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Title:
CONNECTION UNIT, MONITORING SYSTEM AND METHOD FOR OPERATING AN AUTOMATION SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/182671
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a connection unit (100) for transmitting process data of an automation process of an automation system (1) to an external data infrastructure (4), which is designed as a field device for arrangement in a field plane (20) of the automation system (1). The connection unit (100) comprises a field bus module (110), a network module (130) and an interface module (120). The field bus module (110) can be connected to a field bus (102) and is designed to exchange the process data via the field bus (102) with a signal unit (40, 41, 42, 43) that is connected to the automation process via a field connection (25). The network module (130) can be connected to an external data network (7) and is designed to exchange the process data via the external data network (7) with the external data infrastructure (4). The interface module (120) is connected to the network module (130) and the field bus module (110) for an exchange of the process data between the field bus module (110) and the network module (130), and is designed to independently permit the exchange of the process data between the network module (130) and the external data infrastructure (4).

Inventors:
DRESSELHAUS PASCAL (DE)
GOLDSTEIN SVEN (DE)
BECKHOFF HANS (DE)
VIENKEN RALF (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/059655
Publication Date:
October 26, 2017
Filing Date:
April 24, 2017
Export Citation:
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Assignee:
BECKHOFF AUTOMATION GMBH (DE)
International Classes:
G05B19/042; G05B19/418
Domestic Patent References:
WO2004010645A12004-01-29
Foreign References:
US20050066104A12005-03-24
DE19928517A12001-01-11
DE10252278A12004-05-19
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
PATENTANWALTSKANZLEI WILHELM & BECK (DE)
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Claims:
Verbindungseinheit (100) zur Übertragung von Prozess¬ daten eines Automatisierungsprozesses eines Automati¬ sierungssystems (1, 2, 3) zu einer externen Dateninfrastruktur ( 4 ) ,

wobei die Verbindungseinheit (100) als Feldgerät zur Anordnung in einer Feldebene (20) des Automatisie¬ rungssystems (1, 2, 3 ) ausgebildet ist und

ein Feldbusmodul (110), ein Netzwerkmodul (130) und ein Schnittstellenmodul (120) umfasst,

wobei das Feldbusmodul (110) an einen Feldbus (102) anschließbar und dazu ausgebildet ist, die Prozessda¬ ten über den Feldbus (102) mit einer Signaleinheit (40, 41, 42, 43, 50), die mit dem Automatisierungspro zess über einen Feldanschluss (25) in Verbindung steht, auszutauschen,

wobei das Netzwerkmodul (130) an ein externes Daten¬ netzwerk (7) anschließbar und dazu ausgebildet ist, die Prozessdaten über das externe Datennetzwerk (7) mit der externen Dateninfrastruktur (4) auszutauschen und dabei über das Datennetzwerk (7) Eingangsprozess¬ daten zu der externen Dateninfrastruktur (4) zu übertragen und Ausgangsprozessdaten von der externen Dateninfrastruktur (4) abzurufen,

wobei das Schnittstellenmodul (120) mit dem Netzwerk¬ modul (130) und dem Feldbusmodul (110) für einen Aus¬ tausch der Prozessdaten zwischen dem Feldbusmodul

(110) und dem Netzwerkmodul (130) verbunden ist, wobei das Schnittstellenmodul (120) dazu ausgebildet ist, den Austausch der Prozessdaten zwischen dem Netz werkmodul (130) und der externen Dateninfrastruktur

(4) eigenständig zu veranlassen.

Verbindungseinheit (100) nach Anspruch 1,

wobei die Eingangsprozessdaten einen Zustand oder einen physikalischen Parameter des Automatisierungsprozesses darstellen und die Ausgangsprozessdaten einen Zustand oder einen physikalischen Parameter des Automatisierungsprozesses darstellen.

Verbindungseinheit (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

wobei das Schnittstellenmodul (120) ein Sendemodul

(124) umfasst und

wobei das Sendemodul (124) dazu ausgebildet ist, das Übertragen der Eingangsprozessdaten durch ein Öffnen eines Sendekanals (134) über das Netzwerkmodul (130) zu veranlassen, um ein Senden einer die Eingangsprozessdaten umfassenden Netzwerknachricht zu veranlas¬ sen .

Verbindungseinheit (100) nach Anspruch 3,

wobei das Sendemodul (124) dazu ausgebildet ist, die Netzwerknachricht mit den Eingangsprozessdaten einem Nachrichtenverteilmodul (5) der externen Dateninfra¬ struktur (4) zur Verteilung an einen Empfänger der Netzwerknachricht zu übermitteln.

Verbindungseinheit (100) nach Anspruch 4,

wobei das Nachrichtenverteilmodul (5) als nachrichten¬ orientierte Middleware und das Sendemodul (124) als Publisher fungiert.

Verbindungseinheit (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

wobei das Schnittstellenmodul (120) ein Empfangsmodul

(125) umfasst und

wobei das Empfangsmodul (125) dazu ausgebildet ist, das Abrufen der Ausgangsprozessdaten durch ein Öffnen eines Empfangskanals (135) über das Netzwerkmodul (130) zu veranlassen, um ein Empfangen einer die Ausgangsprozessdaten umfassenden Netzwerknachricht zu veranlassen . Verbindungseinheit (100) nach Anspruch 6, wobei das Empfangsmodul (124) dazu ausgebildet ist, die Netzwerknachricht mit den Ausgangsprozessdaten von einem Nachrichtenverteilmodul (5) der externen Daten¬ infrastruktur (4) abzurufen.

Verbindungseinheit (100) nach Anspruch 7,

wobei das Nachrichtenverteilmodul (5) als nachrichten¬ orientierte Middleware und das Empfangsmodul (124) als Subscriber fungiert.

Verbindungseinheit (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit einem Echtzeitsystem (104) zur Ausführung zeitkritischer Module der Verbindungseinheit

(100) und einem Anwendungssystem (106) zur Ausführung zeitlich unkritischer Module der Verbindungseinheit

(100) ,

wobei das Echtzeitsystem (104) das Schnittstellenmodul (120) und das Feldbusmodul (110) und das Anwendungs¬ system (106) das Netzwerkmodul (130) umfasst.

Verbindungseinheit (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

wobei das Schnittstellenmodul (120) dazu ausgebildet ist, den Austausch der Prozessdaten periodisch und/oder bei Eintritt eines in der Verbindungseinheit (100) hinterlegten Ereignisses zu veranlassen.

Verbindungseinheit (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

wobei das Feldbusmodul (110) dazu ausgebildet ist, die Prozessdaten über den Feldbus (102) periodisch mit der Signaleinheit (40, 41, 42, 43, 50) auszutauschen. 12. Verbindungseinheit (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

wobei das Feldbusmodul (110) ein Konfigurationsmodul (114) umfasst, welches dazu ausgebildet ist, eine Ab¬ frage der an den Feldbus (102) angeschlossenen Signaleinheit (40, 41, 42, 43, 50) zu veranlassen und die Signaleinheit (40, 41, 42, 43, 50) betreffende Konfi¬ gurationsdaten zur Verfügung zu stellen.

Verbindungseinheit (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit einem Servermodul (140),

wobei das Servermodul (140) mit dem Netzwerkmodul (130) verbunden und dazu ausgebildet ist, einem Zu¬ griffsmodul (9) eines mit dem Netzwerkmodul (130) über das externe Datennetzwerk (7) verbundenen externen Rechners (8) Konfigurationsdaten der Verbindungseinheit (100) zur Verfügung zu stellen, und

wobei die Verbindungseinheit (100) dazu ausgebildet ist, das Feldbusmodul (110) und/oder den Feldbus (102) und/oder die Signaleinheit (40, 41, 42, 43, 50) und/o¬ der das Schnittstellenmodul (120) auf Grundlage der Konfigurationsdaten zu konfigurieren.

Verbindungseinheit (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit einem Konvertierungsmodul (122),

wobei das Feldbusmodul (110) dazu ausgebildet ist, die Prozessdaten in einem Feldbusdatenformat über den Feldbus (102) auszutauschen,

wobei das Netzwerkmodul (130) dazu ausgebildet ist, die Prozessdaten in einem Netzwerkdatenformat über das externe Datennetzwerk (7) zu übertragen, und

wobei das Konvertierungsmodul (122) dazu ausgebildet ist, die Prozessdaten zwischen dem Feldbusdatenformat und dem Netzwerkdatenformat zu konvertieren.

Verbindungseinheit (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit einem Speichermodul (150), welches dazu ausgebildet ist, die Prozessdaten nach einem Empfang über den Feldbus (102) und vor einem Versenden über das externe Datennetzwerk (7) zwischenzuspeichern . Überwachungssystem (30, 31) zur Anordnung in einer Feldebene (20) eines Automatisierungssystems (1, 2, 3) mit

einer Verbindungseinheit (100) gemäß einem der vorher¬ gehenden Ansprüche zur Übertragung von Prozessdaten eines Automatisierungsprozesses des Automatisierungs¬ systems (1, 2, 3) zu einer externen Dateninfrastruktur

(4) und mit einer Signaleinheit (40, 41, 42, 43, 50), wobei die Signaleinheit (40, 41, 42, 43, 50) dazu aus¬ gebildet ist, mit dem Automatisierungsprozess über ei¬ nen Feldanschluss (25) verbunden zu werden,

wobei eine Feldbusschnittstelle (45) der Signaleinheit

(40, 41, 42, 43, 50) dazu ausgebildet ist, zum Zwecke des Austauschs der Prozessdaten über einen Feldbus

(102) mit der Verbindungseinheit (100) verbunden zu werden .

Überwachungssystem (30, 31) nach Anspruch 16,

wobei der Feldanschluss (25) der Signaleinheit (40, 41, 42, 43, 50) als eine weitere Feldbusschnittstelle (52) ausgebildet ist und

wobei die weitere Feldbusschnittstelle (52) dazu aus¬ gebildet ist, an einen Anlagenfeldbus (14) des Automa¬ tisierungssystems (1, 2, 3) angeschlossen zu werden, um auf dem Anlagenfeldbus (14) ausgetauschte Anlagen- feldbusdaten als Prozessdaten mitzuprotokollieren .

Verfahren zum Betreiben eines Automatisierungssystems (1, 2, 3) mit einer Verbindungseinheit (100) zur Über¬ tragung von Prozessdaten des Automatisierungssystems (1, 2, 3) zwischen einer Signaleinheit (40, 41, 42, 43, 50), welche über einen Feldanschluss (25) mit ei¬ nem Automatisierungsprozess des Automatisierungssys¬ tems (1, 2, 3) in Verbindung steht, und einer externen Dateninfrastruktur (4) umfassend die folgenden

Schritte :

Austauschen der Prozessdaten zwischen der Verbindungseinheit (100) und der Signaleinheit (40, 41, 42, 43, 50) über einen Feldbus (102),

eigenständiges Veranlassen eines Austauschs der Prozessdaten zwischen der Verbindungseinheit (100) und der externen Dateninfrastruktur (4) über ein externes Datennetzwerk (7) durch die Verbindungseinheit (100), wobei der Austausch der Prozessdaten mittels eines Bereitstellens und/oder mittels eines Abrufens einer die Prozessdaten umfassenden Netzwerknachricht durch die Verbindungseinheit (100) veranlasst wird.

19. Verfahren nach Anspruch 18, wobei das Verfahren als weitere Schritte umfasst:

Erstellen von Eingangsprozessdaten, die einen Zustand des durch das Automatisierungssystem (1, 2, 3) ausgeführten Automatisierungsprozesses repräsentieren, in der Signaleinheit (40, 41, 42, 43, 50),

Übertragen der Eingangsprozessdaten als Prozessdaten von der Signaleinheit (40, 41, 42, 43, 50) zu der Verbindungseinheit (100) im Rahmen des Austauschs der Prozessdaten über den Feldbus (102) und

Übertragen der Prozessdaten von der Verbindungseinheit (100) zu der externen Dateninfrastruktur (4) im Rahmen des Austauschs der Prozessdaten über das externe Datennetzwerk (7) .

20. Verfahren nach Anspruch 19, wobei das Verfahren als weitere Schritte umfasst:

Mitprotokollieren von Anlagenfeldbusdaten, die auf einem an die Signaleinheit (40, 41, 42, 43, 50) angeschlossenen Anlagenfeldbus (14) umlaufen, durch die Signaleinheit (40, 41, 42, 43, 50) und

Bereitstellen der mitprotokollierten Anlagenfeld- busdaten als die Eingangsprozessdaten, die einen Zustand des Automatisierungsprozesses repräsentieren, in der Signaleinheit (40, 41, 42, 43, 50) .

21. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 20 umfassend als weitere Schritte umfasst: Bereitstellen von Ausgangsprozessdaten als Prozessdaten durch die externe Dateninfrastruktur (4) und

Abrufen der Ausgangsprozessdaten von der externen Dateninfrastruktur (4) durch die Verbindungseinheit (100) im Rahmen des Austauschs der Prozessdaten über das externe Datennetzwerk (7) .

Verfahren nach Anspruch 21, wobei das Verfahren als weitere Schritte umfasst:

Übertragen der Ausgangsprozessdaten von der Verbindungseinheit (100) zu der Signaleinheit (40, 41, 42, 43, 50) im Rahmen des Austauschs der Prozessdaten über den Feldbus (102) und

Beeinflussung des Automatisierungsprozesses durch die Signaleinheit (40, 41, 42, 43, 50) auf Grundlage der Ausgangsprozessdaten.

Verfahren nach einem der Ansprüche 21 bis 22 umfassend als weiteren Schritt:

Anpassen der Konfiguration der Verbindungseinheit

(100) auf Grundlage der durch die Verbindungseinheit

(100) abgerufenen Ausgangsprozessdaten.

Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 23 umfassend als weitere Schritte:

Bereitstellen von Ausgangsprozessdaten als Prozessdaten durch die externe Dateninfrastruktur (4),

Abrufen der Ausgangsprozessdaten von der externen Dateninfrastruktur (4) durch eine Steuereinheit (12) des Automatisierungssystems (1, 2, 3),

Beeinflussung des Automatisierungsprozesses auf Grundlage der Ausgangsprozessdaten durch die Steuereinheit ( 12 ) .

Description:
Beschreibung

Verbindungseinheit, Überwachungssystem und Verfahren zum Be ¬ treiben eines Automatisierungssystems

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verbindungseinheit für ein Automatisierungssystem, ein Überwachungssystem mit einer Verbindungseinheit für ein Automatisierungssystem und ein Verfahren zum Betreiben eines Automatisierungssystems.

Diese Anmeldung beansprucht die Priorität der deutschen Pa ¬ tentanmeldung DE 102016107491.8 mit dem Titel „Verbin ¬ dungseinheit, Überwachungssystem und Verfahren zum Betreiben eines Automatisierungssystems", eingereicht am

22.04.2016. Der Offenbarungsgehalt der Prioritätsanmeldung DE 102016107491.8 wird durch Rückbezug ausdrücklich auch zum Inhalt der vorliegenden Anmeldung gemacht.

Allgemein befasst sich die Erfindung mit der Anbindung eines Automatisierungssystems an eine externe Dateninfrastruktur. Die Erfindung kann insbesondere in Automatisierungssystemen für die Industrieautomation, für die Gebäude- und Klimaautomatisierung, für die Bühnentechnik, für die Energietechnik oder für die Verkehrsleittechnik eingesetzt werden. Im Rah- men der Industrieautomation kann das Automatisierungssystem beispielsweise Pressen, Verpackungsmaschinen oder Anlagen zur Ausführung chemischer Verfahren steuern, im Rahmen der Gebäudeautomatisierung beispielsweise Heizungs- und Lüf ¬ tungssysteme, Sonnenschutzsysteme oder Zugangssysteme eines Gebäudes. Automatisierungssystem können in der Energietechnik unter anderem in Windkraftanlagen, Photovoltaiksystemen, Biomassekraftwerken oder in Energieerfassungssystemen eingesetzt werden. Die hier genannten Beispiele sind nicht als abschließende Aufzählung anzusehen und beschränken nicht den Schutzbereich der vorliegenden Erfindung.

Automatisierungssysteme dienen der Steuerung von Automati ¬ sierungsprozessen. Ein Automatisierungsprozess umfasst in der Regel ein Einlesen von Eingangsdaten, die den Zustand des Automatisierungsprozesses charakterisieren und auf durch Sensoren erfassten Messwerten basieren. Die Sensoren können beispielsweise als Schalter, Temperatursensoren, Drucksensoren oder Lichtschranken ausgebildet sein. Die Eingangsdaten können durch die Sensoren gemessene Temperaturwerte, Druckwert oder Schaltzustände umfassen. Auf Grundlage der Eingangsdaten werden, in der Regel durch eine Steuereinheit des Automatisierungssystems, Ausgangsdaten erstellt, die der Steuerung des Automatisierungsprozesses dienen. Die Ausgangsdaten repräsentieren in der Regel Steuerwerte für Aktoren des Automatisierungssystems. Die Aktoren können bei ¬ spielweise als Relais, Motoren oder Ventile ausgebildet sein. Die Steuerwerte können einen Motorenstrom, eine Motor- drehzahl, eine Schaltspannung oder ein Schaltstrom umfassen.

Die Messwerte werden in der Regel durch Signaleinheiten von den Sensoren in Form von Eingangssignalen eingelesen und in den Signaleinheiten in Eingangsdaten umgewandelt. Analog wandeln die Signaleinheiten die Ausgangsdaten in Steuerwerte um und geben die Steuerwerte als Ausgangssignale an die Ak ¬ toren aus. Die Eingangs- und Ausgangssignale können auch allgemein als Feldsignale bezeichnet werden. Bei den Feldsignalen kann es sich beispielsweise um Spannungssig- nale, Stromsignale, digitale Datensignale oder geregelte Ströme bzw. Spannungen handeln.

Die Signaleinheiten weisen Feldanschlüsse für den Anschluss der Sensoren und Aktoren, sowie wie für die Ein- oder Ausgabe der Feldsignale auf. Sie sind in der Regel über eine Daten ¬ leitung, etwa über einen Feldbus, mit der Steuereinheit des Automatisierungssystems verbunden. Über die Datenleitung werden die eingelesenen Messwerte als Eingangsdaten von den Signaleinheiten an die Steuereinheit zur weiteren Verarbei- tung übertragen und die von der Steuereinheit bereitgestell ¬ ten Steuerwerte als Ausgangsdaten an die Signaleinheiten überspielt. In solch einem Fall sind die Signaleinheiten dazu ausgebildet, eine Konvertierung zwischen den auf der Datenleitung umlaufenden Ein- und Ausgangsdaten und den Feldsignalen auszuführen.

Automatisierungssysteme können in eine Feldebene und eine Steuerebene unterteilt werden. Die Feldebene umfasst alle Komponenten des Automatisierungssystems, welche in der Re ¬ gel prozessnah, also an oder in der Nähe einer gesteuerten Anlage, Maschine oder sonstigen technischen Einrichtung angeordnet sind und der Weiterleitung bzw. Konversion der Ein- und Ausgangsdaten, sowie der Feldsignale dienen. Unter anderem umfasst die Feldebene die Signaleinheiten und die an die Signaleinheiten angeschlossenen Sensoren und Aktoren. Die Steuerungsebene umfasst die Steuereinheit und alle wei ¬ teren Kontrollgeräte, welche die in der Feldebene erfassten Steuerdaten empfangen und zu Ausgangssteuerdaten für die Ausgabe in die Feldebene verarbeiten. Feldebene und Steuer ¬ ebene sind in der Regel durch eine oder mehrere Datenleitungen miteinander verbunden. Die Steuereinheit des Automatisierungssystems kann die Ein- und Ausgangsdaten nicht nur zum Zwecke der Steuerung des Automatisierungsprozesses verarbeiten, sondern auch aus dem Automatisierungssystem an eine externe Dateninfrastruktur weitergeleiten. Bei der externen Dateninfrastruktur kann es sich um ein Rechnersystem handeln, welches als sogenannte „Cloud" datenbezogene Dienste anbietet. Die datenbezogenen Dienste können eine Speicherung der Daten zur späteren Verwendung oder eine Auswertung bzw. Analyse der Daten umfassen. Auf diese Weise können etwa ein Energieverbrauch, eine Tem- peratur oder andere physikalische Parameter des Automatisie ¬ rungssystems erfasst werden.

Gegenüber einer Speicherung und Analyse der Ein- und Ausgangsdaten in der Steuereinheit bietet eine Weiterleitung an eine externe Dateninfrastruktur den Vorteil, dass zur Spei ¬ cherung und Analyse der Daten keine Hardwareressourcen der Steuereinheit verwendet werden müssen und die Daten oder die Ergebnisse der Analyse an andere, ebenfalls an die externe Dateninfrastruktur angeschlossene Einheiten weitergeleitet werden können. Außerdem können in der externen Dateninfrastruktur die Daten von mehreren, verteilt angeordneten Steuereinheiten eines oder mehrerer Automatisierungssysteme zu- sammengeführt und verknüpft werden.

Die Rechnersysteme der externen Dateninfrastruktur können mit dem Automatisierungssystem entweder über ein lokales und/oder privates Datennetzwerk oder auch über ein weltwei- tes und/oder grundsätzlich öffentliches Datennetzwerk, etwa das Internet, verbunden sein. Über das Internet zugängliche externe Dateninfrastrukturen werden als Cloud-Dienste unter anderem von verschiedenen Internetkonzernen angeboten. Bei der Anbindung der Steuereinheit des Automatisierungssys ¬ tems an das externe Datennetzwerk müssen für die Weiterlei ¬ tung der Ein- und Ausgangsdaten Rechenkapazitäten der Steuereinheit aufgewendet werden, welche dann nicht mehr für die eigentliche Steuerung des Automatisierungsprozesses zur Ver- fügung stehen.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine verbesserte Anbindung eines Automatisierungssystems an eine externe Da ¬ teninfrastruktur zu ermöglichen.

Diese Aufgaben werden durch eine Verbindungseinheit, ein Überwachungssystem und ein Verfahren zum Betreiben eines Automatisierungssystems gemäß den unabhängigen Ansprüchen ge ¬ löst. Weitere vorteilhafte Ausführungen sind jeweils in den abhängigen Ansprüchen angegeben.

Eine Verbindungseinheit zur Übertragung von Prozessdaten eines Automatisierungsprozesses eines Automatisierungssystems zu einer externen Dateninfrastruktur ist als Feldgerät zur Anordnung in einer Feldebene des Automatisierungssystems ausgebildet. Die Verbindungseinheit umfasst ein Feldbusmo ¬ dul, ein Netzwerkmodul und ein Schnittstellenmodul. Das Feldbusmodul ist an einen Feldbus anschließbar und dazu aus ¬ gebildet, die Prozessdaten über den Feldbus mit einer Sig ¬ naleinheit, die mit dem Automatisierungsprozess über einen Feldanschluss in Verbindung steht, auszutauschen. Das Netz- werkmodul ist an ein externes Datennetzwerk anschließbar und dazu ausgebildet, die Prozessdaten über das externe Daten ¬ netzwerk mit der externen Dateninfrastruktur auszutauschen. Das Schnittstellenmodul ist mit dem Netzwerkmodul und dem Feldbusmodul für einen Austausch der Prozessdaten zwischen dem Feldbusmodul und dem Netzwerkmodul verbunden und dazu ausgebildet, den Austausch der Prozessdaten zwischen dem Netzwerkmodul und der externen Dateninfrastruktur eigenständig zu veranlassen.

Indem die Verbindungseinheit den Austausch der Prozessdaten mit der externen Dateninfrastruktur eigenständig veranlasst, kann der Austausch der Prozessdaten insbesondere unabhängig von der Steuerung des Automatisierungsprozesses erfolgen. Auch kann der Austausch der Prozessdaten unabhängig von einer Steuereinheit des Automatisierungssystems und auch unabhän ¬ gig von allen anderen Steuereinheiten in dem Automatisierungssystem erfolgen. Damit werden für die Übertragung der Prozessdaten zu der externen Dateninfrastruktur vorteilhafterweise keine Ressourcen zur Steuerung des Automatisie ¬ rungsprozesses, insbesondere keine Rechenkapazitäten der Steuereinheit verwendet.

Da die Verbindungseinheit als Feldgerät ausgebildet ist, leitet die Verbindungseinheit die Prozessdaten lediglich weiter, ohne sie zur Steuerung des Automatisierungsprozesses logisch zu verknüpfen. Damit können ein die Verbindungseinheit und die Signaleinheit umfassendes Überwachungssystem und die Steuerung des Automatisierungsprozesses vorteilhaf ¬ terweise funktional unabhängig voneinander ausgebildet wer- den. Dies vermeidet einen potentiell sicherheitskritischen Ausfall der Steuerung des Automatisierungsprozesses bei Stö ¬ rungen in der Verbindungseinheit oder der externen Dateninfrastruktur . Indem die Verbindungseinheit eigenständig den Austausch der Prozessdaten über das externe Datennetzwerk veranlasst, kann die Verbindungseinheit die Prozessdaten vorteilhafterweise ausschließlich über von der Verbindungseinheit ausgehende Datenverbindungen mit der externen Dateninfrastruktur austauschen. Dies erleichtert eine Absicherung des Automatisie ¬ rungssystems mittels einer Firewall zwischen der Verbin ¬ dungseinheit und dem externen Datennetzwerk.

Bei einer Weiterbildung der Verbindungseinheit ist das Schnittstellenmodul dazu ausgebildet, den Austausch der Pro ¬ zessdaten periodisch und/oder bei Eintritt eines in der Verbindungseinheit hinterlegten Ereignisses zu veranlassen. Bei einer Weiterbildung der Verbindungseinheit ist das Feldbus ¬ modul dazu ausgebildet, die Prozessdaten über den Feldbus periodisch mit der Signaleinheit auszutauschen. Dies erlaubt es, den Austausch der Prozessdaten über den Feldbus und den Austausch der Prozessdaten über die externe Dateninfrastruk- tur zeitlich zu entkoppeln. Insbesondere können der Umfang der über das externe Datennetzwerk übertragenen Prozessdaten an die Bandbreite des Zugangs der Verbindungseinheit zu dem externen Datennetzwerks angepasst werden und beispielsweise gegenüber dem Umfang der über den Feldbus ausgetauschten Prozessdaten reduziert werden.

Bei einer Weiterbildung der Verbindungseinheit umfasst das Feldbusmodul ein Konfigurationsmodul, welches dazu ausgebil ¬ det ist, eine Abfrage der an den Feldbus angeschlossenen Signaleinheit zu veranlassen und die Signaleinheit betref ¬ fende Konfigurationsdaten zur Verfügung zu stellen. Dies erlaubt vorteilhafterweise eine automatisierte Abfrage und Be ¬ reitstellung der Konfigurationsdaten durch die Verbindungseinheit .

Eine Weiterbildung der Verbindungseinheit weist ein Server ¬ modul auf, welches mit dem Netzwerkmodul verbunden und dazu ausgebildet ist, einem Zugriffsmodul eines mit dem Netzwerk ¬ modul über das externe Datennetzwerk verbundenen externen Rechners Konfigurationsdaten der Verbindungseinheit zur Verfügung zu stellen. Die Verbindungseinheit ist dazu ausgebil- det, das Feldbusmodul und/oder den Feldbus und/oder die Sig ¬ naleinheit und/oder das Schnittstellenmodul auf Grundlage der Konfigurationsdaten zu konfigurieren. Dies ermöglicht es, die Konfiguration der Verbindungseinheit und der Signal ¬ einheit auf einfache Weise über das externe Datennetzwerk zu ermitteln und zu verändern.

Bei einer Weiterbildung der Verbindungseinheit ist das Feld ¬ busmodul dazu ausgebildet, die Prozessdaten in einem Feld- busdatenformat über den Feldbus auszutauschen, und das Netz- werkmodul ist dazu ausgebildet, die Prozessdaten in einem Netzwerkdatenformat über das externe Datennetzwerk zu über ¬ tragen. Die Verbindungseinheit weist ein Konvertierungsmodul auf, welches dazu ausgebildet ist, die Prozessdaten zwischen dem Feldbusdatenformat und dem Netzwerkdatenformat zu kon- vertieren. Dadurch können für die Übertragung der Prozessdaten über den Feldbus und das externe Datennetzwerk vorteilhafterweise jeweils unterschiedliche Datenformate ver ¬ wendet werden. Insbesondere können die Prozessdaten über den Feldbus in einem binären Datenformat und über das externe Datennetzwerk in einem Klartext-Datenformat übertragen werden .

Eine Weiterbildung der Verbindungseinheit weist ein Spei ¬ chermodul auf, welches dazu ausgebildet ist, die Prozessda- ten nach einem Empfang über den Feldbus und vor einem Versenden über das externe Datennetzwerk zwischenzuspeichern . Hierdurch können vorteilhafterweise die Prozessdaten bei ei ¬ nem Abbruch der Datenverbindung zwischen der Verbindungseinheit und der externen Dateninfrastruktur in der Verbindungs- einheit zwischengespeichert werden und nach einer Wiederher ¬ stellung der Datenverbindung gesammelt an die externe Dateninfrastruktur gesendet werden. Bei einer Weiterbildung der Verbindungseinheit umfasst das Schnittstellenmodul ein Sendemodul, wobei das Sendemodul dazu ausgebildet ist, den Austausch der Prozessdaten durch ein Öffnen eines Sendekanals über das Netzwerkmodul zu ver- anlassen, um eine die Prozessdaten umfassende Netzwerknachricht zu senden.

Bei einer Weiterbildung der Verbindungseinheit umfasst das Schnittstellenmodul ein Empfangsmodul, wobei das Empfangs- modul dazu ausgebildet ist, den Austausch der Prozessdaten durch ein Öffnen eines Empfangskanals über das Netzwerkmodul zu veranlassen, um eine die Prozessdaten umfassende Netzwerknachricht abzurufen. Indem die Verbindungseinheit den Austausch der Prozessdaten mittels des Öffnens des Sendekanals bzw. des Empfangskanals veranlasst, kann auf vorteilhaft einfache Art und Weise ein eigenständiger Austausch der Prozessdaten zwischen der Verbindungseinheit und der externen Dateninfrastruktur reali- siert werden. Ein Austausch der Prozessdaten über Netzwerknachrichten ermöglicht einen plattformunabhängigen und zeitlich entkoppelten Austausch der Prozessdaten zwischen der Verbindungseinheit und der externen Dateninfrastruktur, beispielsweise unter Verwendung eines Nachrichtenverteilmoduls in dem externen Datennetzwerk.

Bei einer Weiterbildung weist die Verbindungseinheit ein Echtzeitsystem und ein Anwendungssystem auf, wobei das Echtzeitsystem das Schnittstellenmodul und das Feldbusmodul und das Anwendungssystem das Netzwerkmodul umfasst. Das Echt ¬ zeitsystem kann beispielsweise eine Echtzeitumgebung bereitstellen, welche die deterministische Ausführung zeitkriti ¬ scher Prozesse ermöglicht. Das Anwendungssystem kann alle Module umfassen, deren Ausführung zeitlich unkritisch ist. Durch die Verwendung eines Echtzeitsystems und eines Anwen ¬ dungssystems in der Verbindungseinheit kann der Austausch der Prozessdaten über das externe Datennetzwerk von der Übertragung der Prozessdaten über den Feldbus zeitlich entkoppelt werden. Außerdem kann für die Übertragung der Prozessdaten über den Feldbus ein Feldbusprotokoll verwendet werden, dessen Ausführung eine Echtzeitumgebung voraussetzt.

Ein Überwachungssystem zur Anordnung in einer Feldebene eines Automatisierungssystems umfasst eine Verbindungseinheit zur Übertragung von Prozessdaten eines Automatisierungsprozesses des Automatisierungssystems zu einer externen Daten- infrastruktur und eine Signaleinheit. Die Signaleinheit ist dazu ausgebildet, mit dem Automatisierungsprozess über einen Feldanschluss verbunden zu werden. Eine Feldbusschnittstelle der Signaleinheit ist dazu ausgebildet, zum Zwecke des Aus- tauschs der Prozessdaten über einen Feldbus mit der Verbin- dungseinheit verbunden zu werden.

Bei einer Weiterbildung des Überwachungssystems ist der Feldanschluss der Signaleinheit als eine weitere Feldbus ¬ schnittstelle ausgebildet. Die weitere Feldbusschnittstelle ist dazu ausgebildet, an einen Anlagenfeldbus des Automati ¬ sierungssystems angeschlossen zu werden, um auf dem Anlagen- feldbus ausgetauschte Anlagenfeldbusdaten als Prozessdaten mitzuprotokollieren . Dadurch können vorteilhafterweise die Anlagenfeldbusdaten als Prozessdaten über die Verbindungs- einheit zu der externen Dateninfrastruktur übermittelt werden, ohne Rechenkapazitäten einer Steuereinheit des Automa ¬ tisierungssystems zu belasten.

Ein Verfahren zum Betreiben eines Automatisierungssystems mit einer Verbindungseinheit zur Übertragung von Prozessda ¬ ten des Automatisierungssystems zwischen einer Signalein ¬ heit, welche über einen Feldanschluss mit einem Automatisie ¬ rungsprozess des Automatisierungssystems in Verbindung steht, und einer externen Dateninfrastruktur umfasst ein Austauschen der Prozessdaten zwischen der Verbindungseinheit und der Signaleinheit über einen Feldbus. Außerdem umfasst das Verfahren ein eigenständiges Veranlassen eines Aus- tauschs der Prozessdaten zwischen der Verbindungseinheit und der externen Dateninfrastruktur über ein externes Datennetzwerk durch die Verbindungseinheit.

Bei einer Weiterbildung des Verfahrens wird der Austausch der Prozessdaten mittels eines Bereitstellens und/oder mit ¬ tels eines Abrufens einer die Prozessdaten umfassenden Netzwerknachricht durch die Verbindungseinheit veranlasst.

Eine Weiterbildung des Verfahrens umfasst als weiteren Schritt ein Erstellen von Eingangsprozessdaten, die einen Zustand des durch das Automatisierungssystem ausgeführten Automatisierungsprozesses repräsentieren, in der Signaleinheit. Außerdem umfasst das Verfahren ein Übertragen der Eingangsprozessdaten als Prozessdaten von der Signaleinheit zu der Verbindungseinheit im Rahmen des Austauschs der Prozess ¬ daten über den Feldbus und ein Übertragen der Prozessdaten von der Verbindungseinheit zu der externen Dateninfrastruktur im Rahmen des Austauschs der Prozessdaten über das externe Datennetzwerk. Die Übertragung der Prozessdaten zu der externen Dateninfrastruktur ermöglicht es vorteilhafterweise, die Prozessdaten in der externen Dateninfrastruktur zu speichern, zu analysieren oder weiterzuverarbeiten und die Prozessdaten oder die Ergebnisse der Analyse über das externe Datennetzwerk weiteren Recheneinheiten, insbesondere Mobilgeräten, zur Verfügung zu stellen.

Eine Weiterbildung des Verfahrens umfasst ein Mitprotokol ¬ lieren von Anlagenfeldbusdaten, die auf einem an die Signaleinheit angeschlossenen Anlagenfeldbus umlaufen, durch die Signaleinheit und ein Bereitstellen der mitprotokollierten Anlagenfeldbusdaten als die Eingangsprozessdaten, die einen Zustand des Automatisierungsprozesses repräsentieren, in der Signaleinheit . Eine Weiterbildung des Verfahrens umfasst ein Bereitstellen von Ausgangsprozessdaten als Prozessdaten durch die externe Dateninfrastruktur und ein Abrufen der Ausgangsprozessdaten von der externen Dateninfrastruktur durch die Verbindungseinheit im Rahmen des Austauschs der Prozessdaten über das externe Datennetzwerk. Bei einem derartigen Verfahren ist vorteilhafterweise ein bidirektionaler Datenaustausch zwi- sehen der Verbindungseinheit und der externen Dateninfra ¬ struktur über das externe Datennetzwerk möglich.

Eine Weiterbildung des Verfahrens umfasst ein Übertragen der Ausgangsprozessdaten von der Verbindungseinheit zu der Signaleinheit im Rahmen des Austauschs der Prozessdaten über den Feldbus und eine Beeinflussung des Automatisierungspro ¬ zesses durch die Signaleinheit auf Grundlage der Ausgangs ¬ prozessdaten. Bei einem derartigen Verfahren können vorteilhafterweise durch die externe Dateninfrastruktur zur Verfü ¬ gung gestellte Rechenkapazitäten zur Ansteuerung von Aktoren, die an die Signaleinheit angeschlossen sind, verwendet werden. Außerdem können die an die Signaleinheit angeschlos ¬ senen Aktoren vorteilhafterweise auf Grundlage von Eingangs ¬ daten, die von beliebigen an das externe Datennetzwerk angeschlossenen Einheiten bereitgestellt werden, angesteuert werden .

Eine Weiterbildung des Verfahrens umfasst ein Anpassen der Konfiguration der Verbindungseinheit auf Grundlage der durch die Verbindungseinheit abgerufenen Ausgangsprozessdaten. Dadurch kann die externe Dateninfrastruktur, beispielswiese als Reaktion auf eine Auswertung von durch die Verbindungseinheit übermittelten Eingangsprozessdaten oder auf eine an die externe Dateninfrastruktur übermittelte Anfrage eines Empfängers der Prozessdaten, automatisiert eine Anpassung der Übermittlung der Eingangsprozessdaten erwirken, beispielsweise zur Erfassung der Eingangsprozessdaten in kürzeren Zeitabständen für eine genauere Erfassung des Zustands des Automatisierungsprozesses.

Eine Weiterbildung des Verfahrens umfasst ein Bereitstellen von Ausgangsprozessdaten als Prozessdaten durch die externe Dateninfrastruktur, ein Abrufen der Ausgangsprozessdaten von der externen Dateninfrastruktur durch eine Steuereinheit des Automatisierungssystems, eine Beeinflussung des Automatisie ¬ rungsprozesses auf Grundlage der Ausgangsprozessdaten durch die Steuereinheit. Dadurch können vorteilhafterweise von der Signaleinheit erfasste und in der externen Dateninfrastruktur ausgewertete und verarbeitete Eingangsprozessdaten zur Steuerung des Automatisierungsprozesses genutzt werden.

Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Figuren näher erläutert. Dabei zeigen in jeweils schematischer Darstel ¬ lung :

Fig. 1 ein erstes Automatisierungssystem mit einem ersten Überwachungssystem umfassend eine Ver- bindungseinheit ;

Fig. 2 ein zweites Automatisierungssystem mit dem ersten Überwachungssystem umfassend die Verbindungseinheit;

Fig. 3 ein drittes Automatisierungssystem mit einem zweiten Überwachungssystem umfassend die Verbindungseinheit; und

Fig. 4 die Verbindungseinheit im Zusammenhang mit dem ersten Überwachungssystem. Fig. 1 zeigt ein erstes Automatisierungssystem 1 zur Steuerung eines Automatisierungsprozesses. Das erste Automatisie ¬ rungssystem 1 weist eine Steuereinheit 12 und mehrere Anla- gensignaleinheiten 24 auf. Die Anlagensignaleinheiten 24 sind über Feldanschlüsse 25 mit Sensoren 26, Aktoren 28 oder Sensor-Aktor-Einheiten 29 des ersten Automatisierungssystems 1 verbunden. Über die Feldanschlüsse 25 und die Sensoren 26, die Aktoren 28 und die Sensor-Aktor-Einheiten 29 stehen die Anlagensignaleinheiten 24 mit dem Automatisierungsprozess in Verbindung. Die Sensoren 26, die Aktoren 28 und die Sensor- Aktor-Einheiten 29 können beispielsweise an einer von dem ersten Automatisierungssystem 1 gesteuerten Anlage oder Maschine angeordnet sein. Über die Feldanschlüsse 25 tauschen die Anlagensignaleinhei- ten 24 und die Sensoren 26, die Aktoren 28 und die Sensor- Aktor-Einheiten 29 Feldsignale aus, die beispielsweise als Eingangssignale einen Messwert repräsentieren, welcher von einem der Sensoren 26 oder einer der Sensor-Aktor-Einheiten 29 erfasst wurde und den Zustand des Automatisierungsprozes ¬ ses charakterisiert. Als Ausgangssignale stellen die Feldsignale beispielsweise ein elektrisches Signal dar, wel ¬ ches einen der Aktoren 28 oder eine der Sensor-Aktor-Einhei- ten 29 ansteuert und so den Zustand des Automatisierungspro ¬ zesses beeinflusst bzw. verändert. Die Sensor-Aktor-Einhei ¬ ten 29 tauschen also sowohl Eingangs-, als auch Ausgangssig ¬ nale mit den Anlagensignaleinheiten 24 aus.

Die Steuereinheit 12 und die Anlagensignaleinheiten 24 sind über einen Anlagenfeldbus 14 miteinander verbunden. Bei dem Anlagenfeldbus 14 handelt es sich um eine Datenleitung für den Austausch von Steuerdaten zur Steuerung des Automatisierungsprozesses. Der Anlagenfeldbus 14 kann beispielsweise auf dem EtherCAT-, dem Profibus oder dem CAN-Bus-Standard basieren. Die über den Anlagenfeldbus 14 zwischen der Steuereinheit 12 und den Anlagensignaleinheiten 24 ausgetauschten Steuerdaten umfassen Eingangsdaten, welche die von den Anlagensignaleinheiten 24 erfassten Messwerte repräsentieren, und Ausgangsdaten, welche die an die Anlagensignaleinheiten 24 zu übertragenden Steuerdaten repräsentieren. In den Anlagensignaleinheiten 24 erfolgt eine Umsetzung zwischen den Steuerdaten auf dem Anlagenfeldbus 14 und den mit den Sensoren 26, Aktoren 28 und Sensor-Aktor-Einheiten 29 ausgetauschten Feldsignalen.

Die Anlagensignaleinheiten 24 können entweder direkt an den Anlagenfeldbus 14 angeschlossen sein, oder mit dem Anlagen- feldbus 14 über eine Koppeleinheit 22 verbunden sein. Bei einer Verbindung über die Koppeleinheit 22 sind die betref ¬ fenden Anlagensignaleinheiten 24 über eine Datenleitung mit der Koppeleinheit 22 verbunden und die Koppeleinheit 22 sen ¬ det die auf dem Anlagenfeldbus 14 umlaufenden Steuerdaten an die mit ihr verbundenen Anlagensignaleinheiten 24 weiter. Die Datenleitung zwischen der Koppeleinheit 22 und den Analgensignaleinheiten 24 kann beispielsweise ebenfalls als ein Feldbus ausgebildet sein.

Die Steuereinheit 12 fungiert als übergeordnete Steuerein ¬ heit, welche die Eingangsdaten, die den Zustand des Automa ¬ tisierungsprozesses charakterisieren und beispielsweise auf den von den Sensoren 26 erfassten Eingangssignalen basieren, einliest und zu den Ausgangsdaten weiterverarbeitet, die eine Änderung des Zustands des Automatisierungsprozesses durch die an die Aktoren 28 ausgegebenen Ausgangssignale veranlassen. Zur Erzeugung der Ausgangsdaten werden die Eingangsdaten gemäß einem auf der Steuereinheit 12 ablaufenden Steuerprogramm logisch miteinander verknüpft.

Das erste Automatisierungssystem 1 kann in eine Steuerebene 10 und in eine Feldebene 20 unterteilt werden. Die Feldebene 20 umfasst dabei alle Geräte und Einheiten des Automatisie- rungssystems 1, welche die zur Steuerung des Automatisie ¬ rungsprozesses benötigten Feldsignale und Steuerdaten ein ¬ lesen und ausgeben, weiterleiten und gegebenenfalls ineinander umwandeln. In der Regel sind die Geräte der Feldebene 20 feldnah an den durch den Automatisierungsprozess zu steuern- den Maschinen oder Anlagen angeordnet. Die Feldebene 20 um ¬ fasst insbesondere die Signaleinheiten 24, die Sensoren 26, die Aktoren 28, die Sensor-Aktor-Einheiten 29 und die Koppeleinheit 22. Die Geräte der Feldebene 20 bilden Feldgeräte des Automatisierungssystems 1.

Die Steuerebene 10 umfasst alle Geräte und Einheiten, die Eingangsdaten der Sensoren 26, 29, die den Zustand des Automatisierungsprozesses charakterisieren, zu Ausgangsdaten für die Aktoren 28, 29 verarbeiten und logisch verknüpfen. Insbesondere umfasst die Steuerebene 10 alle Geräte und Ein ¬ heiten, auf denen Steuerprogramme zur Steuerung des Automa ¬ tisierungsprozesses ablaufen, etwa die Steuereinheit 12. In der Regel sind die Geräte der Feldebene 20 und die Geräte der Steuerebene 10 räumlich getrennt voneinander angeordnet. Die Geräte der Steuerebene 10 können aber auch in unmittel ¬ barer Nähe zu den Geräten der Feldebene 20 angeordnet sein. In solch einem Fall können Feldebene 20 und Steuerebene 10 funktional dahingehend voneinander abgegrenzt werden, dass die Geräte der Steuerebene 10 Steuerdaten verarbeiten, etwa Eingangsdaten logisch verknüpfen, um Ausgangsdaten zu erzeugen, die Geräte der Feldebene 20 dagegen Steuerdaten und Feldsignale zwar weiterleiten, nicht jedoch logisch miteinander verknüpfen.

Bei dem in Fig. 1 dargestellten ersten Automatisierungssystem 1 sind die Geräte der Steuerebene 10 und die Geräte der Feldebene 20 räumlich voneinander getrennt in separaten Gehäusen angeordnet. Bei anderen Ausführungsformen des ersten Automatisierungssystems 1 können die Geräte der Steuerebene 10 und der Feldebene 20, also insbesondere die Steuereinheit 12 und die Signaleinheiten 24 in einem einzigen Gerät, ins- besondere in einem gemeinsamen Gehäuse, integriert sein.

In der Feldebene 20 des ersten Automatisierungssystems 1 ist neben den Signaleinheiten 24 auch ein erstes erfindungsgemäßes Überwachungssystem 30 als Feldgerät angeordnet. Das Überwachungssystem 30 ist dazu ausgebildet, Prozessdaten des von der Steuereinheit 12 gesteuerten Automatisierungsprozes ¬ ses mit einer externen Dateninfrastruktur 4 auszutauschen. Hierzu umfasst das Überwachungssystem 30, ebenfalls als Feldgeräte, eine Verbindungseinheit 100 und eine erste Sig- naleinheit 40, eine zweite Signaleinheit 41, eine dritte Signaleinheit 42 und eine weitere dritte Signaleinheit 43.

Die zwischen den Signaleinheiten 40, 41, 42, 43 und der externen Dateninfrastruktur 4 ausgetauschten Prozessdaten des Automatisierungsprozesses können, wie die zwischen der Steuereinheit 12 und den Anlagensignaleinheiten 24 ausgetauschten Ein- und Ausgangsdaten, eingehende Prozessdaten bzw. Eingangsprozessdaten oder ausgehende Prozessdaten bzw. Ausgangsprozessdaten sein. Als Eingangsprozessdaten werden die Prozessdaten von den Signaleinheiten 40, 41, 42, 43 zu der externen Dateninfrastruktur 4 übertragen, wobei die Prozessdaten einen Zustand oder einen physikalischen Parameter des Automatisierungsprozesses darstellen können, beispiels ¬ weise eine Temperatur, einen Druck oder einen Schalterzustand. Als Ausgangsprozessdaten werden die Prozessdaten von der externen Dateninfrastruktur 4 an die Signaleinheiten 40, 41, 42, 43 übertragen, wobei die Prozessdaten in den Auto- matisierungsprozess auszugebende Daten darstellen können, etwa zur Ansteuerung eines Aktors. Die Eingangsprozessdaten korrespondieren damit mit den von den Anlagensignaleinheiten 24 auf dem Anlagenfeldbus 14 versendeten Eingangsdaten, die Ausgangsdaten mit den von den Anlagensignaleinheiten 24 über den Anlagenfeldbus 14 empfangenen Ausgangsdaten.

An die erste Signaleinheit 40 des ersten Überwachungssystems 30 ist über einen Feldanschluss 25 ein Sensor 26 angeschlos ¬ sen, welcher mit dem Automatisierungsprozess in Verbindung steht, etwa an einer gesteuerten Anlage oder Maschine ange ¬ ordnet ist, und Messwerte, die an die externe Dateninfra ¬ struktur 4 übertragen werden sollen, erfasst. Der Sensor 26 kann beispielsweise einen Druck, eine Temperatur, einen Energieverbrauch oder eine Vibration erfassen. An die zweite Signaleinheit 41 ist über einen Feldanschluss 25 ein Aktor 28 angeschlossen, der wie der Sensor 26 mit dem Automatisierungsprozess in Verbindung steht und den Automatisierungs ¬ prozess auf Grundlage von Steuerwerten beeinflussen kann. Die Aktoren können beispielsweise als Ventile, Relais oder Motoren ausgebildet sein. An die dritten Signaleinheiten 42, 43 sind jeweils Sensor-Aktor-Einheiten 29 angeschlossen, die sowohl Messwerte erfassen, als auch durch Steuerwerte beein- flusst werden können. Zur Anbindung der Sensoren und Aktoren sind die Feldanschlüsse 25 der Signaleinheiten 40, 41, 42, 43 als digitale und/oder analoge Ein- und/oder Ausgänge aus ¬ gebildet. Die Mess- und Steuerwerte werden über die Feldan ¬ schlüsse 25 in Form von Eingangs- bzw. Ausgangssignalen übertragen . Die Verbindungseinheit 100 ist in der Feldebene 20 des ersten Automatisierungssystems 1 angeordnet und als Feldgerät aus ¬ gebildet. Als solches ist die Verbindungseinheit 100 dazu ausgebildet, die Prozessdaten zwischen den Signaleinheiten

40, 41, 42, 43 und der externen Dateninfrastruktur 4 weiterzuleiten, sie dient jedoch nicht der Steuerung des Automatisierungsprozesses. Insbesondere führt sie keine logische Verknüpfung der Prozessdaten zum Zwecke der Prozesssteuerung aus.

Die Signaleinheiten 40, 41, 42, 43 und die Verbindungseinheit 100 sind für den Austausch der Prozessdaten über einen Feldbus 102 miteinander verbunden. Die Verbindungseinheit 100 und die externe Dateninfrastruktur 4 sind für den Austausch der Prozessdaten über ein externes Datennetzwerk 7 verbunden .

Über die Verbindungseinheit 100 können die Prozessdaten zwi- sehen den Signaleinheiten 40, 41, 42, 43 und der externen Dateninfrastruktur 4 übertragen werden. Das Übertragen der Prozessdaten umfasst dabei ein Austauschen der Prozessdaten zwischen der Verbindungseinheit 100 und den Signaleinheiten

41, 41, 42, 43 über den Feldbus 100. Außerdem umfasst das Übertragen der Prozessdaten ein Austauschen der Prozessdaten zwischen der Verbindungseinheit 100 und der externen Dateninfrastruktur 4 über das externe Datennetzwerk 7. Der Austausch der Prozessdaten über das externe Datennetzwerk 7 wird dabei durch die Verbindungseinheit 100 aktiv und eigen- ständig veranlasst. Insbesondere wird der Austausch der Pro ¬ zessdaten über das externe Datennetzwerk 7 oder das Einlesen und Ausgeben der Prozessdaten über den Feldbus 102 von der Verbindungseinheit 100 unabhängig von der Steuereinheit 12 veranlasst. Auch das Einlesen und Ausgeben der die Messwerte bzw. die Steuerwerte repräsentierenden Feldsignale durch das Überwachungssystem 30 erfolgt eigenständig und insbesondere unabhängig von der Steuereinheit 12 und/oder den Anlagensig- naleinheiten 24. Das Austauschen der Prozessdaten über den Feldbus 102 und über das externe Datennetzwerk 7 umfasst jeweils sowohl ein Übertragen von Eingangsprozessdaten von den Signaleinheiten 40, 41, 42, 43 über die Verbindungseinheit 100 zu der exter ¬ nen Dateninfrastruktur 4, als auch ein Übertragen von Ausgangsprozessdaten von der externen Dateninfrastruktur 4 über die Verbindungseinheit 100 zu den Signaleinheiten 40, 41, 42, 43.

Vor dem Datenaustausch liest die Signaleinheit 40 die Ein ¬ gangssignale, die den Zustand des durch das erste Automati ¬ sierungssystem 1 gesteuerten Automatisierungsprozess reprä ¬ sentieren, über den Feldanschluss 25 von dem Sensor 26 ein. Die erste Signaleinheit 40 erstellt auf Grundlage der ein ¬ gelesenen Eingangssignale Prozessdaten als Eingangsprozess ¬ daten, welche ebenfalls den Zustand des durch das Automati ¬ sierungssystem ausgeführten Automatisierungsprozesses re ¬ präsentieren. Von der ersten Signaleinheit 40 werden die Eingangsprozessdaten im Rahmen des Austauschs der Prozessdaten über den Feldbus 102 an die Verbindungseinheit 100 übertragen. Nach dem Empfang über den Feldbus 102 überträgt die Verbindungseinheit 100 die Prozessdaten über das externe Datennetzwerk 7 an die externe Dateninfrastruktur 4 weiter.

Die externe Dateninfrastruktur 4 kann als sogenannte "Cloud" datenbasierte Dienste anbieten. Hierfür kann die externe Dateninfrastruktur 4 einen Datendienst 6 ausführen, welcher die an die externe Dateninfrastruktur 4 übermittelten Pro- zessdaten verarbeitet, beispielsweise speichert, analysiert oder auf sonstige Weise auswertet. Die externe Dateninfra ¬ struktur 4 kann auch mehrere der Datendienste 6 bereitstel ¬ len. Die externe Dateninfrastruktur 4 kann dazu ausgebildet sein, die Prozessdaten oder die Ergebnisse der Analyse oder Verarbeitung über das externe Datennetzwerk 7 einer weiteren Anwendung, beispielsweise einer auf einem weiteren Rechner oder einem mobilen Endgerät ablaufenden Anwendung, zur Verfügung zu stellen. Auf der externen Dateninfrastruktur 4 können die Prozessdaten auch mittels Methoden des maschinellen Lernens („machine learning") oder des „data-minings" analysiert bzw. verarbeitet werden. Die externe Dateninfrastruktur 4 kann auch dazu ausgebildet sein, Prozessdaten als Ausgangsprozessdaten bereitzustellen. Die Ausgangsprozessdaten können beispielsweise durch den Datendienst 6 auf Grundlage der zuvor von der Signaleinheit 40 übermittelten Eingangsprozessdaten erstellt werden, um den Zustand des Automatisierungsprozesses zu beeinflussen. Auf diese Weise können beispielsweise Steuerungsfunktionen des Automatisierungsprozesses auf der externen Dateninfrastruk ¬ tur 4 abgearbeitet werden. Die Ausgangsprozessdaten können aber auch auf Grundlage von Daten erstellt worden sein, die der externen Dateninfrastruktur 4 von anderen Einheiten, beispielsweise von weiteren Verbindungseinheiten oder von einer Steuereinheit, über das externe Datennetzwerk 7 zur Verfügung gestellt werden. Die Ausgangsprozessdaten können im Rahmen des Austauschs der Prozessdaten zwischen der externen Dateninfrastruktur 4 und der Verbindungseinheit 100 durch die Verbindungseinheit 100 von der externen Dateninfrastruktur 4 abgerufen werden. Hierauf werden die Prozessdaten über das externe Datennetzwerk 7 an die Verbindungseinheit 100 zum Empfang übertragen.

Beispielsweise können die Ausgangsprozessdaten von der externen Dateninfrastruktur 4 zur Ansteuerung des an der zweiten Signaleinheit 41 angeschlossenen Aktors 28 bereitge- stellt werden. Von der Verbindungseinheit 100 können die Prozessdaten im Rahmen des Austauschs der Prozessdaten über den Feldbus 102 an die zweite Signaleinheit 41 übertragen werden. Die zweite Signaleinheit 41 empfängt die Ausgangs ¬ prozessdaten über den Feldbus 102 und beeinflusst den Auto- matisierungsprozess auf Grundlage der Ausgangsprozessdaten. Beispielsweise kann die zweite Signaleinheit 41 über ihren Feldanschluss 25 den Aktor 28 mittels auf Grundlage der Aus ¬ gangsprozessdaten erstellten Ausgangssignalen ansteuern. Die an die dritten Signaleinheiten 42, 43 angeschlossenen Sensor-Aktor-Einheiten 29 können zum einen als Sensoren Eingangssignale einlesen, zum anderen können sie als Aktoren mittels Ausgangssignalen angesteuert werden. Wie die erste Signaleinheit 40, wandeln die dritten Signaleinheiten 42, 43 die Eingangssignale in Eingangsprozessdaten zur Übermitte ¬ lung an die externe Dateninfrastruktur 4 um und leiten die Eingangsprozessdaten über den Feldbus 102 an die Verbin- dungseinheit 100 weiter. Wie die zweite Signaleinheit 41, empfangen die dritten Signaleinheiten 42, 43 die Ausgangsprozessdaten, wandeln sie in Ausgangssignale um und geben die Ausgangssignale an die Sensor-Aktor-Einheiten 29 aus. Die Verbindungseinheit 100 und die Signaleinheiten 40, 41, 42, 43 sind dazu ausgebildet, die Prozessdaten über den Feldbus 102 gemäß einem festgelegten Feldbusprotokoll bzw. -Standard zu übertragen. Bei dem Feldbusstandard kann es sich beispielsweise um den EtherCAT-, den Profibus-, den Interbus- oder den CAN-Bus-Standard handeln. Der Feldbus 102 für die Übertragung der Prozessdaten an die Verbindungseinheit 100 und der Anlagenfeldbus 14 für die Übertragung der Steuerdaten können auf dem gleichen oder auf unterschiedlichen Feldbusprotokollen bzw. -Standards basieren. Zum An- schluss an den Feldbus 102 weisen die Signaleinheiten 40, 41, 42, 43 jeweils eine Feldbusschnittstelle 45 auf, welche die jeweiligen Standards bzw. Protokolle implementiert.

Bei dem externen Datennetzwerk 7 kann es sich beispielsweise um ein kabelgebundenes Netzwerk, beispielsweise um ein Ethernet-Netzwerk, oder um ein funkbasiertes Netzwerk handeln. Die externe Dateninfrastruktur 4 kann auf einem lokalen, in der Nähe des ersten Automatisierungssystems 1 ange ¬ ordneten Rechnersystem basieren. In diesem Fall kann das externe Datennetzwerk 7 beispielsweise ein lokales Netzwerk (LAN) umfassen oder daraus bestehen. Die externe Dateninfrastruktur 4 kann auch auf einem entfernten Rechnersystem basieren. Dabei kann das externe Datennetzwerk 7 auch das Internet umfassen, so dass die externe Dateninfrastruktur 4 im Prinzip weltweit angeordnet sein kann.

Der Austausch der Prozessdaten zwischen der Verbindungsein- heit 100 und der externe Dateninfrastruktur 4 bzw. dem Datendienst 6 kann über einen gegenseitigen Austausch von Netzwerknachrichten erfolgen. Der Austausch der Netzwerknachrichten kann von einem Nachrichtenverteilermodul 5 koordi ¬ niert werden. Dabei müssen die Netzwerknachrichten nicht direkt zwischen dem Verteilermodul 5 und dem Datendienst 6 bzw. einer die Prozessdaten empfangenden weiteren Anwendung ausgetauscht werden. Vielmehr könne die Verbindungseinheit 100 und der Datendienst 6 bzw. die weitere Anwendung die Netzwerknachrichten mit den Prozessdaten jeweils mit dem Nachrichtenverteilermodul 5 austauschen, welches dann die Weiterleitung der Netzwerknachrichten an den jeweiligen Empfänger übernimmt.

Die Verbindungseinheit 100 und der Datendienst 6 bzw. die weitere Anwendung werden also nicht direkt miteinander ge ¬ koppelt, sondern kommunizieren nur indirekt über das Nachrichtenverteilermodul 5 miteinander. Dies ermöglicht einen zeitlich und räumlich entkoppelten Betrieb der Verbindungseinheit 100 als Sender der Netzwerknachrichten und den Emp- fängern der Netzwerknachrichten. Das Nachrichtenverteilermodul 5 kann dazu ausgebildet sein, einen plattform- und betriebssystemunabhängigen Austausch der Netzwerknachrichten zu ermöglichen. Das Nachrichtenverteilermodul 5 kann eine Nachrichten-War ¬ teschlange („message-queue" ) für die Netzwerknachrichten be ¬ reitstellen. Es kann auch einen sogenannten „message-broker" umfassen, welcher die Netzwerknachrichten validiert, umwandelt und/oder weiterleitet. Das Nachrichtenverteilermodul 5 kann als eine Softwareanwendung auf der externen Dateninfrastruktur 4 ausgeführt werden. Bei dem Nachrichtenvertei ¬ lermodul 5 kann es sich beispielsweise um eine sogenannte nachrichtenorientierte Middleware handeln. Der Austausch der die Prozessdaten enthaltenden Netzwerknachrichten mit dem Nachrichtenverteilermodul 5 kann beispielsweise über das MQTT-Protokoll oder das AMQP-Protokoll erfolgen. Die Verbindungseinheit 100 und das erste Automatisierungs ¬ system 1 können dazu ausgebildet sein, dass die Verbindungs ¬ einheit 100 den Austausch der Prozessdaten über das externe Datennetzwerk 7 veranlasst. Dies umfasst sowohl das Senden der Eingangsprozessdaten an die, als auch das Empfangen der Ausgangsprozessdaten von der externen Dateninfrastruktur 4. Dabei können sowohl die Eingangsprozessdaten, als auch die Ausgangsprozessdaten jeweils über von der Verbindungseinheit 100 ausgehende Datenverbindungen über das externe Datennetzwerk 7 ausgetauscht werden. Beispielsweise kann das Senden der Eingangsprozessdaten über das externe Datennetzwerk 7 an die externe Dateninfrastruktur 4 veranlasst werden, indem die Verbindungseinheit 100 die Eingangsprozessdaten für den Versand zur Verfügung stellt. Dabei fungiert die Verbin ¬ dungseinheit 100 als aktiver Sender der Ausgangsprozessda- ten, welcher den Versand der Prozessdaten aktiv selbst veranlasst. Das Empfangen der Ausgangsprozessdaten über das externe Datennetzwerk 7 kann durch die Verbindungseinheit 100 veranlasst werden, indem die Verbindungseinheit 100 die Aus ¬ gangsprozessdaten über das externe Datennetzwerk abruft. Da- bei fungiert die Verbindungseinheit 100 als aktiver Empfän ¬ ger der Ausgangsprozessdaten, welcher den Empfang der Prozessdaten aktiv selbst veranlasst.

So kann der Versand der Netzwerknachrichten mit den Prozess- daten von der Verbindungseinheit 100 zu der externen Dateninfrastruktur 4 durch die Verbindungseinheit 100 veranlasst werden. Beispielsweise kann die Verbindungseinheit 100 die Netzwerknachricht mit den Eingangsprozessdaten für eine Übertragung über das externe Datennetzwerk 7 bereitstellen. Die Netzwerknachricht kann zum Beispiel dem Nachrichtenver ¬ teilermodul 5 für die Übertragung zu anderen Einheiten oder Anwendungen bereitgestellt werden. Die Verbindungseinheit 100 kann dazu ausgebildet sein, die zu sendenden Prozessdaten als sogenannter Publisher anhand allgemeiner Kriterien zu charakterisieren .

Auch der Empfang der Netzwerknachrichten mit den Prozessda- ten durch die Verbindungseinheit 100 von der externen Dateninfrastruktur 4 kann durch die Verbindungseinheit 100 veranlasst werden. Beispielsweise kann die Verbindungseinheit 100 die Netzwerknachrichten von der externen Dateninfrastruktur 4 abrufen. Die Netzwerknachricht kann zum Beispiel von dem Nachrichtenverteilermodul 5 abgerufen werden. Die Verbindungseinheit 100 kann die zu empfangenden Prozessdaten als ein sogenannter Subscriber ebenfalls lediglich anhand allgemeiner Kriterien spezifizieren. Bei den Kriterien, die die durch die Verbindungseinheit 100 zu sendenden oder zu empfangenden Prozessdaten charakterisieren, kann es sich beispielsweise jeweils um die durch die Prozessdaten repräsentierten Mess- bzw. Stellgrößen oder um die Art und Weise ihrer Gewinnung, insbesondere die ihnen zugeordneten Signaleinheiten 40, 41, 42, 43, handeln.

Der Austausch der Prozessdaten über den Feldbus 102 kann zwischen der Verbindungseinheit 100 und den Signaleinheiten 40, 41, 42, 43 periodisch in festgelegten ersten Zeitabstän- den erfolgen. Der periodische Austausch der Prozessdaten kann das Empfangen der Eingangsprozessdaten und/oder das Senden der Ausgangsprozessdaten durch die Verbindungseinheit 100 umfassen. Für den periodischen Austausch der Prozessdaten kann die Verbindungseinheit 100 dazu ausgebildet sein, periodisch ein Datentelegramm zu erstellen und über den Feldbus 102 zu den Signaleinheiten 40, 41, 42, 43 übertragen. Der Feldbus 102 kann als ein Ringbus ausgebildet sein, auf dem das Datente- legramm die Signaleinheiten 40, 41, 42, 43 der Reihe nach durchläuft und anschließend an die Verbindungseinheit 100 zurückgeleitet wird. Die erste, dritte und weitere dritte Signaleinheit 40, 42, 43 können in das von der Verbindungs ¬ einheit 100 erstellte Datentelegramm die Eingangsprozessda ¬ ten einfügen, die sie auf Grundlage der über ihre Feldanschlüsse 25 eingelesenen Feldsignale erstellt haben, um die Prozessdaten an die Verbindungseinheit 100 zu senden. Zu ¬ sätzlich kann die Verbindungseinheit 100 die Ausgangspro ¬ zessdaten, die an die zweite, dritte und weitere dritte Sig ¬ naleinheit 41, 42, 43 weitergeleitet werden sollen, als Pro ¬ zessdaten in das erstellte Datentelegramm einfügen. Die zweite, dritte und weitere dritte Signaleinheit 41, 42, 43 können dazu ausgebildet sein, dem umlaufenden Datentelegramm die für sie bestimmten Prozessdaten zur Ansteuerung der an den Feldanschlüsse 25 angeschlossenen Aktoren 28, 29 zu ent ¬ nehmen .

Die Verbindungseinheit 100 ist dazu ausgebildet, die Pro ¬ zessdaten automatisiert, insbesondere unabhängig von der Steuerung des Automatisierungsprozesses durch die Steuerein ¬ heit 12, mit der externen Dateninfrastruktur 4 auszutau- sehen. Außerdem bedarf es für den Austausch der Prozessdaten zwischen der Verbindungseinheit 100 und der externen Dateninfrastruktur 4 keiner Abfrage der Verbindungseinheit 100, insbesondere keiner Abfrage durch eine die Prozessdaten verarbeitenden Anwendung wie des Datendienstes 6.

Der Austausch der Prozessdaten über das externe Datennetzwerk 7 kann zwischen der Verbindungseinheit 100 und der ex ¬ ternen Dateninfrastruktur 4 ebenfalls periodisch in festgelegten zweiten Zeitabständen erfolgen. Der periodische Aus- tausch der Prozessdaten kann das Senden der Eingangsprozessdaten und/oder das Empfangen der Ausgangsprozessdaten durch die Verbindungseinheit 100 umfassen. Dabei können die zwei ¬ ten Zeitabstände den ersten Zeitabständen zur Übertragung der Prozessdaten über den Feldbus 102 entsprechen. Die zwei- ten Zeitabstände können aber auch kleiner oder größer sein als die ersten Zeitabstände. Die Verbindungseinheit 100 kann dazu ausgebildet sein, die Prozessdaten zwischenszuspeichern und gegebenenfalls gesammelt über das externe Datennetzwerk 7 oder den Feldbus 102 zu übertragen.

Der Austausch der Prozessdaten über das externe Datennetz- werk 7 kann aber auch ereignisgesteuert erfolgen. Hierbei kann die Verbindungseinheit 100 dazu ausgebildet sein, den Eintritt eines vorbestimmten, in der Verbindungseinheit 100 hinterlegten Ereignisses zu überprüfen. Das vorbestimmte Er ¬ eignis kann beispielswese darin bestehen, dass ein an die Verbindungseinheit 100 als Prozessdatum übermittelter Mess ¬ wert einen vorbestimmten Grenzwert über- oder unterschreitet. Auch kann das Ereignis darin bestehen, dass ein als Prozessdatum übermittelter Messwert sich in vorbestimmter Weise, beispielsweise zeitlich, ändert. Das vorbestimmte Er- eignis kann auch ein externes, die Verbindungseinheit 100 erreichendes Signal umfassen.

Bei einem Eintritt des hinterlegten Ereignisses veranlasst die Verbindungseinheit 100 den Austausch der Prozessdaten über das externe Datennetzwerk 7. Der Austausch kann umfassen das Versenden der Eingangsprozessdaten, die von der Verbindungseinheit 100 über den Feldbus 102 empfangen wurden, und das Empfangen der Ausgangsprozessdaten zur Weiterleitung über den Feldbus 102. Auch bei einem ereignisgesteuerten Austausch der Prozessdaten mit der externen Dateninfrastruktur 4 kann die Verbindungseinheit 100 dazu ausgebildet sein, die Prozessdaten zwischenszuspeichern und gegebenenfalls gesammelt über das externe Datennetzwerk 7 oder den Feldbus 102 zu übertragen.

Das erste Überwachungssystem 30 kann dazu ausgebildet sein, über das externe Datennetzwerk 7 parametrisiert bzw. konfiguriert zu werden. Dies kann sowohl eine Konfiguration der Verbindungseinheit 100, als auch eine Konfiguration der Sig- naleinheiten 40, 41, 42, 43 umfassen. Die Konfiguration der Verbindungseinheit 100 kann beispiels ¬ weise Einstellungen der Softwaremodule und Datendienste um ¬ fassen, die für die Kommunikation mit der externen Dateninfrastruktur 4, insbesondere mit dem Nachrichtenverteilmodul 5, benötigt werden. Mittels der Konfiguration kann beispielsweise die externe Dateninfrastruktur 4, mit der sich die Verbindungseinheit 100 verbinden soll, festgelegt wer ¬ den. Insbesondere können über die Konfiguration das Nachrichtenverteilmodul 5 und dessen Zugangsdaten bestimmt wer- den. Über die Konfiguration können auch die Protokolle für die Kommunikation mit dem Nachrichtenverteilmodul 5 festge ¬ legt werden.

Werden für die Absicherung der Kommunikation zwischen der Verbindungseinheit 100 und der externen Dateninfrastruktur 4 Zertifikate oder eine Firewall verwendet, können im Rahmen der Konfiguration auch der Umgang mit den Zertifikaten und die Einstellungen der Firewall festgelegt werden. Auch können bei der Konfiguration beispielsweise Passwörter hinter- legt werden. Das erste Überwachungssystem 30 kann auch dazu ausgebildet sein, die Prozessdaten verschlüsselt mit der ex ¬ ternen Dateninfrastruktur 4 auszutauschen. Dabei kann die Konfiguration der Verbindungseinheit 100 eine Konfiguration der Verschlüsselung umfassen.

Über die Konfiguration des ersten Überwachungssystems 30 kann auch die Handhabung der Prozessdaten durch das erste Überwachungssystem 30, insbesondere durch die Verbindungs ¬ einheit 100 oder die Signaleinheiten 40, 41, 42, 43 festge- legt werden. Dies umfasst Einstellungen, welche Prozessdaten von den Signaleinheiten 40, 41, 42, 43 erfasst und/oder an die Signaleinheiten 40, 41, 42, 43 ausgegeben werden. Weiterhin kann über die Konfiguration gegebenenfalls das Ereignis festgelegt werden, bei dessen Eintritt der Austausch der Prozessdaten zwischen der Verbindungseinheit 100 und der ex ¬ ternen Dateninfrastruktur 4 erfolgen soll.

Die Konfiguration des ersten Überwachungssystems 30 kann auch die Konfiguration des Feldbusses 102 umfassen. Beispielsweise können über die Konfiguration die Zeitpunkte des Austauschs der Prozessdaten festgelegt werden, etwa die ers ¬ ten Zeitabstände für die Übertragung der Datentelegramme über den Feldbus 102.

Für die Konfiguration des ersten Überwachungssystems 30 über das externe Datennetzwerk 7 kann von einem externen Rechner 8, der an das externe Datennetzwerk 7 angeschlossen ist, auf die Verbindungseinheit 100 zugegriffen werden. Insbesondere kann der externe Rechner 8 für den Zugriff auf die Verbindungseinheit 100 ein Zugriffsmodul 9 aufweisen, welches bei ¬ spielsweise als eine auf dem externen Rechner 8 ausgeführte Softwareanwendung ausgebildet sein kann. Dem Zugriffsmodul 9 werden von der Verbindungseinheit 100 die für die Konfi ¬ guration des ersten Überwachungssystems 30 benötigten Daten als Konfigurationsdaten zur Verfügung gestellt. Die Konfigurationsdaten können unter anderem die bei der Konfiguration einstellbaren Parameter der Verbindungseinheit 100, des Feldbusses 102 und/oder der Signaleinheiten 40, 41, 42, 43 umfassen .

Die Konfiguration des ersten Überwachungssystems 30 kann beispielsweise über eine durch die Verbindungseinheit 100 über das externe Datennetzwerk 7 bereitgestellte Website er ¬ folgen. In solch einem Fall kann das Zugriffsmodul 9 einen die Website aufrufenden Webbrowser umfassen. Die Konfiguration des ersten Überwachungssystems 30 kann auch mittels einer direkten Datenverbindung zwischen dem externen Rechner 8 und der Verbindungseinheit 100 über das externe Datennetz ¬ werk 7 erfolgen. Alternativ oder zusätzlich kann die Konfiguration des ersten Überwachungssystems 30 auch über Netzwerknachrichten erfolgen, deren Austausch zwischen einer Anwendung zur Konfiguration des Verbindungsmoduls 100, bei- spielsweise dem Zugriffsmodul 9, und dem Verbindungsmodul 100 durch das Nachrichtenverteilmodul 5 koordiniert wird. Eine Anpassung der Konfiguration des ersten Überwachungssystems 30 kann auch auf Grundlage von Ausgangsprozessdaten, die von der externen Dateninfrastruktur 4 an die Verbindungseinheit 100 übertragen werden, erfolgen. Beispielsweise kann der Datendienst 6 auf Grundlage der Verarbeitung der Eingangsprozessdaten Ausgangsprozessdaten zur Übermittlung an die Verbindungseinheit 100 erzeugen, mit denen die Kon ¬ figuration der Verbindungseinheit 100 angepasst wird. Dadurch können beispielsweise die zweiten Zeitabstände, in denen die Prozessdaten zwischen der Verbindungseinheit 100 und der externen Dateninfrastruktur 4 ausgetauscht werden, oder die ersten Zeitabstände, in denen die Prozessdaten zwischen der Verbindungseinheit 100 und den Signaleinheiten 40, 41, 42, 43 ausgetauscht werden, abhängig von der Analyse der Eingangsprozessdaten geändert werden. Dies ermöglicht es beispielsweise, die Zeitabstände zur Übermittelung der Pro ¬ zessdaten bei Eintritt eines vorgegebenen Analyseergebnisses zu verkürzen und eine genauere Analyse auf Basis von engma ¬ schiger erfassten Messwerten zu erstellen.

Das erste Überwachungssystem 30 ist als ein modulares System aufgebaut. Insbesondere sind die Signaleinheiten 40, 41, 42, 43 und die Verbindungseinheit 100 des ersten Überwachungs ¬ systems 30 jeweils als eigenständige Geräte in separaten Gehäusen ausgebildet und an den Feldbus 102 angeschlossen. Bei anderen Ausführungsformen des ersten Überwachungssystems 30 können auch weniger oder mehr als die vier in Fig. 1 dargestellten Signaleinheiten 40, 41, 42, 43 an den Feldbus 102 angeschlossen sein. Bei weiteren alternativen Ausfüh- rungsformen des ersten Überwachungssystems 30 können die Verbindungseinheit 100 und die mit dieser über den Feldbus 102 verbundenen Signaleinheiten 40, 41, 42, 43 auch einheitlich in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet sein. Das erste Überwachungssystem 30, insbesondere die Verbindungseinheit 100 und die Signaleinheiten 40, 41, 42, 43 können staub- und flüssigkeitsgeschützt ausgeführt sein, beispielsweise gemäß IP67. Nachdem sowohl die Anlagensignaleinheiten 24 als auch die Signaleinheiten 40, 41, 42, 43 des Überwachungssystems 30 dazu ausgebildet sind, an einen Feldbus angeschlossen zu werden, können für die Anlagensignaleinheiten 24 und für die Signaleinheiten 40, 41, 42, 43 die gleiche Art Signaleinhei ¬ ten eingesetzt werden. Insbesondere können die Anlagensig ¬ naleinheiten 24 und die Signaleinheiten 40, 41, 42, 43 jeweils identisch aufgebaut sein bzw. es kann es sich um die gleichen Signaleinheiten handeln.

Die Verbindungseinheit 100 kann dazu ausgebildet sein, mit anderen Verbindungseinheiten, die ausgebildet sind wie die Verbindungseinheit 100, an dem externen Datennetzwerk 7 in Reihe verbunden zu werden. Hierzu kann die Verbindungsein- heit 100 zwei physikalische Anschlüsse für die Verbindung mit dem externen Datennetzwerk 7 und einen integrierten Netzwerk-Switch aufweisen, um auf dem externen Datennetzwerk 7 umlaufende Netzwerknachrichten bzw. Datenpakete von dem einem physikalischen Anschluss zu dem anderen physikalischen Anschluss weiterzuleiten. Die Verbindungseinheit 100 kann eine von außen zugängliche Schalteranordnung aufweisen, die dazu ausgebildet ist, die Netzwerkadresse der Verbindungs ¬ einheit 100 in dem externen Datennetzwerk 7 festzulegen. Bei der Schalteranordnung kann es sich beispielsweise um eine DIP-Schalteranordnung (dual-inline-package-Schalteranord- nung) handeln.

Bei alternativen Ausführungsformen des ersten Automatisierungssystems 1 können das externe Datennetzwerk 7 und der Anlagenfeldbus 14 auch auf dem gleichen physikalischen Datennetzwerk basieren. Beispielsweise können sowohl die Steuerdaten auf dem Anlagenfeldbus 14, als auch die Prozessdaten auf dem externen Datennetzwerk 7 über dasselbe Ethernet- Netzwerk übertragen werden. In diesem Fall kann der Anlagen- feldbus 14 beispielsweise als EtherCAT-Feldbus oder als Pro- fibus ausgebildet sein. Innerhalb der Feldbuszyklen des An ¬ lagenfeldbusses 14 können dabei beispielsweise Zeiträume für die Übertragung der Prozessdaten reserviert sein. Bei alternativen Ausführungsformen des ersten Automatisierungssystems 1 kann die externe Dateninfrastruktur 4 auch als Teil eines die Steuereinheit 12 umfassenden Rechnersys- tems ausgebildet sein. Insbesondere können der Datendienst 6 und das Nachrichtenverteilmodul 5, sowie die Steuereinheit 12 auf demselben Rechner, beispielsweise einem Industrie-PC, ausgeführt werden. Bei all diesen Ausführungsformen ist jedoch das erste Überwachungssystem 30 des ersten Automatisierungssystems 1 funk ¬ tional getrennt von dem Steuerungssystem zur Prozesssteue ¬ rung, insbesondere funktional getrennt von der Steuereinheit 12 und den mit der Steuereinheit 12 über den Anlagenfeldbus 14 verbundenen Anlagensignaleinheiten 24 ausgeführt. Dabei können die Steuereinheit 12 und die Anlagensignaleinheiten 24 insbesondere ein echtzeitfähiges Steuersystem bilden und über einen echtzeitfähigen Feldbus miteinander gekoppelt sein. Die Verbindungseinheit 100 des Überwachungssystems 30 und die externe Dateninfrastruktur 4 können über das externe Datennetzwerk ohne festgelegte Zeitvorgaben miteinander kommunizieren .

Fig. 2 zeigt ein zweites Automatisierungssystem 2. Soweit im Folgenden keine Unterschiede beschrieben werden, ist das zweite Automatisierungssystem 2 ausgebildet wie das erste Automatisierungssystem 1. Insbesondere umfasst das zweite Automatisierungssystem 2 die Steuerebene 10 mit der Steuereinheit 12 und die Feldebene 20 mit den Anlagensignaleinhei- ten 24 und dem Überwachungssystem 30, welches seinerseits die Verbindungseinheit 100 und die Signaleinheiten 40, 41, 42, 43 umfasst.

Bei dem zweiten Automatisierungssystem 2 ist die Steuerein- heit 12 dazu ausgebildet, wie die Verbindungseinheit 100, Daten mit der externen Dateninfrastruktur 4 auszutauschen. Dies kann ein Senden von Daten an die externe Dateninfra ¬ struktur 4 und ein Empfangen von Daten von der externen Dateninfrastruktur 4 umfassen. Die Steuereinheit 12 kann beispielsweise dazu ausgebildet sein, als weitere Anwendung Netzwerknachrichten mit der externen Dateninfrastruktur 4, insbesondere mit dem Nachrichtenverteilmodul 5 auszutau- sehen. Dies kann auf die gleiche Art und Weise erfolgen, wie im Zusammenhang mit der Verbindungseinheit 100 beschrieben wird. Insbesondere kann die Steuereinheit 12 als sogenannter Publisher und/oder Subscriber Netzwerknachrichten mit dem Nachrichtenverteilmodul 5 austauschen.

Stellt die externe Dateninfrastruktur 4 Ausgangsprozessdaten bereit, kann die Signaleinheit 12 des zweiten Automatisie ¬ rungssystems 2, wie die Verbindungseinheit 100, die Aus ¬ gangsprozessdaten von der externen Dateninfrastruktur 4 ab- rufen. Die Steuereinheit 12 des zweiten Automatisierungssys ¬ tems 2 kann auf Grundlage der abgerufenen Prozessdaten beispielsweise den Automatisierungsprozess beeinflussen. Die Steuereinheit 12 kann beispielsweise die Ausgangsprozessda ¬ ten direkt an die Anlagensignaleinheiten 24 zur Ansteuerung der Aktoren 28 weiterleiten oder aber die Ausgangsprozessdaten selbst weiterverarbeiten.

Die von der Steuereinheit 12 des zweiten Automatisierungs ¬ systems 2 an die externe Dateninfrastruktur 4 gesendeten Daten kann die externe Dateninfrastruktur 4, wie die von der Verbindungseinheit 100 gesendeten Eingangsprozessdaten, verarbeiten, beispielsweise analysieren, speichern oder auf sonstige Weise bearbeiten. Insbesondere kann die externe Da ¬ teninfrastruktur 4 dazu ausgebildet sein, die Daten der Steu- ereinheit 12 und die Eingangsprozessdaten der Verbindungs ¬ einheit 100 logisch miteinander zu verknüpfen. Auch können die von der externen Dateninfrastruktur 4 bereitgestellten Ausgangsprozessdaten sowohl auf den Daten der Steuereinheit 12, als auch auf den Daten der Verbindungseinheit 100 basie- ren.

Fig. 3 zeigt ein drittes Automatisierungssystem 3. Soweit im Folgenden keine Unterschiede beschrieben werden, ist das dritte Automatisierungssystem 3 ausgebildet wie das erste Automatisierungssystem 1 oder das zweite Automatisierungssystem 2. Insbesondere umfasst das dritte Automatisierungs ¬ system 3 die Steuerebene 10 mit der Steuereinheit 12 und die Feldebene 20 mit den Anlagensignaleinheiten 24.

Das dritte Automatisierungssystem 3 umfasst eine zweite Überwachungseinheit 31. Soweit im Folgenden keine Unter ¬ schiede beschrieben werden, ist die zweite Überwachungsein- heit 31 ausgebildet wie die erste Überwachungseinheit 30. Insbesondere umfasst die zweite Überwachungseinheit 31 das Verbindungsmodul 100 zur Anbindung der zweiten Überwachungs ¬ einheit 31 an das externe Datennetzwerk 7, sowie die erste Signaleinheit 40, die zweite Signaleinheit 41 und die dritte Signaleinheit 42.

Anstelle der weiteren dritten Signaleinheit 43 umfasst das zweite Überwachungssystem 31 eine vierte Signaleinheit 50. Wie die Signaleinheiten 40, 41, 42, 43 ist auch die vierte Signaleinheit 50 über eine Feldbusschnittstelle 45 an den Feldbus 102 der zweiten Überwachungseinrichtung 31 angeschlossen. Über den Feldbus 102 kann die vierte Signaleinheit 50 Prozessdaten mit der Verbindungseinheit 100 auf die glei ¬ che Art und Weise austauschen, wie die Signaleinheiten 40, 41, 42, 43.

Die vierte Signaleinheit 50 weist einen Feldanschluss 25 auf, der bei der vierten Signaleinheit als eine zweite Feld ¬ busschnittstelle 52 ausgebildet ist. Über die zweite Feld- busschnittstelle 52 ist die vierte Signaleinheit 50 an den Anlagenfeldbus 14 angeschlossen, der in dem dritten Automatisierungssystem 3 die Steuereinheit 12 mit den Anlagensig ¬ naleinheiten 24 verbindet. Die auf dem Anlagenfeldbus 14 umlaufenden Anlagenfeldbusdaten durchlaufen damit die vierte Signaleinheit 50.

Die vierte Signaleinheit 50 ist dazu ausgebildet, die auf dem Anlagenfeldbus 14 umlaufenden Anlagenfeldbusdaten als Prozessdaten des Automatisierungsprozesses mitzuprotokol ¬ lieren und als Eingangsprozessdaten, die einen Zustand des Automatisierungsprozesses repräsentieren, bereitzustellen. Außerdem ist die vierte Signaleinheit 50 dazu ausgebildet, alle oder einen Teil der mitprotokollierten Anlagenfeldbus- daten als Prozessdaten über den Feldbus 102 an die Verbindungseinheit 100 weiterzuleiten, welche die Prozessdaten wiederum an die externe Dateninfrastruktur 4 senden kann. Bei den mitprotokollierten und/oder bei den als Prozessdaten weitergeleiteten Anlagenfeldbusdaten kann es sich beispielsweise um alle auf dem Anlagenfeldbus umlaufenden Daten han ¬ deln. Die vierte Signaleinheit 50 kann aber nur ausgewählte Anlagenfeldbusdaten, insbesondere in einer Konfiguration der Verbindungseinheit 100 oder der vierten Signaleinheit 50 festgelegte Anlagenfeldbusdaten mitprotokollieren bzw. weiterleiten. Insbesondere kann es sich bei den mitprotokol ¬ lierten Daten um die Steuerdaten handeln, welche die von den Sensoren 26 erfassten Messwerte oder für die Aktoren 28 be- stimmten Steuerwerte umfassen.

Die vierte Signaleinheit 50 kann auch dazu ausgebildet sein, lediglich Fehlerdaten mitzuprotokollieren und/oder über den Feldbus 102 weiterzuleiten. Bei den Fehlerdaten kann es sich um Daten handeln, die eine Fehlfunktion des Anlagenfeldbus ¬ ses 14 oder von mit dem Anlagenfeldbus 14 verbundenen Einheiten, beispielsweise der Signaleinheiten 24, der an die Signaleinheiten 24 angeschlossen Sensoren 26, Aktoren 28 bzw. Sensor-Aktor-Einheiten 29 oder der Steuereinheit 12 be- treffen.

Die vierte Signaleinheit 50 kann auch dazu ausgebildet sein, auf dem Anlagenfeldbus 14 umlaufende Konfigurationsdaten mitzuprotokollieren bzw. weiterzuleiten. Bei den Konfigura- tionsdaten kann es sich beispielsweise um Daten handeln, die die Topologie und/oder die Diagnose des Anlagenfeldbusses 14 oder der mit dem Anlagenfeldbus 14 verbundenen Einheiten betreffen . Das Mitprotokollieren der auf dem Anlagenfeldbus 14 umlau ¬ fenden Anlagenfeldbusdaten durch die vierte Signaleinheit 50 erfolgt eigenständig und unabhängig von der Steuerung des Automatisierungsprozesses durch die Steuereinheit 12 und die Anlagensignaleinheiten 24. Insbesondere fungiert die vierte Signaleinheit 50 nicht als Feldbusteilnehmer des Anlagen- feldbusses 14. Die vierte Signaleinheit 50 ist derart in den Anlagenfeldbus 14 eingebunden, dass sie bei einer Konfigu- ration des Anlagenfeldbusses 14 oder bei der Erstellung von Datentelegrammen für den Anlagenfeldbus 14 unberücksichtigt bleibt. Die vierte Signaleinheit 50 agiert damit an dem An ¬ lagenfeldbus 14 lediglich als passive Monitoreinheit. Das zweite Überwachungssystem 31 des dritten Automatisie ¬ rungssystems 3, ist wie das erste Überwachungssystem 30 des ersten und zweiten Automatisierungssystems 1, 2, eigenstän ¬ dig ausgebildet, insbesondere ist es dazu ausgebildet, die Feldsignale eigenständig einzulesen und auszugeben und die auf dem Anlagenfeldbus 14 umlaufenden Anlagenfeldbusdaten eigenständig und unabhängig mitzuprotokollieren und als Prozessdaten für den Austausch mit der externen Dateninfrastruktur 4 bereitzustellen. Auch ist die Verbindungseinheit 100 des zweiten Überwachungssystems 31 dazu ausgebildet, den Austausch der Prozessdaten mit der externen Dateninfrastruktur 4 eigenständig zu veranlassen.

Das zweite Überwachungssystem 31 ist funktional getrennt und unabhängig von dem Steuerungssystem zur Prozesssteuerung, insbesondere von der Steuereinheit 12 und der mit dieser über den Anlagenfeldbus 14 verbundenen Anlagensignaleinhei ¬ ten 24. Das Steuerungssystem und das zweite Überwachungssys ¬ tem 31 stehen lediglich über die an den Anlagenfeldbus 14 angeschlossene vierte Signaleinheit 50 miteinander in Ver- bindung. Die vierte Signaleinheit 50 fungiert dabei ledig ¬ lich als passive Monitoreinheit an dem Anlagenfeldbus 14 und ist aus Sicht des Steuerungssystems, insbesondere aus Sicht der Steuereinheit 12 und der Signaleinheiten 24, kein Feldbusteilnehmer des Anlagenfeldbusses 14.

Selbst wenn in den Figuren 1 bis 3 die Steuereinheit 12 und die zugehörigen Einheiten 22, 24 und der Anlagenfeldbus 14 gemeinsam mit dem ersten Überwachungssystem 30, der externen Dateninfrastruktur 4 und dem externen Datennetzwerk 7 dargestellt sind, so schränkt das die Erfindung nicht dahinge ¬ hend ein, dass zur Ausübung der erfinderischen Lehre stets auch eine Steuereinheit 12, die zugehörigen Einheiten 22, 24 und der Anlagenfeldbus 14 erforderlich sind. Das erfindungs ¬ gemäße Automatisierungssystem 1 kann beispielsweise von den in den Figuren 1 bis 3 dargestellten Komponenten auch nur das Überwachungssystem 30, welches seinerseits die Verbin- dungseinheit 100 und die Signaleinheiten 40, 41, 42, 43 um ¬ fasst, die externe Dateninfrastruktur 4 und das externe Da ¬ tennetzwerk 7 umfassen oder aus diesen bestehen.

Fig. 4 zeigt eine detaillierte Darstellung der Verbindungs- einheit 100 im Zusammenhang mit dem ersten Überwachungssys ¬ tem 30. Die Verbindungseinheit 100 umfasst ein Feldbusmodul 110, ein Netzwerkmodul 130 und ein Schnittstellenmodul 120.

Das Feldbusmodul 110 ist dazu ausgebildet, an den Feldbus 102, der die Verbindungseinheit 100 und die Signaleinheiten 40, 41, 42, 43 miteinander verbindet, angeschlossen zu werden und die Prozessdaten mit den Signaleinheiten 40, 41, 42, 43 auszutauschen. Dabei ist das Feldbusmodul 110 an das für die Kommunikation auf dem Feldbus 102 verwendete Feldbusproto- koll angepasst. Handelt es sich bei dem Feldbusprotokoll um ein nach dem Master-Slave-System arbeitendes Protokoll, kann das Feldbusmodul 110, wie in Fig. 4 dargestellt, einen Bus ¬ master 112 aufweisen. Der Busmaster 112 ist dazu ausgebildet, die Kommunikation auf dem Feldbus 102, insbesondere den Austausch der Prozess ¬ daten zwischen den Signaleinheiten 40, 41, 42, 43 und der Verbindungseinheit 100 zu steuern. Der Busmaster 112 kann hierzu ein Datentelegramm erstellen und einen Umlauf des Datentelegramms über den Feldbus 102 steuern. Beispielsweise kann das Erstellen des Datentelegramms durch den Busmastern 112 und das Umlaufen des Datentelegramms auf dem Feldbus 102 periodisch in den festgelegten ersten Zeitabständen erfolgen .

Der Busmaster 112 ist dazu ausgebildet, dem erstellten Datentelegramm die an die Signaleinheiten 41, 42, 43 zu sen- denden Ausgangsprozessdaten einzufügen. Außerdem ist der Busmaster 112 dazu ausgebildet, dem empfangenen Datentele ¬ gramm die durch die Signaleinheiten 40, 42, 43 eingefügten Eingangsprozessdaten zu entnehmen. Der Busmaster 112 kann einen integrierten Halbleiterchip umfassen, beispielsweise einen ASIC oder ein entsprechend programmiertes FPGA. Alter ¬ nativ oder zusätzlich kann der Busmaster 112 auch ein oder mehrere Softwaremodule, beispielsweise einen Feldbus-Trei ¬ ber, etwa einen EtherCAT-Treiber, umfassen. Das Schnittstellenmodul 120 ist mit dem Feldbusmodul 110 verbunden, um die über den Feldbus 102 zu sendenden Ausgangsprozessdaten und die über den Feldbus 102 empfangenen Eingangsprozessdaten mit dem Felsbusmodul 110 auszutauschen. Außerdem ist das Schnittstellenmodul 120 mit dem Netzwerk- modul 130 verbunden, um die Eingangsprozessdaten über das Netzwerkmodul 130 an die externe Dateninfrastruktur 4 wei ¬ terzuleiten und die Ausgangsprozessdaten über das Netzwerkmodul 130 von der externen Dateninfrastruktur 4 abzurufen. Das Netzwerkmodul 130 ist dazu ausgebildet, die Prozessdaten über das externe Datennetzwerk 7 mit der externen Dateninfrastruktur 4 auszutauschen. Für den Austausch der Prozessdaten zwischen der Verbindungseinheit 100 und der externen Dateninfrastruktur 4 ist das Netzwerkmodul 130 dazu ausge- bildet an das externe Datennetzwerk 7 angeschlossen zu werden. Hierzu umfasst das Netzwerkmodul 130 eine physikalische Schnittstelle, welche beispielsweise als eine Ethernet- Schnittstelle ausgebildet sein kann. Das Schnittstellenmodul 120 ist dazu ausgebildet, den eigen ¬ ständigen und unabhängigen Austausch der Prozessdaten zwischen der Verbindungseinheit 100 und der externen Dateninf- rastruktur 4 zu veranlassen. Insbesondere kann das Schnittstellenmodul 120 den Austausch der Prozessdaten periodisch in den zweiten Zeitabständen oder ereignisgesteuert bei Eintritt des hinterlegten Ereignisses veranlassen. Hierzu kann das Schnittstellenmodul 120 dazu ausgebildet sein, den Ein- tritt des hinterlegten Ereignisses zu überprüfen.

Für den Austausch der Prozessdaten mit der externen Dateninfrastruktur 4 kann das Schnittstellenmodul 120 ein Sende ¬ modul 124 und ein Empfangsmodul 125 aufweisen. Das Sendemodul 124 ist dazu ausgebildet, im Rahmen des Austauschs der Pro ¬ zessdaten das eigenständige Senden der Prozessdaten über das externe Datennetzwerk 7, beispielsweise in Form der bereit ¬ gestellten Netzwerknachrichten, zu veranlassen. Das Senden der Prozessdaten kann das Sendemodul 124 beispielsweise ver- anlassen, indem es über das Netzwerkmodul 130 einen Sende ¬ kanal 134 öffnet, über welchen die Prozessdaten übertragen werden können. Das Sendemodul 124 kann dem Nachrichtenverteilmodul 5 die Netzwerknachrichten mit den Prozessdaten zur weiteren Verteilung übermitteln. Dabei kann das Sendemodul 124 als sogenannter Publisher fungieren.

Das Empfangsmodul 125 ist dazu ausgebildet, im Rahmen des Austauschs der Prozessdaten das eigenständige Empfangen der Prozessdaten über das externe Datennetzwerk 7, beispiels- weise in Form der abgerufenen Netzwerknachrichten, zu veranlassen. Den Empfang der Prozessdaten kann das Empfangsmodul 125 beispielsweise veranlassen, indem es über das Netzwerkmodul 130 einen Empfangskanal 135 öffnet, über welchen die Prozessdaten übertragen werden können. Das Empfangsmodul 125 kann von dem Nachrichtenverteilmodul 5 die Netzwerknach ¬ richten mit den Prozessdaten abrufen. Dabei kann das Empfangsmodul 125 als sogenannter Subscriber fungieren. Erfolgt kein bidirektionaler Austausch der Prozessdaten mit der externen Dateninfrastruktur 4, kann das Schnittstellenmodul 120 auch nur das Sendemodul 124 oder nur das Empfangsmodul 125 umfassen.

Für die Kommunikation über das externe Datennetzwerk 7, insbesondere für den Austausch der Prozessdaten, kann das Netzwerkmodul 130, wie in Fig. 4 gezeigt, einen oder mehrere Netzwerksockets 132 zur Verfügung stellen. Die Netzwerkso- ckets 132 bilden innerhalb der Verbindungseinheit 100 eine Schnittstelle zu dem externen Datennetzwerk 7. Insbesondere können die Netzwerksockets 132 in Ergänzung zu der physika ¬ lischen Schnittstelle 131 eine Softwareschnittstelle bereit ¬ stellen. Das Sendemodul 124 ist dazu ausgebildet, den Sen- dekanal 134 über einen der Netzwerksockets 132 des Netzwerk ¬ moduls 130 eigenständig zu öffnen. Ebenso ist das Empfangs ¬ modul 125 dazu ausgebildet, den Empfangskanal 135 über einen weiteren der Netzwerksockets 132 eigenständig zu öffnen. Die Verbindungseinheit 100 kann ein Echtzeitsystem 104 und ein Anwendungssystem 106 umfassen. Das Echtzeitsystem 104 kann eine Echtzeitumgebung zur Ausführung zeitkritischer Module der Verbindungseinheit 100 bereitstellen. Beispiels ¬ weise kann das Echtzeitsystem 104 eine Umgebung zur Reali- sierung harter EchtZeitanforderungen bereitstellen. Unter anderem ist sichergestellt, dass die von dem Echtzeitsystem 104 umfassten Module innerhalb vorgegebener Zeiten von ihnen ausgeführte Aufgaben beenden oder Daten bereitstellen, empfangen bzw. weiterleiten. Bei der Verbindungseinheit 100 um- fasst das Echtzeitsystem 104 unter anderem das Feldbusmodul 110 und das Schnittstellenmodul 120, so dass der Austausch der Prozessdaten zwischen dem Feldbusmodul 110 und dem Schnittstellenmodul 120 innerhalb der Echtzeitumgebung er ¬ folgen kann. Bei dem Echtzeitsystem 104 kann es sich bei- spielsweise um ein TwinCAT-System und bei dem Anwendungssys ¬ tem 106 um ein Windows-System handeln. Das Anwendungssystem 106 umfasst alle Module der Verbindungseinheit 100, deren Ausführung zeitlich unkritisch ist, insbesondere Module, die zu variablen Zeiten Aufgaben beenden oder Daten bereitstellen, empfangen bzw. weiterleiten können. Bei der Verbindungseinheit 100 umfasst das Anwen ¬ dungssystem 106 unter anderem das Netzwerkmodul 130. Damit ist das Schnittstellenmodul 120 dazu ausgebildet, als ein in der Echtzeitumgebung 104 ausgeführtes Modul den Sendekanal 134 und den Empfangskanal 135 direkt über das in der Anwen- dungsumgebung 106 ausgeführte Netzwerkmodul 130 zu öffnen. Insbesondere ist das Schnittstellenmodul 120 dazu ausgebil ¬ det, aus der Echtzeitumgebung 104 direkt die Netzwerksockets 132 des in dem Anwendungssystem 106 ausgeführten Netzwerkmoduls 130 zu öffnen.

Die Verbindungseinheit 100, insbesondere das Feldbusmodul 110, kann dazu ausgebildet sein, die Prozessdaten in einem Feldbusdatenformat über den Feldbus 102 zu übertragen. Bei dem Feldbusdatenformat kann es sich beispielsweise um ein binäres Datenformat oder um ein Klartext-Datenformat han ¬ deln. Das Feldbusdatenformat kann durch das auf dem Feldbus 102 implementierten Feldbusprotokoll festgelegt sein.

Die Verbindungseinheit 100, insbesondere das Netzwerkmodul 130 kann dazu ausgebildet sein, die Prozessdaten in einem Netzwerkdatenformat über das externe Datennetzwerk 7 auszu ¬ tauschen. Das Netzwerkdatenformat kann sich von dem Feldbus- datenformat unterscheiden oder aber dem Feldbusdatenformat entsprechen. Das Netzwerkdatenformat kann ebenfalls ein Klartext-Datenformat oder ein binäres Datenformat sein. Bei ¬ spielsweise kann das Netzwerkdatenformat das JSON- Datenformat sein.

Zur Umwandlung der Datenformate kann die Verbindungseinheit 100, wie in Fig. 4 dargestellt, ein Konvertierungsmodul 122 aufweisen. Beispielsweise kann das Konvertierungsmodul 122 Teil des Schnittstellenmoduls 120 sein. Das Konvertierungs ¬ modul 122 ist dazu ausgebildet, die Prozessdaten zwischen dem Feldbusdatenformat und dem Netzwerkdatenformat zu kon ¬ vertieren. Das Konvertierungsmodul 122 kann als Teil des Echtzeitsystems 104 der Verbindungseinheit 100 ausgebildet sein .

Die Verbindungseinheit 100 kann, wie in Fig. 4 ebenfalls dargestellt, ein Speichermodul 150 umfassen. Das Speicher ¬ modul 150 ist dazu ausgebildet, die Prozessdaten vor einer Weiterleitung über das externe Datennetzwerk 7 und/oder vor einer Weiterleitung über den Feldbus 102 in der Verbindungseinheit 100 zwischenzuspeichern . Das Speichermodul 150 kann die Prozessdaten insbesondere dann Zwischenspeichern, wenn das Feldbusmodul 110 eingerichtet ist, die Prozessdaten pe ¬ riodisch in den ersten Zeitabständen über den Feldbus 102 auszutauschen, und das Schnittstellenmodul 120 dazu einge ¬ richtet ist, die Prozessdaten periodisch in den zweiten Zeitabständen oder ereignisgesteuert über das externe Datennetz ¬ werk 7 auszutauschen.

Die Verbindungseinheit 100 kann auch dazu ausgebildet sein, die Prozessdaten in dem Speichermodul 150 zwischenzuspei ¬ chern, falls die Verbindung zu der externen Dateninfrastruktur 4 über das externe Datennetzwerk 7 unterbrochen ist. Die gespeicherten Prozessdaten können dann nach einem Wiederherstellen der Verbindung über das externe Datennetzwerk 7 gesammelt an die externe Dateninfrastruktur 4 übertragen werden. Alternativ oder zusätzlich können die Prozessdaten auch gleichzeitig sowohl in dem Speichermodul gespeichert werden, als auch über das externe Datennetzwerk 7 weitergeleitet werden .

Das Speichermodul 150 kann einen Ringpuffer umfassen, in welchem alle von dem Feldbusmodul 110 empfangenen Prozess ¬ daten eingefügt werden. Dabei können bei vollem Speichermo- dul 150 die jeweils ältesten Prozessdaten überschrieben werden. Das Speichermodul 150 kann beispielsweise eine in die Verbindungseinheit 100 integrierte oder einsteckbare Spei ¬ cherkarte, beispielsweise als eine SD-Karte, umfassen. Das Speichermodul 150 kann auch einen in die Verbindungseinheit integrierten Speicherchip umfassen.

Bei alternativen Ausführungsformen der Verbindungseinheit 100 können die Prozessdaten das Speichermodul 150, das Konvertierungsmodul 122 und das Schnittstellenmodul 120 auch in einer anderen als der in Fig. 4 dargestellten Reihenfolge durchlaufen. Beispielsweise können die Prozessdaten nach dem Empfang über das Feldbusmodul 110 zunächst in dem Konvertie- rungsmodul 122 konvertiert werden und anschließend in dem Speichermodul 150 gespeichert werden.

Die Verbindungseinheit 100 kann auch eine Echtzeituhr 155 aufweisen, wie es in Fig. 4 dargestellt ist. Die Echtzeituhr 155 ist dazu ausgebildet, den Modulen der Verbindungseinheit 100 ein Zeitsignal zur Verfügung zu stellen. Bei dem Zeitsignal kann es sich beispielsweise um eine aktuelle Uhrzeit handeln. Beispielsweise kann die Echtzeituhr 155 ihr Zeitsignal dem Feldbusmodul 110, dem Schnittstellenmodul 120 und/oder dem Speichermodul 150 zur Verfügung stellen. Die Echtzeituhr 155 kann dazu ausgebildet sein, über das Netzwerkmodul 130 mit einer Referenzzeit aus dem externen Daten ¬ netzwerk 7 synchronisiert zu werden. Die Synchronisierung kann beispielsweise mittels des SNTP-Protokolls erfolgen.

Das Zeitsignal der Echtzeituhr 155 kann beispielsweise den Prozessdaten als Zeitstempel nach einem Empfang über den Feldbus 102 und vor einer Weiterleitung an die externe Dateninfrastruktur 4 über das Schnittstellenmodul 120 und das Netzwerkmodul 130 hinzugefügt werden. Das Hinzufügen des Zeitstempels kann insbesondere vor einem Speichern der Pro ¬ zessdaten in dem Speichermodul 150 erfolgen. Die Echtzeituhr 155 kann als Teil des Echtzeitsystems 104 der Verbindungs ¬ einheit 100 ausgebildet sein.

Für die Absicherung des Austauschs über das externe Daten ¬ netzwerk 7 kann die Verbindungseinheit 100 ein, in Fig. 4 nicht dargestelltes Sicherheitsmodul umfassen. In dem Si ¬ cherheitsmodul können beispielsweise bei der Verschlüsselung verwendete Schlüssel bzw. Passwörter hinterlegt sein und verwaltete werden. Auch kann das Sicherheitsmodul Dienste zum Ver- und Entschlüsseln der Prozessdaten bereitstellen. Bei dem Verschlüsselungsmodul kann es sich beispielsweise um einen TPM-Chip (trusted platform module chip) handeln.

Zur Konfiguration des ersten Überwachungssystems 30 umfasst die Verbindungseinheit 100 ein Servermodul 140. Das Server ¬ modul 140 ist mit dem Netzwerkmodul 130 verbunden und dazu ausgebildet, dem Zugriffsmodul 9 des externen Rechners 8 über das externe Datennetzwerk 7 die für die Konfiguration der ersten Überwachungseinheit 30 benötigten Konfigurations ¬ daten zur Verfügung zu stellen. Das Servermodul 140 kann beispielsweise als ein Webserver ausgebildet sein, der die Konfigurationsdaten über eine von dem Zugriffsmodul 9 als Browser abrufbare Website zur Verfügung stellt. Alternativ oder zusätzlich kann das Servermodul 140 auch dazu ausgebil ¬ det sein, die Konfigurationsdaten über eine direkte Datenverbindung, beispielsweise in Form von Netzwerknachrichten, zur Verfügung zu stellen. Zur Anbindung an das externe Datennetzwerk ist das Servermodul 140, wie das Schnittstellen ¬ modul 120, dazu ausgebildet, eine Verbindung zu einem der durch das Netzwerkmodul 130 bereitgestellten Netzwerksockets 132 aufzubauen.

Die Verbindungseinheit 100 ist dazu ausgebildet, das erste Überwachungssystem 30 auf Grundlage der Konfigurationsdaten zu konfigurieren. Durch eine Änderung der Konfigurationsdaten kann die Konfiguration des ersten Überwachungssystems 30 von dem Zugriffsmodul 9 des externen Rechners 8 über das Servermodul 140 geändert werden. Insbesondere können über das Servermodul 140 der Verbindungseinheit 100 das Schnitt- Stellenmodul 120, das Speichermodul 150 und das Feldbusmodul 110 mit dem Feldbus 102 und den Signaleinheiten 40, 41, 42, 43 konfiguriert werden. Die Konfiguration des Speichermoduls 150 umfasst unter an ¬ derem Einstellungen bezüglich der Zwischenspeicherung der Prozessdaten, beispielsweise Zeitpunkte und Dauer der Zwi ¬ schenspeicherung und Zeitpunkte der Weiterleitung der ge- speicherten Prozessdaten an die externe Dateninfrastruktur 4. Im Rahmen der Konfiguration des Schnittstellenmoduls 120 kann unter anderem festgelegt werden die Adresse der externen Dateninfrastruktur 4, die für die Kommunikation mit der externen Dateninfrastruktur 4 verwendeten Protokolle und Zu- gangsdaten, die zur Absicherung der Kommunikation verwendeten Zertifikate und Passwörter und die Art und Weise des Austauschs der Prozessdaten mit der externen Dateninfrastruktur 4. Beispielsweise können die an die externe Dateninfrastruktur 4 weiterzuleitenden oder von der externen Dateninfrastruktur 4 abzurufenden Prozessdaten, sowie die Zeitpunkte des Daten- austauschs und gegebenenfalls das den Austausch der Prozess ¬ daten auslösende Ereignis über die Konfiguration des Schnittstellenmoduls 120 festgelegt werden. Auch kann das für den Austausch mit der externen Dateninfrastruktur 4 verwendete Netzwerkdatenformat, wie etwa ein binäres Datenfor ¬ mat oder ein Klartextformat wie das JSON-Format, über die Konfiguration des Schnittstellenmoduls 120 ausgewählt wer- den.

Das Feldbusmodul 110 umfasst neben dem Busmaster 112 ein Konfigurationsmodul 114. Das Konfigurationsmodul 114 ist dazu ausgebildet, die Konfigurationsdaten für das Feldbus- modul 110, den Feldbus 102 und die Signaleinheiten 40, 41, 42, 43 bereitzustellen. Das Konfigurationsmodul 114 kann beispielsweise dazu ausgebildet sein, nach einer erstmaligen Bestückung des ersten Überwachungssystems 30 mit den Signal ¬ einheiten 40, 41, 42, 43 die Konfigurationsdaten, die den Feldbus 102 und die Signaleinheiten 40, 41, 42, 43 betreffen, zu ermitteln und dem Servermodul 140 zur Verfügung zu stel ¬ len . Das Konfigurationsmodul 114 ist dazu ausgebildet, eine Ab ¬ frage der an den Feldbus 120 angeschlossenen Signaleinheiten 40, 41, 42, 43 durch den Busmaster 112 zu veranlassen. Bei der Abfrage durch den Busmaster 112 können die Signaleinhei- ten 40, 41, 42, 43 dazu veranlasst werden, ihre aktuellen Konfigurationsdaten an den Busmaster 112 und das Konfigurationsmodul 114 zu übermitteln. Beispielsweise können die Signaleinheiten 40, 41, 42, 43 ihre Konfigurationsdaten in das auf dem Feldbus 102 umlaufende Datentelegramm einfügen und der Busmaster 112 die empfangenen Konfigurationsdaten an das Konfigurationsmodul 114 weiterleiten. Das Konfigurati ¬ onsmodul 114 übermittelt dann die Konfigurationsdaten an das Servermodul 140. Die von dem Konfigurationsmodul 114 an das Servermodul 140 übermittelten Konfigurationsdaten können un- ter anderem umfassen eine Anzahl der an den Feldbus 102 angeschlossenen Signaleinheiten, jeweils den Typ der Signaleinheiten oder eine Anzahl oder Art der an den Signaleinheiten vorhandenen Feldanschlüsse. Das Konfigurationsmodul 114 ist auch dazu ausgebildet, nach einer Änderung der Konfigu- rationsdaten die geänderten Konfigurationsdaten von dem Servermodul 140 an den Busmaster 112 oder die Signaleinheiten 40, 41, 42, 43 weiterzuleiten .

Vor einer Inbetriebnahme der Überwachungssysteme 30, 31 wird die Verbindungseinheit 100 mit den Signaleinheiten 40, 41, 42, 43, 50 über den Feldbus 102 verbunden. Nach einer Inbetriebnahme der Überwachungssysteme 30, 31 können die Konfi ¬ gurationsdaten des Feldbusses 102 und der Signaleinheiten 40, 41, 42, 43, 50 in die Verbindungseinheit 100 eingelesen werden, beispielsweise durch das Konfigurationsmodul 114 des Feldbusmoduls 110. Nach einem Anschluss der Verbindungseinheit 100 an das externe Datennetzwerk 7 kann über das Zugriffsmodul 9 des an das externe Datennetzwerk 7 angeschlos ¬ senen externen Rechners 8 auf die Konfigurationsdaten der Überwachungssysteme 30, 31, insbesondere auf die Konfigura ¬ tionsdaten des Feldbusses 102 und der Signaleinheiten 40, 41, 42, 43, 50 zugegriffen werden. Der Zugriff kann beispielsweise über die durch das Servermodul 140 zur Verfügung gestellte Website erfolgen. Über das Zugriffsmodul 9 des externen Rechners 8 können zur Konfiguration der Überwachungssystem 30, 31 die bereitgestellten Konfigurationsdaten geändert werden. Nach einem Zurückspielen der Konfigurationsdaten in die Module und Einheiten der Überwachungssysteme 30, 31, insbesondere in die Module der Verbindungseinheit 100 und in die Signaleinheiten 40, 41, 42, 43, 50 sind die Überwachungssysteme 30, 31 für den Austausch der Prozessdaten zwischen den Signaleinheiten 40, 41, 42, 43, 50 und der externen Dateninfrastruktur 4 konfiguriert .

Nachdem die Verbindungseinheit 100 der Überwachungssysteme 30, 31 dazu ausgebildet ist, die Prozessdaten eigenständig und unabhängig von der Steuerung der durch die Automatisierungssysteme 1, 2, 3 gesteuerten Automatisierungsprozesse, insbesondere unabhängig von der Steuereinheit 12 mit der externen Dateninfrastruktur auszutauschen, können die Überwachungssysteme 30, 31 einfach und kostengünstig in die Au ¬ tomatisierungssysteme 1, 2, 3 integriert werden oder in be ¬ stehenden Automatisierungssystemen nachgerüstet werden. Ins- besondere können sie einfach und kostengünstig an bestehen ¬ den Anlagen, Maschinen oder Gebäuden nachgerüstet werden. Die Überwachungssysteme 30, 31 bieten eine eigenständige und von der Steuerung 12 unabhängige Lösung für die Erfassung und Verteilung der Prozessdaten.

Durch die Möglichkeit, universelle Protokolle für den Aus ¬ tausch der Prozessdaten über das externe Datennetzwerk 7 zu verwenden, können die Überwachungssysteme 30, 31 und die Verbindungseinheit 100 sowohl in öffentlichen, als auch in abgeschlossen, sowohl in weltweiten, als auch in lokalen externen Datennetzwerken verwendet werden. In der externen Dateninfrastruktur 4 können eine Vielzahl von Datendiensten zur Analyse, statistischen Auswertung, Verarbeitung, Überwachung oder Visualisierung der Prozessdaten ausgeführt werden. Außerdem können die Datendienste eingesetzt werden, um abhängig von den eingehenden Prozessdaten Benachrichtigungen über das externe Datennetzwerk 7 zu verschicken, beispielsweise zur Anforderung einer Wartung oder Reparatur.

Bezugs zeichenliste

1 erstes Automatisierungssystem

2 zweites Automatisierungssystem

3 drittes Automatisierungssystem

4 externe Dateninfrastruktur

5 Nachrichtenverteilmodul

6 Datendienste

7 externes Datennetzwerk

8 externer Rechner

9 Zugriffsmodul

10 Steuerebene

12 Steuereinheit

14 Anlagenfeldbus

20 Feldebene

22 Koppeleinheit

24 Anlagensignaleinheiten

25 Feldanschluss

26 Sensor

28 Aktor

29 Sensor-Aktor-Einheit

30 erstes Überwachungssystem

31 zweites Überwachungssystem

40 erste Signaleinheit

41 zweite Signaleinheit

42 dritte Signaleinheit

43 weitere dritte Signaleinheit

45 Feldbusschnittstelle

50 vierte Signaleinheit

52 zweite Feldbusschnittstelle

100 Verbindungseinheit

102 Feldbus

104 EchtzeitSystem

106 AnwendungsSystem

110 Feldbusmodul

112 Busmaster

114 Konfigurationsmodul SchnittStellenmodul

Konvertierungsmodul

Sendemodul

Empfangsmodul

Netzwerkmodul

physikalische Schnittstelle

Netzwerksocket

Sendekanal

Empfangskanal

Servermodul

Speichermodul

Echtzeituhr