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Title:
CONNECTING DEVICE WITH ENERGY ABSORBER, AND CAR BODY
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/035223
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a connecting device (1) for connecting car bodies of a rail vehicle, the task of which connecting device is to provide improved absorption of energy in the event of a collision. According to the invention, a connecting device (1) is provided, comprising an outer housing (2), an inner housing (3) and an energy absorber (4) connected to the outer housing (2) and to the inner housing (3), which are arranged substantially along a common longitudinal axis. The connecting device (1) furthermore comprises a driving device (13) for connecting the connecting device (1) to a car body housing of a car body. The connecting device (1) is designed to transmit tensile forces and compressive forces along the longitudinal axis. The energy absorber (4) is designed to irreversibly deform if a predetermined pressure force along the longitudinal axis is overshot, such that the length of the connecting device (1) along the longitudinal axis decreases and the inner housing (3) partially slides into the outer housing (2).

Inventors:
SCHMIDT GERHARD (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/068411
Publication Date:
February 20, 2020
Filing Date:
July 09, 2019
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS MOBILITY GMBH (DE)
International Classes:
B61G9/12
Domestic Patent References:
WO2015096893A12015-07-02
Foreign References:
EP3072773A12016-09-28
EP2845784A12015-03-11
EP2072370A12009-06-24
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Claims:
Patentansprüche

1. Verbindungseinrichtung (1) zur Verbindung von Wagenkästen eines Schienenfahrzeugs, umfassend:

- ein Außengehäuse (2),

- ein Innengehäuse (3) ,

- einen mit dem Außengehäuse (2) und dem Innengehäuse (3) verbundenen Energieabsorber (4), und

- eine Mitnahmeeinrichtung (13) zur Verbindung der

Verbindungseinrichtung (1) mit einem Wagenkastengehäuse eines Wagenkastens ,

- wobei das Außengehäuse (2), das Innengehäuse (3) und der Energieabsorber (4) im Wesentlichen entlang einer gemeinsamen Längsachse angeordnet sind, und

- wobei die Verbindungseinrichtung (1) dazu eingerichtet ist, Zugkräfte und Druckkräfte entlang der Längsachse zu

übertragen, und

- wobei der Energieabsorber (4) dazu eingerichtet ist, sich bei einem Überschreiten einer vorbestimmten Druckkraft entlang der Längsachse irreversibel zu verformen, sodass sich die Länge der Verbindungseinrichtung (1) entlang der

Längsachse reduziert und sich das Innengehäuse (3) teilweise in das Außengehäuse (2) schiebt.

2. Verbindungseinrichtung (1) nach Anspruch 1, wobei der Energieabsorber (4) umfasst:

- eine Energieabsorptionshülse (6) und

- eine Druckstange (7),

wobei die Druckstange (7) und die Energieabsorptionshülse (6) so eingerichtet sind, dass sich die Druckstange (7) beim Überschreiten der vorbestimmten Druckkraft in die

Energieabsorptionshülse (6) einschiebt und diese irreversibel verformt .

3. Verbindungseinrichtung (1) nach Anspruch 2, wobei an einem axialen Ende der Druckstange (7) ein Druckring (10)

angeordnet ist, der beim Einschieben der Druckstange (7) in die Energieabsorptionshülse (6) die Energieabsorptionshülse (6) radial entlang der Längsachse aufweitet.

4. Verbindungseinrichtung (1) nach Anspruch 3, wobei der Druckring (10) einen konisch in Längsrichtung zulaufenden Querschnitt aufweist.

5. Verbindungseinrichtung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei jeweils ein axiales Ende des

Energieabsorbers (4) und des Außengehäuses (2) mit einem gemeinsamen Deckel (12) verbunden sind.

6. Verbindungseinrichtung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Mitnahmeeinrichtung (13) zumindest teilweise in einem Lastpfad der Zugkraftübertragung der

Verbindungseinrichtung (1) angeordnet ist.

7. Verbindungseinrichtung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, umfassend Funktionsflächen zur formschlüssigen Übertragung von Zugkräften zwischen dem Außengehäuse (2) und dem Innengehäuse (3) , wobei die Funktionsflächen als halbe Rotationszylinder im Außengehäuse (2) und im Innengehäuse (3) ausgebildet sind.

8. Verbindungseinrichtung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, umfassend Funktionsflächen zur formschlüssigen Übertragung von Zugkräften zwischen dem Außengehäuse (2) und dem Innengehäuse (3) , wobei die Funktionsflächen als

Langlöcher (14) im Außengehäuse (2) und im Innengehäuse (3) ausgebildet sind, und wobei die Mitnahmeeinrichtung (13) in beiden Langlöchern (14) in Querrichtung geführt ist.

9. Wagenkasten umfassend ein Wagenkastengehäuse und

mindestens eine mit dem Wagenkastengehäuse verbundene

Verbindungseinrichtung (1) nach einem der vorstehenden

Ansprüche .

10. Wagenkasten nach Anspruch 9, wobei die

Verbindungseinrichtung (1) über die Mitnahmeeinrichtung (13) mit dem Wagenkastengehäuse verbunden ist.

Description:
Beschreibung

Verbindungseinrichtung mit Energieabsorber und Wagenkasten

Die Erfindung betrifft eine Verbindungseinrichtung zur

Verbindung von Wagenkästen eines Schienenfahrzeugs sowie einen Wagenkasten umfassend ein Wagenkastengehäuse und mindestens eine mit dem Wagenkastengehäuse verbundene

derartige Verbindungseinrichtung .

Derartige Verbindungseinrichtungen dienen der Befestigung von Komponenten (z. B. kurze Wagenkästen oder

Wagenkastenkomponenten) eines Schienenfahrzeugs, die in

Längsrichtung zwischen den beiden angrenzenden Wagenkästen angeordnet sind, zu diesen beiden jedoch aufgrund der während des normalen Fährbetriebs, etwa bei Kurvenfahrten,

auftretenden Relativbewegungen beabstandet bleiben müssen.

Die Längsrichtung bezeichnet hier und im Rest der Anmeldung die Richtung entlang der Schienen bzw. die Bewegungsrichtung des Schienenfahrzeugs. Entsprechend bezeichnet die

Querrichtung die Richtungen senkrecht zur Längsrichtung.

Es ist üblich, den gesamten zwischen den Wagenkästen

verfügbaren Weg in Längsrichtung (ausgenommen bei extremen Kurvenfahrten) zu Energieabsorption zu nutzen. Wenn die zwischen den Wagenkästen liegenden Komponenten in

Längsrichtung fest an einem der Wagenkästen bzw. Teilen der Verbindungseinrichtung angebunden werden, steht der für die Beweglichkeit vorgehaltene Abstand nicht als Längshub zur Energieabsorption zur Verfügung.

Die Energieabsorption bei einer Kollision erfolgt oftmals über separate Federungssysteme, die jedoch schwierig so einzurichten sind, dass sie bei einer bestimmten Druckkraft sofort und kontrolliert Wirkung zeigen. Häufig sind an bekannten Verbindungseinrichtungen (z. B. Kuppelstangen) kleinere Halter für Kabelführungen, Anschlagpuffer, Zentriereinrichtungen oder Übergangsbrücken befestigt. Diese Bauteile widersprechen zwar in ihrer nominalen Lage dem vorgesehenen Hub des Energieabsorbers, sind jedoch in der Festigkeit der Anbindung oder ihrer eigenen Struktur so schwach, dass sie keinen nennenswerten zusätzlichen

Widerstand verursachen.

Problematisch hingegen sind Fahrwerke und/oder Wagensegmente von vollem Querschnitt, die aufgrund ihrer Masse und

sonstiger einwirkender Kräfte nicht triviale Belastungen auf die Längsanbindung ausüben. Bisher ausgeführte Gliederzüge haben daher für jeden einzelnen Zwischenraum zwischen den Wagenkastensegmenten einen separaten Energieabsorber (NS Sprinter LT, Mireo) bzw. verzichten teilweise (Talent 2, FLIRT) oder vollständig (TGV) auf gezielte Energieabsorption im Zugverband des Schienenfahrzeugs.

Gerade für kleinere Kollisionen, beispielsweise bei einer Notbremsung eines Güterzugs, ist es jedoch wünschenswert, Schäden auf leicht austauschbare und möglichst wenige Teile eines Wagenkastens zu beschränken, um eine schnelle und kostengünstige Reparatur zu ermöglichen.

Die Aufgabe besteht darin, eine Verbindungseinrichtung zur Verbindung von Wagenkästen eines Schienenfahrzeugs mit einer verbesserten Energieabsorption bei einer Kollision zur

Verfügung zu stellen.

Erfindungsgemäß wird eine Verbindungseinrichtung der eingangs genannten Art zur Verfügung gestellt, umfassend:

- ein Außengehäuse,

- ein Innengehäuse,

- einen mit dem Außengehäuse und dem Innengehäuse verbundenen Energieabsorber, und

- eine Mitnahmeeinrichtung zur Verbindung der

Verbindungseinrichtung mit einem Wagenkastengehäuse eines Wagenkastens , - wobei das Außengehäuse, das Innengehäuse und der Energieabsorber im Wesentlichen entlang einer gemeinsamen Längsachse angeordnet sind, und

- wobei die Verbindungseinrichtung dazu eingerichtet ist, Zugkräfte und Druckkräfte entlang der Längsachse zu

übertragen, und

- wobei der Energieabsorber dazu eingerichtet ist, sich bei einem Überschreiten einer vorbestimmten Druckkraft entlang der Längsachse irreversibel zu verformen, sodass sich die Länge der Verbindungseinrichtung entlang der Längsachse reduziert und sich das Innengehäuse teilweise in das

Außengehäuse schiebt.

Die Wagenkästen mehrgliedriger Schienenfahrzeuge können mit einer solchen Lösung über eine Anordnung von Außengehäuse und Innengehäuse verbunden werden, wobei bei einer Kollision Energie über den Energieabsorber durch irreversible

Verformung absorbiert wird. Bei Überschreiten einer

vorbestimmten Druckkraft (Ansprechkraft) bewegen sich das Innengehäuse und das Außengehäuse aufeinander zu bzw.

ineinander hinein, sodass sich die Länge der

Verbindungseinrichtung verkürzt und mittels der durch die dem Energieabsorber aufgeprägten Kraft Energie absorbiert wird.

In einem gewissen Rahmen können so die Schäden bei einer Kollision auf die Verbindungseinrichtung begrenzt bleiben, was eine Reparatur deutlich erleichtert. Die

Mitnahmeeinrichtung ist als eine formschlüssige Verbindung zur Übertragung von Zugkräften zwischen dem Innengehäuse und dem Außengehäuse vorgesehen. Die Mitnahmeeinrichtung ist vorzugsweise mit dem Innengehäuse und dem Außengehäuse zugfest verbunden, jedoch nicht druckfest verbunden. Die Mitnahmeeinrichtung kann als rotationssymmetrische Hülse ausgebildet sein, die vorzugsweise in Querrichtung verläuft.

Die Erfindung nutzt eine Bauform einer energieabsorbierenden Verbindungseinrichtung, bei der der Energieabsorber, der selbst nur Druckkräfte übertragen kann, so zwischen

Innengehäuse und Außengehäuse vorgespannt verbaut ist, dass im gesamten Bereich der im normalen Betrieb auftretenden Zug- und Druckkräfte eine spielfreie Anlage gewährleistet ist. Das Innengehäuse und das Außengehäuse können dann so ausgebildet sein, dass Zugkräfte zwischen ihnen formschlüssig übertragen werden können.

Die Verbindungseinrichtung kann auch zusätzlich elastische Federungen umfassen, die Druckkräfte unterhalb der

vorbestimmten Druckkraft abfedern können. Erst wenn diese Federungen voll komprimiert sind und starr werden, kommt es zu einer irreversiblen Verformung im Energieabsorber.

Vorzugsweise umfasst der Energieabsorber eine

Energieabsorptionshülse und eine Druckstange, wobei die

Druckstange und die Energieabsorptionshülse so eingerichtet sind, dass sich die Druckstange beim Überschreiten der vorbestimmten Druckkraft in die Energieabsorptionshülse einschiebt und diese irreversibel verformt. Die Druckstange und die Energieabsorptionshülse können sich entlang der

Längsachse erstecken und im Ruhezustand der

Verbindungseinrichtung an einander zugewandten Stirnseiten formschlüssig anliegen. Die Energieabsorptionshülse kann in Längsrichtung einen Verformungsabschnitt und einen

Rückabschnitt umfassen, wobei vorzugsweise lediglich der Verformungsabschnitt durch die Druckstange zur

kontrollierten, irreversiblen Verformung eingerichtet ist.

Es ist bevorzugt, wenn an einem axialen Ende der Druckstange ein Druckring angeordnet ist, der beim Einschieben der

Druckstange in die Energieabsorptionshülse die

Energieabsorptionshülse radial entlang der Längsachse

aufweitet. Die Druckkraft kann dann vom Innengehäuse über die Druckstange auf den Druckring aufgebracht werden. Damit wird eine konstante Bremskraft und Energieabsorption

bereitgestellt. Der Druckring kann eine größere radiale Dicke als die Energieabsorptionshülle aufweisen. Die

Energieabsorptionshülle kann dazu in einem

Verformungsabschnitt einen geringeren Außenradius aufweisen als in einem Rückabschnitt. Die Verbindungseinrichtung kann in Längsrichtung auf Höhe des Verformungsabschnitts einen, vorzugsweise zylinderringförmigen, Hohlraum aufweisen, in dem der Verformungsabschnitt aufgeweitet werden kann. Es sind unter Beibehaltung des Prinzips der Verspannung auch andere geometrische Anordnungen oder andere Wirkprinzipien des

Energieabsorbers (z. B. Falten oder Zerspanen während der irreversiblen Verformung) denkbar.

Vorzugsweise weist der Druckring einen konisch in

Längsrichtung zulaufenden Querschnitt auf; somit kann der Druckring in kontrollierter und gleichmäßiger Weise die

Energieabsorptionshülle aufweiten. Die Gefahr eines

Verkantens der Druckstange und der Energieabsorptionshülse und somit eines Versagens des Energieabsorbers wird

reduziert .

Vorzugsweise sind jeweils ein axiales Ende des

Energieabsorbers und des Außengehäuses mit einem gemeinsamen Deckel verbunden. Zur Herstellung einer Verspannung können die auf die Verbindungseinrichtung wirkenden Zugkräfte über einen mit dem Außengehäuse verbundenen (z. B. verschraubten) Deckel in Druckkräfte auf den Energieabsorber umgelenkt werden. Der Deckel kann mit mehreren Schrauben an der

Energieabsorptionshülse und dem Außengehäuse befestigt sein. Alternativ zu einem Deckel sind auch Ausführungsformen mit einer zentralen einzelnen Schraube oder Mutter zur Verbindung mit der Energieabsorptionshülse und dem Außengehäuse möglich.

Es ist bevorzugt, wenn die Mitnahmeeinrichtung zumindest teilweise in einem Lastpfad der Zugkraftübertragung der

Verbindungseinrichtung angeordnet ist. Im normalen Betrieb (unter Einwirkung einer Zugkraft) ist die Anbindung der

Gehäuseteile über die Mitnahmeeinrichtung dann genauso belastbar wie eine durchgehende Verbindung zwischen den

Gehäuseteilen, da sie voll im Kraftfluss liegt. In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Verbindungseinrichtung Funktionsflächen zur formschlüssigen Übertragung von Zugkräften zwischen dem Außengehäuse und dem Innengehäuse, wobei die Funktionsflächen als halbe

Rotationszylinder im Außengehäuse und im Innengehäuse

ausgebildet sind.

In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die

Verbindungseinrichtung Funktionsflächen zur formschlüssigen Übertragung von Zugkräften zwischen dem Außengehäuse und dem Innengehäuse, wobei die Funktionsflächen als Langlöcher im Außengehäuse und im Innengehäuse ausgebildet sind, und wobei die Mitnahmeeinrichtung in beiden Langlöchern in Querrichtung geführt ist. Die Funktionsflächen können in dem Außengehäuse und dem Innengehäuse als Langlöcher angeordnet sein, die wenigstens so lang bemessen sind, dass sich die

Mitnahmeeinrichtung bei einer irreversiblen Verformung um den halben nominellen Hub des Energieabsorbers in Längsrichtung darin bewegen kann. Die Funktionsflächen sind vorzugsweise an den Enden der Langlöcher angeordnet. Die Funktionsflächen verspannen so die Mitnahmeeinrichtung in Ausgangslage

zwischen den Gehäuseteilen bzw. begrenzen diese im

deformierten Zustand in ihrer Längsbewegung.

Die erfindungsgemäße Aufgabe wird auch durch einen

Wagenkasten umfassend ein Wagenkastengehäuse und mindestens eine mit dem Wagenkastengehäuse verbundene

Verbindungseinrichtung nach einer der vorstehenden

Ausführungsformen gelöst. Der Wagenkasten kann hier und im Rahmen dieser Anmeldung ein kurzer Wagenkasten oder auch nur ein Wagenkastensegment sein.

Vorzugsweise ist die Verbindungseinrichtung über die

Mitnahmeeinrichtung mit dem Wagenkastengehäuse verbunden. Die Befestigung des Wagenkastengehäuses an der

Mitnahmeeinrichtung kann formschlüssig über einen

Mitnahmezapfen erfolgen. Mit der vorliegenden Erfindung wird die starre Zuordnung des an der Mitnahmeeinrichtung befestigten Wagenkastens zu einem der beiden durch den Energieabsorber verbundenen Wagenkästen aufgehoben. Im Falle der irreversiblen Verformung bei einer Kollision kann sich der Wagenkasten zwischen den angrenzenden Wagenkästen unabhängig von der Verformungskraft des

Energieabsorbers bewegen, womit alle Freiräume in

Längsrichtung für einen energieabsorbierenden Hub zur

Verfügung stehen. Im normalen Betrieb dagegen ist die

Anbindung an der Mitnahmeeinrichtung, da voll im Kraftfluss liegend, genauso belastbar wie eine bekannte durchgehende Verbindungseinrichtung .

Die Erfindung erlaubt die Anordnung der Mitnahmeeinrichtung zur Anbindung im Kraftfluss der Verspannung des

Energieabsorbers. Die Erfindung erlaubt die zuverlässige Realisierung vergleichsweise kurzer und leichter

Wagenkästen (-Segmente) eines mehrgliedrigen Schienenfahrzeugs bei optimaler Nutzung der funktional bedingten

Bewegungsfreiräume für einen energieabsorbierenden Hub bei einer Kollision.

Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich im

Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung der

Ausführungsbeispiele, die im Zusammenhang mit den Zeichnungen näher erläutert werden. Es zeigen:

Figur 1 eine Schnittansicht einer erfindungsgemäßen

Verbindungseinrichtung in gestreckter Position,

Figur 2 eine gegenüber Figur 1 um 90° um die Längsachse

gedrehte Schnittansicht einer erfindungsgemäßen Verbindungseinrichtung in gestreckter Position, Figur 3 eine Schnittansicht einer erfindungsgemäßen

Verbindungseinrichtung nach der irreversiblen

Verformung des Energieabsorbers, und

Figur 4 eine gegenüber Figur 3 um 90° um die Längsachse

gedrehte Schnittansicht einer erfindungsgemäßen Verbindungseinrichtung nach der irreversiblen

Verformung des Energieabsorbers.

Die Figuren 1 bis 4 zeigen dieselbe Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Verbindungseinrichtung 1. Figuren 1 und 2 zeigen die Verbindungseinrichtung 1 in gestreckter Position unter Zug, also im normalen Betrieb eines Schienenfahrzeugs. Figuren 3 und 4 zeigen die Verbindungseinrichtung 1 nach der irreversiblen Verformung des Energieabsorbers, also

beispielsweise nach einer Kollision.

Die Verbindungseinrichtung 1 umfasst ein Außengehäuse 2, ein Innengehäuse 3 und einen mit dem Außengehäuse 2 und dem

Innengehäuse 3 verbundenen Energieabsorber 4. Das

Außengehäuse 2, das Innengehäuse 3 und der Energieabsorber 4 sind im Wesentlichen entlang einer gemeinsamen Längsachse angeordnet (hier die Vertikale) .

Die Verbindungseinrichtung 1 ist dazu eingerichtet, Zugkräfte und Druckkräfte entlang der Längsachse zu übertragen. Der Energieabsorber 4 ist dazu eingerichtet, sich bei einem

Überschreiten einer vorbestimmten Druckkraft entlang der Längsachse irreversibel zu verformen, sodass sich die Länge der Verbindungseinrichtung 1 entlang der Längsachse reduziert und sich das Innengehäuse 3 teilweise in das Außengehäuse 2 schiebt. Das Resultat dieser irreversiblen Verformung ist in den Figuren 3 und 4 dargestellt.

Die Verbindungseinrichtung 1 kann auch zusätzlich elastische Federungen 5 umfassen, die Druckkräfte unterhalb der

vorbestimmten Druckkraft abfedern können. Erst wenn diese Federungen 5 voll komprimiert sind und hart werden, kommt es zu einer irreversiblen Verformung im Energieabsorber 4. Die Federungen 5 sind hier als jeweils zwei elastische Federringe ausgebildet .

In der dargestellten Ausführungsform umfasst der

Energieabsorber 4 eine Energieabsorptionshülse 6 und eine Druckstange 7. Die Druckstange 7 und die

Energieabsorptionshülse 6 sind so eingerichtet, dass sich die Druckstange 7 beim Überschreiten der vorbestimmten Druckkraft in die Energieabsorptionshülse 6 einschiebt und diese

irreversibel verformt. Die Druckstange 7 und die

Energieabsorptionshülse 6 können sich entlang der Längsachse erstecken und im Ruhezustand der Verbindungseinrichtung 1 an einander zugewandten Stirnseiten formschlüssig anliegen

(siehe Figur 2) . In der dargestellten Ausführungsform umfasst die Energieabsorptionshülse 6 eine radiale Aufweitung in der die Druckstange 7 anliegt.

Die Energieabsorptionshülse 6 umfasst in Längsrichtung einen Verformungsabschnitt 8 und einen Rückabschnitt 9, wobei vorzugsweise lediglich der Verformungsabschnitt 8 durch die Druckstange 7 zur kontrollierten, irreversiblen Verformung eingerichtet ist.

An einem axialen Ende der Druckstange 7 ist ein Druckring 10 angeordnet, der beim Einschieben der Druckstange 7 in die Energieabsorptionshülse 6 die Energieabsorptionshülse 6 radial entlang der Längsachse aufweitet (vergleiche Figuren 2 und 4) . Der Druckring kann einstückig mit der Druckstange 7 ausgebildet sein oder formschlüssig oder Stoffschlüssig mit der Druckstange 7 verbunden sein. Die Druckkraft kann dann vom Innengehäuse 3 über die Druckstange 7 auf den Druckring 10 aufgebracht werden. Damit wird eine konstante Bremskraft und Energieabsorption bereitgestellt.

Der Druckring 10 kann eine größere radiale Dicke als die Energieabsorptionshülle 6 aufweisen. Die

Energieabsorptionshülle 6 kann dazu in dem Verformungsabschnitt 8 einen geringeren Außenradius aufweisen als in dem Rückabschnitt 9. Die Verbindungseinrichtung 1 kann in Längsrichtung auf Höhe des Verformungsabschnitts 8 einen, vorzugsweise zylinderringförmigen, Hohlraum 11 aufweisen, in dem der Verformungsabschnitt 8 aufgeweitet werden kann. Der Hohlraum 11 kann in Radialrichtung zwischen der

Energieabsorptionshülle 6 und dem Außengehäuse 2 angeordnet sein .

Der Druckring 10 weist einen konisch in Längsrichtung

zulaufenden Querschnitt auf; somit kann der Druckring 10 in kontrollierter und gleichmäßiger Weise die

Energieabsorptionshülle 6 aufweiten. Die Gefahr eines

Verkantens der Druckstange 7 und der Energieabsorptionshülse 6 und somit eines Versagens des Energieabsorbers 4 wird reduziert .

Axiale Enden des Energieabsorbers 4 und des Außengehäuses 2 sind mit einem gemeinsamen Deckel 12 verbunden. Der Deckel 12 kann mit mehreren Schrauben an der Energieabsorptionshülse 6 und dem Außengehäuse 2 befestigt sein.

Die Verbindungseinrichtung 1 umfasst eine Mitnahmeeinrichtung 13 zur Verbindung der Verbindungseinrichtung 1 mit einem Wagenkastengehäuse eines Wagenkastens. Die

Mitnahmeeinrichtung 13 ist als eine formschlüssige Verbindung zur Übertragung von Zugkräften zwischen dem Innengehäuse 3 und dem Außengehäuse 2 vorgesehen. Die Mitnahmeeinrichtung 13 ist mit dem Innengehäuse 3 und dem Außengehäuse 2 zugfest verbunden, jedoch nicht druckfest verbunden. Die

Mitnahmeeinrichtung 13 ist hier als rotationssymmetrische Hülse ausgebildet, die vorzugsweise in Querrichtung senkrecht zur Längsrichtung verläuft. Die Befestigung der

Verbindungseinrichtung 1 an einem Wagenkasten mittels der Mitnahmeeinrichtung 13 kann formschlüssig über einen

Mitnahmezapfen 15 erfolgen. Die Verbindungseinrichtung 1 umfasst Funktionsflächen zur formschlüssigen Übertragung von Zugkräften zwischen dem

Außengehäuse 2 und dem Innengehäuse 3, wobei die

Funktionsflächen als Langlöcher 14 im Außengehäuse 2 und im Innengehäuse 3 ausgebildet sind. Die Mitnahmeeinrichtung 13 ist in beiden Langlöchern 14 in Querrichtung geführt.

Obwohl die Erfindung im Detail durch bevorzugte

Ausführungsbeispiele näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der

Erfindung zu verlassen.

Bezugszeichenliste

1 Verbindungseinrichtung

2 Außengehäuse

3 Innengehäuse

4 Energieabsorber

5 Federungen

6 Energieabsorptionshülse 7 Druckstange

8 Verformungsabschnitt

9 Rückabschnitt

10 Druckring

11 Hohlraum

12 Deckel

13 Mitnahmeeinrichtung

14 Langlöcher

15 Mitnähmezapfen