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Patent Searching and Data


Title:
CONTAINER AND DEFECT PROFILE IDENTIFICATION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2015/185116
Kind Code:
A1
Abstract:
A method for determining the volume or the mass of a filler (107), in which first of all an empty profile detection mode is undertaken in the absence of a filler and then a volume or mass determination mode is undertaken in the presence of a filler. In the empty profile detection mode, a defect profile is generated from the echo curves obtained by scanning the container surface. Said defect profile is then taken into consideration in the determination of the volume or the mass of the filler in the volume or mass determination mode. This makes it possible to determine volume or mass of the filler with greater accuracy.

Inventors:
WELLE ROLAND (DE)
Application Number:
PCT/EP2014/061502
Publication Date:
December 10, 2015
Filing Date:
June 03, 2014
Export Citation:
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Assignee:
GRIESHABER VEGA KG (DE)
International Classes:
G01F17/00; G01F23/284; G01F23/296
Domestic Patent References:
WO2003016835A12003-02-27
Foreign References:
DE10106176A12002-08-29
EP2372318A12011-10-05
EP2128576A12009-12-02
DE102004041857A12006-03-02
EP2527802A12012-11-28
Attorney, Agent or Firm:
MAIWALD PATENTANWALTS GMBH (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur Bestimmung des Volumens oder der Masse eines Füllgutes (107), aufweisend die Schritte:

Einnehmen eines Leerprofilerfassungsmodus in Abwesenheit eines Füllgutes;

Abstrahlen eines Sendesignals in verschiedene Richtungen zur Oberfläche des Füllgutes;

Empfangen des an zumindest der Oberfläche des Füllgutes reflektierten Sendesignals;

Erzeugen von Echokurven aus dem reflektierten und daraufhin empfangenen Sendesignal, sowie Erfassen der entsprechenden Richtung, aus welcher das jeweilige Sendesignal reflektiert wurde;

Bestimmen eines Störstellenprofils aus diesen Echokurven, welches mit der Lage von Störobjekten korrespondiert;

Einnehmen eines Volumen- oder Massebestimmungsmodus in Anwesenheit eines Füllgutes;

Erzeugen weiterer Echokurven;

Bestimmen des Volumens oder der Masse des Füllgutes aus den weiteren Echokurven unter Berücksichtigung des Störstellenprofils.

2. Verfahren nach Anspruch 1, weiter aufweisend den Schritt:

Bestimmen des Störstellenprofils aus den Echokurven, die im

Leerprofilerfassungsmodus erzeugt wurden, unter Verwendung der Geometrie eines Behälters, in dem sich das Füllgut befindet.

3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, weiter aufweisend den Schritt:

Bestimmen eines Gesamtprofils aus den Echokurven, die im

Leerprofilerfassungsmodus erzeugt wurden, wobei das Gesamtprofil eine

Kombination aus Behälterprofil und Störstellenprofil ist; Bestimmen des Störstellenprofils aus dem Gesamtprofil.

4. Verfahren nach Anspruch 3,

wobei das Bestimmen des Störstellenprofils aus dem Gesamtprofil unter Verwendung einer Stetigkeitsanalyse, um das Gesamtprofil in ein Behälterprofil und das Störstellenprofil aufzuteilen, erfolgt.

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, weiter aufweisend den Schritt:

Bestimmen der Geometrie des Behälters, in dem sich das Füllgut befindet, aus Echokurven, die im Leerprofilerfassungsmodus in Abwesenheit eines Füllgutes und in Abwesenheit von Störobjekten erzeugt wurden.

6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, weiter aufweisend den Schritt:

Bestimmen des Volumens oder der Masse des Füllgutes aus den weiteren Echokurven, die im Volumen- oder Massebestimmungsmodus erzeugt wurden, und unter Berücksichtigung der Geometrie des Behälters, in dem sich das Füllgut befindet.

7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, weiter aufweisend den Schritt:

Bestimmen einer Topologiekurve, welche die Oberflächentopologie des Füllgutes abbildet, aus den weiteren Echokurven, die im Volumen- oder

Massebestimmungsmodus erzeugt wurden;

wobei dieser Schritt das Löschen derjenigen Anteile der Topologiekurve umfasst, welche aus Sicht der Antenne des Füllstandmessgerätes hinter einer Störstelle liegen.

8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, weiter aufweisend den Schritt:

Speichern der im Leerprofilerfassungsmodus erzeugten Echokurven.

9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, weiter aufweisend den Schritt:

Einnehmen des Leerprofilerfassungsmodus in Anwesenheit eines Füllgutes.

10. Füllstandmessgerät (105) zur Bestimmung des Volumens oder der Masse eines Füllgutes (107) gemäß dem Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche.

1 1. Füllstandmessgerät (105) nach Anspruch 10,

ausgeführt zum Anschluss an eine 4-20 mA Zweidrahtleitung zur Versorgung des Füllstandmessgeräts mit der für den Messbetrieb erforderlichen Energie sowie zur Übertragung der vom Füllstandmessgerät erzeugten Messwerte.

12. Programmelement, das, wenn es auf einem Prozessor einer Füllstandmessgeräts ausgeführt wird, das Füllstandmessgerät anweist, die folgenden Schritte

durchzuführen:

Einnehmen eines Leerprofilerfassungsmodus in Abwesenheit eines Füllgutes;

Abstrahlen eines Sendesignals in verschiedene Richtungen zur Oberfläche des Füllgutes;

Empfangen des an zumindest der Oberfläche des Füllgutes reflektierten Sendesignals;

Erzeugen und Speichern von Echokurven aus dem reflektierten und daraufhin empfangenen Sendesignal, sowie Erfassen der entsprechenden Richtung, aus welcher das jeweilige Sendesignal reflektiert wurde;

Bestimmen eines Störstellenprofils aus diesen Echokurven, welches mit der Lage von Störobjekten korrespondiert; Einnehmen eines Volumen- oder Massebestimmungsmodus in Anwesenheit eines Füllgutes;

Erzeugen weiterer Echokurven;

Bestimmen des Volumens oder der Masse des Füllgutes aus den weiteren Echokurven und unter Berücksichtigung des Störstellenprofils.

13. Computerlesbares Medium, auf dem ein Programmelement nach Anspruch 12 gespeichert ist.

Description:
Behälter- und Störstellenprofilermittlung

Gebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft die Volumen- und Massebestimmung von Füllgütern oder Schüttgütern. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Bestimmung des Volumens oder der Masse eines Füllgutes, ein Füllstandmessgerät zur Bestimmung des Volumens oder der Masse eines Füllgutes, ein Programmelement und ein computerlesbares Medium.

Hintergrund Es sind Füllstandradargeräte bekannt, welche zur dreidimensionalen

Füllstandmessung eingesetzt werden können. Unter„dreidimensionaler

Füllstandmessung" ist zu verstehen, dass die Oberflächenform (Topologie) des Füllgutes vermessen werden kann. Eine derartige Erfassung der Topologie der Füllgutoberfläche wird beispielsweise durch ein Abscannen der Oberfläche erreicht, indem die Antenne und/oder das komplette Füllstandmessgerät entsprechend verkippt oder verdreht wird. Neben dieser mechanischen Steuerung der

Hauptabstrahlrichtung der Füllstandradarantenne ist auch eine elektronische Strahlsteuerung möglich (oder eine Kombination aus beidem). Vorteil dieser sog. dreidimensionalen Füllstandmessung ist u. a., dass die

Bestimmung der Oberflächentopologie der Schüttgutoberfläche eine genauere Bestimmung des Volumens bzw. der Masse des Füllgutes erlaubt, da bei einem grobkörnigen Schüttgut oder einem bewegten Füllgut die Oberfläche oft nicht in der horizontalen Ebene verläuft.

Zusammenfassung der Erfindung Es ist eine Aufgabe der Erfindung, die Volumen- oder Massebestimmung von Füllgütern weiter zu verbessern.

Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen und nebengeordneten Patentansprüche gelöst. Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen und der folgenden Beschreibung.

Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren zur Bestimmung des Volumens oder der Masse eines Füllgutes angegeben, bei welchem zunächst ein Leerprofilerfassungsmodus in Abwesenheit eines Füllgutes eingenommen wird. Im Leerprofilerfassungsmodus erfolgt ein Abstrahlen eines Sendesignals durch die Antenne des Füllstandmessgeräts in verschiedene Richtungen zur Oberfläche des Füllgutes sowie ein Erfassen von Echokurven aus verschiedenen Bereichen der Oberfläche des Füllgutes. Dieses Erfassen von Echokurven aus verschiedenen Bereichen der Oberfläche kann durch eine Richtungsänderung des Sendesignals durch Ändern der Hauptabstrahlrichtung der Sende-/Empfangsantenne des

Füllstandmessgeräts ermöglicht werden. Alternativ oder ergänzend kann das Erfassen von Echokurven aus verschiedenen Bereichen der Oberfläche durch eine Veränderung der Hauptempfangsrichtung der Sende-/Empfangsantenne des Füllstandmessgerätes ermöglicht werden. Die Abwesenheit eines Füllgutes kann im vorliegenden Kontext als ein Zustand verstanden werden, in welchem gegebenenfalls vorhandene Restanteile eines Füllgutes im Behälter nicht zu signifikanten Reflexionen des Sendesignals führen. Es ist daher möglich, dass ein zuvor befüllter Behälter nach Entleerung noch Spuren des Füllmediums beinhaltet, im Kontext der vorliegenden Erfindung jedoch von einer Abwesenheit eines Füllgutes ausgegangen werden kann.

Die Hauptabstrahl- und/oder Hauptempfangsrichtung der Antenne kann durch ein Verkippen und/oder Verdrehen der Antenne, durch ein Verkippen und/oder ein Verdrehen des kompletten Füllstandmessgeräts, durch das Verdrehen eines Spiegels, der das Sendesignal ablenkt, durch das Verdrehen eines oder mehrerer Prismen, oder auf andere mechanische Weise erfolgen. Alternativ oder zusätzlich hierzu ist auch eine elektronische Strahlsteuerung („digital beam forming") möglich, in welchem Falle ein Antennenarray verwendet wird.

Das zumindest an der Oberfläche des Füllgutes reflektierte Sendesignal wird daraufhin von der Antenne oder mehreren Empfangsantennen empfangen und es werden Echokurven aus dem reflektierten und empfangenen Sendesignal erzeugt. Auch wird die entsprechende Richtung erfasst, in welcher das Sendesignal, auf welches die jeweilige Echokurve zurückzuführen ist, abgestrahlt wurde. Es kann auch vorgesehen sein, die Richtung, aus welcher Signale von der Antenne empfangen werden, zu erfassen.

In anderen Worten wird der leere Container im Leerprofüerfassungsmodus abgescannt, indem die Hauptabstrahl- und/oder Hauptempfangsrichtung des

Füllstandmessgeräts kontinuierlich oder diskontinuierlich (schrittweise) geändert wird. Zu ausgewählten Hauptabstrahl- und/oder Hauptempfangsrichtungen wird jeweils eine Echokurve erzeugt. Aus dieser Serie an Echokurven kann dann das Störstellenprofil im Behälter bestimmt werden, welches mit der Lage von

Störobjekten korrespondiert. Beispielsweise ist es möglich, dass in jeder Echokurve diejenigen Abschnitte der Echokurve identifiziert werden, welche auf Störobjekte zurückzuführen sind, welche also dadurch entstanden sind, dass das Sendesignal an dem jeweiligen Störobjekt reflektiert wurde. Das Störstellenprofil kann also beispielsweise aus einzelnen Abschnitten einer Serie an Echokurven bestehen, wobei jede dieser Echokurven unter einer bestimmten Hauptabstrahlrichtung der Antenne/des Füllstandmessgeräts erzeugt wurde. Es ist aber auch möglich, dass aus diesen Echokurven eine Topologie der Störstellen im Behälter berechnet wird, und dass diese Topologie das Störstellenprofil darstellt.

In jedem Falle ermöglicht dieses Störstellenprofil diejenigen Winkel der

Hauptabstrahlrichtung zu identifizieren, unter welchen die Hauptabstrahlrichtung ein Störobjekt schneidet, und unter denen demnach das Sendesignal von einem

Störobjekt reflektiert wird.

In Anwesenheit eines Füllgutes nimmt das Füllstandmessgerät einen Volumen- oder Massebestimmungsmodus ein, bei dem weitere Echokurven erzeugt werden. Das Erzeugen der weiteren Echokurven kann wie oben beschrieben erfolgen, indem die Oberfläche des Füllgutes abgescannt wird. Daraufhin wird das Volumen oder die Masse des Füllgutes aus den weiteren Echokurven und unter Berücksichtigung des Störstellenprofils bestimmt. Auf diese Weise wird das Ergebnis der Volumen- oder Massebestimmung weiter verbessert, da die Effekte der Störstellen, welche das Messergebnis verfälschen können, herausgerechnet werden können.

An dieser Stelle sei daraufhingewiesen, dass es sich bei dem Füllgut um eine Flüssigkeit oder ein Schüttgut handeln kann. Wenn im Folgenden von einem Behälter die Rede ist, in welchem sich das Füllgut befindet, kann hierunter sowohl ein Behälter im eigentlichen Sinne verstanden werden, der das Füllgut enthält, ein Förderband, auf dem sich das Schüttgut befindet, oder eine offene Halde.

Der im Folgenden verwendete Begriff„Störobjekt" bezeichnet ein Objekt, welches sich zwischen der Antenne des Füllstandmessgeräts und dem Füllgut befindet, welches aber kein Teil des Behälters bzw. des Förderbands bildet. Bei dem

Störobjekt handelt es sich also insbesondere nicht um den Behälterboden oder die Behälterwandungen und auch nicht um das Füllgut selbst. Vielmehr handelt es sich bei einem solchen Störobjekt um einen Fremdkörper im Behälter, beispielsweise eine Leiter oder ein Rohr. Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung erfolgt das Bestimmen des Störstellenprofils aus den Echokurven, die im Leerprofilerfassungsmodus erzeugt wurden, auch unter Verwendung der Geometrie eines Behälters, in dem sich das Füllgut befindet. Die Berücksichtigung der Behältergeometrie bei der Bestimmung des

Störstellenprofils ermöglicht es, dass Reflexionen, die auf den Behälter zurückgehen, bei der Störstellenprofilerstellung nicht berücksichtigt werden.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung erfolgt das Bestimmen eines Gesamtprofils aus den Echokurven, die im Leerprofilerfassungsmodus erzeugt wurden, wobei das Gesamtprofil eine Kombination aus Behälterprofil und

Störstellenprofil ist. Daraufhin erfolgt das Bestimmen des Störstellenprofils aus dem Gesamtprofil. Es wird also der leere Behälter inklusive der Störobjekte abgescannt und daraufhin das Behälterprofil aus dem Gesamtprofil herausgerechnet, so dass nur noch das Störstellenprofil übrig bleibt. Sowohl bei dem Gesamtprofil als auch bei dem Behälterprofil und dem

Störstellenprofil kann es sich jeweils um einen Datensatz handeln, welcher es erlaubt, Kenntnis darüber zu erlangen, in welcher Hauptabstrahlrichtung und in welcher Distanz zum Füllstandmessgerät sich ein Teil des Behälters oder ein Störobjekt befindet. Aus diesem Datensatz können demnach die Koordinaten der entsprechenden Reflektoren (ein Störobjekt oder ein Teil des Behälters) bestimmt werden. Es ist nicht erforderlich, dass diese Profile in eine Oberfläche umgerechnet werden. Beispielsweise kann sich der Datensatz in Form einer Liste (vgl. Fig. 9) oder matrixartig (vgl. Fig. 10) darstellen lassen. Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung erfolgt das Bestimmen des Störechoprofils aus dem Gesamtprofil unter Verwendung einer Stetigkeitsanalyse, um das bestimmte Gesamtprofil in ein Behälterprofil und das Störstellenprofil aufzuteilen. Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung erfolgt das Bestimmen der Geometrie des Behälters, in dem sich das Füllgut befindet, aus Echokurven, die im Leerprofilerfassungsmodus in Abwesenheit eines Füllgutes und in Abwesenheit von Störobjekten erzeugt wurden. Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung erfolgt das Bestimmen des Volumens oder der Masse des Füllgutes aus den weiteren Echokurven, die im Volumen- oder Massebestimmungsmodus erzeugt wurden, und unter

Berücksichtigung der Geometrie des Behälters, in dem sich das Füllgut befindet. Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung erfolgt das Bestimmen einer Topologiekurve, welche die Oberflächentopologie des Füllgutes abbildet, aus den weiteren Echokurven, die im Volumen- oder Massebestimmungsmodus erzeugt wurden. Dieser Schritt umfasst das Löschen derjenigen Anteile der Topologiekurve, welche aus Sicht der Antenne des Füllstandmessgeräts hinter einer Störstelle liegen.

In anderen Worten wird im Volumen- oder Massebestimmungsmodus die

Oberflächentopologie des Füllgutes inklusive evtl. vorhandener Störstellen und Teile des Behälters erfasst und danach werden diejenigen Anteile aus der Topologiekurve entfernt, welche auf eine Störstelle zurückzuführen sind, und somit die

Füllgutoberfläche abschatten.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung erfolgt ein Speichern der im Leerprofilerfassungsmodus erzeugten Echokurven und der damit

zusammenhängenden Winkel der Hauptabstrahl- und/oder Hauptempfangsrichtung der Antenne in einem flüchtigen und/oder nicht flüchtigen Speicher des

Füllstandmessgeräts.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung erfolgt ein Einnehmen des Leerprofilerfassungsmodus in Anwesenheit eines Füllgutes, also bei teilweise gefülltem Behälter bzw. teilweise befüllter Halde.

Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist ein Füllstandmessgerät zur

Bestimmung des Volumens oder der Masse eines Füllgutes gemäß einem oben und im Folgenden beschriebenen Verfahren angegeben.

Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist das Füllstandmessgerät zum Anschluss an eine 4-20mA-Zweidrahtleitung zur Versorgung des

Füllstandmessgeräts mit der für den Messbetrieb erforderlichen Energie sowie zur Übertragung der vom Füllstandmessgerät erzeugten Messwerte ausgeführt. Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist ein Programmelement angegeben, das, wenn es auf einem Prozessor des Füllstandmessgeräts ausgeführt wird, das Füllstandmessgerät anweist, die oben und im Folgenden beschriebenen Schritte durchzuführen.

Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist ein computerlesbares Medium angegeben, auf dem ein oben beschriebenes Programmelement gespeichert ist. Das Compute rogrammprodukt kann Teil einer Software sein, die auf einem

Prozessor des Füllstandmessgeräts gespeichert ist. Der Prozessor kann dabei ebenso Gegenstand der Erfindung sein. Weiterhin kann das Programmelement ein

Programmelement sein, welches schon von Anfang an die Erfindung verwendet, sowie auch ein Programmelement, welches durch eine Aktualisierung (Update) ein bestehendes Programm zur Verwendung der Erfindung veranlasst.

Im Folgenden werden mit Verweis auf die Figuren Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben. Kurze Beschreibung der Figuren

Fig. 1 zeigt eine Messanordnung zur Schüttgutvermessung.

Fig. 2 zeigt eine Messanordnung zur Vermessung eines Füllgutes in einem Behälter.

Fig. 3 zeigt Beispiele von Echokurven gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Fig. 4 zeigt eine Messanordnung sowie Echokurven gemäß einem

Ausführungsbeispiel der Erfindung. Fig. 5 zeigt eine Messanordnung gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung. Fig. 6 zeigt ein Störstellenprofil gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung. Fig. 7 zeigt ein Gesamtprofil gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung. Fig. 8 zeigt ein Füllgutprofil nach Berücksichtigung des Störstellenprofils.

Fig. 9 zeigt eine Darstellungsform eines Behälterprofils oder Störstellenprofils gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Fig. 10 zeigt eine alternative Darstellungsform gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Detaillierte Beschreibung von Ausführungsbeispielen

Die Darstellungen in den Figuren sind schematisch und nicht maßstäblich.

Werden in der folgenden Figurenbeschreibung in verschiedenen Figuren die gleichen Bezugszeichen verwendet, so bezeichnen diese gleiche oder ähnliche Elemente. Gleiche oder ähnliche Elemente können aber auch durch unterschiedliche

Bezugszeichen bezeichnet sein.

Fig. 1 zeigt ein Füllstandmessgerät 105, beispielsweise ein Füllstandradargerät, welches in der Lage ist, die Topologie einer Füllgutoberfläche zu erfassen. Das Messgerät weist eine Sende- und Empfangsantenne 108 und eine daran

angeschlossene Elektronik 109 auf. Das Messgerät ist in der Lage, Echosignale oder Echokurven aus unterschiedlichen Winkelbereichen 101, 102, 103 zu erfassen. Zu jeder erfassten Echokurve wird die Distanz zum jeweiligen Punkt der Oberfläche des Schüttgutes 104 ermittelt. Durch numerische Integration dieser Distanzwerte und unter Postulierung einer ebenen Oberfläche 106 unter dem Schüttgut kann das Volumen der Schüttguthalde 107 ermittelt werden. Bei bekannter Dichte lässt sich weiterhin die Masse an Schüttgut berechnen.

Völlig anders gestalten sich die Verhältnisse in industrietypischen Behältern. Fig. 2 zeigt ein entsprechendes Beispiel. Die Antenne 108 strahlt ein Sendesignal 202, 203, 204, 205 unter mehreren Winkeln in Richtung des Füllgutes aus. Das reflektierte Sendesignal 208, 209, 210, 211 wird anschließend wieder von der Antenne empfangen. Die Integration der zu den Winkelrichtungen 1 bis 4 erfassten Distanzwerte kann hier zu einem völlig falschen Ergebnis führen. Zum einen wird hier nicht zwischen Reflexionen des Behälters 201 und solchen des Schüttgutes 206 unterschieden. Zum anderen wird der schräge Verlauf des Behälterbodens 207 in keiner Weise bei der Berechnung des Volumens berücksichtigt.

Fig. 3 zeigt mehrere Echokurven gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung. Das Radarmessgerät wird direkt nach der Installation auf einem leeren Behälter 201 (vgl. Fig. 2) in einen Leerprofilerfassungsmodus versetzt. Dabei erfasst das

Radarmessgerät die Echokurven aus unterschiedlichen Winkelbereichen 202, 203, 204, 205 des leeren Behälters, und speichert diese zusammen mit den jeweiligen Winkeln direkt oder in komprimierter Form im Speicher (flüchtig und/oder nichtflüchtig) des Messgerätes ab.

Die entsprechenden Echokurven 307, 308, 309, 310 sind in Fig. 3 gestrichelt dargestellt. Zudem kann die Topologie des leeren Behälters (also die Distanz zum Behälterboden und/oder zur Behälterwand) in Abhängigkeit von den jeweiligen Erfassungswinkeln berechnet werden.

Während des daran anschließenden normalen Betriebsmodus des Gerätes, in diesem Zusammenhang auch als Volumen- oder Massebestimmungsmodus bezeichnet, werden nun fortlaufend Echokurven 301, 302, 303, 304 aus den unterschiedlichen Bereichen des Behälters erfasst, und mit den zuvor erlernten Echokurven des leeren Behälters verglichen. Auf diese Art ist es möglich, Reflexionen 305, 306 der Füllgutoberfläche von Reflexionen 31 1 , 312 an der Behälteroberfläche zu unterscheiden.

Zudem kann unter Berücksichtigung der Topologie des leeren Behälters und unter Verwendung der als vom Füllgut stammend identifizierten Echos das Volumen des Schüttguts in korrekter Weise ermittelt werden.

Die zuvor aufgezeigte Speicherung der Echokurven des leeren Behälters kann in vorteilhafter Weise auch dazu verwendet werden, die Identifikation des vom

Schüttgut verursachten Echos zu vereinfachen. Fig. 4 zeigt ein entsprechendes Beispiel. Das Radarmessgerät 105 erfasst in Winkelrichtung Nr. 5 (402) eine Echokurve 403, welche neben dem von der Füllgutoberfläche 406 verursachten Echo 407 auch ein Echo 408 des im Behälter befindlichen Rohres 405 aufweist. Die Entscheidung, welches Echo von der Schüttgutoberfläche 406 stammt, wird trivial, wenn die erfasste Echokurve 403 mit der Echokurve 404 des leeren Behälters in der entsprechenden Winkellage verglichen wird.

Die zuvor dargelegten Verhältnisse treten immer dann auf, wenn die physikalische Ausdehnung eines Störobjektes oder Störers 405 kleiner ist als die Breite des Radarstrahles 409 an der entsprechenden Stelle, da nur dann auch Reflexionen aus dem Bereich hinter dem Störobjekt vom Radarmessgerät erfasst und verarbeitet werden können. Völlig anders gestalten sich die Verhältnisse jedoch, wenn das zuvor aufgezeigte Überstrahlen eines Störobjektes zwischen Radarmessgerät und Schüttgutoberfläche ausbleibt.

Fig. 5 zeigt eine entsprechende Konstellation. Eine im Behälter 502 befindliche Leiter 501 besitzt mehrere Stufen 503, welche aufgrund der geringen Distanz zum Radarmessgerät 105 von diesem nicht überstrahlt werden können, d.h. nahezu die gesamte Energie des Radarsignals wird an den Stufen bei entsprechender Lage der Hauptstrahlrichtung 505 reflektiert. Zeigt die Hauptstrahlrichtung des

Radarmessgerätes jedoch in eine Richtung 506, welche eine Ausbreitung zwischen den Stufen erlaubt, so kann die Distanz zur Füllgutoberfläche 507 korrekt ermittelt werden. Wird im Behälter nach Fig. 5 eine Leerprofilerfassung durchgeführt, d.h. würde der leere Behälter vom Radarmessgerät ausgemessen, so könnte die Leiter

irrtümlicherweise als Behälter grenze erfasst werden. Eine anschließende Berechnung des Volumens im Behälter würde grundsätzlich fehlerhaft sein. Fig. 6 zeigt ein vom Radarmessgerät erfasstes Profil des scheinbar leeren Behälters 502, wobei die Lage der Behälterwandung 601, 608 sowie des Behälterbodens 607 korrekt erfasst werden, die Distanzwerte zu den Stufen der Leiter jedoch

irrtümlicherweise einen fehlerhaften Verlauf 602, 603, 604, 605, 606 der

Behälterbegrenzung ergeben.

Dem dargestellten Problem kann auf unterschiedliche Art und Weise begegnet werden. Zum einen ist es möglich, die grundsätzliche Behälterform vom Kunden als Parameter eingeben zu lassen. Aus dem Verlauf der erfassten Oberfläche und/oder unter Hinzunahme von Stetigkeitsanalysen lässt sich das ermittelte Profil (Fig. 6) weiter in Subprofile unterteilen, die ihrerseits klassifiziert werden können („Leerer Behälter",„Einbauten/Störer"). Das Leerprofil des Behälters besteht demnach aus den Begrenzungslinien 601 , 607, 608, das Störstellenprofil der Einbauten aus dem Verlauf 602, 603,604, 605, 606. Alternativ oder zusätzlich kann in dem Füllstandmessgerät eine automatische Plausibilitätsanalyse durchgeführt werden, in welcher untypische, d.h. massiv unstetige Verläufe der Oberfläche eines Behälterleerprofils erkannt und als Störstellenprofil klassifiziert werden. Die zuvor aufgezeigte Ermittlung von zwei verschiedenen Profilen bietet für die Signalverarbeitung im laufenden Betrieb deutliche Vorteile.

Fig. 7 zeigt das entsprechende Prinzip. Die vom Füllstandmessgerät nach bekannten Verfahren ermittelte Rohtopologie 701 des Schüttgutes und der Leiter beinhaltet die von den Leitersprossen verursachten hohen Messwerte 702, 703, 704, 705, 706. In einem weiteren Signalverarbeitungsschritt wird das ermittelte Topologieprofil 701 nun mit dem zuvor ermittelten Störstellenprofil 707 (siehe gestrichelte Kurve) verglichen, und Anteile der Topologiekurve, welche unterhalb des Störstellenprofils liegen, werden gelöscht.

Der Kurvenzug 801 in Fig. 8 zeigt die daraus resultierende, in der Praxis zweidimensionale Topologiekurve mit den sich ergebenden Lücken 802, 803. 804. 805, 806. Um die fehlende Information aus den Winkelbereichen der Lücken zu ergänzen, kann nun vorteilhaft eine Interpolation der Topologiekurve, vorzugsweise eine zweidimensionale Interpolation, durchgeführt werden. Die eigentliche

Volumenberechnung erfolgt durch numerische Integration der ggf. interpolierten Topologiekurve unter Berücksichtigung der Topologiekurve des leeren Behälters (Leerpofil 601, 607, 608), welche zuvor subtrahiert werden kann. Fig. 9 zeigt eine speicheroptimierte Darstellungsform einer Leerprofiltopologie (in diesem Zusammenhang auch als Behälterprofil bezeichnet) oder einer

Störechotopologie, welche in diesem Zusammenhang auch als Störstellenprofil bezeichnet wird.

Im Speicher des Radargerätes werden hier an Stelle der kompletten Echokurven 307, 308, 309, 310 lediglich die Entfernungswerte zur entsprechenden

Behälterbegrenzung bzw. zum entsprechenden Störer abgespeichert. Zudem muss zu jedem Entfernungswert die zugehörige Winkellage vermerkt werden.

Fig. 10 zeigt eine alternative Darstellungsform einer Leerprofiltopologie oder einer Störechotopologie in kartesischen Koordinaten. Die Koordinaten der Matrix entsprechen den Ortskoordinaten x 110, y 111 und z 112 des Radarmessgerätes oder der vermessenen Stelle des Behälters bzw. des Störobjektes. Die Einträge der Matrix repräsentieren die Entfernung an der entsprechenden Stelle zwischen dem Radargerät und der Oberfläche der Behälterwandung (Leerprofiltopologie) bzw. zwischen dem Radargerät und der Oberfläche eines Störers im Behälter (Störechotopologie).

Ergänzend sei daraufhingewiesen, dass„umfassend" und„aufweisend" keine anderen Elemente oder Schritte ausschließt und„eine" oder„ein" keine Vielzahl ausschließt. Ferner sei daraufhingewiesen, dass Merkmale oder Schritte, die mit Verweis auf eines der obigen Ausführungsbeispiele beschrieben worden sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen oder Schritten anderer oben beschriebener Ausführungsbeispiele verwendet werden können. Bezugszeichen in den Ansprüchen sind nicht als Einschränkungen anzusehen.