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Patent Searching and Data


Title:
CONTAINER TREATMENT MACHINE AND METHOD FOR OPERATING A CONTAINER TREATMENT MACHINE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/220026
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a drive device for a container treatment machine (1), having a first servo motor (4) and a second motor (6), wherein: the first motor (4) has a first drive pinion (5) and the second motor (6) has a second drive pinion (7), or said motors are connected to said pinions in a force-transmitting manner; the two motors (4, 6) are stationary relative to a bearing device (8); a ring gear (9) which has a circular toothing and is part of a gyroscope (2) on which containers (3) can be held is mounted rotatably about a rotation axis (R) in the bearing device (8); each of the two drive pinions (5, 7) of the motors (4, 6) meshes with the toothing of the ring gear (9) of the gyroscope (2) or force is transmitted in another way, and the two drive pinions (5, 7) of the motors (4, 6) are spaced from each other in the circumferential direction of the toothing.

Inventors:
SEEWALD-RAIDER ALEX (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/064206
Publication Date:
December 06, 2018
Filing Date:
May 30, 2018
Export Citation:
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Assignee:
KHS GMBH (DE)
International Classes:
B65C9/00; B65G29/00; B67B3/00; B67C3/22
Foreign References:
EP3034421A12016-06-22
GB1188888A1970-04-22
DE102013204461A12014-09-18
EP1714939A12006-10-25
DE202005002469U12005-05-25
DE202005002470U12005-11-10
EP2093168A12009-08-26
DE102012000881A12013-06-20
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Claims:
Patentansprüche

1 . Behälterbehandlungsmaschine (1 ) umfassend eine Antriebsvorrichtung, welche einen ersten Motor (4) und einen zweiten Motor (6) aufweist, wobei der erste Motor (4) ein erstes Antriebsritzel (5) und der zweite Motor (6) ein zweites Antriebsritzel (7) aufweisen oder hiermit kraftübertragend verbunden sind,

wobei die beiden Motoren (4, 6) ortsfest zu einer Lagervorrichtung (8) angeordnet sind,

wobei in der Lagervorrichtung (8) ein Zahnkranz (9) mit einer kreisförmigen Verzahnung, der Teil eines Kreisels (2) ist, an dem Behälter (3) aufnehmbar sind, rotierbar um eine Rotationsachse (R) gelagert ist,

wobei jedes der beiden Antriebsritzel (5, 7) der Motoren (4, 6) mit der Verzahnung des Zahnkranzes (9) des Kreisels (2) kämmt oder in anderer Weise eine Kraftübertragung stattfindet und

die beiden Antriebsritzel (5, 7) der Motoren (4, 6) in Umfangsrichtung der Verzahnung zueinander beabstandet angeordnet sind,

wobei der erste Motor (4) in einer ersten Säule (10) der Lagervorrichtung (8) und der zweite Motor (6) in einer zweiten Säule (1 1 ) der Lagervorrichtung (8) angeordnet ist.

2. Behälterbehandlungsmaschine (1 ) nach Patentanspruch 1 , wobei die

Motoren (4, 6) Servomotoren, Gleichstrommotoren, Synchronmotoren, Asynchronmotoren oder Torque-Motoren sind.

3. Behälterbehandlungsmaschine (1 ) nach einem der vorstehenden

Patentansprüche, wobei die beiden Antriebsritzel (5, 7) der Motoren (4, 6) auf einer Geraden, die einen Durchmesser des Zahnkranzes (9) umfasst, angeordnet sind.

4. Behälterbehandlungsmaschine (1 ) nach einem der vorstehenden

Patentansprüche, wobei es sich bei den Zahnverbindungen zwischen erstem Antriebsritzel (5) und Verzahnung sowie zwischen zweitem Antriebsritzel (7) und Verzahnung jeweils um geradverzahnte Kugeldrehverbindungen handelt.

5. Behälterbehandlungsmaschine (1 ) nach einem der vorstehenden

Patentansprüche, wobei mindestens einer der Motoren (4, 6) oder deren Antriebsritzel (5, 7) über einen Zahnriemen mit dem Zahnkranz (9)

kraftübertragend verbunden ist.

6. Behälterbehandlungsmaschine (1 ) nach einem der vorstehenden

Patentansprüche, wobei mindestens zwischen einem der Motoren (4, 6) und den zugeordneten Antriebsritzeln (5, 7) ein Planetengetriebe (19) angeordnet ist.

7. Behälterbehandlungsmaschine (1 ) nach einem der vorstehenden

Patentansprüche, wobei der erste Motor (4) und/oder der zweite Motor (6) eine Gruppe von zwei oder mehr Motoren darstellt.

8. Behälterbehandlungsmaschine (1 ) nach Anspruch 7, wobei mindestens drei Motoren unabhängig voneinander Steuer- und/oder regelbar sind.

9. Verfahren zum Betrieb einer Behälterbehandlungsmaschine (1 ) mit den

Merkmalen eines der Patentansprüche 1 bis 8, wobei vom Anlaufen bis zum Erreichen der Produktionsgeschwindigkeit bei Beschleunigung und

Verzögerung des Kreisels (2) die beiden Motoren (4, 6) gleichsinnig betrieben werden.

10. Verfahren nach Patentanspruch 9, wobei während des Regelbetriebs der erste Motor (4) nur für die Beschleunigung und der zweite Motor (6) nur für die Verzögerung des Kreisels (2) verwendet werden.

1 1 Verfahren zum Betrieb einer Behälterbehandlungsmaschine (1 ) nach einem der Patentansprüche 9 oder 10, wobei nach Erreichen der Produktionsgeschwindigkeit der zweite Motor (6) in seinem Generatorbetrieb betrieben wird.

Description:
Behälterbehandlungsmaschine sowie Verfahren zum Betrieb einer

Behälterbehandlungsmaschine

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Behälterbehandlungsmaschine mit einer Antriebsvorrichtung zum rotierenden Antrieb eines Kreisels, an dem die zu behandelnden Behälter aufnehmbar sind. Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Betreib der Behälterbehandlungsmaschine.

Behälterbehandlungsmaschinen werden unter anderem zum industriellen Befüllen, Reinigen und Verschließen von Behältern, wie PET-Flaschen, verwendet. Bei solchen Anlagen wird eine höchstgenaue Übergabe beziehungsweise ein höchstgenauer Transport der Behälter angestrebt.

Aus der DE 10 2012 000 881 A1 ist beispielsweise bereits eine

Behälterbehandlungsmaschine bekannt, die zum Verschließen von Behältern verwendet wird. Diese Behälterbehandlungsmaschine verfügt über einen umlaufenden Kreisel zur Aufnahme und Behandlung der Behälter, eine ortsfeste sowie frei von Elementen zur mechanischen Leistungsübertragung ausgebildeten Zentralsäule zur Lagerung des Kreisels. Außenumfangsseitig ist am Kreisel ein Antrieb angebracht, der über ein Antriebsritzel eines Antriebsmotors in eine

Außenverzahnung des Kreisels eingreift. Der Antriebsmotor ist als ein hinsichtlich des Nenndrehmoments überdimensionierter Servomotor ausgebildet. Der enorme Leistungsüberschuss des Servomotors ist für die Regelung der Anlage notwendig, um einen ausreichenden Synchronlauf zu erreichen. Der Servomotor ist

dauerhaften Beschleunigungen und Verzögerungen ausgesetzt. Durch die ständige Drehfeldänderung in der Wicklung des Servomotors entsteht eine

Induktionsspannung, die zur Erwärmung des Servomotors führt; der

Leistungsüberschuss des Motors wird somit in Wärme umgewandelt. Um der enormen Trägheit des rotierenden Kreisels entgegen wirken zu können, muss der Servo-Läufer/Rotor eine gewisse Eigenträgheit aufbringen. Dies führt ebenfalls zu der oben angeführten Überdimensionierung des Servomotors. Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die genannten Nachteile zu vermeiden.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Behälterbehandungsvorrichtung mit einer Antriebsvorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Danach ist vorgesehen, dass zwei Antriebsritzel der beiden Motoren,

beziehungsweise mit welchen die Motoren verbunden sind, jeweils mit der

Verzahnung des Zahnkranzes des Kreisels kämmen - alternativ kann auch eine andere Verbindung zwischen Motoren beziehungsweise Antriebsritzeln auf der einen Seite und Zahnkranz auf der anderen Seite ausgebildet sein, beispielsweise ein zwischengeschalteter Zahnriemen. Die beiden Antriebsritzel wirken dabei an in Umfangsrichtung unterschiedlichen Stellen des Zahnkranzes mit diesem

zusammen. Dadurch ist es möglich, geringer dimensionierte Motoren zu

verwenden, als dies beim Stand der Technik mit einem Motor der Fall war; diese zwei Motoren können eine deutlich geringere Antriebsleistung aufweisen. Durch ein intelligentes Antriebskonzept kann dabei die Antriebsleistung und die Motorgröße halbiert werden. Außerdem kann die Behälterbehandlungsmaschine absolut spielfrei betrieben werden, ohne dass der Einsatz eines spielarmen Getriebes notwendig ist. Mittels der Erfindung sind Verschleiß und Lagerschäden messbar und das Nichtvorhandensein derselben können überwacht werden.

Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Motoren

Servomotoren, Gleichstrommotoren, Synchronmotoren, Asynchronmotoren oder Torque-Motoren sind. Bevorzugt ist jeder der beiden Motoren ein Servomotor. Unter einem Servomotor wird ein einfacher Synchron- oder Asynchronmotor verstanden, der mit einem Sensor (Drehimpulsgeber) ausgestattet ist. Beispiele für Kombinationen verschiedener Motortypen sind: ein Servomotor als Bremsmotor und ein Gleichstrommotor als Antriebsmotor; ein Servomotor als Bremsmotor und ein Synchron- oder Asynchronmotor als Antriebsmotor; ein Servomotor als

Bremsmotor und ein Torque-Motor als Antriebsmotor (wobei diese Kombination allerdings teuer ist). Unter einem Torque-Motor wird ein Servomotor mit vielen Polpaaren verstanden. Je mehr Polpaare (Wicklungen) man in solch einem Antrieb einsetzt, umso größer und schwerer wird dieser Antrieb. Theoretisch ist auch die Verwendung von zwei Torque-Motoren möglich; praktisch wird eine solche Variante jedoch kaum eingesetzt werden, da die Torque-Motoren in einem niedrigen

Drehzahlbereich arbeiten und sich auch einzeln sehr gut regeln lassen. Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die beiden Ritzel der Motoren auf einer Geraden, die einen Durchmesser der Verzahnung umfasst, angeordnet sind. Dadurch kann eine optimale Ausnutzung der

Antriebsleistung der Motoren erzielt werden. Eine Ausformung der Erfindung sieht vor, dass der Zahnkranz ein Außenzahnkranz ist.

Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass es sich bei den Zahnverbindungen zwischen erstem Antriebsritzel und Verzahnung sowie zwischen zweitem Antriebsritzel und Verzahnung jeweils um geradverzahnte

Kugeldrehverbindungen handelt. Dadurch ist keine hohe Verzahnungs-Qualität notwendig, um ausreichende Ergebnisse zu bekommen.

Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der erste Motor in einer ersten Säule der Lagervorrichtung und der zweite Motor in einer zweiten Säule der Lagervorrichtung angeordnet ist. Dadurch kann ein einfacher und raumsparender Aufbau der Behälterbehandlungsmaschine erreicht werden.

Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass mindestens einer der Motoren oder deren Antriebsritzel über einen Zahnriemen mit dem

Zahnkranz kraftübertragend verbunden ist. Dadurch kann mit einfachen Mitteln eine gute Kraftübertragung stattfinden. Insbesondere kann zwischen mindestens einem der Motoren und dem zugeordneten Antriebsritzeln ein Übergangsgetriebe, wie bspw. ein Planetengetriebe angeordnet sein.

Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Behälterbehandlungsmaschine sieht vor, dass der erste Motor und/oder der zweite Motor eine Gruppe von zwei oder mehr Motoren darstellt, so dass durch drei oder mehr Motoren gemeinsam die rotierende Bewegung des Zahnkranzes und des Kreisels erfolgt.

Dabei sind die mindestens drei Motoren idealerweise unabhängig voneinander Steuer- und/oder regelbar. Zusätzlich kann vorteilhafterweise vorgesehen werden, dass mindestens drei oder alle Motoren in den Säulen aufgenommen sind.

Des Weiteren wird die Aufgabe erfindungsgemäß durch ein Verfahren zum Betrieb einer Behälterbehandlungsmaschine mit den Merkmalen des Patentanspruchs 9 gelöst. Dadurch, dass bis zum Erreichen der Produktionsgeschwindigkeit bei Beschleunigung und Verzögerung des Kreisels die beiden Motoren gleichsinnig betrieben werden, steht permanent - bis die notwendige

Produktionsgeschwindigkeit erreicht wird - die doppelte Antriebsleistung zur Verfügung.

Des Weiteren wird die Aufgabe erfindungsgemäß durch ein Verfahren zum Betrieb einer Behälterbehandlungsmaschine mit den Merkmalen des Patentanspruchs 9 gelöst. Dadurch, dass während des Regelbetriebs der erste Motor nur für die Beschleunigung und der zweite Motor nur für die Verzögerung des Kreisels verwendet werden, wird erreicht, dass die beiden Motoren gegenüber einer ständigen Umpolung geschont werden. Außerdem wird eine erhöhte

Wärmeproduktion der Motoren durch die Vermeidung ständiger

Drehfeldänderungen vermieden.

Es versteht sich von selbst, dass die Aufgabe auch durch eine Kombination der beiden gerade besprochenen erfindungsgemäßen Verfahren mit den sich daraus ergebenden Vorteilen gelöst wird. Eine vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Verfahren sieht vor, dass nach Erreichen der Produktionsgeschwindigkeit der zweite Motor in seinem Generatorbetrieb betrieben wird. Dadurch kann dauerhaft eine Energierückgewinnung durch den zweiten Motor erreicht werden, was zur

Reduktion der benötigten elektrischen Energie führt.

Alle in den Unteransprüchen angegebenen Merkmale der vorteilhaften

Weiterbildungen sind sowohl für sich jeweils einzeln als auch in beliebigen

Kombinationen zur Erfindung gehörig.

Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.

Es zeigen:

Figur 1 eine schematische Schnittdarstellung einer erfindungsgemäßen

Behälterbehandlungsmaschine,

Figur 2 eine schematische Darstellung eines Teils der

Behälterbehandlungsmaschine der Figur 1 , schräg von unten gesehen,

Figur 3 eine schematische Darstellung des Teils der

Behälterbehandlungsmaschine aus Figur 2, schräg von oben gesehen,

Figur 4 Beispiel eines Lastenverlaufs eines Servoantriebs gemäß dem Stand der Technik und

Figur 5 Beispiel eines Lastenverlaufs der beiden Servomotoren gemäß der

Erfindung.

Figur 1 zeigt eine schematische Schnittdarstellung in der Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Behälterbehandlungsmaschine 1 mit einer erfindungsgemäßen Antriebsvorrichtung. Dort sind nur die Teile dargestellt, die für die erfindungsgemäße Antriebsvorrichtung und die

erfindungsgemäßen Verfahren relevant sind. Die weiteren Teile der

Behälterbehandlungsmaschine 1 sind dem Fachmann aus dem Stand der Technik bekannt und werden im Folgenden nicht näher erläutert. Im Folgenden werden als Motoren 4, 6 Servomotoren - dies ist die bevorzugte Ausgestaltung - beschrieben: der erster Motor 4 wird im Folgenden als erster Servomotor 4 und der zweite Motor 6 wird in Folgenden als zweiter Servomotor 6 bezeichnet. Mit den anderen oben genannten Elektromotorentypen ist das erfindungsgemäße Ausführungsbeispiel genauso realisierbar.

Die Behälterbehandlungsmaschine 1 weist einen statischen unteren Teil auf, der gegenüber einer (nicht dargestellten) Standfläche unbeweglich ist, und einen um eine Rotationsachse R rotierenden oberen Teil. Der rotierende obere Teil weist einen Kreisel 2 auf, an dem Behälter 3 angebracht werden können und der diese bei seiner Rotationsbewegung mitnimmt. Am unteren Ende des Kreisels 3 ist ein kreisförmiger Zahnkranz 9 fest mit diesem verbunden und konzentrisch zur Rotationsachse R angeordnet. Der statische untere Teil weist in seinem oberen Endbereich eine horizontal verlaufende Lagervorrichtung 8 auf. In der Lagervorrichtung 8 ist der Zahnkranz 9 des oberen Teils rotierbar gelagert. Die Lagervorrichtung 8 weist eine horizontal verlaufende, ringförmige Platte 16 mit einer zentralen Öffnung auf. Derartige Lagerungen sind dem Fachmann gut bekannt, so dass auf deren nähere

Ausgestaltung hier nicht eingegangen wird.

Der untere Teil weist unterhalb der Lagervorrichtung 8 vier Säulen 10, 1 1 , 12 auf, von denen in Figur 1 aufgrund der Schnittdarstellung nur drei zu sehen sind. An ihren unteren Enden weisen die Säulen 10, 1 1 , 12 jeweils einen höhenverstellbaren Fuß 15 auf, so dass die Behälterbehandlungsmaschine 1 gegenüber der

Standfläche ausgerichtet werden kann, indem die Längen der vier Füße 15 so angepasst werden, bis die gewünschte Ausrichtung der

Behälterbehandlungsmaschine 1 gegenüber der Standfläche erreicht ist. In zweien der Säulen 10, 1 1 sind Servomotoren 4, 6 angeordnet: in einer ersten Säule 10 ein erster Servomotor 4 und in einer zweiten Säule 1 1 ein zweiter

Servomotor 6. Die Servomotoren 4, 6 sind zur Platzersparnis vertikal in den Säulen 10, 1 1 verbaut und weisen an ihren abtriebseitigen Enden jeweils ein Antriebsritzel 5, 7 auf: ein erstes Antriebsritzel 5 ist dem ersten Servomotor 4 und ein zweites Antriebsritzel 7 ist dem zweiten Servomotor 6 zugeordnet. Die Servomotoren 4, 6 sind jeweils mittels geeigneter, dem Fachmann bekannter Verbindungsmittel fest mit der Lagervorrichtung 8 verbunden. Dabei sind die jeweiligen Motoreinheiten der Servomotoren 4, 6 unterhalb der ringförmigen Platte 16 der Lagervorrichtung 8 und die jeweiligen Antriebsritzel 5, 7 oberhalb dieser ringförmigen Platte 16 angeordnet. Um dies realisier zu können, durchstößt der erste Servomotor 4 diese ringförmige Platte 16 im Bereich einer ersten Durchbrechung 13 und der zweite Servomotor 6 im Bereich einer zweiten Durchbrechung 14.

Die beiden Antriebsritzel 5, 7 sind in derselben Ebene wie der Zahnkranz 9 außerhalb desselben angeordnet und die Antriebsritzel 5, 7 bilden mit der

Verzahnung des als Außenzahnkranz ausgebildeten Zahnkranzes 9

Zahnverbindungen, indem sie jeweils miteinander kämmen.

Zwischen den Servomotoren 4, 6 und den zugeordneten Antriebsritzeln 5, 7 ist jeweils ein Planetengetriebe 19 angeordnet, durch das die hohen Drehzahlen der Servomotoren 4, 6 so weit angepasst werden, dass die Antriebsritzel 5, 7 mit der Drehzahl rotieren, die für den Antrieb des Zahnkranzes 9 erforderlich ist. Die Planetengetriebe 19 sind auch in den Figuren 2 und 3 dargestellt, ohne dass in der folgenden Beschreibung hierzu noch einmal separat darauf eingegangen wird.

In Figur 2, die den unteren, statischen Teil der Behälterbehandlungsmaschine 1 schräg von unten zeigt, sind gut alle vier Säulen 10, 1 1 , 12 mit ihren

höhenverstellbaren Füßen 15 zu erkennen. Außerdem ist gut die Anordnung der Motoreinheiten der Servomotoren 4, 6 unterhalb der ringförmigen Platte 16 und die Befestigung der Servomotoren 4, 6 an der ringförmigen Platte 16 zu erkennen.

Figur 3 zeigt den unteren, statischen Teil der Behälterbehandlungsmaschine 1 samt Lagervorrichtung 8 und den auf dem statischen Teil montierte Zahnkranz 9, der zum oberen, rotierenden Teil der Behälterbehandlungsmaschine 1 gehört, schräg von oben. Es sind gut die beiden Antriebsritzel 5, 7 der beiden Servomotoren 4, 6 zu erkennen - ebenso die eigentlich von der ringförmigen Patte 16 und der ersten Säule 10 beziehungsweise der zweiten Säule 1 1 verdeckten Motoreinheiten der Servomotoren 4, 6. Das Kämmen der Antriebsritzel 5, 7 mit der Verzahnung des Zahnkranzes 9 ist nur schematisch dargestellt, wobei die Verzahnung des

Zahnkranzes 9 und diejenige des zweiten Antriebsritzels 7 im Bereich seines Eingriffs in die Verzahnung des Zahnkranzes 9 weggelassen wurden.

Außerdem ist in Figur 3 gut zu erkennen, dass die beiden Antriebsritzel 5, 7 der Servomotoren 4, 6 so zu dem Zahnkranz 9 angeordnet sind, dass sie auf einer Geraden angeordnete sind, die einen Durchmesser des Zahnkranzes 9 umfasst. Sie sind somit weitest möglich voneinander entfernt am Zahnkranz 9 angeordnet.

Im Folgenden wird die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Antriebsvorrichtung nähe erläutert. Hierzu dient ein Vergleich der Lastenverläufe eines Servoantriebs gemäß dem Stand der Technik (siehe Figur 4) mit denjenigen der beiden

Servomotoren 4, 6 gemäß dem erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel (siehe Figur 5):

Der Lastenverlauf des einzigen Servomotors gemäß dem Stand der Technik ist in Figur 4 dargestellt. Bis zum Zeitpunkt T, zu dem die Produktionsgeschwindigkeit erreicht wird - im dargestellten Beispiel ist das ungefähr 0,5 s nach Anlaufen des Servomotors der Fall -, steigt das Drehmoment rapide bis auf einen Wert von ungefähr 13 Nm an. Danach ist die Produktionsgeschwindigkeit erreicht und die Behälterbehandlungsmaschine muss so geregelt werden, dass die Vorgaben für die Produktionsgeschwindigkeit eingehalten werden. Hierfür wird der Servomotor ständig geregelt, so dass sein Drehmoment stark schwankt, was sich in der wilden Zackenbewegung des Graphen widerspiegelt, der ungefähr in einem Bereich zwischen 2,5 und 25 Nm verläuft. Die Regelung erfolgt so, dass bei jedem

Hochpunkt eine Verzögerung und bei jedem Tiefpunkt eine Beschleunigung des Servomotors eingeleitet wird; der Servomotor ist somit dauerhaften

Beschleunigungen und Verzögerungen unterworfen. Es wird ein Servomotor mit einem Nenndrehmoment von 37 Nm benötigt, obwohl das mittlere Drehmoment nur bei ca. 15 Nm liegt. Diese Überdimensionierung liegt auch daran, dass der Servo- Läufer eine gewisse Eigenträgheit aufweisen muss, um der enormen Trägheit des rotierenden Kreisels der Behälterbehandlungsmaschine entgegenwirken zu können.

Ganz allgemein kann in einer nicht dargestellten Variante mindestens in einer dritten Säule 12 ebenfalls ein Motor, insbesondere ein Servomotor, vorgesehen sein, der analog ein Antriebsritzel und den Zahnkranz antreibt. Der mindestens dritte Motor kann dann bedarfsweise im Antriebs- oder im Generatormodus betrieben werden, um gemeinsam mit den sonstigen mit dem Zahnkranz im Eingriff befindlichen Antriebsritzeln und deren Motoren diesen Zahnkranz anzutreiben.

Im Vergleich zu dem Diagramm der Figur 4 zeigt die Figur 5 die Lastenverläufe 17, 18 der beiden Servomotoren 4, 6 des erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels der Figuren 1 bis 3. Der erste Servomotor 4 weist den ersten Lastenverlauf 17 und der zweite

Servomotor 6 den zweiten Lastenverlauf 18 auf. Bis zum Zeitpunkt T, zu dem die Produktionsgeschwindigkeit erreicht wird und - wie in Figur 4 - ungefähr 0,5 s nach Anlaufen der beiden Servomotoren 4, 6 erreicht wird, steigen die Drehmomente rapide bis auf einen Wert von ungefähr jeweils 13 Nm an. Die beiden Servomotoren 4, 6 werden während dieses Zeitraumes gleichsinnig betrieben und ergänzen sich somit.

Nachdem die Produktionsgeschwindigkeit zum Zeitpunkt T erreicht wurde, wird der zweite Servomotor 6 in seinem Generatorbetrieb betrieben, so dass der ihm zugeordnete zweite Lastenverlauf 18 steil bis auf einen Wert von ungefähr -5 Nm abfällt. Mittels des zweiten Servomotors 6 wird somit Energie zurückgewonnen. Der erste Lastenverlauf 17, der dem ersten Servomotor 4 zugeordnet ist, schwingt dagegen leicht zwischen Werten von ungefähr 10 Nm und 14 Nm, ohne dass die aus dem Stand der Technik (siehe Figur 4) bekannten großen Ausschläge vorliegen.

Während des sich an den Zeitpunkt T anschließenden Regelbetriebs wird der erste Servomotor 4 nur für die Beschleunigung und der zweite Servomotor 6 nur für die Verzögerung des Kreisels 2 der erfindungsgemäßen

Behälterbehandlungsmaschine 1 eingesetzt. Dies führt gemäß dem zweiten Lastenverlauf 18 dazu, dass sich das Drehmoment des zweiten Servomotors 6 ungefähr zwischen -6,5 Nm und -2 Nm bewegt. Weder der erste Lastenverlauf 17 noch der zweite Lastenverlauf 18 weisen die enormen Ausschläge auf, die der Lastenverlauf beim Stand der Technik gemäß Figur 4 zeigt. Es ist somit möglich, bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung Servomotoren 4, 6 mit deutlich niedrigem Nenndrehmoment zu verwenden - bei ansonsten gleichen Bedingungen -, die im Bereich von ungefähr 15 Nm liegen.

Der erste Servomotor 4 kann quasi als Antriebsmotor und der zweite Servomotor 6 kann quasi als Bremsmotor bezeichnet werden.

In einer alternativen, nicht gezeigten Ausführungsvariante kann vorgesehen werden, dass jedem Antriebsritzel 5, 7 ein eigener Zahnkranz 9 zugeordnet ist, wobei die Paarungen aus Antriebsritzel 5; 7 und Zahnkranz 9 unterschiedlich ausgeführt sein können, abhängig von der Hauptfunktion, die sie erfüllen sollen.

In einer alternativen, nicht dargestellte Ausführungsvariante der Vorrichtung und des Verfahrens ist mindestens einer der Motoren 4, 6 bzw. deren Antriebritzel 5, 7 über mindestens einen Riemen, idealerweise über mindestens einen Zahnriemen, kraftübertragend mit dem jeweiligen Zahnkranz 9 verbunden, wobei die sonstigen vorgenannten Aspekte in analoger Weise zur Anwendung kommen.

Bezugszeichenliste

1 Behälterbehandlungsmaschine

2 Kreisel

3 Behälter

4 erster (Servo-)Motor

5 erstes Antriebsritzel

6 zweiter (Servo-)Motor

7 zweites Antriebsritzel

8 Lagervorrichtung

9 Zahnkranz

10 erste Säule

1 1 zweite Säule

12 weitere Säule

13 erste Durchbrechung

14 zweite Durchbrechung

15 Fuß

16 ringförmige Platte

17 erster Lastenverlauf

18 zweiter Lastenverlauf

19 Planetengetriebe

R Rotationsachse

T Zeitpunkt des Erreichens der Produktionsgeschwindigkeit