JP3840586 | ROCKER COVER |
JP5138668 | Oil pan |
FR2502036A1 | 1982-09-24 | |||
GB1460528A | 1977-01-06 | |||
US3698264A | 1972-10-17 |
1. | Pleuelstange für eine Brennkraf maschine, mit einem Gußteil, das ein Kolbenbolzenauge, ein halbes KurbelwellenLagerauge und einen diese verbindenden Pleuelschaft aufweist, in den ei • langgestrecktes Bauteil eingebettet ist, das mit dem Gu߬ material verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Bau¬ teil (4) aus einem druckfesten Material besteht, das a) einen kleineren linearen Ausdehnungskoeffizienten, b) ein geringeres spezifisches Gewicht und c) einen höheren Schmelzpunkt als das Gußmaterial hat. |
2. | Pleuelstange nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß da Gußmaterial Stahl ist und das langgestreckte Bauteil (4) aus einem Material aus der Gruppe umfassend Graphit, Keramik, Aluminiumtitanat und Titan, besteht. |
3. | Pleuelstange nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß da Gußmaterial Titan ist und das langgestreckte Bauteil (4) aus einem Material der Gruppe umfassend Graphit, Keramik und Aluminiumtitanat besteht. |
4. | Pleuelstange nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das' langgestreckte Bauteil (4) aus einem. itrid, vorzugs weise Bornitrid oder Siliziumnitrid, besteht. |
5. | Pleuelstange nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß da Gußmaterial Aluminium ist und das Bauteil (4) aus einem Material der Gruppe umfassend Graphit und Bornitrid besteht. |
6. | Pleuelstange nach einem der Ansprüche 1 5, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß sich das Bauteil (4) im wesentlichen über die ganze Länge des Pleuelschaftes (3) erstreckt. |
Beschreibung
Die Erfindung bezieht sich auf eine Pleuelstange entsprechend d Oberbegriff des Anspruchs 1. Eine derartige Pleuelstange ist beispielsweise aus der DE-AS 1287868 bekannt.
Die Pleuelstange einer Brennkraftmaschine wird im Betrieb einer hohen, durch den Zünddruck erzeugten Druckbelastung ausgesetzt» Um ein Ausknicken des Pleuels unter dieser Druckbelastung zu vermeiden, wird der Pleuelschaft in der Regel mit einem I-förmigen Querschnitt ausgeführt. Eine derartige Pleuelstange läßt sich mit verhältnismäßig geringem Aufwand durch Schmieden oder Gießen herstellen. Für höhere Druckbeanspruchungen, beispielsweise in Rennmotoren, werden Pleuelstangen mit einem Pleuelschaft mit H-förmigen Querschnitt verwendet, die eine wesentlich größere Knickfestigkeit haben, jedoch in der Her¬ stellung sehr teuer sind. Bei faserverstärkten Pleuelstangen wi allgemein eine erhöhte Festigkeit erreicht, allerdings ebenfall unter Inkaufnahme erheblich höherer Herstellungskosten. Eine Steigerung der Knickfestigkeit durch Vergrößerung der Wandstärk des Pleuelschaftes sind schon aus Gewichtsgründen Grenzen gesetzt.
Bei den bekannten Maßnahmen zur Erhöhung der Knickfestigkeit de Pleuels wird im wesentlichen im gleichen Maße auch die Zugfesti keit erhöht, obgleich die Zugbelastung bei einem Saugmotor nur etwa 1/8 und bei einem Turbomotor nur etwa 1/14 der maximalen Druckbelastung beträgt. Die bekannten Pleuelstangen sind somit Bezug auf die Zugbelastung außerordentlich überdimensioniert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Pleuelstange der gattungsgemäßen Art zu schaffen, die sich durch ein geringes Gewicht und eine hohe Knickfestigkeit auszeichnet und verglichen mit faserverstärkten Pleuel kostengünstig hergestellt werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Anspruches 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Durch den erfindungsgemäßen Vorschlag wird bei der Herstellung des Pleuels durch das eingegossene Bauteil in dem Gußmaterial eine Zugspannung erzeugt, um welche die im Betrieb auftretende Druckspannung verringert wird. Die Pleuelstange kann somit auf eine niedrigere maximale Druckspannung ausgelegt und entsprechend leichter ausgeführt- werden.
Die Herstellung der erfindungεgemäßen Pleuelstange erfolgt in üblicher Weise dadurch, daß das langgestreckte Bauteil in die Form eingelegt und dann mit dem Gußmaterial umgössen wird. Bei der Verwendung von Stahl als Gußmaterial wird das Bauteil dabei auf etwa 500 - 700° erwärmt und dehnt sich entsprechend aus. Das flüssige Gußmaterial kühlt sich ab und nach dem Erreichen der Erstarrungstermperatur beginnt durch das Zusammenziehen des erstarrenden Gußmaterials eine Druckbeaufschlagung des einge¬ gossenen Bauteils. Da der Ausdehnungskoeffizient des Bauteils kleiner ist als der des Gußmaterialε, kann sich das Gußmaterial nicht frei zusammenziehen und es bauen sich in ihm Zugspannungen auf. Bei der Druckbelastung durch die Zündkräfte im Betrieb werden zunächst .diese Zugspannungen abgebaut, bevor die Pleuel¬ stange auf Druck beansprucht wird. Damit kann die Auslegung der Pleuelstange nach den resultierenden ..Druckkräften erfolgen, die kleiner sind als bei der üblichen Auslegung.
Durch entsprechende Wahl der Werkstoffe für das Gußmaterial und das Bauteil lassen sich bei der Herstellung der erfindungsgemäß Pleuelstange in dem Gußmaterial Zugspannungen erzeugen, die bis zu 60 % der in Betrieb auftretenden maximalen Druckspannungen betragen können. Der Pleuelschaft braucht dann nur auf etwa 40 der im Betrieb auftretenden maximalen Druckspannung ausgelegt z werden, was bei einer Pleuelstange mit gleicher Knickfestigkeit, zu einer Gewichtseinsparung von bis zu 60 % für den Pleuelschaf führen kann. Dies gilt für eine Materialpaarung mit Titan als Gußmaterial und Graphit als Material für das eingegossene Bau¬ teil. Bei Stahl als Gußmaterial und Graphit für das eingegossen Bauteil läßt sich eine Gewichtsreduzierung von mindestens 20 - 30 % für den Pleuelschaft erreichen.
Wird beispielsweise als maximale Druckbelaεtung der Pleuelstang durch den Zünddruck ein Wert von 5 t angenommen und beträgt die Zugbelastung durch die Massenbeschleunigungskräfte in OT 1 t un wird durch das Bauteil in dem Gußmaterial eine Zugspannung von
2 t erzeugt, so verringert sich die maximale Druckbelastung auf
3 t, während die Zugbelastung auf ebenfalls 3 t steigt. Dadurch kann die Masse des Gußmaterials um 40 % verringert werden. Das Gewicht der Pleuelstange wird zwar durch das Gewicht des einge¬ gossenen Bauteils erhöht. Da das Material des Bauteils jedoch eine erheblich geringere Wichte hat, ergibt sich insgesamt eine Gewichtseinsparung von etwa 20 - 30 %.
Als Gußmaterial kommt in erster Linie Stahl, Titan oder eine Leichtmetallegierung in Frage. Bevorzugte Werkstoffe für das langgestreckte Bauteil sind Graphit und keramische Stoffe, insbesondere Sinterkδrper aus Bornitrid, Siliziumnitrid, Siliziumcarbid und Aluminiumtitanat (Al^ iO ς ) sowie für den Fall daß Stahl als Gußmaterial verwendet wird, auch Titan. In der nachfolgenden Tabelle sind die für die Erfindung maßgeblichen Kennwerte dieser Werkstoffe aufgeführt.
o ( /m/m Θ K) Y (g/cm s ) 's ( β C)
A. Gußmaterial
Vergütungsstahl 12 - 19 7,8 1500
Titan 8 - 9.4 4,5 1900
Al-Legierung 18 - 24 2,7 700
B. Kernmaterial
Aus der Tabelle ist ersichtlich, daß Graphit aufgrund seines kleinen linearen Ausdehnungskoeffizienten und seiner geringen Wichte ein bevorzugter Werkstoff für das Bauteil ist, da er einerseits in dem Gußmaterial eine hohe Zugspannung erzeugen ka und andererseits das Gewicht des Gußteils nur wenig erhöht. Die angegebenen Keramikwerkstoffe sind jedoch gleichermaßen für die angegebenen Gußwerkstoffe geeignet. Bei Stahl als Gußwerkstoff ist für das Material des eingegossenen Bauteils auch Titan möglich, dessen Ausdehnungskoeffizient und dessen Wichte erheb¬ lich geringer sind als diejenigen von Stahl.
Vorzugsweise erstreckt sich das Bauteil im wesentlichen über di ganze Länge des Pleuelschaftes.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben. Es zeigt:
Figur 1 einen Längsschnitt eines erfindungεgemäßen Pleuels,
Figur 2 einen Schnitt entlang Linie 2-2 in Figur 1 und
Figur 3 ein Diagramm, aus dem die Wärmedehnung der vorstehend erwähnten.Werkstoffe in Abhängigkeit von der Temperatur dargestellt sind.
Die in Figur 1 dargestellte Pleuelstange für eine Brennkraft¬ maschine besteht aus einem Gußteil, das ein Kolbenbolzenauge 1, ein halbes Kurbelwellen-Lagerauge 2 und einen Pleuelschaft 3 aufweist, der die Teile 1 und 2 verbindet. In dem Pleuelschaft 3 ist ein langgestrecktes Bauteil 4 eingegossen, das aus einem Material besteht, welches ein geringeres spezifisches Gewicht, einen kleineren linearen Ausdehnungskoeffizienten und einen höheren Schmelzpunkt als das .Gußmaterial hat.
Bei der Herstellung der Pleuelstange durch Umgießen des Bau¬ teils 4 in einer Form werden aufgrund des geringeren Ausdehnungs koeffizienten des Materials des Bauteils 4 indem den Pleuel¬ schaft 3 bildenden Gußmaterial Zugspannungen aufgebaut. Bei der im Betrieb stattfindenden Druckbelastung der Pleuelstange durch die Zünddrücke wird zunächst diese Zugspannung abgebaut, bevor die Pleuelstange auf Druck beansprucht wird. Die maximale Druck— belastung, für die die Pleuelstange ausgelegt werden muß, ist somit um den Betrag dieser bei der Herstellung erzeugten Zugspannung verringert. Entsprechend kann die Masse und damit da Gewicht des.den Pleuelschaft 3 bildenden Gußmaterials verringert werden.
Das Diagramm .von Figur 3 zeigt die Änderung des linearen Wärme¬ dehnungskoeffizienten von Graphit (C), Titan (Ti), Stahl (Fe) un einer Leichtmetalllegierung (AI) in Abhängigkeit von der Tempe¬ ratur (T). Während die Wärmedehnung von Graphit in dem hier interessierenden Bereich biε zur Erεtarrungstemperatur des Gu߬ materials im wesentlichen gleich bleibt, was im übrigen auch in etwa für die angegebenen keramischen Werkstoffe für das Bauteil gilt, steigt der Wärmedehnungskoeffizient für das Gußmaterial mehr oder weniger stark an. Bei der Abkühlung des Gußmaterialε unter die Erstarrungstemperatur, die für Stahl und Titan bei etw 800° - 1000° C und für die Leichtmetallegierung bei etwa 500° C liegt, findet eine starke Zusammenziehung des Gußmaterials statt während der Ausdehnungskoeffizient des Werkstoffes des Bauteils im wesentlichen konstant bleibt. Da das Gußmaterial durch .das Bauteil 4 daran gehindert ist, sich frei zusammenzuziehen, wird in dem Gußmaterial eine hohe Zugspannung aufgebaut, wodurch, wie vorher beschrieben, die maximale Druckbelastung der Pleuelstange im Betrieb erheblich reduziert wird.
Welche Materialpaarung gewählt wird, hängt von der Art der Brenn¬ kraftmaschine ab, für welche die Pleuelstange bestimmt ist. Bei Rennmotoren, die normalerweise mit sehr hoher Drehzahl laufen, ist die im Betrieb auftretende Zugspannung verhältnismäßig hoch, so daß man eine Materialpaarung wählen wird, mit der bei der Herstellung der Pleuelstange in dem Gußmaterial eine geringere Zugspannung induziert wird als bei einer Pleuelstange für einen Serienmotor, bei dem aufgrund der niedrigeren Drehzahlen der im Betrieb auftretende Unterschied zwischen Zug- und Druckbelastung größer ist.
Wird als Material für das Bauteil 4 Graphit gewählt, so sollte der Gießvorgang unter zumindest teilweisem Vakuum erfolgen, um eine Zersetzung des Graphits und bei der Verwendung von Stahl als Gußmaterial ein Aufkohlen desselben zu vermeiden.