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Title:
CONSTRUCTION PANEL FOR A SIDE OF AN ITEM OF FURNITURE, METHOD FOR PRODUCING SAID TYPE OF CONSTRUCTION PANEL AND SIDE OF AN ITEM OF FURNITURE AND FURNITURE BODY OR ITEM OF FURNITURE HAVING A SIDE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/158151
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a construction panel (40) for a side of an item of furniture of a furniture body (10), comprising a plate-shaped central part (41) having a first front surface (411) and other front surfaces (412, 413, 414), and a cut-out (42) is arranged in the central part (41), said cut-out extending at least along one section of the first front surface (411) of the construction panel and is used to accommodate a stop (30) which guides a moveable furniture part. The construction panel (40) is characterized in that it comprises, in the region of at least one of the additional front surfaces (412, 413, 414), at least one machinable section (412', 413', 414') which is outside of the cut-out (42). The invention also relates to a method for producing said type of construction panel (40) and a side of an item of furniture and item of furniture body (10) or an item of furniture having said type of side.

Inventors:
POPPENBORG NORBERT (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/054528
Publication Date:
September 07, 2018
Filing Date:
February 23, 2018
Export Citation:
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Assignee:
AMBIGENCE GMBH & CO KG (DE)
International Classes:
A47B96/20; E05D15/46
Foreign References:
DE1559963A11969-12-18
DE202013003189U12014-07-10
Attorney, Agent or Firm:
KLEINE, Hubertus et al. (DE)
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Claims:
Ansprüche

1 . Bauplatte (40) für eine Möbelwand eines Möbelkorpus (10), aufweisend einen plattenförmigen Kern (41 ), der eine erste Stirnseite (41 1 ) sowie weitere Stirnseiten (412, 413, 414) aufweist und wobei eine Ausnehmung (42) im Kern (41 ) angeordnet ist, die sich zumindest entlang eines Abschnitts der ersten Stirnseite (41 1 ) der Bauplatte erstreckt und der Aufnahme eines Beschlags (30) dient, der ein bewegbares Möbelteil führt, dadurch gekennzeichnet, dass

die Bauplatte (40) im Bereich zumindest einer der weiteren Stirnseiten (412, 413, 414) mindestens einen zerspanbaren Abschnitt (412', 413', 414') aufweist, der außerhalb der Ausnehmung (42) liegt.

2. Bauplatte (40) nach Anspruch 1 , bei der der Kern (41 ) zwischen zwei seitlich aufgebrachten Decklagen (43a, 43b) angeordnet ist.

3. Bauplatte (40) nach Anspruch 1 oder 2, bei der der Beschlag (30) in der Ausnehmung (42) aufgenommen ist.

4. Bauplatte (40) nach Anspruch 3, bei der der Beschlag eine Gehäuseaußenwandung aufweist.

5. Bauplatte (40) nach Anspruch 3, bei der Beschlag (30) mit dem Kern (41 ) und/oder zumindest einer der Decklagen (43a, 43b) verbunden ist.

6. Bauplatte (40) nach Anspruch 5, bei der der Beschlag (30) mit dem Kern (41 , 41 ) und/oder zumindest einer der beiden Decklagen (43a, 43b) verklebt ist.

7. Bauplatte (40) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei der der Kern (41 ) aus zwei Kernhälften (41 a, 41 b) gebildet ist, die in einer Ebene parallel zu Seitenflächen der Bauplatte (40) aneinander liegen.

8. Bauplatte (40) nach Anspruch 7, bei der zumindest eine der Kernhälften (41 a, 41 b) entlang eines Randes der jeweiligen Ausnehmung (42a, 42b) eine reduzierte Dicke aufweist, derart, dass zur Ausnehmung (42a, 42b) hin eine Absatzfläche (415a, 415b) gebildet ist, auf der der Beschlag (30) mit mindestens einer über seinen Rand hervorstehenden Lasche (302) aufliegt.

9. Bauplatte (40) nach Anspruch 8, bei der aus der mindestens einen Lasche (302) mindestens eine Krampe (303) ausgestellt ist, die im Bereich der Absatzfläche (416a, 41 6b) in das Material mindestens einer Kernhälfte (41 a, 41 b) eingepresst ist.

10. Bauplatte (40) nach einem der Ansprüche 4 bis 9, bei der der Beschlag (30) eine Gehäuseaußenwandung (301 ) aufweist, deren maximaler Abstand kleiner ist als die Dicke des Kerns (41 ).

1 1 . Bauplatte (40) nach einem der Ansprüche 4 bis 10, bei der der Beschlag (30) ein Hebelwerk (31 ) aufweist, wobei das Hebelwerk (31 ) das bewegliche Möbelteil führt.

12. Bauplatte (40) nach Anspruch 1 1 , bei der sich das Hebelwerk (31 ) im geschlossenen Zustand des beweglichen Möbelteils im Bereich der Ausnehmung (42) befindet.

13. Bauplatte (40) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, aufweisend eine Dicke zwischen 15 mm und 20 mm.

14. Bauplatte (40) nach einem der Ansprüche 1 bis 13, aufweisend einen integrierten Datenträger, in dem Informationen zu der Bauplatte (40) und/oder einem integrierten Beschlag (30) gespeichert sind.

15. Bauplatte (40) nach Anspruch 14, aufweisend einen integrierten Transponder, der den Datenträger umfasst.

1 6. Bauplatte (40) nach einem der Ansprüche 1 bis 15, bei der eine Position des mindestens einen zerspanbare Abschnitts (412', 413', 414') markiert ist.

17. Bauplatte (40) nach Anspruch 16, bei der eine Markierung für die Position des mindestens einen zerspanbaren Abschnitts (412', 413', 414') auf einer abziehbaren Schutzfolie angebracht ist.

18. Bauplatte (40) nach Anspruch 15 und 17, bei der eine Position des integrierten Transponders ebenfalls auf der abziehbaren Schutzfolie markiert ist.

19. Bauplatte (40) nach einem der Ansprüche 1 bis 1 8, bei der ein Wandaufhänger (32) integriert ist. 20. Bauplatte (40) nach Anspruch 19, bei der der Wandaufhänger (32) an dem Beschlag (30) montiert ist.

21 . Bauplatte (40) nach Anspruch 4, bei der die Stirnseite (41 1 ) mit der Ausnehmung (42) eine Schmalseitenbeschichtung (1 34) aufweist, die zumin- dest Teile einer Stirnseite der Gehäuseaußenwandung (301 ) des Beschlags (30) mittelbar oder unmittelbar verdeckt.

22. Bauplatte nach Anspruch 21 , bei der sich die Schmalseitenbeschichtung (1 34) ein- oder mehrteilig über die gesamte Länge der Stirnseite (41 1 ) er- streckt.

23. Bauplatte (40) nach Anspruch 21 , bei der die Schmalseitenbeschichtung als Kantenumleimer (134) ausgeführt ist. 24. Bauplatte (40) nach Anspruch 21 , bei der die Schmalseitenbeschichtung als Abdeckplatte oder Abdeckleiste ausgeführt ist.

25. Bauplatte (49) nach Anspruch 1 1 , bei der sich das Hebelwerk (31 ) im eingefahrenen Zustand zwischen den Decklagen (43a, 43b) befindet.

26. Verfahren zum Herstellen einer Bauplatte (40), gekennzeichnet durch die folgenden Schritte:

- Bereitstellen eines plattenförmigen Kerns (41 );

- Einbringen einer Ausnehmung (42) in den Kern (41 ), die sich zumin- dest entlang eines Abschnitts einer ersten Stirnseite (41 1 ) des Kerns

(41 ) erstreckt, wobei an zumindest einer weiteren Stirnseite (41 2, 41 3, 414) des Kerns (41 ) außerhalb der Ausnehmung (42) mindestens ein überstehender zerspanbarer Abschnitt (41 2', 41 3', 414') verbleibt;

- Aufbringen von wenigstens einer seitlichen Decklage (43a, 43b) auf den Kern (41 ) vor oder nach dem Einbringen der Ausnehmung (42); und

- Anordnen eines Beschlags (30) in der Ausnehmung vor oder nach aufbringen der seitlichen Decklage (43a, 43b).

27. Verfahren nach Anspruch 26, wobei in einem weiteren Schritt der mindestens eine überstehende zerspanbare Abschnitt (412', 413', 414') von außen erkennbar markiert wird.

28. Verfahren nach Anspruch 27, wobei auf den Decklagen (43a, 43b) eine Schutzfolie aufgebracht wird, auf der mindestens eine zerspanbare Abschnitt (412', 413', 414') markiert ist.

29. Verfahren nach einem der Ansprüche 26 bis 28, wobei eine Schmalseiten- beschichtung (134) auf die erste Stirnseite (41 1 ) vor dem Einsetzen des Beschlags (30) in die Ausnehmung aufgebracht wird und die Schmalsei- tenbeschichtung zumindest Teile der Stirnseite einer Gehäusewandung des Beschlags (30) verdeckt.

30. Verfahren nach einem der Ansprüche 26 bis 28, wobei eine Schmalseiten- beschichtung (134) auf die erste Stirnseite (41 1 ) nach dem Einsetzen des Beschlags (30) in die Ausnehmung aufgebracht wird und die Schmalsei- tenbeschichtung zumindest Teile der Stirnseite einer Gehäusewandung des Beschlags (30) verdeckt.

31 . Verfahren zum Herstellen einer Möbelwand, gekennzeichnet durch ein zerspanendes Bearbeiten, insbesondere Ablängen einer Bauplatte (40) mit einem integrierten Beschlag (30) in zumindest einem zerspanbaren Abschnitt (412', 413', 414').

32. Möbel oder Möbelkorpus (10), aufweisend mindestens eine Möbelwand, die aus einer Bauplatte (40) nach einem der Ansprüche 1 bis 25 gemäß Anspruch 31 hergestellt ist.

33. Möbel oder Möbelkorpus (10) nach Anspruch 32, bei dem die Möbelwand eine Seitenwand (13) oder eine Zwischenwand (14) ist und bei dem der Beschlag (30) ein Klappenbeschlag oder ein Türbeschlag ist.

Description:
Bauplatte für eine Möbelwand, Verfahren zur Herstellung einer solchen Bauplatte und einer Möbelwand sowie Möbelkorpus oder Möbel mit einer

Möbelwand

Die Erfindung betrifft eine Bauplatte für eine Möbelwand eines Möbelkorpus mit einem plattenförmigen Kern, der eine erste Stirnseite sowie weitere Stirnseiten aufweist, wobei eine Ausnehmung im Kern angeordnet ist, die sich zumindest entlang eines Abschnitts der ersten Stirnseite der Bauplatte erstreckt und der Aufnahme eines Beschlags dient, der ein bewegbares Möbelteil führt. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Herstellung einer derartigen Bauplatte sowie einer Möbelwand und einen Möbelkorpus oder ein Möbel mit einer derartigen Möbelwand.

Möbel, insbesondere Küchenmöbel wie Unterschränke oder Hängeschränke weisen in der Regel einen nach vorne offenen Möbelkorpus auf, an dem über Beschläge geführte bewegbare Möbelteile montiert sind. Die bewegbar geführten Möbelteile können Schubkästen mit einer Schubkastenfront oder Türen o- der Klappen sein, die bei einem Möbelkorpus einzeln oder in unterschiedlichen Kombinationen eingesetzt werden können. Die vorliegende Anmeldung bezieht sich insbesondere auf die Verwendung von Türen und Klappen als bewegbaren Möbelteilen. Türen und Klappen werden im Rahmen dieser Anmeldung anhand der Ausrichtung ihrer Schwenkachse unterschieden, die bei Türen vertikal und bei Klappen horizontal verläuft.

Die Türen und Klappen können hierbei einteilig sein oder aus mehreren Einzelteilen bestehen, wie zum Beispiel eine Faltklappe, bei der verschiedene Teile der Klappe sich im Bewegungsablauf relativ zueinander bewegen.

Zur Führung von Türen werden in der Regel Türscharniere verwendet, die an der Seite der Schwenkachse zwischen Möbelkorpus und Tür angeordnet sind. Eine vergleichbare Anordnung von Scharnieren kann grundsätzlich auch bei Klappen eingesetzt werden. Diese Scharniere sind dann entlang einer oberen Seitenkante der Klappe angeordnet. Häufig ist es jedoch gewünscht, die Klappen in einer kombinierten Schwenk- und Schiebebewegung zu öffnen, um, beispielsweise bei einem Hängeschrank, einen größtmöglichen Zugang zum Schrankinnenraum zu erhalten, ohne dass die Klappe bis in eine waagerechte Position verschwenkt werden muss, in der sie vom Benutzer zum Schließen nicht oder nur noch schlecht erreichbar ist. Aus diesem Grund haben sich spezielle Klappenbeschläge etabliert, die nicht entlang der Schwenkachse zwischen dem Möbelkorpus und der Klappe angeordnet werden, sondern seitlich an (in der Regel beiden) Seitenkanten zwischen der Klappe und der Seiten- wand des Möbelkorpus.

Bekannt sind derartige Türscharniere oder Klappenbeschläge zur Montage an einer Innenseite der Seitenwand oder der Seitenwände des Möbelkorpus. Die Beschläge ragen dabei jedoch unvermeidbar in den Innenraum des Möbelkor- pus, was zum einen den nutzbaren Stauraum innerhalb des Möbelkorpus verringert und zum anderen auch eine Strukturierung des Innenraums des Möbelkorpus beeinträchtigt. Ebenso wird eine Reinigung des Innenraums, insbesondere der Innenseite der Seitenwand des Möbelkorpus, durch die aufmontierten Beschläge erschwert. Nicht zuletzt ist eine Seitenwand, auf der keine Beschlä- ge montiert sind, aus optischen Gründen erstrebenswert.

Zur Montage von Türscharnieren ist es bekannt, in eine Stirnseite einer Seitenwand eine Tasche zu fräsen, in die das Türscharnier von vorne einsetzbar ist. Auf diese Weise bleibt die Innenseite der Seitenwand frei. Ein zum Einsatz in einer derartigen eingefrästen Tasche geeignetes Scharnier ist beispielsweise aus der Druckschrift DE 1 559963 bekannt.

Zur Verwendung eines derartigen Scharniers wird von der Stirnseite einer bereits für den Möbelkorpus vorbereiteten Möbelwand, insbesondere Seitenwand, die genannte Einfräsung vorgenommen. Diese Vorgehensweise eignet sich jedoch nur für Türscharniere mit einer sehr geringen Einbautiefe. Dieses liegt in der beschränkten Frästiefe begründet, mit der wirtschaftlich im Herstellungs- prozess eine derartige Tasche von der Stirnseite aus in die Möbelwand gefräst werden kann. Auch die Einbaudicke des in eine solche eingefräste Tasche ein- gesetzten Türscharniers ist sehr begrenzt, da Möbelwände üblicherweise nur eine Wandstärke von etwa 1 6-20 mm (Millimetern) aufweisen. Beim Fräsvorgang muss eine gewisse Mindestwandstärke seitlich der ausgefrästen Taschen verbleiben, da eine zu dünne Wand bereits im Fräsvorgang reißen oder brechen würde bzw. so deformiert würde, dass sie keine einwandfreie Oberfläche mehr aufweist.

Bereits der Einsatz größerer und komplexer Türscharniere ist auf diese Weise nicht möglich. Klappenscharniere weisen in der Regel eine große Einbautiefe im Bereich von mehr als 1 0 oder 1 5 cm (Zentimetern) auf, die durch eine Fräsung von der Stirnseite aus nicht zu erzielen ist.

Aus der Druckschrift DE 20 201 3 003 1 89 U1 ist eine Seitenwand für einen Möbelkorpus bekannt, die abschnittsweise aus unterschiedlichen Teilen besteht. Insbesondere ist ein hinterer, der Möbelfront abgewandter Teil herkömmlich ausgebildet, z. B. durch ein beschichtetes Holzelement. Ein vorderer Teil der Seitenwand ist durch ein in der genannten Schrift nicht näher beschriebenes Gehäuse gebildet, das eine stirnseitige Öffnung aufweist, in die ein Be- schlag eingeschoben werden kann. Das Gehäuse ist z.B. über Dübel oder Schrauben mit dem herkömmlichen Teil der Seitenwand verbunden. Da das Gehäuse mit dünneren Gehäusewandungen versehen werden kann, als durch eine Einfräsung möglich ist und auch größere Einbautiefen ermöglicht, kann dieses Gehäuse auch zur Aufnahme größerer Türscharniere oder eines Klap- penbeschlags eingesetzt werden. Die Oberflächenoptik und Haptik des Gehäuses wird in der Regel jedoch nicht genau der des herkömmlichen Teils der Seitenwand entsprechen, sodass eine einheitliche Oberfläche der Seitenwand nicht erhalten werden kann. Zudem wird ein Übergang zwischen den beiden Gehäuseteilen sichtbar und gegebenenfalls auch fühlbar sein.

Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Möbel oder Möbelkorpus zu schaffen, der oder das leicht mit beispielsweise einem Beschlag mit einer größeren Einbautiefe ausgestattet sein kann und dennoch mit geringem Herstellungsaufwand gefertigt werden kann. Zudem soll der Möbelkorpus sich durch eine einheitliche Oberflächenbeschaffenheit sowohl auf seiner Außenais auch seiner Innenseite auszeichnen. Es ist eine weitere Aufgabe, eine Bauplatte für eine Möbelwand eines derartigen Möbelkorpus bereitzustellen, mit der eine unaufwändige Herstellung des Korpus möglich ist. Schließlich ist es eine Aufgabe, ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Bauplatte und einer Mö- beiwand anzugeben.

Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Bauplatte, einen Möbelkorpus, ein Möbel, sowie ein Verfahren zur Herstellung einer Bauplatte bzw. einer Möbelwand mit den Merkmalen des jeweiligen unabhängigen Anspruchs. Vorteilhafte Ausge- staltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.

Eine erfindungsgemäße Bauplatte zeichnet sich dadurch aus, dass sie im Bereich zumindest einer der weiteren Stirnseiten mindestens einen zerspanbaren Abschnitt aufweist, der außerhalb der Ausnehmung liegt. Die für den Beschlag vorbereitete oder ihn bereits aufweisende Bauplatte kann wie eine übliche Materialplatte innerhalb des zerspanbaren Abschnitts bearbeitet, z.B. abgelängt werden, um eine Möbelwand für einen Möbelkorpus zu fertigen. Mit wenigen und vor allem konventionellen Bearbeitungsschritten kann ein Möbelkorpus ge- fertigt werden, der mit elegant in der Möbelwand aufgenommenen Beschlägen versehen ist. Auch Beschläge mit einer großen Einbautiefe können eingesetzt werden, wenn sie bei der Herstellung der Bauplatte bereits in diese integriert werden. In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Bauplatte ist der Kern zwischen zwei seitlich aufgebrachten Decklagen angeordnet. Bevorzugt ist der Beschlag in der Ausnehmung aufgenommen. Die Bauplatte ist dann ein Verbundelement aus einem Kern und Decklagen, wobei die zur Aufnahme des Beschlags notwendige Ausnehmung im Kern erfindungsgemäß bereits bei der Herstellung der Bauplatte eingebracht wird, bevor die Decklagen aufgebracht werden. So bestehen keine Einschränkungen für die Größe der Ausnehmung, wie sie bei einem Einbringen der Ausnehmung für den Beschlag bei einer bereits mit Decklagen versehenen Bauplatte vorliegen. So können auch große, in ihrer Tiefe beispielsweise die gesamte oder annähernd gesamte Breite der späteren Möbelwand einnehmende Beschläge eingesetzt werden. Gleichzeitig weist die Bauplatte auf beiden Seitenflächen jeweils eine bevorzugt einstückige, durchgehende Decklage auf.

In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Bauplatte weist der Beschlag eine Gehäusewandung auf und ist, beispielsweise mit dieser Gehäusewandung mit dem Kern verschraubt und/oder verklammert und/oder verklebt, bevorzugt bevor die Decklagen aufgebracht werden. Es entsteht so eine Bauplatte für einen Möbelkorpus mit einem fest integrierten Beschlag, wodurch die Herstellung des Möbelkorpus vereinfacht wird.

In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Bauplatte ist der Kern aus zwei Kernhälften gebildet, die in einer Ebene parallel zu Seitenflächen der Bauplatte aneinander liegen. Bevorzugt ist der Beschlag mit den Kernhälften und/oder zumindest einer der Decklagen verbunden, um auf ihn wirkende Kräfte möglichst sicher an die Bauplatte weiterleiten zu können. Beispielsweise kann zur Verbindung mindestens eine der Kernhälften entlang eines Randes der jeweiligen Ausnehmung eine reduzierte Dicke aufweisen, derart, dass zur Ausnehmung hin eine Absatzflä- che gebildet ist, auf der der Beschlag mit mindestens einer über seinen Rand hervorstehenden Lasche aufliegt. Bevorzugt ist dabei aus der mindestens einen Lasche mindestens eine Krampe ausgestellt, die im Bereich der Absatzfläche in das Material mindestens einer Kernhälfte eingepresst ist. Dieses stellt eine im Herstellungsprozess der Wand besonders einfache Verbindungsart dar, um den Beschlag mit dem Kern zu verbinden. Alternativ oder zusätzlich kann der Beschlag mit dem Kern und/oder zumindest einer der beiden Decklagen verklebt sein. In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Bauplatte weist der Beschlag zwei Gehäuseaußenwandungen aufweist, deren maximaler Abstand kleiner ist als die Dicke des Kerns, so dass der Beschlag in der Bauplatte aufgenommen ist, ohne dass er sich außen auf den Decklagen abzeichnet. Für den Beschlag steht eine Einbaubreite zu Verfügung, die maximal der Dicke des Kerns ent- spricht. Auch bei einer Bauplatte in üblicher Stärke von Möbelwänden können so Beschläge eingesetzt werden, deren Breite bis zu etwa 20 mm beträgt.

In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Bauplatte weist der Beschlag ein Hebelwerk auf, das das bewegliche Möbelteil führt. Bevorzugt befindet sich im geschlossenen Zustand des beweglichen Möbelteils das Hebelwerk zwischen den Decklagen. Der Beschlag ist dann so vollständig im Möbelkorpus integriert, dass - unvermeidbar - nur das Hebelwerk, und auch dieses nur im geöffneten Zustand des bewegbaren Möbelteils, sichtbar ist. In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Bauplatte umfasst diese einen integrierten Datenträger, in dem Informationen zu der Bauplatte und/oder einem integrierten Beschlag gespeichert sind. Bevorzugt weist sie zudem einen integrierten Transponder, z.B. einen RFI D-Transponder auf, der den Datenträger umfasst und der drahtlos ausgelesen werden kann. Bei einem Möbelher- steller kann so durch ein Auslesen z.B. unmittelbar an einer Bearbeitungsmaschine sichergestellt werden, dass der richtige Typ Bauplatte für ein herzustellendes Möbel zugeführt wird.

In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Bauplatte ist eine Position des mindestens einen zerspanbare Abschnitts markiert, z.B. auf einer abziehbaren Schutzfolie. Auch eine Position eines integrierten Transponders kann auf der abziehbaren Schutzfolie markiert sein, um eine fehlerhafte Bearbeitung zu verhindern. In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Bauplatte ist ein Wandaufhänger integriert, der zu großflächigen Kraftübertragung an dem Beschlag montiert sein kann. In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Bauplatte ist auf mindestens eine der Stirnseite beider Kernhälften bzw. des Kerns eine Schmalseitenbe- schichtung, z.B. ein Kantenumleimer aufgebracht. Diese kann sich ein- oder mehrteilig über die gesamte Länge der Stirnseite erstrecken. Bevorzugt wird im Bereich der vorderen Stirnseite des Kern der Kantenumleimer erst aufgebracht, wenn der Beschlag integriert bzw. eingesetzt ist, wobei der Kantenumleimer zumindest abschnittsweise auf dem Beschlag angeordnet ist. Auf diese Weise können beispielsweise die Kanten der Seitenplatten des Beschlags abgedeckt werden. In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Bauplatte weist der Beschlag ein Hebelwerk auf, das das bewegliche Möbelteil führt. Bevorzugt befindet sich im geschlossenen Zustand des beweglichen Möbelteils das Hebelwerk zwischen den Decklagen. Der Beschlag ist dann so vollständig in der Bauplatte integriert, dass - unvermeidbar - nur das Hebelwerk, und auch dieses nur im ge- öffneten Zustand des bewegbaren Möbelteils, sichtbar ist.

Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Herstellen einer Bauplatte umfasst die folgenden Schritte: Es wird ein plattenförmiger Kern bereitgestellt und eine Ausnehmung in den Kern eingebracht, die sich zumindest entlang eines Ab- Schnitts einer ersten Stirnseite des Kerns erstreckt, wobei an zumindest einer weiteren Stirnseite des Kerns außerhalb der Ausnehmung mindestens ein überstehender zerspanbarer Abschnitt verbleibt. Weiter wird wenigstens eine seitliche Decklage auf den Kern aufgebracht - vor oder nach dem Einbringen der Ausnehmung. Es wird ein Beschlag vor oder nach dem Aufbringen der seit- liehen Decklage in der Ausnehmung angeordnet. Es ergeben sich die im Zusammenhang mit der Bauplatte genannten Vorteile.

In einer vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens wird in einem weiteren Schritt der mindestens eine überstehende zerspanbare Abschnitt von außen erkennbar markiert. Bevorzugt wird dazu eine eine Schutzfolie aufgebracht, auf der mindestens eine zerspanbare Abschnitt markiert ist.

In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens wird eine Schmal- seitenbeschichtung auf die erste Stirnseite vor dem Einsetzen des Beschlags in die Ausnehmung aufgebracht, wobei die Schmalseitenbeschichtung zumindest Teile der Stirnseite einer Gehäusewandung des Beschlags verdeckt.

Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Herstellen einer Möbelwand zeichnet sich durch ein zerspanendes Bearbeiten, insbesondere Ablängen einer Bauplatte mit einem integrierten Beschlag in zumindest einem zerspanbaren Abschnitt aus. Auf diese Weise kann mit geringem Herstellungsaufwand mit wenigen und vor allem konventionellen Bearbeitungsschritten ein Möbelkorpus gefertigt werden, der mit elegant in der Möbelwand aufgenommenen Beschlägen versehen ist. Auch Beschläge mit einer großen Einbautiefe können eingesetzt werden, wenn sie bei dem Herstellen des Möbelkorpus bereits in die verwendeten der Bauplatten integriert sind.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen mithilfe von Figuren näher erläutert. Die Figuren zeigen:

Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel eines Möbels mit einer Seitenwand erstellt aus einer anmeldungsgemäßen Bauplatte;

Fig. 2a, 2b ein zweites Ausführungsbeispiel eines Möbels mit einer Seitenwand erstellt aus einer anmeldungsgemäßen Bauplatte in zwei verschiedenen Öffnungsstellungen einer Klappe;

Fig. 3a, 3b ein drittes Ausführungsbeispiel eines Möbels mit einer Seitenwand erstellt aus einer anmeldungsgemäßen Bauplatte in zwei verschiedenen Öffnungsstellungen einer Klappe;

Fig. 4 ein viertes Ausführungsbeispiel eines Möbels mit einer Seitenwand erstellt aus einer anmeldungsgemäßen Bauplatte;

Fig. 5a ein erstes Ausführungsbeispiel einer Bauplatte für eine Möbelwand in einer schematischen Explosionszeichnung;

Fig. 5b einen Ausschnitt der Bauplatte der Fig. 5a in einem zusammengesetzten Zustand in einem schematischen Schnitt im Bereich des Rands des eingesetzten Beschlags;

Fig. 5c einen Ausschnitt einer Frontansicht einer Stirnseite der Bauplatte der Fig. 5a mit eingesetztem Beschlag; ein zweites Ausführungsbeispiel einer Bauplatte für eine Möbelwand in einer schematischen Explosionszeichnung; ein drittes Ausführungsbeispiel einer Bauplatte für eine Möbelwand in einer schematischen Zeichnung; ein Ausführungsbeispiel eines Kerns einer Bauplatte für eine Möbelwand in einer schematischen Zeichnung; und ein Beschlag mit einer Wandhalterung zur Verwendung in einer Bauplatte in verschiedenen Darstellungen.

Fig. 1 zeigt in einer isometrischen Darstellung einen Oberschrank beispielswei- se einer Küche als erstes Ausführungsbeispiel eines Möbels mit Möbelwänden, die aus einer anmeldungsgemäßen Bauplatte gefertigt sind.

Der Oberschrank umfasst einen Möbelkorpus 1 0 mit einem Unterboden 1 1 und einem Oberboden 1 2 sowie zwei Seitenwänden 1 3. Eine Rückwand ist bevor- zugt unter anderem aus Stabilitätsgründen vorhanden, in diesem Ausführungsbeispiel aber nicht dargestellt.

Der Möbelkorpus 1 0 ist nach vorne offen, um Zugang zum Innenraum des Schrankes zu erhalten. Es ist eine Klappenanordnung 20 mit einer einteiligen Klappe 21 vorgesehen, um die Öffnung des Möbelkorpus 1 0 verschließen zu können. Die einteilige Klappe 21 ist entlang ihrer oberen horizontalen Seitenkante schwenkbar gelagert. Zu diesem Zweck sind Beschläge 30 vorgesehen, die mit einem Hebelwerk 31 im oberen Bereich der einteiligen Klappe 21 mit dieser verbunden sind.

Die Beschläge 30 sind dabei (bis auf das in der dargestellten Öffnungsstellung ausgefahrene Hebelwerk 31 ) innerhalb der jeweiligen Seitenwand 1 3 angeordnet. Im geschlossenen Zustand der Klappe 21 ist das Hebelwerk 31 ggf. bis auf Montageelemente zur Verbindung mit der Klappe 21 vollständig in die Seiten- wand 1 3 eingefahren. Der Bereich innerhalb der Seitenwand 1 3, in dem sich der Beschlag 30 befindet, ist in der Fig.1 durch eine gestrichelte Linie angedeutet. Die Seitenwand 1 3 zeichnet sich durch Seitenflächen 131 aus, die idealerweise einstückig sind und kann über die gesamte Fläche eine durchgängig gleiche Oberflächenbeschaffenheit aufweisen. Die Oberfläche der einstückigen Seitenflächen 1 31 kann durch verschiedene Muster, Oberflächenbeschaffenheit oder verschiedene Farben Designeffekte erzeugen. Dieses gilt bevorzugt sowohl für eine äußere der Seitenflächen 1 31 , als auch für eine zum Innenraum des Möbelkorpus 1 0 weisende innere der Seitenflächen 131 . Die Seitenwände 13 weisen zudem eine Stirnseite 1 32 auf, die im Bereich des Beschlags 30 eine Öffnung 1 33 aufweist, in die das Hebelwerk 31 des Beschlags 30 eintaucht bzw. aus der das Hebelwerk 31 ausfährt. Im geschlossenen Zustand der Klappenanordnung 20 ist das Hebelwerk 31 bis auf eventuelle Befestigungsmittel, mit dem es mit der hier einteiligen Klappe 21 verbunden ist, vollständig in die Öffnung 1 33 eingetaucht. Die Stirnseite 1 32 ist mit einer Schmalseitenbeschich- tung 1 34 versehen, die als Kantenumleimer 134 ausgebildet sein kein.

Anmeldungsgemäß sind die Seitenwände 1 3 aus Bauplatten 40 gefertigt, die im Zusammenhang mit den Figuren 5ff. näher erläutert werden.

In den Figuren 2a und 2b ist ein weiterer Oberschrank als Beispiel eines Mö- bels mit einer anmeldungsgemäßen Seitenwand in jeweils einer isometrischen Ansicht dargestellt.

Wie beim Beispiel der Fig.1 ist eine einteilige Klappe 21 als Klappenanordnung 20 vorgesehen, um einen Möbelkorpus 1 0 nach vorne zu verschließen. Die beiden Figuren 2a und 2b unterscheiden sich im Öffnungszustand der Klappenanordnung 20. Fig. 2a gibt einen teilgeöffneten Zustand der Klappenanordnung 20 wieder, wohin Fig. 2b den maximalen Öffnungszustand der Klappenanordnung 20 wiedergibt. Im Unterschied zum Ausführungsbeispiel der Fig.1 ist vorliegend ein Hub- und Schwenkbeschlag vorgesehen, der eine kombinierte Schwenk- und Verschiebebewegung der einteiligen Klappe 21 ermöglicht. In der in Fig. 2b dargestellten vollständig geöffneten Stellung ist zumindest ein Teil der Klappe 21 oberhalb des Oberbodens 1 2 des Möbelkorpus 10 positioniert. Auf diese Weise wird ein guter Zugang zum Innenraum des Möbelkorpus 1 0 erreicht, ohne dass die Unterkante der Klappe 21 , in deren Bereich ein Griff 24 montiert ist, bis auf die Höhe des Oberbodens 12 verschwenkt. Auf diese

Weise ist auch bei einem hoch im Raum montierten Oberschrank die Klappe 21 in der geöffneten Stellung gut erreichbar, um sie wieder schließen zu können. Wie beim Ausführungsbeispiel der Fig.1 sind auch hier die Seitenwände 13 aus Bauplatten 40 gefertigt, die denen der Beschlag 30 bereits aufgenommen ist.

In den Figuren 3a und 3b ist ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Ober- schranks mit Möbelkorpus 10 und Klappenanordnung 20 dargestellt. Fig. 3a zeigt die Klappenanordnung 20 in einer geschlossenen und Fig. 3b in einer geöffneten Stellung.

Bei diesem Möbel ist eine zweigeteilte Klappenanordnung 20 vorgesehen, die einen oberen Klappenteil 22 und einen unteren Klappenteil 23 aufweist. Wiederum sind die Seitenwände 13 aus Bauplatten 40 gefertigt, die einen Beschlag 30 aufnehmen. Dieser ist mit Hebelwerken 31 sowohl mit dem oberen Klappenteil 22 als auch mit dem unteren Klappenteil 23 gekoppelt. Zudem sind zusätzliche Scharniere 25 vorgesehen, die die obere und die unteren Klappenteile 22, 23 entlang ihrer Verbindungslinie mit einander schwenkbar koppeln. Je nach Ausführung des Klappenbeschlags können die Scharniere auch entfallen.

Wie beim Ausführungsbeispiel der Figuren 2a, 2b wird auch hier ein guter Zugang zum Innenraum des Möbelkorpus 10 erreicht, ohne dass die Klappenano- rdnung 20 im geöffneten Zustand für den Benutzer schwer erreichbar zu weit nach oben schwenkt.

Fig. 4 zeigt einen weiteren Oberschrank mit Möbelkorpus 10 und Klappenanordnung 20, in dem Beschläge 30 zur Führung der Klappenanordnung 20 in ei- ner anmeldungsgemäßen Bauplatte 40 angeordnet sind. Bei dem dargestellten Beispiel weist der Möbelkorpus 10 einen durch vertikale Zwischenwände 14 unterteilten Innenraum auf. Vorliegend sind zwei Zwischenwände 14 vorgesehen, die den Innenraum in drei Abschnitte unterteilen. In dieser Ausführung ist jede Zwischenwand 14 aus einer Bauplatte 40 gefertigt. Die dargestellte Anordnung ist jedoch auch mit nur einer Zwischenwand oder mehr als den gezeigten zwei Zwischenwänden 14 realisierbar.

Die Klappenanordnung 20 ist vergleichbar mit dem Ausführungsbeispiel der Figuren 3a und 3b zweiteilig mit einem oberen Klappenteil 22 und einem unteren Klappenteil 23. In ihrer Breite erstreckt sich die Klappenanordnung 20 und auch das obere und das untere Klappenteil 22, 23 über den gesamten Möbelkorpus 10. Um die Klappenanordnung 20 sauber führen zu können sind vorliegende Beschläge 30 auch in den Zwischenwänden 14 angeordnet. Sowohl die Sei- tenwände 1 3 als auch die Zwischenwände 14 sind aus anmeldungsgemäßen Bauplatten 40 hergestellt.

Bei allen dargestellten Ausführungsbeispielen zeichnen sich die Bauplatten durch durchgängige Seitenflächen mit einer über der gesamten Fläche einheitlichen Oberflächenoptik und Haptik aus. Insbesondere ist in der Oberfläche kein Übergang im Bereich des Rands des Beschlags 30 erkennbar.

Ein erstes Ausführungsbeispiel einer Bauplatte 40, mit dem dieses erreicht wird, ist in Fig. 5a in einer isometrischen Explosionszeichnung dargestellt. Die gezeigte Bauplatte 40 kann beispielsweise als Seitenwand 1 3 in den Ausführungsbeispielen der Figuren 1 -4 eingesetzt sein und auch als Zwischenwand 14 im Ausführungsbeispiel der Fig. 4. Die Bauplatte 40 umfasst zwei hier spiegelbildlich aufgebaute Grundelemente, die jeweils eine plattenförmige Kernhälfte 41 a, 41 b aufweisen, die beide mit einer Ausnehmung 42a bzw. 42b versehen sind. Nach einem späteren Zusammenfügen bilden die beiden Kernhälften 41 a, 41 b gemeinsam einen Kern 41 der Bauplatte 40. Die Ausnehmungen 42a bzw. 42b können auch unterschied- lieh gestaltet sein. Die Form der Ausnehmungen 42a bzw. 42b hängt von dem einzusetzenden Beschlag und dessen äußerer Geometrie ab.

Die Kernhälften 41 a, 41 b sind beispielsweise aus einer Spanplatte oder einer mittel oder hoch verdichteten Faserplatte (MDF - Medium Density Fiberboard oder HDF - High Density Fiberboard) gefertigt. Der Kernhälften 41 a, 41 b weisen jeweils ein rechteckiges Aufmaß der Größe auf, die im zu fertigenden Möbelkorpus später die Seite oder Zwischenwand hat (vgl. z.B. Seitenwand 1 3 des Möbelkorpus 1 0 gemäß den Ausführungsbeispielen der Figuren 1 -4). In die Kernhälften 41 a, 41 b ist jeweils eine flächige große Ausnehmung 42a, 42b eingebracht, die zu einer ersten Stirnseite 41 1 a, 41 1 b hin offen ist. Nur im oberen und/oder unteren Bereich der Kernhälften 41 a, 41 b verbleibt jeweils ein schmaler Abschnitt der Stirnseite 41 1 a, 41 1 b an dieser Seite. Die Ausnehmungen 42a,42b können spiegelsymmetrisch ausgeführt sein. Im dazwischen lie- genden Bereich bildet der Rand der Ausnehmung 42a, 42b nunmehr eine der Kontur der Ausnehmung 42a, 42b folgende, nach innen versetzte Stirnseite 41 5a, 41 5b. Die erste Stirnseite 41 1 a bzw. 41 1 b wird im Folgenden auch als vordere Stirnseite 41 1 a, 41 1 b bezeichnet. Die drei weiteren Stirnseiten jeder Kernhälfte 41 a, 41 b, eine in der Fig. 5a jeweilige untere linke Stirnseite 41 2a, 41 2b, eine hintere Stirnseite 41 3a, 41 3b und eine obere Stirnseite 414a, 414b verlaufen dem rechteckigen Aufmaß entsprechend gerade.

Auch wenn im dargestellten Beispiel die Kernhälften 41 a, 41 b gleich stark sind, sind im Rahmen der Anmeldung unter dem Begriff „Kernhälften" auch unterschiedlich dicke Kernhälften 41 a, 41 b zu verstehen. Die Ausnehmungen 42a, 42b entsprechen in ihrer Kontur der Außenkontur eines einzusetzenden Beschlags 30, hier einer in etwa L-förmigen Kontur. Die Ausnehmungen 42a, 42b können beispielsweise durch jeweils eine Fräsung mit den symbolisch dargestellten Fräswerkzeugen 1 in die Kernhälften 41 a, 41 b eingebracht werden. Auch andere zerspanende Techniken wie Bohren in Ver- bindung mit (Tauch-) Sägeschnitten können eingesetzt werden, um die Ausnehmungen 42a, 42b zu erzeugen. Alternativ zum spanenden oder abtragenden Verfahren zur Herstellung der Ausnehmung 42a, 42b kann auch ein Urform-Verfahren (z.B. gemäß der Norm DIN 8580) zur Herstellung der Kernhälften 41 a, 41 b verwendet werden, mittels dem die jeweilige Kernhälfte 41 a, 41 b zumindest teilweise bereits ihre fertige Form inklusive der Ausnehmung 42a, 42b erhält.

Mit einem entsprechenden Formwerkzeug kann die Ausnehmung bei der Herstellung der Platte auch gepresst werden. Die Fräsung kann durch die gesamte Dicke der jeweiligen Kernhälfte 41 a, 41 b erfolgen. Je nach Dicke des einzusetzenden Beschlags 30 kann auch vorgesehen sein, eine dünne Wandung des Materials der Kernhälften 41 a bzw. 41 b im Bereich der Ausnehmung 42a bzw. 42b stehen zu lassen. Zu beachten ist, dass eine Bearbeitung von einer der Seitenflächen der jeweiligen Kernhälfte 41 a, 41 b her erfolgen kann. Eine Bearbeitung nur von der ersten Stirnseite 41 1 a bzw. 41 1 b her ist bei den Kernhälften 41 a, 41 b nicht erforderlich. Somit kann die Ausnehmung problemlos jede beliebige Tiefe (gesehen von den ursprünglichen Stirnseiten 41 1 a, 41 1 b aus) annehmen und ist geeig- net, auch Beschläge 30 mit einer großen Einbautiefe aufzunehmen. Zudem können Formen wie z. B. Hinterschneidungen erzeugt werden, die bei einer stirnseitigen Bearbeitung einer Platte nicht möglich sind. Zusammengesetzt bilden die Kernhälften 41 a, 41 b einen Kern 41 , bei dem sich die Ausnehmungen 42a, 42b zu einer Ausnehmung 42 ergänzen, die den Beschlag 30 aufnimmt. Auf die Kernhälften 41 a, 41 b ist spiegelbildlich jeweils eine Decklage 43a bzw. 43b aufgebracht, beispielsweise auflaminiert. Dieses kann entweder vor oder nach dem Erstellen der Ausnehmungen 42a, 42b erfolgen. Bevorzugt sind die- se Decklagen 43a, 43b bereits mit einer dekorativen Oberfläche versehen. Ihre Dicke liegt in einem Bereich von einigen Zehntel mm (Millimetern) bis etwa 2 oder 3 mm. Als Decklagen 43a, 43b können typische Beschichtungsmatenalien auf Kunststoff basis, lackierte Papierschichten, Furniere oder Kork eingesetzt werden. Auch Leder oder Stoffe können verwendet werden. Bei entsprechen- der Materialwahl des Kerns 41 (z.B. Vollholz oder Metall) können die Decklagen 43a, 43b auch entfallen.

Die Kernhälften 41 a, 41 b können z.B. zur Herstellung einer Standard - Möbelwand mit einer Stärke von 1 6 mm in einfacher Weise durch zwei voll- ständig, ggf. bereits beidseitig mit den Decklagen 43a, 43b versehene 8 mm Platten sein, wobei von einer Seite die Ausnehmungen 42a, 42b in die Kernhälften eingebracht werden. Die beiden Platten können neben den Decklagen 43a, 43b auch bereits an den Stirnseiten mit einer Schmalseitenbeschichtung wie z.B. einem Kantenumleimer versehen sein. Die Ausnehmungen 42a, 42b weisen idealerweise einen Boden aus dem Material des Kernhälften 41 a, 41 b auf, so dass die angrenzenden Decklagen 43a, 43b nicht beschädigt werden. Der Kantenumleimer an der vorderen Stirnseite 41 1 a, 41 1 b kann hinterfräst werden. Nach dem Einsetzen des Beschlags 30 in eine Ausnehmung können die Kernhälften 41 a, 41 b verklebt werden, wobei die Kernhälften 41 a, 41 b bei dieser Ausführung auch in der Trennfuge eine Decklage aufweisen können, falls das Ausgangsmaterial der Kernhälften 41 a, 41 b bereits beidseitig beschichtet ist. Der Beschlag 30 kann dabei auch an den hinterfrästen Kantenumleimer geklebt werden. Der Kantenumleimer kann auch nachträglich aufgebracht werden, wenn der Beschlag 30 bereits in die Ausnehmung 42 eingesetzt ist. Die Schmalseitenbeschichtung bzw. der Kantenumleimer überdeckt dabei die stirnseitige Gehäusewandung des Beschlags, so dass diese verdeckt ist.

Zur Montage kann der Beschlag 30 beispielsweise in einem ersten Montageschritt I zwischen die beiden Kernhälften 41 a, 41 b geführt werden und beide Kernhälften 41 a, 41 b in einem zweiten Montageschritt II nach Art einer Muschel um den Beschlag 30 geschlossen und miteinander verbunden werden. In einem dritten Montageschritt III wird der Schmalseitenbeschichtung bzw. der Kantenumleimer 1 34 auf die Stirnseite 41 1 a, 41 1 b aufgebracht. Alternativ kann der Beschlag 30 zunächst in eine der Ausnehmungen, beispielsweise die Ausnehmung 42b der Kernhälfte 41 b eingesetzt werden. Dann wird das zweite Grundelement, also die Kernhälfte 41 a mit der Decklage 43a und der Ausnehmung 42a über den Beschlag 30 gestülpt und die beiden Kern- hälften 41 a, 41 b werden zusammengefügt und miteinander verbunden.

Eine mögliche Verbindungsart des Beschlags 30 mit den Kernhälften 41 a, 41 b bzw. den Decklagen 43a, 43b wird im Zusammenhang mit Fig. 5b näher beschrieben.

Bei dem in Fig. 5a gezeigten Ausführungsbeispiel ist im Bereich der jeweilige Stirnseite 414a, 414b der Kernhälften 41 a, 41 b am Rand der Ausnehmungen 42a, 42b abschnittsweise die jeweilige Kernhälfte 41 a, 41 b angrenzend an die Stirnseite 415a bzw. 415b auf der der Decklage 43a, 43b abgewandten Seite so abgefräst, dass Absatzflächen 41 6a bzw. 41 6b gebildet sind, die gegenüber den verbleibenden Seitenflächen der Kernhälften 41 a, 41 b einen Absatz bilden.

Der Beschlag 30 weist zwei voneinander beabstandete Seitenplatten 301 auf, die den Beschlag 30 seitlich begrenzen und die Drehpunkte für das Hebelwerk 31 bereitstellen. Zwischen den Seitenplatten 301 können Distanzhülsen bzw. Bolzen angeordnet sein, die die Seitenplatten 301 miteinander verbinden und parallel zueinander auf einem festgelegten Abstand fixieren. In alternativen Ausgestaltungen des Beschlags 30 können auch Schraubelemente als Abstandshalter dienen, die die Möglichkeit bieten, den Abstand der Seitenplatten 301 zumindest geringfügig zu variieren und dadurch an die Dicke des Kerns 41 anzupassen.

Am Beschlag 30 stehen an verschiedenen Seiten Laschen 302 nach außen über die Seitenplatten 301 hervor. Die Laschen 302 können beispielsweise als Falz entsprechend abgekanteter Seitenplatten 301 ausgebildet sein.

Die Laschen 302 sind in einer Ebene mittig zu den Seitenplatten 301 angeordnet. In der Fläche der Laschen 302 sind quer zu den Laschen 302 hervor stehende Krampen 303 angeordnet, z.B. gebildet aus ausgestelltem Material der Laschen 302.

Fig. 5b zeigt einen Ausschnitt der Bauplatte 40 der Fig. 5a in einem zusammengesetzten Zustand in einem schematischen Schnitt im Bereich des Rands des eingesetzten Beschlags 30. Es ist erkennbar, dass die Laschen 302 in dem Bereich der Absatzflächen 41 6a bzw. 41 6b zwischen den miteinander verbundenen Kernhälften 41 a, 41 b festgelegt sind. Durch das Zusammenfügen der Kernhälften 41 a, 41 b sind die Krampen 303 hier beidseitig in das Material der Kernhälften 41 a, 41 b eingepresst und befestigen somit den Beschlag 30 in der Bauplatte 40 an den Kernhälften 41 a, 41 b. Zudem werden auf diese Weise auch die Kernhälften 41 a, 41 b über die Krampen 303 und die Laschen 302 miteinander verbunden.

Entspricht eine Ausnehmung 42a, 42b nicht der Dicke der entsprechenden Kernhälfte 41 a, 41 b, kann die Seitenplatte 301 des Beschlags 30 flächig mit dem Boden der Ausnehmung 42a, 42b der Kernhälfte 41 a, 41 b zusätzlich verklebt werden.

Der Beschlag 30 und der aus den beiden Kernhälften 41 a und 41 b gebildete Kern 41 weisen bevorzugt die gleiche Dicke auf. Die gleiche Dicke liegt bevorzugt in einem Bereich von 6 mm bis etwa 1 0 mm. Der Kern 41 und der Beschlag 30 bilden so eine Einheit, bei der der Beschlag 30 auf beiden Seiten flächenbündig mit der Oberfläche des Kerns 41 ist. Weiterhin verlaufen auch die Vorderkanten des Beschlags 30 bündig mit den beiden verbleibenden Ab- schnitten der eigentlichen ersten Stirnseiten 41 1 a, 41 1 b des Kerns 41 .

Auf die Stirnseiten 41 1 a, 41 1 b und den Vorderkanten des Beschlags 30 wird eine Schmalseitenbeschichtung 1 34, die als Kantenumleimer 134 ausgebildet sein kann, aufgebracht. Durch den Kantenumleimer wird die Stirnseite der Bauplatte 40 homogen verdeckt, so dass die Seitenplatten 301 bzw. die Gehäuseaußenwandung des Beschlags 30 verdeckt sind.

Fig. 5c zeigt einen Ausschnitt einer Frontansicht einer Stirnseite 1 32 der Bauplatte 40 der Fig. 5a mit eingesetztem Beschlag. Auf die Stirnseite 132 ist ein Kantenumleimer 1 34 aufgebracht, der sowohl die Stirnseite 41 1 des Kerns überdeckt, als auch die Seitenplatten 301 bzw. die Gehäuseaußenwandung des Beschlags 30 überdeckt. Die hinter dem Kantenumleimer verdeckt liegende Gehäusewandung ist hier gestrichelt dargestellt. Das Hebelwerk 31 des Beschlags kann sich durch eine Öffnung des Kantenumleimers 1 33 frei bewegen. In diesem Ausführungsbeispiel wird die Schmalseitenbeschichtung bzw. der Kantenumleimer 1 34 nach der Montage des Beschlags in der Ausnehmungen 42 aufgebracht. Der Kantenumleimer 1 34 kann auch bereits vorher auf der Stirnseite 41 1 a, 41 1 b der Kernhälften 41 a, 41 b aufgebracht sein. In diesem Fall wird der Kantenumleimer 1 34 hinterfräst und beim Einsetzen des Beschlags 30 an die stirnseitige Gehäuseaußenwandung geklebt.

Auf die beschriebene Art und Weise entsteht das Bauelement 40, aus dem bei der Herstellung eines Möbelkorpus auf einfache Art und Weise z.B. eine Seitenwand oder eine Zwischenwand gefertigt werden kann, die bereits den Beschlag 30 enthält.

Um universell einsetzbar zu sein ist anmeldungsgemäß vorgesehen, dass an zumindest einer der weiteren Stirnseiten 41 2a, b, 413a, b und/oder 414a, b der Kernhälften 41 a, b die Bauplatte 40 einen zerspanbaren Abschnitt aufweist, innerhalb dessen die Bauplatte 40 im Herstellungsprozess des Möbelkorpus gekürzt werden kann, beispielsweise abgesägt werden kann, oder in den Profilierungen eingefräst werden können oder Montageelemente angebracht werden können.

In dem in Fig. 5a gezeigten Beispiel ist - beispielhaft nur an der unteren Stirnseite 41 2a, b - ein zerspanbarer Abschnitt 41 2a' bzw. 41 2b' vorgesehen, innerhalb dessen die Bauplatte bearbeitet werden kann, ohne dass der Beschlag 30 beschädigt wird und ohne dass die Bauplatte 40 und insbesondere die Befestigung des Beschlags 30 an Stabilität verliert. Der überstehende zerspanbare Abschnitt 41 2a', b', der in der Figur durch eine Schraffur gekennzeichnet ist, kann auch zur Montage von Befestigungselementen z.B. für Elemente zur Innenorganisation des Möbels aufnehmen oder es können bei Bedarf weitere Beschläge befestigt werden.

Fig. 6 zeigt in einer isometrischen Explosionsdarstellung einen alternativen Aufbau einer Bauplatte 40 und verdeutlicht deren Herstellung. Die Bauplatte 40 weist einen Kern 41 auf, wiederum beispielsweise gefertigt aus einer Spanplatte oder MDF- oder HDF-Platte. In den Kern 41 ist eine Ausnehmung 42 für den Beschlag 30 eingebracht, z.B. von einer der Seitenflächen her eingefräst. Die Ausnehmung 42 ist zu einer ersten Stirnseite 41 1 des Kerns 41 hin offen, so dass das Hebelwerk 31 des Beschlags in die Bauplatte 40 ein- tauchen kann. Beim dargestellten Beispiel ist der Kern 41 einteilig und schließt sich nur unterhalb des Beschlags 30 an. Es kann alternativ vorgesehen sein, auch an anderen Seiten des Beschlags 30, insbesondere an seiner Oberseite ein weiteres Kernelement anzuordnen. Der Kern 41 und der Beschlag 30 können über hier nicht dargestellte Verbindungselemente, beispielsweise Schrauben, Klammern, Stifte, Krampen oder ähnliches miteinander verbunden sein. Auch eine Klebeverbindung kann neben den genannten Verbindungselementen oder als einzige Verbindung vorgese- hen sein.

Auf die Anordnung aus dem Kern 41 und dem damit ggf. verbundenen Beschlag 30 werden von jeder Seite her Decklagen 43a, 43b aufgebracht, insbesondere geklebt oder auflaminiert. Der Beschlag 30 ist dabei bezüglich seines Materials und der Materialstärke beispielsweise der Seitenplatten des Beschlags 30 so gewählt, dass er auch bei einem Laminierprozess nicht eingedrückt wird, was zu einer Unebenheit der Oberfläche der Decklagen 43a, 43b führen könnte. Kleinere Unebenheiten in den Seitenplatten des Beschlags 30 werden durch die Decklagen 43a, 43b bzw. durch die zwischen Decklage 43a, 43b und Beschlag 30 befindlichen Klebeschicht ausgeglichen. Solche kleineren Unebenheiten können beispielsweise durch die Lagerstellen von Bolzen, die der schwenkbaren Lagerung des Hebelwerks 31 im Beschlag 30 dienen, herrühren. Auch das in Fig. 6 symbolisierte Herstellungsverfahren der Bauplatte 40, bei dem der Kern 41 und der Beschlag 30 zunächst passend zueinander ausgerichtet und gegebenenfalls miteinander verbunden werden und danach mit den Decklagen 43a, b zu der Bauplatte 40 zusammengeführt werden, ermöglicht die Verwendung eines Beschlags 30, der sich wie dargestellt beispielsweise über die gesamte Breite der Bauplatte 40 erstreckt. Auf diese Weise können in der Bauplatte 40 auch größere und komplexere Beschläge 30 verwendet werden, als es in einer stirnseitig ausgefrästen Tasche einer Seitenwand möglich wäre. Wiederum beispielhaft an der unteren Stirnseite 412 ist ein zerspanbarer Abschnitt 412' als Überstand vorgesehen, innerhalb dessen die Bauplatte 40 bearbeitet werden kann oder innerhalb dessen weitere Elemente montiert werden können. Nicht dargestellt in der Fig. 6 ist die für die Stirnseite 41 1 vorgesehene Schmal- seitenbeschichtung z.B. ein Kantenumleimer. Der Kantenumleimer bedeckt die Stirnseite des Kerns 41 und die Stirnseite der Außenwandung des Beschlag 30. Fig. 7 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Bauplatte 40 mit einem Kern 41 und einem integrierten Beschlag 30. Zur Illustration ist eine zweiteilige Klappe mit Abschnitten 22, 23 am Beschlag 30 montiert. Zudem ist eine äußere Decklage transparent dargestellt, um den inneren Aufbau der Bauplatte 40 zu zeigen.

Der Kern 41 der Bauplatte 40 besteht in diesem Beispiel nicht homogen aus einem Material, sondern ist als ein Komposit-Material ausgebildet. In Randbereichen ist dieser Kern 41 nach wie vor aus einem verdichteten Material, bei- spielsweise einer Spanplatte, einer HDF- oder einer MDF-Platte gefertigt. In einem inneren Bereich, insbesondere in dem unteren Teil des Kerns 41 , in dem der Beschlag 30 schmaler ausgebildet ist, ist ein leichtes Wabenstrukturmaterial 417, beispielsweise ein Kartonmaterial vorgesehen. Durch Verwendung des Wabenstrukturmaterials 41 7 können das Gewicht der Bauplatte 40 und auch die Materialkosten verringert werden. Insbesondere im Zusammenhang mit den aufgesetzten und bevorzugt aufgeleimten Decklagen 43a, 43b wird dennoch eine ausreichende Stabilität der Bauplatte 40 erzielt.

Die in der Fig. 7 gezeigte Bauplatte 40 weist wiederum überstehende zerspan- bare Abschnitte 41 2', 41 3' und 414' als Bearbeitungszonen auf, in diesem Beispiel an drei Stirnseiten 412, 41 3 und 414, d.h. an allen Stirnseiten, außer der ersten Stirnseite 41 1 , in die der Beschlag 30 eingesetzt ist. Die Bearbeitungszonen sind ausreichend von dem Beschlag 30 beabstandet, so dass die Stabilität der Bauplatte 40 nicht beeinträchtigt wird. Neben einer Bearbeitungszone kann eine etwas weiter an den Beschlag 30 heranreichende Montagezone markiert sein, innerhalb derer Montageelemente, z.B. Verbindungselemente zu weitern Wänden des Möbelkorpus an der Bauplatte 40 angebracht werden können. Im Bereich der überstehenden zerspanbaren Abschnitte 41 2', 41 3' und 414' sind beispielhaft gestrichelte Schnittlinien 2 angegeben, entlang derer die Bauplatte 40 bei der Fertigung eines Möbelkorpus abgelängt werden kann. So kann die vorgefertigte Bauplatte 40 mit bereits integriertem Beschlag 30 eingesetzt werden, um mit geringem Aufwand ein Möbel mit wandintegriertem Beschlag herzustellen.

In die Bauplatte 40 können weitere Beschläge wie z.B. Wandaufhänger oder Verbindungselemente für z.B. Innenorganisationen oder Verbindungsschnittstellen für den Möbelkorpus integriert sein. Weiter können für eine Elektrifizierung des Möbels auch elektrische Leitungen und auch weitere elektrische Komponenten in die Bauplatte 40 integriert werden. Auch die Integration von Beleuchtungseinrichtungen wie z.B. LED- Leuchten ist möglich.

Die Größe der überstehenden zerspanbaren Abschnitte 41 2', 413' und 414' bzw. ihre Ränder können bevorzugt an der Bauplatte 40 angegeben sein, um eine Bearbeitung in einem Bereich zu verhindern, in dem die Bearbeitung zu einer Beschädigung des Beschlags 30 führen könnte oder die Integrität bzw. Stabilität der Bauplatte 40 beeinflusst. Eine vorteilhafte Art, die Ränder der überstehenden zerspanbaren Abschnitte 41 2', 413' und 414' anzugeben, liegt in einem Aufdruck der Ränder auf einer abziehbaren Schutzfolie, mit der zudem die Decklagen 43a, b während der Weiterbearbeitung geschützt sind. Auch die Lage und Abmessung eines integrierten Beschlags 30 kann so angegeben werden. Auf der Schutzfolie können auch Bearbeitungsbereiche für Befestigungsmittel für Innenorganisationen und/oder Möbelverbindungsbereiche eingezeichnet sein. Diese Bereiche können auch in einem Flächenbereich liegen, der nicht absägbar ist.

Alternativ oder zusätzlich können Informationen über die Bauplatte 40 und/oder ihre Bearbeitbarkeit in Form eines auslesbaren Datenträgers in die Bauplatte 40 integriert werden. Beispielsweise kann ein RFI D (Radio Frequency I Dentifi- cation)-Transponders in die Bauplatte 40 eingesetzt sein, bevorzugt unterhalb einer der Decklagen 43a, b. Gegebenenfalls kann die Position des RFI D-

Transponders außen auf der Bauplatte 40 angedeutet sein, z.B. wiederum auf der genannten Schutzfolie.

Der RFI D-Transponder kann z.B. eine Artikelnummer, das Baujahr, eine Char- ge, Farbinformationen, Abmessungen und Position des Beschlags, Art und Tragvermögen des Beschlags usw. als Daten enthalten, die drahtlos über ein Auslesegerät ausgelesen werden können. Beim Möbelhersteller kann so durch ein Auslesen z.B. unmittelbar an einer Bearbeitungsmaschine sichergestellt werden, dass der richtige Typ Bauplatte für ein herzustellendes Möbel zuge- führt wird.

In einer weiteren Ausgestaltung ist, bevorzugt an der hinteren Stirnseite 41 3 der Bauplatte 40, ein Wandaufhänger vorgesehen, mit dem das Möbel an einer Gebäudewand aufgehängt werden kann. Fig. 8 zeigt einen Kern 41 für eine Bauplatte 40, die zur Aufnahme eines Wandaufhängers vorbereitet ist. Der Kern 41 weist dazu einen von der Ausnehmung 42 zur hinteren Stirnseite 41 3 weisenden Aufnahmekanal 41 8 auf, in den der Wandaufhänger eingesetzt werden kann. Von oben, d.h. von der oberen Stirnseite 414 her, ist ein weiterer Kanal 41 9 in den Kern 41 eingebracht, der bis in den Aufnahmekanal 41 8 reicht. Durch den weiteren Kanal 41 9 können Versteller eines eingesetzten Wandaufhängers, z.B. zur Höhen- und/oder Neigungsverstellung mithilfe eines Werkzeugs erreicht werden, um ein an einer Gebäudewand aufgehängtes Möbel justieren zu können.

Der Aufnahmekanal 418 kann bis in die Stirnseite 41 5 der Ausnehmung 42 reichen. Auf diese Weise kann der Wandhaufhänger direkt mit dem Beschlag 30 verbunden sein.

In Fig. 9a ist ein in den Kern 41 der Fig. 8 einsetzbarer Beschlag 30 in einer isometrischen Darstellung gezeigt. An seiner dem Hebelwerk 31 gegenüberliegenden Seite ist ein Wandaufhänger 32 montiert, der beim Einsetzen des Beschlags 30 in den Kern 41 gemäß Fig. 8 in den Aufnahmekanal 41 8 ragt. Es kann vorgesehen sein, dass der Wandaufhänger 32 auf einen Schraubenkopf oder Haken einer in die Gebäudewand eingeschraubten Schraube aufgesetzt wird.

Fig. 9b zeigt den Wandaufhänger 32 vor seiner Montage an den Beschlag 30. Der Wandaufhänger 32 weist Verbindungsmittel auf, mit denen er möglichst werkzeuglos an dem Beschlag 30 montiert werden kann. Vorliegend sind Verbindungsstifte 321 als Verbindungsmittel vorgesehen, die in entsprechenden Aufnahmen des Beschlags 30 verrasten, wenn der Wandaufhänger 32 in den Beschlag 30 eingesteckt wird. In dieser Ausgestaltung kann der Wandaufhä- nger 32 bei Bedarf von außen in den Aufnahmekanal 41 8 einer Bauplatte 40 in den Beschlag 30 eingesteckt werden.

Grundsätzlich könnte ein Wandaufhänger der Bauplatte 40 auch am Kern 41 befestigt sein. Bei der Montage des dargestellten Wandaufhängers 32 am Be- schlag 30 wird vorteilhaft eine großflächige Kraftverteilung vom Wandaufhänger 32 auf den Kern 41 erreicht und es wird verhindert, dass lokal auf das Material des Kerns 41 wirkende Kräfte die Reißfestigkeit des (Holz- ) Werkstoffs des Kerns 41 übersteigen. Zudem werden Kräfte, die auf den Beschlag 30 wirken, z.B. die Gewichts- und Hebelkräfte einer vom Beschlag 30 geführten Tür oder Klappe, effektiv unmittelbar über den Wandaufhänger 32 auf die Gebäudewand abgeleitet.

Bezugszeichen

1 Fräswerkzeug

2 Schnittlinie

10 Möbelkorpus

1 1 Unterboden

12 Oberboden

13 Seitenwand

131 Seitenfläche

132 Stirnseite

33 Öffnung in Stirnseite

134 Schmalseitenbeschichtung / Kantenumleimer 14 Zwischenwand

20 Klappenanordnung

21 einteilige Klappe

22 oberer Klappenteil

23 unterer Klappenteil

24 Griff

25 Scharnier

30 Beschlag

301 Seitenplatte

302 Lasche

303 Krampen

31 Hebelwerk

32 Wandaufhänger

321 Verbindungsstift

40 Bauplatte

41 Kern

41 a, b Kernhälfte

41 1 , 41 1 a, 412b erste (vordere) Stirnseite

412, 412a, 412b weitere (untere) Stirnseite

412', 412a', 412b' zerspanbarer Abschnitt

413, 413a, 413b weitere (hintere) Stirnseite

413' zerspanbarer Abschnitt 414, 414a, 414b weitere (obere) Stirnseite 414' zerspanbarer Abschnitt

415, 415a, 415b Stirnseite der Ausnehmung 41 6 a, b Absatzfläche

417 Wabenstrukturmaterial 418 Aufnahmekanal

419 weiterer Kanal

42, 42a, 42b Ausnehmung

43a, b Decklage

Ι, Π Montageschritt