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Title:
CONSTRUCTIVE ASSEMBLY OF A CONTAINMENT MEANS, INTENDED FOR THE AUTOMATED PRODUCTION OF PHARMACEUTICAL OR BIOTECHNICAL ARTICLES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/109549
Kind Code:
A1
Abstract:
The constructive assembly of the containment means (9) is intended for the automated production of pharmaceutical or biotechnical articles (6). As an end product, a respective article (6) comprises multiple article parts (7). The containment means (9) has a housing (90) within which there is an inner chamber (91) having at least one through opening (917, 919). At most, multiple robots (1, 2) are installed in the chamber (91), which generally have a manipulating element (12, 22) on the pivotable arms (11, 21) thereof, which can move within a pivot range (R1,R2). At most, multiple process units (3) are installed in the chamber (91) for the production of the articles (6). The chamber (91) is formed by a process space (93) for the production of the articles (6) and a tub-shaped base space (92) for anchoring the feet (10, 20) of the robots (1, 2) to the side surfaces (910,912,916,918) inside the base space (92). The process space (93) is arranged above the base space (92) and both are adjacent in a corresponding manner and such that they are open to one another. The manipulating element (12, 22) functions as a gripping means and transportation means for the articles (6) or article parts (7) and/or for inspecting the articles (6) or article parts (7) and/or for the production of the articles (6). The pivot range (R1,R2) of the manipulating elements (12, 22) on the robots (1, 2) extends in the horizontal and vertical plane within a working region (a), which lies between a minimum and a maximum working height (amin,amax).

Inventors:
BECHINI CLAUDIO (IT)
SIGWARTH VOLKER (CH)
Application Number:
PCT/IB2017/001581
Publication Date:
June 21, 2018
Filing Date:
December 15, 2017
Export Citation:
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Assignee:
PHARMA INTEGRATION S R L (IT)
International Classes:
B25J21/00
Foreign References:
US20160326573A12016-11-10
US20160136052A12016-05-19
US20060136095A12006-06-22
US20120191243A12012-07-26
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
ULLRICH, Gerhard (CH)
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e

1. Konstruktiver Aufbau eines Containments (9), bestimmt zur automatisierten Produktion pharmazeutischer oder biotechnischer Artikel (6), wobei: a) ein Artikel (6) als Endprodukt jeweils mehrere Artikelteile (7) umfasst;

b) das Containment (9) von einem Gehäuse (90) umgeben ist und sich darin eine innere Kammer (91 ) mit zumindest einem Durchlass (917,919) befindet; c) in der Kammer (91) zumindest ein Roboter (1 ,2) installiert ist, der an seinem schwenkbaren Arm (11 ,21 ) zumindest ein Manipulierorgan (12,22) besitzt, welches innerhalb eines Schwenkbereichs (Ri ,R2) verfahrbar ist; und d) die Kammer (91) zur Installation zumindest einer Prozesseinheit (3) zur Produktion der Artikel (6) geeignet ist, dadurch gekennzeichnet, dass

e) die Kammer (91) umfasst:

ea) einen Prozessraum (93) zur Produktion der Artikel (6); und

eb) einen wannenförmigen Basisraum (92) zur Verankerung des Fusses (10,20) des zumindest einen Roboters (1 ,2) an einer der Seitenflächen (910,912,916,918) innerlich des Basisraums (92); wobei

ec) der Prozessraum (93) oberhalb des Basisraums (92) angeordnet ist und beide kongruent offen zueinander angrenzen;

f) das Manipulierorgan (12,22) folgende Funktionen hat:

fa) Greifer und Transportmittel für die Artikel (6) oder Artikelteile (7); und/oder fb) Inspektion der Artikel (6) oder Artikelteile (7); und/oder

fc) Produktion der Artikel (6) ; und

g) der Schwenkbereich (Ri ,R2) des zumindest einen Manipulierorgans (12,22) an dem zumindest einen Roboter (1 ,2) sich in horizontaler und vertikaler Ebene erstreckt, nämlich in vertikaler Ebene innerhalb eines Arbeitsbereichs (a), der sich zwischen einer minimalen Arbeitshöhe (amin) und einer maximalen Arbeitshöhe (amax) definiert.

2. Konstruktiver Aufbau nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb des Schwenkbereichs (Ri , R2) zumindest ein Übergabebereich vorgesehen ist, dazu bestimmt, mittels des Manipulierorgans (12,22) des zu- mindest einen Roboters (1 ,2) Artikel (6) oder Artikelteile (7;70-72) aufzunehmen oder zu positionieren.

3. Konstruktiver Aufbau nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb des Schwenkbereichs (Ri ,R2) zwei Übergabebereiche vorgesehen sind; wobei:

a) der erste Übergabebereich dazu bestimmt ist, mittels des Manipulierorgans (12,22) des zumindest einen Roboters (1 ,2) Artikel (6) oder Artikelteile (7;70- 72) aufzunehmen; und

b) der zweite Übergabebereich dazu bestimmt ist, mittels des Manipulierorgans (12,22) des zumindest einen Roboters (1 ,2) Artikel (6) oder Artikelteile (7;70- 72) zu positionieren.

4. Konstruktiver Aufbau nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass

a) ein erstes Containment (9) mit einem zweiten Containment (9) verbunden ist, in denen jeweils ein Roboter (1 ,2) installiert ist; und

b) einer der Übergabebereiche im Schwenkbereich (R-i ,R2) der Manipulierorgane (12,22) beider Roboter (1 ,2) liegt.

5. Konstruktiver Aufbau nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass

a) im Containment (9) zumindest zwei Roboter (1 ,2) installiert sind; und b) jeweils ein Übergabebereich im Schwenkbereich (Ri ,R2) der Manipulierorga ne (12,22) zweier benachbarter Roboter (1 ,2) liegt.

6. Konstruktiver Aufbau nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass im Prozessraum (93) des Containments (9) im Schwenkbereich (Ri ,R2) des Manipulierorgans (12,22) des zumindest einen Roboters (1 ,2) zumindest eine Prozesseinheit (3) zur Produktion der Artikel (6) installiert ist.

7. Konstruktiver Aufbau nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass

a) die Prozesseinheit (3) als Waschstation, Trocknungsstation, Sterilisationsstation, Füllstation, Verschlussstation, Montage- oder Demontagestation, Kennzeichnungsstation oder Prüfstation ausgebildet ist; wobei

b) die Prüfstation zur optischen Inspektion und/oder Gewichtskontrolle beschaffen ist; und

c) im Prozessraum (93) mehrere Prozesseinheiten (3) verschiedener Funktionen installierbar sind.

8. Konstruktiver Aufbau nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass zur Bildung eines Baukastensystems von Containments (9) ein vordefiniertes Positionsraster für die Verankerung des Fus- ses (10,20) des zumindest einen Roboters (1 ,2) an den Seitenflächen (910,912,916,918) innerlich des Basisraums (92) des jeweiligen Containments (9) vorgesehen ist.

9. Konstruktiver Aufbau nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Basisraum (92) von einer geneigten Bodenfläche (914) begrenzt ist, welche die Abfuhr einer die Kammer (91) durchmessenden Luftströmung (L), vorzugsweise laminarer Charakteristik, und im Prozessraum (93) bei der Produktion der Artikel (6) anfallender Flüssigkeiten begünstigt.

10. Konstruktiver Aufbau nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass im Prozessraum (93) ferner angeordnet sind:

a) zumindest eine Transferstation (4) zur Zwischenpositionierung von Artikelteilen (7) und/oder Artikeln (6); und/oder

b) zumindest ein Speicher (5) zur Bevorratung von Artikelteilen (7); wobei c) die Manipulierorgane (12,22) ein Aufnahmeraster (120,220) zur Aufnahme von einer gruppierten Anzahl von Artikelteilen (7) oder Artikeln (6) aufweisen; und

d) dem Speicher (5) ein Magazin (50) zur Auffüllung eines Manipulierorgans (12,22) gemäss dessen Aufnahmeraster (120,220) mit einer gruppierten Anzahl von Artikelteilen (7) zugeordnet sein kann.

1 1 . Konstruktiver Aufbau nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis

10, dadurch gekennzeichnet, dass

a) ein jeweiliges Aufnahmeraster (30,40) der Prozesseinheiten (3) und Transferstation (4) zum gleichzeitigen Handling einer gruppierten Anzahl von Artikelteilen (7) oder Artikeln (6) zahlenmässig und geometrisch komplementär zum Aufnahmeraster (120,220) der Manipulierorgane (12,22) ausgebildet ist; und b) das Manipulierorgan (12,22) zusätzlich mit einer Montage- oder Demontagevorrichtung, einer Inspektionsvorrichtung und/oder einer Verschlussvorrichtung und/oder einer Kennzeichnungsvorrichtung ausgestattet sein kann.

12. Konstruktiver Aufbau nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis

1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass

a) in eine der den Prozessraum (93) abgrenzenden Gehäuseflächen (910,912,916,918) ein austauschbares Wechselmodul (95) einsetzbar ist, welches mit funktionsspezifischen Prozesseinheiten (3) bestückt ist;

b) das Wechselmodul (95) zusätzlich zu den Prozesseinheiten (3) eine Schleusenvorrichtung (96) zum Ein- und/oder Ausschleusen von Artikelteilen (7) o- der Artikeln (6) aufweisen kann; und

c) funktionsmässig gleichartige Prozesseinheiten (3) in zueinander versetzten Kaskaden angeordnet sein können.

13. Konstruktiver Aufbau nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass

a) ein erstes Containment (9) mit weiteren Containments (9) in einer Produktionslinie miteinander zu einer Containment-Strasse (9') verkettet ist; wobei b) der jeweilige Basisraum (92) und der jeweilige Prozessraum (93) eine jeweils aufgabenspezifische Bestückung mit Robotern (1 ,2), Manipulierorganen (12,22) und/oder Prozesseinheiten (3) und/oder Transferstationen (4) und/oder Speichern (5) besitzen können.

14. Konstruktiver Aufbau nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis

1 3, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Schwenkbereich (Ri , R2) des zumindest einen Manipulierorgans (12,22) an dem zumindest einen Roboter (1 ,2) in horizontaler Ebene zumindest bis über eine der vertikalen Flächen (910,912,916,918) des Prozessraums (93) hinaus erstreckt.

15. Konstruktiver Aufbau nach zumindest einem der Ansprüche 1 3 und

14, dadurch gekennzeichnet, dass

a) das erste Containment (9) einen ersten Durchlass (917) für das Anliefern von Artikelteilen (7) in Gestalt von in einem Tray (8) systematisch gemäss einem Sortierraster (800) eingestellten Behältnissen (70) zum Prozessraum (93) hat, und somit sich eine gruppierte Anzahl der Behältnisse (70) vom Manipulierorgan (12) des ersten Roboters (1 ) ergreifen lässt und an die erste Prozesseinheit (3) zur Durchführung des ersten Produktionsschritts heranführbar ist: b) das erste Containment (9) einen zweiten Durchlass (919) hat oder zu einem nächsten Containment (9) offen ist, zwecks Überführung der insoweit bearbeiteten Artikelteile (7) in den Prozessraum (93) des nächsten Containments (9) zur Durchführung nächster Produktionsschritte mittels weiterer Roboter (2) und weiterer Prozesseinheiten (3);

c) das letzte Containment (9) der Containment-Strasse (9') mit den darin installierten letzten Robotern (2) und letzten Prozesseinheiten (3) zur Durchführung abschliessender Produktionsschritte bestimmt ist; und

d) dieses letzte Containment (9) einen zweiten Durchlass (919) besitzt, durch den sich die fertig produzierten Artikel (6) ausliefern lassen.

16. Konstruktiver Aufbau nach zumindest einem der Ansprüche 1 1 bis

1 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufnahmeraster (120,220) der Manipulierorgane (12,22) mittels einer Stellmechanik verstellbar ausgebildet ist, um bei zunächst vorhandener Abweichung des Sortierrasters (800) zu den Aufnahmerastern (30,40) der Prozesseinheiten (3) und Transferstation (4) Kompatibilität herzustellen.

17. Konstruktiver Aufbau nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis

16, dadurch gekennzeichnet, dass der fertig produzierte Artikel (6) als Artikelteile (7) umfasst:

a) ein Behältnis (70);

b) eine in das Behältnis (70) durch dessen Einfüllöffnung (73) applizierte pharmazeutische oder biotechnische Füllung (79) als Flüssigkeit oder Pulver;

c) einen ersten Verschluss (71 ) in Gestalt eines Stopfens oder eines thermisch erzeugten Verschlusses; und

d) einen optionalen zweiten Verschluss (72) in Gestalt eines den ersten Verschluss (71 ) formschlüssig übergreifenden Elements, z. B. eine Bördelkappe, als Sicherung für den ersten Verschluss (71 ).

1 8. Konstruktiver Aufbau nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis

17, dadurch gekennzeichnet, dass

a) eine Prozesseinheit (3) die Gestalt einer Wägestation (35) hat, welche sich ausserhalb der Kammer (91 ) oder direkt ausserhalb des Containments (9) auf einem Fundament (F) abstützt und somit gegen Erschütterungen isoliert ist; b) die Wägestation (35) ein Wägetablett (36) mit einem zu den übrigen Aufnahmerastern (120,220;30,40) kompatiblen Aufnahmeraster (30) hat, das bestimmt ist:

ba) zum Einsetzen einer vom Manipulierorgan (12,22) abgesetzten gruppierten Anzahl von mit der Füllung (79) versehenen Behältnissen (70); und

bb) zur individuellen Gewichtsmessung jedes einzelnen der befüllten Behältnisse (70) bestimmt ist; und

c) der Speicher (5) mit einer Vibrationsvorrichtung versehen ist, zwecks Befüllung des Magazins (50); wobei

d) der Speicher (5) ausserhalb der Kammer (91 ) zur Vermeidung störender Vibrationen abgestützt ist.

1 9. Konstruktiver Aufbau nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 1 8, dadurch gekennzeichnet, dass

a) sich durch das einzelne Containment (9) und die Containment-Strasse (9') ein Tunnel (990) erstreckt; und b) der Tunnel (990) dazu dient, die am ersten Durchlass (917) von Behältnissen (70) geleerten Trays (8) bei Umgehung der Kammer (91 ) am zweiten Durchlass (919) zur Aufnahme der fertig produzierten Artikel (6) wieder bereitzustehen.

20. Konstruktiver Aufbau nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass das Containment (9) ausgebildet ist als:

a) offenes oder geschlossenes Barriere-System mit beschränktem Eingriff (RABS = Restricted Access Barrier System) mit einer Luftbehandlungsvor- richtung mit Reinraumklassifikation; oder

b) Isolator mit einer Luftbehandlungsvorrichtung mit Reinraumklassifikation und Dekontaminationsvorrichtung; wobei

c) die Luftbehandlungsvorrichtung einen Zuluftfilter (94) hat, der oberhalb des Prozessraums (93) angeordnet ist, und einen Abluftfilter (940) aufweist, wel- eher in einer am Basisraum (92) vorhandenen Aufnahme installiert ist.

Description:
Konstruktiver Aufbau eines Containments, bestimmt zur automatisierten Produktion pharmazeutischer oder biotechnischer Artikel

Anwendungsgebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft den konstruktiven Aufbau eines Containments für die automatisierte Produktion pharmazeutischer oder biotechnischer Artikel, die als Endprodukt jeweils mehrere Artikelteile umfassen. Das Containment ist typischerweise ausgebildet als offenes oder geschlossenes Barriere-System mit beschränktem Eingriff (RABS = Restricted Access Barrier System) oder als Isolator, jeweils mit einer Luftbehandlungsvorrichtung ausgestattet und durch eine Reinraumklassifikation qualifiziert. Das Containment ist von einem Gehäuse umgeben, in dem sich eine innere Kammer mit zumindest einem Durchlass befindet. Weitere gat- tungsmässige Merkmale des Aufbaus sind, dass in der Kammer zumindest ein Roboter installiert ist, der an seinem schwenkbaren Arm zumindest ein Manipulierorgan besitzt, welches innerhalb eines Schwenkbereichs verfahrbar ist, wobei die Kammer zur Installation zumindest einer Prozesseinheit zur Produktion der Artikel geeignet ist. Mehrere derartige Containments können in einer Produktionslinie miteinander zu einer Containment-Strasse verkettet sein.

Stand der Technik

Die bisher bekannten Containments für die automatisierte Produktion pharmazeutischer oder biotechnischer Artikel beruhen darauf, dass in den Containments Wasch-, Füll- und Verschlussstationen installiert sind und sich durch die Containments Transportbänder und dazwischen angeordnete Karussellförderer erstrecken, mittels denen die zu verarbeitenden Artikelteile der jeweiligen Maschinenstation zugeführt werden. Hierzu bekannt sind beispielsweise von der Firma Bosch: "Universal washing machines RRN/RRU", "FLC - filling and closing machine for vials and infusion bottles", "Closing machine for overseal caps VRUA/RTA RK", "Drying and Sterilizing Unnel HQL Series" und "FXS - Filling and sealing machine for presterilized syringes". Aufgabe der Erfindung

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen konstruktiven Aufbau eines Containments für die automatisierte Produktion pharmazeutischer oder biotechnischer Artikel vorzuschlagen, bei dem in der Arbeitskammer das Entstehen unerwünschter Partikel - z.B. durch Abrieb an Behältnissen und/oder Transportmitteln - verringert ist. Zugleich soll durch das konstruktive Konzept die durch die Arbeitskammer geführte laminare Luftströmung weniger von installierten Aufbauten gestört werden. Diese Aufgaben münden im Ziel zur Verringerung der Fehlerquote nicht vorschriftsgemäss behandelter Artikel. Schliesslich ist es Aufgabe des zu schaffenden Aufbaukonzepts, Anpassungen an die jeweili- gen speziellen Produktionsanforderungen effizient baukastenartig, auch für verkettete Containment-Strassen, zu erfüllen.

Übersicht über die Erfindung

Der konstruktive Aufbau eines Containments ist zur automatisierten Produktion pharmazeutischer oder biotechnischer Artikel bestimmt. Als Endprodukt umfasst ein Artikel jeweils mehrere Artikelteile. Das Containment ist von einem Gehäuse umgeben, innerhalb dessen sich eine innere Kammer mit zumindest einem Durchlass befindet. In der Kammer ist zumindest ein Roboter installiert, der an seinem schwenkbaren Arm zumindest ein Manipulierorgan besitzt, welches innerhalb eines Schwenkbereichs verfahrbar ist. Die Kammer ist zur Installation zumindest einer Prozesseinheit zur Produktion der Artikel geeignet.

Zur obigen, den Gattungsbegriff bildenden Merkmalskette weist der konstruktive Aufbau folgende kennzeichnende Merkmale auf. Die Kammer umfasst einen Prozessraum zur Produktion der Artikel und einen wannenförmigen Basisraum zur Verankerung des Fusses des zumindest einen Roboters an einer der Seitenflächen innerlich des Basisraums. Der Prozessraum ist oberhalb des Basisraums angeordnet, und beide grenzen kongruent offen zueinander an. Das Manipulierorgan hat die Funktionen als Greifer und Transportmittel für die Artikel oder Artikelteile und/oder zur Inspektion der Artikel oder Artikelteile und/oder zur Produktion der Artikel. Der Schwenkbereich des zumindest einen Manipulierorgans an dem zumindest einen Roboter erstreckt sich in horizontaler und in vertikaler Ebe- ne innerhalb eines Arbeitsbereichs, der sich zwischen einer minimalen Arbeitshöhe und einer maximalen Arbeitshöhe definiert.

Nachfolgend werden spezielle Ausführungsformen der Erfindung definiert: Innerhalb des Schwenkbereichs ist zumindest ein Übergabebereich vorgesehen, dazu bestimmt, mittels des Manipulierorgans des zumindest einen Roboters Artikel o- der Artikelteile aufzunehmen oder zu positionieren.

Vorteilhaft sind alternativ innerhalb des Schwenkbereichs zwei Übergabebereiche vorgesehen. Hierbei ist der erste Übergabebereich dazu bestimmt, mittels des Manipulierorgans des zumindest einen Roboters Artikel oder Artikelteile aufzunehmen, und der zweite Übergabebereich ist dazu bestimmt, mittels des Manipulierorgans des zumindest einen Roboters Artikel oder Artikelteile zu positionieren.

Ein erstes Containment ist mit einem zweiten Containment verbunden, in denen jeweils ein Roboter installiert ist, und einer der Übergabebereiche liegt im Schwenkbereich der Manipulierorgane beider Roboter.

Vorteilhaft sind alternativ im Containment zumindest zwei Roboter installiert, wobei jeweils ein Übergabebereich im Schwenkbereich der Manipulierorgane zweier benachbarter Roboter liegt.

Im Prozessraum des Containments ist im Schwenkbereich des Manipulierorgans des zumindest einen Roboters zumindest eine Prozesseinheit zur Produktion der Artikel installiert. Die Prozesseinheit ist als Waschstation, Trocknungsstation, Sterilisationsstation, Füllstation, Verschlussstation, Montage- oder Demontagestation, Kennzeichnungsstation oder Prüfstation ausgebildet. Die Prüfstation ist zur optischen Inspektion und/oder Gewichtskontrolle beschaffen. Im Prozessraum sind mehrere Prozesseinheiten verschiedener Funktionen installierbar.

Zur Bildung eines Baukastensystem von Containments ist ein vordefiniertes Positionsraster für die Verankerung des Fusses des zumindest einen Roboters an den Seitenflächen innerlich des Basisraums des jeweiligen Containments vorgesehen. Der Basisraum ist von einer geneigten Bodenfläche begrenzt, welche die Abfuhr einer die Kammer durchfliessenden Luftströmung - vorzugsweise laminarer Charakteristik - und im Prozessraum bei der Produktion der Artikel anfallender Flüssigkeiten begünstigt.

Im Prozessraum sind ferner zumindest eine Transferstation zur Zwischenpositionierung von Artikelteilen und/oder Artikeln und/oder zumindest ein Speicher zur Bevorratung von Artikelteilen angeordnet.

Die Manipulierorgane weisen ein Aufnahmeraster zur Aufnahme von einer gruppierten Anzahl von Artikelteilen oder Artikeln auf. Dem Speicher kann ein Magazin zur Auffüllung eines Manipulierorgans gemäss dessen Aufnahmeraster mit einer gruppierten Anzahl von Artikelteilen zugeordnet sein. Ein jeweiliges Aufnahmeraster der Prozesseinheiten und Transferstation ist zum gleichzeitigen Handling einer gruppierten Anzahl von Artikelteilen oder Artikeln zahlenmässig und geometrisch komplementär zum Aufnahmeraster der Manipulierorgane ausgebildet. Das Manipulierorgan kann zusätzlich mit einer Montage- oder Demontagevorrichtung, einer Inspektionsvorrichtung und/oder einer Verschlussvorrichtung und/oder einer Kennzeichnungsvorrichtung ausgestattet sein.

In eine der den Prozessraum abgrenzenden Gehäuseflächen ist ein austauschbares Wechselmodul einsetzbar, welches mit funktionsspezifischen Prozesseinheiten bestückt ist. Das Wechselmodul kann zusätzlich zu den Prozesseinheiten eine Schleusenvorrichtung zum Ein- und/oder Ausschleusen von Artikelteilen oder Artikeln aufweisen. Funktionsmässig gleichartige Prozesseinheiten können in zueinander versetzten Kaskaden angeordnet sein.

Ein erstes Containment ist mit weiteren Containments in einer Produktionslinie miteinander zu einer Containment-Strasse verkettet. Der jeweilige Basisraum und der jeweilige Prozessraum können eine jeweils aufgabenspezifische Bestückung mit Robotern, Manipulierorganen und/oder Prozesseinheiten und/oder Transferstationen und/oder Speichern besitzen. Der Schwenkbereich des zumindest einen Manipulierorgans an dem zumindest einen Roboter erstreckt sich in horizontaler Ebene zumindest bis über eine der vertikalen Flächen des Prozessraums hinaus.

Innerhalb einer Containment-Strasse hat das erste Containment einen ersten Durchläse für das Anliefern von Artikelteilen in Gestalt von in einem Tray systematisch gemäss einem Sortierraster eingestellten Behältnissen zum Prozessraum. Somit lässt sich eine gruppierte Anzahl der Behältnisse vom Manipulierorgan des ersten Roboters ergreifen und ist an die erste Prozesseinheit zur Durchführung des ersten Produktionsschritts heranführbar. Das erste Containment hat einen zweiten Durchläse oder ist zu einem nächsten Containment offen, zwecks Überführung der insoweit bearbeiteten Artikelteile in den Prozessraum des nächsten Containments zur Durchführung nächster Produktionsschritte mittels weiterer Roboter und weiterer Prozesseinheiten. Das letzte Containment der Containment-Strasse mit den darin installierten letzten Robotern und letzten Prozesseinheiten ist zur Durchführung abschliessender Produktionsschritte bestimmt. Dieses letzte Containment besitzt einen zweiten Durchlass, durch den sich die fertig produzierten Artikel ausliefern lassen.

Das Aufnahmeraster der Manipulierorgane ist mittels einer Stellmechanik verstellbar ausgebildet, um bei zunächst vorhandener Abweichung des Sortierrasters zu den Aufnahmerastern der Prozesseinheiten und Transferstation Kompatibilität herzustellen.

Der fertig produzierte Artikel umfasst als Artikelteile:

- ein Behältnis;

- eine in das Behältnis durch dessen Einfüllöffnung applizierte pharmazeutische oder biotechnische Füllung als Flüssigkeit oder Pulver;

- einen ersten Verschluss in Gestalt eines Stopfens oder eines thermisch erzeugten Verschlusses; und

- einen optionalen zweiten Verschluss in Gestalt eines den ersten Verschluss formschlüssig übergreifenden Elements, z.B. eine Bördelkappe, als Sicherung für den ersten Verschluss.

Eine Prozesseinheit hat die Gestalt einer Wägestation, welche sich ausserhalb der Kammer oder direkt ausserhalb des Containments auf einem Fundament abstützt und somit gegen Erschütterungen isoliert ist.

Die Wägestation hat ein Wägetablett mit einem zu den übrigen Aufnahmerastern kompatiblen Aufnahmeraster, das bestimmt ist:

- zum Einsetzen einer vom Manipulierorgan abgesetzten gruppierten Anzahl von mit der Füllung versehenen Behältnissen; und

- zur individuellen Gewichtsmessung jedes einzelnen der befüllten Behältnisse.

Zwecks Befüllung des Magazins ist der Speicher mit einer Vibrationsvorrichtung versehen und ist zur Vermeidung störender Vibrationen ausserhalb der Kammer abgestützt.

Durch das einzelne Containment und die Containment-Strasse erstreckt sich ein Tunnel, der dazu dient, die am ersten Durchlass von Behältnissen geleerten Trays bei Umgehung der Kammer am zweiten Durchlass zur Aufnahme der fertig produzierten Artikel wieder bereitzustellen und nach Leerung an den ersten Durchlass zurückzuführen.

Das Containment ist ausgebildet als:

- offenes oder geschlossenes Barriere-System mit beschränktem Eingriff (RABS = Restricted Access Barrier System) mit einer Luftbehandlungsvorrichtung mit Reinraumklassifikation; oder

- Isolator mit einer Luftbehandlungsvorrichtung mit Reinraumklassifikation und Dekontaminationsvorrichtung.

Die Luftbehandlungsvorrichtung hat einen Zuluftfilter, der oberhalb des Prozessraums angeordnet ist, und weist einen Abluftfilter auf, welcher in einer am Basisraum vorhandenen Aufnahme installiert ist.

Kurzbeschreibunq der beigefügten Zeichnungen

Es zeigen: Figur 1A - Ein Containment, beispielhaft in Gestalt eines Isolators, nur als Gehäuse, im Vertikalschnitt als Seitenansicht;

Figur 1 B - das Containment gemäss Figur 1A, ausgestattet mit Robotern, Prozesseinheiten, einem Wechselmodul, einer Schleusenvorrichtung, Durchlässen und in einem Tray bereitgestellten Behältnissen, in frontaler Perspektivansicht;

Figur 1 C - die Anordnung gemäss Figur 1 B, in Frontansicht;

Figur 1 D - den Vertikalschnitt auf der Linie A-A in Figur 1 C;

Figur 1 E - den Vertikalschnitt auf der Linie B-B in Figur 1 D;

Figur 2A - die Anordnung gemäss Figur 1 B, ohne Schleusenvorrichtung, mit beiden Robotern im Arbeitsmodus (Waschen und Trocknen), in frontaler Perspektivansicht;

Figur 2B - die Anordnung gemäss Figur 2A, in Frontansicht;

Figur 2C - den Vertikalschnitt auf der Linie C-C in Figur 2B;

Figur 2D - den Vertikalschnitt auf der Linie D-D in Figur 2C;

Figur 3A - einen kompletten Artikel, in Frontansicht;

Figur 3B - den Vertikalschnitt auf der Linie E-E in Figur 3A;

Figur 3C - den kompletten Artikel gemäss Figur 3A, in perspektiver Explosivansicht;

Figur 3D - den Vertikalschnitt auf der Linie F-F in Figur 3C;

Figur 4A - das Zusammenwirken von zwei Robotern bei der Übergabe/Übernahme von Artikeln bzw. Artikelteilen, als perspektivische Prinzipansicht;

Figur 4B - den Aufbau gemäss Figur 4A, in perspektiver Draufsicht;

Figur 4C - den ersten Roboter aus Figur 4A, in Perspektivansicht auf das Manipulierorgan; Figur 4D - das Manipulierorgan des ersten Roboters aus Figur 4A mit an den Hälsen ergriffenen Behältnissen, in Gestalt von Vials, in vergrösser- ter Perspektivansicht;

Figur 5 - den Aufbau gemäss Figur 2A, mit angenähertem Wechselmodul, in

Perspektivansicht;

Figur 6A - das Wechselmodu! gemäss Figur 5, in vergrösserter Perspektivansicht;

Figur 6B - ein alternatives Wechselmodul mit einer Prozesseinheit in Gestalt einer Kappungsvorrichtung zum Aufbringen der Zweitverschlüsse, in Perspektivansicht;

Figur 7A - das Containment gemäss Figur 1A, ausgestattet mit zwei Robotern im Arbeitsmodus (Füllen und Zustopfen), einer Prozesseinheit, einem Teilemagazin mit ersten Verschlüssen, am ersten Durchlass im Tray bereitgestellten Behältnissen, am zweiten Durchlass ein Tray mit verschlossenen Behältnissen, in perspektivischer Draufsicht;

Figur 7B - den Aufbau gemäss Figur 7A, in Frontansicht;

Figur 7C - die Anordnung gemäss Figur 7A, komplettiert mit einer Wägestation, beide Roboter im Arbeitsmodus (Füllen, Wägen und Zustopfen), , in perspektivischer Draufsicht;

Figur 7D - den Aufbau gemäss Figur 7D, in Frontansicht;

Figur 7E - die Wägestation aus Figur 7D, in Perspektivansicht; und eine Containment-Strasse, mit fünf miteinander verketteten Contain ments zur Durchführung verschiedener Produktionstakte.

Ausführunqsbeispiel

Mit Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen erfolgt nachstehend die detaillierte Beschreibung des erfindungsgemässen konstruktiven Aufbaus eines Contain- ments, welches zur automatisierten Produktion pharmazeutischer oder biotechnischer Artikel bestimmt ist. Für die gesamte weitere Beschreibung gilt folgende Festlegung. Sind in einer Figur zum Zweck zeichnerischer Eindeutigkeit Bezugsziffern enthalten, aber im unmittelbar zugehörigen Beschreibungstext nicht erläutert, so wird auf deren Erwähnung in vorangehenden Figurenbeschreibungen Bezug genommen. Im Interesse der Übersichtlichkeit wird auf die wiederholte Bezeichnung von Bauteilen in nachfolgenden Figuren zumeist verzichtet, sofern zeichnerisch eindeutig erkennbar ist, dass es sich um "wiederkehrende" Bauteile handelt.

Figur 1 A

Das Containment 9, hier in Gestalt eines Isolators, ist zunächst nur im weitgehend leeren Aufbau mit dem Gehäuse 90 zwecks Erläuterung der Raumaufteilung und Wandungen dargestellt. In der Frontwand 910 sitzt üblicherweise eine durchsichtige Scheibe 911 , während in die Rückwand 912 ein Wechselmodul 95 eingesetzt ist. Das Gehäuse 90 umfasst ferner eine obere und eine untere Wandung, welche zusammen mit der Front- und Rückwand 910,912 das Containment 9 nach aussen abgrenzen. Innerhalb des Containments 9 befindet sich die innere Kammer 91 , welche sich in einen Prozessraum 93 und einen darunter liegenden wan- nenförmigen Basisraum 92 strukturiert, der unten an einer schrägen Bodenfläche 914 endet, unterhalb der sich der Bodenraum 97 befindet. Prozessraum 93 und Basisraum 92 grenzen beide kongruent offen zueinander an. Die Bodenfläche

914 hat an ihrer tiefsten Stelle eine Entwässerungsöffnung 920, zu der benachbart in die Rückwand 912 ein Abluftfilter 940 eingesetzt ist, welcher in den Rück- raum 99 ragt. Durch den Rückraum 99 erstreckt sich der Tunnel 990. Innerhalb des Prozessraums 93 erstreckt sich ein vertikaler Arbeitsbereich a, der sich zwischen einer minimalen Arbeitshöhe a m in und einer maximalen Arbeitshöhe a m ax definiert. Kammer 91 und Prozessraum 93 schliessen oben an einer Deckfläche

915 ab, auf der ein in den Dachraum 98 ragender Zuluftfilter 94 installiert ist. Im Betrieb des Containments 9 wird durch den Zuluftfilter 94 eine typische laminare Luftströmung L oben in die Kammer 91 eingebracht, welche unten aus der Kammer 91 über den Abluftfilter 940 abströmt. Fiquren 1 B bis 1 E

Diese Figurenfolge illustriert das Containment 9, ausgestattet mit zwei Robotern 1 ,2, zwei Prozesseinheiten 3, einem Wechselmodul 95, einer Schleusenvorrichtung 96 und dem eingangsseitigen Durchlass 917 sowie dem ausgangsseitigen Durchlass 919. An den eingangsseitigen Durchlass 917 sind in einem Tray 8 gemäss einem Sortierraster 800 bereitgestellte Behältnisse 70 herangeführt. Am ausgangsseitigen Durchlass 919 steht momentan noch nichts an. Auf der zum Prozessraum 93 gewandten Seite des Wechselmoduls 95 sind die Prozesseinheiten 3 installiert, z.B. kaskadenförming, und in einem Aufnahmeraster 30 arrangierte Wasch- und Trocknungsdüsen. Unterhalb der Prozesseinheiten 3 sind Auffangbecken 39 zum Sammeln von Waschflüssigkeit angeordnet. In einer Ausstattung befindet sich zwischen den beiden Prozesseinheiten 3 die in das Wechselmodul 95 integrierte Schleusenvorrichtung 96 (s. Figuren 1 B, 1 C).

Die Füsse 10,20 der Roboter 1 ,2 sind an der Rückwand 912 im Basisraum 92 verankert, die Roboterarme 1 1 ,21 mit den zuvorderst angeordneten Manipulierorganen 12,22 (s. auch Figur 2C.2D) ragen aufwärts in den Prozessraum 93. Zur Bildung eines Baukastensystems von Containments 9 ist ein vordefiniertes Positionsraster für die Verankerung der Füsse 10,20 der Roboter 1 ,2 an den Seitenflächen 910,912,916,918 innerlich des Basisraums 92 des jeweiligen Containments 9 vorgesehen. Das Manipulierorgan 12,22 hat die Funktion als Greifer und Transportmittel für die Artikel 6 oder Artikelteile 7;70-72 und/oder zur Inspektion der Artikel 6 oder Artikelteile 7;70-72 und/oder für die Produktion der Artikel 6 (s. auch Figur 2A). Auch neben der reinen Greifer- bzw. Haltefunktion könnten die Manipulierorgane 12,22 zusätzlich mit einer Montage- oder Demontagevorrichtung, einer Inspektionsvorrichtung und/oder einer Verschlussvorrichtung und/oder einer Kennzeichnungsvorrichtung ausgestattet sein. Zusätzlich oder alternativ zur Schleusenvorrichtung 96 kann das Wechselmodul 95 eine Transferstation 4 stützen, welche das Aufnahmeraster 40 hat (s. Figur 1 E).

Der Schwenkbereich Ri ,R2 der Manipulierorgane 12,22 an den Robotern 1 ,2 erstreckt sich in horizontaler und vertikaler Ebene, nämlich in vertikaler Ebene in- nerhalb eines Arbeitsbereichs a mit der minimalen und der maximalen Arbeitshöhe a m in, amax (s. Figur 1A). In der horizontalen Ebene ist der Schwenkbereich Ri , R2 vorzugsweise über die Seitenflächen 916,918 hinausreichend bemessen, um auf die im Tray 8 am eingangsseitigen Durchlass 917 systematisch im Sortierraster 800 stehenden Behältnisse 70 zugreifen zu können bzw. nach deren Behandlung im ausgangsseitigen Durchlass 919 zu positionieren. Innerhalb des Schwenkbereichs Ri ,R2 ist zumindest ein Übergabebereich vorgesehen, dazu bestimmt, mittels des Manipulierorgans 12,22 zumindest eines Roboters 1 ,2 Artikel 6 oder Artikelteile 7;70-72 aufzunehmen oder zu positionieren. In weiterer Ausgestaltung sind innerhalb des Schwenkbereichs Ri , R2 zwei Übergabebereiche vorgesehen. Hierbei ist der erste Übergabebereich dazu bestimmt, mittels des Manipulierorgans 12,22 zumindest eines Roboters 1 ,2 Artikel 6 oder Artikelteile 7;70-72 aufzunehmen. Hingegen wäre der zweite Übergabebereich dazu vorgesehen, mittels des Manipulierorgans 12,22 zumindest eines Roboters 1 ,2 Artikel 6 oder Artikelteile 7;70-72 zu positionieren (s. auch Figuren 2A.3A-3C).

Durch das einzelne Containment 9 und die Containment-Strasse 9" erstreckt sich der Tunnel 990, welcher dazu dient, die am eingangsseitigen Durchlass 917 von Behältnissen 70 geleerten Trays 8 bei Umgehung der Kammer 91 am ausgangsseitigen Durchlass 919 zur Aufnahme der fertig produzierten Artikel 6 bereitzustehen und in umgekehrter Richtung nach Leerung an den eingangsseitigen Durchlass 917 zurückzuführen (s. auch Figur 8).

Figuren 2A bis 2D

Diese Figurenfolge illustriert das Containment 9 mit beiden Robotern 1 ,2 im Arbeitsmodus. Vom ersten Roboter 1 schwenkt dessen Arm 11 hin zum eingangsseitigen Durchlass 917, um vom dort stehenden Tray 8, welches mit den Behältnissen 70 im Sortierraster 800 beladen ist, mittels des zugehörigen Manipulierorgans 12 eine zu dessen Aufnahmeraster 120 komplementäre gruppierte Anzahl von leeren und offenen Behältnissen 70 auszunehmen - z.B. die vorderste Zeile der Behältnisse 70 - und der benachbarten Prozesseinheit 3 zuzuführen. Diese Prozesseinheit 3 könnte eine erste Waschstation sein. In einem Zwischenschritt hatte der erste Roboter 1 die zuvor an der ersten Waschstation gereinigte Gruppe von Behältnissen 70 auf der Transferstation 4 in deren Aufnahmeraster 40 eingesetzt. Die auf der Transferstation 4 - als Übergabebereich - stehende Gruppe wird vom Manipulierorgan 22 des zweiten Roboters 2 erfasst und zunächst der seinerseits zugehörigen Prozesseinheit 3, welche eine zweite Waschstation sein könnte, zugeführt. Nach dem zweiten Reinigungsgang transportiert der zweite Roboter 2 die nun zweifach gereinigte Gruppe von Behältnissen 70 auf das am ausgangsseitigen Durchlass 919 stehende Tray 8 im Sortierraster 800 zur weiteren Bearbeitung, üblicherweise innerhalb einer zu einer Produktionslinie miteinander zu einer Containment-Strasse 9' verketteten Mehrzahl von Containments 9.

Figuren 3A bis 3D

Ein fertig produzierter Artikel 6 umfasst als Artikelteile 7 zunächst ein Behältnis 70, hier in Gestalt eines typischen Vials, das eine Einfüllöffnung 73 besitzt, um durch diese eine pharmazeutische oder biotechnische Füllung 79 als Flüssigkeit oder Pulver in das Behältnis 70 einzubringen. Ferner gehört zum kompletten Artikel 6 ein erster Verschluss 71 , hier in Gestalt eines Stopfens. Auch thermisch liesse sich ein Verschluss erzeugen. Schliesslich kann zum vollständigen Artikel 6 ein optionaler zweiter Verschluss 72 gehören, nämlich in Gestalt eines den ersten Verschluss 71 formschlüssig übergreifenden Elements, z. B. eine Bördelkappe, als Sicherung für den ersten Verschluss 71.

Figuren 4A bis 4P

Diese Figurenfolge illustriert das Zusammenwirken von zwei Robotern 1 ,2 und deren Manipulierorganen 12,22 des bei der Übergabe/Übernahme am Beispiel einer gruppierten Anzahl von Behältnissen 70, die an einem im Raum schwebenden Übergabebereich vom Manipulierorgan 12 des ersten Roboters 1 herangeliefert und noch gehalten, nun vom Manipulierorgan 22 des zweiten Roboters 2 zur Übernahme ergriffen werden. Beispielhaft wird vom ersten Roboter 1 mit dessen Manipulierorgan 12 gemäss Aufnahmeraster 120 eine Gruppe von Behältnissen 70 an deren Vialhälsen hängend gehalten. Für die Übernahme erfasst vom zwei- ten Roboter 2 dessen Manipulierorgan 222 gemäss Aufnahmeraster 220 die Gruppe von Behältnissen 70 zangenartig zwischen deren Böden und oberen Enden. So ergriffen wird die Gruppe von Behältnissen 70 dann durch Bewegung des Arms 21 des zweiten Roboters 2 aus dem Aufnahmeraster 120 vom Manipulierorgan 12 des ersten Roboters 1 quasi herausgehoben und weiter transportiert.

Das Sortierraster 800 in den Trays 8, das Aufnahmeraster 30 der Prozesseinheiten 3 und das Aufnahmeraster 40 der Transferstation 4 sind nicht von vornherein stets zu den Aufnahmerastern 120,220 der Manipulierorgane 12,22 kompatibel. Zwecks Herstellung der Kompatibilität sind die Aufnahmeraster 120,220 der Manipulierorgane 12,22 mittels einer Stellmechanik verstellbar ausgebildet.

Figuren 5 und 6A

In eine der den Prozessraum 93 abgrenzenden Gehäuseflächen 910,912,916,918 - hier vorzugsweise in eine Aussparung 913 der Rückwand 912 - ist ein austauschbares Wechselmodul 95 einsetzbar. Im gezeigten Beispiel sind nebeneinander zwei kaskadenförmige Prozesseinheiten 3 mit deren Aufnahmeraster 30 vorgesehen. Darunter ist jeweils ein Auffangbecken 39 zugeordnet. Beide Prozesseinheiten 3 könnten Waschstationen sein, die rechte könnte auch als Trocknungsstation ausgebildet sein. Zwischen den beiden Prozesseinheiten 3 ist eine Transferstation 4 mit dem Aufnahmeraster 40 installiert. Diese Austauschbarkeit des Wechselmoduls 95 mit der Möglichkeit der funktionsspezifischen Bestückung mit Prozesseinheiten 3 erlaubt den baukastenartigen und damit produktionseffizienten Aufbau einzelner Containments 9 wie auch einer aus einer Vielzahl miteinander verketteter Containments 9, die eine Containment-Strasse 9' bilden.

Das Wechselmodul 95 kann zusätzlich zu den Prozesseinheiten 3 eine Schleusenvorrichtung 96 zum Ein- und/oder Ausschleusen von Artikelteilen 7 oder Artikeln 6 aufweisen (s. Figur 1A). Die einzelne Prozesseinheit 3 kann als Waschstation, Trocknungsstation, Sterilisationsstation, Füllstation, Verschlussstation, Montage- oder Demontagestation, Kennzeichnungsstation oder Prüfstation beschaffen sein. Eine Prüfstation ist zur optischen Inspektion und/oder Gewichtskontrolle ausgebildet. Figur 6B

Auf diesem Wechselmodul 95 ist eine Prozesseinheit 3 in Gestalt einer Kap- pungsvorrichtung mit ihrem Aufnahmeraster 30 zum Aufbringen der Zweitverschlüsse 72 über die zuvor aufgebrachten ersten Verschlüsse 71 installiert. Die Zweitverschlüsse 72 dienen als Sicherung für den ersten Verschluss 71 und übergreifen diesen in der Art einer Bördelkappe.

Figuren 7A und 7B

Diese Figurenfolge illustriert in einem Containment 9 die Produktionsschritte des Füllens von Behältnissen 70 und deren anschliessendes Verschliessen. Am ein- gangsseitigen Durchlass 917 befinden sich die im Tray 8 gemäss Sortierraster 800 bereitgestellten leeren Behältnisse 70. In der Kammer 91 sind zunächst wiederum die beiden im Arbeitsmodus laufenden Roboter 1 ,2 vorhanden. Am Wechselmodul 95 ist eine Prozesseinheit 3 mit deren Aufnahmeraster 30 als Füllstation installiert. Es wird angenommen, dass vom ersten Roboter 1 die an der Prozesseinheit 3 mit der Füllung 79 versehenen Behältnisse 70 im zugehörigen Manipulierorgan 12 im Aufnahmeraster 120 hängend zu einem in der Luft schwebenden Übergabebereich transportiert wurden, dem sich mit seinem Manipulierorgan 22 der zweite Roboter 2 nähert. In diesem Manipulierorgan 22 sind gemäss Aufnahmeraster 220 erste Verschlüsse 71 ergriffen, z.B. als Stopfen, um in einem nächsten Produktionsschritt damit die gefüllten Behältnisse 70 zu verschliessen.

Die Verschlüsse 71 werden von einem im Prozessraum 93 vorhandenen Speicher 5, in dem die Verschlüsse 71 bevorratet sind, bereitgestellt. Dem Speicher 5 ist ein Magazin 50 zur Auffüllung des Manipulierorgans 22 gemäss dessen Aufnahmeraster 220 mit einer gruppierten Anzahl von Verschlüssen 71 zugeordnet. Der Speicher 5 ist zur Befüllung des Magazins 50 mit einer Vibrationsvorrichtung versehen. Vorzugsweise ist der Speicher 5 ausserhalb der Kammer 91 zur Vermeidung störender Vibrationen abgestützt.

Nach dem Aufsetzen der ersten Verschlüsse 71 auf die gefüllten Behältnisse 70 könnten im einfachen Fall die Artikel 6 als fertig angesehen werden und würden als solche vom zweiten Roboter 2 zum ausgangsseitigen Durchläse 919 auf das dort stehende Tray 8 im Sortierraster 800 geliefert.

Figuren 7C bis 7E

Dem Verschliessen der befüllten Behältnisse 70 ist oftmals eine Kontrolle der ordnungsgemässen Füllmenge mittels einer Prozesseinheit 3 in Gestalt einer Wägestation 35 vorgelagert, welche zur individuellen Gewichtsmessung jedes einzelnen der befüllten Behältnisse 70 bestimmt ist und sich vorzugsweise ausserhalb der Kammer 91 oder direkt ausserhalb des Containments 9 auf einem Fundament F abstützt und somit gegen Erschütterungen isoliert ist. Die Wägestation 35 hat ein Wägetablett 36 mit einem Aufnahmeraster 30, das zu den anderen Aufnahmerastern 120,220;30,40 kompatibel sein sollte.

Figur 8

Die beispielhaft dargestellte Containment-Strasse 9' besteht aus fünf miteinander verketteten Containments 9 zur Durchführung verschiedener Produktionsschritte, beginnend bei der Bereitstellung leerer Behältnisse 70 am eingangsseitigen Durchläse 917 bis zum Ausstoss der fertigen Artikel 6 am ausgangsseitigen Durchlass 919. Dazwischen liegen die Reinigung der Behältnisse 70, das Einbringen der Füllung 79, die Gewichtskontrolle und das Anbringen der ersten Verschlüsse 71 und ggfs. auch noch von Zweitverschlüssen 72.

Der jeweilige Basisraum 92 und der jeweilige Prozessraum 93 des einzelnen Containments 9 besitzen eine jeweils aufgabenspezifische Bestückung mit Robotern 1 ,2 mit Manipulierorganen 12,22 und/oder Prozesseinheiten 3 und/oder Transferstationen 4 und/oder Speichern 5.

Das erste Containment 9 hat den ersten Durchlass 917 für das Anliefern von Artikelteilen 7 in Gestalt von in einem Tray 8 systematisch gemäss Sortierraster 800 eingestellten Behältnissen 70 zum Prozessraum 93. Somit lässt sich eine gruppierte Anzahl der Behältnisse 70 vom Manipulierorgan 12 des ersten Roboters 1 ergreifen und an die erste Prozesseinheit 3 zur Durchführung des ersten Produk- tionsschritts heranführen. Das erste Containment 9 hat ferner einen zweiten Durchläse 919 oder ist zu einem nächsten Containment 9 offen, zwecks Überführung der insoweit bearbeiteten Artikelteile 7 in den Prozessraum 93 des nächsten Containments 9 zur Durchführung nächster Produktionsschritte mittels weiterer Roboter 2 und weiterer Prozesseinheiten 3. Das letzte Containment 9 der Containment-Strasse 9' mit den darin installierten letzten Robotern 2 und letzten Prozesseinheiten 3 ist zur Durchführung abschliessender Produktionsschritte bestimmt. Dieses letzte Containment 9 besitzt den zweiten Durchlass 919, durch den sich die fertig produzierten Artikel 6 ausliefern und auf einem Tray 8 positionieren lassen.

Nach Leerung der Trays 8 von den fertig produzierten Artikels 6 kann man durch den Tunnel 990 die Trays 8 wieder an die Ausgangsposition zum ersten Durchlass 917 am ersten Containment 9 für das weitere Anliefern von systematisch gemäss Sortierraster 800 eingestellten Behältnissen 70 rückführen.