ECKSTEIN AXEL (DE)
HOFSTETTER JUERGEN (DE)
CROIZAT PIERRE (DE)
ECKSTEIN AXEL (DE)
HOFSTETTER JUERGEN (DE)
WO2008048527A2 | 2008-04-24 | |||
WO2009002260A1 | 2008-12-31 | |||
WO2006052338A2 | 2006-05-18 | |||
WO2008048527A2 | 2008-04-24 |
US20090234307A1 | 2009-09-17 | |||
US20070219497A1 | 2007-09-20 | |||
US20090234307A1 | 2009-09-17 |
Patentansprüche Anschlussvorrichtung (2) zur Verwendung bei der Unterdruckbehandlung von Wunden, mit einem mit Unterdruck beaufschlagbaren Leitungsmittel (4) und mit einem flächenhaften unterdruckdichten ersten Trägermittel (6) für das Leitungsmittel (4), an dem das Leitungsmittel (4) unterdruckdicht gehalten ist, wobei das Trägermittel (6) auf einen die Wunde überfangenden und gegen die Atmosphäre dichtend abschließenden Unterdruckverband aufbringbar ist, wobei das Leitungsmittel (4) durch wenigstens eine Öffnung (14) in der dem Unterdruckverband zugewandten Wandung des Leitungsmittels (4) und durch wenigstens eine Öffnung in dem Unterdruckverband hindurch mit dem Wundraum kommuniziert, dadurch gekennzeichnet, dass das Leitungsmittel (4) biegsam und flach ausgebildet ist und dass in dem ersten Trägermittel (6) eine ausladende Ausnehmung (10) ausgebildet ist, deren Breite wenigstens so groß wie die Breite des Leitungsmittels (4) ist und deren Länge wenigstens 15 mm beträgt, und dass sich das Leitungsmittel (4) flächenhaft in diese Ausnehmung (10) hinein erstreckt und so durch diese Ausnehmung (10) hindurch im Gebrauch unmittelbar dem Unterdruckverband zugewandt ist, so dass die wenigstens eine Öffnung (14) in dem Leitungsmittel (4) direkt mit der wenigstens einen Öffnung in dem Unterdruckverband kommuniziert . Anschlussvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge der Ausnehmung (10) des Trägermittels (6) wenigstens 20 mm, insbesondere wenigstens 30 mm und weiter insbesondere wenigstens 40 mm beträgt . Anschlussvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Trägermittel (6) auf seiner dem Unterdruckverband zugewandten Seite eine Kleberbes.chichtung (16) trägt oder selbsthaftend ausgebildet ist, so dass die Anschlussvorrichtung direkt auf eine wundabgewandte Oberseite des Unterdruckverbands haftend und unterdruckdicht applizierbar ist. Anschlussvorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Leitungsmittel (4) dadurch unterdruckdicht an dem ersten Trägermittel (6) gehalten ist, dass es von einem zweiten flächenhaften Trägermittel (8) überfangen und so zwischen dem ersten und dem zweiten Trägermittel (6, 8) sandwichartig aufgenommen ist, wobei das zweite Trägermittel (8) in der Projektion auf die Ebene des ersten Trägermittels (6) die Ausnehmung (10) vollständig überfängt . Anschlussvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Trägermittel (8) in Bezug auf die Erstreckung des ersten Trägermitteln (6) im Bereich der Ausmündung des Leitungsmittels (4) zurückgesetzt ist, so dass dort ein überlappungsfreier Bereich des ersten Leitungsmittels (6) gebildet ist. Anschlussvorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zum Abdichten zwischen dem ersten und dem zweiten Trägermittel (6, 8) eine Dichtmasse (19), insbesondere auf Silikonbasis, verwandt ist, die vorzugsweise zugleich haftvermittelnd zwischen dem ersten und dem zweiten Trägermittel (6, 8) wirken kann. Anschlussvorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste und/oder das zweite Trägermittel (6, 8) aus einem thermoplastischen Elastomer, insbesondere aus Silikon oder aus Polyurethan oder bevorzugt aus einem Hydrokolloidmaterial , insbesondere aus einem selbsthaftenden Hydrokolloidmaterial , gebildet sind oder solche Materialien umfassen. 8. Anschlussvorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das elastomere Material, aus dem das Leitungsmittel (4) gebildet ist, eine Shore A - Härte von Höchstens 60, insbesondere von 5 - 60, insbesondere von 10 - 60, insbesondere von 15 - 50, insbesondere von 15 - 40 und weiter insbesondere von 15 - 35 aufweist. 9. Anschlussvorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dickenerstreckung (D) des Verbunds aus Leitungsmittel (4) und Trägermittel (n) (6, 8) höchstens 10 mm, insbesondere höchstens 7 mm, insbesondere höchstens 6 mm und weiter insbesondere höchstens 5 mm beträgt. 10. Anschlussvorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Breitenerstreckung des Leitungsmittels (4) wenigstens 10 mm, insbesondere wenigstens 15 mm und weiter insbesondere wenigstens 18 mm und insbesondere höchstens 30 mm und weiter insbesondere höchstens 25 mm beträgt. 11. Anschlussvorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Leitungsmittel (4) bei Betrachtung in einem Querschnitt senkrecht zur Längserstreckung des Leitungsmittels in ümfangsrichtung schlauchförmig durchgehend ausgebildet ist . 12. Anschlussvorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Leitungsmittel (4) im Inneren angeformte, insbesondere mit dem Material des Leitungsmittels . einstückig ausgebildete Mittel (24) zur Verhinderung des Kollabierens des Leitungsmittels (4) bei Unterdruckbeaufschlagung aufweist . 13. Anschlussvorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel (24) zur Verhinderung des Kollabierens von Rippen (26) oder Vorsprüngen gebildet sind, die insbesondere in Längsrichtung des Leitungsmittels (4) und insbesondere kontinuierlich durchgehend erstreckt sind. 14. Anschlussvorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Leitungsmittel (4) mehrere voneinander druckdicht abgetrennte Kanäle (22) umfasst, wobei das Leitungsmittel (4) vorzugsweise einstückig ausgebildet ist. 15. Anschlussvorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das flächenhafte erste und/oder zweite Trägermittel (6, 8) aus einem biegsamen elastomeren Material einer Shore A - Härte von 5 - 60, insbesondere von 10 - 60, insbesondere von 15 - 50, insbesondere von 15 - 40 und weiter insbesondere von 15 - 35 gebildet ist. 16. Anschlussvorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die flächenhafte Erstreckung des ersten Trägermittels (6) einschließlich seiner Ausnehmung (10) wenigstens das 1,5- fache und insbesondere höchstens das 5-fache der senkrecht auf das Trägermittel (6) projizierten Fläche des Leitungsmittels (4) beträgt. 17. Anschlussvorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Leitungsmittel (4) im Querschnitt betrachtet trapezförmig ausgebildet ist. Anschlussvorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die lichte Öffnungsfläche der Öffnungen (14) in dem Leitungsmittel 5 - 50 % der Fläche der Ausnehmung (10) beträgt . |
Beschreibung
Die Erfindung betrifft eine Anschlussvorrichtung zur
Verwendung bei der Unterdruckbehandlung von Wunden, mit einem mit Unterdruck beaufschlagbaren Leitungsmittel und mit einem flächenhaften unterdruckdichten ersten Trägermittel für das Leitungsmittel, an dem das Leitungsmittel unterdruckdicht gehalten ist, wobei das Trägermittel auf einen die Wunde überfangenden und gegen die Atmosphäre dichtend abschließenden Unterdruckverband aufbringbar ist, wobei das Leitungsmittel durch wenigstens eine Öffnung in der dem Unterdruckverband zugewandten Wandung des Leitungsmittels und durch wenigstens eine Öffnung in dem Unterdruckverband hindurch mit dem
Wundraum kommuniziert.
In der jüngeren Vergangenheit hat die Unterdruckbehandlung von Wunden, insbesondere von tiefen und daher a priori
problematisch heilenden Wunden, eine zunehmende Bedeutung erlangt. Dabei bedeutet Unterdruckbehandlung, dass ein an sich der umgebenden Atmosphäre ausgesetzter Körper- oder
Wundbereich durch noch näher zu beschreibende Mittel
druckdicht bzw. unterdruckdicht gegen die Umgebung, also die Atmosphäre in der wir leben und atmen, abgeschlossen wird, wobei innerhalb des abgeschlossenen Wundbereichs auf ebenfalls noch zu erläuternde Weise ein gegenüber dem Atmosphärendruck verringerter Druck, mithin also Unterdruck relativ zur
Atmosphäre angelegt und dauerhaft aufrechterhalten werden kann. Wenn auf dem hier in Rede stehenden Gebiet von
Unterdruck die Rede ist, so wird hiermit ein Druckbereich verstanden, der typischerweise zwischen 0 und 500 mm Hg (mm Quecksilbersäule) unterhalb des umgebenden Atmosphärendrucks liegt. Es hat sich gezeigt, dass dies der Wundheilung förderlich ist. Für den unterdruckdichten Abschluss wird ein Unterdruckverband vorgesehen, der beispielsweise eine druck- bzw. unterdruckdichte Folienschicht umfassen kann, die
typischerweise mit einem die Wunde umgebenden unversehrten Körperbereich verklebt ist, so dass auf diese Weise ein dichter Abschluss erreicht werden kann. Um ausgehend von einer Unterdruck erzeugenden Einrichtung, also einer Unterdruckpumpe im weitesten Sinn, einen Unterdruck an den Wundraum
heranzuführen und dort aufrechtzuerhalten, können bei hier in Rede stehenden Systemen zur Unterdrucktherapie von Wunden mit Unterdruck beaufschlagbare Leitungsmittel verwendet werden, die mittels einer Anschlussvorrichtung mit dem
Unterdruckverband zusammenwirken, um Unterdruck an bzw. in den Wundraum zu bringen. Eine derartige Anschlussvorrichtung der eingangs erwähnten Art ist beispielsweise aus WO 2006/052338 A2 bekannt. Es werden röhrenförmige Schläuche verwandt, um den Unterdruck an die Wunde heranzuführen.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anschlussvorrichtung der eingangs beschriebenen Art zu
schaffen, die sich für den Patienten als angenehm bzw. wenig schmerzauslösend bei Belastung oder Berührung erweist und bei der die Abdichtung der Komponenten mit technisch und
wirtschaftlich vertretbarem Aufwand sowie bedienerfreundlich realisierbar ist.
Diese Aufgabe wird bei einer Anschlussvorrichtung der
genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das
Leitungsmittel biegsam und flach ausgebildet ist und dass in dem ersten Trägermittel eine ausladende Ausnehmung ausgebildet ist, deren Breite wenigstens so groß wie die Breite des
Leitungsmittels ist und deren Länge wenigstens 15 mm beträgt, und dass sich das Leitungsmittel flächenhaft in diese
Ausnehmung hinein erstreckt und so durch diese Ausnehmung hindurch im Gebrauch unmittelbar dem Unterdruckverband zugewandt ist, so dass die wenigstens eine Öffnung in dem Leitungsmittel direkt mit der wenigstens einen Öffnung in dem Unterdruckverband kommuniziert.
Das Leitungsmittel ist also nicht röhrenförmig mit im
wesentlichen rundem Querschnitt ausgebildet, sondern es weist eine flache Form auf, dessen Breitenerstreckung wesentlich größer als seine Dickenerstreckung ist. Dies führt zusammen mit der Materialauswahl zu einem nachgiebigen Leitungsmittel, welches sich für den Patienten als angenehmer erweist, wenn auf die Anschlussvorrichtung oder das Leitungsmittel ein
Berührungsdruck ausgeübt wird. Es kommt somit weniger zu einer punktuellen Belastung, die naturgemäß Schmerz auslösend sein kann und insbesondere bei schmerzempfindlichen frischen Wunden höchst problematisch ist. Außerdem besteht in Folge der flachen Ausbildung eine geringere Gefahr des Hinterhakens oder Hängenbleibens. Durch die flächenhafte Ausbildung des
Leitungsmittels und des Trägermittels verteilt sich eine
Druckbelastung auf einen großflächigeren Bereich des
Wundverbands, was sich im Hinblick auf die vorstehend
erörterte Problematik als sehr vorteilhaft erweist.
Dadurch, dass in dem ersten Trägermittel erfindungsgemäß eine ausladende Ausnehmung ausgebildet ist, in die sich das flache Leitungsmittel mit einem Längsabschnitt flächenhaft
hineinerstreckt und somit durch diese Ausnehmung hindurch dem Unterdruckverband zugewandt ist, vorzugsweise ohne
Zwischenordnung weiterer Materialien, oder gegen den
Unterdruckverband anliegt, wird die Dickenerstreckung in diesem sensiblen Bereich der Anschlussvorrichtung weiter reduziert, was sich im Hinblick auf die vorausgehend
geschilderte Problematik als vorteilhaft erweist.
Die ausladende Ausnehmung in dem Trägermittel könnte zwar grundsätzlich randoffen ausgebildet sein, so dass sich das Leitungsmittel kontinuierlich von außen in diese Ausnehmung hineinerstrecken kann. Aufgrund der sich hierbei stellenden Abdichtungsproblematik wird jedoch einer Ausführungsform der Vorzug gegeben, bei der die ausladende Öffnung in dem Trägermittel in Umfangsrichtung umgeben ist. Das
Leitungsmittel erstreckt sich dann zunächst in flächenhafter Anlage an das ebenfalls flächenhafte Trägermittel, um sich dann weiter in die ausladende Ausnehmung in dem Trägermittel hineinzuerstrecken . Die Abdichtung gegenüber dem Trägermittel und der Atmosphäre, die nachfolgend noch im Einzelnen erörtert werden wird, gestaltet sich dann als einfacher realisierbar.
In weiterer Ausbildung des Erfindungsgedankens erweist es sich als vorteilhaft, wenn die Länge der Ausnehmung wenigstens 20 mm, insbesondere wenigstens 30 mm und weiter insbesondere wenigstens 40 mm beträgt.
Die Aufbringung bzw. Anhaftung der erfindungsgemäßen
Anschlussvorrichtung an die wundabgewandte Oberseite des
Unterdruckverbands kann in an sich beliebiger Weise, also beispielsweise durch Haftvermittler oder durch zusätzliche tape- oder folienartige Mittel erfolgen. Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung trägt das erste Trägermittel auf seiner dem Unterdruckverband zugewandten Seite eine
Kleberbeschichtung oder es ist dort selbsthaftend ausgebildet, so dass die Anschlussvorrichtung direkt auf eine
wundabgewandte Oberseite des Unterdruckverbands anhaftbar und unterdruckdicht applizierbar ist. Das Trägermittel und dessen Kleberbeschichtung realisieren nach dieser Ausführungsform also die vorzugsweise lösbare Haftverbindung zu dem
Unterdruckverband .
In weiterer Ausbildung der Erfindung erweist es sich als vorteilhaft, wenn das Leitungsmittel dadurch unterdruckdicht an dem ersten Trägermittel gehalten ist, dass es von einem zweiten flächenhaften Trägermittel überfangen und so zwischen dem ersten und dem zweiten Trägermittel sandwichartig
aufgenommen ist, wobei das zweite Trägermittel in der
Projektion auf die Ebene des ersten Trägermittels die
Ausnehmung vollständig überfängt. Es hat sich gezeigt, dass nach diesem weiteren Erfindungsgedanken eine auf
wirtschaftliche Weise herstellbare und insgesamt wenig
auftragende Abdichtung des Leitungsmittels gegenüber dem
Trägermittel erreicht werden kann. Es stehen nach diesem
Erfindungsgedanken flächenhaft überlappende, also flächenhaft gegeneinander anliegende biegsame Flachmaterialien zur
Verfügung, die aufgrund ihrer flächenhaften Anlage gut
gegeneinander abdichtbar sind.
Es erweist sich hierbei als vorteilhaft, wenn das zweite
Trägermittel in Bezug auf die Erstreckung des ersten
Trägermittels im Bereich der Ausmündung des Leitungsmittels zurückgesetzt ist, so dass dort ein überlappungsfreier Bereich des ersten Leitungsmittels gebildet ist.
Zum Abdichten, insbesondere im Ausmündungsbereich des
Leitungsmittels zwischen den Trägermitteln, könnten die
Materialien unmittelbar, insbesondere thermisch nach Art einer Vulkanisierverbindung miteinander gefügt werden, oder es wäre denkbar, dass zum Abdichten eine Dichtmasse, insbesondere auf Silikonbasis, verwandt ist. Es kann sich als hinreichend erweisen, wenn die Dichtmasse nur im Ausmündungsbereich des Leitungsmittels zwischen den Trägermitteln vorgesehen ist und dabei den Bereich um das Leitungsmittel herum abdichten. Die Dichtmasse kann zugleich haftvermittelnd zwischen dem ersten und dem zweiten Trägermittel wirken.
Weiter erweist es sich als vorteilhaft, wenn das erste
und/oder das zweite Trägermittel aus einem thermoplastischen Elastomer, insbesondere aus Silikon oder aus Polyurethan oder bevorzugt aus einem Hydrokolloidmaterial , insbesondere aus einem selbsthaftenden Hydrokolloidmaterial, gebildet sind oder solche Materialien umfassen. Dabei wird einem
Hydrokolloidmaterial der Vorzug gegeben. Unter einem
Hydrokolloidmaterial wird eine Matrixmasse mit darin homogen dispergierten Hydrokolloiden (z.B. Natrium- Carboxymethylcellulose ) verstanden. Unter einem selbsthaftenden Hydrokolloidmaterial wird eine
druckempfindliche Haftklebemasse (z.B. auf Basis eines
synthetischen Kautschuks) mit darin homogen dispergierten Hydrokolloiden (z.B. Natrium-Carboxymethylcellulose)
verstanden .
Beispielsweise können zur Verwendung als Wundauflagen
geeignete Hydrokolloid-Flachmaterialien von der Firma Avery Dennison (Turnhout, Belgien) unter dem Handelsnamen MED 5598H erhalten werden. Die flächenhaften Trägermittel, insbesondere mit oder aus Hydrokolloidmaterial, können einen Trägerfilm, beispielsweise einen Polyurethanfilm und/oder eine ablösbare Release-Beschichtung umfassen. Die vorerwähnten Hydrokolloid- Flachmaterialien haben auf einer Seite einen Polyurethanfilm und gegenüber eine ablösbare Release-Beschichtung.
Das elastomere Material, aus dem das Leitungsmittel gebildet ist, weist vorzugsweise eine Shore A - Härte von Höchstens 60, insbesondere von 5 - 60, insbesondere von 10 - 60,
insbesondere von 15 - 50, insbesondere von 15 - 40 und weiter insbesondere von 15 - 35 auf. Die Shore - A Härte wird nach DIN 53505 vom August 2000 bestimmt, und zwar bei 23°C an einem wie in der Norm beschrieben plattenförmigen ebenen und glatten Probekörper einer Dicke von 6 mm. Nach einer bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung ist das Leitungsmittel auf
Silikonbasis ausgebildet.
Es wurde bereits darauf hingewiesen, dass die erfindungsgemäße Anschlussvorrichtung senkrecht zur Ebene des
Unterdruckverbands sehr flach baut. Diese Dickenerstreckung des Verbunds aus Leitungsmittel und Trägermittel (n) beträgt in bevorzugter Weise höchstens 10 mm, insbesondere höchstens 7 mm, insbesondere höchstens 6 mm und weiter insbesondere höchstens 5 mm.
Die Breitenerstreckung des flachen Leitungsmittels beträgt wenigstens 10 mm, insbesondere wenigstens 15 mm und weiter insbesondere wenigstens 18 mm und insbesondere höchstens 30 mm und weiter insbesondere höchstens 25 mm beträgt.
Da das flache und biegsam ausgebildete Leitungsmittel zum.
Heranführen von Unterdruck in den Wundraum und gegebenenfalls zum Heranführen von Spülflüssigkeiten oder Spülgasen und dem Abführen von Wundsekreten dient, also vorzugsweise lediglich eine kanalbildende Kommunikationsfunktion hat, wird
vorgeschlagen, das Leitungsmittel nicht laminatartig mit mehreren Komponenten oder Schichten auszubilden, sondern trotz seiner flachbauenden Form schlauchförmig, das heißt in einem Querschnitt betrachtet in Umfangsrichtung einstückig
durchgehend aus einem einzigen Material auszubilden.
Weiter erweist es sich als vorteilhaft, wenn das
Leitungsmittel im Inneren angeformte, insbesondere mit dem Material des Leitungsmittels einstückig ausgebildete Mittel zur Verhinderung des Kollabierens des Leitungsmittels bei Unterdruckbeaufschlagung aufweist. Diese Mittel zur
Verhinderung des Kollabierens des Leitungsmittel können gerade bei einem im vorstehend geschilderten Sinn schlauchförmigen Leitungsmittel vorgesehen werden. Diese Mittel zur
Verhinderung des Kollabierens können beispielsweise von Rippen oder Vorsprüngen gebildet sein. In Weiterbildung dieses
Erfindungsgedankens erweist es sich als vorteilhaft, wenn sie kontinuierlich durchgehend erstreckt sind. Das Leitungsmittel kann dann in vorteilhafter Weise als Extrusionsteil
ausgebildet sein.
Es kann sich ferner als vorteilhaft erweisen, wenn das
Leitungsmittel mehrere voneinander druckdicht abgetrennte Kanäle umfasst, wobei das Leitungsmittel auch solchenfalls vorzugsweise einstückig ausgebildet ist, also keine
Zusammenfassung von mehreren separaten kanalbildenden Mitteln aufweist. Die mehreren Kanäle können einen Spülkanal, der ein Spülmedium in Richtung auf das wundzugewandte Ende der
Anschlussvorrichtung leiten kann, und einen Unterdruck führenden Kanal, der der Unterdruckzuführung bzw. der Abführung von Wundsekreten dient, umfassen. Hierdurch können auch etwaige Verstopfungen innerhalb des Leitungsmittels gelöst werden. Jeder Kanal kommuniziert dabei mit wenigstens einer Öffnung in dem Leitungsmittel.
Vorzugsweise erstreckt sich das flache Leitungsmittel über eine gewisse Distanz in Längsrichtung und kann dann über ein nicht dargestelltes Übergangs- oder Kopplungselement, welches eine Steckverbindung oder Klebeverbindung bilden kann, in einen üblichen verwindungssteiferen Rundschlauch übergehen, der zu einer Unterdruck erzeugenden Vorrichtung führt, die als stationäres Gerät oder als mobil am Körper des Patienten tragbares Gerät ausgebildet sein kann. Das Übergangs- oder Kopplungselement kann auch zum Koppeln eines mehrkanaligen Leitungsmittels mit einem mehrkanaligen Rundschlauch
ausgebildet sein. Als zweckmäßige Längserstreckung des flachen Leitungsmittels hat sich eine Strecke von 10 - 60 cm erwiesen.
Das flächenhafte erste und/oder zweite Trägermittel der
Anschlussvorrichtung, mit dem das flache Leitungsmittel herstellerseitig unterdruckdicht verbunden wird, ist
vorzugsweise ebenfalls aus einem biegsamen elastomeren
Material einer Shore A - Härte von 5 - 60, insbesondere von 10 - 60, insbesondere von 15 - 50, insbesondere von 15 - 40 und weiter insbesondere von 15 - 35 gebildet. Das flächenhafte Trägermittel weist vorteilhafterweise eine Dicke von 0,75 - 3 mm, insbesondere von 1 - 3 mm auf.
Das Trägermittel dient dazu, das flache Leitungsmittel zu halten und gleichmäßig zu stützen. Seine flächenhafte
Erstreckung ist daher größer als die flächenhafte Erstreckung des Leitungsmittels in dem betreffenden wundseitigen
Längsende. Es erweist sich insoweit als vorteilhaft, wenn die flächenhafte Erstreckung des ersten Trägermittels wenigstens das 1,5-Fache, vorzugsweise wenigstens das Doppelte der senkrecht auf das Trägermittel projizierten Fläche des Leitungsmittels umfasst, da hierdurch die über das
Leitungsmittel bei Berührung eingeleiteten Kräfte über eine größere Fläche verteilt werden und auch Biegemomente, die auf das Leitungsmittel ausgeübt werden, nicht oder in geringerem Maße auf den Unterdruckverband übertragen werden; sie werden besser durch das plattenförmige Trägermittel aufgenommen. Es erweist sich als ausreichend, wenn das vorstehend erwähnte Flächenverhältnis höchstens 5, insbesondere höchstens 4 beträgt, wobei sich ein Verhältnis von 2 - 3 als vorteilhaft erwiesen hat.
Das flache Leitungsmittel könnte im Querschnitt betrachtet beispielsweise eine Rechteckform aufweisen, wobei die beiden Schmalseiten auch und vorzugsweise verrundet ausgebildet sein können. Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das Leitungsmittel im Querschnitt betrachtet trapezförmig ausgebildet. Die Schmalseiten fallen dann mit einem
beispielhaften Neigungswinkel zur Ebene des flächenhaften Trägermittels von 25° bis 60°, insbesondere von 35° - 50° schräg ab, wobei die Flanken der einseitigen oder vorzugsweise zweiseitigen Trapezform nicht zwingend gerade, sondern
durchaus auch verrundet verlaufen können.
Im Hinblick auf die Anzahl und die Größe der Öffnungen in der dem Unterdruckverband zugewandten Flachseite oder Wandung des Leitungsmittels wäre es an sich denkbar, dass nur eine einzige Öffnung vorgesehen ist, die mit einer korrespondierenden
Öffnung in dem Unterdruckverband und somit mit dem Wundraum kommuniziert. Es erweist sich jedoch als vorteilhaft, wenn im Bereich des dem Unterdruckverband zugewandten Längsabschnitts des Leitungsmittels mehrere Öffnungen, insbesondere wenigstens zwei Öffnungen je cm Länge des Leitungsmittels vorgesehen sind. Hierbei erweist es sich auch als vorteilhaft, wenn die lichte Öffnungsfläche der Öffnungen in dem Leitungsmittel 5 bis 50% der Fläche der Ausnehmung in dem Trägermittel beträgt. Die dem Unterdruckverband zugewandte und mit einer
Kleberbeschichtung versehene Seite der Anschlussvorrichtung ist vorzugsweise vollständig, also auch über den Bereich der Ausnehmung, mit einer abziehbaren Release-Schicht versehen, die unmittelbar vor dem Applizieren der Anschlussvorrichtung auf den Unterdruckverband abgelöst wird.
Sämtliche vorausgehend beschriebenen Merkmale werden jeweils für sich und in beliebiger Kombination untereinander und mit weiteren Merkmalen als erfindungswesentlich betrachtet.
Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den beigefügten Patentansprüchen und aus der zeichnerischen Darstellung und nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung.
In der Zeichnung zeigt:
Figur 1 eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen
Anschlussvorrichtung zur Verwendung bei der
Unterdruckbehandlung von Wunden;
Figur 2 eine schematische nicht maßstabsgetreue Schnittansicht der Anschlussvorrichtung nach Figur 1; und
Figuren
3a bis c Schnittansichten von Leitungsmitteln der
erfindungsgemäßen Anschlussvorrichtung (Schnittebene senkrecht zur Längserstreckung) .
Die Figuren 1 und 2 zeigen verschiedene Ansichten einer erfindungsgemäßen insgesamt mit dem Bezugszeichen 2
bezeichneten Anschlussvorrichtung zur Verwendung bei der Unterdruckbehandlung von Wunden. Die dargestellte
Anschlussvorrichtung 2 wird auf eine wundabgewandte Oberseite eines nicht dargestellten Unterdruckverbands, welcher eine zu behandelnde Wunde überfängt und zur Atmosphäre hin
unterdruckdicht abschließt, vorzugsweise lösbar aufgebracht.
Die Anschlussvorrichtung 2 umfasst ein flaches Leitungsmittel 4 aus einem elastomeren biegsamen Material und ein flächenhaft erstrecktes erstes Trägermittel 6 und ein flächenhaft
erstrecktes zweites Trägermittel 8, zwischen denen das flache Leitungsmittel 4 sandwichartig aufgenommen ist, wobei die beiden flächenhaften Trägermittel 6, 8 das flache
Leitungsmittel 4 halten und stützen. Auf das Leitungsmittel 4 ausgeübte Druck- oder Biegekräfte oder Verwindungen werden somit gleichmäßig in den Verbund aus den beiden einander wenigstens teilweise überlagernden Trägermittel 6, 8
eingeleitet und von diesem aufgenommen.
Wie sich am besten aus Figur 2 ersehen lässt, ist in dem ersten unteren Trägermittel 6 eine ausladende Ausnehmung 10 ausgebildet, deren Breite ungefähr der Breite des
Leitungsmittels 4 entspricht, so dass sich das Leitungsmittel 4 flächenhaft in diese Ausnehmung 10 hineinerstrecken kann. In diesem Bereich ist somit das Leitungsmittel 4 mit einem
Längsabschnitt 12 unmittelbar dem Unterdruckverband zugewandt. In diesem Längsabschnitt 12 der dem Unterdruckverband
zugewandten Seitenwandung des Leitungsmittels 4 sind
vorzugsweise mehrere Öffnungen 14 ausgebildet, die mit
Öffnungen, Einschnitten oder Schlitzen in dem nicht
dargestellten Unterdruckverband kommunizieren.
Die dem Unterdruckverband zugewandte Unterseite des ersten Trägermittels 6 ist entweder mit einer angedeuteten
Haftkleberbeschichtung 16 versehen oder sie ist selbsthaftend ausgebildet. Die gesamte Unterseite einschließlich der
Ausnehmung 10 ist von einer ablösbaren zweiteiligen Release- Folie 18 abgedeckt, die kurz vor dem Applizieren der
Anschlussvorrichtung 2 auf den nicht dargestellten
Unterdruckverband abgelöst wird. Im beispielhaft dargestellten Fall ist die Ausnehmung 10 in dem ersten Trägermittel 6 rechteckförmig ausgebildet, so dass sich das Leitungsmittel 4 flächenhaft und komplementär
hineinerstrecken kann. Das erste Trägermittel 6 ist von dem zweiten Trägermittel 8 überfangen, derart, dass eine möglichst große Anlagefläche bzw. ein großer flächenhafter
Kontaktbereich zwischen dem ersten und dem zweiten
Trägermittel 6, 8 um die Ausnehmung 10 herum resultiert. Das obere Trägermittel 8 ist jedoch gegenüber dem unteren
Trägermittel 6 im Ausmündungsbereich des Leitungsmittels 4 zurückgesetzt. Zwischen dem flachen Leitungsmittel 4 und den beiden Trägermitteln 6 und 8 wird eine unterdruckdichte
Laminatverbindung ausgebildet. Zusätzlich ist im
Ausmündungsbereich des Leitungsmittels 4 zwischen den beiden Trägermitteln eine Dichtmasse 19 vorgesehen. Bei der
Dichtmasse 19 handelt es sich beispielhaft um einen Reaktiv- Klebstoff, insbesondere einen Silikonkleber.
Die beiden Trägermittel 6, 8 sind bei diesem
Ausführungsbeispiel von Hydrokolloidschichten gebildet, die vorzugsweise selbsthaftend sind, so dass die oben erwähnte zusätzliche Haftkleberbeschichtung 16 nicht benötigt wird. Es können aber auch andere Materialien für die Trägermittel verwendet werden.
Die Ausbildung des Leitungsmittels 4 ist anhand verschiedener Ausführungsformen in den Figuren 3a bis c dargestellt. Das Leitungsmittel 4 ist nach einer bevorzugten Ausführungsform der Anschlussvorrichtung 2 trapezförmig ausgebildet und umfasst entlang seiner Längserstreckung zwei schräg in
Richtung auf das erste Trägermittel 6 abfallende Flanken 20, deren Winkel α zur Erstreckungsebene des Leitungsmittels 4 bzw. des Trägermittels 6 ca. 40 bis 50° beträgt. Bei dem Leitungsmittel 4 gemäß Figur 3a ist ein einziger Kanal 22 ausgebildet, der mit Unterdruck beaufschlagbar ist. Bei den alternativen Ausführungsformen nach Figuren 3b und 3c sind zwei bzw. drei Kanäle 22 ausgebildet, wobei der eine Kanal der Figur 3b oder die beiden äußeren kleineren Kanäle gemäß Figur 3c als Spülleitung zur Heranführung eines Spülmediums dienen können .
Das flachbauende und aus einem biegsamen Material,
vorzugsweise auf Silikonbasis, und weiter vorzugsweise
einstückig ausgebildete Leitungsmittel 4 ist an seiner
Innenseite mit Mitteln 24 zur Verhinderung des Kollabierens des Leitungsmittels 4 ausgebildet. Diese Mittel 24 sind von in Längsrichtung durchgehenden Rippen 26 gebildet, die einstückig mit dem Leitungsmittel 4 hergestellt sind. Bei der
Ausführungsform des Leitungsmittels 4 gemäß Figuren 3b und 3c werden diese Mittel 28 von den Wänden (Septen) zwischen den Kanälen 22 gebildet.
In Figur 2 ist noch die Dickenstreckung D des Verbunds aus Leitungsmittel 4 und Trägermitteln 6, 8 angedeutet. Sie beträgt vorzugsweise höchstens 7 mm, insbesondere höchstens 5 mm und weiter vorzugsweise lediglich 2 bis 4 mm.