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Patent Searching and Data


Title:
CONDENSATION CHIMNEY
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1995/012784
Kind Code:
A1
Abstract:
The proposed wet, cold, condensing chimney preferably has an outer chimney wall (1) inside which is fitted an inner pipe (2). To increase the contact area with the flue gas, a corrugated tube is used as the inner pipe (2). Filling bodies may also be incorporated into the inner pipe (2). The heat radiated from the outer side of the inner pipe (2) is actively discharged in that a fan (6) extracts the heated air from the annular gap (3) between the inner pipe (2) and the outer chimney wall (1) and returns it to the heating chamber from which it is taken as preheated air of combustion into the oil or gas-fired boiler (8). A check valve prevents hot air from flowing from the heating chamber into the annular gap when the fan (6) and boiler (8) are inoperative. Furthermore, the pure, chemically produced calcium carbonate previously used to neutralise the condensate is replaced by marble.

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Inventors:
WUNSCH HORST (CH)
Application Number:
PCT/CH1994/000191
Publication Date:
May 11, 1995
Filing Date:
September 27, 1994
Export Citation:
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Assignee:
WUNSCH HORST (CH)
International Classes:
F23J13/02; F24D12/02; (IPC1-7): F23J13/02; F24D12/02
Foreign References:
EP0036364A11981-09-23
DE4312094A11993-10-14
US4560349A1985-12-24
NL7902575A1980-10-07
FR2666871A11992-03-20
DE3427036A11986-01-30
FR2552858A11985-04-05
GB2116299A1983-09-21
DE4111179A11992-10-08
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Claims:
Patentansprüche:
1. Kondensationskamin der naßkaltkondensierenden Bauart mit einem in" den Kamin eingesetzten, rauchgaεführenden Innenrohr (2) und einer äußeren Kaminwandung (1), dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der äußeren Kaminwandung (1) und dem Innenrohr (2) ein Ringspalt (3) vorgesehen ist, an den ein Ventilator (6) angeschlossen ist.
2. Kondensationskamin nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Innenrohr (2) aus Kunststoff besteht und flexibel iεt.
3. Kondensationskamin nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Innenrohr (2) ein Profilrohr (4) mit kontaktflächenvergrößernden Rillen (5) iεt.
4. Kondensationskamin nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß daε Innenrohr (2) ein wendeiförmig gerolltes Bandprofil (26) enthält.
5. Kondensationskamin nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Innenrohr (2) eine KondensatablaufÖffnung (17) angeordnet iεt, an die ein Siphon (18) und/oder ein Ionenaustauscher angeschlossen ist.
6. Kondensationskamin nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß im Innenrohr (2) und/oder im Ringεpalt (3) kontaktflächenvergrößernde Füllkörper vorgesehen sind.
7. Kondensationskamin nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß am Innenrohr (2) zu dessen koaxialen Ausrichtung zur Kaminwandung (1) Abstandshalter (12) vorgesehen sind.
8. Kondensationεkamin nach einem der Anεprüche 1 biε 7, dadurch gekennzeichnet, daß an den Ringεpalt (3) und den Ventilator (6) eine Rohrleitung (7) zur Warmluftrückführung zu einem Heizraum un einem darin angeordneten Brenner (25) eineε Heizkeεsels (8) angeεchloεsen ist.
9. Kondensationskamin nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß in der Rohrleitung (7) ein Rückεchlagventil (22) vorgesehen iεt.
10. Kondensationεkamin nach einem der Anεprüche 1 biε 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilator (6) am Fuße der Kaminwandung (2) angebracht iεt.
11. Kondensationskamin nach einem der Anεprüche 1 biε 10, dadurch gekennzeichnet, daß für das ablaufende Kondensat eine Neutralisationsvorrichtung (20) vorgesehen ist.
12. Kondensationskamin nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Neutralisationεvorrichtung (20) einen Aktivkohlefilter und/oder ein Neutraliεationsgranulat aufweist.
13. Kondensationεkamin nach Anεpruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß zur Neutraliεation deε Kondenεatε Marmor vorgeεehen iεt.
14. Kondenεationεkamin nach Anεpruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der zur Neutralisation des Kondensats vorgesehene Marmor in Form von Split, Stücken oder/und Mehl beschaffen iεt.
15. Kondenεationεkamin nach einem der Anεprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß daε Innenrohr (2) aus mehreren, mittels Verbindungsmuffen (13) verbundenen Innenrohr Teilabschnitte besteht.
16. Kondensationεkamin nach einem der Anεprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß das Innenrohr (2) auε Polyvinylidenfluorid (PVDF) beεteht.
17. Kondenεationskamin nach einem der Ansprüche 8 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Heizraum als Wärmepuffer für die zu dem Brenner (25) zurückgeführte Warmluft ausgebildet iεt.
18. Kondenεationεkamin nach Anεpruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Heizraum weitgehend geεchloεεen auεgebildet iεt.
Description:
KONDENSATIONSKAMIN

Die Erfindung betrifft einen Kondensationskamin gemäss dem Oberbegriff den Patentanspruchs 1.

Gebäude werden meistens durch Verbrennung von Kohlenwasser¬ stoffen wie Erdöl, Erdgas oder Kohle geheizt. Das dabei ent¬ stehende Kohlendioxid ist mitverantwortlich für den Treibhaus¬ effekt. Das Zurückhalten des Kohlendioxids würde aber einen derart grossen Energieaufwand erfordern, dass es sich von der Energiebilanz her nicht mehr lohnte, die Kohlenwasserstoffe zu verbrennen. Um die Luftverschmutzung möglichst niedrig zu halten und unsere Ressourcen an fossilen Brennstoffen zu scho¬ nen, ist es wichtig, den Verbrauch an Brennmaterial zu redu¬ zieren.

Da die Kohlenwasserstoffe aus lebender Substanz entstanden, enthalten sie eine grosse Menge an Kohlenstoff und in geringe¬ ren Mengen eine Vielzahl weiterer Stoffe, wie zum Beispiel Schwefel und Stickstoff.

Diese Stoffe gelangen bei der Verbrennung von Kohlenwasser¬ stoffen in das Verbrennungsgas. Das Verbrennungsgas enthält neben Wasserdampf, Kohlendioxid, Russ, Schwefeloxiden und Stickstoffoxiden auch Salzsäure, welche aus den chlorierten Kohlenwasserstoffen entsteht, die sich in der Verbrennungsluft befinden. Die Stickstoffoxide entstehen grösstenteilε aus Stickstoff, welcher ebenfalls aus der Verbrennungsluft stammt. Im Gegensatz zum Kohlendioxid und zu den Stickoxiden können Wasserdampf, Russ, Schwefeloxide und Salzsäure mit geeigneten Mitteln zumindest teilweise zurückgehalten werden. Der herkömmlichen Heiztechnik des heissen Kamins liegt das Ziel zugrunde, die Verbrennungsgase so vollständig wie möglich in die Atmosphäre zu leiten. Wenn die Temperaturen im Kamin unter den Taupunkt fallen, dann beginnt das Verbrennungsgas zu kondensieren. Herkömmliche Kamine sind entweder aus Ziegel¬ steinen gemauert oder bestehen aus Keramikkacheln oder Edel¬ stahl. Diese Materialien sind nicht genügend korrosionsfest und versotten, wenn sie über längere Zeit dem sauren Kondensat

mit pH-Werten von 1,5 - 3,7 ausgesetzt sind.

Um eine Versottung zu verhindern, musste die Rauchgastempe¬ ratur bei Kaminen aus herkömmlichen Werkstoffen so hoch sein, dass es im Kamin zu keiner Kondensation kam. Die Schadstoffe gelangten bei dieser Technik vollständig in die Atmosphäre und kondensierten erst dort. Eine hohe Schadstoffbelastung der Luft und saurer Regen waren die Folge. Das in die Atmosphäre geleitete Verbrennungsgas enthielt neben den Schadstoffen eine beachtliche Energiemenge, die ungenutzt verloren ging. Die Praxis hat nun gezeigt, dass Glas oder hochwertige Kunst¬ stoffe wie PVDF (Polyvinylidenfluorid) die einzigen Werkstoffe sind, welche der Einwirkung des Kondensats standzuhalten ver¬ mögen. Ein Alternative zur umweltbelastenden Technik des heis- sen Kamins ist die Technik des kalten, nassen, kondensierenden Kamins. Kaminrohre aus den korrosionsfesten Werkstoffen Glas und dem Kunststoff PVDF ermöglichten es erst, diese umwelt¬ schonende Technik in die Praxis umzusetzen. Bei dieser Technik wird ein grosser Teil der Energie, welche im Wasserdampf und im Gasvolumen von Heizungsrauchgas gebunden ist, zurückgewon¬ nen. Im weiteren kann ein grosser Teil der im Rauchgas enthal¬ tenen, umweltrelevanten Stoffe wie Wasserdampf, Schwefelsäure, Salzsäure, unverbrannte Kohlenwasserstoffe und Russ im Kamin¬ rohr zurückgehalten werden. Das Prinzip dieser Technik liegt in der Absenkung der Heizkesseltemperatur. Genauer gesagt beträgt bei der Brennwert-Technik die Temperatur des Abgases beim Austritt aus dem Heizkessel etwa 30-40°C, bei der Nieder¬ temperatur-Technik etwa 90-140°C. Eine weitere Abkühlung des Rauchgases findet im Kaminrohr statt, welches bei dieser Tech¬ nik nicht wär eiεoliert ist. Durch die Abkühlung gelangt ein Teil des Rauchgases zur Kondensation. Im Kamin entsteht ein stark säurehaltiges Kondensat, welches den Kaminwänden entlang nach unten fliesεt und am Fusse des Kaminrohrs in einen Neu¬ tralisationsbehälter abgeführt wird.

Die Patentschrift DE 3421 112 AI (Veröffentlichungsdatum 11. 10.1984) hat als Gegenstand der Erfindung einen Kamin, welcher für die Anwendung der Technik des kalten, nassen, kondensie¬ renden Kamins vorgesehen ist.

Der in dieser Patentschrift beschriebene Kamin zeichnet sich durch die folgenden Merkmale aus:

Die Konstruktionselemente des Kamins sind nicht wärmegedämmt, wodurch den Abgasen Wärme entzogen wird, welche durch die Kon¬ struktionselemente zur Aussenseite des Kamins hin abgeführt wird, wobei an der Innenwand ein wesentlicher Teil der umwelt¬ schädlichen Bestandteile des Abgases (z.B. als Rauchgaskonden¬ sat) ausfällt und entlang der Innenwand abgeführt wird. Beim Einsatz im häuslichen Bereich wird in Kaminen des her¬ kömmlichen Aufbaus ein Innenrohr eingesetzt. Das Innenrohr ist vorzugsweise aus mehreren Stücken zusammengesetzt, welche mit trichterförmigen, zentrierenden Muffen derart verbunden sind, dass die Rohrverbindungen hinsichtlich der üblichen Flussrich¬ tung des Kondensats dicht sind. Der Raum ausserhalb dieses Innenrohrs und innerhalb des üblichen Kaminzuges wird mit einem Material mit hoher Wärmeleitfähigkeit, vorzugsweise mit einer Sandschüttung, ausgefüllt. Dieses Material hat die Auf¬ gabe, die Wärme vom Innenrohr zur äusseren Kaminwandung zu leiten. Es ist ausserdem vorgesehen, in der Kaminwandung Öff¬ nungen zum Innenraum des Gebäudes anzubringen, und diese Öff¬ nungen gegebenenfalls mit einem festen, wärmestrahlenden Ma¬ terial zu verschliessen. Eine weitere vorgesehene Möglichkeit besteht darin, zwischen der Aussenwand des Innenrohres und der Kaminwandung des herkömmlichen Kamins einen Hohlraum zu belas¬ sen. Dieser Hohlraum ist gegen das Gebäudeinnere hin geöffnet, so dass die Luft des Hohlraumes mit der Luft im Inneren des Gebäudes kommunizieren kann.

Der in der erwähnten Patentschrift beschriebene Kamin hat den Nachteil, dass die Kontaktfläche für das Rauchgas lediglich durch die glatte Innenwand des inneren Kaminrohrs gebildet wird. Durch die Vergrösserung dieser Kontaktfläche könnte der Anteil des Rauchgases, welcher im Kamin zur Kondensation ge¬ bracht werden kann, wesentlich erhöht werden. Im weiteren hat dieser Kamin den Nachteil, dass die Wärme lediglich durch Wärmediffusion oder durch passive Konvektion vom Innenrohr zu der äusseren Kaminumwandung gelangt. Der Wär¬ meaustausch ist entsprechend langsam.

Das Kondensat wird am Fusse des Kaminrohrs in einen Neutrali¬ sationsbehälter geleitet. Dieser Neutralisationsbehälter ent¬ hält üblicherweise, neben einem Aktivkohlefilter, ein Neutra- lisationεgranulat, welches die Säuren des Kondensats neutrali¬ siert. Bislang wurde in Hauskaminen als Neutralisationsgranu¬ lat reines, chemisch hergestelltes Kalziumkarbonat verwendet, was nicht sehr umweltfreundlich ist. Natürlicher Kalk wird bislang nur in Grossfeuerungsanlagen wie Müllverbrennungen verwendet.

Die Erfindung stellt sich nun die Aufgabe, einen für die Tech¬ nik des kalten, kondensierenden Kamins geeigneten Kamin zu schaffen, welcher eine grössere Kontaktfläche zum Rauchgas aufweist als die bislang bekannten Kamine. Im weiteren soll er über eine Vorrichtung verfügen, welche die Wärme aktiv aus dem Raum zwischen dem Innenrohr des Kamins und der Kaminwandung abführt. Zudem soll das bislang zur Neutralisation eingesetzte reine, chemisch hergestellte Kalziumkarbonat durch ein um- weltschonenderes Material ersetzt werden. Der Kamin soll schliesslich noch eine Vorrichtung zur Bindung der im Konden¬ sat vorkommenden Schwermetalle aufweisen.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäss mit Hilfe der Auεbildungε- merkmale nach dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 gelöst.

Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.

Der vorgeschlagene Kamin verfügt vorzugsweise über eine ge¬ mauerte Kaminwandung und ein Innenrohr aus korrosionsfestem Kunststoff. Er wird mit der oben beschriebenen Technik des kalten, nasεen, kondensierenden Kamins betrieben. Das anfal¬ lende Kondensat wird entlang der Kaminwände nach unten abge¬ leitet und am Fusεe des Innenrohres über einen Siphon und einen Schlauch in einen Neutralisationεbehälter geleitet. Anstelle des Siphons kann aber auch eine Ionentauscher-Harz- Patrone verwendet werden, welche eventuell im Kondenεat vor-

handene, aus dem Heizkessel stammende Schwermetalle bindet. Beim vorgeschlagenen Kamin wird die Kontaktfläche zum Rauchgaε vergröεεert, indem alε Innenrohr ein Profilrohr oder ein Rohr mit einem spiralgerollten Bandprofil verwendet wird und zu¬ sätzlich Füllkörper in den Innenraum dieses Innenrohrs einge¬ baut werden. Die Verwendung von Füllkörpern in Kaminen wurde vom Anmelder des vorliegenden Patentes bereits in einer frü¬ heren Patentεchrift beεchrieben.

Die Wärme, welche das Innenrohr an seiner Aussenεeite ab¬ strahlt, wird aktiv abgeführt, indem ein Ventilator, welcher am Fusεe des Kamins angeordnet ist, die aufgewärmte Luft zwi¬ schen dem Innenrohr und der äusεeren Kaminwandung abεaugt und in den Heizraum zurückführt.

Im weiteren wird beim vorgeschlagenen Kamin das bisher zur Neutralisation verwendete reine, chemisch hergestellte Kal¬ ziumkarbonat durch Marmor ersetzt.

Die Erfindung iεt unter anderem in den Zeichnungen erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 Dreidimensionale Darstellung einer Heizanlage mit einem nassen, kalten, kondenεierenden Kamin

Fig. 2a Seitenanεicht dreier verschiedener, für die Erhöhung der Kondensatmenge einsetzbarer Profilrohre

Fig. 2b Längsεchnitt eineε Rohreε mit einem innenliegenden, spiralgerollten Bandprofil

Fig. 3 Querschnitt des Rückschlagventileε vor dem Ventilator

Der vorgeschlagene nasse, kalte, kondensierende Kamin verfügt in einer bevorzugten Ausbildungsart über eine gemauerte äus- εere Kaminwandung 1, in deren Innenraum ein Innenrohr 2 ange¬ ordnet ist. Die äusεere Kaminwandung 1 kann dabei einen recht¬ eckigen oder aber auch einen runden Querεchnitt aufweiεen. Sie kann Teil eineε alten Kaminε sein, welcher umgerüstet wurde, oder aus einwandigen Kaminbausteinen neu errichtet sein. Bei der Renovation einer alten Heizung ist sehr oft im Innen-

räum der Kaminwandung 1 ein isoliertes Keramik-Innenrohr vor¬ handen. In diesem Fall wird das neue Innenrohr 2 in das alte Keramik-Innenrohr eingeführt.

Der Durchmesser dieses neuen Innenrohres 2 ist wesentlich kleiner als der Durchmesser bzw. die Breite der Kaminwandung 1 oder des alten Keramik-Innenrohrε, so dass zwischen der Auε- senseite des neuen Innenrohres 2 und der Innenseite der Kamin¬ wandung 1 bzw. des alten Keramik-Innenrohres ein Zwischenraum 3 verbleibt. Dieser Ringspalt 3 wird beim vorgeschlagenen Kamin nicht ausgefüllt. Geeignete Abstandhalter 12 sorgen dafür, dass das Innenrohr 2 möglichst koaxial zur Kaminwandung 1 verläuft.

Weder die Kaminwandung 1 noch das Innenrohr 2 sind wärmege¬ dämmt. Das Innenrohr 2 wird einerseits durch die Hitze des Rauchgaseε, andererseits durch die bei der Kondensation des Rauchgaseε freiwerdende Kondensationswärme aufgewärmt. Es gibt diese Wärme an die Luft im Ringspalt 3 ab.

Je grosser der Anteil des Rauchgases ist, welcher im Kamin kondensiert, um εo mehr Wärme und Schadεtoffe können im Kamin zurückgehalten werden.

Die Erfahrung zeigt, daεε εich Kondensat bevorzugt an Ober¬ flächen bildet. Zusätzlich kann die Kondensatbildung durch Abkühlen dieser Oberflächen verstärkt werden. Aus dem Alltag ist bekannt, dasε kalte Fensterscheiben schneller beschlagen als warme.

Durch Vergrösserung der Kontaktfläche zwischen dem Rauchgas und dem Innenrohr 2, und durch die schnelle Ableitung der vom Innenrohr 2 abgestrahlten Wärme wird folglich eine Verstärkung der Kondensation erreicht.

Die Kondensation kann zusätzlich durch Verwirbeln des Rauch¬ gases gefördert werden.

Zur Vergrösεerung der Kontaktfläche εind zwei Maεsnahmen vor¬ gesehen:

Die erεte Massnahme beεteht darin, daεs als Innenrohr 2 ein flexibles oder starreε Profilrohr 4 auε Kunststoff verwendet wird. Vier mögliche Profilrohre 4 mit unterschiedlichem Profil sind in der Figur 2 abgebildet. Die Profilrillen 5 des in der

Figur 2a zuoberst abgebildeten Profilrohres 4 haben einen dreieckigen Querεchnitt, die Profilrillen 5 deε in der Mitte abgebildeten Profilrohres 4 haben einen trapezförmigen Quer¬ schnitt und die Profilrillen 5 des zuunterst abgebildeten Profilrohres 4 haben einen U-förmigen Querschnitt. Die Figur 2b zeigt den Längsschnitt eines Profilrohres 4, welches sehr einfach extrudiert werden kann. Das Profilrohr 4 weist auf der Innenεeite seiner sonεt glatten Wand ein εpiralgerollteε Band¬ profil 26 mit T-förmigem Querschnitt auf. Für dieseε Profil¬ rohr 4 εind Durchmeεεer von 150 mm biε 1000 mm möglich. Es sind alεo auch Grossrohre realisierbar. Durch daε εpiralge- rollte Bandprofil 26 wird die Innenfläche des Profilrohres 26 erheblich erhöht.

Als Werkstoff für die Profilrohre 4 wird vorzugsweiεe der äus- serst widerεtandsfähige Kunstεtoff Polyvinylidenfluorid (PVDF) gewählt. Der obere εenkrechte Abεchluεεteil 9 deε Innenrohreε 2, die T-Stücke 10 mit Reviεionεöffnungen 11 und der untere Abεchluεεteil 16 bestehen aus steifen, glatten Kunstεtoffröh¬ ren, da εich dieεe für komplizierter aufgebaute Rohrteile beεser eignen als Profilrohre 4. Auch dieεe steifen, glatten Rohre bestehen vorzugsweise aus PVDF.

Der obere senkrechte Abschlussteil 9 ragt teilweise über den oberen Rand der äusεeren Kaminwandung 1 hinauε. Eine Abdeck- platte 14 deckt die Öffnung oben an der äusseren Kaminwandung 1 ab. Zwischen der Abdeckplatte 14 und dem gemauerten Kamin¬ stein hat es einen etwa 2 cm breiten Spalt, damit die Luft angeεaugt werden kann. Die Abdeckplatte 14 weist in ihrem Zen¬ trum ein kreisrundeε Loch auf, durch welcheε der obere Ab- schlusεteil 9 ragt. Über den herauεragenden Bereich deε Ab- εchlusεteiles 9 ist eine Abεchlusεmuffe 15 geschoben, welche den Eintritt von Wasser in den gemauerten Kamin verhindert. Der untere Abschlussteil 16 deε Innenrohres 2 weist einen senkrechten Bereich auf, welcher an das senkrechte Profilrohr 4 anschliesst. An den senkrechten Bereich grenzt ein vorzugs¬ weise um etwa 90° gebogener Bereich an. Dieser Bereich führt in einen ungefähr waagerechten Bereich über, welcher bis zum Heizkesεel 8 reicht.

Die Teile aus flexiblem oder starrem Profilrohr 4 werden ent¬ weder mit speziellen Schweissmaεchinen an den εteifen, glatten Kunεtεtoffrohrteilen angeεchweiεεt oder mit εpeziellen Ver¬ bindungsmuffen 13 an diesen befestigt.

Es ist zu beachten, dass die grosεe Oberfläche deε Profilroh¬ res 4 nicht nur die Kondensation des Rauchgases, sondern auch die Wärmeabgabe des Profilrohres 4 an die Luft im Ringspalt 3 beschleunigt.

Im weiteren führen die Profilrillen 5 zu einer Verwirbelung des Rauchgaεeε, was die Kondenεation deε Rauchgases noch zu¬ sätzlich verstärkt.

Als zweite Masεnahme werden in daε Innenrohr 2, vorzugεweise in einer Gitterkonstruktion ausgeführte, Füllkörper eingebaut (nicht gezeigt). An den Füllkörpern lagern sich kleinste Kon¬ densattröpfchen an, die dann wie Kondensationskerne wirken, welche die weitere Kondensation des Rauchgaseε beschleunigen. Die Ableitung der vom Innenrohr 2 abgestrahlten Wärme wird beim vorgeschlagenen Kamin dadurch beschleunigt, dass die war¬ me Luft im Ringspalt 3 durch einen Ventilator 6 aktiv abgeso¬ gen wird. Der Ventilator 6 ist am Fusεe der Kaminwandung 1 an¬ gebracht. An der entsprechenden Stelle ist die Kaminwandung 1 mit einer runden Ansaugöffnung versehen, deren Durchmeεεer et¬ wa dem Durchmeεεer deε Ventilatorpropellerε entspricht. Die Propellerachse verläuft rechtwinklig zur Kaminlängsachεe. Die vom Ventilator 6 angesaugte Warmluft wird durch eine kurze Rohrleitung 7 direkt in den Heizraum geleitet. Von dort aus gelangt die warme Luft in den Brenner 25 deε Heizkeεsels 8, wo εie alε vorgewärmte Verbrennungεluft dem Brennstoff beige¬ mischt wird. Der Heizraum, dessen Volumen normalerweise minde¬ stens 10 Kubikmeter beträgt, hat die Funktion eineε Puffers, welcher die Temperaturεchwankungen der aus dem Ringspalt 3 abgesaugten Warmluft auεgleicht. Die Fenεter deε Heizraumeε müεsen geschlossen bleiben. Die Temperatur der abgesaugten Warmluft kann um 10 bis 15 "c schwanken. Eine direkte Zufüh¬ rung der abgeεaugten Warmluft in den Heizkeεεel 8 hätte eine durch die grossen Temperaturschwankungen verursachte, un- gleichmässige Verbrennung zur Folge, welche εich ungünstig auf

den Brennstoffverbrauch auswirken würde.

Dadurch, dasε man den Heizraum als Puffer benützt, läsεt εich die Bandbreite der Temperaturεchwankungen auf etwa 3 °C redu¬ zieren. Dank der damit erreichten regelmäεsigen Verbrennung und der Verwendung vorgewärmter Verbrennungsluft aus dem Heiz¬ raum kann sowohl eine gleichmässige, Brennstoff sparende Ver¬ brennung erreicht als auch die Brennstoffzufuhr weiter redu¬ ziert werden, ohne daεs die Betriebstemperatur des Heizkesεelε 8 εinkt.

Eε wird ein Ventilator 6 mit einer Leistung von mindestens 16 Watt eingesetzt.

Wenn man den Heizkessel 8 und den Ventilator 6 abschaltet, dann kann eε im Ringspalt 3 zwischen dem Innenrohr 2 und der äusseren Kaminwandung 1 zu einer Umkehr des Zuges kommen. Das bedeutet, dasε relativ warme Luft aus dem Heizungεraum durch die kurze Rohrleitung 7 in den Ringspalt 3 strömt, was zu einem Wärmeverluεt im Haus führt.

Beim vorgeschlagenen Kamin wird die Zugumkehr mit einem Rück¬ schlagventil 22, welches in der kurzen Rohrleitung 7 vor dem Ventilator 6 angeordnet ist, verhindert. Das Rückschlagventil 22 besteht vorzugsweise aus einem runden Gitter 23 und einer runden Membran 24 (vgl. Fig. 3). Das runde, starr befestigte Gitter 23 verläuft quer zur kurzen Rohrleitung 7. Es bedeckt den gesamten Querschnitt der kurzen Rohrleitung 7. Die Membran 24 ist gleich groεs wie das Gitter 23 oder geringfügig klei¬ ner, sie ist unmittelbar vor dem Gitter 23, d.h. auf der dem Heizkesεel 8 zugewandten Gitterεeite, angeordnet. Sie ist mit einem kurzen, zuoberst liegenden Abschnitt ihres Randes am Gitter 23 oder an der Innenwand der kurzen Rohrleitung 7 fi¬ xiert, so dass sie nach vorne vom Gitter 23 weggeεchwenkt werden kann.

Wenn der Heizkeεεel 8 und der Ventilator 6 in Betrieb εind, dann hebt der Luftεtrom, welcher vom Ringεpalt 3 durch die kurze Rohrleitung 7 in den Heizraum flieεεt, die Membran 24 vom Gitter 23 ab. Daε Rückεchlagventil 22 ist in diesem Zu¬ stand geöffnet. Wenn es nach dem Abschalten des Heizkesselε 8 und deε Ventila-

torε 6 zu einer Zugumkehr kommt, dann wird die Membran 24 durch die relativ warme Luft, welche vom Heizkeεεel 8 in die Richtung deε Ringspaltes 3 fliesεt, an daε Gitter 23 gedrückt. Daε Rückschlagventil 22 iεt in dieεem Zuεtand geεchloεsen. Der Zug (Sog) nach oben im Ringspalt 3, den die warme Luft er¬ zeugt, schliesst also das Rückεchlagventil 22. Ein Eindringen der relativ warmen Luft aus dem Heizungsraum in den Ringεpalt 3 wird εo verhindert, und das Abflieεεen der warmen Luft aus dem Ringεpalt 3 nach oben inε Freie wird verzögert. Daε im Innenrohr 2 entεtehende Kondensat rinnt wie bei den be¬ kannten nasεen, kalten, kondensierenden Kaminen entlang der Innenrohrinnenwand nach unten. Im horizontalen Bereich des unteren Abschlussteiles 16 weist das Innenrohr 2 eine nach unten zeigende AblaufÖffnung 17 für daε Kondenεat auf. Daε Kondenεat gelangt durch einen Siphon 18 und einen Schlauch 19 auε Polyethylen PE in einen Neutraliεationsbehälter 20. Solche Neutralisationsbehälter 20 enthalten üblicherweise einen Ak¬ tivkohlefilter und Neutralisationεgranulat. Als Neutralisa- tionεmittel wird beim vorgeεchlagenen Kamin aber nicht mehr wie bisher üblich reines, chemisch hergestelltes Kalziumkar¬ bonat, sondern umweltschonenderer Marmor, z.B. in Form von Split, ganzen Marmor-Stücken oder Marmor-Mehl, verwendet. Anεtelle des Siphons 18 kann eine Ionentauscher-Harz-Patrone verwendet werden, welche eventuell im Kondensat enthaltene, aus dem Heizkesεel 8 εtam ende Schwermetalle bindet. Das Wasser, welches nach der Reinigung und Neutralisierung den Neutralisationsbehälter 20 verläsεt, kann bedenkenlos über einen Schlauch 21 in die Kanalisation geleitet werden. Die Kondensatmenge kann gegenüber den bekannten Kaminen, wel¬ che kondensierend betrieben werden, verdoppelt werden. Die erhöhte Kondenεat enge bedeutet eine grösεere Reduktion deε Schadεtoffauεstosεes und eine verbeεεerte Rückgewinnung der latenten Kondenεationεwärme. Die Verwendung von Marmor alε Neutraliεationsmittel stellt ein weiterer Beitrag zum Umwelt¬ schutz dar.

Da sich das Gasvolumen im Innenrohr 2 wegen der Kondensation gegen oben ständig verringert, entsteht ein Sog, welcher für

die notwendige Zugεtärke im Innenrohr 2 εorgt. Trotz der redu zierten Abgaεtemperatur gelingt es dadurch, die verbleibenden Abgasteile problemlos aus dem Kamin hinauεzuleiten. Daε ver¬ ringerte-Gaεvolumen erlaubt εogar eine Reduktion deε Innen- rohrquerεchnitteε.

Die verwendeten Profilrohre 4 haben nicht nur den Vorteil, daεε ihre Wand eine grössere Oberfläche aufweisen als glatte Rohre; sie können ausserdem flexibel sein. Alte Kaminwandungen verlaufen oft nicht gerade. Ein Grund dafür können Gebäudere¬ novationen sein, bei denen ein bestehendes Gebäude um ein Stockwerk erweitert wurde. Oft wurde die Kaminwandung beim Übergang zum neuen Stockwerk schräg ins neue Stockwerk ge¬ führt. Ein weiterer Grund können Verschiebungen der Kaminwand sein. Die flexiblen Profilrohre 4 haben nun den Vorteil, dasε εie εich im Gegenεatz zu den εtarren Rohren dem Verlauf deε Kamins anpassen. Für die Montage kann ein solcheε flexibleε Profilrohr 4 einfach von oben oder von unten in den Innenraum der bestehenden Kaminwandung hineingeschoben werden. Werden glatte, steife Rohre verwendet, muss die Kaminwandung für die Montage deε Innenrohreε an den schräg verlaufenden Stellen aufgespitzt werden.