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Patent Searching and Data


Title:
CONTAINER LID, PLASTIC VESSEL AND CONTAINER COMPRISING A PLASTIC VESSEL AND A CONTAINER LID, AND METHOD FOR THE PRODUCTION THEREOF
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2015/110339
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a container lid made of plastic, to a plastic vessel and to methods for producing a plastic lid and a plastic vessel. The container lid has a supporting collar (30), a receiving section (40), a lid wall (32) and a handle (34), wherein the receiving section (40) has a peripheral receiving face (66) for being sealingly received in a receiving opening, wherein the handle (34) is formed on the lid wall (32), and wherein the handle (34) is pivotable between a handling position and a rest position. The plastic vessel has a bottom (16), a jacket (18) and a lid flange (20), which together delimit an interior, wherein the jacket (18) extends between the bottom (16) and the lid flange (20), wherein the lid flange (20) has a receiving opening with a peripheral mating surface (22), in particular for a container lid (14), wherein the lid flange (20) extends inwards from the jacket (18) at least in some sections, and wherein the lid flange (20), the jacket (18) and the bottom (16) are manufactured in one piece.

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Inventors:
SCHNEIDER PETER (DE)
KALIS DOMINIK (DE)
BRITSCH MARKUS (DE)
MEISTER ANDREAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2015/050627
Publication Date:
July 30, 2015
Filing Date:
January 15, 2015
Export Citation:
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Assignee:
HUBER PACKAGING GROUP GMBH (DE)
International Classes:
B65D43/02
Foreign References:
US5806710A1998-09-15
US3915613A1975-10-28
US6802418B22004-10-12
FR2857332A12005-01-14
DE202004000992U12004-04-01
Attorney, Agent or Firm:
WITTE, WELLER & PARTNER PATENTANWÄLTE MBB / ZUSAMMENSCHLUSS EPA NR. 314 (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1 . Behälterdeckel aus Kunststoff, insbesondere spritzgegossener Kunststoffdeckel für eine Dose (10), der einen Auflagekragen (30), einen Aufnahmeabschnitt (40), eine Deckelwandung (32) und eine Handhabe (34) aufweist, wobei der Aufnahmeabschnitt (40) eine umlaufende Aufnahmefläche (66) zur dichtenden Aufnahme in einer Aufnahmeöffnung aufweist, wobei die Handhabe (34) an die Deckelwandung (32) angeformt ist, und wobei die Handhabe (34) zwischen einer Handhabungsstellung und einer Ruhestellung verschwenkbar ist.

2. Behälterdeckel (14) nach Anspruch 1 , wobei die Handhabe (34) und zumindest die Deckelwandung (32) einstückig ausgebildet sind, und wobei vorzugsweise der gesamte Behälterdeckel (14) einstückig aus einem Thermoplastwerkstoff ausgebildet ist.

3. Behälterdeckel (14) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Handhabe (34) und die Deckelwandung (32) über ein Kunststoffscharnier (36), insbesondere ein Filmscharnier, miteinander verbunden sind.

4. Behälterdeckel (14) nach Anspruch 3, wobei das Kunststoffscharnier (36) in der Ruhestellung der Handhabe (34) deformiert ist und sich in der Handhabungsstellung der Handhabe (34) im Wesentlichen in einer Neutrallage befindet.

5. Behälterdeckel (14) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der

Behälterdeckel (14) ferner zumindest ein Rastelement (38) zur Lagesicherung der Handhabe (34) in der Ruhestellung aufweist.

6. Behälterdeckel (14) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die

Aufnahmefläche (66) mit einer zumindest abschnittsweise umlaufenden Wulst (68) zur Lagesicherung des Behälterdeckels (14) im gefügten Zustand versehen ist.

7. Behälterdeckel (14) nach Anspruch 6, wobei die Wulst (68) in einem Löseabschnitt (76) der Aufnahmefläche (66) unterbrochen ist, und wobei die Handhabe (34) in einem dem Löseabschnitt (76) benachbarten Bereich an die Deckelwandung (32) angeformt ist.

8. Behälterdeckel (14) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der

umlaufende Auflagekragen (30) zumindest eine Aufnahmevertiefung (80) aufweist, insbesondere zumindest zwei sich gegenüberliegende und miteinander ausgerichteten Aufnahmevertiefungen (80), und wobei die zumindest eine Aufnahmevertiefung (80) insbesondere an einen Dosenumfang angepasst ist.

9. Behälterdeckel (14) nach Anspruch 8, wobei der umlaufende Auflagekragen (30) wellenartig gestaltet ist und sich miteinander abwechselnde Aufnahmevertiefungen (80) und Erhebungen (82) aufweist.

10. Kunststoffgefäß, insbesondere spritzgegossene Kunststoffdose, das einen Boden (16), einen Mantel (18) und einen Deckelflansch (20) aufweist, die gemeinsam einen Innenraum begrenzen, wobei sich der Mantel (18) zwischen dem Boden (16) und dem Deckelflansch (20) erstreckt, wobei der Deckelflansch (20) eine Aufnahmeöffnung mit einer umlaufenden Passfläche (22) für einen Behälterdeckel (14), insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, aufweist, wobei sich der Deckelflansch (20) zumindest abschnittsweise ausgehend vom Mantel (18) nach innen erstreckt, und wobei der Deckelflansch (20), der Mantel (18) und der Boden (16) einstückig gefertigt sind.

1 1 . Kunststoffgefäß (12) nach Anspruch 10, wobei der Boden (16), der Mantel (18) und der Deckelflansch (20) integral aus einem Thermoplastwerkstoff gefertigt sind, und wobei der Deckelflansch (20) zumindest abschnittsweise hinterschnittig gestaltet ist.

12. Kunststoffgefäß (12) nach Anspruch 10 oder 1 1 , wobei der Deckelflansch (20) einen an den Mantel (18) angebundenen Versatzbereich (54) aufweist, der gegen- über einer oberen Abschlusskante (42) des Kunststoffgefaßes (12) in Richtung auf den Boden (16) versetzt ist, und wobei der Versatzbereich (54) in eine innere Führungswand (60) übergeht, an der die umlaufende Passfläche (22) ausgebildet ist.

13. Kunststoffgefäß (12) nach Anspruch 12, wobei der Versatzbereich (54) eine

Mehrzahl von Rippen (24) aufweist, die insbesondere parallel zu einer Hauptent- formungsrichtung (58) orientiert sind.

14. Kunststoffgefäß (12) nach einem der Ansprüche 10 bis 13, wobei der Boden (16) von einer unteren Abschlusskante (44) des Kunststoffgefäßes (12) nach innen versetzt ist und insbesondere zumindest eine Versteifungssicke (46) aufweist.

15. Kunststoffgefäß (12) nach den Ansprüchen 12 bis 14, wobei eine der oberen

Abschlusskante (42) und der unteren Abschlusskante (44) eine Aufweitung (50) aufweist, die an die andere angepasst ist.

16. Behälter zur Aufnahme flüssiger, pastöser oder schüttfähiger Füllgüter, mit einem Kunststoffgefäß (12) nach einem der Ansprüche 10 bis 15, und mit einem Kunststoffdeckel (14) nach einem der Ansprüche 1 bis 9.

17. Verfahren zur Herstellung eines Kunststoffgefäßes (12), umfassend die folgenden Schritte:

Bereitstellen einer Spritzform mit zumindest einem Einfallkern oder Faltkern,

Zuführen einer Kunststoff-Spritzmasse zur Spritzform,

Spritzgießen des Kunststoffgefäßes (12), umfassend integrale Fertigung eines Bodens (16), eines Mantels (18) und eines Deckelflansches (20), wobei sich der Mantel (18) zwischen dem Boden (16) und dem Deckelflansch (20) erstreckt, wobei der Deckelflansch (20) eine Aufnahmeöffnung mit einer umlaufenden Passfläche (22) für einen Behälterdeckel (14) aufweist, und wobei sich der Deckelflansch (20) zumindest abschnittsweise ausgehend vom Mantel (18) nach innen erstreckt, und

Entformen des Kunststoffgefäßes (12), umfassend Überführen des Einfallkernes oder Faltkernes in eine Faltkonfiguration zur Freigabe einer hinterschnittigen Geometrie des Deckelflansches (20).

Verfahren zur Herstellung eines Kunststoffdeckels (14) für eine Dose, insbesondere hergestellt nach Anspruch 17, umfassend die folgenden Schritte:

Bereitstellen einer Spritzform, die einen Auflagekragen (30), einen Aufnahmeabschnitt (40), eine Deckelwandung (32) und eine Handhabe (34) des Kunststoffdeckels abbildet, wobei der Aufnahmeabschnitt (40) eine umlaufende Aufnahmefläche (66) zur dichtenden Aufnahme in einer Aufnahmeöffnung aufweist,

Zuführen einer Kunststoff-Spritzmasse zur Spritzform,

Spritzgießen des Kunststoffdeckels (14), wobei die Handhabe (34) in einer Handhabungsstellung an die Deckelwandung (32) angeformt wird,

Entformen des Kunststoffdeckels (14), und

Überführen der Handhabe (34) aus der Handhabungsstellung in eine Ruhestellung, insbesondere Einrasten der Handhabe (34) an der Deckelwandung (32).

Description:
BEHAELTERDECKEL, KUNSTSTOFFGEFAESS SOWIE BEHAELTER MIT EINEM KUNSTSTOFFGEFAESS UND EINEM BEHAELTERDECKEL, UND VERFAHREN ZU

DEREN HERSTELLUNG

[0001] Die Erfindung betrifft einen Behälterdeckel aus Kunststoff, ein Kunststoffgefäß sowie einen Behälter mit einem Kunststoffgefäß und einem Behälterdeckel. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung eines Kunststoffdeckels sowie ein Verfahren zur Herstellung eines Kunststoffgefäßes.

[0002] Behälter zur Aufnahme diverser Füllgüter sind im Stand der Technik hinreichend bekannt. Beispielsweise sind sog. Patentdeckeldosen bekannt, mit denen u.a. flüssige, pastöse, pulverförmige oder granulatformige Füllgüter gelagert und transportiert werden können. Patentdeckeldosen sind üblicherweise aus Blechmaterial hergestellt.

[0003] Behälter oder Dosen können etwa zur Aufnahme chemischer Roh-, Zwischen- oder Endprodukte genutzt werden. Es kann sich beispielsweise um Farben, Lacke, Anstrichstoffe, Klebstoffe oder Schmierstoffe handeln. Bei den Füllgütern kann es sich etwa auch um Reinigungsmittel oder Kosmetika handeln.

[0004] Neben den bekannten Behältern oder Dosen aus Blechmaterial sind im Stand der Technik auch Behälter aus Kunststoffmaterial grundsätzlich bekannt.

[0005] So offenbart etwa die EP 0 144 197 A2 einen Kunststoffbehälter mit einem topfformigen Grundkörper, der aus Kunststoffmaterial besteht. Auf dem Grundkörper ist ein Ringflansch befestigt, etwa mittels Kleben. Der Ringflansch dient zur dichtenden Aufnahme eines Behälterdeckels. Demgemäß können sowohl der Behälterdeckel, der Ringflansch als auch der Grundkörper des Behälters aus Kunststoff gefertigt und entsprechend miteinander gefügt werden.

[0006] Aus der US 6,588,618 B1 ist ein Kunststoffbehälter mit einem Grundkörper sowie einem Fügering bekannt, der am Grundkörper befestigt werden kann, um einen Deckel dichtend aufzunehmen. Der Grundkörper, der Fügering und der Deckel können aus Kunstwerkstoffen gefertigt sein. Am Deckel ist ein äußerer Ring ausgebildet, der teilweise mit Ausnehmungen versehen ist. In die Ausnehmungen kann ein Werkzeug, etwa ein Schraubenzieher, eingreifen, um den Deckel vom Ring zu lösen. Genauer gesagt kann der Ring mittels des Werkzeugs ausgehebelt werden.

[0007] Somit ist es im Stand der Technik hinreichend bekannt, zumindest Einzelteile von Behältern oder Dosen aus Kunststoffwerkstoffen zu fertigen. Dies ist jedoch weiterhin mit einem gewissen Aufwand verbunden. Ferner hat sich gezeigt, dass die Handhabung von Kunststoffbehältern bzw. von Kunststoffdeckeln verbesserungswürdig ist.

[0008] Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Kunststoffdeckel sowie ein Kunststoffgefäß anzugeben, die gemeinsam einen Behälter bilden können, wobei die Fertigung des Kunststoffgefäßes und des Kunststoffdeckels möglichst rationell und schnell erfolgen können soll. Ferner soll insbesondere der Kunststoffdeckel zum mehrmaligen Öffnen und Schließen geeignet sein, ohne die Funktion, insbesondere die Dichtwirkung, wesentlich zu beeinträchtigen. Der Kunststoffdeckel, das Kunststoffgefäß sowie aus diesen gebildete Behälter sollen für die Aufnahme, Lagerung, Handhabung und Präsentation verschiedenster Füllgüter geeignet sein, etwa im Non- Food-Bereich.

[0009] Diese Aufgabe wird gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung durch einen Behälterdeckel aus Kunststoff, insbesondere einen spritzgussgegossenen Kunststoffdeckel für eine Dose, gelöst, der einen Auflagekragen, einen Aufnahmeabschnitt, eine Deckelwandung und eine Handhabe aufweist, wobei der Aufnahmeabschnitt eine umlaufende Aufnahmefläche zur dichtenden Aufnahme in einer Aufnahmeöffnung aufweist, wobei die Handhabe an die Deckelwandung angeformt ist, und wobei die Handhabe zwischen einer Handhabungsstellung und einer Ruhestellung verschwenkbar ist.

[0010] Die Aufgabe der Erfindung wird auf diese Weise vollkommen gelöst.

[0011] Erfindungsgemäß kann nämlich die Handhabe gemeinsam mit der Deckelwandung, vorzugsweise als integraler Bestandteil des Behälterdeckels, in einem Spritzgussverfahren aus einem Kunststoffwerkstoff gefertigt sein. Die Handhabe kann insbesondere als Lasche ausgebildet sein und zum Öffnen des Behälterdeckels, also etwa zum Abheben des gesamten Behälterdeckels von einer Dose genutzt werden. Ein Benutzer kann in der Handhabungsstellung an die Handhabe angreifen und durch Zug an der Handhabe den Behälterdeckel lösen. Zu diesem Zweck kann die Handhabe etwa eine Öffnung, insbesondere eine kreisförmige Öffnung, aufweisen. Alternativ kann die Handhabe überstehende Konturen aufweisen, etwa seitliche Arme oder dgl., an die der Benutzer angreifen kann.

[0012] Die Aufnahmefläche des Aufnahmeabschnitts kann insbesondere als Zylinderfläche oder leicht konische Fläche ausgebildet und zur Aufnahme in einer entsprechenden kreisförmigen Aufnahmeöffnung ausgebildet sein. Der Aufnahmeabschnitt kann sich zwischen dem Auflagekragen und der Deckelwandung des Behälterdeckels erstrecken. Die Deckelwandung kann, zumindest in einigen Ausgestaltungen, im Wesentlichen als flache Wand oder Scheibe gestaltet sein. In der Ruhestellung kann die Handhabe eng an der Deckelwandung anliegen. In der Handhabungsstellung kann die Handhabe mit einem gewissen Winkel schräg zur Deckelwandung angeordnet sein, also etwa einen Winkel zwischen ungefähr 60° und 120° relativ zur Deckelwandung einnehmen. Die Ruhestellung kann allgemein auch als versenkte Stellung der Handhabe bezeichnet werden. Die Handhabungsstellung kann allgemein auch als exponierte Stellung der Handhabe bezeichnet werden.

[0013] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung sind die Handhabe und zumindest die Deckelwandung einstückig ausgebildet, wobei vorzugsweise der gesamte Behälterdeckel einstückig aus einem Thermoplastwerkstoff ausgebildet ist.

[0014] Auf diese Weise kann der Behälterdeckel im Wesentlichen mittels eines einzigen Fertigungsschrittes, nämlich mittels eines Spritzgussvorganges, gefertigt werden, ohne dass wesentliche Nacharbeitsvorgänge oder Fügevorgänge erforderlich sind. Auf diese Weise kann dem Benutzer mit dem Behälterdeckel und der integrierten Handhabe zum Öffnen des Deckels ein Mehrwert bereitgestellt werden, ohne dass dies bei der Fertigung zu wesentlichem Mehraufwand führt.

[0015] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung sind die Handhabe und die Deckelwandung über ein Kunststoffscharnier, insbesondere ein Filmscharnier, miteinander verbunden. Es versteht sich, dass das Kunststoffscharnier als integraler Bestandteil des Behälterdeckels ausgeführt sein kann. Das Kunststoffscharnier, insbesondere das Filmscharnier, kann bewusst über eine Materialschwächung oder Wandstärkenschwächung im Bereich der Anbindung zwischen der Handhabe und der Deckelwandung erzeugt werden. Filmscharniere sind einerseits flexibel genug, um zwischen verschiedenen Stellungen oder Positionen hin und her bewegt werden zu können. Andererseits ist eine hinreichend große Festigkeit gegeben, so dass genug Zug übertragen werden kann, etwa um den Behälterdeckel öffnen zu können und die hierzu erforderlichen Kräfte aufzubringen. [0016] Dieser Aspekt kann dadurch weitergebildet sein, dass das Kunststoffscharnier in der Ruhestellung der Handhabe deformiert ist und sich in der Handhabungsstelle der Handhabe im Wesentlichen in einer Neutrallage befindet.

[0017] Dies kann etwa dadurch bewirkt werden, dass das Spritzgusswerkzeug für den Behälterdeckel derart gestaltet ist, dass die Handhabe in der Handhabungsstellung (gemeinsam mit den übrigen Teilen des Behälterdeckels) gespritzt wird. Demgemäß kann der Begriff "Neutrallage" darauf abstellen, dass keine wesentlichen Spannungen oder Deformationen beim Kunststoffscharnier auftreten. Sofern die Handhabe in die Ruhestellung überführt wird, können Deformationen insbesondere im Bereich des Kunststoffscharniers auftreten, die beispielsweise mit erhöhten Biegespannungen einhergehen können. Es kann von Vorteil sein, den Behälterdeckel mit der Handhabe in der Handhabungsstellung zu fertigen, da auf diese Weise das Entformen der Handhabe und das Ausbilden des Kunststoffscharniers, insbesondere des Filmscharniers, vereinfacht werden kann. Zu diesem Zweck kann die Handhabe bei der Fertigung etwa um 90° gegenüber der Deckelwandung verschwenkt sein.

[0018] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung weist der Behälterdeckel ferner zumindest ein Rastelement zur Lagesicherung der Handhabe in der Ruhestellung auf.

[0019] Das Rastelement kann beispielsweise als Rasthaken oder Schnapphaken ausgebildet sein. Es versteht sich, dass zwei oder mehr Rastelemente am Behälterdeckel ausgebildet werden können. Auf diese Weise kann die Handhabe sicher in der Ruhestellung gehalten werden, um etwa Transportvorgänge, Füllvorgänge, Stapelvorgänge oder Ähnliches nicht nachteilig zu beeinflussen. Zur Überführung aus der Ruhestellung in die Handhabungsstellung kann der Benutzer die Handhabe von dem zumindest einen Rastelement lösen.

[0020] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ist die Aufnahmefläche mit einer zumindest abschnittsweise umlaufenden Wulst zur Lagesicherung des Behälterdeckels im gefügten Zustand versehen. [0021] Die Wulst kann insbesondere dazu ausgestaltet sein, eine Gegenkontur an der Aufnahmeöffnung im Gefäß oder der Dose zu untergreifen bzw. zu hintergreifen. Vorstellbar ist, dass die Aufnahmefläche dichtend an einer Gegenfläche zur Anlage gelangt. Demgemäß muss die Wulst nicht primär zur Verbesserung der Dichtwirkung beitragen. Vielmehr kann die Wulst zur Erhöhung der Lösekräfte beitragen. Auf diese Weise kann sich beim Behälterdeckel eine definierte Lösekraft ergeben. Der Sitz des Behälterdeckels kann zumindest teilweise formschlüssig gesichert sein.

[0022] Es versteht sich, dass anstatt einer zumindest abschnittsweise umlaufenden Wulst auch eine Mehrzahl von Rastelementen an der Aufnahmefläche vorgesehen sein kann. Diese können beispielsweise als Wulstabschnitte, Rastnocken oder Ähnliches bezeichnet werden. Es ist von Vorteil, wenn die Wulst derart ausgelegt ist, dass der Behälterdeckel wiederholbar dichtend und sicher geöffnet und geschlossen werden kann.

[0023] Gemäß einer Weiterbildung der vorgenannten Ausgestaltung ist die Wulst in einem Löseabschnitt der Aufnahmefläche unterbrochen, wobei die Handhabe in einem dem Löseabschnitt benachbarten Bereich an die Deckelwandung angeformt ist.

[0024] Auf diese Weise kann das Öffnen des Behälterdeckels deutlich vereinfacht werden. Indem nämlich die Wulst in dem Bereich der Aufnahmefläche unterbrochen ist, der beim Öffnen zuerst von der entsprechenden Gegenkontur des Gefäßes gelöst wird, kann das Öffnen definiert und mit reduziertem Kraftaufwand erfolgen. Übermäßige plastische Verformungen am Behälterdeckel lassen sich vermeiden. Gleichwohl kann die Wulst auch dann, wenn sie abschnittsweise unterbrochen ist, eine sichere Aufnahme des Behälterdeckels gewährleisten.

[0025] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung weist der umlaufende Auflagekragen zumindest eine Aufnahmevertiefung auf, insbesondere zumindest zwei sich gegenüberliegende und miteinander ausgerichtete Aufnahmevertiefungen, wobei die zumindest eine Aufnahmevertiefung an einen Dosenumfang angepasst ist. [0026] Die zumindest eine Aufnahmevertiefung kann an der Fläche des Auflagekragens ausgebildet sein, die in montiertem Zustand von der Dose oder dem Gefäß abgewandt ist. Bei der zumindest einen Aufnahmevertiefung kann es sich etwa um eine konkave Aufnahmevertiefung handeln, die etwa als Senkung oder Einbuchtung ausgestaltet ist. Die zumindest eine Aufnahmevertiefung kann eine definierte Aufnahmefläche für einen weiteren Behälter bzw. eine weitere Dose bereitstellen. Mit anderen Worten kann ein Behälter bzw. kann eine Dose um etwa 90° verschwenkt und horizontal orientiert auf der Oberseite eines anderen Behälters bzw. einer anderen Dose definiert angeordnet sein. Dies kann etwa zu Zwecken der Produktpräsentation genutzt werden.

[0027] Es sind Behälter oder Dosen bekannt, so etwa Farbbehälter, bei denen der Behälterdeckel genutzt wird, um den Inhalt genauer zu spezifizieren. Dies kann bei einer Farbe etwa eine Information über den genauen Farbton sein. Somit wäre es von Vorteil, diese Information einem Kunden deutlich sichtbar zu präsentieren. Wären die Behälter oder Dosen lediglich in normaler weise gestapelt, müsste der Kunde bei einem hohen Stapel erst einmal eine Dose aus dem Stapel entfernen, um nachschauen zu können, welcher Inhalt genau darin aufgenommen ist. Wenn nunmehr etwa die oberste Dose eines Stapels um 90° verschwenkt präsentiert werden kann, kann dem potenziellen Käufer oder Benutzer die Information gut sichtbar dargestellt werden.

[0028] Der vorgenannte Aspekt kann dadurch weitergebildet sein, dass der umlaufende Auflagekragen wellenartig gestaltet ist und sich miteinander abwechselnde Aufnahmevertiefungen und Erhebungen aufweist. Auf diese Weise kann eine Mehrzahl von Auflagepositionen bereitgestellt werden, ohne dass die Gefahr besteht, dass eine entsprechend aufgenommene Dose (seitlich) wegrollen kann.

[0029] Es versteht sich, dass die Erhebungen und Aufnahmevertiefungen des Auflagekragens derart gestaltet sind, dass zumindest die Erhebungen im montierten Zustand des Behälterdeckels über eine obere Abschlusskante des Behälters hinausragen, so dass eine Aufnahmeposition für eine Dose bzw. einen Behälter sicher definiert ist. Die genannten Gestaltungen sind insbesondere dann von Vorteil, wenn die Behälter zylinderförmig gestaltet sind. [0030] Gemäß einem weiteren Aspekt wird die Aufgabe der Erfindung durch ein Kunststoffgefäß, insbesondere eine spritzgegossene Kunststoffdose, gelöst, das einen Boden, einen Mantel und einen Deckelflansch aufweist, die gemeinsam einen Innenraum begrenzen, wobei sich der Mantel zwischen dem Boden und dem Deckelflansch erstreckt, wobei der Deckelflansch eine Aufnahmeöffnung mit einer umlaufenden Passfläche, insbesondere für einen Behälterdeckel nach einem der vorgenannten Aspekte, aufweist, wobei sich der Deckelflansch zumindest abschnittsweise ausgehend vom Mantel nach innen erstreckt, und wobei der Deckelflansch, der Mantel und der Boden einstückig gefertigt sind.

[0031] Auch auf diese Weise wird die Aufgabe der Erfindung vollständig gelöst.

[0032] Erfindungsgemäß kann nämlich nunmehr das Kunststoffgefäß im Wesentlichen in nur einem Fertigungsschritt hergestellt werden, so dass sich weitere Schritte für das Fügen des Mantels mit dem Boden bzw. mit dem Deckelflansch erübrigen. Es sind keine separaten Fügeschritte erforderlich, die etwa Schweißvorgänge, Klebevorgänge oder Ähnliches umfassen. Die Fertigung des Kunststoffgefäßes kann insgesamt mit kürzeren Prozesszeiten erfolgen. Der Gesamtaufwand für die Fertigung kann sich verringern. Eine aufwendige Überwachung der Fügevorgänge kann vermieden werden.

[0033] Die Passfläche kann dazu ausgestaltet sein, die Aufnahmefläche des Behälterdeckels dichtend aufzunehmen. Der Behälterdeckel kann unter leichter Vorspannung am Kunststoffgefäß, insbesondere an dessen Passfläche, aufgenommen sein. Der Deckelflansch kann insbesondere eine ringförmige Öffnung bereitstellen, die durch die Passfläche definiert ist. Der Deckelflansch kann auch als Aufnahmering bezeichnet werden, der sich ausgehend vom Mantel zumindest abschnittsweise radial nach innen erstreckt und in die umlaufende Passfläche mündet.

[0034] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung sind der Boden, der Mantel und der Deckelflansch integral aus einem Thermoplastwerkstoff gefertigt, wobei der Deckelflansch zumindest abschnittsweise hinterschnittig gestaltet ist. [0035] Wenn sowohl der Boden als auch der Deckelflansch einstückig mit dem Mantel ausgebildet sind, geht die Gestaltung des Deckelflansches üblicherweise mit hinterschnittigen Bereichen einher, die nicht einfach durch die durch den Deckelflansch definierte Öffnung hindurch entformbar sind. Gleichwohl können derartige Geometrien gefertigt werden, wenn besondere Vorkehrungen bei den Spritzgusswerkzeugen getroffen werden. Beispielhaft kann das Spritzgusswerkzeug zumindest einen Faltkern oder Fallkern aufweisen, der die hinterschnittige Geometrie des Deckelflansches ausbildet. Beim Entformvorgang, also nach dem Spritzen der Kontur des Kunststoffgefäßes, kann ein solcher Faltkern bzw. Fallkern zunächst ausgerückt werden, um die hinterschnittige Kontur freizugeben. Hiernach kann der Kern durch die Öffnung des Deckelflansches abgeführt werden. Mit anderen Worten kann der Kern zumindest eine erste Konfiguration, in der die Hinterschnittgeometrie durch den Kern abgebildet wird, und eine zweite Konfiguration aufweisen, in der der Kern ein verringertes Querschnittsprofil aufweist, so dass ein Entformen des Kerns ermöglicht ist.

[0036] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung weist der Deckelflansch einen an den Mantel angebundenen Versatzbereich auf, der gegenüber einer oberen Abschlusskante des Kunststoffgefäßes in Richtung auf den Boden versetzt ist, wobei der Versatzbereich in eine innere Führungswand übergeht, an der die umlaufende Passfläche ausgebildet ist. Der Versatzbereich kann etwa als Ringfläche ausgestaltet sein. Die obere Abschlusskante des Kunststoffgefäßes ist an der dem Boden abgewandten Seite des Gefäßes ausgebildet. Der Versatzbereich kann direkt oder indirekt in die innere Führungswand übergehen.

[0037] Die oben genannte Ausgestaltung kann dadurch weitergebildet sein, dass der Versatzbereich eine Mehrzahl von Rippen aufweist, die insbesondere parallel zu einer Hauptentformungsrichtung orientiert sind. Die Rippen können sich insbesondere radial ausgehend vom Mantel hin zur inneren Führungswand erstrecken. Die Rippen können dem Deckelflansch eine erhöhte Steifigkeit verleihen. Auf diese Weise kann der Deckel noch definierter am Deckelflansch aufgenommen sein. Die Abdichtung kann weiter verbessert sein. [0038] Es ist grundsätzlich vorstellbar, die Rippen an einer Oberseite des Versatzbereiches anzuordnen. Auf diese Weise können die Rippen einfach entformt werden. Alternativ oder zusätzlich ist es jedoch auch vorstellbar, die Rippen unterhalb des Versatzbereiches, also im Innenraum des Kunststoffgefäßes anzuordnen. Bei dieser Gestaltung kann der Faltkern oder Fallkern, der hinterschnittige Bereiche des Deckelflansches abbildet, auch zur Gestaltung der Rippen herangezogen werden. Diese Variante hätte den Vorteil, dass die Rippen von außen unsichtbar sind.

[0039] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des Kunststoffgefäßes ist der Boden von einer unteren Abschlusskante des Kunststoffgefäßes nach innen versetzt, wobei der Boden insbesondere zumindest eine Versteifungssicke aufweist. Diese Maßnahme kann die Stapelbarkeit des Kunststoffgefäßes verbessern. Die untere Abschlusskante ist die Abschlusskante, die am der oberen Abschlusskante abgewandten Ende des Kunststoffgefäßes ausgebildet ist. Die zumindest eine Versteifungssicke kann etwa als Versatzfläche im Boden ausgestaltet sein. Grundsätzlich kann auch am Boden eine Mehrzahl von Versteifungsrippen ausgeführt sein.

[0040] Es kann ferner von Vorteil sein, wenn eine der oberen Abschlusskante und der unteren Abschlusskante eine Aufweitung aufweist, die an die andere der oberen Abschlusskante und der unteren Abschlusskante angepasst ist. Auf diese Weise können mehrere übereinander gelagerte Kunststoffgefäße (bzw. Behälter oder Dosen) definiert ineinander gestapelt werden. Die Gefahr des Kippens oder Umfallens des Stapels kann deutlich verringert sein.

[0041] Die Aufgabe der Erfindung wird gemäß einem weiteren Aspekt ferner durch einen Behälter zur Aufnahme flüssiger, pastöser oder schüttfähiger Füllgüter gelöst, wobei der Behälter unter Verwendung eines Kunststoffgefäßes nach einem der oben genannten Aspekte und eines Kunststoffdeckels nach einem der oben genannten Aspekte gebildet wird. Auch auf diese Weise wird die Aufgabe der Erfindung vollkommen gelöst. Auf diese Weise kann nämlich ein vollständig oder im Wesentlichen vollständig aus Kunststoff bestehender Behälter gebildet sein, der hinsichtlich seiner Schnittstellen und Außenabmessungen mit bekannten Behältern aus Blechwerkstoffen kompatibel ist. Der Behälter kann allgemein auch als Dose bezeichnet werden. [0042] Der Behälter kann grundsätzlich eine zylindrische Form aufweisen. Es sind jedoch auch Behälter mit einem Querschnitt vorstellbar, der von einer Kreisform abweicht. Gemeinsam mit dem Füllgut kann der Behälter ein sog. Gebinde bilden. Die Füllgüter können allgemein als zumindest teilweise fließfähige oder schüttfähige Füllgüter ausgebildet sein. Schüttfähige Füllgüter können Pulver, Granulate oder Ähnliches umfassen.

[0043] Es ist besonders bevorzugt, wenn zumindest das Kunststoffgefäß oder der Kunststoffdeckel dazu ausgebildet ist, bekannte Metallgefäße bzw. bekannte Metalldeckel zu substituieren. Auf diese Weise könnte etwa ein Kunststoffgefäß mit einem Metalldeckel oder ein Kunststoffdeckel mit einem Metallgefäß kombiniert werden. Insbesondere ist eine Kompatibilität mit Komponenten sog. Patentdeckeldosen vorstellbar. So könnte insbesondere der mit der Handhabe zum Öffnen versehene Kunststoffdeckel in bevorzugter Weise auch mit Blechbehältern bzw. Blechdosen verwendet werden. Es ist daher von besonderem Vorteil, wenn die "Schnittstelle" zwischen dem Kunststoffgefäß und dem Kunststoffdeckel derart ausgestaltet ist, dass eine Kompatibilität mit den entsprechenden Schnittstellen von Metallgefäßen (Blechgefäßen) und Metalldeckeln (Blechdeckeln) gewährleistet ist. Dies kann insbesondere die Auslegung und Gestaltung der Passfläche am Kunststoffgefäß und der Aufnahmefläche am Kunststoffdeckel betreffen.

[0044] Die Aufgabe der Erfindung wird ferner durch ein Verfahren zur Herstellung eines Kunststoffgefäßes gelöst, das die folgenden Schritte umfasst:

- Bereitstellen einer Spritzform mit zumindest einem Einfallkern oder Faltkern,

- Zuführen einer Kunststoff-Spritzmasse zur Spritzform,

- Spritzgießen des Kunststoffgefäßes, umfassend integrale Fertigung eines Bodens, eines Mantels und eines Deckelflansches, wobei sich der Mantel zwischen dem Boden und dem Deckelflansch erstreckt, wobei der Deckelflansch eine Aufnahmeöffnung mit einer umlaufenden Pass- fläche für einen Behälterdeckel aufweist, und wobei sich der Deckelflansch zumindest abschnittsweise ausgehend vom Mantel nach innen erstreckt, und

- Entformen des Kunststoffgefäßes, umfassend Überführen des Einfallkernes oder Faltkernes in eine Faltkonfiguration zur Freigabe einer hinterschnittigen Geometrie des Deckelflansches.

[0045] Auch auf diese Weise wird die Aufgabe der Erfindung vollkommen gelöst.

[0046] Gemäß einem weiteren Aspekt wird die Aufgabe der Erfindung durch ein Verfahren zur Herstellung eines Kunststoffdeckels für eine Dose gelöst, umfassend die folgenden Schritte:

- Bereitstellen einer Spritzform, die einen Auflagekragen, einen Aufnahmeabschnitt, eine Deckelwandung und eine Handhabe des Kunststoffdeckels abbildet, wobei der Aufnahmeabschnitt eine umlaufende Aufnahmefläche zur dichtenden Aufnahme in eine Aufnahmeöffnung aufweist,

- Zuführen einer Kunststoff-Spritzmasse zur Spritzform,

- Spritzgießen des Kunststoffdeckels, wobei die Handhabe in einer Handhabungsstellung an die Deckelwandung angeformt wird,

- Entformen des Kunststoffdeckels, und

- Überführen der Handhabe aus der Handhabungsstellung in eine Ruhestellung, insbesondere Einrasten der Handhabe an der Deckelwandung. [0047] Auch auf diese Weise wird die Aufgabe der Erfindung vollkommen gelöst.

[0048] Es versteht sich, dass die Verfahren in geeigneter Weise kombiniert werden können, um einen Behälter zu bilden, der im Wesentlichen aus Kunststoff besteht. Vorzugsweise ist der Behälter als wiederverschließbarer Behälter ausgebildet.

[0049] Es versteht sich, dass das Verfahren zur Herstellung des Kunststoffgefäßes und das Verfahren zur Herstellung des Kunststoffdeckels analog zu den Ausgestaltungen des oben beschriebenen Kunststoffgefäßes bzw. des oben beschriebenen Kunststoffdeckels weitergebildet sein können.

[0050] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale der Erfindung nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.

[0051] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnungen. Es zeigen:

Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Behälters mit einem Gefäß und einem Deckel gemäß verschiedenen der vorgenannten Ausgestaltungen, in einem geschlossenen Zustand;

Fig. 2 eine perspektivische Teilansicht des Behälters gemäß Fig. 1 in einem geöffneten Zustand;

Fig. 3 eine unterbrochene seitliche Schnittansicht des Behälters gemäß Fig. 2; Fig. 4 eine vergrößerte geschnittene seitliche Teilansicht eines Gefäßes im Bereich eines Deckelflansches, an dem ein Behälterdeckel dichtend aufgenommen ist;

Fig. 5 eine geschnittene seitliche Teilansicht zweier übereinander gestapelter

Behälterdeckel, die etwa dem Behälterdeckel gemäß Fig. 4 entsprechen können;

Fig. 6 eine Draufsicht des Behälters etwa gemäß Fig. 1 ;

Fig. 7 eine Teilschnittansicht des Deckelbereichs des Behälters gemäß Fig. 6 in einer Längsrichtung entlang der Linie Vll-Vll in Fig. 6;

Fig. 8 eine seitliche Teilschnittansicht des Deckelbereichs des Behälters gemäß Fig. 6 entlang der Linie Vlll-Vlll in Fig. 6, wobei ein weiterer Behälter aufgestapelt ist;

Fig. 9 eine perspektivische Ansicht eines Behälterdeckels, der gegenüber dem

Behälterdeckel gemäß den Fig. 1 und 2 abgewandelt ist;

Fig. 10 eine perspektivische, teilweise unterbrochene Ansicht zweier Behälter mit einem Behälterdeckel gemäß Fig. 9, wobei ein erster Behälter relativ zu einem zweiten Behälter um 90° verschwenkt an dessen Behälterdeckel definiert aufgenommen ist;

Fig. 1 1 ein schematisches, stark vereinfachtes Blockdiagramm zur Veranschaulichung eines Verfahrens zur Herstellung eines Kunststoffgefäßes; und

Fig. 12 ein schematisches, stark vereinfachtes Blockdiagramm zur Veranschaulichung eines Verfahrens zur Herstellung eines Kunststoffdeckels. [0052] Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Behälters, der insgesamt mit 10 bezeichnet ist. Der Behälter 10 kann gemeinsam mit einem Füllgut ein Gebinde bilden. Es ist bevorzugt, wenn der Behälter 10 als wiederverschließbarer Behälter 10 ausgestaltet ist. Es ist ferner bevorzugt, wenn der Behälter 10 werkzeuglos geöffnet werden kann.

[0053] Vorzugsweise kann der Behälter 10 aus einem Gefäß bzw. einer Dose (hier nachfolgend bezeichnet als Kunststoffdose) 12 und einem Behälterdeckel 14, insbesondere einem Kunststoffdeckel, gebildet sein. Der Behälter 10 ist vorzugsweise einstückig in einem Spritzgussvorgang gefertigt. Fig. 1 veranschaulicht einen geschlossenen oder montierten Zustand des Behälters 10. Fig. 2 veranschaulicht einen geöffneten Zustand des Behälters 10, wobei der Behälterdeckel 14 von der Kunststoffdose 12 gelöst ist. Der Behälter 10 kann als zylindrischer Behälter mit kreisförmigem Querschnitt ausgebildet sein. Es versteht sich, dass andere Querschnitte denkbar sind, so etwa ovale Querschnitte, eckige Querschnitte und Ähnliches. Gleichwohl ist es bevorzugt, wenn zumindest der Behälterdeckel 14 im Wesentlichen kreisförmig oder scheibenförmig ausgestaltet ist.

[0054] Vorzugsweise ist zumindest die Kunststoffdose 12 oder der Behälterdeckel 14 aus thermoplastischen Werkstoffen gefertigt. Denkbar ist beispielsweise eine Fertigung aus Polypropylen oder einem vergleichbaren Thermoplast. Es ist vorstellbar, den gewählten Kunststoffwerkstoff mit Beimengungen zu versehen, um gewünschte Materialeigenschaften erzeugen zu können. Dies kann beispielsweise die Gewährleistung einer Barrierewirkung gegenüber chemisch aggressiven Stoffen umfassen. Ferner ist es vorstellbar, Stoffe beizumengen, um ein antistatisches Verhalten der Kunststoffdose 12 bzw. des Behälterdeckels 14 erzeugen zu können. Zur gezielten Erzeugung und Beeinflussung von Materialeigenschaften sind auch Oberflächenbeschichtungen denkbar. Kunststoffwerkstoffe, insbesondere zur Verarbeitung mittels Spritzguss geeignete Kunststoffwerkstoffe, können hinsichtlich ihrer Eigenschaften eine große Vielfalt gewährleisten, so dass die Werkstoffe gemäß aktuell erforderlicher Eigenschaften ausgewählt bzw. angepasst werden können. [0055] Polypropylen kann als geeigneter Werkstoff bezeichnet werden, da eine Stabilität gegenüber einer Vielzahl denkbarer Füllgüter besteht. So ist Polypropylen u.a. gegenüber Fetten sowie einer Vielzahl organischer Lösemittel beständig. Auch eine gute Beständigkeit gegenüber nicht oxidierenden Säuren und Laugen ist gegeben. Polypropylen eignet sich auch zur Verwendung im Lebensmittelbereich bzw. im pharmazeutischen Bereich. Es ist im Wesentlichen geruchlos und physiologisch unbedenklich. Gleichwohl weist Polypropylen eine hinreichende (mechanische) Festigkeit auf, so dass einem Behälter, der zumindest teilweise aus Polypropylen besteht, eine hinreichende Steifigkeit verliehen werden kann. Auf diese Weise ist die Stapelbarkeit der Behälter 10 gewährleistet. Es versteht sich, dass die zur Verwendung geeigneten thermoplastischen Werkstoffe ferner festigkeitssteigernde Beimengungen aufweisen können. Hierbei kann es sich etwa um faserige Füllstoffe handeln, wie etwa um Glasfasern, Aramidfasern, Kevlarfasern oder um Kohlefasern.

[0056] Zur Verwendung beim Behälter 10 geeignete Kunststoffwerkstoffe können sich ferner zur Bedruckung bzw. für andere Verfahren des Dekorierens eignen. Auf diese Weise kann der Behälter 10 mit geringem Zusatzaufwand verkaufsfertig und optisch ansprechend gestaltet werden.

[0057] Übliche Gebindegrößen bei Patentdeckeldosen verfügen über ein Nennvolumen von kleiner als 50 ml bis hin zu mehreren Litern. Demgemäß können typische Behälterdurchmesser etwa im Bereich von kleiner als 50 mm bis hin zu 200 mm oder mehr liegen. Es ist bevorzugt, mit dem Behälter 10 zumindest ähnliche Größenordnungen abzudecken.

[0058] Die Kunststoffdose 12 weist einen Boden 16, einen Mantel 18 und einen Deckelflansch 20 auf, vgl. auch Fig. 3. Die Kunststoffdose 12 ist vorzugsweise einstückig mittels eines Spritzgussverfahrens gefertigt. Mit anderen Worten können der Boden 16, der Mantel 18 und der Deckelflansch 20 integral gestaltet sein, ohne dass es separater Schritte zum Fügen von Einzelteilen bedarf. [0059] Der Boden 16 kann im Wesentlichen eben gestaltet sein, sich also etwa im Wesentlichen horizontal erstrecken. Der Mantel 18 verläuft vorzugsweise als sich im Wesentlichen vertikal erstreckendes Profil. Der Mantel 18 kann beispielsweise zylindrisch, insbesondere nahezu idealzylindrisch ausgebildet sein. Dies kann beinhalten, dass am Mantel 18 - in vertikaler Richtung - möglichst keine Entformschrägen vorgesehen sind. Auf diese Weise kann die Kunststoffdose 12 eine gute Kompatibilität mit bekannten Dosen aus Blechwerkstoffen aufweisen. Somit können beide Dosentypen etwa in gleichen Fertigungsanlagen verarbeitet, befüllt und gehandhabt werden.

[0060] Der Deckelflansch 20 ist an einem oberen Ende der Kunststoffdose 12 ausgebildet und weist eine Passfläche 22 zur Aufnahme des Behälterdeckels 14 auf. Am Deckelflansch 20 kann eine Mehrzahl von Rippen 24 ausgebildet sein, vgl. insbesondere auch Fig. 6. Die Rippen 24 können dem Deckelflansch 20 eine erhöhte Steifigkeit verleihen. Auf diese Weise kann eine noch größere Genauigkeit und Maßhaltigkeit der Passfläche 22 gewährleistet werden. Dies kann in einer erhöhten Dichtwirkung und einer erhöhten Leckagefestigkeit resultieren.

[0061] Der Behälterdeckel 14 weist einen Auflagekragen 30 auf, der aber auch als Auflagering bezeichnet werden kann. Beim Behälterdeckel 14 ist ferner eine Deckelwandung 32 vorgesehen, die im Wesentlichen scheibenförmig gestaltet sein kann. An die Deckelwandung 32 ist eine Handhabe 34 angeformt. Die Handhabe 34 kann zwischen einer Handhabungsstellung (Fig. 2) und einer Ruhestellung (Fig. 1 ) verschwenkt werden, vgl. auch einen mit 28 bezeichneten Pfeil in Fig. 1 . Die Handhabe 34 kann auch als Handhabelasche oder Handhabeöse bezeichnet werden. Die Handhabe 34 ist als integraler Bestandteil des Behälterdeckels 14 einstückig mit diesem ausgeführt. Vorzugsweise ist die Handhabe über ein Kunststoffscharnier, insbesondere über ein Filmscharnier 36, mit der Deckelwandung 32 verbunden.

[0062] Ferner ist es von Vorteil, die Handhabe 34 in einem Bereich an die Deckelwandung 32 anzubinden, der dem umlaufenden Auflagekragen 30 benachbart ist. Auf diese Weise kann der Behälterdeckel 14 beim Öffnen durch Zug an der Handhabe 34 zunächst in diesem Bereich von der Passfläche 22 des Deckelflansches 20 der Kunststoffdose 12 gelöst werden. Sofern der Sitz des Behälterdeckels 14 dort gelöst wird, kann das vollständige Lösen des Behälterdeckels 14 mit überschaubarem Kraftaufwand erfolgen. Zur Lagesicherung der Ruhestellung (Fig. 1 ) kann an der Deckelwandung 32 zumindest ein Rastelement 38 ausgebildet sein, das dazu ausgebildet ist, die Handhabe 34 in der Ruhestellung rastend aufzunehmen. Es kann sich bei dem zumindest einen Rastelement 38 etwa um einen Rasthaken, einen Schnapphaken oder Ähnliches handeln. Am Behälterdeckel 14 ist ferner ein Aufnahmeabschnitt 40 ausgebildet, der sich beispielhaft zwischen dem Auflagekragen 30 und der Deckelwandung 32 erstrecken kann. Der Aufnahmeabschnitt 40 kann dazu ausgestaltet sein, an der Passfläche 22 des Deckelflansches aufgenommen zu werden.

[0063] Fig. 3 zeigt eine seitliche Schnittansicht des anhand der Fig. 1 und 2 veranschaulichten Behälters 10, wobei die Kunststoffdose 12 teilweise gebrochen dargestellt ist. Am Mantel 18 der Kunststoffdose 12 ist eine obere Abschlusskante 42 und eine untere Abschlusskante 44 ausgebildet. Die untere Abschlusskante 44 ist bei einer üblichen, vertikalen Orientierung des Behälters 10 einem Boden bzw. einer Auflagefläche zugewandt. Die obere Abschlusskante 42 ist an einem gegenüberliegenden Ende der Kunststoffdose 12 ausgebildet. Die obere Abschlusskante 42 kann über den Deckelflansch 20, insbesondere über dessen Passfläche 22, hinausragen. Auf diese Weise kann ein am Deckelflansch 20 aufgenommener Behälterdeckel 14 vollständig oder nahezu vollständig in die (seitliche) Silhouette der Kunststoffdose 12 integriert werden. Der Boden 16 kann von der unteren Abschlusskante 44 in Richtung auf das Behälterinnere versetzt sein. Ferner kann im Boden 16 eine Sicke bzw. ein Versatzstück 46 ausgebildet sein. Auf diese Weise kann dem Boden 16 eine höhere Steifigkeit verliehen werden.

[0064] An der unteren Abschlusskante 44 kann ein Absatz 48 ausgestaltet sein, der auch als Verjüngung bezeichnet werden kann. Einer Zusammenschau der Fig. 3 mit der Fig. 8 ist entnehmbar, dass auf diese Weise eine vertikale Stapelung der Kunststoffdosen 12 gewährleistet wird. Dies ist unabhängig davon möglich, ob ein Behälterdeckel 14 montiert ist oder nicht. An der oberen Abschlusskante 42 kann eine Aufweitung 50 vorgesehen sein, die mit dem Absatz 48 bei der unteren Abschlusskante 44 korrespondiert, so dass diese ineinandergreifen können. Es versteht sich, dass es umgekehrt auch vorstellbar ist, dass die obere Abschlusskante 42 mit einem Absatz bzw. einer Verjüngung versehen ist und somit in eine entsprechende Aufweitung bei der unteren Abschlusskante 44 eingreifen kann (nicht zeichnerisch dargestellt).

[0065] Im oberen Bereich der Kunststoffdose 12 kann ferner eine Standfläche 52 ausgebildet sein, die von der oberen Abschlusskante 42 versetzt ist, vgl. Fig. 4. Im gestapelten Zustand kann die untere Abschlusskante 44 die Standfläche 52 einer weiteren Kunststoffdose 12 kontaktieren.

[0066] Unter erneuter Bezugnahme auf Fig. 3 wird eine mögliche Ausgestaltung der Handhabe 34 näher erläutert. Die Handhabe 34 weist beispielhaft eine Ausnehmung 64 auf, die eine Handhabungsöffnung bereitstellt. Der Benutzer kann über die Ausnehmung 64 Zugkräfte auf die Handhabe 34 ausüben und somit den Behälterdeckel 14 von der Kunststoffdose 12 lösen. Alternativ zur Ausnehmung 64 könnte die Handhabe 34 auch seitliche Mitnahmekonturen aufweisen, die ein Untergreifen und Mitnehmen durch den Benutzer erlauben. So könnte die Handhabe 34 etwa auch seitliche Auslegerarme aufweisen, also etwa T-förmig gestaltet sein. Andere Ausführungen der Handhabe 34 sind denkbar.

[0067] Fig. 4 zeigt einen vergrößerten Teilschnitt durch den Behälter 10 gemäß Fig. 3 im Bereich des Deckelflansches 20, jedoch im gefügten Zustand. Der Deckelflansch 20 kann sich ausgehend vom Mantel 18 zumindest abschnittsweise radial nach innen erstrecken. Der Deckelflansch 20 kann einen Versatzbereich 54 aufweisen, der auch als Versatzring bezeichnet werden kann. Der Versatzbereich 54 ist von der oberen Abschlusskante 42 in Richtung auf das Innere des Behälters 10 versetzt. Der Versatzbereich 52 kann an den Mantel 18 angeformt sein. Der Versatzbereich 54 kann beispielhaft über einen Konus 56 in eine Führungswand 60 übergehen, an der die Passfläche 22 ausgebildet ist, vgl. auch Fig. 3. Insbesondere mit dem Versatzbereich 54 und dem Konus 56 kann der Deckelflansch 20 Bereiche aufweisen, die nicht einfach in einer Hauptentformrichtung entformbar sind, vgl. einen mit 58 bezeichneten Pfeil in Fig. 3. Die Hauptentformrichtung 58 stimmt im Wesentlichen mit einer Vertikalrichtung überein. Die Hauptentformrichtung 58 kann im Wesentlichen parallel zu einer Längsachse 52 des Behälters 10 verlaufen, die auch als Symmetrieachse bzw. Rotationsachse bezeichnet werden kann. [0068] Da der Boden 16 und der Mantel 18 einstückig und im Wesentlichen topfförmig oder napfförmig gestaltet sind, können hinterschnittige Bereiche des Deckelflansches 20 nicht einfach "nach unten" entformt werden. Es ist jedoch vorstellbar, diese Bereiche mit einem Faltkern oder Einfallkern durch die Aufnahmeöffnung zu entformen, die durch die Passfläche 22 gebildet wird.

[0069] Am Aufnahmeabschnitt 40 des Behälterdeckels 14 ist eine umlaufende Aufnahmefläche 66 ausgebildet, die zur dichtenden Aufnahme an der Passfläche 22 der Führungswand 60 des Deckelflansches 20 ausgebildet ist, vgl. wiederum Fig. 3. Der anhand der Fig. 4 veranschaulichten Gestaltung ist entnehmbar, dass der Aufnahmeabschnitt 40 und die Führungswand 60 bzw. die Aufnahmefläche 66 und die Passfläche 22 mit einem Übermaß gefertigt sein können (in Fig. 3 als Durchdringung dargestellt). Indem die Aufnahmefläche 66 einen etwas größeren Durchmesser als die Passfläche 22 aufweist, kann der Behälterdeckel 14 sicher und dicht mit definierter Vorspannung am Deckelflansch 20 der Kunststoffdose 12 aufgenommen sein. Vorzugsweise ist am Aufnahmeabschnitt 40 des Behälterdeckels 14 ferner eine zumindest abschnittsweise umlaufende Wulst 68 ausgebildet, die die Führungswand 60 des Deckelflansches 20 zumindest abschnittsweise hintergreift, vgl. Fig. 4. Dies kann eine zusätzliche Sicherung des Sitzes des Behälterdeckels 14 an der Kunststoffdose 12 bewirken. Insbesondere kann die Wulst 68 eine zumindest teilweise formschlüssige Sicherung des Behälterdeckels 14 bewirken. Die Wulst 68 und der Auflagekragen 30 des Behälterdeckels 14 können gemeinsam mit der Führungswand 60 des Deckelflansches 20 eine definierte axiale Lagefixierung zwischen der Kunststoffdose 12 und dem Behälterdeckel 14 bezüglich der Längsachse 62 bewirken.

[0070] Der Darstellung gemäß Fig. 5 ist entnehmbar, dass mehrere Behälterdeckel 14-1 , 14-2 übereinander stapelbar sind. Zu diesem Zweck ist beim Behälterdeckel 14 eine Stapelfläche 70 ausgebildet, die als Versatzfläche dem Auflagekragen 30 benachbart ist. Ferner ist beim Übergang zwischen dem Aufnahmeabschnitt 40 und der Deckelwandung 32 ein Absatz 72 ausgebildet, der auch als Verjüngung bezeichnet werden kann. Im Bereich des Absatzes 72 kann der Behälterdeckel 14-1 zumindest teilweise in dem Behälterdeckel 14-2 eingeführt werden und an der Stapelfläche 70 zum Aufliegen kommen. Dies erlaubt eine platzsparende, definierte Lagerung einer Vielzahl von Behälterdeckeln 14.

[0071] Fig. 6 veranschaulicht eine Draufsicht auf den anhand der Fig. 1 bis 5 veranschaulichten Behälter 10. Es wird ersichtlich, dass beim Deckelflansch 20 der Kunststoffdose 12 eine Mehrzahl der Rippen 24 vorgesehen sein kann. Beispielhaft kann es sich dabei um acht Rippen 24 handeln. Die Rippen 24 können mit gleichem (Winkel- )Abstand am Umfang des Flansches 20 verteilt sein, um diesem eine erhöhte Steifigkeit zu verleihen. Fig. 8 veranschaulicht in diesem Zusammenhang einen Schnitt durch den Behälter 10, wobei auch eine der Rippen 24 geschnitten dargestellt ist. Die Rippen 24 sind oben am Deckelflansch 20 angebracht. Es wäre grundsätzlich auch vorstellbar, die Rippen 24 an einer Unterseite des Deckelflansches 20, also im Inneren der Kunststoffdose 12, anzuordnen.

[0072] Fig. 7 veranschaulicht einen Schnitt durch den Behälter 10, wobei sich die Handhabe 34 in der Raststellung oder Ruhestellung befindet. Zur Sicherung der Ruhestellung der Handhabe kann diese mittels des zumindest einen Rastelements 38 an der Deckelwandung 32 verrastet werden. Beispielhaft können zwei Rastelemente 38 vorgesehen sein, vgl. auch Fig. 6. Das zumindest eine Rastelement 38 kann eine

Schnappkontur 74 aufweisen, die die Handhabe 34 zumindest abschnittsweise zur Lagesicherung umgreifen kann. Gemäß der anhand der Fig. 7 veranschaulichten Ausgestaltung können die beiden Rastelemente 38 mit der Ausnehmung 64 der Handhabe 34 zusammenwirken, um diese sicher in der Ruhestellung verrasten zu können. Vorzugsweise ist das zumindest eine Rastelement 38 dazu ausgebildet, ein wiederholbares Verrasten der Handhabe 34 zu gewährleisten.

[0073] Einer Zusammenschau der Fig. 7 und 8 ist ferner entnehmbar, dass eine (vertikale) Stapelbarkeit mehrerer Behälter 10 gewährleistet ist, wenn sich die Handhabe 34 in der Raststellung befindet. So ist auch dann, wenn die übereinander angeordneten Kunststoffdosen 12-1 , 12-2 zumindest teilweise ineinander gestapelt sind, noch ein hinreichend großer Freigang zwischen dem Boden 16 der einen Dose 12-1 und dem Behälterdeckel 14 der anderen Dose 12-2 gewährleistet. In der Raststellung ragt auch die Handhabe 34 nicht (vertikal) über die Silhouette des Behälterdeckels 14 hinaus. [0074] In Fig. 6 bezeichnet ein mit 76 bezeichneter Doppelpfeil einen Bereich am Umfang des Aufnahmeabschnitts 40 des Behälterdeckels 14, in dem es von Vorteil sein kann, die Wulst 68 (vgl. Fig. 4 und Fig. 9) zu unterbrechen. Der Bereich 76 kann auch als Löseabschnitt 76 bezeichnet werden. Fig. 8 zeigt einen Schnitt im Bereich des Löseabschnitts 76. Beim Aufnahmeabschnitt 40 ist in diesem Bereich keine Wulst 68 ausgebildet. Der Löseabschnitt 76 kann den Bereich bzw. Umfangsabschnitt des Behälterdeckels 14 beschreiben, in dem die Handhabe 34 nahe des Auflagekragens 30 bzw. nahe des Aufnahmeabschnitts 40 an die Deckelwandung 32 angeformt ist, vgl. das Filmscharnier 36 in Fig. 8. Beim Öffnen des Behälterdeckels 14 mittels der Handhabe 34 wird üblicherweise eine Trennung vom Deckelflansch 20 zunächst im Bereich des Löseabschnitts 76 erfolgen. Ein Verzicht auf die Wulst 68 in diesem Bereich kann die zum Lösen erforderlichen Kräfte deutlich verringern. Im Übrigen ist jedoch weiterhin eine hohe Lösesicherheit des Behälterdeckels 14 gewährleistet, da die Wulst 68 weiterhin im überwiegenden Bereich des Umfangs des Behälterdeckels 14 ausgebildet sein kann.

[0075] Anhand der Fig. 9 und 10 wird eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung veranschaulicht, die insbesondere den Behälterdeckel 14 betrifft. Fig. 9 veranschaulicht einen Behälterdeckel 14, der einen besonders gestalteten Auflagekragen 30a aufweist. Der Auflagekragen 30a weist eine wellenförmige Ringfläche auf. Insbesondere kann der Auflagekragen 30a eine Mehrzahl sich einander abwechselnder Aufnahmevertiefungen 80 und Erhebungen 82 aufweisen. Insbesondere die Aufnahmevertiefungen 80 können als konkave Aufnahmevertiefungen 80 ausgebildet sein. Die Aufnahmevertiefungen 80 können Bogenflächen 84 umfassen. Die Aufnahmevertiefungen 80 können paarweise radial miteinander ausgerichtet sein. Die Aufnahmevertiefungen 80 können an einen Außenumfang der Kunststoffdose 12 im Bereich des Mantels 18 angepasst sein. Mit anderen Worten kann beispielsweise die Bogenfläche 84 einen Radius aufweisen, der an einen Radius der Zylinderfläche des Mantels 18 angepasst ist.

[0076] Fig. 10 veranschaulicht eine vorteilhafte Nutzung dieser besonderen Gestaltung des Auflagekragens 30a. Üblicherweise kann eine Mehrzahl von Behältern 10-1 , 10-2 mit gleicher Orientierung übereinander (vertikal) gestapelt werden, vgl. auch Fig. 8. Dies kann jedoch für einen Benutzer die freie Sicht auf den Behälterdeckel 14 erschweren. Am Behälterdeckel 14, insbesondere an dessen Deckelwandung 32, können jedoch verschiedene Informationen angebracht sein, die etwa den Inhalt des Behälters 10 beschreiben. Es wäre daher von Vorteil, zumindest einen Behälter 10 eines Stapels von Behältern 10 mit um 90° gekippter Orientierung (horizontal) auf einem anderen Behälter 10 zu stapeln. Dies wird nun durch die besondere Gestaltung des Auflagekragens 30a des Behälterdeckels 14 gemäß Fig. 9 ermöglicht. Sofern die "Wellenkontur" des Auflagekragens 30a zumindest teilweise (vertikal) über die (seitliche) Silhouette des Behälters 10-2 hinausragt, kann der Behälter 10-1 mit horizontaler Orientierung (also quer zum Behälter 10'2) auf diesem angeordnet werden. Die Lage des Behälters 10-1 ist dabei hinreichend gesichert. Ein seitliches Wegrollen kann vermieden werden. Es versteht sich, dass die anhand der Fig. 9 und 10 veranschaulichte Art der Stapelung grundsätzlich bereits dann erzielt werden kann, wenn am Auflagekragen 30a des Behälterdeckels 14 lediglich ein miteinander ausgerichtetes Paar von Aufnahmevertiefungen 80 ausgebildet ist. Gleichwohl erlaubt die gezeigte Gestaltung mit einer Vielzahl von Aufnahmevertiefungen 80 eine flexiblere Ausrichtung des aufgenommenen Behälters 10-1 .

[0077] Fig. 1 1 veranschaulicht anhand eines schematischen, stark vereinfachten Blockdiagramms ein Verfahren zur Herstellung eines Kunststoffgefäßes, insbesondere einer Kunststoffdose gemäß zumindest einigen der vorbeschriebenen Aspekte und Ausgestaltungen.

[0078] In einem ersten Schritt 100 wird eine Spritzform mit zumindest einem Einfallkern oder Faltkern bereitgestellt. Ein Einfallkern oder Faltkern erlaubt die Erzeugung hinterschnittiger Konturen. Auf diese Weise kann das Kunststoffgefäß einstückig gefertigt werden. Es kann sich ein weiterer Schritt 102 anschließen, in dem eine gewählte Kunststoff-Spritzmasse der Spritzform zugeführt wird.

[0079] In einem weiteren Schritt 104 kann der Spritzgussvorgang zur Herstellung des Kunststoffgefäßes erfolgen. Der Spritzgussvorgang kann eine integrale, einstückige Fertigung eines Bodens, eines Mantels und eines Deckelflansches umfassen. Am Deckelflansch kann eine Aufnahmeöffnung mit einer umlaufenden Passfläche für einen Behälterdeckel ausgebildet werden. Der Deckelflansch kann sich zumindest abschnittsweise ausgehend vom Mantel nach innen erstrecken, also zumindest abschnittsweise hinterschnittig ausgebildet sein. [0080] Es kann sich ein Schritt 106 anschließen, der ein Entformen des Kunststoffgefäßes beinhaltet. Das Entformen des Kunststoffgefäßes kann ein Überführen des Einfallkernes oder Faltkernes in eine Faltkonfiguration umfassen. Auf diese Weise kann die hinterschnittige Geometrie des Deckelflansches freigegeben werden. Eine Entformung des Kunststoffgefäßes ist möglich.

[0081] Fig. 12 veranschaulicht anhand eines schematischen, stark vereinfachten Blockdiagramms ein Verfahren zur Herstellung eines Kunststoffdeckels für eine Dose. Das Verfahren umfasst einen ersten Schritt 150, der die Bereitstellung einer Spritzform umfasst. Die Spritzform kann einen Auflagekragen, einen Aufnahmeabschnitt, eine Deckelwandung und eine Handhabe des Kunststoffdeckels abbilden. Ferner kann beim Aufnahmeabschnitt eine umlaufende Aufnahmefläche zur dichtenden Aufnahme in einer Aufnahmeöffnung einer Dose bzw. eines Gefäßes abgebildet werden.

[0082] Es kann sich ein Schritt 152 anschließen, in dem eine Kunststoff-Spritzmasse der Spritzform zugeführt wird. In einem weiteren Schritt 154 kann das Spritzgießen des Kunststoffdeckels erfolgen. Insbesondere kann der Schritt 154 das Anformen der Handhabe an die Deckelwandung umfassen, wobei die Handhabe in der Handhabungsstellung erzeugt wird. Auf diese Weise kann die Handhabe gemeinsam und einstückig mit den übrigen Komponenten des Kunststoffdeckels gefertigt werden.

[0083] Es kann sich ein Schritt 156 anschließen, der eine Entformung des Kunststoffdeckels umfasst. In einem weiteren Schritt 158 kann die Handhabe des Kunststoffdeckels aus der Handhabungsstellung in eine Ruhestellung bewegt oder überführt werden. Dies kann insbesondere ein Einrasten der Handhabe an der Deckelwandung des Kunststoffdeckels umfassen. Das Überführen der Handhabe kann manuell oder automatisiert erfolgen.