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Patent Searching and Data


Title:
CONIFER MEAL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/016694
Kind Code:
A1
Abstract:
A phytogenic animal feed consisting of conifer meal for all fields of animal nutrition, for example pigs, ruminants, poultry, horses and rodents. Due to the composition, in particular the content of essential oils, tannins and resins, its use is highly effective even at low dosage rates. Digestive processes, and therefore animal performance and health, are improved in a natural manner.

Inventors:
UNSER NICOLE (DE)
Application Number:
PCT/EP2011/003899
Publication Date:
February 09, 2012
Filing Date:
August 04, 2011
Export Citation:
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Assignee:
RETTENMAIER & SOEHNE GMBH & CO (DE)
UNSER NICOLE (DE)
International Classes:
A23K1/00; A23K1/16; A23K1/18
Foreign References:
CN101444253A2009-06-03
CN101491306A2009-07-29
CN1489925A2004-04-21
Other References:
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EUN LEE: "Effects of powdered pine needle (Pinus densiflora Sieb et Zucc.) on serum and liver lipid composition and antioxidative capacity in rats fed high oxidized fat", FSTA, 2003, XP002449533
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SCHALES, C., H. GERLACH, J. KOSTERS, JOURNAL OF VETERINARY MEDICINE. SERIES B, vol. 40, 1993, pages 381 - 390
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Attorney, Agent or Firm:
Dr. Weitzel & Partner (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Futtermittel für Haus- und Nutztiere zum Zwecke der Aufzucht und Mast , dadurch gekennzeichnet, dass Koniferennadeln enthalten sind.

2. Futtermittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, das der Holzanteil von 0,1 % bis 99,9% und der Koniferennadelgehalt von 0,1 % bis 99,9 % variiert.

3. Futtermittel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass es einen

Mindestanteil von 5 %, bevorzugt 10 %, besonders bevorzugt 20 % an Koniferennadeln enthält.

4. Futtermittel nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das

Produkt Lignocellulose als Trägerstoff enthält.

5. Futtermittel nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass es fein vermählen ist und eine Partikelgröße von <2000 μιτι, bevorzugt <1000 pm, besonders bevorzugt <500 pm aufweist.

6. Futtermittel nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass es

5.1 als Pulver vorliegt

5.2 als Pellet vorliegt

5.3 als Kompaktat vorliegt

5.4 als Granulat vorliegt

7. Futtermittel nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass es in einer Menge von 0,05 - 50 %, bevorzugt 0,3 - 10 %, besonders bevorzugt 0,3 - 3 % in der täglichen Ration enthalten ist.

8. Futtermittel nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, durch seine Verwendung als Wiederkäuerfutter.

9. Futtermittel nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, durch seine Verwendung als Schweinefutter.

10. Futtermittel nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, durch seine Verwendung als Geflügelfutter.

11. Futtermittel nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, durch seine Verwendung als Pferdefutter.

12. Futtermittel nach Anspruch 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, durch seine Verwendung als Kaninchenfutter und für sonstige Nager.

Description:
Koniferengrünmehl

Die Erfindung hat ihren Ausgang von Problemen genommen, die sich bei der Fütterung von Haus- und Nutztieren speziell in der Aufzucht und Mast, stellen.

Futtermittel der heutigen Haus- und Nutztiere enthalten eine Vielzahl von

Zusätzen, welche der Gesunderhaltung der Tiere dienen sollen (zum Beispiel Vitamine, Mineralstoffe, antibiotische Leistungsförder). Trotz dieser Zusätze und trotz der im Futter erzielbaren hohen Effekte ist jedoch die Funktionalität nach wie vor verbesserungsfähig. Außerdem wirken sehr viele Futter nur unter spezifischen Umständen und können deshalb nur begrenzt eingesetzt werden.

Ein weiterer Aspekt ist das Problem der gesetzlichen Situation in Europa, da der prophylaktische Einsatz von antibiotischen Leistungsförderen seit 1. Januar 2006 verboten ist.

Die Anzahl der ernährungsphysiologischen Probleme, wie beispielsweise Störungen des Verdauungstraktes und daraus resultierende Durchfälle, ist jedoch nicht geringer geworden.

Deshalb besteht ein hohes wirtschaftliches Interesse, alternative Futtermittel aus nachwachsenden Rohstoffen zu entwickeln, die die stabilisierende Wirkung sekundärer Pflanzenstoffe auf Verdauungsprozesse zur Verbesserung der

Nährstoffausnutzung und zur effizienteren Ressourcennutzung ausnutzen, um damit direkt oder indirekt die Tiergesundheit sowie die Produktqualität und Produktsicherheit zu verbessern.

Es sind zwar vielfältige phytogene Futterzusatzstoffe bekannt, da viele Pflanzen ein breites Spektrum funktioneller, sekundärer Inhaltsstoffe aufweisen, jedoch wirken viele dieser Produkte nur unter spezifischen Umständen. Dies hängt zum

BESTÄTIGUNGSKOPIE einen mit den tierartlichen Unterschieden der physiologischen Eigenschaften des Verdauungstraktes, als auch dem Spektrum der Inhaltsstoffe und deren

Verarbeitung aus dem Rohstoff zusammen. Die Inhaltsstoffe phytogener

Futterzusatzstoffe sind leicht flüchtig und erfordern somit hohe Kenntnis in deren Verarbeitungsprozess, um die gewünschten Mengen an Inhaltsstoffen im

Endprodukt zu erhalten.

Die Inhaltsstoffe beinhalten hauptsächlich ätherische Öle, welche als flüchtiges, öliges Stoffwechselprodukt unterschiedlicher chemischer Zusammensetzung mit einem für jede Pflanze charakteristischen Geruch und Geschmack verbunden sind. Sie werden in der Regel durch Destillation, meist Dampf- oder Hydrodestillation, aus den nichthölzernen Pflanzenbestandteilen gewonnen. Der Gehalt an

ätherischen Ölen kann sehr stark innerhalb einer Pflanzenart variieren.

Zudem enthalten viele dieser Futtermittel Substanzen mit anti nutritiver Wirkung und haben somit einen negativen Nebeneffekt auf die Leistung der Tiere.

Auf dem Markt besteht deshalb ein hohes Interesse an breit anwendbaren

Produkten, welche eine Basiswirkung auf die Gesundheit und Leistung der Tiere haben. Es ist bekannt, dass sich 70 - 80 % der Immunzellen im Darm befinden und somit ein ungestörter Verdauungsablauf unmittelbar Einfluss auf ein intaktes

Immunsystem hat.

Koniferennadeln werden als niederenergetischer Füllstoff oder bei

Futtermittelknappheit im Winter in der Rinderfütterung als Zusatz zum Heu eingesetzt. Es gab keine guten Leistungen, aber machte die Tiere zumindest satt. Die verwendeten Nadeln waren nicht frisch und stets getrocknet, um verarbeitbar zu sein [1]. Wiederkäuer, insbesondere Schafe und Ziegen, nehmen Koniferenbestandteile als Bestandteil ihres natürlichen Nahrungsspektrums auf [2 - 3]. Die Verfütterung einer Silage aus Fichtenprodukten hatte keinen Einfluss auf mikrobielle

Stoffwechselparameter im Vormagen von Mastbullen [4]. Nach Aufnahme sehr hoher Mengen an Koniferennadeln traten allerdings nachteilige Wirkungen auf Verdauungsprozesse auf [5 - 6]. Bei in vitro - Untersuchungen mit Pansensaft (rusitec) konnten keine negativen Wirkungen von Fichtennadelöl auf mikrobielle Fermentationsprozesse festgestellt werden [7]. Nach Gabe höherer Mengen von Koniferennadeln konnte nach vorliegender Untersuchungen ein Auftreten von Abortfällen bei Rindern beobachtet werden, die in Zusammenhang mit dem Diterpen (Isocupressic acid) bzw. erhöhten Konzentrationen von Östradiol im Serum und gleichzeitig verminderten Progesterongehalten gebracht wurden [8 - 14]. Allerdings wurde das hierfür vermutlich verantwortliche Diterpen in der in Mitteleuropa heimischen Fichte (Picea abies (L.) Karst.) bislang nicht

nachgewiesen [15]. Fütterungsversuche mit Fichtenpollen ergaben bei Ferkeln

Hinweise auf eine verminderte Verdaulichkeit des Futters, während die Effekte auf die intestinale Mikrobiota nicht ausgeprägt waren [16 - 17].

Die Verwendung eines Produkts auf der Basis von Fichten bewirkte bei Broilern eine Verhinderung des Ranzigwerdens von Fleisch [17]. Einflüsse auf den

Fettgehalt von Eiern waren demgegenüber weniger deutlich ausgeprägt [18].

So wurden für Tannennadeln antibakterielle Eigenschaften beschrieben [19], während Douglasien-Zweige zur Vorbeugung von Endoparasitenbefall oder von Kokzidiosen bei Wiederkäuern einsetzbar sind [20], jedoch wurde eine sehr hohe Dosierung eingesetzt und die Ergebnisse waren statistisch nicht absicherbar.

Überraschenderweise haben wir herausgefunden, dass Koniferengrünmehl sehr positive Eigenschaften auf Leistung und Gesundheit haben, wenn man diese gemäßigt einsetzt und nicht in größeren Anteilen verfüttert. Unter Koniferengrünmehl verstehen wir ein Erzeugnis das aus ausgesuchten, naturbelassenen Hölzern und Koniferennadeln, nach Trocknung durch

mechanische Aufarbeitung hergestellt wird. Dabei variiert der Holzanteil von 0,1 % bis 99,9% und der Koniferennadelgehalt von 0,1 % bis 99,9 %.

Vermutlich aufgrund der außergewöhnlich hohen Vielfalt an Inhaltsstoffen weist das erfindungsgemäße Futtermittel die gewünschten ernährungsphysiologischen Effekte auf. Das erfindungsgemäße Futtermittel ist in geringen Mengen breit einsetzbar und bleibt in seiner Wirkung unverändert.

Anwendungsbeispiel 1 ist der Einsatz des erfindungsgemäßen Futtermittels im Ferkelfutter. Unter Futtermittel verstehen wir einen einzelnen Stoff (Einzelfuttermittel), der dazu bestimmt ist in unverändertem, zubereitetem, bearbeitetem oder

verarbeitetem Zustand an Tiere verfüttert werden.

Es ist zwar schon bekannt, dass in Fütterungsversuchen mit Fichtenpollen bei Ferkeln Hinweise auf eine verminderte Verdaulichkeit des Futters gefunden wurden, aber überraschenderweise sorgte das erfindungsgemäße Futtermittel in einem Fütterungsversuch mit Ferkeln für deutlich höhere Futteraufnahmen, höhere tägliche Gewichtszunahmen und somit zu einer verbesserten

Verdaulichkeit. Im Ergebnis wurde also die Produktivität gesteigert. Die

Versuchsergebnisse waren signifikant. Allerdings wurden hier keine Fichtenpollen, sondern das Koniferengrünmehl (KG) eingesetzt. Tabelle 1 : Leistungsdaten

Tabelle 2: Verdaulichkeit

Unterschiedliche Kleinbuchstaben kennzeichnen signifikante

Mittelwertsdifferenzen.

Durch das erfindungsgemäße Futtermittel können aufgrund der verbesserten Rohfett- und Rohproteinverdaulichkeit, teure Protein- und Fetträger in der Ration reduziert werden und die Ration gestaltet sich wirtschaftlicher. Zusätzlich kann das erfindungsgemäße Produkt durch eine verbesserte

Rohproteinverdaulichkeit, die Stickstoffausscheidung maßgeblich reduzieren und trägt somit zu einem verbesserten Stallklima bei.

Anwendungsbeispiel 2 ist der Einsatz des erfindungsgemäßen Futtermittels in der Fütterung von Wiederkäuern.

Es ist zwar schon bekannt, dass Wiederkäuer (Rind, Schaf, Ziege) Koniferennadeln als einen natürlichen Bestandteil ihres Nahrungsspektrums nutzen. Neu ist aber, dass durch das erfindungsgemäße Futtermittel und dessen Kombination der Inhaltsstoffe ein positiver Einfluss auf die ruminalen Fermentationsprozesse entsteht. Die ruminale Proteinverdaulichkeit wird durch das erfindungsgemäße Futtermittel deutlich verbessert. Wiederkäuer können dadurch die Energie besser aufnehmen und sind leistungsfähiger und widerstandsfähiger.

Anwendungsbeispiel 3 ist der Einsatz des erfindungsgemäßen Futtermittels im Geflügelfutter. Es ist zwar schon bekannt, dass wildlebendes Geflügel Koniferennadeln als

Winternahrung aufnimmt, da während dieser Jahreszeit das Nahrungsangebot sehr begrenzt ist. Neu ist aber, dass durch das erfindungsgemäße Futtermittel eine deutliche Steigerung der täglichen Gewichtszunahmen, der Futterverwertung und eine Verbesserung der Kotkonsistenz, erzielt werden.

Zusätzlich verbessert das erfindungsgemäße Futtermittel den Gesundheitsstatus im Geflügelbestand. Somit entstehen weniger Tierverluste und der

Medizinaleinsatz wird reduziert. Das erfindungsgemäße Futtermittel sorgt beim Pferd und Kaninchen für eine

Regelung der Fermentationsprozesse der intestinalen Mikrobiota und sorgt so für geregelte Verdauungsprozesse. Fehlgärungen und Blähungen können durch die ideale Kombination der Inhaltsstoffe deutlich reduziert werden. Das erfindungsgemäße Futtermittel wirkt bereits in geringer Dosierung positiv auf das Verdauungssystem und somit auf die intestinalen Immunzellen und hat ein breites Anwendungsfeld in allen Tierarten.

Wir gehen davon aus, dass mit einem einfachen Mahlverfahren in Kombination mit Lignocellulose als Trägerstoff, die höchste Ausbeute an Wirksubstanz zu erwarten ist. Ausgetretene Inhaltsstoffe werden während des Mahlverfahrens von dem Trägerstoff Lignocellulose überwiegend aufgenommen. Die Lignocellulose ist für ihre überdurchschnittlich hohe Bindekapazität bekannt. Somit ist sichergestellt, dass keiner der wertvollen Inhaltsstoffe verloren geht.

Die derzeitige Erkenntnis bestätigt, dass der Einsatz von Koniferennadeln aufgrund des Protein- und Harzgehaltes, des Anteils an Tanninen und ätherischen Ölen, insbesondere Terpenen, geschmacklicher Präferenz sowie der strukturellen

Nadeleigenschaften, einzigartig in seiner Anwendung ist. Es scheint so, dass antinutritive Substanzen nur in vernachlässigbar geringen Mengen vorhanden sind.

Aufgrund der hohen Gehalte und der großen Vielfalt an Inhaltsstoffen des

Koniferengrünmehles, hat dies eine antibakterielle, appetitanregende,

antioxidative und verdauungsfördernde Wirkung. Diese halten die Atemwege offen und wirken darmreinigend. Durch einen hohen Gehalt an Vitaminen und

Mineralstoffen wird das Immunsystem der Tiere stabilisiert. Als weitere Wirkung ist eine bessere Durchblutung der Tiere feststellbar. Diese Wirkungen führen zu einer höheren Futteraufnahme bei gleichzeitig besserer Verwertung der

angebotenen Nährstoffe aus dem Futter. Bei einer hohen Futteraufnahme wird eine höhere Menge an Wasser für die Stoffwechselvorgänge benötigt.

Wir haben herausgefunden, dass das erfindungsgemäße Futtermittel besonders hohe Gehalte an Terpenen, insbesondere Monoterpenen (Cio) und Sesquiterpenen (C15) enthält. Dabei ist die Gruppe der Terpene verantwortlich für Geruch,

Geschmack und antimikrobielle Wirkung eines ätherischen Öles. Insbesondere die phenolischen Verbindungen mit Hydroxylgruppen entfalten eine starke

antimikrobielle Aktivität.

Weitere wichtige Komponenten des erfindungsgemäßen Futtermittels sind Harze, die aufgrund hoher Gehalte an Tanninen zusätzlich funktionsverbessernd wirken. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die natürlichen Potentiale der

Inhaltsstoffe effizient zu nutzen, so dass gesundheitsstabilisierende Effekte im Haus- und Nutztierbereich erzielt werden.

Überraschenderweise kann das erfindungsgemäße Futtermittel die Gesundheit und Leistungsfähigkeit von Nutztieren in besonders empfindlichen Lebensphasen verbessern. Somit kann direkt und indirekt die Sicherheit und Qualität tierischer Erzeugnisse, insbesondere durch die Minimierung der Anzahl antibiotischer Behandlungen, gesichert werden, was zugleich aus ethischer Sicht wünschenswert ist.

Ein wesentlicher Vorteil des neuen Produktes ist die Verwertung bisher nicht nachhaltig genutzter Koppelprodukte aus der Verarbeitung von Hölzern, die sich durch hohe Gehalte bioaktiver Wirkstoffe aus verschiedenen Substanzklassen auszeichnen.

Einsatzgebiete sind insbesondere Mischfuttermittel für Jungtiere unter dem

Aspekt, dass die Stabilisierung des Verdauungsvorganges und somit der intestinalen Mikrobiota deren Gesundheitszustand entscheidend verbessert. Die bevorstehende Wachstumsphase und auch die Leistung ist durch das

erfindungsgemäße Futtermittel deutlich optimiert.

Neben dem Einfluss auf verdauungsphysiologische Parameter ist die Verwendung zur Verbesserung der Produktqualität aufgrund der antioxidativen Eigenschaften interessant. Es konnte ' gezeigt werden, dass ruminale Fermentationsprozesse, insbesondere die Verminderung der Methanbildung sowie die Verbesserung der ruminalen Proteinverdauung, zu sehen sind. Überraschenderweise können die Mischkomponenten über das übliche Maß ihrer natürlichen ernährungsphysiologischen Funktionen hinaus den Stoffwechsel des Tieres positiv beeinflussen. Das Potential liegt in der Leistungssteigerung aber auch in der qualitativen Verbesserung des tierischen Produktes. Die aktiven Komponenten greifen in den Stoffwechsel ein und üben eine positive Funktion aus, was einen breiten Einsatz in der Tierfütterung erlaubt.

Positive Effekte auf Futterverwertung, Gewichtszunahme, Gesundheitszustand und Kotbeschaffenheit liefern überzeugende ernährungsphysiologische Vorteile in der Tierernährung.

Zusätzlich steigert das erfindungsgemäße Futtermittel die Futterakzeptanz.

Die Erfindung stellt eine wichtige Entwicklung des Standes der Technik dar, indem sie durch einfache Mahlverfahren die wertvollen Inhaltsstoffe besonders schonend verarbeitet, so dass während dem Verarbeitungsprozess nur ein sehr geringer Anteil der wertvollen Inhaltsstoffe verloren geht. Der technische

Verarbeitungsprozess des erfindungsgemäßen Futtermittels trägt somit

entscheidend zum Wirkungsmechanismus und zur Effizienzsteigerung im tierischen Organismus bei. Als Trägerstoff wird eine Lignocellulose verwendet, die frei werdende Inhaltsstoffe bindet und diese somit nicht verloren gehen können.

Durch die ganzjährige Verfügbarkeit des erfindungsgemäßen Futtermittels in konstanter Qualität, kommt es weder zu hygienischen, mikrobiologischen noch logistischen Problemen, wie das bei den sonstigen erntebedingt verfügbaren phytogenen Futtermitteln der Fall ist. Diese müssen überdies konserviert und eingelagert werden.

Das erfindungsgemäße Futtermittel muss einen Gehalt von mindestens 5 %

Koniferennadeln aufweisen, um eine ausreichende Wirkung zu zeigen. Die besten Ergebnisse haben wir erhalten, wenn 0,05 bis 10 % in die tägliche Ration mit eingemischt werden, wobei für die meisten Tierarten Mengenanteile im unteren Bereich dieser Spanne ausreichend sind.

Das erfindungsgemäße Futtermittel ist sowohl für Haustiere als auch gewerblich gehaltene Nutztiere geeignet, die stark konzentriert, das heißt auf engem

Lebensraum unter nicht natürlichen Lebensbedingungen gehalten werden, das heißt in Aufzuchtbatterien, Fischzuchtanlagen und dergleichen.

Literaturstellen:

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[16] Schedle, K., C. Piitzner, T. Ettle, L. Zhao, K. J. Domig, W. Windisch (2008) Archives of Animal Nutrition 62: 141-151.

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[20] Lans, C, N. Turner, T. Khan, G. Brauer, W. Boepple (2007) Journal of Ethnobiology and Ethnomedicine 3: 22 pp.