäten getrennt voneinander gesteuert bzw. geregelt werden können. Zudem ist vorgesehen, dass auch die von den einzelnen LEDs abgestrahlten Lichtintensitäten mittels der Steuer- oder Regeleinrichtung getrennt voneinander gesteuert oder geregelt werden können. Um den Probanden richtig im Innenraum 22 positionieren zu können, sind die beiden der Frontkamera 16a nächstgelegenen Seitenkameras 16b dazu

eingerichtet, den Abstand des Kopfs des Probanden von der Mitte 38 des

Kameraträgers 14 zu messen. Mittels einer nicht näher dargestellten

Anzeigeeinheit wird dem Probanden angezeigt, ob er richtig steht oder nicht. Die Anzeigeeinheit weist mehrere unterschiedlich eingefärbte Lichtquellen auf, die in einer Reihe angeordnet sind. Die mittlere Lichtquelle leuchtet grün, wenn der Proband richtig steht. Ausgehend von der mittleren Lichtquelle gibt es in jeder Richtung in dieser Reihenfolge eine gelbe, eine orangene und eine rote

Lichtquelle, die entsprechend der Farbe anzeigt, wenn der Proband ein wenig, deutlich oder viel zu weit von der Mitte 38 des Kameraträgers 14 entfernt bzw. ein wenig, deutlich oder viel zu nah zur Mitte 38 steht. Um bei der Bestimmung der Zentrierparameter sicherzustellen, dass die Aufnahmerichtung des Probanden ins Unendliche gerichtet ist, ist eine am Kameraträger 14 angeordnete

Fixationseinrichtung 42 vorgesehen, die ein Fixationsmuster für den Probanden in Form eines Specklemusters erzeugt. Das Fixationsmuster ist etwas höher angeordnet als die Frontkamera 16a, so dass der Proband über diese

hinwegblickt. Damit kann sein Gesicht im größtmöglichen Umfang aufgenommen werden.

Die Vorrichtung 10 eignet sich insbesondere auch zur Herstellung eines Avatars des Kopfs des Probanden, welcher zur Bestimmung der Zentrierparameter herangezogen werden kann. Zum diesem Zweck werden durch die Kameras 16a, 16b kalibrierte Bilder des Kopfs des Probanden ohne Brille bzw. Brillenfassung aufgenommen. Mittels eines geeigneten Prozesses zur geometrischen

Positionsbestimmung wie beispielsweise Triangulation wird aus den Bildern ein Tiefenprofil des Kopfes erstellt, das diesen näherungsweise sehr gut abbildet. Der Kopf wird durch eine Vielzahl von Punkten abgebildet, die mittels eines

Netzmusters miteinander verbunden werden können oder aber als Punktwolke gespeichert werden können. Bei der anschließenden Bestimmung der

Zentrierparameter kann der so ermittelte Avatar herangezogen werden, um

Zentrierparameter zu bestimmen, die aufgrund der geometrischen Eigenschaften der Brille bzw. Brillenfassung, die der Proband trägt, nicht oder nur näherungsweise bestimmt werden können. Beispielsweise kann ein breiter Fassungsbügel das Auge in einer Seitenaufnahme soweit verdecken, dass der Hornhautscheitelabstand nicht oder nur sehr ungenau bestimmt werden kann. Zudem können gefärbte oder stark spiegelnde Gläser die Augen nicht oder nur sehr schlecht erkennen lassen. Um dem zu begegnen, wird auf die von den Kameras 16a, 16b aufgenommenen Bilder des die Brille oder Brillenfassung tragenden Probanden das Tiefenprofil des Avatars projiziert und die

Zentrierparameter, die aufgrund der durch die Brille bzw. Brillenfassung eingeschränkten Sicht nur ungenügend bestimmt werden können, werden mittels der Bilddaten des Avatars bestimmt. Dabei kann eine Anpassung des Avatars auf die Bilder des die Brille bzw. Brillenfassung tragenden Probanden zur

Minimierung von Abweichungen erfolgen.

Die oben beschriebene Vorrichtung 10 kann wie folgt für eine pupillenbasierte Detektion eines Hornhautscheitels ebenso wie für eine reflexbasierte Detektion eines Hornhautscheitels bei beiden Augen des Probanden eingesetzt werden.

Bei der pupillenbasierten Methode gemäß Figur 2 wird zunächst die Position des Hornhautscheitels im Raum in erster Näherung als Schnittpunkt q eines die Hornhaut 50 tangierenden ersten Sichtstrahls 52 einer der ein Seitenbild des Probanden aufnehmenden Seitenkameras 16b mit einem auf die Pupille 54 gerichteten zweiten Sichtstrahl 56 der ein Frontbild des Probanden

aufnehmenden Frontkamera 16a bestimmt. Mittels einer Korrekturrechnung wird eine korrigierte Position des Hornhautscheitels im Raum mittels der Gleichung a = q + * v + * w berechnet. Dabei ist μ ein Erfahrungswert für den Abstand zwischen dem Pupillenzentrum und dem Hornhautscheitel, der regelmäßig Werte zwischen 2,5mm und 4mm annimmt, v ist ein Einheitsvektor der Raumrichtung vom Pupillenzentrum p zur Frontkamera 16a, deren Koordinaten mit der Variable c1 angegeben werden, und errechnet sich als v = (p-c1 ) / 1 p - c1 |. w ist ein Einheitsvektor der durch das Zentrum m der Hornhautkugel verlaufenden

Aufnahmerichtung, die auf das Fixationsmuster der Fixationseinrichtung 42 am Raumpunkt t gerichtet ist, und errechnet sich zu w = (t - m) / 1 1 - m |. Alle Werte a, q, p, d , t und m sind dreidimensionale Vektoren.

Bei der reflexbasierten Bestimmung der Position des Hornhautscheitels gemäß Figur 3a, 3b sind zwei Korrekturrechnungen vorzunehmen, wobei die erste

Korrekturrechnung (Figur 3a) eine Korrektur in x-Richtung, die zweite Korrektur (Figur 3b) eine Korrektur in y-Richtung betrifft. Diese Raumrichtungen werden durch ein inneres Koordinatensystem der Frontkamera 16a festgelegt, das seinen Nullpunkt im optischen Zentrum der Frontkamera 16a hat. Die z-Richtung wird dabei durch die Aufnahmerichtung der Frontkamera 16a festgelegt, die x- Richtung ist eine Richtung, die horizontal sowie orthogonal zur z-Richtung verläuft und in deren Richtung betrachtet nach rechts weist, und die y-Richtung verläuft orthogonal zur x-Richtung und zur z-Richtung und weist im Raum nach oben. Bei der reflexbasierten Messung wird mittels einer Lichtquelle, im vorliegenden Fall einer LED 58 ein Lichtblitz ausgesandt, dessen Reflexion auf der Hornhaut von der Frontkamera 16a und mindestens einer der Seitenkameras 16b detektiert wird und die erste Näherung für die Position des Hornhautscheitels im Raum bildet. Der Reflexpunkt wird in Figur 3a, 3b mit„approx" bezeichnet. In x-Richtung wird eine Korrektur durch Addition von Δχ =+/ -r * sin (Y 2 * (arccos z/a + arctan x/(z-v))) zur x-Koordinate des Reflexpunkts approx vorgenommen, wobei das Pluszeichen bei der Anwendung auf das linke Auge, das Minuszeichen bei der Anwendung auf das rechte Auge (vgl. Figur 3a) zu verwenden ist. r ist dabei ein Erfahrungswert für den Hornhautradius, der typischerweise ca. 8mm beträgt, a ist der Abstand des optischen Zentrums der Frontkamera 16a zum Reflexpunkt approx und v ist der Abstand der LED 58 zum optischen Zentrum der Frontkamera 16a in z- Richtung. x und z wiederum sind die Koordinaten in x- und z-Richtung.

In y-Richtung wird ausgehend vom Reflexpunkt approx eine Korrektur mittels Addition von Ay =+/ -r * sin Vi * (arctan l/(d-v)) vorgenommen, r ist wiederum der Erfahrungswert für den Hornhautradius, d ist der Abstand des optischen Zentrums der Frontkamera 16a zum Reflexpunkt approx in z-Richtung, v ist der Abstand der LED 58 zum optischen Zentrum der Frontkamera 16a in z-Richtung und I ist der Abstand der LED 58 vom optischen Zentrum der Frontkamera 16a in y-Richtung. Das Pluszeichen kommt zur Anwendung, wenn die LED 58 unter der Frontkamera 16a angeordnet ist, also ihre y-Koordinate kleiner ist als die y-Koordinate der Frontkamera 16a bzw. ihres optischen Zentrums. Ist die LED über der

Frontkamera 16a angeordnet, so kommt das Minuszeichen zum Einsatz.

Bei den beschriebenen Verfahren kann die Pupille bzw. der Reflexpunkt approx beispielsweise mittels Merkmalsextraktion, mittels Merkmalsmatching und/oder mittels maschinellem Lernen durch Vergleich mit einer Vielzahl vorbekannter Daten detektiert werden. Diesem Detektionsschritt kann ein Schritt vorangehen, bei dem ein Gesichtsdetektor erkennt, welche Bildpunkte zum Gesicht des Probanden bzw. zu seiner Augenpartie gehören, so dass nach der Pupille bzw. dem Reflexpunkt approx bereits eingegrenzt gesucht werden kann.

Die Position des Hornhautscheitels im Raum wird zur Bestimmung der

Zentrierparameter bei der Brillenanpassung verwendet. Mittels der von den Kameras 16a, 16b aufgenommenen kalibrierten Bilder werden durch

geometrische Positionsbestimmung, insbesondere durch Triangulation oder Epipolargeometrie, geometrische Parameter ermittelt, die die Geometrie der Brillenfassung beschreiben. Diese umfassen die nasalen und temporalen

Fassungsränder 60, 62, wie in Figur 4a, 4b beispielhaft angedeutet. An die die nasalen und temporalen Fassungsränder 60, 62 beschreibenden Parameter werden Ebenen 64 als Näherung für die Flächen der in der Brillenfassung aufzunehmenden Brillengläser angepasst. Figur 5 zeigt schematisch die ebenen 64 vor der jeweiligen, näherungsweise dargestellten Hornhaut 66 mit schematisch dargestellten Sichtstrahlen 68 der Kameras 16a, 16b. Zu guter Letzt werden aus den gewonnenen Daten die Zentrierparameter berechnet.