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Patent Searching and Data


Title:
CONSTRUCTION SYSTEM FOR TALL STRUCTURES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2009/068687
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a modular construction system for tall structures, characterized by prefinished rectangular floor plates or cover plates and pillars or posts which can be disposed and/or attached at the plate corners in each case between one floor plate and one cover plate.

Inventors:
PREISS HERMANN (DE)
Application Number:
PCT/EP2008/066532
Publication Date:
June 04, 2009
Filing Date:
December 01, 2008
Export Citation:
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Assignee:
PREISS HERMANN (DE)
International Classes:
E04B1/348; E04B5/14; E04C2/296; E04C2/38
Domestic Patent References:
WO2005088021A12005-09-22
WO2006092262A12006-09-08
WO2004099516A12004-11-18
WO2005088021A12005-09-22
WO2006092262A12006-09-08
Foreign References:
FR2628462A11989-09-15
DE3623917A11987-02-19
FR924328A1947-08-01
Other References:
"High-Tech in puristischer Form", FRANKFURTER ALLGEMEINEN, no. 246, 23 October 2007 (2007-10-23), pages T6
Attorney, Agent or Firm:
BONGEN, RENAUD & PARTNER (Königstrasse 28, Stuttgart, DE)
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Claims:

Ansprüche

1. Modulares Bausystem für Hochbauten, gekennzeichnet durch vorgefertigte rechteckige Boden- bzw. Deckenplatten (1) und an den Plattenecken zwischen jeweils einer Boden- und einer Deckenplatte angeordnete bzw. anbringbare Stützen oder Pfosten (7) .

2. Bausystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass aus einer Boden- und einer Deckenplatte sowie an den Plattenecken zwischen den Platten angeordneten Stützen oder Pfosten gebildete Raummodule aufeinander stapelbar sind, wobei die Bodenplatte eines relativ oberen Raummoduls auf der Deckenplatte bzw. den Deckenplatten eines relativ unteren Raummoduls oder mehrerer unterer Raummodule angeordnet ist.

3. Bausystem nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Boden- und Deckenplatten (1) einen ober- und unterseitig mit Kanthölzern beplankten bzw. beplankbaren Holzrahmen mit die Plattenränder bildenden Längs- und Querbalken (2,3) und zwischen den randseitigen Querbalken leitersprossenartig angeordneten weiteren bzw. inneren Querbalken (4) aufweisen .

4. Bausystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass Hohlräume zwischen den Beplankungen (5) mit Dämmstoffen ausgefüllt bzw. ausfüllbar sind.

5. Bausystem nach einem der Ansprüche 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass die randseitigen Quer- und Längsbalken (2,3) an den Rahmenecken miteinander überplattet und durch Verstiftung verbunden sind.

6. Bausystem nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die weiteren Querbalken (4) mit den randseitigen Längsbalken über Beschläge verstiftet sind.

7. Bausystem nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die an den Plattenecken angeordneten Pfosten oder Stützen direkt mit dem Holzrahmen der jeweiligen Platten verstiftet bzw. verbunden sind.

8. Bausystem nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die ober- bzw. unterseitige Beplankung (5) an den Plattenecken entsprechend dem Querschnitt der Pfosten bzw. Stützen (7) ausgespart ist.

9. Bausystem nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Pfosten bzw. Stützen (7) mittels Gewindestangen, die einen Axialkanal des Pfostens oder der Stütze sowie Bohrungen an den Rahmenecken durchsetzen und auf deren freie Enden gegen die Rahmenecken gespannte Gewindeteile aufgedreht sind, mit dem Holzrahmen der angrenzenden Platten verbunden sind.

10. Bausystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die offenen Seiten der Raummodule zwischen den Eckpfosten durch standardisierte Wand- bzw. Fenstermodule (20) verschließbar sind.

11. Bausystem nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Wand- bzw. Fenstermodule so bemessen sind, dass die öffnungen zwischen den Eckpfosten (7) an den Schmalseiten der Raummodule durch je zwei Wand- bzw. Fenstermodule (20) und die öffnungen an den Längsseiten der Raummodule durch vier Wand- bzw. Fenstermodule (20) und zwei standardisierte zusätzliche Stützen bzw. Pfosten (21), jeweils in beliebiger Reihenfolge, abschließbar sind.

12. Bausystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Boden- bzw. Deckenplatten ein Längen-Breiten- Verhältnis von 2:1 aufweisen.

13. Bausystem nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die zusätzlichen Stützen bzw. Pfosten (21) gleiche Querschnitte wie die Eckpfosten (7) haben.

14. Bausystem nach Anspruch 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass alle Holzelemente als kleberfreie Holzkonstruktionen ausgebildet sind.

15. Bausystem nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass Boden- bzw. Deckenplatten (1) als Teile von Wänden bzw. Tragwänden angeordnet sind.

16. Bausystem nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Pfosten (7,21) aus den Pfostenquerschnitt unter Freilassung eines zentralen Längskanals ausfüllenden Hölzern, insbesondere Kanthölzern, zusammengesetzt sind und im Längskanal ein Zugglied, wie insbesondere Gewindestange oder Spannseil, angeordnet ist.

17. Bausystem nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Pfosten (7,21) aus zwei Kanthölzern mit Rechteckquerschnitt zusammengesetzt sind und der Längskanal durch

mittige Längsnuten auf den einander zugewandten Seitenflächen der Kanthölzer ausgebildet ist.

18. Bausystem nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass als Balkenträger, Pfosten und/oder Wand-, Decken- und/oder Dachsysteme vorgesehene Elemente aus aufeinander in Längs- und/oder Querrichtung überlappenden Kanthölzern (70) zusammengesetzt sind.

19. Bausystem nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Kanthölzer (70) miteinander verstiftet sind, insbesondere mittels selbstschneidender Schrauben.

*****

Description:

BAUSYSTEM FüR HOCHBAUTEN

Die Erfindung bezieht sich auf ein modulares Bausystem für Hochbauten .

Ein modularer Aufbau von Hochbauten ist grundsätzlich bekannt, vgl. beispielsweise den Artikel „High-Tech in puristischer Form" auf Seite T6 in der Frankfurter Allgemeinen vom 23. Oktober 2007 (Nummer 246) . Dort bezieht sich der mo- dulare Aufbau jedoch offenbar auf besondere Solar-Module .

Aufgabe der Erfindung ist es dagegen, ein Gebäude mit einer modularen Raum- und Tragstruktur zu schaffen. Insbesondere soll ermöglicht werden, ein Haus oder Gebäude kurzfristig unter Verwendung industriell hergestellter Standardteile erstellen zu können.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das modulare Bausystem im wesentlichen aus vorgefertigten, rechteckigen Boden- bzw. Deckenplatten und an den Plattenecken zwischen jeweils einer Boden- und einer Deckenplat-

te angeordneten bzw. einsetzbaren Stützen oder Pfosten besteht.

Indem die Stützen bzw. Pfosten mit entsprechender Belastbarkeit in Schub- und Dreh- sowie Zugrichtung ausgebildet und angeordnet sind, lassen sich aus je einer Boden- und einer Deckenplatte und dazwischen an den Plattenecken angeordneten Stützen raumgroße aufeinander stapelbare Module bilden, mit denen sich der Rohbau eines Gebäudes in einfachster Weise erstellen lässt, wobei jeweils die Bodenplatte bzw. die Bodenplatten eines oberen Geschosses auf der Deckenplatte bzw. den Deckenplatten des darunter liegenden Geschosses aufliegen. Zwischen den Boden- und Deckenplatten eines Geschosses können in prinzipiell beliebiger Weise Wand- und/oder Fenster- und/oder Türelemente eingesetzt werden, so dass sich ein Geschoss beliebig in Einzelräume aufteilen lässt.

Dabei können die Wandelemente auch eine mittragende Funktion übernehmen, insbesondere wenn die Wandelemente an den Plattenrändern angeordnet sind.

Notwendig ist allerdings eine tragende oder mittragende Funktion der Wandelemente nicht, denn gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die Belastbarkeit durch entsprechende Stabilität der Boden- bzw. Deckenplatten sowie der dazwischen an den Plattenecken angeordneten Pfosten bzw. Stützen gewährleistet. Dies gilt auch dann, wenn die mittels der Platten und Stützen oder Pfosten gebildeten Raummodule aufeinander gestapelt werden.

Des Weiteren ist in besonders vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, die Boden- und Deckenplatten sowie die Stützen bzw. Pfosten und/oder die Wandelemente als kleberfreie Holzkonstruktionen auszubilden und zur Verbindung der Holzelemente Verstiftungen vorzusehen.

Damit kann innerhalb des Gebäudes eine besonders angenehmes Schadstofffreies Raumklima erzielt werden.

Im Falle einer solchen Holzkonstruktion können die Bodenbzw. Deckenplatten einen den Plattenrand bildenden Balkenrahmen aufweisen, zwischen dessen die Rahmenlängsseiten bildenden Balken mehrere Querbalken angeordnet sind, so dass der Rahmen eine Leiterstruktur erhält. Für die Ober- und Unterseite des Rahmens ist eine Holzbeplankung vorgesehen, wobei der Abstandsraum zwischen der oberen und unteren Beplankung mit prinzipiell beliebigen Dämmmaterialien, insbesondere Mineralstoffwolle, ausgefüllt sein kann. An den Rahmenecken ist die Beplankung vorzugsweise ausgespart, so dass die dort vorgesehenen Stützen bzw. Pfosten direkt mit Rahmenelementen der jeweiligen Platte verbunden werden können und für freiliegende Elemente von Dübelanordnungen zur Verbindung der Rahmenelemente und Pfosten bzw. Stützen hinreichend Freiraum auf der vom jeweilige Pfosten bzw. der jeweiligen Stütze abgewandten Seite des Rahmens verbleibt, und zwar auch dann, wenn auf der Deckenplatte eines unteren Geschosses die Bodenplatte des darüber liegenden Geschosses aufliegend angeordnet werden soll.

Im übrigen wird hinsichtlich bevorzugter Merkmale der Erfindung auf die Ansprüche und die nachfolgende Erläuterung der Zeichnung verwiesen, anhand der eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung näher beschrieben wird.

Schutz wird nicht nur für ausdrücklich dargestellte oder beanspruchte Merkmalskombinationen sondern auch für prinzipiell beliebige Kombinationen der dargestellten Einzelmerkmale beansprucht.

In der Zeichnung zeigen

Fig. 1 eine perspektivischen Ansicht einer Bodenbzw. Deckenplatte, wobei die oberseitige Beplankung teilweise entfernt ist,

Fig. 2 eine perspektivische Ansicht eines durch eine Boden- sowie eine Deckenplatte und dazwischen angeordneten Eckpfosten gebildeten Raummoduls,

Fig. 3 eine Ansicht auf ein zwischen Boden- und Deckenplatte eines Raummoduls einsetzbares Wandelement,

Fig. 4 die Verwendung von Boden- bzw. Deckenplatten zur Erstellung von Wänden,

Fig. 5 vorspannbare Balkenanordnungen,

Fig. 6 bis 8 Balken- und Trägerstrukturen, die aus Elementen des Bausystems herstellbar sind und

Fig. 9 bis 11 verschiedene Raummodule mit unter der Deckenplatte angeordneten Horizontalbalken.

Gemäß Fig. 1 besitzt eine erfindungsgemäße Boden- bzw. Deckenplatte 1 an ihrem Rand einen umlaufenden Rahmen, der durch randseitige Längs- und Querbalken 2 und 3 gebildet wird, die vorzugsweise aus Kreuzhölzern bestehen, so dass die Balken frei von Verzug bleiben. An den Rahmenecken sind die Balken miteinander überplattet und verstiftet.

Zwischen den randseitigen Querbalken 3 sind weitere Querbalken 4 vorgesehen, über die die Längsbalken 2 miteinander nach Art einer Leiterstruktur verbunden sind. Die Ober- sowie Unterseite des von den Balken 2 bis 4 gebildeten Rahmens ist mit in Rahmenlängsrichtung erstreckten Kanthölzern 5 beplankt, die an den Rahmenecken unter Bildung von in Draufsicht quadratischen Ausnehmungen 6 ausgespart sind. Die zwischen den Querbalken 3 und 4 gebildeten Rahmenfelder zwischen der oberseitigen und unterseitigen Beplankung können mit prinzipiell beliebigen Dämmmaterialien oder dergleichen ausgefüllt sein. Vorzugsweise ist der Abstandsraum zwischen den die oberseitige Beplankung sowie die unterseitige Beplankung bildenden Kanthölzern 5 mit Mineralwolle oder einem sonstigen unbrennbaren Dämmstoff ausgefüllt.

Vorzugsweise sind die Beplankungen als Tafeln ausgebildet, indem die die Beplankungen bildenden Kanthölzer miteinander, insbesondere mittels selbstschneidender Schrauben, verstiftet sind, wobei die Stifte jeweils parallel zur Beplankungsebene und senkrecht zu den Längsachsen der Kanthölzer ange-

ordnet sind. Prinzipiell gleichartige Tafeln sind auch für die weiter unten beschriebenen Wandelemente vorgesehen.

Die Ausnehmungen 6 der Beplankungen an den Rahmenecken sind zur formschlüssigen Aufnahme von Pfosten bzw. Stützen 7 mit entsprechendem Querschnitt vorgesehen, wobei die Pfosten 7 mit den an den Ausnehmungen freiliegenden Rahmenecken mittels Dübel oder Gewindestangen zug- und schubfest verbunden werden. Dabei dienen die Ausnehmungen 6 einerseits dazu, die Pfosten formschlüssig zu umfassen und andererseits auf der vom Pfosten abgewandten Seite der Rahmenecke dazu, hinreichend Unterbringungsraum für aus den Rahmenecken herausstehende Dübelteile zu gewähren, die damit an den Rahmenecken ohne weiteres mit entsprechenden Werkzeugen erfasst werden können .

Vorzugsweise werden die Pfosten von einem Axialkanal durchsetzt, in dem eine an beiden Enden des Pfostens herausragende Gewindestange oder ein Spannseil mit dessen Enden bildenden Gewindeteilen angeordnet wird. Die herausstehenden Enden der Gewindestange oder Gewindeteile durchsetzen entsprechende Bohrungen an den Ecken der von den Balken 2 und 3 gebildeten Rahmenecken, wobei dann auf die Gewindeenden auf der vom jeweiligen Pfosten abgewandten Rahmenseite Muttern bzw. Innengewindeteile aufgedreht und unter Zwischenschaltung von Ringscheiben gegen die Rahmen gespannt werden. Damit bilden die Pfosten mit den Rahmen ein sehr stabiles Raumgitter. Die Muttern oder Innengewindeteile können als Tragösen ausgebildet sein, an denen die von je einer Boden- und einer Decken-

platte sowie den Eckpfosten gebildeten Raummodule mit einem Kran gekoppelt und auf einer Baustelle versetzt werden können .

Die Pfosten können aus zwei jeweils den halben Querschnitt des Pfostens bildenden Kanthölzern zusammengesetzt sein, die miteinander, insbesondere mit selbstschneidenden Schrauben, verstiftet sind. Zur Bildung des Axialkanals ist auf den einander zugewandten Berührungsflächen der Kanthölzer jeweils eine mittige Axialnut angeordnet.

Gemäß Fig. 2 bilden jeweils eine Boden- sowie eine Deckenplatte 1 mit den an den Ecken dazwischen angeordneten Pfosten 7 ein Raummodul, welches praktisch beliebig auf entsprechendem Untergrund oder auf anderen Raummodulen angeordnet werden kann, wobei sich sehr verschiedenartige Grundrisse verwirklichen lassen. Wenn dabei die Raummodule mit ihren Längsseiten aneinander anstoßen, lassen sich vergleichsweise große stützenfreie Räume erstellen.

Grundsätzlich ist es jedoch auch möglich, mit den Bodenbzw. Deckenplatten praktisch beliebig große stützenfreie Räume herzustellen. Zu diesem Zweck können die Boden- bzw. Deckenplatten mit ihren Längs- bzw. Querrändern in die seitlichen Ausnehmungen zwischen Obergurt und Untergurt von freitragend angeordneten Doppel-T-Trägern eingehängt werden. In diesem Falle werden vorzugsweise an den randseitigen Längs- bzw. Querbalken der Boden- bzw. Deckenplatten Profilbalken angeordnet, deren Breite der horizontalen Tiefe der

Ausnehmungen zwischen Ober- und Untergurt der Doppel-T- Träger entspricht. Auf diese Weise lässt sich erreichen, dass der Horizontalabstand zwischen den Doppel-T-Trägern der Länge bzw. Breite der Boden- bzw. Deckenplatten entsprechen kann. Vorzugsweise werden solche Doppel-T-Träger eingesetzt, bei denen der Vertikalabstand zwischen Ober- und Untergurt der doppelten vertikalen Dicke der Decken- bzw. Bodenplatten bzw. der daran angeordneten Profilbalken entspricht. Somit kann jeder Doppel-T-Träger einerseits die Deckenplatte eines unteren Geschosses und andererseits die Bodenplatte eines darüber liegenden Geschosses randseitig haltern.

Wie oben bereits erwähnt wurde, können zur Raumaufteilung zwischen den Boden- und Deckenplatten eines Raummoduls in praktisch beliebiger Weise Wandelemente angeordnet werden. Dabei sind vorgefertigte Standardwandelemente 20 vorzugsweise so bemessen, dass sie bei Anordnung an der Schmalseite eines Raummoduls zwischen den eckseitigen Pfosten des Raummoduls jeweils die halbe öffnungsbreite zwischen den Eckpfosten verschließen, d.h. je zwei Standardwandelemente reichen zum Verschluss der gesamten Schmalseite eines Raummoduls aus.

In zweckmäßiger Optimierung der Abmessungen sind die Längen der Raummodule so bemessen, dass sich die Maße von Länge und Breite wie 2:1 verhalten. Die öffnungen zwischen den Eckpfosten an den Längsseiten der Raummodule lassen sich jeweils durch zwei zusätzliche, zwischen die Boden- und Deckenplatte des Raummoduls einsetzbare Zusatzpfosten 21 und

insgesamt vier vorgenannte Standardwandelemente verschließen. Dabei ist vorgesehen, dass die Zusatzpfosten gleiche Querschnitte wie die Eckpfosten besitzen. Im übrigen haben die Zusatzpfosten 21 eine solche Höhe, dass sie zwischen die Beplankungen 5 der Boden- und Deckenplatten 1 passen. Anstelle der Wandelemente können auch entsprechend bemessene Tür- oder Fensterelemente angeordnet bzw. gegen die Wandelemente ausgetauscht werden.

Die Wandelemente bestehen im Wesentlichen aus zwei jeweils aus Kanthölzern zusammengesetzten Tafeln, zwischen denen Abstandselemente angeordnet sind. Zum Aufbau der Tafeln dienen vorzugsweise Kanthölzer mit einer Dicke von 40mm und einer Breite von 80mm. Gemäß Fig. 3 sind die vertikal angeordneten Kanthölzer 8 mit ihren schmalen (40mm breiten) Vertikalseiten auf Stoß aneinandergefügt, indem benachbarte Kanthölzer 8 miteinander durch Stifte 9, insbesondere selbstschneidende Schrauben, die horizontal und parallel zur Tafelebene angeordnet sind, miteinander verbunden.

Zwischen den von den Kanthölzern 8 gebildeten Wandtafeln sind schräg zur Horizontalen verlaufende Abstandselemente 10 angeordnet, deren Dicke der Dicke der Kanthölzer 8 entspricht und beispielsweise 40mm beträgt. Diese Abstandselemente sind mit den die Tafeln bildenden Kanthölzern 8 wiederum, vorzugsweise durch selbstschneidende Schrauben, verstiftet, wobei in diesem Falle die Stifte senkrecht zur Tafelebene angeordnet sind. Desweiteren sind zwischen den von den Kanthölzern 8 gebildeten Tafeln nach Art eines umlaufen-

den Rahmens angeordnete Kanthölzer 11 vorgesehen, die beispielsweise einen quadratischen Querschnitt mit einer Breite und Dicke von jeweils 40mm aufweisen können. Diese Kanthölzer 11 sind vom Rand der durch die Kanthölzer 8 gebildeten Tafeln beabstandet angeordnet, so dass zwischen den Rändern der beiden das jeweilige Wandelement bildenden Tafeln eine umlaufende Nut ausgebildet wird, in die sich entsprechende bemessene Kantholzprofile nach Art von Federn einschieben lassen. Diese Federn können einerseits zur Verbindung aneinander anschließender Wandelemente und andererseits zur formschlüssigen Halterung der Wandelemente auf den Boden- bzw. Deckenplatten der Raummodule dienen.

Die Hohlräume zwischen den Wandtafeln eines Wandelementes können zur Erhöhung der Wärmedämmung und/oder Wärmekapazität des Wandelementes mit einem Schüttgut, insbesondere mit Kalksplit ausgefüllt sein. Dadurch wird auch die Schalldämmung der Wandelemente verbessert.

Die Erfindung ist nicht auf die oben dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt.

In den vorangehenden Ausführungen wird davon ausgegangen, dass die Zwischenpfosten 21 im Vergleich zu den Eckpfosten 7 verkürzt sind, derart, dass die Zwischenpfosten 21 zwischen die einander zugewandten Beplankungen 5 der Boden- bzw. Deckenplatten 1 des jeweiligen Raummoduls passen. Stattdessen ist es auch möglich, die Zwischenpfosten 21 identisch zu den Eckpfosten 7 auszubilden und dazu in den Beplankungen 5 an

den Längsbalken 2 der jeweiligen Boden- bzw. Deckenplatte 1 weitere Ausnehmungen 60, analog den Ausnehmungen 6 an den Ecken der Boden- bzw. Deckenplatten 1, vorzusehen. Insbesondere können zu diesem Zweck jeweils an der Längsmitte jeder Boden- bzw. Deckenplatte an den Längsrändern im Bereich der Längsbalken 2 Ausnehmungen 60 vorgesehen sein, die so bemessen sind, dass sie zwei in Längsrichtung der Boden- bzw. Deckenplatte 1 unmittelbar benachbarte Pfosten aufnehmen können .

Grundsätzlich ist aber auch eine andere Anordnung der Pfosten 21 zwischen den Ecken des jeweiligen Raummoduls möglich.

Gemäß den Fig. 9 bis 11 kann zweckmäßig vorgesehen sein, an bzw. in einem Raummodul angeordnete Außen- oder Innenwände oder auch Zwischenpfosten mit gegenüber dem Vertikalabstand zwischen Boden- und Deckenplatte verminderter Höhe auszubilden und den verbleibenden Abstandsraum durch einen Horizontalbalken 200 mit zum Vertikalabstand sowie der Wanddicke passendem Querschnitt abzuschließen. Dies vereinfacht die Anordnung der Wände. Außerdem wird damit ein den Einbau von Türen oder Fenstern erleichternder Tür- bzw. Fenstersturz gebildet .

Die Endmontage der Raummodule kann ohne weiteres an der jeweiligen Baustelle erfolgen, so dass die Boden- bzw. Deckenplatten 1 gestapelt mit üblichen Lastkraftwagen ohne übermäßigen Volumenbedarf beim Transport angeliefert werden können. An der Baustelle werden dann die Eckpfosten 7 und die

gegebenenfalls als zusätzliche Verbindungen zwischen der Boden- und der Deckenplatte vorgesehenen Zwischenpfosten 21 an den eckseitigen bzw. längsseitigen Ausnehmungen 6, 60 der bodenseitigen Beplankung 5 der Bodenplatte angeordnet, indem die aus den Pfosten herausstehenden Gewindeteile der Gewindestangen oder Zugseile oder dergleichen in Bohrungen der Rahmenbalken der Bodenplatte eingesteckt werden. Danach wird die Deckenplatte aufgesetzt und über die Pfosten mit der Bodenplatte verspannt, indem die o.g. Innengewindeteile auf die Gewindesegmente der Gewindestangen bzw. Spannseile aufgedreht und festgespannt werden.

Gegebenenfalls können nun noch Außen- oder Zwischenwände angeordnet werden. Sodann kann das fertig gestellte Baumodul mit einem Kran angehoben und auf bereits erstellten Bauwerksteilen abgesetzt werden.

Die Fig. 9 und 10 zeigen des Weiteren beispielhaft, dass die Boden- bzw. Deckenplatten 1 gegebenenfalls mit öffnungen 100 für später einzubauende Treppen oder dergleichen versehen sein können. Im übrigen kann die Anordnung von Außen- bzw. Zwischenwänden jederzeit nach Fertigstellung eines aus den Raummodulen gebildeten „Rohbaus" erfolgen.

Des Weiteren können die Boden- bzw. Deckenplatten 1 sowie die Pfosten 7 bzw. 21 auch zur Herstellung mehrstöckiger Raummodule dienen. Dabei ist in der Regel zwischen unmittelbar übereinander liegenden Stockwerken des Raummoduls nur eine einzige Decken- bzw. Bodenplatte vorgesehen. Soweit die

in benachbarten Stockwerken des mehrstöckigen Raummoduls angeordneten Pfosten einander gleichachsig fortsetzen, wie dies insbesondere bei den Eckpfosten der Fall ist, können diese Pfosten von einer einzigen gemeinsamen Gewindestange durchsetzt werden, deren Enden dann an den Ecken der obersten Decken- bzw. untersten Bodenplatte herausragen, so dass dort in grundsätzlich gleicher Weise, wie es oben für ein eingeschossiges Raummodul beschrieben wurde, Muttern bzw. Innengewindeteile unter Zwischenschaltung von Ringscheiben gegen die Rahmen der jeweiligen Boden- bzw. Deckenplatte gespannt werden können.

Anstelle der Gewindestangen können bei ein- sowie bei mehrstöckigen Raummodulen auch Spannseile vorgesehen sein, deren Enden an Gewindestücke anschließen, auf die dann die vorgenannten Muttern bzw. Innengewindeteile unter Zwischenschaltung der genannten Ringscheiben zur Verspannung aufgedreht werden .

Die Boden- bzw. Deckenplatten können bei Bedarf auch als tragend einsetzbare Wandplatten benutzt werden, wobei gemäß Fig. 4 mehrere Boden- bzw. Deckenplatten 1 zur Bildung einer großen Wandplatte zusammengefügt werden können. Wie die Fig. 4 zeigt, können zu diesem Zweck in aneinander angrenzende Aussparungen 6 bzw. 60 der Beplankungen 5 der miteinander flächig zu verbindenden Platten 1 auf deren einer Seite oder auf deren beiden Seiten Flanschplatten 61 bzw. 62 oder 61' bzw. 62' angeordnet werden, die dann mittels die Längsbalken 2 der benachbarten bzw. der jeweiligen Platten 1 durchset-

zende Schrauben oder dergleichen miteinander verbunden werden. Auf diese Weise besteht die Möglichkeit, mit geringem Herstellungsaufwand großflächige Wände herzustellen.

Bei Bedarf können die Pfosten auch als Balken eingesetzt werden, wobei mehrere vertikal übereinander liegend angeordnete Pfosten bzw. Balken einen hochbelastbaren Träger bilden können, dessen einzelne Balken mittels der Gewindestangen oder Spannseile in unterschiedlicher Weise vorgespannt werden können. Die Fig. 5 zeigt ein Beispiel für eine derartige Anordnung.

Dabei zeigt die Fig. 5 außerdem, dass die Pfosten bzw. Balken 7 jeweils aus zwei Kanthölzern mit Rechteckquerschnitt zusammengesetzt sein können. Die Kanthölzer sind miteinander leimfrei verbunden, vorzugsweise durch Verstiftungen mittels selbstschneidender Schrauben. Auf ihren einander zugewandten breiten Seitenflächen besitzen die Kanthölzer jeweils eine Längsnut, wobei die beiden Längsnuten der beiden Kanthölzer gemeinsam einen Längskanal zur Aufnahme der obengenannten Gewindestange oder des stattdessen vorgesehen Spannseiles bilden. Die von den Kanthölzern gebildeten Pfosten bzw. Balken können prinzipiell mehrfach axial aneinander angesetzt werden, so dass praktisch beliebige überlange Pfosten oder Balken 7 herstellbar sind, die jeweils aus einander axial fortsetzenden kurzen Pfosten- bzw. Balkensegmenten zusammengesetzt sind. Dabei können diese Segmente mit an ihren Stirnenden angeordneten gegengleichen Keilverzinkungen formschlüssig ineinander greifen, wobei der Formschluss ohne

Leim oder Kleber durch Verspannung der jeweils durchlaufenden Gewindestange bzw. des Spannseiles gesichert wird.

Die Fig. 6 bis 8 zeigen verschiedene Möglichkeiten, mit den in Fig. 5 für die dort dargestellten Balken bzw. Pfosten verwendeten Kanthölzern verschiedene Balken- oder Pfostenstrukturen bzw. Wand- oder Deckenstrukturen zu erstellen. Fig. 6 zeigt einen Balken, der aus in mehreren Lagen angeordneten Kanthölzern 70 zusammengesetzt ist, wobei die Kanthölzer 70 der jeweils nächsten Lage relativ zur vorangehenden Lage um die halbe Kantholzlänge versetzt angeordnet sind. Benachbarte Lagen der Kanthölzer 70 sind jeweils leimfrei durch Verstiftung mittels selbstschneidender Schrauben verbunden .

Fig. 7 zeigt die Möglichkeit, dass die Lagen der Kanthölzer gegebenenfalls auch in Querrichtung relativ zueinander versetzt angeordnet sein können. Dadurch kann eine erhöhte Steifigkeit gegenüber Biegebeanspruchungen bezüglich einer zu den großen Seitenflächen der Kanthölzer 70 senkrechten Achse erreicht werden.

Fig. 8 zeigt ganz allgemein die Möglichkeit, Strukturteile mit großen Querschnitten aus leimfrei, insbesondere durch Verstiftung mittels selbstschneidender Schrauben miteinander verbundenen Kanthölzern 70 zusammenzusetzen. Dabei sind einander benachbarte Kanthölzer jeweils in Längsrichtung zueinander versetzt angeordnet, wobei vorzugsweise vorgesehen ist, benachbarte Kantholzlagen auch in Querrichtung der

Kanthölzer zueinander versetzt anzuordnen. Durch die in Fig, 8 gezeigte Verstiftung in zwei zueinander im wesentlichen senkrechten Richtungen, das heißt einerseits eine Verstiftung senkrecht zu den schmalen Seitenflächen der Kanthölzer und andererseits eine Verstiftung senkrecht zu den breiten Seitenflächen der Kanthölzer, wird ein äußerst belastbarer Verbund erzielt. Im Ergebnis können somit massive Wand-, Decken-, Pfosten- oder Trägerstrukturen erstellt werden.

Abweichend von der Darstellung in Fig. 8, in der die Kanthölzer 70 jeweils mit zueinander parallelen Längsachsen angeordnet sind, können die Kanthölzer auch in Form von miteinander verstiften Kreuzlagen angeordnet sein.